Wirtschaft Spezial - Kultur ET

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er Kultur liebt, lebt in Berlin in einem Paradies: Hunderte kultureller Veranstaltungen jeden Tag, Festivals en masse, dazu die zahlreichen Clubs. Die Stadt verfĂźgt mit 175 Museen Ăźber mehr Museen als Regentage. Man muss schon einen sehr ausgefallenen Geschmack haben, um nichts Passendes zu ďŹ nden. Doch ist Berlin fĂźr die Zukunft gut aufgestellt?

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Klaus Lederer (Die Linke) ist seit Herbst neuer Senator fĂźr Kultur und Europa. Er will einige Weichen neu stellen. „Der wichtigste Punkt ‒ und an diesem hängen dann viele weitere ‒ ist die Sicherung von Räumen fĂźr Kunstproduktion und auch -präsentation. Ich nenne das den Humus, den wir brauchen, auf dem unsere Kulturszene zukunftsfest wachsen kann. Um die Vielfalt und Breite der Kulturlandschaft zu erhalten, will Lederer Rahmenbedingungen schaen, die KĂźnstlern das freie Arbeiten erlauben. „Jedes Kind sollte die Chance haben, frĂźhzeitig mit Kunst und Kultur in BerĂźhrung zu kommen und sich auszuprobieren. NĂśtig sei ein umfassendes, gleichwertiges und gutes Kulturangebot in der Fläche der Stadt ‒ „vom Zentrum bis zu den Randbezirken, fĂźr alle Altersstufen. Dass Lederer fĂźr ein starkes Kulturverständnis steht, bewies er, als er schon beschlossene Pläne fĂźr das „House of Jazz kippte, weil er sich eher ein Haus der Basiskultur vorstellte. „Kulturelle LeuchttĂźrme sind gut, viel Licht in der Fläche muss trotzdem drin sein. WUNSCH NACH MEHR INTERDISZIPLINARITĂ„T. LeuchttĂźrme hat Berlin in der Tat. Allein im Bereich Museen: Das UNESCO-Weltkulturerbe Museumsinsel etwa ist eine Institution, die täglich Tausende Einheimische und vor allem Touristen anzieht. Oder das Humboldtforum mit der Barockfassade des Stadtschlosses, das 2019 erÜnen soll, (Kostenpunkt knapp 600 Millionen Euro) und vieles mehr. Leontine Meijer-van Mensch, seit Februar 2017 Direktorin des JĂźdischen Museums, ďŹ ndet die Konzentration der Kulturszene auf Berlin-Mitte problematisch. Vielfalt, Inklusion und Diversität sollten nicht bloĂ&#x; als politische Schlagworte oder Drittmittelprosa gesehen werden, sondern gelebt werden. „Momentan empďŹ nde ich die Museen immer noch als zu sehr ‚weiĂ&#x; . Ich wĂźrde mir mehr Kollegen mit einem bikulturellen Hintergrund wĂźnschen, davon kann die ganze Sze-

ne nur proďŹ tieren. Meijer-van Mensch wĂźnscht sich mehr interdisziplinäre Perspektiven, wie es sie schon in der Gegenwartskunst gibt. „Auf der praktischen institutionellen Ebene bedeutet dies, stärker in Netzwerken zu denken. Nicht gegen, sondern mehr miteinander zu arbeiten und sich vor allem mehr fĂźr die Welt da drauĂ&#x;en zu Ünen. Und das gelte nicht zuletzt fĂźr das JĂźdische Museum selbst: Meijer-van Mensch will in der sĂźdlichen Friedrichstadt stärker den Kontakt mit dem umliegenden Viertel Kreuzberg suchen. Auch die neue Gesellschaft fĂźr bildende Kunst will mehr in die Fläche gehen. „Aktuell denken wir Ăźber einen zweiten Standort im Bezirk Hellersdorf nach , sagt GeschäftsfĂźhrerin Lilian Engelmann. Seit 2014 ist der Verein dort aktiv und will mit Kunst und Kultur auf die Entwicklung der Gemeinschaft einwirken. In Berlins Theater- und Tanzlandschaft kommt nach dem Sommer viel Bewegung: Gleich vier namhafte Häuser erhalten eine neue Leitung. Am Berliner Ensemble endet die Ă„ra Peymann und der neue Intendant wird Oliver Reese. An der VolksbĂźhne soll Chris Dercon die Leitlinien bestimmen ‒ allerdings wurde er stark von Kultursenator Klaus Lederer infrage gestellt. An der Berliner Staatsoper wird Matthias Schulz Intendant. Und ChoreograďŹ n Sasha Waltz tritt ihre Stelle als Leiterin des Staatsballetts an. Sie wird das Haus zusammen mit Johannes Ă–hman leiten, der ein Jahr später hinzukommt. „Kunst ist momentan wichtiger denn je , sagt Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen Theaters Berlin. „Mithilfe der Kunst kann man Üentliche Diskursräume schaen, gegen jede Art von diktatorischer WillkĂźr oder von populistischen Tendenzen aufstehen. Und Ăźber Kunst wieder ins Gespräch kommen, Themen verhandeln, „bei denen der Einzelne, aber auch die Gesellschaft, in Schweigen verfallen ist. Als Beispiele dafĂźr nennt er die Spielzeitthemen am DT wie gerade „Keine Angst vor niemand oder ab der kommenden Saison „Welche Zukunft , zu denen auf der BĂźhne, in Vorträgen und Diskussionen (gesellschafts-)politische Themen hinterfragt werden. Durch Zusammenarbeit mit Regisseuren wie AndrĂĄs DĂśmĂśtĂśr (Ungarn) oder DuĹĄan David Parizek (Tschechien) will er das Bewusstsein fĂźr Osteuropa stärken. „Im FrĂźhjahr 2018 starten wir auĂ&#x;erdem einen inten-


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Leontine Meijer-van Mensch, Programmdirektorin des Jßdischen Museums: „Genßgend Gelassenheit und Humor, um sich selbst nicht so bierernst zu nehmen. Und ein Schuhmuseum in Berlin, in dem ich die neue Direktorin bin, die alle Exponate natßrlich auch ausprobieren und tragen darf.

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Christoph Tannert, GeschäftsfĂźhrer KĂźnstlerhaus Bethanien: „In Kunstfragen kann es der Qualität dienen, wenn die Demokratie auch mal versagt.

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Bernd Scherer, Intendant Haus der Kulturen der Welt: „Eine Berliner Institution, die systematisch zeitgenĂśssische Kunst in globalem MaĂ&#x;stab sammelt. Sonst bestimmt der Markt, was heute Kunst ist!

Doch was tun gegen Sinnentleerung und Ăœberwachung? Das Haus der Kulturen der Welt sei ein Freiraum fĂźr GegenÜentlichkeit, sagt Scherer. „Mit unseren Langzeitvorhaben ‚Anthropozän-Projekt und ‚100 Jahre Gegenwart sowie dem kommenden ‚Das neue Alphabet untersuchen wir die groĂ&#x;en Umbruchprozesse unserer Zeit mit neuen ästhetischen Formen und Wissensstrategien. WUNSCH NACH BESSEREN ARBEITSBEDINGUNGEN. Stichwort Ă–konomie: Das Klischeebild vom armen KĂźnstler ist äuĂ&#x;erst real ‒ auch und gerade in Berlin. Ein Beispiel: Im Schnitt verdient ein freiberuicher Berliner Musikschullehrer monatlich 1.044 Euro. Ohne Nebenjobs kĂśnnten sich die Akademiker nicht Ăźber Wasser halten. Berlins rot-rot-grĂźne Koalition will Mindeststandards schaen ‒ und in den Musikschulen der Bezirke mindestens zwanzig Prozent der Musiklehrer fest anstellen. Das sind dann immer noch viel weniger als in den anderen Bundesländern. „Die Schaenskraft, die Berlin evoziert, sollte man nicht als selbstverständlich betrachten , sagt Jeanine Meerapfel, Präsidentin der Akademie der KĂźnste. „Die Produktionsbedingungen mĂźssen stimmen ‒ Stichwort bezahlbare Atelierräume. Voraussetzung sei aber auch ein gesellschaftliches Miteinander, das von Durchlässigkeit und Gastlichkeit geprägt ist, das Zugänge schat und Teilhabe an der Kunst ermĂśglicht. WUNSCH NACH BELASTBAREN STRUKTUREN. Ulrich Khuon vom Deutschen Theater Berlin ist sich der Situ-

GroĂ&#x;en Handlungsbedarf sieht Jeanine Meerapfel von der Akademie der KĂźnste in der kulturellen und musischen Bildung, aber auch in den Schulen sowie in der FĂśrderung junger KĂźnstler. „In unserem Stipendiatenprogramm ermĂśglichen wir internationalen jungen KĂźnstlern einen Arbeitsaufenthalt in Berlin. Im Idealfall entstehe daraus ein produktives Netzwerk, das Ăźber die FĂśrderungszeit hinausgeht. „In unserem Vermittlungsprogramm KUNSTWELTEN gehen zahlreiche Akademiemitglieder in Schulen, stellen dort ihre Werke vor oder arbeiten in Kunstwerkstätten mit den SchĂźlerinnen und SchĂźlern, auch aus Willkommensklassen. Ganz gleich ob es sich um einen Film, einen Text, eine Komposition oder eine Plastik handele: „Wenn ‚es funktioniert , ist die Neugierde geweckt, die Kunstbegeisterung da. WUNSCH NACH BEZAHLBAREM WOHNRAUM. Wohnraum wird rapide teurer in Berlin. Hier sollte die Üentliche Hand gegensteuern, sagt Bernd Scherer, Intendant am Haus der Kulturen der Welt: „mit Strukturen fĂźr bezahlbaren Wohnraum, Ateliers, Werkstätten und Projektgeldern fĂźr zeitgemäĂ&#x;e Kunstproduktion. Klaus Malonek von der Konrad Fischer Galerie stimmt dem teilweise zu: „Sollte die Anspannung vor allem im Immobili-

ensektor zunehmen, kann das durchaus zu einer negativen Veränderung fĂźhren. Aber solange KĂźnstler gut und gĂźnstig hier leben, arbeiten und einen freien Austausch untereinander pegen kĂśnnten, mĂźsse man sich um Berlins Kulturszene keine Gedanken machen, so Malonek. Die Kunst setze ihre Schwerpunkte letztlich immer selbst. „In diesen Prozess sollte man nicht eingreifen ‒ und es auch gar nicht wollen. Einen sehr viel kritischeren Blick hat Christoph Tannert, GeschäftsfĂźhrer des KĂźnstlerhauses Bethanien, auf die aktuelle Berliner Kulturpolitik: Sie lasse sich einspannen von der Tourismus- und AmĂźsierindustrie, arbeite sich mit politischen Kampagnen und FĂśrderprogrammen an den Grundsatzfragen zur Europa- und Sozialpolitik ab. Schluss mit der politischen Zweckbindung von KulturfĂśrderung, fordert Tannert: „Die Kunst aller Sparten ist als sinnliches Treibmittel zu verstehen, das an sich und fĂźr sich gehegt und gepegt werden will. Zuletzt hatte das KĂźnstlerhaus Bethanien seinen Atelierbestand erweitert. „Jetzt geht es um weitere Vernetzung und die Verbesserung des Coachingprogramms sowie um die Entwicklung von zusätzlichen thematischen Ausstellungsprojekten mit Partnern auĂ&#x;er Haus. WUNSCH NACH MEHR KĂœNSTLERISCHER FORSCHUNG. Dagegen betont Lilian Engelmann, GeschäftsfĂźhrerin der neuen Gesellschaft fĂźr bildende Kunst, die wichtige gesellschaftliche Funktion kĂźnstlerischer Arbeit: Sie ermĂśgliche Teilhabe und leiste damit einen Beitrag gegen eine Spaltung der Gesellschaft. „KĂźnstlerische Forschung sollte als eigenes FĂśrderfeld proďŹ liert werden , lautet Engelmanns Wunsch an die Kulturpolitik. Ausstellungen, Außhrungen, Interventionen und Präsentationen wĂźrden schon jetzt wissenschaftlich erforscht und die Ergebnisse der Öentlichkeit vermittelt. Als Beispiel nennt Engelmann ein aktuelles Pilotprojekt aus ihrem Hause: Frauen mit Behinderung werden zu Kunstvermittlerinnen ausgebildet. „Es wäre ein groĂ&#x;er Gewinn, wenn dieses Projekt zukĂźnftig fester Teil von Vermittlungsangeboten in Berliner Ausstellungshäusern werden kĂśnnte und den Austausch zwischen Menschen mit und ohne Behinderungen mĂśglich macht.

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WUNSCH NACH DEMOKRATISCHER INSTITUTION. Trump, Brexit, Finanzkrise, Fukushima, Islamischer Staat: Braucht es mehr Stichworte, um zu zeigen, dass wir in Zeiten tief greifender gesellschaftlicher und Ăśkologischer UmbrĂźche leben? Bernd Scherer, Intendant des Hauses der Kulturen der Welt, wĂźnscht sich starke demokratische Institutionen fĂźr Kunst und Kultur. Sie sollen „mit Witz und Verstand, kritischer Schärfe und sinnlicher Sensibilität eine Gegenkultur zum Mainstream entwickeln , um der DurchĂśkonomisierung aller Lebensbereiche entgegenzuwirken. Gerade die Digitalisierung berge die Gefahr einer neuen Ăœberwachungskultur.

ation ebenfalls bewusst: „Als Intendant und Präsident des BĂźhnenvereins bin ich mit dem Enetung von semblenetzwerk, einer Interessenvertretung Schauspielern, im Gespräch. Es gehe darum, im Theater belastbare und zumutbare Strukturen zu schaen. „Das andere sind die Gagen. Ich mĂśchte junge Schauspieler bezahlen, ohne dass ich mich genieren muss. Und wir mĂźssen die Politik dafĂźr gewinnen, auch fĂźr eine gewisse Gerechtigkeit zwischen Schauspielern, Tänzern, Chorsängern und Orchestermusikern zu sorgen.

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siven Austausch ausch mit dem Moskauer Gogol Center, er dessen Leiter, der Regisseur Kirill Serebrennikov, dann auch bei uns am DT sein DebĂźt in Deutschland als Schauspielregisseur geben wird.

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ERFOLGREICHER DRAHTSEILAKT. Das ZirkusďŹ eber packt dank des Projekts ‒ mittlerweile an fĂźnf Standorten in Berlin ‒ regelmäĂ&#x;ig rund 2.000 Kinder und Jugendliche. „Zusätzlich bieten wir Woche fĂźr Woche Zirkusprojektwochen und -workshops in den Ferien , sagt KĂśckenberger stolz. Ein faszinierender Drahtseilakt, der den Teilnehmern, speziell ausgebildeten Trainern und Initiatoren hier gelingt. Denn einerseits sind und sollen die Angebote fĂźr

INTEGRATION, DIE SPASS MACHT. Warum die Arbeit so wichtig ist? Sie hat einen äuĂ&#x;erst sozialen Aspekt. Zirkusmachen, das erfordert vom Nachwuchs groĂ&#x;e Selbstdisziplin und gleichzeitig gegenseitigen Respekt und RĂźcksichtnahme, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und die der Kollegen. Shows, wie sie die CABUWAZI-Team mehrmals jährlich an den Standorten auf die Beine stellt, sind immer eine herausragende Teamleistung. All diese Erkenntnisse werden durch das Projekt spielerisch vermittelt. Die Fähigkeiten helfen den Heranwachsenden, sich im Leben leichter zurechtzuďŹ nden. Dass die Arbeit des CABUWAZI FrĂźchte trägt, zeigen KĂśckenbergers beide groĂ&#x;en Kinder Leila und Mirko: Die damals jungen EinradkĂźnstler sind mittlerweile Berufsartisten, die international unterwegs sind. Und fĂźr viele kleine KĂźnstler mit und ohne Migrationshintergrund ist der Zirkus eine zentrale Anlaufstelle, um Sprache, Kultur, KĂśrperbeherrschung, Gleichgewichtssinn, Konzentration und vieles mehr unter einen Hut zu bekommen. Zauberhaft! Das ist ei nen Applaus wert. WWW.CABUWAZI.DE

Kinder und Jugendliche kostenlos sein, damit sie fĂźr jeden zugänglich sind. Andererseits sind die FĂśrderungen vom Jugendamt und weiteren ProjektfĂśrderungen Ăźber Bundes- und Landesmittel und andere Geldgeber knapp. „Sponsoren und Spender sind fĂźr unsere Arbeit deshalb sehr wichtig, damit mit Ăƒ ZirkusKultur, die stark macht alle Kinder erreicht werden kĂśnnen , sagt GeschäftsfĂźhrer KĂśckenberger.

lickack, Hand- und Kopfstand, Einrad fahren, jonglieren mit Bällen oder Ringen ‒ was fĂźr manch erwachsenen Couch-Potato wie eine Mammutaufgabe klingt, gehĂśrt fĂźr die CABUWAZI-Crew zum kleinen Einmaleins. SchlieĂ&#x;lich steckt im Namen CABUWAZI bereits das Selbstverständnis: chaotisch, bunt und Wanderzirkus ‒ so stellten sich die Initiatoren vor nunmehr Ăźber 20 Jahren das Projektkonzept vor. „Mittlerweile unterrichten unsere Zirkustrainer neben den klassischen Disziplinen auch neuere KĂźnste wie Breakdance und Zirkustheater , sagt Karl KĂśckenberger, GeschäftsfĂźhrer des Trägers von CABUWAZI, der gGmbH GrenzKultur. Insgesamt werden mehr als 30 Disziplinen gelehrt ‒ „alles, um uns alle und das Publikum immer wieder in Staunen zu versetzen , so KĂśckenberger. Gemeinsam mit seiner Frau schenkte er 1992 seinen älteren Kindern jeweils ein Einrad. Kurz darauf wurden daraus eine Einradgruppe ‒ und dann die CABUWAZI-Keimzellen in Kreuzberg und Treptow. „Seit unserem Start 1994 verstehen wird uns als sozialpädagogischer Jugendkulturbetrieb, der Kultur, Pädagogik und Soziales vereint und fĂźr alle oen ist , erklärt KĂśckenberger.

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ur sehr wenige ergattern einen Platz fĂźr ein Studium der darstellenden Kunst an der Universität der KĂźnste (UdK), der Hochschule fĂźr Schauspielkunst Ernst Busch (EB) oder der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf. Wer sich aber im harten Auswahlprozess erfolgreich durchgesetzt hat, der genieĂ&#x;t dann nicht selten Einzelunterricht und proďŹ tiert von den Kooperationen der Ausbildungsstätten mit namhaften TheaterbĂźhnen. „Wir suchen ausgeprägte und eigenwillige PersĂśnlichkeiten, die eine starke Vorstellungskraft haben, was man mit Theater machen kann. Das Wichtigste fĂźr uns ist, dass ein junger Mensch einen sehr klaren, individuellen und radikalen Blick auf das Theater hat und sich nicht zu brav an gängige Schauspielnormen hält , erklärt Professor Hermann Schmidt-Rahmer von der Universität der KĂźnste. Von jährlich rund 700 Bewerbern werden nur zehn an der UdK angenommen. Diese Nachwuchstalente erhalten eine hochkarätige Ausbildung fĂźr zeitgenĂśssisches Theaterschauspiel.

Einer von ihnen ist Manuel Bittorf, geboren 1994 im thĂźringischen Dorf Bad Salzungen. Er beginnt eine Lehre als Industriemechaniker. Die bricht er ab, macht stattdessen sein Abitur und spielt nebenbei Klavier im Eisenacher „Theater am Markt . In der LaienbĂźhne unter professioneller Leitung spricht er seine ersten Sätze auf der BĂźhne. „Das hat sich so weiterentwickelt, dass ich irgendwann eine Rolle gespielt habe , erzählt er. Schon als Kind hatte Bittorf sein Interesse fĂźr Musik entdeckt: Er spielt Klavier, Geige und Gitarre. „Ich hatte immer schon eine groĂ&#x;e Sehnsucht nach Kunst. Hat er sich also bewusst entschieden, Schauspieler zu werden? „Nein , sagt er, „meine Ăœberzeugung ist ohnehin, man entscheidet sich nicht, man wird ausgewählt. Der 23-Jährige hat sein Leben ganz und gar der Kunst verschrieben. „Mein Leben besteht nur noch aus Schauspiel und Musik. Das Studium ist sehr intensiv, aber es macht sehr viel SpaĂ&#x;. ANSTRENGENDER ALLTAG. Manuel Bittorf ist jetzt im zweiten Jahr seiner Schauspielausbildung. Seine Tage an der Uni beginnen meist morgens um acht Uhr und enden nicht selten nachts. Freitags zum Beispiel. Los geht es mit „Bewegungsunterricht . Die Studenten lernen hier, ein starkes Bewusstsein fĂźr ihren KĂśrper zu entwickeln. „Eine Rolle wird Ăźber den KĂśrper entwickelt. Der Schauspieler steht ja schlieĂ&#x;lich mit dem KĂśrper auf der BĂźhne. KĂśrperbewusstsein und Beweglichkeit sind deshalb fĂźr Schauspieler essenziell, erklärt Bittorf. Ebenso ist die Stimme auf der TheaterbĂźhne ein wichtiges Instrument. Deshalb steht als

Nächstes „Gruppensprechen auf dem Programm. Zusammen mit den Sprechdozenten arbeiten die Studenten an Artikulation, klarer Aussprache und einer soliden Stimme. Dann folgt „szenisches Schreiben , das zusammen mit den Studenten des Studiengangs Szenisches Schreiben der UdK durchgefĂźhrt wird. Wenn die jeweils zweistĂźndigen Seminare vorbei sind, ist der Tag fĂźr Bittorf noch lange nicht zu Ende. Es folgen „Einzelsprechunterricht und das „Spieltraining , eine Art AufwärmĂźbung fĂźrs Theaterspiel. Am Abend probt der Student intensiv mit seinen Kommilitonen Szenen aus TheaterstĂźcken.

BERLIN ‒ SPRUNGBRETT FĂœR DEN NACHWUCHS. Die Hauptstadt ist fĂźr ihn als Studenten der Schauspielkunst genau der richtige Ort, ďŹ ndet Bittorf: „Berlin ist interessant, weil es hier sehr viele BĂźhnen gibt. Und die UdK hat eine gute Vernetzung in die Theaterszene. Etwas anderes als die Universität der KĂźnste wäre fĂźr ihn nicht infrage gekommen. NatĂźrlich weiĂ&#x; er, dass das Studium der darstellenden Kunst so etwas wie ein Sechser im Lotto ist. Was er jungen Menschen mit dem gleichen Berufswunsch rät? „Es gibt an vielen Landes- und Staatstheatern Jugendclubs unter professioneller Leitung. Dort kann man sich auf der BĂźhne ausprobieren. In Berlin ist man sicherlich im P14 gut aufgehoben , so sein Tipp. Das P14 ist das Jugendtheater der VolksbĂźhne am Rosa-Luxemburg-Platz. Genau wie Bittdorf ist auch Lena Noske fĂźr die groĂ&#x;e BĂźhne nach Berlin gezogen. Sie stammt aus Friedberg in Hessen. 2014 bewarb sie sich mit Erfolg an der staatlich anerkannten privaten Schauspielschule Berlin des Europäischen Theaterinstituts e. V. (ETI). Nur zehn Talente werden pro Jahrgang aufgenommen. Die 25-Jährige steht jetzt kurz vor ihrem Abschluss als Theaterschauspielerin. Auf eine private, kommerzielle Schauspielschule wäre sie nicht gegangen. „Wichtig war mir, dass die Schauspielschule staatlich anerkannt ist. Das gewährleistet ein hohes Ni-

veau und die fachliche Kompetenz der Lehrenden. Die ETI verlangt je nach Ausbildungsjahr zwischen 300 und 400 Euro StudiengebĂźhr monatlich, so Noske. „Es ist auf jeden Fall eine breit gefächerte, tolle Ausbildung , schwärmt die Nachwuchsschauspielerin. Auch wenn der ďŹ nanzielle und der Arbeitsaufwand hoch sind, wĂźrde sie sich immer wieder so entscheiden: „RĂźckblickend kann ich sagen, dass ich sicher fĂźr keine andere Ausbildung so viel Kraft aufgewendet hätte. An der ETI sind die Seminartage fĂźr Studenten ebenfalls lang. „Musiktheorie , „Schauspiel und „Ballett stehen auf Noskes Stundenplan. Pro Semester bereiten die Studenten mit den Dozenten ein TheaterstĂźck fĂźr eine Ăśffentliche Außhrung vor. „Die letzten Wochen davor sind sehr intensiv. So intensiv, dass es sich manchmal gar nicht mehr lohnt, nach Hause zu fahren, dann Ăźbernachten wir alle in der Schule , erzählt sie. HOHE ANFORDERUNGEN IN BABELSBERG. Das Schauspielstudium an der Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf ist ebenfalls heiĂ&#x; begehrt. Im Jahr 2016 gab es 604 Bewerber ‒ zehn wurden zugelassen. „Ihre kĂźnstlerische Eignung mĂźssen die Bewerber durch einen Test nachweisen. Wer diesen besteht, wird zu einer mehrstuďŹ gen PrĂźfung eingeladen, bei der die Kandidaten neben dem Vorsprechen der einstudierten Rollen unterschiedlichste Fähigkeiten wie RhythmusgefĂźhl, Improvisation, Musik und Gesang, Arbeit vor der Kamera und vieles mehr präsentieren mĂźssen , erklärt Pressesprecherin Julia Diebel. Neben dem kĂźnstlerischen

Talent sind ein unbedenklicher Gesundheitszustand, kĂśrperliche Leistungsfähigkeit, die Vitalkapazität der Stimme und ein intaktes GehĂśr Voraussetzung. In Gruppen- und Einzelunterrichten, die sich Ăźber sieben Semester verteilen, werden praktische und theoretische Fächer mit Schwerpunkt auf der Schauspieldarstellung vor der Kamera und auf der BĂźhne organisiert. Gegen Ende des Studiums wird das Erlernte in die Tat umgesetzt: „Seit 2010 realisieren Studierende Filme mit Gastregisseuren. Erfahrene ProďŹ s wie Nina Grosse, Connie Walther, Brigitte Bertele, Aelrun Goette, Christian von Castelberg, Bernd BĂśhlich, Lars Montag oder Edward Berger begleiten dieses besondere Ausbildungsprojekt, bei dem sie mit einem rundum studentischen Filmteam arbeiten , sagt Diebel. „Die AbschlussďŹ lme sind neben der Studioinszenierung am HansOtto-Theater und dem ZAV-Vorspiel eine Leistungsschau und ein HĂśhepunkt des zweigleisigen Studiums BĂźhnenschauspiel/Filmschauspiel ‒ gedacht als ein Sprungbrett in die komplizierte Medienpraxis , ergänzt Bodo FĂźrneisen, Filmuniprofessor fĂźr „MedienspeziďŹ sche Darstellung . Berlin ‒ das ist ein Magnet fĂźr Nachwuchsschauspieler. Nicht zuletzt, weil die Stadt hochkarätige staatliche StudienmĂśglichkeiten fĂźr junge Talente hat. Viel Mut, groĂ&#x;e Leidenschaft fĂźr den Beruf und Bereitschaft zu harter Arbeit ‒ das sind in jedem Fall wichtigste Voraussetzungen, um erfolgreich zu sein.

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erlin ‒ das ist Kultur! Die Metropole bietet eine beeindruckende Theaterlandschaft, rund 180 Museen und Sammlungen, 800 Galerien, drei Opernhäuser, 130 Kinos und acht groĂ&#x;e Sinfonieorchester. Acht Vertreter und Entscheider aus fĂźhrenden Kultureinrichtungen diskutierten mit Dr. Klaus Lederer, dem Senator fĂźr Kultur und Europa, Ăźber die Herausforderungen in der Szene. Dabei wurde klar, wo Berlin derzeit kulturell steht und welche Veränderungen notwendig sind, um das hohe Niveau der Stadt zu festigen. Gastgeber war Andree Fritsche, GeschäftsfĂźhrer der BerlinMedien. Harry Nutt, ein erfahrener Kulturjournalist und Teamleiter „Kultur der Berliner Zeitung, fĂźhrte durch den Abend. VERANSTALTER IN DER HAUPTSTADT. Die Berliner haben ihren eigenen Geschmack, aber der scheint oft den Puls der Zeit zu treen. Zumindest sind viele Veranstalter davon Ăźberzeugt, denn bei denen steht die Stadt generell ganz oben auf der Agenda. Shalva Beniashvili, Inhaber und GeschäftsfĂźhrer von Agenda Production, kann das bestätigen. Beniashvili ist einer von Berlins bekanntesten Konzert- und Außhrungsveranstaltern ‒ ihm haben wir unter anderem hiesige Auftritte des Russischen Staatsballetts oder das „Georgian Fire of The Dance zu verdanken: „FĂźr uns ist Berlin ein Start ‒ wenn wir in Berlin Erfolg haben, haben wir in den meisten anderen Städten auch Erfolg , betont Beniashvili. „Deswegen nehmen wir auch viel Zeit und Geld in die Hand und präsentieren viele Produktionen erst mal in Berlin, und dann schauen wir weiter. Wir haben zum Beispiel eine Tanzshow aus St. Petersburg, „Wet Temptation , auf Tournee, die jetzt erfolgreich in ganz Europa präsentiert wird ‒ und in Berlin war der Start. Bernhard Kurz ist Produzent von „Stars in Concert im NeukĂśllner Estrel. Nicht viele wissen, dass er seit Langem eine herausragende Rolle fĂźr das Musical als Kunstform auf deutschsprachigen BĂźhnen spielt: Er brachte viele der groĂ&#x;en amerikanischen Produktionen nach Deutschland, darunter „Das Phantom der Oper in Hamburg. DafĂźr habe er aber auch einiges einstecken mĂźssen: „Einmal hat jemand gesagt: ,Ich habe gedacht,

›Stars in Concert‚ sei nur etwas fĂźr Touristen ‒ aber da kĂśnnten ja auch Berliner hingehen! Das spiegelt auch die Situation, wie sie frĂźher einmal war. Bei einer Podiumsdiskussion in der Hanns-Eisler Musikschule wurde ich Ăźbelst beschimpft, ich solle mit meiner ,amerikanischen ScheiĂ&#x;e aus der Stadt verschwinden. Diese ,amerikanische ScheiĂ&#x;e waren Andrew Lloyd Webbers Musicals. Da war eine groĂ&#x;e Stimmung gegen das, was wir machen. Aber wir sind erfolgreich und gehĂśren zu den wenigen Häusern, die nicht subventioniert sind.

eine der ältesten KabarettbĂźhnen der Stadt, und Brenk hat nicht nur Einblick in Bereiche der darstellenden Kunst, sondern auch der Musik ‒ und deren Missstände: „Ich habe in der gesamten Republik unter anderem auch in Mehrspartentheatern mit grĂśĂ&#x;eren Orchestern gearbeitet. Diese Häuser waren gezwungen, Haustarifverträge abzuschlieĂ&#x;en, weil sie die Personalkostensteigerungen Ăźberhaupt nicht gegenďŹ nanzieren konnten. Das waren alles subventionierte Häuser. Die Personalkosten am Theater betragen zwischen 80 und 90 Prozent des Gesamtetats. Da UNGLEICHE ZUSTĂ„NDE. Kurz spricht steht noch nichts auf der BĂźh Missstände an: „Wenn ich ein ne ‒ aber dieser Teil des Etats ! Musical produziere, in dem das ist weg. Inzwischen ist es so, Lied ,Stille Nacht, heilige Nacht dass der Musiker, der Mitglied vorkommt, will die GEMA Geder DOV ist, also der Orches

bĂźhren dafĂźr, weil ich es im tergewerkschaft, wesentlich Rahmen einer Show einsetze. mehr verdient als der Solist Und dann komme ich in die auf der BĂźhne. Sie glaube, Schweiz und die Anwälte dort sagen: ,Also, Herr Kurz, dass das subventionierte deutsche Theatersystem im das ist kein Musical, was Sie da machen, das ist ein KonGrunde ein sehr gutes ist ‒ die Frage aber sei, inwiezert , und ich zahle nur fĂźnf Prozent. In den USA zahle weit das perspektivisch bezahlbar ist: „Gibt es denn ich ein Prozent. Die ganze Liveentertainmentbranche Ăœberlegungen und Perspektivkonzepte fĂźr den Kultursteht kurz vor dem Aus, wenn nichts passiert. bereich, auch auf die Theater bezogen, andere Wege zu gehen, was die Finanzierung angeht? Zudem seien die GebĂźhren an Urheber absolut ĂźberhĂśht, wenn man sich vorstelle, dass bei 1.000 ZuschauNEUE LĂ–SUNGEN. „Ich sehe die Perspektiven in enger Kooperation mit der freien Szene antwortet Lederer. ern mit 50 Euro Eintritt pro Kopf ein Urheber (meist als Verlag) pro Lied 166 Euro kassiere. Bei fĂźnf Liedern „Aber im Grunde sehe ich nicht, dass wir uns da ďŹ nanseien das 830 Euro, bei hundert Vorstellungen 83.000 ziell Ăźbernehmen oder komplett neue Wege gehen Euro. Der Darsteller auf der BĂźhne aber bekommt ofmĂźssen. Ich stelle mir in Zukunft neue LĂśsungen dort vor, wo ohne einen Verlust an kĂźnstlerischer Subsfensichtlich nur einen Hungerlohn: „Ich war letztens bei einer Vorstellung, wo der Schauspieler sensationell tanz Dinge gemeinsam gemacht werden kĂśnnen, die gut war. Später habe ich erfahren, dass er fĂźr eine Vorgemacht werden mĂźssen. stellung 100 Euro bekommt. Der hat die ganze VorstelGUTES BEISPIEL. Die Stiftung Oper in Berlin halte er zum Beilung geschmissen und war die ganzen 80 Minuten auf spiel fĂźr ein Erfolgsmodell. „Wir haben drei Opernhäuser der BĂźhne. in Berlin, die alle ein unterschiedliches Geschäftsmodell PLĂ„NE FĂœR DIE THEATERSZENE. Auch Astrid Brenk, Geschäftshaben, um auf sehr hohem Niveau mit drei Orchestern fĂźhrerin des Kabarett-Theaters Distel, hat Fragen an und dem Staatsballett eigene ProďŹ le auszuprägen, aber auf ,Shared Services in bestimmten Bereichen zurĂźckSenator Lederer in Bezug auf die Zukunft. Die Distel ist

greifen. Das war damals eine NotlĂśsung, aber heute sind wir, glaube ich, alle froh, dass wir diesen Weg gegangen sind, sonst wären wir jetzt wirklich in einer schwierigen Situation. Bevor man Ăźber Üentliche Armut jammere, solle man an den privaten Reichtum gehen, meint Lederer entschieden: „Und das mache ich als Linker. Eine Gesellschaft muss sich Kultur leisten kĂśnnen, sie ist ein Grundnahrungsmittel. Zudem seien im Rahmen des Nachtragshaushalts 6,7 Millionen Euro zusätzliche Mittel erkämpft worden, um die TariferhĂśhungen, die in den vergangenen Jahren in vielen nichttariichen Einrichtungen nicht gezahlt werden konnten, nachzuholen. Lederer kennt die Berliner Kulturszene: „Richtig krass ist es in der freien Szene, wo produktionsbezogene Anträge gestellt werden. Nur wenige schaen es in eine SpielstättenfĂśrderung. Man kann im Grunde nicht kontrollieren, ob die Einrichtungen ihre Leute nach den Anforderungen des tariichen Mindestlohns bezahlen ‒ denn was ich am Ende sehe, ist die Produktion, nicht, wie viele Arbeitsstunden hineingeossen sind. MEHR GELD FĂœR DIE FREIE SZENE. Das liege in der Natur der Sache, sagt Arnuf Rating. Rating ist eine Koryphäe in Berlin: Als Frontmann der „Drei Tornados räumte er bereits vor rund 35 Jahren kräftig mit den Vorstellungen vom „traditionellen Kabarett auf. Heute betreibt er unter anderem „Die Maulhelden . „Ein KĂźnstler, der etwas produzieren will, fragt nicht nach seinem Stundenlohn, der macht das, auch wenn er zwischendurch Steine frisst , meint er. „Da kann keine Gewerkschaft etwas machen, danach richtet er sich gar nicht. Die Frage ist, wie kriegt man bei solchen Verhältnissen mehr Geld ins System? Und da ergibt sich fĂźr den neuen Kultursenator eine groĂ&#x;e Chance, die CityTax, die von den freien Gruppen erfunden wurde, komplett an die freien Gruppen weiterzuleiten. Kultursenator Lederer betont, dass er das Geld nicht nur an freie Gruppen weitergeben wolle: „Wir mĂźssen versuchen, langfristig Räume in Berlin fĂźr die Kunstproduktion zu sichern. Der freien Szene nĂźtzen viele Subventionen allein gar nichts. Die eigentliche Herausforderung besteht darin, Flächen zu sichern und zu retten, die als Orte der Kunst in Berlin erhalten bleiben ‒ sonst trocknet die Stadt aus.

WAS WAR DA MIT TIL BRĂ–NNER? Kulturjournalist Nutt spricht ZUSTIMMUNG VON DER UDK. „Ich sehe das ganz genauso wie in diesem Zusammenhang die Diskussion um das Sie , sagt Claudia Assmann, Leiterin Presse und Öent„House of Jazz an und fragt den Senator, ob dies auch lichkeitsarbeit an der Universität der KĂźnste. „KĂźnstler sein Beweggrund war, als er damals sagte, in dieser aller Sparten, junge wie etabliertere, sind händeringend Form wolle er das Geld fĂźr eine FĂśrderung nicht. Bei auf der Suche nach Orten, an denen sie ihre Arbeit entdiesem Projekt habe er an die längeren Konsequenzen wickeln, aber auch an denen sie sie präsentieren kĂśngedacht, betont Lederer: „Wir mĂźssen nämlich zuerst nen. Es mangelt an Proberäumen und Ateliers genaumal aus Landesmitteln den doppelten Betrag vorstre- so wie an Veranstaltungsorten kleinerer und mittlerer cken fĂźr die Sanierung, um ein Projekt zu verwirklichen, GrĂśĂ&#x;enordnung. Das sei nichts Neues. Neu sei allerdas in seinen Rahmenbedindings die blitzhafte Geschwingungen sogar vorgeschrieben digkeit, mit der Locations, ist. Und im Vergleich mit andedie sich KĂźnstlerinnen und ren, ähnlichen Projekten (auch KĂźnstler zu eigen gemacht in den USA gibt es ja solche haben, vom Immobilienmarkt ! ! Jazzhäuser) kann ich ungevereinnahmt werden. Dies fähr sagen, dass wir jährlich werde uns irgendwann den mit Subventionen von vier bis Boden unter den FĂźĂ&#x;en weg sechs Millionen Euro rechnen ziehen, prophezeit Assmann, mĂźssen, um das Projekt am und zwar allen, nicht nur den Laufen zu halten. Kulturschaenden. Als Beispiel nennt sie NeukĂślln: „Meine erste Wohnung war in der UNTERSTĂœTZUNG FĂœR DIE FREIE SZENE. Wenn der Bund also ein HobrechtstraĂ&#x;e, dort habe ich 20 Jahre gewohnt. Von House of Jazz wolle, solle er diese Summe zahlen. „Aber KreuzkĂślln war da noch nichts zu spĂźren und es war, ich kann nicht sagen, ich gebe euch 12,5 Millionen, ihr gelinde gesagt, nicht gerade eine gemĂźtliche Wohnlegt noch mal 30 Millionen drauf, wir sanieren dafĂźr die lage. Vor einigen Jahren haben dann junge KĂźnstlerinAlte MĂźnze, und dann dĂźrft ihr in den Folgejahren vier nen, KĂźnstler und Studenten den Kiez fĂźr sich entdeckt bis sechs Millionen jährlich ausgeben, damit ein House ‒ Warum? Weil er gĂźnstig war! ‒ und mit viel Engageof Jazz nach dem Konzept von Til BrĂśnner stattďŹ ndet. ment, Kreativität und nicht zuletzt ihrem eigenen Geld Er habe nichts gegen Til BrĂśnner. Aber Berlin habe eine zu einem tollen, lebendigen und trotzdem noch gesehr bunte freie Jazzszene: „Und mir geht es darum, mischten Bezirk entwickelt. Nun, innerhalb kĂźrzester diesen Ort fĂźr Proberäume, fĂźr Produktionsräume zu Zeit, ist die Miete meiner ehemaligen Wohnung um ein sichern, damit er fĂźr zeitgenĂśssische Musik und anderes Vielfaches teurer. Sodass absurderweise diejenigen, die mehr zur VerfĂźgung steht. Herr BrĂśnner braucht keine den Bezirk aufwerten, ihn sich durch ihre eigene Arbeit FĂśrderung von uns, um als KĂźnstler international erfolg- nicht mehr leisten kĂśnnen ‒ von den alteingesessenen, reich unterwegs zu sein. Aber diejenigen, die zum Teil lang ansässigen Berlinerinnen und Berlinern mal ganz vor 30 bis 40 Leuten spielen, groĂ&#x;artige Musik produzie- zu schweigen. Ob der Senator denn da genug Konzepren, aber nicht fragen, was am Ende in der Kasse ist ‒ fĂźr te habe, will Assmann wissen, beziehungsweise Mittel die muss ich etwas tun. Eine Stadt nämlich, die nur noch und RĂźckhalt von den anderen Ressorts, um seine Ziele aus Investitionsprojekten und hochsubventionierten vorantreiben zu kĂśnnen. Einrichtungen besteht, werde ihren kulturellen Reichtum auf Dauer nicht erhalten kĂśnnen ‒ das sei einfach Gemeinsam sei man stark. NatĂźrlich kämpfe er fĂźr sein eine Tatsache. Ressort, antwortet Lederer, aber diese Debatte kĂśnne

nicht allein gewonnen werden: „Deshalb versuchen wir, sie auch mit Leuten aus der Tourismusbranche, darunter Visit Berlin, zu fĂźhren. Ich habe Ăźberhaupt kein Problem damit, auch mit der Wirtschaft zusammenzuarbeiten und dafĂźr zu sorgen, dass auch andere Beteiligte begreifen, dass wir diese freie Szene in Berlin brauchen. In den ersten sechs Monaten seit Amtsantritt habe er mindestens zwei Hilferufe pro Monat von kleinen Einrichtungen bekommen, die von SchlieĂ&#x;ung oder KĂźndigung bedroht waren oder noch sind: „Ob es die Inselgalerie ist ‒ das war sogar eine kommunale Wohnungsbaugesellschaft, die sanieren wollte ‒ oder Probenräume fĂźr Bands oder das Theater o.N.: Authentische Orte, die das Kulturleben dieser Stadt Ăźber Jahre hinweg geprägt haben, drohen verloren zu gehen. Der Senat arbeite aber unermĂźdlich an LĂśsungen. FLĂ„CHEN MĂœSSEN HER. Kabarettist Rating meint, dass das richtig sei ‒ dafĂźr sei der Kultursenator ja auch da. Rating erinnert an die 80er-Jahre, als Berlin einen Rockbeauftragten des Senats hatte, Bernd Mehlitz: yyy

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aller klassischen Orchester weltweit „Der Senat hatte nämlich beschlossen, dass Rockmusik auch Kultur ist. Dieser Rockbeauftragte hat wirklich Probenräume gefunden und einen Senatsrockwettbewerb initiiert, aus dem unter anderem ,Die Ă„rzte hervorgegangen sind. Wir selbst haben 2013 eine Produktion gemacht und wollten dafĂźr ursprĂźnglich in den Flughafen Tempelhof, der 16.000 Euro am Tag kostete ‒ das kann man als so kleine Theaterproduktion gar nicht bezahlen. Dann haben wir durch Baustadtrat Carsten Spalleck in Mitte einen Raum im Neuen Stadthaus bekommen, der leer stand und total fĂźr unsere Zwecke geeignet war. Eine Taskforce mĂźsse es geben, wĂźnscht sich Rating, die solche Räume zum Beispiel vermitteln kĂśnnte. Und nennt noch ein Beispiel: „Es gibt ‒ noch ‒ das Theater am Winterfeldtplatz, da ist mit ,Hans Wurst Nachfahren ein ganz herausragendes Puppentheater drin, die haben das jahrelang aufgebaut, auch politisch betreut, es gab ganz geringe Subventionen, und irgendwann hat ein privater Investor das Gebäude gekauft. Der wollte da eigentlich ein Musikstudio machen und bekam Widerstand von der Ăśrtlichen BevĂślkerung. Der Senat sah sich auĂ&#x;erstande, das Gebäude zu erwerben, was relativ gĂźnstig mĂśglich gewesen wäre. Zudem ist das ja auch kein Wert, der verloren geht. Aber es gab niemanden, der das gesehen hat. Bei solchen Sachen geht es gar nicht um viel Geld, sondern um Aufmerksamkeit und drei, vier Leute, die amtlich die Augen offenhalten und fĂźr solche Dinge da sind.

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das Land mit der hĂśchsten KulturfĂśrderung weltweit

Die Umsätze der Berliner Kreativwirtschaft stiegen seit 2009 um rund

DIE MĂœHLEN MAHLEN. Noch etwas Zeit brauche er, sagt Lederer und betont, dass der neue Kultursenat gerade mal ein halbes Jahr im Amt sei. Generell seien ihm Immobilienhaie lieber, die fĂźr Zwischennutzungen oen sind, als die, die es nicht sind. Es gebe auch das Musicboard mit Katja Lucker, die seit rund vier Jahren versucht, etwas fĂźr die populäre Musikszene zu tun. Und bei der BBK gebe es mit Martin Schwegmann einen Atelierbeauftragten, der Proben-, Atelier- und Arbeitsräume verwaltet. Das sei auch noch nicht alles, betont der Senator. So ziehe die Hochschule der KĂźnste „Ernst Busch aus der SchnellerstraĂ&#x;e in Treptow nach Mitte in ein neues Gebäude. Wenn es gelänge, das alte Haus wenigstens grundzusanieren, dann seien beim Thema Räume fĂźr die darstellenden KĂźnste in Berlin in den nächsten Jahren eine ganze Menge Probleme gelĂśst. KULTUR IST KEIN LUXUSGUT. Kunst und Musik seien ein wesentlicher, zentraler Baustein einer freien, demokratischen Gesellschaft, betont Assmann. Deshalb sei es durchaus von zentraler Bedeutung, dass die Fächer Kunst und Musik und im Ăœbrigen auch Theater gleichberechtigt neben den anderen Fächern stehen: „Die Schule spielt hier meiner Ansicht nach eine zentrale Rolle in der Vermittlung dieser Werte. Und natĂźrlich auch das Elternhaus. Wenn der Druck in den Schulen allerdings derart groĂ&#x; ist, dann wird schon einmal gesagt, auch im bĂźrgerlichen Elternhaus: ,Konzentrier dich mal besser auf die wichtigen Fächer wie Mathe, Englisch und Deutsch. Mir ist natĂźrlich klar, dass die Schulen aufgrund des Lehrermangels in groĂ&#x;er Not sind, und wir als UdK Berlin sind ja derzeit massiv dabei, die Lehramtsstu-

diengänge entsprechend aufzurßsten und so attraktiv zu gestalten, dass sich mÜglichst viele Menschen fßr den kßnstlerischen Lehrerberuf interessieren und das Studium auch durchhalten. Aber nicht zuletzt durch die Erfahrungen in der eigenen Schulzeit und das gesellschaftliche Ansehen des Lehrers stehe dieser Berufswunsch bei vielen jungen Menschen nicht gerade ganz oben auf der Liste. Da mßsse an vielen Schrauben an unterschiedlichen Stellen gedreht werden.

Fehrle von der Deutschen Oper erinnert sich daran, dass es frĂźher eine Art kulturelle Verpichtung der Eltern fĂźr ihre Kinder gab: „Da hieĂ&#x; es vielleicht: ,Du lernst erst mal Gitarre, bevor du das Klavierspielen erlernst. Das hĂśrte irgendwann auf und wurde den Schulen ĂźbergestĂźlpt, sodass die Lehrer im Musikunterricht alle musischen Kenntnisse vermitteln mussten, ohne dass eine Grundlage vorhanden war. Und jetzt lastet man diese kulturelle Erziehung den Theatern und Opernhäusern an. Denn die Lehrer an den Schulen haben entweder nicht die Ausbildung oder nicht die dafĂźr notwendigen Stunden zur VerfĂźgung, zumal Musik ein Wahlfach ist und einfach nicht mehr so wichtig. Das ist ein Riesenproblem. BILDUNGSAUFTRAG BERLIN. Das stimme, antwortet Lederer, und man wolle sich dem deďŹ nitiv nicht ergeben. Deswegen werde bereits gemeinsam mit den Kitas und KĂźnstlern versucht, frĂźhkindliche kulturelle Bildung zu betreiben: „Wir versuchen jetzt, das Projektforum kulturelle Bildung, das wir gemeinsam mit der Bildungsverwaltung machen, in eine Jugendkunstschulstruktur auszuweiten, wo auĂ&#x;erschulisch gearbeitet wird oder wo Schulen die MĂśglichkeit haben, Dinge zu machen, die man in ihren schuleigenen Räumen nicht machen kann, wie etwa mit Druckpresse oder Brennofen arbeiten. Wir wollen eine Basisinfrastruktur fĂźr kĂźnstlerische Ausdrucksformen fĂźr junge Menschen schaen. DIE KLEINEN VON HEUTE SIND DIE KĂœNSTLER VON MORGEN. Der Zuschauer von morgen werde gebraucht, stimmt Beniashvili von Agenda Production zu: „Die Welt unserer Kinder und Jugendlichen ist heute in erster Linie von Technik bestimmt. Im Alltag regieren Fernsehen und Internet. In der Schule spielen die Naturwissenschaften die grĂśĂ&#x;te Rolle. FĂźr den Ausdruck von Emotion, fĂźr Bewegung bleibt wenig Raum. Ein wichtiger Grund, weshalb der Tanz mit seiner allen verständlichen und eindringlichen Sprache wieder eine bedeutendere Rolle spielen muss. Das gilt vor allem bei der Erziehung und Entwicklung unserer Kinder, unabhängig vom sozialen Status, quer durch alle BevĂślkerungsschichten.

Deswegen biete seine ProduktionsďŹ rma unter anderem auch Ballettaußhrungen fĂźr Kinder. Beniashvili taucht kurz in die Welt seiner Außhrungen ein: „Sie zeichnen sich dadurch aus, dass die wunderschĂśne Märchenerzählerin Jeannie aus dem Nebel erscheint und auf unnachahmliche Weise die kleinen Zuschauer mit den grĂśĂ&#x;ten Ballettklassikern bekannt macht. Jeannie lädt das Publikum in das prachtvolle Zauberreich von Schwanensee, Nussknacker und DornrĂśschen ‒ wo das Gute und SchĂśne wirken und wohin man auch als Erwachsener immer wieder zurĂźckkehren mĂśchte. Auch choreograďŹ erte Kinderrollen gibt es, wo SchĂźlerinnen und SchĂźler der Ăśrtlichen Ballettschulen auf der BĂźhne stehen. Diese Rollen wurden laut Beniashvili extra geschaen, damit die Kinder gemeinsam mit Solisten und Tänzern der Ballettkompanie tanzen kĂśnnen: „Die Kleinen sind also mit ProďŹ s auf der BĂźhne, was die Performance noch spannender macht. KULTUR IM LICHTSPIELTHEATER. Auch im Bereich Kino tut sich einiges. RĂźdiger Oertel, Marketingleiter von CineStar, spricht vom Kino als innovativem Außhrungsort der schĂśnen KĂźnste: „Seit einigen Jahren verzeichnen wir ein immer grĂśĂ&#x;eres Interesse eines jĂźngeren Publikums an TheaterĂźbertragungen ‒ besonders beliebt sind bei uns zum Beispiel Vorstellungen aus dem National Theater London mit Weltstars wie Benedict Cumberbatch und Kenneth Branagh. Bereits 2008 legte CineStar einen erfolgreichen Grundstein mit OpernĂźbertragungen aus New York und London sowie Ballettaußhrungen aus dem Bolschoi-Theater, erzählt Oertel: „2010 dann kam die Idee einer Kooperation mit der Berliner Philharmonie auf, und wir freuen uns sehr, dass es seitdem in jedem Jahr Ăœbertragungen von Highlights des weltbekannten Berliner Orchesters in zahlreichen CineStar-Kinos gibt. Insgesamt sei auch positiv zu werten, dass es Menschen gibt, die immer noch den Mut und die Lust haben, auch kleinere und alternative Spielstätten neu zu erÜnen: „Ich ďŹ nde es schĂśn, dass es neben den groĂ&#x;en Festivals wie der Berlinale auch noch andere sehr interessante Filmevents gibt. Man denke da nur an ,Achtung Berlin , ,Around the World in 14 Films und einige mehr. MASSSTAB KULTUR. Fehrle betont zum Abschluss noch einmal, welch groĂ&#x;e Bedeutung Kultur fĂźr die Hauptstadt tatsächlich hat. Sein Plädoyer geht weit Ăźber den Aspekt Unterhaltung hinaus: „Ich mĂśchte erwähnen, was die Staatsministerin fĂźr Kultur, Monika GrĂźtters, einmal gesagt hat: Wenn man in Berlin etwas in die Kultur investiert, dann strahlt das auf die gesamte Republik ab. Ein GroĂ&#x;teil von dem, wofĂźr wir als Nation Anerkennung erfahren, resultiert aus dem, was wir kulturell machen. Der Respekt, den man uns also als Nation entgegenbringt, hängt stark damit zusammen, wie wir unser Kulturgut pegen. Dazu gehĂśren Theater, die Oper, Literatur, Musik, Museen, ... Und dazu gehĂśrt, dass wir das wirklich leben, gebildet sind und so miteinander umgehen. Daraus schĂśpfen wir auch unser Selbstbewusstsein.


Entsprechend bietet die Berlin School of Dance auch Ă„lteren ein umfassendes Angebot, etwa in Form von klassischem Ballett oder Modern Dance. Die Berlin School of Dance bietet zudem eine professionelle Ballettausbildung nach der WaganowaMethode und wurde vom Berliner Senat oďŹƒziell anerkannt als Ergänzungsschule. „Berlin bietet zwar ein breites Spektrum an kulturellen Aktivitäten, doch meiner Meinung nach ist Ballett in dieser Metropole unterrepräsentiert. Deshalb wollte ich mit mei-

ner Schule einen Beitrag zur Entwicklung der Tanzkultur in dieser Stadt leisten , sagt Sakatova. Auch Chiche Núùez liegt es am Herzen, mehr Menschen von Rhythmus und Tanz zu begeistern. Sein Steckenpferd: der Urquiza-Stil. Anders als beim klassischen Tango werden hierbei neue Bewegungsqualitäten geschaen, die sich Ăźber Symmetriebewusstsein ausdrĂźcken. „Die Umarmung des Paares ist vollkommen parallel, die Gehkombinationen haben weder unelegante Pendelbewegungen noch Wiegeschritte , erklärt Núùez, der im Prenzlauer Berg die Schule „Urquiza leitet. ANGEBOTE FĂœR MENSCHEN MIT HANDICAP. Die Leidenschaft fĂźr den Urquiza-Stil ist bei Núùez greifbar. Deshalb war es fĂźr ihn naheliegend, diese Leidenschaft bei anderen zu entfachen. Eher zufällig kam er dazu, auch kĂśrperbehinderte Menschen zu unterrichten. „Eine sehbehinderte Person wollte bei mir Tango lernen. Ich war sofort von der Idee angetan , erinnert sich Núùez. Der groĂ&#x;e Sprung kam dann später durch die Zusammenarbeit mit Sven Norman, Schauspieler bei der Inklusionstheatergruppe RambaZamba : „Ich bereitete meine Tanzpartnerin Ester Duarte fĂźr einen gemeinsamen Auftritt im Rahmen des ParietĂŠs 2015 als Choreograf vor. Ein Wendepunkt in seinem Leben und Schaen mit dem vorläuďŹ gen HĂśhepunkt 2016: „Da durfte ich selbst fĂźr das ParietĂŠ mit Gaby Haselbach auftreten , so Núùez.

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ina ist fĂźnf. FĂźr den kleinen Wirbelwind im Tutu ist eines so klar wie KloĂ&#x;brĂźhe: Sie wird Primaballerina. Und das Tutu sitzt auch schon perfekt. Dennoch ist es bis zum Traum ein weiter Weg, wie Studioinhaberin Tatiana Sakatova aus eigener Erfahrung weiĂ&#x;. Die ehemalige Tänzerin hat mehr als 20 Jahre lang an den Opernhäusern von Moskau und St. Petersburg als Solotänzerin das Publikum bezaubert. Heute fĂźhrt die gebĂźrtige Russin in Tempelhof-SchĂśneberg die „Berlin School of Dance . Dort bietet sie bereits kleinen Wirbelwinden wie Mina ein Angebot: Ihr kreativer Kindertanz richtet sich an Vier- bis Sechsjährige. „Hierbei wird das natĂźrliche Interesse der Kinder an der Darstellung von kleinen Situationen und an der Nachahmung von Tieren und anderen Gestalten genutzt, um ihnen die Grundlagen des Tanzens beizubringen , erklärt Sakatova. Statt mit strikter Disziplin und schweren Schrittfolgen wird mit der Fantasie und dem Enthusiasmus der Kinder gearbeitet. Es werden Geschichten erzählt, die dann hĂźpfend, lachend, springend, und laufend vertanzt werden. „Als Tanzpädagogin bereitet es mir sehr viel Freude zu sehen, wie meine kleinen Chargen sich mit der Zeit entwickeln und allmählich in die Lage kommen, tänzerische Bewegungen auszufĂźhren, die ästhetisch reizvoll sind und ihnen weiterhin viel Freude bringen , sagt Sakatova.

Was Núùez vor allem an der Arbeit mit kĂśrperbehinderten Menschen interessiert? „Ich lerne, dass es nichts UnmĂśgliches gibt, solange es nicht als unmĂśglich bewiesen wird. Hindernisse sind ein SchlĂźssel zur Fantasie, Freiheit und Selbstverwirklichung. Eine Erkenntnis, die die kleine Mina intuitiv lebt. Eine Erkenntnis, die allerdings viel zu oft auf dem Weg ins Erwachsenenalter ir gendwo verloren geht.

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it der Picknickdecke vor einem ehemaligen Kloster klassische Musik genieĂ&#x;en, bei einem Spaziergang den dichterischen Erzählungen von Bertold Brecht lauschen oder amerikanische Gemälde aus der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, die frisch aus Washington geschickt wurden, bestaunen ‒ das sind nur einige der kulturellen HĂśhepunkte, die das Land Brandenburg bereithält. Ob Ausstellungen, Konzerte, Opern, Fahrradkonzerte oder FĂźhrungen, das Angebot steht in Sachen Anspruch und Vielfalt in nichts hinter dem, was in der Stadt zu erleben ist. Sechs ausgewählte Highlight der Saison.

DICHTERSPAZIERGANG. Ein Ausugsziel der besonderen Art ist das BrechtWeigel-Haus in Buckow. Seit 1977 fungiert es als eine Gedenkstätte fĂźr den Dichter und Dramatiker Bertolt Brecht und seine Ehefrau, die Schauspielerin Helene Weigel. Das KĂźnstlerehepaar hatte den Ort ab 1952 als Sommersitz ausgewählt. Brecht schrieb hier 1953 die „Buckower Elegien . Ein ganz besonderes Highlight ist die FĂźhrung samt herrlichem Spaziergang am Buckowsee, mit literarischen Erläuterungen zu den Arbeiten, die Brecht in Buckow beschäftigten. Die FĂźhrungen ďŹ nden jeden dritten Sonntag im Monat statt. Trepunkt ist immer um 12.30 Uhr am Tor des BrechtWeigel-Hauses oder zu einem Wunschtermin nach vorheriger Anmeldung. Alle Infos unter www.brechtweigelhaus.de.

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NEUE KUNST IN ALTEN MAUERN. Potsdam hat seit Jahresbeginn eine neue Attraktion: das Museum Barberini. Das Museum wurde in dem 1771/72 erbauten und im Zweiten Weltkrieg zerstĂśrten Palais Barberini errichtet, in direkter Nachbarschaft zum Stadtschloss, zur Nikolaikirche und zum Alten Rathaus. Seit dem 17. Juni (bis 3. Oktober 2017) ist die Ausstellung „Von Hopper bis Rothko zu sehen. Es ist das erste internationale Kooperationsprojekt des neu erÜneten Museums, eine Zusammenarbeit mit der Phillips Collection, Washington, D. C. Das US-amerikanische Museum schickte dafĂźr erstmals 68 Werke der frĂźhen amerikanischen Moderne nach Deutschland. Fokus der Ausstellung ist die Entwicklung der nordamerikanischen Malerei in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Es werden die drei zentralen Themen Landschaft, Portrait und Stadt ebenso wie die sich parallel entwickelnde abstrakte Malerei gezeigt. Mehr Informationen zu aktuellen und kommenden Ausstellungen

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und zu den Önungszeiten im Sommer gibt es im Internet unter www.museumbarberini.com.

3 KLASSIK MIT PICKNICKDECKE. Der Choriner Musiksommer ist einer der wichtigsten Termine im Brandenburger Kulturkalender. Das Programm beinhaltet klassische und romantische Konzerte aus der Zeit zwischen dem 17. und dem 19. Jahrhundert mit Komponisten wie Antonio Vivaldi, Georg Friedrich Händel oder Richard Wagner, um nur einige zu nennen. Das Besondere an dem Event ist jedoch die Kulisse. Die Musiker spielen in der Ruine des ehemaligen Choriner Zisterzienserklosters in der Nähe von Eberswalde (Barnim). Dennoch ist keine Abendgarderobe nĂśtig. Gäste bringen einfach die Picknickdecke oder CampingstĂźhle mit und lauschen den klassischen Klängen auf den angrenzenden Rasenächen. Die rund zwanzig Konzerte ďŹ nden jeweils am Nachmittag und am Abend statt. ErÜnet wird das traditionsreiche Festival mit einem Gastspiel der Posener Philharmoniker, die zusammen mit dem Philharmonischen Chor BrĂźnn Beethovens Sinfonie Nr. 9 d-Moll außhren. Das Abschlusskonzert des wird am 27. August 2017 vom Rundfunkorchester Berlin mit einem Beitrag zum Reformationsjahr stattďŹ nden. Weitere Informationen zu dem vielfältigen Musikprogramm unter www.choriner-musiksommer.de. 4 LITERATUR MIT STARS. Auch in diesem Jahr gibt es wieder Literatur der besonderen Art in Potsdam. Das LIT:potsdam ďŹ ndet bereits zum fĂźnften Mal statt. Vom 5. bis 9. Juli 2017 wird wieder gelesen und diskutiert ‒ auf BĂźhnen und in Parks, auf einem Schi oder im Palais. Highlights des diesjährigen Literatenfestivals sind ganz klar Hanns-Josef Ortheil, der dem Potsdamer Festivalpublikum drei ganz unterschiedliche Programme präsentieren wird, die Schauspielerin Natalia WĂśrner und die Schriftstellerin Donna Leon, die am 8. Juli da sein wird. Begleitet wird Leon von Annett Renneberg, bekannt als Signorina Elettra in den TV-VerďŹ lmungen der Kriminalromane rund um den venezianischen Polizisten Commissario Brunetti. Auch fĂźr die Kleinen gibt es Unterhaltung: Lesungen und Workshops und der groĂ&#x;e BĂźchermarkt am 9. Juli in der Schibauergasse gehĂśren zu den HerzstĂźcken des Festivals. Abgesehen davon ist auch eine Landpartie geplant: Zum Reformationsjubiläum 2017 lädt das LIT:potsdam am 1. und 2. Juli mit einem un-

gewÜhnlichen Programm nach Reckahn in Brandenburg, das Luther einmal von ganz neuer, literarischer Seite beleuchtet. Alle Informationen zum diesjährigen Literaturfestival im Internet unter www.litpotsdam.de.

5 OPEN-AIR-SPEKTAKEL. Erde, Feuer, Wasser und Luft ‒ diese vier Elemente bilden das Thema der diesjährigen Musikfestspiele Potsdam Sanssouci. Ăœber 80 Konzerte, Opern, Open Airs, FĂźhrungen wie auch das beliebte Fahrradkonzert haben die vier Elemente zum Thema. 2017 wollen die Musikfestspiele in den SchlĂśssern und Gärten von Potsdam Sanssouci zeigen, wie KĂźnstler aus aller Welt dieser Herausforderung begegnen. Die Musikfestspiele sind vor allem auch wegen ihrer herrlichen Kulisse bekannt. Die Spielorte des Festivals liegen im Park Sanssouci und vor dem Schloss Sanssouci, im Orangerieschloss, in der Friedenskirche, im Marmorpalais, im Nikolaisaal Potsdam oder auch im Hans Otto Theater. Ein ganz besonderes Highlight ist jedes Jahr das Abschlusskonzert, das in diesem Jahr am 25. Juni stattďŹ ndet. Der Titel: Sanssoucii Prom Concert, das Thema: Feuer. Letzteres leitet sich auch von dem klassischen Feuerwerk zum Abschluss des Konzertes ab, das unter freiem Himmel vor der wunderschĂśnen Kulisse der Kolonnaden am Neuen Palais stattďŹ ndet. Mehr Informationen zum Festivalthema und zum Abschlusskonzert unter www.musikfestspiele-potsdam.de. 6 OPER IN DER SCHEUNE. Begonnen hat alles als studentischer Gesangskurs, heute stehen die Sänger Schlange fĂźr die zu vergebenden Rollen. Die Oper Oder-Spree ist mittlerweile ein bekanntes Musikfestival im Osten Brandenburgs. Vom 3. bis zum 20. August ist die Opernproduktion „Orpheus in der Unterwelt von Jacques Oenbach zu sehen. Fast genau 150 Jahre nach der Uraußhrung (am 21. Oktober 1858 in Paris) ist das Urbild der Operette noch immer aktuell. Weitere Punkte auf dem Programm sind der festliche Liederabend oder die Oper in der Scheune, die sich mittlerweile sehr groĂ&#x;er Beliebtheit erfreut. Ein alter Heuschober bei der Ragower MĂźhle im Schlaubetal ist mit wenigen Handgrien zur Kunstscheune geworden. AuĂ&#x;erdem gibt es ein exklusives Operndinner unter freiem Himmel, bei dem ein 4-GangMenĂź vor und nach dem Operngenuss serviert wird. Weitere Informationen ďŹ nden Interessierte im Internet unter www.operoderspree.de.


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o sonst auf der Welt kĂśnnten GefĂźhle besser konserviert werden? , fragt die PerformancekĂźnstlerin Mia Florentine Weiss. „Berlin ist eine Mischung der Extreme. Es lebt, es leidet, es ist schĂśn und schrecklich zugleich. Weiss ist nach längerem Aufenthalt in Los Angeles, New York und Frankfurt a. M. nach Berlin gezogen, um hier zu leben und zu arbeiten. „Ich brauche diesen Dualismus, den GroĂ&#x;sstadtdschungel, der mich mitreiĂ&#x;t, mit all seinen Ausstellungen und Galerieevents, und dann wiederum die Ruhe in meinem Atelier an der Spree. Die gebĂźrtige WĂźrzburgerin ist eine von Ăźber 6.000 bildenden KĂźnstlern, die heute in der Hauptstadt leben und arbeiten. BERLIN SOLL (NICHT) NEW YORK WERDEN. Als die Mauer ďŹ el, wurde der Weg fĂźr die junge Kunstszene nach Berlin geebnet. Die alte neue Hauptstadt versprach harte Gegensätze, extreme PersĂśnlichkeiten und viel Geschichte, gute wie auch bĂśse. In den Neunzigern kamen viele Absolventen frisch von den Kunstakademien aus der ganzen Welt nach Berlin und der Zuwanderungsstrom hält seitdem an. Die Arbeiten von Weiss haben ein passendes, prägnantes Leitmotiv: „What is your place of protection? . Berlin kĂśnnte das fĂźr KĂźnstler sein, eine Art Schutzraum zum Arbeiten. Denn dank der gĂźnstigen Lebenshaltungskosten kĂśnnen jene, deren Kunst noch brotlos ist, hier Ăźberleben. Auch wenn die GentriďŹ zierung sich weiterhin mit hohen Mieten in der ganzen Stadt ausbreitet: Noch kann das Modell „arm und sexy in einigen Insiderkiezen gelebt werden. In New York, Los Angeles, London oder BrĂźssel ist es fast unmĂśglich geworden, mit wenig Geld FuĂ&#x; zu fassen. Hohe Mietpreise und unerbittliche Stadtpolitik bedrohen hier schon länger die alternative und junge Kunstszene. Im sich nach wie vor entwickelnden Berlin jedoch ist die Kreativität Ăźberlebenswichtig, sie muss weiterhin fruchten kĂśnnen. DafĂźr mĂźssen aber auch Käufer in die Stadt kommen. Ăœberlebensstrategien wie die Berlin Art Week, die 2017 bereits zum sechsten Mal stattďŹ ndet, sind zwar auch kommerzieller Natur, sie helfen letztlich aber natĂźrlich auch den jungen KĂźnstlern dabei, Aufmerksamkeit fĂźr ihre Arbeit zu erlangen. Mit den beiden Messen abc (art berlin contemporary), 2008 von einigen Big Playern der Galerieszene gegrĂźndet, und Positions zogen in den letzten Jahren auch immer mehr Geldgeber in die Stadt ein. Und die Politik hat den Standortfaktor Kunst mittlerweile ebenfalls auf dem Schirm. Die Senatsverwaltung unterstĂźtzt die Berlin Art Week und arbeitet auch an anderen Projekten mit, um den Kunstmarkt zu stärken. Dass Berlin mittlerweile einer der fĂźhrenden Produktionsstandorte

fĂźr zeitgenĂśssische Kunst in Europa und der Welt ist, ist also auch der wachsenden Galerieszene zu verdanken. 2005 wurde das erste Gallery Weekend organisiert, gegrĂźndet von einer privaten Initiative Berliner Galerien. Die Idee: Berlin als Kunststandort zu internationalisieren und weiter auszubauen. Oder anders gesagt: Das groĂ&#x;e Geld der Sammler und Händler soll nicht nur in London und New York ausgegeben werden. Der Plan geht langsam auf. Das jährlich im Mai stattďŹ ndende Kunstwochenende zog in den letzten Jahren Käufer und Sammler aus ganz Europa, Russland, den USA oder auch aus China an.

Harald-Juhnke-Charme und Nobelitalienerchic wieder in und die Kunstszene läuft interessiert in den grßnderzeitlichen Westteil der Stadt. Ein Grund kÜnnte auch das alte Geld sein, das hier ansässig ist und mit dem auch immer Üfter junge Kunst gekauft wird.

Im gesetzten Charlottenburg weiĂ&#x; man um die Kraft der frischen Werke. Volker Diehl etwa, MitbegrĂźnder der Kunstmesse Art Forum Berlin, hat bereits im Jahr 2000 in der Nähe des Savignyplatzes eine neue Galerie fĂźr zeitgenĂśssische Kunst erÜnet. Dort werden meist Werke von noch absolut unJUNGES, NEUES ERFOLGSREZEPT. Seit bekannten KĂźnstlern gezeigt 2012 wurden beim Gallery Weekund gefĂśrdert, wie etwa der end verstärkt junge Galerien aufjungen deutschen KĂźnstlerin genommen und gefĂśrdert. Das AmĂŠlie GrĂśtzinger. Die Arbeipasst gut zum Image von Berlin, ten der PerformancekĂźnstlerin das weltweit den Ruf als junge, Mia Florentine Weiss werden rauhe und unprätentiĂśse Metroaktuell in der Galerie Friedpole genieĂ&#x;t. „Mich interessieren mann-Hahn in der Wielanddie KĂźnstler, die noch nicht ĂźberstraĂ&#x;e gleich bei Diehl um die all zu sehen sind. Ich will eine der Ecke ausgestellt. Ihre Arbeiten Ersten sein, die sie ausstellt , sagt Fiona Bate, die 2010 ihre werden dort seit 2016 gezeigt. Die KĂźnstlerin, die auch Galerie Sandy Brown (von der Farbe Sandbraun abgeleiFotos und Objekte ausstellt, die bei oder durch ihre Pertet) in SchĂśneberg erÜnete. Die Australierin war eine der formances entstehen, erfreut sich auch dadurch einer ersten, die eine Galerie in der KurfĂźrstenstraĂ&#x;e bezog. Vor immer grĂśĂ&#x;er werdenden Aufmerksamkeit. sieben Jahren waren dort noch kaum Galerien angesieIn der Potsdamer StraĂ&#x;e gibt es auf kleinstem Raum die delt, heute drängt sich hier die Kunstszene. gesamte Bandbreite der Berliner Galerieszene zu bewunDas historisch polyzentral organisierte Berlin macht es dern: Manche sind mehrkĂśpďŹ ge GroĂ&#x;unternehmen, ander Kunstriege leicht, immer wieder neue Viertel mit dere noch Wohnzimmerprojekte. Etablierte Galerien wie gĂźnstiger Infrastruktur fĂźr sich zu entdecken. So entwietwa Klosterfelde, Esther Schipper, Galerie Jarmuschek ckelten sich in den letzten Jahren ganze Galeriencluster + Partner oder Akim Monet tummeln sich hier in Hinterin Stadtteilen, von denen man es nicht erwartet hätte, hĂśfen. Noch versteckter logiert die aus Rumänien stammende Galerie Plan B. Zwei Gemeinsamkeiten haben sie zum Beispiel um die KurfĂźrstenstraĂ&#x;e herum: In der Gajedoch alle: Ihre Eingänge sind nicht leicht zu ďŹ nden und lerie von Tanja Leighton etwa gibt es zwischen schicken Designershops nun viel zeitgenĂśssische Video- und die ausgestellte Kunst ist frisch und jung. Filmkunst zu sehen. In der zum „Kudamm angrenzenMITTE GEHT IMMER NOCH. Der Kiez zwischen TorstraĂ&#x;e, Friedden KeithstraĂ&#x;e ďŹ ndet sich ein weiterer Kunstraum, der richstraĂ&#x;e und Museumsinsel ist nach wie vor „der unausschlieĂ&#x;lich auf unbekannte Kunst als Erfolgsgaranangefochtene Hotspot der Berliner Kunstszene. Hier hat ten setzt: die Silberkuppe von Dominic Eichler und Misich seit der Wende mit namhaften Galerien wie Neu, chel Ziegler. Die Galerie versteht sich als nichtkommerArno Brandlhuber, Gerhardsen Gerner, KW Institute for zieller Raum fĂźr Kunst, ohne festes Programm und ohne Contemporary Art, me collectors room und Kunststiftung aufwendige Website. Das Prinzip funktioniert trotzdem Poll ein Epizentrum fĂźr Kunst angesiedelt. Aber auch hier oder wahrscheinlich gerade deshalb. ziehen immer mehr junge Galerien wie etwa Pugliese Levi HIPSTER IM GRĂœNDERZEITVIERTEL. Es ist noch gar nicht so lange oder die janineangallery auf der TorstraĂ&#x;e nach. Letztere her, da hätte kein Hipster einen FuĂ&#x; nach Charlottenburg wurde 2004 gegrĂźndet ‒ und fĂśrdert was? Richtig: junge, gesetzt. Doch Berlin ist unberechenbar. PlĂśtzlich sind unverbrauchte Kunst. Schwerpunkt der Ausstellungen ist

das Genre der Malerei. Man will junge Talente aufbauen, weshalb die Anzahl der vertretenen KĂźnstler limitiert ist. Einer von ihnen ist der Maler Daniel Harms, der mit seinen Bildserien auch international fĂźr Aufmerksamkeit sorgt. KUNST ALS GLAUBENSFRAGE. Nicht weit davon entfernt, im vierten Stock des ehemaligen Hochhauses der Berliner Zeitung, ist eine weitere auĂ&#x;ergewĂśhnliche Galerie beheimatet: Kraupa-Tuskany Zeidler. Der Besitzer ist ein Selfmadegalerist. Gelernt hat er das Sammeln und Ausstellen bei namhaften Galeristen in ganz Europa. Gemeinsam mit seiner Frau hat Amadeo Kraupa-Tuskany es in nur wenigen Jahren geschat, eine Galerie aufzubauen, die nicht mehr wegzudenken ist aus dem Berliner Kunstzirkus. Er zeigt unverbrauchte KĂźnstler, die aktuelle gesellschaftliche Fragen thematisieren. Ein anderes Konzept verfolgt einer der wohl bekanntesten Galeristen Berlins: Johann KĂśnig. Die Location seiner Galerie zeigt, welche MĂśglichkeiten das freigeistige Berlin der Kunst auĂ&#x;erdem bietet. Die ersten Jahre (ab 2002) stellte KĂśnig im Kunstepizentrum in Mitte aus, dann zog er neben die Neue Nationalgalerie und nun logiert die Galerie KĂśnig in einer Kirche in Kreuzberg, der St. Agnes Kirche. Nicht nur, dass es weltweit fast einzigartig ist, dass ein sakraler Ort wie eine Kirche fĂźr zeitgenĂśssische Kunst herhalten kann, es kĂśnnte auch ein kĂźnstlerischer Hinweis dahinterstecken: Vielleicht hat die Kunst in Berlin zukĂźnftig

das Potenzial zur Ersatzreligion.

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