Die energieeffiziente Tischlerwerkstatt Auch vor Tischlereien macht die Frage nach den möglichen Energieeinsparpotentialen nicht Halt. Durch die Steigerung der Energieeffizienz des Unternehmens wird der Energieverbrauch verringert und somit die Betriebskosten gesenkt und die Umwelt entlastet. Das Spektrum an Maßnahmen ist vielfältig und reicht von einfachen, kostengünstigen organisatorischen Optimierungen bis hin zu
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weitreichenden baulichen und technischen Veränderungen.
Die Partner der Mittelstandsinitiative Energiewende und Klimaschutz
lüftung 8 %lüftung 8 % Späneabsaugung Späneabsaugung 21 % 21 %
1 %10 Heizung Druckluft 7 % 10 % WarmwasserWarmwasser 1 % Heizung Druckluft 7% %
Strom- und Wärmeverbrauch in Tischlereien
Stromverbrauch
Wärmeverbrauch Späneabsaugung 21 % Späneabsaugung 21 %
Holzbearbeitungsmaschinen 27 % Holzbearbeitungsmaschinen 27 % Späneabsaugung 38 % Späneabsaugung 38 % Büro 5 %
Lackierraumlüftung 8% Lackierraumlüftung 8%
Büro 5 %
1% WarmwasserWarmwasser 1%
Heizung 10 % Heizung 10 % Druckluft 7 % Druckluft 7 % Lackierraumlüftung 5% Lackierraumlüftung 5%
Hallenlüftung 24 % Hallenlüftung 24 %
Transmissionswärme 47 Transmissionswärme 47 %
7% BeleuchtungBeleuchtung 7%
Quelle: Fachverband Holz und Kunststoff Schleswig-Holstein, Energiearme Betriebsstätten im Tischlerhandwerk, Hamburg, 2002
Die folgenden Angaben beziehen sich auf Literaturrecherchen. Diese haben sich bei den Betriebsbesuchen (wenn Zahlen vorlagen) im Rahmen der Mittelstandsinitiative bestätigt.
Späneabsaugung Anteil am Gesamtstromverbrauch 38 % Anteil am Gesamtwärmeverbrauch 21 %
Einsparpotential: 10 - 15 %
Die Späneabsaugung erfüllt neben der Abfuhr der Späne
Rückführung der abgesaugten, gereinigten
aus den Arbeitsbereichen der Maschinen vorrangig die
Luft in die Betriebsräume
Funktion, die maximal zulässigen Staubgrenzwerte an
Einbau eines Frequenzumrichters zur bedarfsgerechten
den Arbeitsplätzen einzuhalten. Die Anlagen sind in der
Anpassung der Luftmenge durch Drehzahlregelung
Regel für die selten benötigte maximale Luftmenge aus-
Filter regelmäßig reinigen
gelegt und weisen häufig einen schlechten Wirkungsgrad
Handschieber durch elektrisch gesteuerte Schieber
auf.
ersetzen
Lackierung Anteil am Gesamtstromverbrauch 5 % Anteil am Gesamtwärmeverbrauch 8 %
Einsparpotential: 15 %
Eine gute Absaugung ist für die Oberflächenqualität
Zu- und Abluftanlage nur während der Lackiervor-
und für die Einhaltung der Arbeitsplatzgrenzwerte der
gänge benutzen
Mitarbeiter wichtig. Durch das Absaugen der warmen
Verwendung von polumschaltbaren oder drehzahl-
Luft entstehen erhebliche Wärmeverluste.
geregelten Motoren
Wärmerückgewinnung aus der abgesaugten Luft
durch den Einsatz von Wärmetauschern
Werkzeuge & Maschinen Anteil am Gesamtstromverbrauch 27 %
Einsparpotential: 5 %
Der Stromverbrauch der Holzbearbeitungsmaschinen
Optimierung der Prozessabläufe
beträgt im Durchschnitt 27 % des gesamten Stromver-
Ggf. Ersatz durch Geräte mit hochenergieeffizienten
brauchs einer Tischlerei.
Motoren
Heizung Anteil am Gesamtstromverbrauch 11 %
Einsparpotential: 15 - 25 %
Der Großteil der eingesetzten Energie wird für die Raum-
hocheffiziente Umwälzpumpen einsetzen
wärme benötigt. Der hohe Wärmebedarf ergibt sich aus
Durchführung des hydraulischen Abgleichs
den Wärmeverlusten bei der Späneabsaugung und der
Betriebszeiten und Temperaturniveau optimieren
Lackierraumlüftung sowie den Transmissionswärme- und
Wartungsintervalle der Heizungsanlage einhalten
Lüftungsverlusten des Gebäudes. Viele Tischlereien
Dämmung der Wärmeverteilungsleitungen
erzeugen die Wärme durch Verbrennung der im Betrieb
Heizkörper freihalten
anfallenden Späne und des nicht benötigten Restholzes.
Ggf. Einsatz eines Pufferspeichers
Beleuchtung Anteil am Gesamtstromverbrauch 7 % In Tischlereien liegt der Stromanteil für die Beleuchtung
Einsparpotential: 20 - 25 %
Austausch der Leuchtmittel von T8- auf T5-Leucht-
bei ca. 5 -10 %. Jedoch lassen sich durch die Umrüstung
stoffröhren mit elektronischen Vorschaltgeräten
einer alten Beleuchtung und durch eine bedarfsgerechte
oder Umrüstung auf LED
Steuerung Energiekosten einsparen.
Leuchten getrennt schalten
tageslicht- und bewegungsabhängige Steuerung
Verschmutzungsgrad reduzieren
Gebäudehülle Anteil am Gesamtwärmeverbrauch 71 %
Einsparpotential: 25 - 40 %
Der Wärmebedarf für die Raumwärme ist vom
Undichtigkeiten beseitigen
wärmetechnischen Zustand des Gebäudes und der
Austausch von alten, undichten Fenstern, Türen und
Energieeffizienz der Heizungstechnik abhängig.
Toren
Die Wärmeverluste des Gebäudes entstehen durch Un-
Dämmung der Außenhülle und der Decke über
dichtigkeiten der Gebäudehülle und durch
unbeheiztem Keller
Abstrahlung.
• Druckluft Anteil am Gesamtstromverbrauch 7 %
Einsparpotential: 10 - 20 %
Druckluft ist die teuerste Energieform, denn ca. 95 %
Abschalten des Kompressors außerhalb der
gehen als Abwärme verloren. In Tischlereien wird sie für
Betriebszeiten
die Bedienung verschiedener Bearbeitungsmaschinen
Regelmäßige Kontrolle und Wartung des
eingesetzt.
Druckluftnetzes
Kompressordruck optimieren
Druckluftbetriebene Maschinen separat absperren
Abwärmenutzung aus der Druckluftanlage
Spiralschläuche und Trommeln vermeiden
Druckluft betriebene Handgeräte oder Maschinen
möglichst durch Elektrogeräte ersetzen
Organisation & Controlling
Einsparpotential: 10 - 15 %
Durch eine Reihe von organisatorischen Maßnahmen und
Energiemanagement einführen: Dokumentation der
die Einführung eines Energiecontrollings lassen sich
Energieverbräuche, Energieverantwortlicher,
langfristig gute Erfolge zur Energieeffizienz im Betrieb
Mitarbeiterschulungen u. a.
erzielen.
Energieberatung durch externen Berater
Ist Ihr Betrieb im grünen Bereich? Energiekostenanteil am Umsatz
*
Energiekosten in € *
Strom, Heizöl, Flüssiggas, Erdgas, Biomasse, Fernwärme
x 100 [%]
Umsatz in €
Umsatz größer 2 Mio € Umsatz von 0,5 Mio € bis 2 Mio € Umsatz kleiner 500.000,- €
0 %
1 %
2 %
3 %
4 %
5 %
6 %
7 %
8%
Prozent Energiekostenanteil am Umsatz
Energie wird effizient eingesetzt, kein akuter Handlungsbedarf, Optimierung sicher möglich
Energieeinsparpotentiale mit großer Wahrscheinlichkeit vorhanden
erhebliche Energieeinsparpotentiale vorhanden, Energieverbraucher lokalisieren und Maßnahmen umsetzen Quelle: Bundesinnung der Tischler und der Holzgestaltenden Gewerbe, Wien
Zentrum für Umwelt und Arbeitssicherheit der Handwerkskammer Koblenz
Weitere Informationen finden Sie auf www.bistech.de
August-Horch-Str. 6-8, 56070 Koblenz Telefon 0261/398-651, Fax 0261/398-992 zua@hwk-koblenz.de, www.hwk-koblenz.de
www.mittelstand-energiewende.de