Katalog Die Gute Form 2018

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Ausgezeichnete GesellenstĂźcke im Tischler-/Schreinerhandwerk

2018



Der Bundesinnungsverband Tischler Schreiner Deutschland präsentiert:

Schirmherrin: Brigitte Zypries Bundesministerin fĂźr Wirtschaft und Energie


Die Gute Form – was ist das? Beim Bundesgestaltungswettbewerb „Die Gute Form“ dreht sich alles um das Gesellenstück. Das ist die Abschlussarbeit, die angehende Tischler-/Schreinergesellinnen und -gesellen am Ende ihrer Lehrzeit selbst planen und bauen. Die gelungensten Gesellenstücke eines Abschlussjahrgangs werden jährlich zunächst auf regionalen Wettbewerben prämiert. Die Besten nehmen dann am Bundesentscheid teil, der jährlich auf einer großen Handwerksmesse mit Tausenden Besuchern stattfindet. Worauf wird geachtet? Eine Anforderung des Wettbewerbs besteht darin, dass die Gesellinnen und Gesellen Werkstücke entwerfen, die dem heutigen Zeitgeist entsprechen. Dabei kommt es aber nicht nur auf das Design an. Die Jury schaut ganz genau hin und bewertet außerdem Idee und Form, aber auch, wie sorgfältig gearbeitet wurde und dass Nutzungsqualität gegeben ist. Viel Spaß beim Stöbern!


Du willst wissen, welches Gesellenstück am meisten überzeugte? Das erfährst du hier: www.tischler-schreiner.de/die-gute-form-2018

Apropos Tischler oder Schreiner: Der Unterschied liegt nur im Namen. Im Norden heißt es Tischler und im Süden eben Schreiner. Der Bundesgestaltungswettbewerb „Die Gute Form 2018“ wird von Remmers (Hauptsponsor), OPO Oeschger (Mitausrichter), Festool (Hauptpreise) und der Fachzeitschrift BM unterstützt.


Grußwort von Brigitte Zypries Foto: BMWi

Bundesministerin für Wirtschaft und Energie für den Bundeswettbewerb „Die Gute Form 2018“ Liebe Innungsmitglieder, liebe Gesellinnen und Gesellen, liebe Auszubildende, liebe Preisträgerinnen und Preisträger, bereits seit 2005 übernimmt das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie die Schirmherrschaft für den Bundesgestaltungswettbewerb „Die Gute Form“. Es ist mir eine Freude, diese Tradition auch im Jahr 2018 fortzuführen. Auch in diesem Jahr zeigen die jungen Handwerkerinnen und Handwerker sehr eindrucksvoll, wie innovativ und kreativ Gesellenstücke sein können. Es ist beeindruckend, wie handwerkliches Können und ästhetisches Geschick harmonieren und sich in zeitlosem Design widerspiegeln. Ohne die hoch qualifizierte Ausbildung in den deutschen Tischler- und Schreinerbetrieben wären diese ausgezeichneten Leistungen nicht möglich. Der Preis für „Die Gute Form 2018“ soll aber nicht nur auszeichnen. Er ist auch ein Weckruf an alle Handwerksbetriebe, die bisher noch nicht ausbilden: Helfen Sie jungen Menschen durch eine Ausbildung, die eigenen Talente zu entdecken. Die Gesellenstücke von Jugendlichen, die am Eintritt ins Berufsleben stehen, zeigen uns, wie vielfältig eine Ausbildung im Tischler- und Schreinerhandwerk sein kann.


„Die Gute Form“ soll Handwerkerinnen und Handwerker schon von Beginn ihrer beruflichen Laufbahn an motivieren, ihr Können zu beweisen. Die Ergebnisse dieser Leistungsschau sind jedes Jahr einzigartig und individuell – genauso wie die über 40.000 Tischler- und Schreinerbetriebe in Deutschland. Das Handwerk ist auch durch sie ein wichtiger Bestandteil der deutschen Wirtschaft. Den Preisträgerinnen und Preisträgern des Bundesentscheids „Die Gute Form 2018“, aber auch allen anderen Gesellinnen und Gesellen, gratuliere ich sehr herzlich zu ihren heute schon meisterlichen Stücken! Sie können mehr als zufrieden sein mit ihren Werken! Allen Gästen wünsche ich viel Freude beim Entdecken und Bestaunen der kreativen Vielfalt, die das Handwerk hier bietet.

Bundesministerin für Wirtschaft und Energie


Der ganz normale Traumberuf Holz begleitet den Menschen ein ganzes Leben. So manches Möbelstück – kunstvoll gefertigt durch fachkundige Hand – überdauert Generationen. Das Gesellenstück ist für Tischler/-innen und Schreiner/-innen der krönende Abschluss ihrer einzigartigen handwerklichen Ausbildung. 20 besonders eindrucksvolle Abschlussarbeiten finden Sie in diesem Katalog. Individuelle Entwürfe, kreative Lösungen und handwerklich anspruchsvolle Verarbeitung kennzeichnen alle Exponate. Sie spiegeln einen Prozess wider, den alle jungen Gesellinnen und Gesellen in drei Ausbildungsjahren durchlaufen. Für junge Menschen, die eine erstklassige berufliche Qualifikation suchen, sind sie Ansporn und Inspiration zugleich. Die Möbel, die in diesem Katalog präsentiert werden, illustrieren ebenso den hohen Anspruch des Tischler- und Schreinerhandwerks an seine Produkte. Sie sind gekennzeichnet von Indivi­dualität, Innovation und Qualität. Tischler Schreiner Deutschland, Hauptsponsor Remmers und Mitausrichter OPO Oeschger stehen für diese Werte und wünschen Ihnen viel Freude am Bundesgestaltungswettbewerb „Die Gute Form 2018“.

Konrad Steininger Präsident des Bundesinnungsverbands Tischler Schreiner Deutschland

Roland Brinkmann Vertriebsleiter Holzhandwerk Remmers GmbH

Patrick Oeschger CEO OPO Oeschger


Inhaltsverzeichnis Kader Arslan „Mokka-Bar“

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Mathias Németh 34 Schreibtisch (kugelgelagert)

Martin Bader 10 Organizer „Colonna“

Hannah Prinz 36 „Schmuckschrank“

Lucas Bögelsack 12 Sekretär „LU17 Visionär“

Johannes Regnery 38 „Sideboard in Risseiche“

Theresa Dettling 14 Schmink- und Schreibtisch „Symbiose“

Manuel Roth 40 „Forma Simplex“

Sabine Goller 16 „Picknick-Cruiser“

Julia Schröder 42 Schreibtisch

Fee Guber 18 Hängendes Sideboard

Christoph Steen 44 Schreibtisch

Maurizio Harle 20 „10° schräger Schreibtisch“

Martin Weber 46 „Tenorhornkoffer“

Janis Raphael Kappel „Koch- und Küchenarbeitstisch“

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Maximilian Willems 48 „Aus einem Stück“

Ronja Kügow 24 Schreibtisch „Durchblick“

Lennard Wintjen 50 Schreibtisch

Informationen zum Traumberuf 26 Hintergrund und Ausbildungsblog

Silvan Zachau 52 Flurmöbel „cubix“

Florian Meigel 32 „Pixelart 172“


„Mokka-Bar“ Material und Abmessungen: Wenge/Eiche/Iroko/amerikanischer Nussbaum/MDF/Messing B 70 cm H 160 cm T 35 cm Begründung der Jury Nordrhein-Westfalen: „Kader Arslan widmet sich – authentisch begründet in den familiären Wurzeln – mit ihrem Gesellenstück ‚Mokka-Bar‘ ganz der Zubereitung dieses orientalischen Getränks. Neben einer großen Sorgfalt für dieses Thema wurde das Möbel mit allerlei Zutaten wie Furnierintarsien, trendmattem Messing und dünnen Stabquerschnitten zu einem komplexen Entwurf aufgebaut, der mit großem Gestaltungsvermögen in einem schlüssigen Gesamtbild mündet.“ Kader Arslan: „Der Duft nach exotischen Gewürzen, farbigen Stoffen und orientalischen Lampen – kurzum die Erinnerungen an meinen Lieblingsbasar in Istanbul – haben mich zur ‚Mokka-Bar‘ inspiriert. Die Kombination aus hochwertigen Hölzern und edlem Messing, aber auch die mühevolle Detailarbeit krönen meine Ausbildung mit einem wunderschönen Ergebnis.“

Ausbildungsbetrieb: Werkstätten Johannes Droste GmbH Auf’m Wasserkamp 1 45881 Gelsenkirchen Tel.: 0209 947000 www.droste-gmbh.de Nordrhein-Westfalen 8


Kader Arslan Nordrhein-Westfalen. Foto: Fotoagentur-Ruhr, Moers. 9


Organizer „Colonna“ Material und Abmessungen: Amerikanischer Kirschbaum/Fenix/Spiegel B 40 cm H 120 cm T 40 cm Begründung der Jury Baden-Württemberg: „Das Utensilienschränkchen steht zunächst eher dezent-dienend im Raum. Mit der aparten Materialkombination und der zarten Detaillierung im Rahmen und in den Innenbereichen hat Martin Bader ein charaktervolles Möbel entwickelt. Der Hauptkorpus, belegt mit grauem Schichtstoff, wird durch ein zurückgesetztes waagerechtes Band aus Kirsche gegliedert. In den Korpus wurden zwei Schiebetabletts eingebracht, die den Innenbereich in drei Ebenen teilen. Über sehr differenzierte Vorrichtungen finden die unterschiedlichsten Utensilien ihren Platz.“ Martin Bader: „Mein Gesellenstück ist dafür gedacht, Ordnung in den Prozess des Fortgehens und Heimkommens zu bringen, indem es genügend Stauraum, Halterungen, Einteilungen und praktische Aspekte kombiniert. Hier sollen alle Alltagsgegenstände unterkommen, die man unterwegs oder bei der Arbeit braucht.“

Ausbildungsbetrieb: Albholz Küchen e. K. Beim Kreuzstein 5 89160 Dornstadt-Scharenstetten Tel.: 07336 5761 www.albholz.de Baden-Württemberg 10


Martin Bader Baden-Wßrttemberg. Foto: Bianca Oppenländer, Stuttgart. 11


Sekretär „LU17 Visionär“ Material und Abmessungen: Eiche/HPL B 90 cm H 180 cm T 52 cm Begründung der Jury Sachsen-Anhalt: „Das hochwertig gearbeitete Gesellenstück besticht schon von Weitem durch ein gelungenes und wohldosiertes Proportionsspiel mit einem ausgewogenen optischen Schwerpunkt. Das filigrane Gestell ergänzt den scheinbar massiven Korpus und verleiht eine tragende Leichtigkeit. Der zurückhaltende Materialmix und sehr schlichte Faserverläufe geben dem Sekretär eine besondere Eleganz.“ Lucas Bögelsack: „Meine Idee war es, einen Schreibschrank zu entwickeln, an dem Martin Luther auch heute noch – 500 Jahre später – gern die Bibel übersetzt hätte. ‚LU17‘ steht dabei für Luther 1517 und zugleich für Lucas 2017 – das Jahr meiner Gesellenprüfung. Dazu kommt: Ich arbeite gern im Stehen und spontan. Entstanden ist ein schlichtes und modernes Möbelstück mit traditionellen Elementen.“

Ausbildungsbetrieb: Bögelsack Möbelmanufaktur GmbH Harzblick 5 38895 Langenstein Tel.: 03941 601719 www.tischlerei-boegelsack.de Sachsen-Anhalt 12


Lucas Bรถgelsack Sachsen-Anhalt. Foto: MDesign, Dresden. 13


Schmink- und Schreibtisch „Symbiose“ Material und Abmessungen: Weißtanne/Ahorn/MDF/Spiegel B 130 cm H 78 cm T 65 cm Begründung der Jury Baden-Württemberg: „Geschlossen ein Schreibtisch und mit geöffneter Klappe ein Schminktisch: Das Spiel mit Assoziationen ist im Gesellenstück von Theresa Dettling äußerst vielfältig umgesetzt und zeichnet den visuellen Reiz aus. Das Rahmenwerk durchdringt den flachen, farblich markanten Korpus regelrecht und die Klappe wird im geöffneten Zustand von zwei Gliedern des Meterstabs gehalten – ein humorvoller Beitrag in der Gestaltung.“ Theresa Dettling: „Der Gedanke, einen Schminktisch mit einem Schreibtisch zu vereinen, entstand aus dem Antrieb heraus, meinen Wohnraum optimal auszunutzen. Gleichzeitig wollte ich meinem Alltag einen schönen Aspekt hinzufügen. Mit meinem Gesellenstück ‚Symbiose‘ wird im Handumdrehen aus einem Arbeitsplatz eine kleine Insel der Entspannung und des Wohlbefindens.“

Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Burkhardt Leinstetter Str. 19 72290 Loßburg-Wittendorf Tel.: 07446 91077 www.burkhardt-schreinerei.de Baden-Württemberg 14


Theresa Dettling Baden-Wßrttemberg. Foto: Bianca Oppenländer, Stuttgart. 15


„Picknick-Cruiser“ Material und Abmessungen: Olivesche/Bootsbausperrholz/HPL/Stahl B 56 cm H 63 cm T 98 cm Begründung der Jury Berlin: „Originell, erstklassig verarbeitet, mit viel Liebe zum Detail: Sabine Goller antizipiert die ökologische Wende im Berliner Straßenverkehr und baut einen un­ verwechselbaren ‚Picknick-Cruiser‘, der charmant daherkommt und für die Straße viel zu schade ist. Hut ab für die mutige Idee, die gestalterische Finesse und das handwerkliche Geschick!“ Sabine Goller: „Zweifellos muss ich zugeben, dass es einfachere Wege gibt, einen Fahrradanhänger zu bauen, als im Rahmen einer Gesellenprüfung und der damit verbundenen Anforderungen. Aber genau darin sah ich die echte Herausforderung. Die endgültige Form entwickelte ich aus dem auf der Spitze stehenden Dreieck eines Fahrradrahmens: Asymmetrisch in die Länge gezogen und die spitzen Winkel gekappt, entstand die angestrebte dynamische Form, welche durch den dekorativen Streifen aus weißem HPL unterstrichen wird.“

Ausbildungsbetrieb: MKT Möbelmanufaktur GmbH Meteorstraße 20–22 13405 Berlin Tel.: 030 41748430 www.mkt-moebel.de Berlin

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Sabine Goller Berlin. Foto: Foto Kirsch, Berlin. 17


Hängendes Sideboard Material und Abmessungen: Eiche/MDF/Sperrholz B 150 cm H 50 cm T 48 cm Begründung der Jury Hessen: „Die klare Form des weiß lackierten Hängeboards wird harmonisch gegliedert durch das mittige Schubkastenteil in Eiche, das sich nach unten verjüngt. Die linke Ansicht des Möbels ist von der Fläche her größer, wodurch sich der modische Akzent der ausgefrästen hinterleuchteten Ornamente harmonisch ins Gesamtbild fügt. Es entsteht ein Möbelstück, das in einer handwerklichen Tradition steht, sich aktueller technischer Möglichkeiten bedient und ein zeitgemäßes Äußeres aufweist.“ Fee Guber: „Der Entwurf meines Gesellenstücks ist der Versuch, eine schlichte Form modern, interessant und ansprechend darzustellen; die modernen technischen Möglichkeiten mit der traditionellen handwerklichen Qualität zu kombinieren und ein Möbel fürs Leben zu gestalten, welches in jeder Raum- und Wohnsituation seinen Platz findet.“

Ausbildungsbetrieb: Design in Holz – Ingo Hofmann GmbH Am Gonterskirchener Weg 5 35321 Laubach-Freienseen Tel.: 06405 6149 www.d-i-h.de Hessen 18


Fee Guber Hessen. Foto: Brenner Photographie, Mainz. 19


„10° schräger Schreibtisch“ Material und Abmessungen: Ahorn/MDF B 160 cm H 81 cm T 70 cm Begründung der Jury Hessen: „Der titelgebende Winkel ‚10°‘ bestimmt die Komposition von Beinen und Korpus. Die Leichtigkeit in der Wirkung entsteht durch das gut proportionierte Verhältnis von Linien und Flächen. Den V-Linien der Beine ist das horizontale Band der Schubladen – mit seinem blaugrau lackierten Korpus – entgegengesetzt. Die kühle Farbgebung der Lackierung, zu der auch die Materialität der Aluklappen auf der Arbeitsfläche sehr gut passt, gibt dem Möbel im Verhältnis zu den hellen Holzelementen einen skandinavischen Touch.“ Maurizio Harle: „Mit meinem Gesellenstück wollte ich zeigen, was ich in den drei Lehrjahren gelernt und entdeckt habe. Gleichzeitig wollte ich etwas bauen, was Leichtigkeit und Moderne ausstrahlt. Besonders mit der kreativen Lösung der Tischbeine bin ich im Nachhinein sehr zufrieden – auch weil ich mir, um ehrlich zu sein, daran so manches Mal die Zähne ausgebissen habe.“

Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Austermühle Friedrichsthaler Str. 7 34393 Grebenstein Tel.: 05674 294 www.schreinerei-austermuehle.de Hessen 20


Maurizio Harle Hessen. Foto: Brenner Photographie, Mainz. 21


„Koch- und Küchenarbeitstisch“ Material und Abmessungen: Französischer Nussbaum/Edelstahl/Linoleum B 120 cm H 96 cm T 60 cm Begründung der Jury Niedersachsen/Bremen: „Man sieht an diesem Gesellenstück deutlich, dass sich Janis Raphael Kappel viele Gedanken zur Funktion gemacht hat. Auch die durchdachten Details stechen heraus, wie beispielsweise das Linoleum unter den Messerhaltern, damit die Schneiden nicht beschädigt werden. Die Oberfläche ist haptisch ein sinnliches Erlebnis. Das Nussbaumholz wurde ungewöhnlich, aber stilsicher mit einem weiß pigmentierten Öl veredelt.“ Janis Raphael Kappel: „Ich wollte meine zweite Leidenschaft mit der ersten verbinden: Essen und Holz. So entstand die Idee, einen Küchenarbeitstisch zu bauen. Neben Holz wollte ich auch gern Metall verwenden, um zu zeigen, dass Tischler nicht nur mit Holz arbeiten (können), sondern auch mit vielen anderen Materialien.“

Ausbildungsbetrieb: Hergen Garrelts – Möbeldesign Zur Borgwisch 3 26160 Bad Zwischenahn Tel.: 04403 64546 www.hergengarrelts.de Niedersachsen/Bremen 22


Janis Raphael Kappel Niedersachsen/Bremen. Foto: Andrea Janssen, Hannover. 23


Schreibtisch „Durchblick“ Material und Abmessungen: Esche/Stäbchenplatte B 140 cm H 75 cm T 70 cm Begründung der Jury Hamburg/Schleswig-Holstein: „Der Schreibtisch besticht durch harmonische Proportionen und traditionelle Handwerkskunst. Die Stegverbindung mit Keil durch­ dringt den unteren Korpusboden und verleiht dem Möbel eine erstaunliche Stabilität. Wohltuend sind auch die asymmetrische Anordnung des Schubkastens sowie die exzellente Materialwahl.“ Ronja Kügow: „Langlebigkeit war ein entscheidendes Kriterium bei der Konstruktion meines Schreibtischs ‚Durchblick‘. Um einen Platz für kreative Arbeit zu entwickeln, an dem man gern viel Zeit verbringt, habe ich auf ein ruhiges und klares Design gesetzt. Vollkommen unkompliziert ist auch der Transport, da ich für die Tischbeine ein System verwendet habe, welches das Packmaß des Möbels erheblich reduziert.“

Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Herling Moorburger Alter Deich 32 21079 Hamburg Tel.: 040 43252203 www.tischlerei-herling.de Hamburg/Schleswig-Holstein 24


Ronja Kügow Hamburg/Schleswig-Holstein. Foto: Ronja Kügow. 25


Ablauf deiner Ausbildung 1. Lehrjahr Ab in die Werkstatt – deine betriebliche Ausbildung beginnt im Team der Tischlerei/Schreinerei! Die Lehre im Tischler-/Schreinerhandwerk dauert drei Jahre und endet mit der Gesellen­ prüfung. Wie bei anderen Ausbildungen auch begleitet der Unterricht in der Berufs­schule die Arbeit im Betrieb. In einigen Bundesländern findet das 1. Ausbildungsjahr als Berufsgrundschuljahr (BGJ) oder an einer Berufsfachschule (BFS) statt. Ebenso wie im Betrieb lernen die Azubis hier alle Basics: welche Handwerkszeuge es gibt und wie man damit umgeht; wie die verschiedenen Holzarten aussehen, welche Eigenschaften sie haben und wofür man sie verwenden kann. So oder so wirst du deine ersten eigenen Projekte realisieren – natürlich auch mithilfe einiger Holzbearbeitungsmaschinen. Den Umgang damit lernst du nämlich ebenfalls. 2. Lehrjahr Grundsätzlich wirst du einen Tag pro Woche in der Berufsschule und vier Tage im Ausbildungsbetrieb sein – in manchen Regionen wird der Unterricht als Block von mehreren Tagen durchgeführt. Vor allem aber bist du Teil des Teams in deinem Betrieb. Dort lernst du von deinen Kolleginnen und Kollegen, was man als Tischler/Schreiner wissen muss: alles über den Bau von Möbeln, Türen oder Fenstern, das Furnieren und die Veredelung von Oberflächen. Oder auch, wie Wohnräume, Banken, Sportstätten oder Hotels eingerichtet werden – eben all das, was dein Betrieb für seine Kunden anbietet. Du bist also schon mittendrin in der Fertigung im Betrieb und bei der Montage vor Ort.

Jonas (20), 3. Lehrjahr 26


3. Lehrjahr Du bist gut. Das kannst du jetzt auch hervorragend zeigen. Denn bereits im 3. Lehrjahr stellst du eigenständig Möbel sowie verschiedene Elemente für den Innenausbau und den Baubereich her. Dabei wirst du immer besser darin, präzise und materialgerecht mit verschiedenen Vollhölzern, Furnieren und Holzwerkstoffen umzugehen und sie mit anderen Materialien zu kombinieren. Bei der Fertigung kommen hochmoderne CNC-Maschinen und branchen­ spezifische Planungs- und Konstruktionssoftware zum Einsatz. Wie das funktioniert, lernst du ebenfalls im 3. Lehrjahr. Darüber hinaus zeigen dir deine Kollegen, wie man Kundenwünsche analysiert, eigene Ideen entwickelt und sie anschließend in hochwertige Produkte umsetzt. Außerdem kannst du bei deinem ersten großen eigenen Projekt deine Kreativität ausleben. Denn zum Abschluss deiner drei Lehrjahre fertigst du dein Gesellenstück.

Loreen (21), 2. Lehrjahr 27


Tischler-/Schreinerlehre – darauf kannst du bauen! Tischler-/ Schreinermeister

Meisterschule

Innenausbau, Holztechnik, Innenarchitekt, Architekt, Designer, Berufschullehrer, Holzwirt

Führungskräfte des Handwerks, z. B. Gestalter, Restaurator im Handwerk, Betriebswirt des Handwerks

Geprüfter Kundenberater, Fertigungsplaner, Fachbauleiter

Akademie des Handwerks (Fachakademien)

Technikerschule, z. B. Holztechnik

Berufserfahrung als Geselle

Studium: Universität, Fachhochschule, Akademie der bildenden Künste

Fachoberschule, Berufsoberschule

Ausbildung zum Tischler/Schreiner

Hinweis: Die Regelungen können in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich sein. Zur besseren Übersicht wurde auf die weibliche Berufsbezeichnung verzichtet. Quelle: Tischler Schreiner Deutschland

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Warum denn ein langweiliger Beruf? kreativ und ideenreich Starke Graffiti, lässige Outfits, angesagte Musik, coole Möbel – immer stecken kreative Menschen dahinter. Ob Schränke, Betten, Fenster oder Treppen, eines ist beim Tischler/Schreiner immer gefragt: Kreativität. Die kannst du mit den unterschiedlichsten Materialien und in den vielseitigsten Arbeitsprozessen ausleben. Eine gute Idee, ein feines Auge und um die Ecke denken können, darum gehts. Deinen eigenen Style eben! leidenschaftlich und dynamisch Mit einer Tischler-/Schreinerlehre kannst du groß rauskommen. Als Unter­­nehmer, Möbeldesigner oder„Promi-Tischler/Schreiner“ – egal, welchen Weg du eines Tages gehst, mit dem nötigen Ehrgeiz wirst du es schaffen. Als zukünftiger Tischler/Schreiner solltest du vielseitig begabt sein, denn wenn jemand nur einen einzigen „Trick“ beherrscht, sieht er schnell mal alt aus. geschickt Die Hände unter Kontrolle und den Kopf frei haben für das Wesentliche. Geschick solltest du für die Tischler-/Schreinerlehre schon mitbringen. Denn du wirst es nicht nur mit kleinen „Tricks“ zu tun bekommen, sondern auch mit riesigen Hightech­maschinen. Und auf denen ist ein Fehler noch ärgerlicher als in der Halfpipe. Aber du bekommst das hin. Denn du hast gute Trainer. feinfühlig Ein gutes Gespür für Zahlen ist bei der Tischler-/Schreinerlehre so wichtig wie beim Snowboarden. 360° gehören beim Tischler/Schreiner genauso exakt gesetzt wie eine Landung beim Freestylen. Und wenn du schon mal versucht hast, stattdessen 380° zu landen, dann weißt du: Das endet unangenehm.

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Du willst wissen, was dich in der Ausbildung erwartet? Dann folge unseren Bloggern Loreen, Paul, Jonas und Deniz auf dem Azubiblog.

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WWW.BLOG.BORN2BTISCHLER.DE

WWW.BLOG.BORN2BSCHREINER.DE

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„Pixelart 172“ Material und Abmessungen: Europäischer Kirschbaum/amerikanischer Nussbaum B 112 cm H 80 cm T 37 cm Begründung der Jury Bayern: „Sideboard und Skateboard folgen der Idee, eine Fläche in Pixel aufzulösen, die als Quadrate mit 17 Millimeter langer Kantenlänge definiert sind. In traumhafter Verarbeitung begegnen sich Kirsche und Nussbaum in Gestell und Aufsatz. Abgewinkelte Doppel (Frontblenden, Anm. d. R.) lassen die Schubkästen als Teil einer Banderole zwischen Ober- und Unterboden erscheinen.“ Florian Meigel: „Von dreidimensionalen Rastergrafiken inspiriert, habe ich nahezu alle Größen meines Schreibtischs so geplant, dass sie einem Vielfachen der Korpusplattenstärke von 17 Millimetern entsprechen. Die verwendeten Hölzer lösen sich dabei optisch in Pixel auf und verschmelzen miteinander. Um den zweidimensionalen Effekt der Intarsien zu verstärken, verläuft die Pixeloptik vom Deckel über die Schubkästen bis hin zum Gestell.“

Ausbildungsbetrieb: Konrad Hundhammer Holzverarbeitungs-GmbH Nonnenwaldstraße 19–21 82377 Penzberg Tel.: 08856 92070 www.hundhammer.com Bayern 32


Florian Meigel Bayern. Foto: Studio Pfleiderer fĂźr dds, NĂźrnberg. 33


Schreibtisch (kugelgelagert) Material und Abmessungen: Eiche, Beton-Dekorfolie, Wickelfalzrohr B 170 cm H 75 cm T 70 cm Begründung der Jury Sachsen: „Der Schreibtisch von Mathias Németh wartet auf den ersten Blick mit rustikalem Flair auf. Die unkonventionell eingebrachten industriellen Materialien, die BetonOptik und die großen Dimensionen mögen zunächst etwas ‚ungehobelt‘ wirken. Doch bei näherer Betrachtung steckt das Gesellenstück voller Raffinesse. Im Handumdrehen ändert sich über zwei drehbare Korpusse das ‚Gesicht‘ des Möbels – vom dienstbaren Arbeitsraum zur persönlichen Bar.“ Mathias Németh: „Beim Design meines Schreibtischs ließ ich mich stark vom industriellen Look von Loft-Wohnungen inspirieren. Durch die verarbeitete Betonoptik und die Füße aus Wickelfalzrohr würde der ‚Chef‘-Schreibtisch perfekt in diese Szenerie passen.“

Ausbildungsbetrieb: Tuffner Möbelgalerie Zum Sportplatz 4 08134 Langenweißbach Tel.: 037603 2305 www.tuffner.de Sachsen 34


Mathias NĂŠmeth Sachsen. Foto: MDesign, Dresden. 35


„Schmuckschrank“ Material und Abmessungen: Lanisor/Filz/Weißtanne B 75 cm H 20 cm T 20 cm Begründung der Jury Nordrhein-Westfalen: „Hannah Prinz hat ihr Gesellenstück mit bemerkens­ werter Eigenständigkeit entwickelt. Mutig hat sie den eingeführten Pfad üblicher Korpusbauweise ganz verlassen und mit überzeugendem Ergebnis Neuland betreten. Auf einer Wandkonsole ist innen eine Tragplatte montiert, auf der die beiden seitlichen Auszüge geführt werden. Umschlossen wird die eigentliche Konstruktion von einer freitragenden Hülle aus Lanisor, die lediglich vorne sichtbar mit drei Schrauben fixiert ist und wie nebenbei die Schubkästen führt. Die Bedienung erfordert eine dem Thema Schmuck angemessene Behutsamkeit, die der geneigte Benutzer diesem so ungewöhnlichen wie leisen Möbel gerne angedeihen lässt.“ Hannah Prinz: „Der Ausgangspunkt war die Idee, einen angemessenen Aufbewahrungsort für Schmuck – hier eine Ringserie, die von mir im Rahmen eines Ausbildungsprojekts entworfen wurde – zu schaffen. Dabei ist, neben dem Präsentieren, das Hauptmotiv das Bewahren; weniger ‚auf­bewahren‘, als vielmehr Wertvolles zu ‚schützen‘, bei Bedarf auch zu ‚verstecken‘.“ Ausbildungsbetriebe: Tischlerei dreiviertelholz Möbelphantasie Dominikus Gehrigk Richard-Seiffert-Straße 16 Hackberg 6 51469 Bergisch Gladbach 51429 Bergisch Gladbach Tel.: 0178 8681664 02204 4740509 www.dreiviertelholz.de www.moebelphantasie.de Nordrhein-Westfalen 36


Hannah Prinz Nordrhein-Westfalen. Fotoagentur-Ruhr, Moers. 37


„Sideboard in Risseiche“ Material und Abmessungen: Eiche/MDF/Glas B 160 cm H 55 cm T 55 cm Begründung der Jury Rheinland-Pfalz: „Der Korpus als Endlosband auf ausgestellten Füßen zeigt eine gelungene Auseinandersetzung mit dem Thema Formverleimung. Die roh anmutende Oberfläche überzeugt als Kontrapunkt zum homogenen Glas in gelungener Farbabstimmung. Der fein dimensionierte Schubkasten zeigt eine hohe handwerkliche Kompetenz und wird durch die indirekte Beleuchtung geschickt in Szene gesetzt. Ein selbstbewusster Solitär.“ Johannes Regnery: „Mein Gesellenstück ‚Sideboard in Risseiche‘ trägt seinen Namen wegen des durchwachsenen und rustikalen Eichenfurniers. Rund habe ich es konstruiert, weil ich ein besonders individuelles Möbelstück bauen wollte. Der innen liegende Schubkasten, welcher an die Rundungen angepasst ist, bietet optimalen Stauraum für DVDs, Zeitschriften oder Videospiele.“

Ausbildungsbetrieb: Bau- und Möbelschreinerei Udo Görres Auelstraße 11 54589 Stadtkyll Tel.: 06597 900671 www.udo-goerres.de Rheinland-Pfalz 38


Johannes Regnery Rheinland-Pfalz. Foto: Brenner Photographie, Mainz. 39


„Forma Simplex“ Material und Abmessungen: Europäischer Kirschbaum/Edelstahl/Tischlerplatte/HPL/Leder B 170 cm H 76 cm T 70 cm Begründung der Jury Baden: „Die klassisch bekannte Form ist durch die feine Material­ dimensionierung perfekt in Szene gesetzt. Eine gelungene Reduktion als gestalterisches Stilmittel zeigt sich auch in der Grifflösung von unten bei den Schubladen.“ Manuel Roth: „Die Grundidee für mein Gesellenstück lag darin, einen schlichten und in seiner Form sehr reduzierten Schreibtisch zu bauen. Um den eleganten Eindruck auch im Alltag aufrechtzuerhalten, habe ich eine hochstellbare Klappe mit einer Zufallsicherung konstruiert, unter der sich genügend Platz für einen Laptop und den Stromanschluss befindet. Bei geschlossener Klappe ist alles sauber verstaut.“

Ausbildungsbetrieb: Becherer Möbelwerkstätten Innenausbau GmbH Telfer Straße 6 79215 Elzach Tel.: 07682 91000 www.becherer.com Baden 40


Manuel Roth Baden. Foto: Andres Joss, Winden. 41


Schreibtisch Material und Abmessungen: Nussbaum/Esche B 140 cm H 76 cm T 68 cm Begründung der Jury Brandenburg: „Bei Julia Schröders Schreibtisch bilden wiederkehrende gestalterische Details die Klammer zu einem harmonischen und ästhetischen Gesamtbild, ohne in formale Spielereien abzugleiten. Gleichzeitig beweist die Preisträgerin fundiertes Verständnis für das Naturmaterial Holz und hat die Eigenschaften des Materials gekonnt in die Konstruktion dieses auch funktional sehr durchdachten Möbelstücks eingebracht.“ Julia Schröder: „Als duale Studentin an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung in Eberswalde und aktive Person in verschiedenen Projekten werde ich immer wieder dazu ermutigt, über Alternativen zum Herkömmlichen nachzudenken. Mein Ziel war es, einen Schreibtisch zu bauen, der minimalistisch aussieht, dessen Fokus auf der Funktionalität liegt (Schreiben, Zeichnen) und dessen natürliche Wirkung durch die Verwendung von Massivholz betont wird.“

Ausbildungsbetrieb: HNE – Hochschule für nachhaltige Entwicklung Schicklerstr. 5 16225 Eberswalde Tel.: 03334 6570 www.hnee.de Brandenburg 42


Julia Schrรถder Brandenburg. Foto: Julia Schrรถder. 43


Schreibtisch Material und Abmessungen: Eiche/Spanplatte/Linoleum B 120 cm H 78 cm T 65 cm Begründung der Jury Hamburg/Schleswig-Holstein: „Der Schreibtisch von Christoph Steen aus massiver geräucherter Eiche besticht mit traditionellen Eckverbindungen. Die umlaufende reduzierte Materialstärke um die Schubladen und die Schattenfugen wirken sehr elegant. Die harmonische Materialauswahl rundet das Bild ab.“ Christoph Steen: „Für mein Gesellenstück habe ich ein zeitgemäßes, modernes Design gewählt, das zugleich handwerkliche Tradition ausstrahlt. Hinter der Klappe auf der Arbeitsfläche verbirgt sich eine Steckdosenleiste, da heutzutage kein Arbeitsplatz mehr ohne Strom auskommt. Die Tischbeine sind je nach Bedarf schnell demontierbar. So ist der Schreibtisch auch bei räumlichen Veränderungen unkompliziert zu transportieren.“

Ausbildungsbetrieb: Bau- und Möbeltischlerei Gustav Brachvogel e. K. Kirschenallee 34 23566 Lübeck Tel.: 0451 624343 www.tischlerei-brachvogel.de Hamburg/Schleswig-Holstein 44


Christoph Steen Hamburg/Schleswig-Holstein. Foto: Klaus Giebel Photodesign, Essen. 45


„Tenorhornkoffer“ Material und Abmessungen: Akazie B 43 cm H 103 cm T 38 cm Begründung der Jury Bayern: „Der dünnwandige Instrumentenkoffer begradigt und abstrahiert die bauchige Kontur des Instruments zu einer kühnen skulpturalen Außenform. Die ausklappbare Sitzgelegenheit im Inneren verblüfft durch die gleichermaßen einfache wie in ihren funktionalen Details ausgereifte Konstruktion. Ein eigenständiges, aus einer komplexen Aufgabenstellung heraus entwickeltes Gesellenstück in souveräner Formgebung und Verarbeitung.“ Martin Weber: „Ich wollte ein Möbel schaffen, in dem ich mein Tenorhorn präsentieren, aber auch bei einem Auftritt darauf sitzen und spielen kann. Die Idee mit der integrierten Sitzgelegenheit entstand aus folgendem Gedankenspiel: am Auftrittsort ankommen, Koffer hinstellen, Koffer öffnen, Sitz herausklappen und losspielen.“

Ausbildungsbetrieb: Küchenkonzepte Peter Humpel Ast 8 83620 Feldkirchen-Westerham Tel.: 08063 1086 www.kkhumpel.de Bayern 46


Martin Weber Bayern. Foto: Studio Pfleiderer für dds, Nürnberg. 47


„Aus einem Stück“ Material und Abmessungen: Räucherlärche/Nussbaum/Räuchereiche/Tischlerplatte/Glas B 150 cm H 30 cm T 40 cm Begründung der Jury Rheinland-Pfalz: „Die Materialästhetik des Holzes als gewähltes Thema wird bei diesem Möbelstück vielschichtig reflektiert und aufgefächert: Das zeigt sich zum Beispiel in dem eingesetzten Hirnholzfurnier auf den Stirnseiten und Zwischenwänden sowie dem durchleuchteten Furnier unter der transluzenten Glasklappe, die ihrerseits eine astartige Struktur zeigt. In der Gesamterscheinung kann das Gesellenstück durchaus polarisieren. Die Anziehungskraft liegt im konzeptionellen Ansatz und der erzeugten Stimmung beim Betrachter.“ Maximilian Willems: „Bei dem Design meines Gesellenstücks habe ich versucht, die Natur mit modernem Möbelstil zu kombinieren. Damit mein Hängesideboard den gewollten ‚Stammlook‘ bekommt, habe ich jeweils an der linken und rechten Front Hirnholzfurnier verarbeitet, sodass es aussieht, als würde ein Holzstamm an der Wand hängen.“

Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Adams GmbH Im Pipark 10 54294 Trier Tel.: 0651 828810 www.schreinerei-adams.de Rheinland-Pfalz 48


Maximilian Willems Rheinland-Pfalz. Foto: Brenner Photographie, Mainz. 49


Schreibtisch Material und Abmessungen: Eiche/Multiplex/Sperrholz/Linoleum/Leder B 180 cm H 85 cm T 75 cm Begründung der Jury Niedersachsen/Bremen: „Das Gesellenstück von Lennard Wintjen beschränkt sich wunderbar auf das Wesentliche. Nichts lenkt ab. Besonders gefällt der Jury die durchdachte Funktionalität, die unter anderem von einem aufgesetzten und abnehmbaren Korpus unterstrichen wird. Einen ungewöhnlichen Touch erhält der Schreibtisch durch die ‚hängenden Ohren‘ aus schwarzem Leder. Die Lösung ist sowohl simpel als auch genial. Sehr gelungen!“ Lennard Wintjen: „Das Design des Tischs sollte den Blick des Betrachters einfangen, ohne für den Anwender an Nutzen zu verlieren. Um die Arbeitsfläche im Bedarfsfall zu maximieren, kann der Aufsatz abgenommen werden. Besonders praktisch sollte der Schreibtisch im Hinblick auf mein zukünftiges Architekturstudium sein: Die Ledertaschen dienen zur Aufbewahrung von größeren Zeichnungsrollen, das mittlere Fach des Aufsatzes zum Verstauen von DIN-A4-Heftern.“

Ausbildungsbetrieb: Tischlerei Klettke GmbH Lange Straße 10 27404 Elsdorf Tel.: 04286 925570 www.tischlerei-klettke.de Niedersachsen/Bremen 50


Lennard Wintjen Niedersachsen/Bremen. Foto: Andrea Janssen, Hannover. 51


Flurmöbel „cubix“ Material und Abmessungen: Rüster/Räuchereiche B 78 cm H 78 cm T 48 cm Begründung der Jury Baden: „Die skulpturale Erscheinung wird mit eindrücklicher Konsequenz aus dem Kubus entwickelt. Die gegenläufige Maserung und das Farbspiel durch die Fugen setzen gelungene Akzente.“ Silvan Zachau: „Bei meinem Gesellenstück laufen die Ecken, das Türchen und die Schubladen alle auf Gehrung zusammen, sodass die Flächen nicht durch eine Plattenkante durchbrochen werden und das Flurmöbel rundherum gleich aussieht. Für diesen Effekt habe ich auch auf Griffe verzichtet und stattdessen ‚Push-to-open‘-Beschläge verwendet.“

Ausbildungsbetrieb: Schreinerei Lienin Bläsiring 14 79576 Weil am Rhein Tel.: 07621 79665 www.lienin.de Baden 52


Silvan Zachau Baden. Foto: Fabien Lienin. 53


Jurymitglieder Arne Bretschneider Holztechniker (FH) Bereichsleiter Berufsbildung/Schulentwicklung Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz Heinz Fink Mรถbel- und Innenraumgestalter, Schreinermeister Fachmagazin BM Margarete Kolb Innenarchitektin Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA) Julia Schneider Innenarchitektin Bund Deutscher Innenarchitekten (BDIA) Richard Stanzel Schreinermeister Stellvertretender Obermeister Schreinerinnung Freising

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Beteiligte Landesverbände Schreiner Baden Wirtschaftsverband holz- und kunststoff­verarbeitendes Handwerk e. V. Landesfachverband Schreinerhandwerk Baden-Württemberg Fachverband Schreinerhandwerk Bayern Landesinnungsverband des bayerischen Schreinerhandwerks Tischler-Innung Berlin Fachverband Tischler Brandenburg Tischler Nord Verband des Tischlerhandwerks Niedersachsen/Bremen – Landesinnungsverband

Fachverband Tischler Nord Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Hamburg/Schleswig-Holstein Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen Fachverband Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland-Pfalz Fachverband Tischler Sachsen Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks im Freistaat Sachsen Tischler Sachsen-Anhalt Landesinnungsverband des Tischlerhandwerks Sachsen-Anhalt

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Impressum Herausgeber Bundesverband Holz und Kunststoff Bundesinnungsverband für Tischler/Schreiner, Drechsler und Baufertigteilmonteure Konzeption und redaktionelle Leitung: Fridtjof Ludwig, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation Redaktion: Sabrina Eisenhut, Marketing und Kommunikation Littenstraße 10 10179 Berlin Tel.: 030 308823-40, Fax: 030 308823-42 E-Mail: info@tischler-schreiner.de www.tischler-schreiner.de Produktion TSD Service + Produkt GmbH Littenstraße 10 10179 Berlin Tel.: 030 279070-0, Fax: 030 279070-60 E-Mail: info@tsd-onlineshop.de www.tsd-onlineshop.de Fotobearbeitung Meiko Janke, art-pix.de, Berlin Grafik, Satz, Layout united communications GmbH, Berlin Druck DBM Druckhaus Berlin-Mitte GmbH

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Dieser Katalog wurde auf FSC-Mix-zertifiziertem Papier gedruckt. Das FSC-Mix-Siegel kennzeichnet Papierprodukte, die ausschließlich Holzfasern aus nachhaltiger Waldwirtschaft und kontrollierten Quellen enthalten.


Notizen

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