Mühlviertel Bildatlas

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MÜHLVIERTEL Bildatlas

S PLaU e iliert

det karte Reise

Zwischen Donau und Moldau IM BÖHMERWALD »Weltwunder« Schwarzenbergischer Schwemmkanal BRAUSTADT FREISTADT Vom Privileg der »Communisten« ENTLANG DER DONAU Spirituelles Wandern am Donausteig


BOGENSCHIESSEN

in den Linzer Hausbergen

Kraft schöpfen in der Frische des Mühlviertels …

www.linzerhausberge.at


STEINREICH ...

S »Darenna tuat ma nix, dawoartn tuat ma ois!«  Gut Ding braucht Weile.

teinreich sind die Mühlviertler, wie sie selbst gerne scherzhaft behaupten – reich an Steinen! Es ist ein merkwürdiges Land, diese urwüchsige Gegend zwischen Donau und Moldau, zwischen Bayern und dem Waldviertel. Und auch die Menschen sind durchaus eigen, freundlich zwar, aber etwas zurückhaltend und selten euphorisch. Sie sind die Arbeit gewöhnt und packen zur Not selbst an. So ist auch dieser Bildatlas entstanden. Fünf Mühlviertler (das Binnen-I hat hier noch nicht richtig durchgeschlagen) taten sich zusammen und beschlossen, etwas für die Region zu tun, in der sie leben und die sie lieben; sie auch Fremden zu zeigen und dadurch das Eigene noch besser kennen- und schätzen zu lernen. Wir freuen uns sehr, Ihnen, sehr geehrter Leser und Ihnen, liebenswürdige Leserin (ja, so sprechen wir hier noch ;-) ein Stück Österreich näherbringen zu können, das Sie vielleicht ansonsten übersehen hätten. Besuchen Sie uns bald, aber rufen Sie vorher an, damit jemand zu Hause ist …

Dr. Markus Pöcksteiner Redaktionsleitung


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Eldorado f체r Bewegungshungrige und Outdoor-Liebhaber: die M체hlviertler Alm

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Weberort Haslach: Kunst, Kultur und Kulinarik in der alten Fabrik

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Renaissanceburg und lebendige Kulturstadt: Grein an der Donau

Einzigartig in der Region Freistadt: der allj채hrliche F채rbermarkt in Gutau


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Ausflug über die Grenze: der historische Stadtplatz von Tschechisch Krumau

Beseelte Heilkunst in Bad Kreuzen

INHALT 6 Mühlviertel Karte

8 Ferienregion Böhmerwald Stift Schlägl: Hier nahm die Besiedelung des früheren »Nordwaldes« vor 800 Jahren ihren Ausgang. 18 Infos zur Region 22 Mühlviertel Wissen: Geschichte

24 Von Bad Leonfelden zum Moldaustausee Ein Ausflug über die Grenze bringt Wissenswertes, Spannendes und Erholsames. 32 Special Stoabloss: Mauern vom Feld 34 Infos zur Region 38 Mühlviertel Wissen: Brauchtum

60 Auf der Mühlviertler Alm Eine Region im Mittelpunkt der Natürlichkeit: familienfreundlich, erholsam, aber auch sportlich! 66 Infos zur Region 70 Mühlviertel Wissen: Flora

72 Entlang der Donau Entlang von Donauradweg und Donausteig laden zauberhafte Orte zum Verweilen ein. 80 Special Donausteig: Spiritualität, die aus der Bewegung kommt 82 Infos zur Region 86 Mühlviertel Wissen: Fauna

88 Unterwegs im Strudengau 40 Die Region Freistadt Die heimliche Hauptstadt des Mühlviertels wartet mit historischem Stadtkern und kühlendem Gerstensaft. 46 52 54 58

Special Bier: Frisch gezapft in der BierWeltRegion Special Grünes Band: Radeln am Grünen Band Infos zur Region Mühlviertel Wissen: Landschaft

Die Kulturstadt Grein präsentiert sich mit Donaufestwochen, Renaissancevergangenheit und Kulinarik. 98 Special TEM: Urlaub mit Tiefgang 100 Infos zur Region

04 Serviceteil 1 110 Ortsregister & Impressum


MÜHLVIERTEL Passau

Ferienregion Böhmerwald, S. 8 -21

Mühlviertel

Linz Salzburg

Donau Wien

ÖSTERREICH 5

Grünes Band Europa

1

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4

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2

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Donau, S. 72 - 85

Unsere Top 10 Ziele :

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6 Braustadt Freistadt

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Stift Schlägl

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Haslach an der Mühl Alter Webermarkt und malerischer Museumsort ab Seite 12

7 Kefermarkter Flügelaltar

3

Donauschlinge bei Schlögen Oberösterreichisches Naturwunder zum Staunen ab Seite 72

8 Tannermoor

4

Bad Leonfelden Vielbesuchter Kurort und Pforte zum Moldau-Stausee ab Seite 24

9

5

Steinbloßdorf Ottenschlag Geografischer Mittelpunkt des Mühlviertels ab Seite 32

10 Grein an der Donau

Heimliche Hauptstadt an der alten Salzstraße ab Seite 42

Wo die Besiedelung ihren Ursprung nahm ab Seite 10

Donau, S. 72 - 85

Ein Meisterwerk gotischer Schnitzkunst ab Seite 40

Rundwandern im stillen Naturschutzgebiet ab Seite 62 Burg Clam Zeitzeugin mittelalterlicher Befestigungskunst ab Seite 96

Kulturstadt und Perle im Strudengau ab Seite 90

… Top 10 Ziel … Ort im Infoteil … ÖAMTC Stützpunkt

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Bad Leonfelden / Südböhmen, S. 24-37 10

9 7

Region Freistadt, S. 40-57 8

Grünes Band Europa

2

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Natura 2000 Maltsch

6

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Mühlviertler Alm, S. 60-69

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5 3

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Naturschutzgebiet Tannermoor

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7 3

Johannesweg 3 5 5

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4 6

Naturpark Mühlviertel

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Strudengau, S. 88-103 5

4 6 5

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Donau, S. 72 - 85

3 8

0

5 km

10 km

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Ferienregion Böhmerwald 8 – 9

FERIENREGION BÖHMERWALD Wo andere bereits gescheitert waren, errichteten Prämonstratenser-Chorherren 1218 das Stift Schlägl. Als »Tor zum Böhmerwald« wurde Aigen-Schlägl Ende des 16. Jahrhunderts Ausgangspunkt für einen blühenden Handel mit Böhmen. Heute noch ist das Stift geistiges und kulturelles Zentrum der Region und ein gesuchter Arbeitgeber.

Einst undurchdringlich, lädt der winterliche Böhmerwald heute ein zum Wandern und »Luft schnappen«.


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1) Etwa 60.000 Bücher umfasst die Bibliothek des Stiftes – die schönsten davon stehen im monumentalen Bibliothekssaal. 2) Verborgen tafeln kann man in den alten Weinfässern des Stiftskellers. 3) Reich verziert ist das um 1740 geschnitzte Chorgestühl der Stiftskirche Mariae Himmelfahrt.

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Ferienregion Böhmerwald 10 – 11

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m Dreiländereck Österreich-BayernSüdböhmen erstreckt sich eines der ältesten Gebirge Mitteleuropas. »Aufi« fahren die Mühlviertler, wenn sie ihre nördlichste Region, den Böhmerwald, ansteuern. Aber nicht schroff und kahl sind hier die Höhenrücken, sondern maßvoll geschwungen und dicht bewaldet. Als »Nordwald« wurde die Region denn auch im Mittelalter noch bezeichnet. Zwischen den Waldhängen erstrecken sich weite Feld- und Wiesenflächen, gesäumt von Steinriedeln und Wegen. Es ist wahrhaft beglückend, hier den Blick schweifen zu lassen und die sanfte Energie der Landschaft zu spüren. Perle im Grünen: Stift Schlägl Seit etwa 1300 ist das Mühlviertel mit einem lückenlosen Netz von Pfarren und Kirchen überzogen. Der grundbesitzende Adel und auch der Passauer Bischof sorgten dafür, dass sich die Menschen in den gerodeten und neu besiedelten Landstrichen um Gotteshäuser scharten. Ein eindrucksvolles Beispiel für die religiöse Ausprägung der Siedlungstätigkeit ist der Stiftskomplex von Schlägl an der Großen Mühl. Im 13. Jahrhundert als Rodungskloster gegründet, hat es sich zum geistigen, kulturellen und wirtschaftlichen Mittelpunkt des Oberen Mühlviertels entwickelt. 26 umliegende Pfarren werden von Priestern des Stiftes betreut. Das Prämonstratenser-Chorherrenstift ist eine der wenigen, großteils in frühbarocker Gestalt erhaltenen Klosteranlagen Österreichs. Reiche Schenkungen der Rosenberger legten Mitte des 13. Jahrhunderts die wirtschaftliche Basis für die Klosterführung. Heute ist Stift Schlägl als Wirtschaftsbetrieb ein bedeutender Arbeitgeber in der Region. Die Waldwirtschaft auf rund 6500 Hektar und eine Brauerei sind für das Stift die wichtigsten Einnahmequellen.

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Ferienregion Böhmerwald 12 – 13

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Haslach an der Mühl: Von Textilkünstlern, handwerklicher Tradition und den Früchten des Webstuhls

1) Mit dem Österreichischen Museumspreis ausgezeichnet ist das Webereimuseum im Textilen Zentrum Haslach. 2) und 4) Historische Grammophone und einzigartige Musikautomaten ertönen in der Mechanischen Klangfabrik Haslach. 3) Farbenprächtige Becher aus dem Glasmuseum Ulrichsberg 5) Die alte Ölmühle in Haslach an der Mühl produziert auch heute noch das begehrte Leinöl.

Das Klostergelände umfasst daher mehrere unterschiedlich geformte Gebäude für die Wirtschaftstätigkeit der Chorherren. Geprägt wird die Anlage aber von der hohen Kirche und ihrem monumentalen Turm. Im Hochaltar der Kirche ist die Himmelfahrt der Gottesmutter Maria das dominierende Motiv. Besonders ins Auge fällt das reich geschnitzte Chorgestühl eines Rohrbacher Tischlermeisters aus der Zeit um 1740. Textile Kultur an der Weberstraße Die handwerklichen Fertigkeiten der Mühlviertler sind auch heute noch gefragt. »Fleißig und anständig« – so sagt man, seien die Tischler und Steinmetze, die Maurer und Hilfsarbeiter, die überwiegend in den Zentralraum nach Linz zur Arbeit pendeln. Zur Hochblüte der Mühlviertler Webereien, die in Haslach und Helfenberg angesiedelt waren, hatten dagegen hunderte Arbeiter in den großen Textilfabriken in der Region zu schaffen. Die Leinenweber waren überaus produktiv und Händler

brachten die Textilwaren in alle Teile der Monarchie. Grundlage für die prosperierende Leinenweberei im Oberen Mühlviertel war der Anbau von Flachs, der auf dem ansonsten wenig ertragreichen Granitboden des Hochlandes hervorragend gedieh. Das weiche, kalkarme Wasser von Großer und Kleiner Mühl bot außerdem die ideale Voraussetzung für das Bleichen der fertigen Stoffe. Aufgrund dieser geographischen Gegebenheiten begannen die Mühlviertler Bauern schon im 13. Jahrhundert Flachs zu kultivieren, in den Wintermonaten in Heimarbeit von Hand zu verspinnen und anschließend zu Stoffen zu verweben. Auch nach dem Einsetzen der Industrie­ alisierung blieben Webwaren der wichtig­ ste Exportartikel aus dem Mühlviertel. 1950 gab es in Haslach noch 23 Webereien. Aber natürlich machte der globale Strukturwandel der Textilwirtschaft auch vor den alteingesessenen Leinenwebern nicht halt. Baumwollstoffe aus Asien überschwemmten den Markt und der Flachsanbau sowie die aufwändige


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1) Es steht zwar nicht im Kornfeld – dennoch lässt es sich auf Mühlviertler Leinen gut ruhen. 2) Neben der alten Schwemmrinne des 400 m langen Hirschbergen-Tunnels führt ein begehbarer Treppelweg. 3) Regelmäßig finden im Sommer Schau­ schwemmen mit Musik und Kulinarik statt.

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Ferienregion Böhmerwald 14 – 15

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Leinenverarbeitung konnten mit den billigen Importerzeugnissen nicht mehr mithalten. Übrig geblieben sind nur mehr wenige Betriebe, die den Umbruch zur Neuausrichtung genutzt haben. Anstatt weiter auf Massenproduktion, haben sie sich als kleine, feine Textilmanufakturen auf wertvolle Jaquardstoffe, Tischwäsche oder Trachtenstoffe spezialisiert. Zudem ist es gelungen, eine Brücke zwischen der handwerklichen Tradition und neuen textilen Ideen zu schlagen. Eine engagierte Szene von Textilkünstlern hat dem Weberort seit den 1990er Jahren immer wieder internationale Beachtung beschert. Am Gelände der ehemals größten Textilfabrik hat sich das Textile Zentrum Haslach eingerichtet mit dem Webereimuseum, dem Verein »Textile

Kultur Haslach«, einem universitären Lehrgang und kleinen Produktionsbetrieben. Auch der alljährliche »Webermarkt« nimmt den Faden der textilen Tradition im Mühlviertel auf und lockt zahlreiche Kunsthandwerker und Besucher an. Im Schwemmkanal unterwegs Wer heute Waren und Rohstoffe vom Mühlviertel nach Wien transportieren möchte, schickt sie per LKW über die Autobahn. Ganz anders mussten jene Pioniere ans Werk gehen, die im 18. Jahrhundert das wertvolle Brennholz aus dem Böhmerwald zu den Städtern schaffen wollten. Dem genialen Forstingenieur Josef Rosenauer gelang im Auftrag von Fürst Schwarzenberg ein kleines Weltwunder. Er ließ 1789 einen Kanal zur

Scheiterschwemme bis zur Großen Mühl errichten, wo das Holz auf Floße aufgeladen und über die Donau weiter nach Wien transportiert wurde. Die Pioniertat bestand in der Überwindung der kontinentalen Wasserscheide zwischen Donau und Moldau. Rund acht Millionen Raummeter Holz wurden in den Folgejahren getriftet. Dann wurde es still um den Schwemmkanal bis nach der Wende 1989 der Kanal mit vereinten Kräften österreichischer und tschechischer Helfer restauriert wurde. Am besten erhalten ist der Kanal im Gemeindegebiet von St. Oswald. Eine der gefährlichsten Stellen der gesamten Kanalanlage kann man hier noch in unverändertem Zustand bestaunen. Mit lautem Getöse schießt das Wasser genauso wie bei der ersten Trift zwischen den Steinwänden die


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1) In den Wäldern um das Nordische Zentrum Schöneben trainieren nicht nur Spitzensportler. 2) Locker schwingen mit fantastischem Ausblick in der Skiarena Hochficht 3) Kleine Stärkungen werden hier in gemütlichen Hütten angeboten.

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Ferienregion Böhmerwald 16 – 17

Steilstufen herab. An dieser Stelle bildet der Kanal die Grenze zu Tschechien. Heute ist der Schwarzenbergische Schwemmkanal ein Anziehungspunkt für viele interessierte Besucher. In den Sommermonaten werden an der Schrollenbachschleuse Schauschwemmen veranstaltet – kleine Volksfeste mit Musik und Folklore. Das restaurierte Kanalstück an der Iglbach-Dopplbrücke lässt sich auch von Diendorf/Schlägl aus wunderbar zu Fuß erwandern. Die Schwemmkanalrunde führt auch über die Bayrische Au, eines der ältesten Böhmerwaldhochmoore. Bis an den Moldaustausee heran reicht hier die Grenze zu Tschechien, die dank der Europäischen Union keine wirkliche Trennung mehr darstellt. So war es auch zur Zeit Adalbert Stifters, der im Dorf Horni Planá am Ufer des Stausees geboren wurde. Stifter gilt als der größte Dichter des Mühlviertels und seine Werke sind eng mit dem Böhmerwald verbunden.

Wo der Winter wohnt Natürlich kann man in der kalten Jahreszeit gemütlich in einer Stube sitzen und aus dem Fenster hinaussehen auf den Böhmerwald »wo entweder die langsamen Flocken niederfallen, oder ein tobender Nebel um die Berge steht« – so beschreibt Adalbert Stifter im »Bergkristall« seine Kindheitserinnerungen. Unsereiner hat allerdings meist genug Büroluft in der Nase, sodass die freie Zeit lieber aktiv mit sportlichen Vergnügungen verbracht wird. Zwar sind die Abhänge des Böhmerwaldes nicht so steil und die Gipfel der Hügel nicht so hoch wie in den Alpenregionen, für Wintersportler hat die Gegend dennoch ihren Reiz. Der Hochficht gilt als besonders schneesicher und wurde daher für den Wintersport bestens erschlossen. Zehn Liftanlagen und insgesamt 20 Pistenkilometer werden den Alpingästen von Dezember bis März geboten. Mitten drinnen die neue Ski

Arena mit Restaurants und einer rustikalen Einkehrstation, die sich sinnigerweise »Gasthaus zum Überleben« nennt. Verhungern müssen die Skifahrer jedenfalls nicht und auch an Durst leidet hier sicher kein Skifex. Ist doch der »Hausherr« am Hochficht, das Stift Schlägl, zugleich auch der Bierlieferant. Abseits des Pistenzirkus ziehen im Böhmerwald die Langläufer ihre Spuren. 78 Kilometer lang fräst sich das Loipennetz ausgehend vom Nordischen Zentrum in Schöneben durch den glitzernden Schnee. Das Hochplateau auf 1000 Metern Seehöhe ist ein wahres Loipenparadies. Hier trainieren Profis neben Langlauf-Debütanten und klassische Langläufer parallel zu flinken Skatern. Kehre um Kehre schrauben sich die Spuren auch direkt auf den Hochficht hinauf bis zur hölzernen Aussichtsplattform. Wer sich Zeit nimmt und die Skier abschnallt, wird mit einem Ausblick weit über das Land belohnt.


INFOS

BEWEGUNG IM »NORDWALD« Ausgehend vom Prämonstratenser-Chorherrenstift Schlägl präsentiert sich die Ferienregion Böhmerwald kulturell wie auch sportlich. Im Winter besuchen Skibegeisterte die dem Stift gehörende, weitläufige Skiarena Hochficht während im Sommer der Schwarzenbergischer Schwemmkanal zum Radeln und Wandern einlädt. Ein Besuch des Weberortes Haslach empfiehlt sich allemal – besonders zur Zeit des Webermarktes im Juli!

REGIONALE INFORMATION

EINKAUFEN Österreichs einzige Stiftsbrauerei

ÜBERNACHTEN

Detaillierte Informationen über die gesamte Ferienregion Böhmerwald gibt es hier: Ferienregion Böhmerwald 4160 Aigen-Schlägl, Hauptstraße 2 Tel. 05-7890100, www.boehmerwald.at

bietet eine Vielzahl spezieller Biere an. Das Abteibier etwa wird in limitierter Menge produziert und in einer eigens gefertigten Holzkiste verkauft.

Mühlviertels größtes Wellness-Paradies bietet Entspannung auf 5.000 m2:

1 AIGEN-SCHLÄGL »Tor zum Böhmerwald« wird Aigen-Schlägl genannt. Mit dem Prämonstratenser Chorherrenstift Schlägl wurde der Ort zum geistigen und kulturellen Zentrum der gesamten Region.

SEHENSWERT Das Prämonstratenserkloster Stift Schlägl wurde 1204 gegründet und ist heute Teil des Jakobsweges Oberes Mühlviertel. Der Name »Schlägl« kommt übrigens von »Schlag«, was die rege Rodungstätigkeit zur Gründungszeit dokumentiert. Sehenswert sind das Chorgestühl, die romanische Krypta und vor allem die Stiftsbibliothek mit rund 60.000 Büchern und Handschriften. www.stift-schlaegl.at In einem ehemaligen Gartencenter richtete der englische Künstler und Bildhauer Malcolm Poynt­ner Atelier, Werkstatt und Galerie ein. Aktuelle und frühe Werke des international anerkannten Künstlers sind in seiner Galerie zu besichtigen. www.malcolmpoynter.com In der architektonisch auffallenden Kunsthalle Mühlviertel sind neben aktueller gegenständlicher Kunst auch druckgraphische Papierantiquitäten ausgestellt. www.kunsthalle-aigen.at

Stiftsbrauerei Schlägl 4160 Aigen-Schlägl, Schlägl 1 Tel. 07281-8801-254 www.stiftsbrauerei-schlaegl.at

ESSEN & TRINKEN

Hotel Almesberger **** S 4160 Aigen, Marktplatz 4 Tel. 07281-8713, www.almesberger.at Ein einzigartiges Haus für Kinder- und Familien­ urlaub mit eigener Kinderbetreuung im AIGOLINO Club:

Über 150 Biere lassen sich im Gasthaus des Bier sommelier-Weltmeisters Karl Schiffner verkosten:

MUSEUM Kultur.Gut.Museum. nennt sich eine

Biergasthaus Schiffner 4160 Aigen-Schlägl, Linzer Str.9 Tel. 07281-8888, www.biergasthaus.at

sehenswerte Ausstellung im Meierhof des Stiftes. Es zeigt die historischen Lebens- und Arbeitsverhältnisse der Menschen im Oberen Mühlviertel. Zu sehen sind Exponate zu den Themen Wasser, Stein, Holz, Flachs, Wolle und Glas sowie das Leben in den Bauernhäusern. www.stift-schlaegl.at

Wunderbar schlemmen lässt es sich in den historischen Kellern des Stiftes Schlägl: Stiftskeller 4160 Schlägl, Schlägl 1 Tel. 07281-8801-280, www.stift-schlaegl.at

AIGO Familien- und Sportresort **** S 4160 Aigen-Schlägl, Berghäusl 40 Tel. 07281-67580, www.aigo.at

VERANSTALTUNG Fixer Bestandteil der Schlägler Musikveranstaltungen ist der Orgelsommer, in dessen Mittelpunkt die berühmte Orgel von Andreas Putz aus dem Jahr 1634 steht. Sie ist die größte der drei Stiftsorgeln, die während des Orgelsommers in der Stiftskirche erklingen. www.schlaeglmusik.at


Ferienregion Böhmerwald 18 – 19

2 HASLACH AN DER MÜHL Wo einst hunderte Menschen an IndustrieWebstühlen werkten, blüht heute ein vielfältiges Kultur-Netzwerk.

SEHENSWERTES Direkt im Zentrum liegt das TUK – Tourismus- und Kulturzentrum Vonwiller. Um die Jahrtausendwende funktionierte die Marktgemeinde das ehemalige Handelshaus zu einem modernen Kultur- und Dienstleistungszentrum um. Die Erlebniswelten »Textile Entwicklung« fanden ebenso Platz wie das Museum Mechanische Klangfabrik und ein empfehlenswertes gastronomisches Angebot. www.tuk.at

Haslach ist der Ort mit den meisten Museen im Mühlviertel. Einen Einblick in die Einkaufsituation um 1920 gibt das Kaufmannsmuseum. Das Haslacher Schulmuseum lässt seine Besucher eine Schule um 1900 erleben. Das Heimathaus zeigt u.a. eine Waffensammlung und Modell von Haslach um 1800. Das Museum für Volkskunst präsentiert Klosterarbeiten, volkskundliche Figuren und Wallfahrtsandenken.

EINKAUFEN Gabriele Hain ist eine der re-

ESSEN & TRINKEN

Leinöl-Erdäpfel sind eine Delikatesse im Oberen Mühlviertel. Seit über 600 Jahren erzeugt die Ölmühle in Haslach hochwertiges Leinöl. Dieses Öl wird aus der Leinenfaser gewonnen und kalt- oder warmgepresst angeboten.

Kulinarium Vonwiller 4170 Haslach, Stelzen 15 Tel. 07289-71316, www.gasthaus-vonwiller.at

MUSEUM Ein einzigartiges akustisches Er-

ÜBERNACHTEN

lebnis bereitet die Mechanische Klangfabrik. Ob Drehorgel, Walzenspieldose oder automatisches Klavier – dieses Museum zeigt die gesamte Entwicklung der mechanischen Musikinstrumente vom Barock bis in die Gegenwart. www.mechanischeklangfabrik.at In neuem, zeitgemäßem Kleid präsentiert sich das Webereimuseum. Zu den Ausstellungsschwerpunkten zählen die Flachsaufbereitung und -verarbeitung sowie die Entwicklung des Handwebstuhls bis hin zur Jacquard-Maschine. www.textiles-zentrum-haslach.at

Landgasthof Diendorfer 4170 Haslach, Neudorf 6 Tel. 07289-71929, www.diendorfer.at

VERANSTALTUNG Wieder neu ab Sommer 2017 präsentieren rund 100 internationale Aussteller ihre hochwertigen Waren am jährlichen Webermarkt. Jedes Jahr im Juli organisiert die Textile Kultur Haslach ein 14-tägiges Sommersymposium mit Ausstellungen, Experimentierwerkstätten und Musikveranstaltungen. www.textile-kultur-haslach.at

nommiertesten Porzellankünstlerinnen Europas. Mit ihrem Mann, dem Maler Alois Hain führt sie in einer ehemaligen Taschentuchweberei ihre Werkstatt. hainAG WERK + RAUM
 4170 Haslach, Sternwaldstraße 10 Tel. 07289-72035, www.hainag.com

Mühlviertler Ölmühle 4170 Haslach an der Mühl, Stahlmühle 1-2
 Tel. 07289-71216, www.oelmuehle-haslach.at


INFOS

3 HELFENBERG In geschützter Lage am Südhang des Sternwaldes liegt der kleine, alte Textilort Helfenberg – mit Leinenweberei und Speckwerkstatt.

Feine Baumwolle und edles Leinen vom Tisch bis zum Bett – von einer der ältesten Webereien Österreichs:

SEHENSWERT In gut einer halben Stunde erreichbar ist die schön im Grünen gelegene Burg Piberstein. Die Burg wurde um 1200 auf einem mächtigen Felsen errichtet und ab 1960 durch regionale Initiativen restauriert. Piberstein ist auch Austragungsort kultureller Veranstaltungen. Alljährlich bietet der Kultursommer Musik, Theater und Literaturveranstaltungen. www.burg-piberstein.com

AKTIVITÄTEN Bogenschützen haben ihre Freude am 3D-Bogenparcours Helfenberg. Die familienfreundliche Anlage liegt direkt bei einer Jausenstation und ist sowohl im Sommer als auch im Winter begehbar.

VERANSTALTUNG In der Kulturfabrik Helfenberg, der ehemaligen Färberei einer großen Leinenfabrik, werden seit 2007 Musicals, Barock­ opern und Operetten in zeitgemäßer Regie aufgeführt. www.theaterinderkulturfabrik.at

ESSEN & TRINKEN Gepflegte Wirtshauskultur gepaart mit vielfach prämierten Selchwaren – einzigartig im Gasthof Haudum.

ESSEN & TRINKEN Ruhig und freundlich präsentiert sich dieses Bio-Café mit reichhaltigem Frühstück und vitalen Imbissen: Bio-Cafè Mauracher in Rohrbach 4150 Rohrbach, Stadtplatz 15 Tel. 07289-40978, www.mauracherhof.com

5 ULRICHSBERG Leinenweberei Vieböck Mühlviertler Qualität seit 1832 4184 Helfenberg, Leonfeldner Straße 26 Tel. 07216-6215, www.vieboeck.at

Sanft eingebettet in der Mühlviertler Hügellandschaft liegt die größte Tourismusgemeinde der Region Böhmerwald.

MUSEUM An der Nahtstelle der Glasregion

Einst an einer Kreuzung zweier Handelsstraßen gegründet, entwickelte sich Rohrbach zur sympathischen Bezirkshauptstadt.

Bayerwald-Südböhmen-Mühlviertel lagen bis vor 100 Jahren die Glashütten Schwarzenberg und Sonnenwald. Rund 600 prächtige Exponate zeigt das Glasmuseum im Kulturhaus. Biedermeierlicher Rosenmalerei, seltene, figurativ gestaltete Rutschdekore sowie das edle Rubinglas sind zu sehen. www.boehmerwald.at

SEHENSWERT Der Jakobsweg führt von Kru-

AKTIVITÄTEN WunderWeltWald ist eine von

mau über das Mühlviertel und Bayern nach Santiago de Compostella. Der Pilgerweg, der durch das Obere Mühlviertel verläuft, führt auch an der Jakobskirche in Rohrbach vorbei. Sie zählt zu den bedeutendsten Barockbauten nördlich der Donau. Die Wallfahrtskirche Maria Trost wurde um 1650 an der Stelle der ehemaligen Burg Berg errichtet. Die schmucke barocke Kirche ist ein beliebter Wallfahrtsort im Oberen Mühlviertel. www.boehmerwald.at

vielen Attraktionen in der BöhmerWaldArena. Hier lässt sich bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit der Naturraum Wald mit seiner Flora und Fauna nah erleben. Highlights sind u.a. das 3D Kino, der gefahrenlose Baumfäll-Simulator und die beiden Aussichtstürme Alpenblick und Moldaublick. www.boehmerwaldarena.at

4 ROHRBACH-BERG

MUSEUM Essbare Eintrittskarten, festste-

Gasthof Haudum 4184 Helfenberg, Rohrbacher Str. 2, Tel. 07216-6248, www.haudum.at

hende Bilder, die sich zu drehen beginnen, eine Umkehrbrille – all diese Dinge zählen zu den Kuriositäten der Villa Sinnenreich. Die Exponate setzen auf die Reaktion des Rezipienten und bringen die Besucher immer wieder zum Staunen. www.villa-sinnenreich.at

EINKAUFEN Ein experimentierfreudiger Spezi-

VERANSTALTUNG Marktfrische Produkte

alist für Speck ist Gastwirt Peter Haudum. Ganz in Mühlviertler Tradition räuchert er originelle Spezialitäten in seiner Speckwerkstatt. Kostproben sind in seinem Gasthof erhältlich. (s.o.) www.speck-shop.at

finden Sie jeden Samstag beim Rohrbacher Wochenmarkt am Stadtplatz. Der Markt lädt ein zum Flanieren entlang der Stände, wo mannigfaltige regionale Delikatessen angeboten werden. www.romarkt.at

EINKAUFEN Direkt von den Webstühlen der Leitner Leinen­ manufaktur: hochwertige Produkte im Fabrikverkauf

Leitner Leinen 4161 Ulrichsberg, Stifterstraße 25 Tel. 07288-7017-41, www.leitnerleinen.com


Ferienregion Böhmerwald 20 – 21

ESSEN & TRINKEN Hausgemachte Torten, Eisspezialitäten, Mehlspeisen sowie besondere Frühstücks-Angebote gibt es in diesem charmanten Café direkt am Marktplatz:

Schleusen und 20 Steinwehre. In der 100 Jahre dauernden »goldenen Zeit der Schwemme« wurden fast acht Millionen Raummeter Holz zur Großen Mühl getriftet. Heute führen Wander- und Radrouten entlang des Schwemmkanals. Zwischen Juni und September finden auch Schau­ schwemmen statt. www.boehmerwald.at

Kraftplätze am Weg der Entschleunigung

In Sarleinsbach bietet der Mauracherhof eine Vielfalt an Natursauerteig-Broten, Gebäck und Mehlspeisen in Bio-Qualität. Hier wird das Mehl noch direkt in die Teigschüssel gemahlen – so bleibt das Leben im Lebensmittel ... Café Bindl 4161 Ulrichsberg, Markt 37 Tel. 07288–27122, www.ledermuehle.at

ÜBERNACHTEN Die Chalets dieses neuen Natur- & Vitalhotels bieten sommers wie winters Entspannung und Naturerlebnis pur: Bio-Hofbäckerei Mauracher 4152 Sarleinsbach, Pogendorf 8 Tel. 07283-8466 www.mauracherhof.com In Schwarzenberg widmet sich das Stifter­ museum dem berühmten »Sohn des Böhmerwaldes«. Die Ausstellung präsentiert das Leben Adalbert Stifters sowie sein literarisches und bildnerisches Werk. www.boehmerwald.at Hotel Inn’s Holz **** 4161 Ulrichsberg, Schöneben 10 Tel. 07288-70600, www.innsholz.at

Österreichs größter Heilkräutergarten liegt in Klaffer am Hochficht. Nicht nur beim alljährlich

VERANSTALTUNG Mit dem Jazzatelier hat Ulrichsberg einen veritablen kulturellen Hotspot. Jährlich finden dort Filmvorstellungen, Kunstausstellungen und Konzerte statt. Programmhighlight ist das Ulrichsberger Kaleidophon, ein internationales Musikfestival für Jazz, Improvisierte Musik und Neue Musik. www.jazzatelier.at

UMGEBUNG Der Schwarzenbergische Schwemmkanal ermöglichte ab 1791 den Holztransport vom Böhmerwald nach Wien. Mehr als tausend Arbeiter errichteten 87 Brücken, 158 Wasserrinnen, 22

stattfindenden Kräuterkirtag ist das Thema »Heilkräuter« präsent – auch Pflanzenmärkte, Pilgertage, Räucherkurse und zahlreiche Vorträge, Seminare und Workshops werden das ganze Jahr über angeboten. www.kraeutergarten-klaffer.at

Die Ferienregion Böhmerwald gilt unter Naturliebhabern und Erholungssuchenden immer noch als Geheimtipp. »Wandern und dabei sich selbst finden« ist das Motto eines neu geschaffenen Rundweges. Durch die Täler der Großen, Kleinen und Steinernen Mühl bis hinauf zum Böhmerwaldkamm lässt sich die ursprüngliche Mühlviertler Landschaft in drei bis sieben Etappen erwandern. Der Weg führt über uralte Kraftplätze, interessante Aussichtspunkte und ist reichlich mit gut gepflegten Rastbänken versehen. Besonders beeindruckend und zum Innehalten einladend ist die Felsenburg mit den Teufelsschüsseln, der so genannte »Olymp des Mühlviertels«. Ein ausführlicher Wegbegleiter mit Informationen zu den Kraftplätzen und zur Geschichte der einzelnen Orte ist kostenlos erhältlich. Angeboten werden auch Packages mit Unterkünften, Gepäckstransfers und Lunchpaketen. Charakteristik Art: Rundweg Länge: 127 km Dauer: 3-7 Tagesetappen Ferienregion Böhmerwald 4160 Aigen-Schlägl, Hauptstraße 2 Tel. 05-7890100 www.boehmerwaldrundweg.at



Mühlviertel Wissen 22 – 23

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MÜHLVIERTEL WISSEN

GESCHICHTE 2

3 Links: Geschmückt wie vor 2500 Jahren – eine stolze Akteurin beim Keltenfest im Freilichtmuseum Keltendorf Mitterkirchen. 1) Burg Reichenstein beherbergt mit dem OÖ Burgenmuseum eine national bedeutsame Sammlung mittelalterlicher Funde. 2) Das OÖ Schifffahrtsmuseum ist auf Schloss Greinburg untergebracht. 3) In Rainbach lässt sich auch heute noch eine Fahrt mit der historischen Pferdeeisenbahn unternehmen.

Reich an Geschichte ist das Mühlviertel. Bereits in der Altsteinzeit, um 100.000 v. Chr. zogen Menschen durch das Gebiet des heutigen Mühlviertels. Etwa 5000 v. Chr. wurden sie sesshaft und begannen Ackerbau und Viehzucht zu treiben. Ab ca. 750 v. Chr. wurde das Mühlviertel Durchzugsgebiet zahlreicher Händler und Handwerker, die vor allem die in Nord-Süd-Richtung verlaufenden Salzwege nutzten. Auch die Kelten hinterließen in dieser Zeit ihre Spuren, wie das Freilichtmuseum Keltendorf Mitterkirchen in eindrucksvoller Weise zeigt. Ein anderer Handelsweg verläuft bis heute entlang der Donau. Die Entwicklung der Schifffahrt von einfachen Flößen bis hin zur Zeit der Dampfschiffe zeigt das OÖ. Schifffahrtsmuseum, das im ältesten Wohnschloss Österreichs Schloss Greinburg beheimatet ist. Der Beginn der Herrschaften im Mittelalter durch den Bau von Holz- und Steinburgen wird im OÖ. Burgenmuseum in Reichenstein thematisiert. Zahlreiche Funde von Blattkacheln über Siegelstempel und Kettenpanzern belegen den Wandel von Burg und Herrschaft über sieben Jahrhunderte. 77 Museen zeigen derzeit im Mühlviertel ihre Schätze. Flügelaltäre, Hinterglasbilder, mechanische Musikautomaten aber auch die älteste in Oberösterreich noch erhaltene Pfarrschule lassen uns staunen und lächeln – die Mühlviertler aber vielleicht auch ein wenig stolz sein …



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VON BAD LEONFELDEN ZUM MOLDAUSTAUSEE Unweit der Grenze zu Südböhmen liegt der Kurort Bad Leonfelden. Früher in langwährender Fehde mit Freistadt um gewinnbringende Handelsrechte gelegen, hat sich die Stadt in  jüngster Zeit zum beachteten Schul- und Gesundheitsort entwickelt. Von hier aus lässt sich eine schöne Rundreise zum LipnoStausee, über Vyssí Brod, Rozmberk und Cesky Krumlov starten.

Markant mit Giebelfassade und Zwiebeldächern: das 1608 errichtete Rathaus von Bad Leonfelden


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1) Aufmarsch des uniformierten Bürger­schützenkorps Bad Leonfelden 2) Im Fotoatelier Seidel zeigen über 140.000 Glas-Negativbildplatten das frühere Leben im Böhmerwald. 3) Häufig ausgebucht sind die farbenfrohen Sommermusicals der Kurstadt Bad Leonfelden. 4) Ein Besuch der Zisterzienser-Abtei Vyšší Brod ist immer lohnenswert.

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Früher getrennt, heute Nachbarn: Bad Leonfelden und die südböhmischen Städte Hohenfurth, Rosenberg und Krumau

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om Leben an der Grenze können die Bad Leonfeldner erzählen. Der ehemalige Grenzposten zu »Böhmen« ist heute ein Durchgangstor, das die kulturellen wie touristischen Schätze auf beiden Seiten verbindet. »Grenzübergang steht zum Verkauf« – mit dieser Meldung rückte 2011 die lokale Presse den Grenzposten Weigetschlag bei Bad Leonfelden noch einmal in die Schlagzeilen. Nach dem Fall des Eisernen Vorhanges 1989 und dem Beitritt zum Schengen Abkommen 1995 hatte die einst streng kontrollierte Grenze zu den tschechischen Nachbarn ausgedient. Reisefreiheit war das neue Zauberwort. Und so brachte die Region 2013 auch eine grenzüberschreitende Landesausstellung zustande – im regionalen Dreieck zwischen Freistadt, Bad Leonfelden und Hohenfurth. Seither werden Exponate zur Geschichte der »Heimatvertriebenen«, wie sich die nach 1945 zu tausenden vertriebenen Böhmerwäldler heute noch nennen, in den »Hohenfurther Gedächtnisräumen« gezeigt. Untergebracht sind diese

im ehemaligen Bürgerspital, dem künftigen Bad Leonfeldner Stadtmuseum. Zu dem Bau gehört auch die Spitals­ kirche – eine von drei Kirchen in Bad Leonfelden. Die größte ist die spätgotische Pfarrkirche gleich hinter dem Stadtamt. Die Spitalskirche dient nur mehr als Ausstellungsort und die barocke Bründlkirche ist eine beliebte Hochzeitskirche. Ihre Entstehung geht auf einen braven Zimmermann zurück, der aus Dankbarkeit für seine Heilung 1686 die erste Kapelle an dieser Stelle errichtet hatte. Daneben gab es eine »Grube« zum Baden, denn hinter der wundersamen Heilung stand die besondere Kraft des Bad Leonfeldner Wassers – angeblich heilsam gegen Augenleiden und andere körperliche Beschwerden. Moor und mehr Das »Bad« Leonfelden geht allerdings auf das schon vor 1919 zugängliche Moorbad zurück, bei dem in den 1960er Jahren ein Kurhaus eröffnet wurde. Heute ist die Grenzstadt nicht nur der Kur wegen ein regionales Zentrum im Oberen Mühl-


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viertel. Leonfelden zieht mit den Tourismusschulen und einer allgemeinbildenden Höheren Schule auch die Jugend aus dem Umkreis an. Die jungen Damen und Herren bevölkern die Pubs und gleich mehrere Pizzerien am Stadtplatz, während sich die Kurgäste am Nachmittag lieber im Traditionscafé und in den Ausflugsgasthäusern der näheren Umgebung an den süßen Sünden der böhmisch-mühlviertlerischen Mehlspeisküche delektieren. An einem Ort sieht man beide gleich­­ auf –­die älteren Semester und die Jungen: Im örtlichen Schulmuseum, wo der Kustos von vergangen Zeiten erzählt, in denen das Rohrstaberl noch genauso zu den »Unterrichtsutensilien« des Lehrers gehörte, wie Kreide und Tafel. Den Älteren mag bei der Führung ein leiser Schauer über den Rücken rollen, ob der staubigen Vergangenheit. Die Jungen haben ihren Spaß daran, sich als aufmüpfige Pennäler mit dem humorvollen und redegewandten Kustos Norbert Frühmann im Schnupperunterricht zu »matchen«.

1) Die Pfarrkirche Reichenthal birgt einen schauerlichen Schatz: die 7 Todsündenkanzel. 2) Starr blickt der Neid in den Raum, gefolgt vom (weiblichen) Stolz und der verschwimmenden Habsucht. 3) Die kleinen Sünden im Schulunterricht bestraft der Herr (Oberlehrer) sofort …

Sieben Todsünden im Mühlviertler Dom Gewiss ist, dass die Streiche im alten Bad Leonfeldner Schulzimmer schlimmstenfalls den lässlichen Sünden zuzuordnen sind und nicht den ganz schweren, den Todsünden, denen andernorts ein gar schauerliches Denkmal gesetzt wurde. Im benachbarten Ort Reichenthal gehen Gläubige angesichts der Todsündenkanzel in die Knie – Unkeuschheit, Trägheit, Neid, Stolz (Hoffart), Habsucht, Unmäßigkeit und Zorn (v.l.n.r.) winden sich in Form einer Riesenschlange mit sieben Hälsen und sieben Köpfen um den Unterbau der Kanzel, auf der die Priester zur Anständigkeit gemahnen. Die Kanzel ist

der Mittelpunkt der Reichenthaler Pfarrkirche, die wegen ihrer Größe auch als »Mühlviertler Dom« bezeichnet wird. Erwähnt soll aber auch werden, dass Reichenthal sich nicht nur der religiösen Besinnung, sondern auch ganz handfesten Dingen widmet. Ein sehr reger Heimatverein kümmert sich um das entzückende Freilichtmuseum Hayrl, in dem die Entwicklung alter Handwerkskünste dokumentiert ist. Mitten drin Müller und Bäcker mit der Geschichte des Brotbackens. Wenn dann im alten Backhäusl der örtliche Troadbäcker Martin Bräuer die prächtigen Sauerteigbrote »einschießt« und es nach frischem Brot duftet, dann ist die Welt wieder in Ordnung. Wo Bäcker und Müller werken, sind Mühlen nicht weit. Vom Museumsdorf aus geleitet ein 14 Kilometer langer Wanderweg gleich an zehn Mühlen vorbei, von denen zwei noch heute mit Wasserkraft getrieben werden. Über offene Wiesen und Getreidefelder führt der Weg entlang des majestätisch thronenden Schlosses Waldenfels zurück in den Ort. Ahoj Nachbar! Der Eiserne Vorhang, die Besatzungszeit –­die Hypothek der Vergangenheit lastete lange auf den Mühlviertler Grenzgemeinden. Umso erfreulicher ist es, wie rege sich neuerdings der Grenzverkehr mit den Nachbarn auf touristischer Ebene entwickelt. Nach »drüben« lockt im Sommer natürlich der »Lipno«. Der 46 Quadratkilometer große Moldau-Stausee hat sich zum Wassersportzentrum der Region gemausert. Kanufahrer, Fischer und Badegäste schätzen das größte Binnengewässer Tschechiens, das von Weigetschlag aus in


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1) Der Baumwipfelpfad Lipno bietet von seinem 40 m hohen Aussichtsturm einen herrlichen Ausblick auf den Moldau-Stausee, den Böhmerwald bis hin zu den Alpen. 2) Abendstimmung am Moldau-Stausee 3) Mächtig steht die Burg Rosenberg auf einem Felsvorsprung über der Moldau. 4) Krumau, die »Perle des Böhmerwaldes« mit historischem Stadtkern und der stattlichen Burg

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gut 20 Minuten erreichbar ist. Auch eine gemächliche Rundfahrt mit dem Ausflugsschiff »Adalbert Stifter« ist ein Erlebnis für sich. Der tschechische Gruß »Ahoj« kommt hier sogar den Nachbarn aus dem Mühlviertel locker über die Lippen. Neuerdings lässt sich die imposante Wasserfläche sogar von oben bewundern. 2012 wurde der erste tschechische Baumwipfelpfad eröffnet, der sich in einer hölzernen Konstruktion bis auf eine Höhe von 40 Metern hinaufwindet und einen herrlichen Rundblick vom Moldaustausee bis zu den Alpen bietet. Hinunter geht’s für Wagemutige dann über eine kurvenreiche Rutschbahn – Nervenkitzel inklusive. Von Burgen und Klöstern Der Lipno-Stausee war in den 1950er Jahren errichtet worden, um die Moldau in ihrem Flussbett bis Prag zu regulieren. Seither bildet der Fluss noch immer ein imposantes Stück Natur, das aber dem Menschen nicht mehr so gefährlich ist wie früher. Kanufahren, Rafting oder Kajakfahren auf der Moldau hat daher einen hohen Vergnügungsfaktor. Umso mehr

wenn man am Wasser dahingondelnd die prächtige Kulisse der Sehenswürdigkeiten an Land bewundern kann. Da lohnt es sich anzulegen und auf Rundgang zu gehen. In Hohenfurth etwa, dem tschechischen Vyšší Brod mit seinem Kloster, das seit der Landesausstellung 2013 wieder so richtig glänzt. Heute ist das Zisterzienserkloster, das bereits aufgegeben war, auch wieder mit acht »Brüdern« belebt, die ihren Unterhalt aus dem Verkauf im Klosterladen bestreiten. Sehenswert sind vor allem der Kreuzgang aus dem 13. Jahrhundert und die drittgrößte Klosterbibliothek Tschechiens mit tausenden Werken. Wie ihr Augenlicht hüten die Brüder auch das sogenannte Zawischkreuz, in dem neben vielen kleinen Edelsteinen ein Splitter aus dem Kreuzigungskreuz Jesu stecken soll. Vom Wasser aus angesteuert kann die Burg Rosenberg werden, auf Tschechisch Rožmberk nad Vltavou. Die romanischgotische Burg wirkt aus diesem Blick­ winkel fast noch beeindruckender als zu Land. Die Anlage ist ein wahres Eldorado für alle, die sich für das Leben in der Zeit der Ritter und Burgfräuleins interessieren. Die beachtliche Sammlung in der Rüst­

kammer zum Beispiel wird mit Fechtvorführungen für Kinder anschaulich präsentiert. Einer der markantesten Meilensteine, die die Moldau auf ihrem Weg nach Prag passiert ist zweifelsohne Krumau, auf Tschechisch Český Krumlov. Die historische Altstadt wird als Kulturdenkmal auf der Liste des UNESCO-Welterbes geführt. Die Moldau setzt hier zu einer starken Krümmung an, was der Siedlung den Namen gegeben hat (krumme Au). Tausendfach besucht wird im Sommer das Schloss, das nach der Prager Burg den zweitgrößten historischen Bau in Tschechien darstellt. Gleich an zweiter Stelle ist seit Herbst 2015 ein weiterer, weitläufiger Kulturkomplex zu setzen: Die nach mehrjähriger Revitalisierung im November eröffneten Kloster-Gebäude, bestehend aus drei ineinander verschachtelten ehemaligen Klosteranlagen. Neben Dauerausstellungen hat man hier auch Werkstätten eingerichtet, die alten Handwerken gewidmet sind. Vom Buchdrucker über den Schmied bis zum Glasbläser wird den traditionellen Handarbeitern hier ein Denkmal gesetzt.


SPECIAL – STOABLOSS

STOABLOSS - MAUERN VOM FELD Was sieht aus wie ein Dalmatiner, der durch einen geheimnisvollen Zauber zu Stein geworden ist? Richtig – es ist ein typisches Mühlviertler Stoablosshaus. Entstanden aus dem Reichtum der Natur und der Armut der Menschen in früherer Zeit.

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er das Gusental entlang wandert, stößt bei Schallersdorf in der Gemeinde Neumarkt auf das Haus des Malers und Grafikers Ernst Hager. An schönen Sommerabenden kann man ihn auf der »Sunnbeng« (Hausbank) antreffen, bereit für ein Plauscherl nach getaner Arbeit. »Unsere Kinder haben immer erzählt, wir wohnen in einem Dalmatinerhaus«, lacht der gebürtige Bauernbub, der sich in ein Stoablosshaus aus dem Jahre 1713 verliebt hat. Mit seinen weißen Putzflächen zwischen denen die grauen Granitsteine hervorlugen, ist das Haus ein Hingucker für alle, die hier vorbeikommen. Stoablosshäuser findet man im Mühlviertel überall dort, wo Lehm rar war. Lehm aber braucht man, um Ziegel zu brennen und da-

mit Häuser zu bauen. Und da Not bekanntlich erfinderisch macht, besannen sich die ersten Siedler im Mühlviertel auf den Reichtum in ihren Feldern – Steine, Steine, Steine. »Wia wenn’s wachsen täten« – so habe der Vater immer gejammert, erzählt Ernst Hager, wissend, dass das Entfernen der Steine aus den Feldern eine mühselige Arbeit war. Und nach jedem Pflügen tauchten die grauen Granitfindlinge aufs Neue auf – herausgezogen aus dem steinigen Untergrund. Die größeren Brocken brachten die Bauern nach Hause und legten sie mit großer Sorgfalt zu doppelwandigen Mauern; nach außen die flache Seite, nach innen die gröbere Kontur. Dazwischen kamen nur Bach-Sand und Erde. Damit die Füllung von Regen und Schnee nicht


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3 1) Eine wahre Pracht: Spalierobst entlang einer Stoabloßwand 2) Stoabloß-Dorf Ottenschlag: Hier reiht sich Hof an Hof, Stein an Stein 3) Fensterblumen bilden einen reizvollen Kontrast zur traditionellen Stoabloß-Architektur. 4) Ein echtes Unikat ist die Hoisn-Kapelle in Wienau bei Weitersfelden. 5) Mühlviertler Bauernregel: Kräht der Hahn auf dem Mist, ändert sich’s Wetter oder es bleibt, wie’s ist.

ausgewaschen wird, verfugte man die selbst tragende Steinkonstruktion mit Lehm und Kalk, was zusammen eine klebrig-haftende und schützende Substanz ergibt. So einfach Stoablossmauern vom Material her sind, so genial sind ihre Eigenschaften. Der feinporige Granit mit hoher Dichte nimmt die Wärme des Sommers nur langsam auf und gibt sie nach und nach in die Innenräume ab. In der Hitze wirkt so ein Stoablosshaus also herrlich kühl, im Winter dagegen zehrt es noch lange von der sommerlichen Sonnengabe. Freilich nur, wenn alles richtig gemacht wurde. Denn eine dichte, vollflächige Putzschicht würde das Mauerwerk übel nehmen und

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mit aufsteigender Feuchtigkeit strafen. Am besten vertragen sich Stoablosshäuser mit Lehmputz oder Holz. »Weil es wohl zu zeitaufwändig ist«, so vermutet Ernst Hager, werde heute im Mühlviertel nicht mehr so gebaut. Und, weil man flexibler sein will. Denn bei Umbauten ist eine Mauer aus Steinen nicht gerade einfach – »brauchst du ein Loch, bekommst du ein Stadeltor«, heißt es scherzhaft. Umso mehr hütet man die verbliebenen Zeugen der alten Baukunst, die zum Beispiel in Ottenschlag, in Reichenau oder auch in Nadelbach bei Weitersfelden noch in sehr schönen Beispielen erhalten sind.


INFOS

VON DER KURSTADT NACH »DRÜBEN« Nicht nur wegen der Kur fährt man nach Bad Leonfelden – die ganze Grenzregion verlockt zum Wandern, Walken und Biken. 10 Mühlen und 7 Todsünden gibt es in Reichenthal zu sehen, während sich der kleine Ort Ottenschlag, geografischer Mittelpunkt des Mühlviertels, als »Stoabloß-Dorf« präsentiert. Und »drüben« lockt der Moldaustausee mit schönen Marinas und spektakulärem Baumwipfelpfad – am besten zu erreichen über einen kleinen Umweg durch Hohenfurth, Rosenberg und Krumau…

REGIONALE INFORMATION

ÜBERNACHTEN

Touristische Auskunft über die Region und auch Südböhmen erhalten Sie hier:

Mühlviertler Stoabloß-Architektur – trendig interpretiert von den Hotel & Residence-Spezialisten:

Kurverband Bad Leonfelden 4190 Bad Leonfelden, Hauptplatz 19 Tel. 07213-6397 www.badleonfelden.at und www.sterngartl.at

1 BAD LEONFELDEN Bad Leonfelden ist bekannt für einen der schönsten Kurparks Österreichs: dem Moorwald. Das Angebot der Kurstadt reicht von Gesundheits- und Beautyanwendungen bis hin zu einem abwechslungsreichen Kulturprogramm.

SEHENSWERT Hausberg der Kurgemeinde ist der Sternstein. Am Gipfel des 1125 m hohen Berges ragt die Sternsteinwarte hoch über die Baumwipfel hinaus und bietet Blicke weit hinein bis nach Böhmen. Die Wallfahrtskirche Maria Schutz am Bründl steht an der westlichen Stadtausfahrt. Auf der Rückseite des Hochaltars befindet sich eine uralte Quelle, die heilende Wirkung verspricht.

rungen in den Stern- und Brunnwald, Nordic Walking-Runden oder Radtouren durch das Mühlviertel angeboten. Im Winter bietet das Skigebiet am Sternstein ein breites Betätigungsfeld für Skifahrer, Snowboarder und Langläufer. Der Moorwald Erlebniswanderweg führt durch das Leonfeldner Moor. Hier lässt sich viel Wissenswertes über diese besondere Naturlandschaft erfahren.

2 TRAUMARENA Falkensteiner Hotel & Spa Bad Leonfelden**** 4190 Bad Leonfelden, Wallseerstraße 10 Tel. 07213-20 68 7 920 www.badleonfelden.falkensteiner.com Moderne Architektur und stilvolles Design prägen das ****Wohlfühlhotel in Bad Leonfelden.

Die Traumarena umfasst die drei Gemeinden Afiesl, Schönegg und St. Stefan am Walde. Durch die nahe Lage zu Südböhmen lassen sich von hier aus gut grenzüberschreitende Ausflüge unternehmen.

ÜBERNACHTEN »Das Guglwald« – ein weithin bekanntes Wellnesshotel, eingebettet in die Mühlviertler Hügellandschaft:

MUSEUM Im ältesten, noch erhaltenen Pfarrschulhaus Oberösterreichs, einem »domus disciplinae«, ist das OÖ Schulmuseum untergebracht. Hier erfährt man – humorvoll vom alten Schulmeister präsentiert – Mulmiges über die mitunter weniger erfreulichen Zeiten des Schulbesuchs. www.ooeschulmuseum.at

**** Spa Hotel Bründl 4190 Bad Leonfelden, Badweg 1 Tel. 07213-61177, www.hotelbruendl.at

VERANSTALTUNG Bestens besucht ist das

AKTIVITÄTEN Bei einer der kostenlosen Stadt-

alljährliche Sommermusical in der Kurstadt. In Zusammenarbeit mit der Anton Bruckner Privatuniversität Linz entstehen jedes Jahr bemerkenswerte Produktionen mit jungen Nachwuchskünstlern. www.badleonfelden.at

führungen lässt sich Spannendes zur Geschichte der Kurstadt erfahren. Die Tour startet jeden Montag und Freitag um 14:30 Uhr beim Haus am Ring. Abwechslungsreich ist das Bewegungsangebot durch das Jahr: So werden im Sommer Wande-

Hotel Guglwald****S 4191 Guglwald 8 Tel. 07219-7007, www.guglwald.at Nicht nur von Frischverliebten ein gesuchtes Hideaway: Hotel Bergergut Loveness & Privatissimum***** 4170 Afiesl 7 Tel. 07216-4451, www.romantik.at


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Urlaubsdomizil für Singles und Alleinreisende: Hotel Aviva make friends****S 4170 St. Stefan am Walde, Höhenweg 1 Tel. 07216-37600, www.hotel-aviva.at

ÜBERNACHTEN Behaglichkeit und Mühlviertler Charme unter einem Dach – Urlaub für Sportler und Familien:

3 OBERNEUKIRCHEN –

MUSEUM Das Freilichtmuseum Hayrl liegt gleich hinter dem Schlossteich. Ausstellungsschwerpunkte sind u.a. die historischen Verarbeitungsprozesse »Vom Getreidekorn zum Mehl« und »Vom Flachs zum Leinen«.

WAXENBERG - TRABERG

Durch die Vereinigung der Gemeinden Oberneukirchen, Waxenberg und Traberg entstand im Jahr 1938 die Marktgemeine Oberneukirchen.

SEHENSWERT Die Burgruine Waxenberg ist das Wahrzeichen des Ortes. Vom 22 m hohen Burgfried eröffnet sich ein grandioser Blick über das Mühlviertel. Sowohl auf der Burgruine als auch auf Schloss Waxenberg finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen statt. waxenberg.info

ÜBERNACHTEN Mit herrlichem Blick auf die Burgruine Waxenberg, hier trifft Moderne auf Mühlviertler Tradition:

AKTIVITÄTEN Der 10-Mühlen-Wanderweg Sport Vital Hotel Zwettlerhof 4180 Zwettl an der Rodl, Schwarzweg 1 Tel. 07212-6542, www.zwettlerhof.at

5 OTTENSCHLAG Der geografische Mittelpunkt des Mühlviertels präsentiert sich als zauberhaftes »Stoa­ bloßDorf«. Eigentlich ist der kleine Ort mit seinen 150 Einwohnern nicht der Rede wert. Wäre da nicht diese traditionelle Mühlviertler Architektur, die Ottenschlag dann doch bemerkenswert macht. 22 alte, im Steinbloß-Stil erbaute Häuser stehen hier Mauer an Mauer, gleich einem erstarrten Rudel Dalmatiner. Sollten Sie also zwischen Bad Leonfelden und Freistadt unterwegs sein, empfiehlt sich der kleine Umweg nach Süden allemal … (Siehe Special S. 32)

Landhotel Hoftaverne Atzmüller 4182 Waxenberg, Nr. 9 Tel. 07217-6080, www.hoftaverne-atzmueller.at

4 ZWETTL AN DER RODL 20 Kilometer nördlich von Linz und bereits mitten im Mühlviertel präsentiert sich Zwettl an der Rodl als Urlaubsort für Wanderliebhaber und Familien.

MUSEUM Im Bienenmuseum schlüpft man durch einen überdimensionalen Bienenkorb in die geheimnisvolle Sinneswelt der Bienen. Hören mit den Knien, Schmecken mit den Fußspitzen – auf diese merkwürdige Art werden die Sinnesorgane einer Biene verständlich gemacht.

Schloss Waldenfels bietet einen Bogenparcours mit 30 dreidimensionalen Zielen und unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Das Schloss ist heute in Privatbesitz, Führungen sind unter Voranmeldung möglich. www.waldenfels.at

ist gut 12 km lang und beginnt am Marktplatz. Er führt am Schlossteich vorbei zur Herrenmühle und Hausmühle. Weiter geht es über Hof- und Hammermühle, Adam- und Lorenzmühle, Holzund Süßmühle und hierauf direkt an der Staatsgrenze entlang über die Grasl- zur Altmühle. Von dort führt der Weg direkt zum Ausgangspunkt zurück. Reine Gehzeit: ca. 3,5 h www.muehlenverein.at

UMGEBUNG Die »Linzer Hausberge« sind eine junge Kooperation von Tourismusbetrieben aus Kirchschlag und Eidenberg mit Bogensport­ zentrum, Hochseilgarten und einer Skiliftanlage für die Wintermonate. www.linzerhausberge.at Vorzüglich speisen inmitten der Natur mit wunder­barem Fernblick bis ins Salzkammergut:

6 REICHENTHAL Die kleine Martkgemeinde birgt neben kulturellen Schätzen auch eine geografische Besonderheit: Der durch den Ort verlaufende Kettenbach fließt nicht, wie im Mühlviertel üblich zur Donau, sondern in die Moldau.

SEHENSWERT Die Pfarrkirche in Reichental ist eine der schönsten und größten Pfarrkirchen im Mühlviertel und wird daher auch »Mühlviertler Dom« genannt. Einzigartig und unbedingt sehenswert ist die 7-Todsünden-Kanzel im Inneren der Kirche. Das imposante Werk wird von einem Baumstamm getragen, der von sieben Schlangen mit menschlichen Zügen umschlungen wird.

Eidenberger Alm 4201 Eidenberg, Almstrasse 5 Tel. 07239-5050, www.eidenberger-alm.at Die Kunsthalle Artemons in Hellmonsödt ist Oberösterreichs größtes, öffentlich zugängliches Privatmuseum. Hier sind berühmte Maler des 19. und 20. Jahrhunderts wie etwa Dunzendorfer, Lach oder Kubin ausgestellt. www.artemons.at


INFOS

7 FERIENREGION LIPNO Das »Südböhmische Meer«, wie der Lipno-Stausee auch gerne genannt wird, ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wassersportbegeisterte, Naturliebhaber und Erholungssuchende.

Ideale Lage für alle Radfahrer, Wanderer und Inline­skater – mit eigenem Wellnessbereich für Hotelgäste:

MUSEUM Das Adalbert Stifter-Museum befindet sich im Elternhaus des großen Dichters in Horní Planá. Die Ausstellung widmet sich – ganz im Sinne Stifters – nicht nur seiner Person, sondern auch dem Land, seiner Geschichte und seinen Menschen. www.ckrumlov.info

AKTIVITÄTEN Der Aktiv Park Lipno verspricht Spaß und Abenteuer für die Großen und Kleinen. Hier gibt es Seilbahn und Seilpark, Frisbee und Trampoline und Tandem-Fahrräder auch für Men­ schen mit Behinderung. www.lipnoservis.cz/de Hoch hinaus geht es am ersten Baumwipfelpfad in der Tschechischen Republik. Der 40 m hohe Holzturm bietet eine atemberaubende Aussicht über die ganze Lipno-Region. Am beliebtesten ist aber sicherlich die wendelförmige Rutsche, auf der nicht nur Kinder wieder zur Erde sausen. www.stezkakorunamistromu.cz/de Aus einer völlig anderen Perspektive erlebt man den Lipno an Bord eines Schiffes der Rosenberger Lipno-Line. Die »Adalbert Stifter« startet am Haupthafen Lipno, fährt weiter nach Frymburk und Untermoldau und kehrt nach einer knapp zweistündigen Tour wieder zurück nach Lipno. www.lipno-line.com

ESSEN & TRINKEN Ausgezeichnetes Essen und einen wunderbaren Blick über den Lipno-Staussee finden Sie hier:

Restaurant Blue Lipno CZ-382 78 Lipno nad Vltavou, Nr. 998 Tel. +420-380-731780, lipno.amenity.cz

9 ROŽMBERK NAD VLTAVOU

(ROSENBERG)

Entstanden an einem alten Handelsweg von Linz nach Krumau, ist die Stadt eng mit dem gleichnamigen Geschlecht der Rosenberger verbunden, auf die die Gründung der Burg zurückgeht.

SEHENSWERT Mächtig, auf einem Felsvor-

Restaurant & Wellness Hotel Marlin CZ-384 62 Nová Pec, Nové Chalupy 1 Tel. +420-388-328193 www.wellnesshotelmarlin.cz

8 VYŠŠÍ BROD (HOHENFURTH) Nur sechs Kilometer nördlich des Grenzüberganges Studánky/Weigetschlag, liegt Vyšší Brod. An der Einmündung des Flusses Menší Vltavice in die Moldau liegt das Zisterzienserstift Hohenfurth mit einer hochverehrten Devotionalie.

sprung über der Moldau, steht Burg Rožmberk. Die gesamte Anlage besteht aus zwei Komplexen: Die Obere Burg wurde um 1225 errichtet – an sie erinnert heute nur noch der gotische Turm Jakobínka. Die jüngere Untere Burg wurde um 1850 im Stile der Neugotik umgebaut und ist ganzjährig geöffnet. Angeboten werden drei Führungen: die Buquoys-Sammlung, die privaten Zimmer und der prismatoidische Turm mit fabelhaftem Ausblick. www.hrad-rozmberk.eu

ÜBERNACHTEN Beeindruckend durch das historische Ambiente ist dieses im Jahr 1659 gegründete Hotel:

SEHENSWERT Das 1259 gegründete Zisterzienserstift Hohenfurth gilt als geistliches und kulturelles Zentrum Südböhmens. Die größte Bibliothek des Landes sowie zahlreiche wertvolle Kunstschätze wie etwa das legendäre Zawischkreuz befinden sich in dem gotischen Kloster. Unter www.klastervyssibrod.cz kann man auf einem virtuellen Rundgang die verschiedenen Abteilungen des Stiftes besuchen und einen ersten Eindruck gewinnen. (Siehe auch S. 27) Auf einer kleinen Lichtung im Wald liegt die Wallfahrtskapelle Maria Rast am Stein. In der kleinen Kirche daneben steht die lebensgroße Statue »Unserer Lieben Frau vom Schnee«. Zu Fuß etwa in einer Stunde ist die Kapelle vom Kloster Hohenfurt aus über einen Kreuzweg erreichbar. www.ckrumlov.info In Přední Výtoň rund 12 Kilometer nordwestlich von Vyšší Brod steht die kleine Burg Wittinghausen. Sie diente einst als Wehrburg und bis zum Fall des Eisernen Vorhangs als Grenzwachturm. Heute wird die Ruine als Aussichtswarte genutzt.

Hotel-Restaurant Růže CZ-382 18 Rožmberk nad Vltavou 78 Tel. +420-775-661067, www.hotel-ruze.cz

10 ˇ CESKÝ KRUMLOV (KRUMAU) »Perle des Böhmerwaldes« wird Krumau gerne genannt. Verwinkelte Gässchen, historische Bürgerhäuser und kleine Straßencafés vermitteln ein mediterranes Flair – und über allem thront die riesige Burg Český Krumlov.

INFORMATION Alle Informationen zu Krumau, auch Hohenfurth (Vyšší Brod) und Rosenberg (Rožmberk nad Vltavou) sind hier erhältlich:


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Infocentrum 38101 Český Krumlov Náměstí Svornosti (Stadtplatz) Nr. 2
 Tel. +420-380704621-623, www.ckrumlov.info

SEHENSWERT Auf einem langgestreckten

Felsvorsprung thront Schloss Český Krumlov. Durch seine besondere Architektur und seine enormen Ausmaße zählt es zu den wichtigsten Baudenkmälern Mitteleuropas. Auf dem riesigen Schlossareal befinden sich vierzig Gebäude und Paläste, sowie fünf Schlosshöfe und der schön gepflegte Schlossgarten. Der Schlossturm mit seinen 162 Stufen, ein zauberhaftes Rokoko-Theater, der Wenzelskeller und der 2015 neu eröffnete Pferdestall zählen zu den größten Attraktionen des Schlosses. Architektonisch beachtlich ist auch die mehrstöckige Mantelbrücke, die den Burggraben des Schlosses überspannt.

In einem mittelalterlichen Gebäude der ehemaligen St. Jost Kirche befindet das Marionettenmuseum. Die Sammlung präsentiert unter anderem ein Marionettentheater aus der Mitte des 19. Jahrhunderts sowie ein komplettes Barocktheater mit funktionierender Maschinerie, Ausstattung und Bühneneinrichtung. Das Egon Schiele Art Centrum gibt Einblicke in das Leben und Werk des großen österreichischen Künstlers. Ein großzügiges Atelier für junge Künstler aus Ost- und Westeuropa sowie ein gemütliches Café mit speziellem Interieur befinden sich ebenfalls im Centrum. www.schieleartcentrum.cz/de

ESSEN & TRINKEN Ein absolutes Muss für alle Strudl-Fans ist dieses nette Café in der Altstadt von Krumau.

AKTIVITÄTEN Ganz wunderbar erkunden lässt sich Krumau vom Wasser aus mit Schlauchboot oder Kanu.

Café Štrúdl CZ-381 01 Český Krumlov, Latrán 74/75 Tel. +420-380-602440 www.latran.hotely-krumlov.cz

In der Stadt gibt es zahlreiche Bootsverleihe, die auch Bootsausflüge bspw. nach Rosenberg anbieten. www.ckrumlov.info

Jung, frisch, trendig – das sind die Attribute zu einem Restaurant, das zeitgemäße mediterrane Küche anbietet:

MUSEUM Das Regionalmuseum in Český Krumlov befindet sich im ehemaligen Jesuitenkloster der Stadt. Die Ausstellung zeigt die Geschichte und Entwicklung von Krumau zum Ende des 19. Jahrhunderts. Einzigartig ist ein keramisches Modell der Stadt um 1800. Wo im 19. Jahrhundert die Tradition der Fotografie entstand, befindet sich heute ein besonderes Museum: Im Fotoatelier Seidel zeigen über 140.000 Glas-Negativbildplatten und Fotoaufnahmen das frühere Leben im Böhmerwald.

Der Lipno-Stausee

Mit einer Wasseroberfläche von 46,5 km2 ist der Lipno-Stausee der größte See der Tschechischen Republik. Er ist gleich groß wie der Ammersee in Bayern und der Attersee in Oberösterreich. Eigentlich war es eine Schutzmaßnahme, die zum Bau des Lipno-Stausee geführt hatte. Der Stausee entstand, nachdem von 1952 bis 1959 eine Staumauer mit Kraftwerk im Moldautal errichtet worden war. Damit sollten die flussabwärts gelegenen Städte České Budějovice (Böhmisch Budweis) und Prag vor Hochwasser geschützt werden. Gleichzeitig sollte der Staudamm zur Energiegewinnung genutzt werden. Aus ästhetischen Gründen fiel die Wahl auf ein unterirdisches Kavernenkraftwerk (120 MW), das von außen quasi unsichtbar ist. Der See ist heute mit seinen zahlreichen touristischen Angeboten ein bedeutender Wirtschaftsfaktor in der Region. So lässt sich hier z.B. wandern, Rad fahren (es gibt einen Radweg rund um den See), campen, rudern, baden, schwimmen, segeln oder surfen.

DATEN Papa’s Living Restaurant CZ-381 01 Český Krumlov, Latrán 13 Tel. +420-380-711538, www.papas.cz

Wasseroberfläche: 46,5 km² Länge: 42,0 km Breite: 5,0 km Umfang: 91,2 km



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MÜHLVIERTEL WISSEN

BRAUCHTUM 1

2 Links: Umzug des »privilegierten, uniformierten Bürgerschützenkorps« Bad Leonfelden 1) Maibaum gekraxelt wird heute selten, gestohlen aber noch viel … 2) Nahezu jede Gemeinde im Mühlviertel hat ihre eigene »Musik«. 3) Tracht wird von den Jugendlichen heute ganz selbstverständlich getragen.

Im gesamten Mühlviertel gibt es heute lebendiges Brauchtum, das größtenteils von Vereinen und kirchlichen Organisationen getragen wird. Diese sind es auch, die Umzügen wie am Palmsonntag, zu Fronleichnam und Erntedank ihren Rahmen geben und kirchliche Hochfeste wie weltliche Feiertage mitgestalten. Nahezu in jedem Ort findet man eine Goldhaubengruppe, Feuerwehr und Musikkapelle oder Brauchtumsgruppen. Übrigens: Die »Jungen« tragen Tracht nicht nur (gezwungenermaßen) am Trachtensonntag, sondern ganz selbstverständlich an allen Festtagen, Kirtagen, beim Maibaumsetzen und Sonnwendfeuern. Zu Georgi (um den 23. April) und Leonhardi (um den 6. November) finden alljährlich prächtige Pferderitte statt. Meist sind sie von Messe, Frühschoppen und Kinderprogramm begleitet und locken Besucher von nah und fern an. Eine weitere Besonderheit sind die historischen Bürger­ garden, die aus der alten Waffenpflicht zur Verteidigung der Stadt hervorgegangen sind. In Aigen-Schlägl, Bad Leonfelden, Freistadt, Haslach, Hofkirchen, Kollerschlag und Windhaag bei Perg rücken diese Korps heute noch in Uniform bei Festen und Veranstaltungen aus.



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IM HERZEN DES MÜHLVIERTELS Zahlreiche gotische Kirchen und Altäre finden sich entlang der so genannten Mühlviertler Gotikstraße in und um Freistadt. Die Lage von Freistadt – an einer wichtigen Handelsstraße nach Norden, dem Goldenen Steig – wurde seinerzeit Lebensgrundlage und Quelle des Reichtums. Heute lebt die ganze Region von der Wirtschaftskraft der heimlichen Hauptstadt des Mühlviertels.

Der Kefermarkter Flügelaltar zählt neben dem Pacher-Altar in St. Wolfgang und dem Marienaltar von Veit Stoß in Krakau zu den drei Hauptwerken der Gotik im deutschen Sprachraum.


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1) Mitten im Grünen liegt die heimliche Hauptstadt des Mühlviertels – hier der Blick auf den Stadtplatz von Freistadt. 2) Vielfältig genutzt wird der alte Stadtgraben, als Kinderspielplatz oder für kunstvolle Dekorationen. 3) Überall in der Freistädter Altstadt findet man kleine Lauben, Erker und Nischen.

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Stadtluft macht frei: Ganz besonders beim Flanieren in der freien Stadt Freistadt…

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traßen sind Lebensadern, sie verbinden Regionen und Menschen. Von Nord nach Süd flossen die Verkehrsströme zwischen Böhmen und Österreich seit je her über Freistadt; zuerst auf einfachen Pfaden, ab 1832 auf den Schienen der Pferdeeisenbahn und später auf Autostraßen und über die Gleise der Summerauerbahn. Heute pumpt die Mühlviertler Schnellstraße (S10) den Waren- und Personenverkehr mitten durch das Herz des Mühlviertels. Mittelalterliche Braustadt Freistadt Mit Wasser gefüllt wird der mittelalterliche Wehrgraben rund um Freistadt schon lange nicht mehr. Er hat seine Dienste getan und die Bürger jahrhundertelang gut beschützt. Stattdessen trifft man auf Rosenbeete, Kinderspielplätze, Obstgärten und Wäscheleinen. Ein breiter Grüngürtel schmiegt sich an die innere Ringmauer.

Zwischen dem Linzer Tor und dem Böhmertor wird er privat genutzt. An der Ostseite lässt es sich im Stadtgraben vortrefflich flanieren und rasten. Rund 150 Bürgerhäuser zählt das alte Freistadt innerhalb der Stadtmauern – die meisten davon aus Anlass der Landesausstellung 2014 sehr sauber restauriert. Sie säumen die engen Straßen und kleinen Plätze, die im 13. Jahrhundert parallel zum Hauptplatz angelegt worden waren. Die Badgasse, die Eisengasse, die Hutterergasse oder die Schlossergasse zeugen von der gewerblichen Ausrichtung der Stadt. Nicht überall sind allerdings die Straßennamen so eindeutig zuzuordnen. So hat man das Pfarrhaus ausgerechnet am Höllplatz angesiedelt und ein Etablissement mit wenig tugendhaften Damen etablierte sich einstmals in der Heiligen-Geist-Gasse. Ein denkmalgeschütztes Haus zu erhalten mag heute manchem Freistädter


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1) Zahlreiche Gastgärten laden in lauen Sommerabenden auf ein Gläschen ein. 2) Der Scheiblingturm im Nordwesten: Nur von diesem (heute renovierten) Wehrgang aus konnte früher das Gefängnis im ersten Stock betreten werden. 3) Behutsam freigelegt wurden die Wandmalereien eines reichen Bürgerhauses, des Melzerhauses. 4) Exquisit tafeln lässt es sich in den restaurierten Räumlichkeiten des Freistädter Brauhauses.

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Bürger eher als Bürde denn als Ehre erscheinen. Ein Privileg, das mit dem Hausbesitz verbunden ist, mag aber keiner mehr hergeben. Bereits 1363 verlieh Herzog Rudolf IV. den Bürgern das Recht, in ihren Häusern Bier zu brauen und es dort auch auszuschenken. 1770 übertrugen die Stadtbürger diese Aufgabe an eine gemeinschaftlich errichtete Brauerei außerhalb der Stadt. Sie sicherten sich ihren Anteil in der »Commune« in Form von Genussrechten. Mindestens 15 Eimer Bier (ca. 56 Liter) stehen demnach jedem der Brauereimitbesitzer auch heute noch zu – ein Unikat in Europa. Wer die Schanigärten in Freistadt und den großen Biergarten beim Brauhaus betrachtet ahnt, dass die »Communisten« nicht nur beim Brauen sondern auch beim Marketing gut aufgestellt sind. Freistädter Bier ist in diesem Städtchen allgegenwärtig und schöpft sicher gegenüber nationalen oder internationalen Marken den meisten Schaum ab. Was würde aber auch besser zu der hier typischen österrei-

chisch-böhmischen Küche passen, als ein gepflegtes Bio-Zwickel oder ein spritziges Junghopfenpils! Gebaut zur Ehre Gottes Der Architektur und Kunst des Mittelalters, der Gotik, begegnet man in der Altstadt von Freistadt auf Schritt und Tritt. Die schönsten Beispiele gotischer Steinmetzkunst aber sind in den Kirchen und Kapellen der Region zu bewundern. Vieles ist noch im Originalzustand erhalten – nicht übertüncht von der opulenten Ästhetik des nachfolgenden Barock. Mag sein, dass die strenge Formensprache der Gotik einer Gegend, in der Bauern und Handwerker immer ein eher karges Dasein fristeten, besser zustand. Der Frömmigkeit der Landbevölkerung und dem Kunstsinn der damaligen Herrschaften ist es jedenfalls zu danken, dass heute ganz wunderbare Bauwerke und Skulpturen an der »Gotikstraße« erhalten sind. Auf einer Bergkuppe steht das kleine Filialkirchlein St. Michael ob Rauchenödt. Der »Böhmische«, der raue Wind aus

dem Norden, weht einem hier auch im Sommer manchmal um die Nase. Dafür öffnet sich der Blick weit auf die umliegenden Wälder und Wiesen. Das Gottes­ haus steht exakt an der Wasserscheide der beiden Flusssysteme Donau und Elbe – ein Kraftplatz, der zum christlichen Wallfahrtsort wurde. Auf 1517 datiert man den Flügelaltar mit dem Heiligen Michael im Mittelschrein. Gleich drei spätgotische, stilistisch verwandte Flügelaltäre machen die Pfarrkirche im nahen Waldburg zu einer besonderen Attraktion. Der Hochaltar und beide Seitenaltäre wurden in einer Werkstatt in Freistadt angefertigt. Der dominierende Hochaltar ist weiblich »besetzt«. Die Gottesmutter Maria, die Heilige Katharina und die Kirchenpatronin Maria Magdalena sind hier einträchtig nebeneinander verewigt. Für das spätgotische Kunstwerk – vergoldet und bemalt – mussten die Stifter damals tief in die Tasche greifen. Beim berühmtesten aller Mühlviertler Altäre wurden Fassung und Gold bei der Restaurierung 1852 wieder entfernt.


SPECIAL – BIER

FRISCH GEZAPFT IN DER BIERWELTREGION Braurecht seit 1363. Das Bier und dessen Erzeugung hatten in Freistadt und der Region schon in grauer Vorzeit einen hohen Stellenwert. Wie in einer alten Freistädter Urkunde nachzulesen ist, verlieh bereits im Jahre 1363 Herzog Rudolf IV den Bürgern von Freistadt das Privileg, in ihren eigenen Häusern Bier zu brauen und es dort auch auszuschenken.

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erlockend sieht es aus – wie schimmerndes Gold mit einer Perlenkrone. Schlank und frisch kommt es auf den Tisch – in der edlen Glasfassung. Und schmecken tut’s so individuell, wie der Sommer über den Mühlviertler Hopfenfeldern. Wirklich gutes Bier hat seinen eigenen Charakter, den es aus den naturbelassenen Zutaten entwickelt: Hopfen, Braugerste und klares Quellwasser. »Und aus der Zeit, die man ihm gönnt«, ergänzt der Geschäftsführer der Braucommune Freistadt, Ewald Pöschko, »Bier braucht Zeit, um zu reifen. Das tut dem Bier gut und gibt den Geschmack«.

Hier, wo der Hopfen zum Landschaftsbild gehört und auch Braugerste in höchster Qualität angebaut wird, hat Bierkultur eine besondere Bedeutung. Es geht nicht um Menge, sondern um Qualität. Die Brauereien der Region sind allesamt in einer Größenordnung wo die individuelle Note ihrer Biere von der Handschrift des jeweiligen Braumeisters geschrieben wird. Fernab vom Diktat der Brauindustrie. Chemische Zusatzstoffe, Pasteurisation? Damit haben die kleinen regionalen Brauereien nichts am Hut. Ihre Erlebniswelt Bier dreht sich ganz allein um den guten Geschmack in all seinen Nuancen.


SPECIAL Bier 46 – 47

Bier ist nicht einfach nur ein Getränk, es ist Ausdruck für Heimat und verbindet Menschen und Regionen. Die BierWeltRegion in der Dreiländerregion Niederbayern – Mühlviertel – Südböhmen gilt als weltweite Bierhochburg in Bezug auf Tradition und Brauhandwerk. Da versteht sich von selbst, dass Bierkultur auch zelebriert wird. Mit berechtigtem Stolz verweist der Geschäftsführer der Tourismusregion Freistadt, Karl Steinbeiß, auf das Angebot in der Gastronomie: »Bei den Wirtinnen der Mühlviertler Wirtshauskultur stehen zumindest acht regionale Biersorten auf der Karte und eines davon ist ganz gewiss immer frisch vom Fass«. Wo also anfangen mit dem Verkosten und Vergleichen, mit dem Gustieren und Probieren? Als hilfreichen Leitfaden gibt´s von der BierWeltRegion eine Landkarte mit den verschiedensten Angeboten. Sie führen die Ausflugsgäste, Urlauber und Reisegruppen aus Österreich, Deutschland, Tschechien und darüber hinaus durchs bierige Angebot im Granithochland, zu Traditionsbrauereien wie Freistadt, Schlägl oder Hofstetten und bis in die Craft Beer-Szene. Dabei geht es nicht nur ums Verkosten der Biere und der daraus komponierten Biermenüs. Auch Bierseminare stehen am Programm. Wo der Hopfen herkommt und wie gesund er in vielerlei Hinsicht ist, wird direkt bei den Hopfen-Bauern und in den Wellnessbetrieben der Region erlebbar. Am einfachsten ist es also, sich einer themenbezogenen Bierreise anzuvertrauen. Eine Reise zum Wohlfühlen mit kurzen Wegen, sinnlichen Genüssen und geselligen Abenden – begleitet von erfahrenen Braumeistern und bierverliebten Köchen. Eine Reise in die einzigartige BierWeltRegion Mühlviertel.

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4 Alle Infos zu Bierreisen, Bierakademie und Veranstaltungen finden Sie unter: G R ENZENLOSES BIERERLEBNIS

www.bierweltregion.at

1) Wunderbar schmeckt der kühle Tropfen in den OrginalRäumlichkeiten der Brauerei Freistadt. 2) Genau gewogen wurden die Braumalze auch früher schon. 3) Sorte und Menge des Hopfens steuern Geschmack und Haltbarkeit des Biers. 4) … und Prost!


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Standhaft: Zahlreiche Kirchen im Mühlviertel haben die Barockisierungswellen des 17. Jahrhunderts unbeschadet überstanden.

1) Ein Kleinod Mühlviertler Gotik: die Kirche von St. Michael ob Rauchenödt aus dem Jahre 1510 2) Gleich drei spätgotische Flügelaltäre beherbergt die Pfarrkirche von Waldburg. 3) und 4) Kleine »Kräuterhexen« beim zweijährlich stattfindenden Kräuterkirtag in Hirschbach

Der Kefermarkter Flügelaltar zeigt sich heute als pures Holzkunstwerk – erschaffen von einem begnadeten Künstler, dessen Name nirgendwo verbrieft ist. Die präzise Schnitzerei aus Lindenholz und die Freude am Detail machen die Faszination des 1497 aufgestellten Altares aus. Dass uns dieser in ganzer Schönheit bis heute erhalten geblieben ist, ist Adalbert Stifter zu verdanken. Der große Mühlviertler Dichter (»Bergkristall«, »Bunte Steine«) sorgte als Landeskonservator dafür, dass der Kefermarkter Altar – an dem bereits der Holzwurm nagte – fachgerecht restauriert wurde. Neben den Altären sind es die himmelwärts strebenden Kreuzrippengewölbe, die in den Sakralbauten in und rund um Freistadt am meisten beeindrucken – von der Pfarrkirche in Gutau bis zur Burgkapelle in Reichenstein. Eine spätgotische Besonderheit, die man unter anderem an der Pfarrkirche St. Oswald bewundern kann, sind die sogenannten »Eselsrücken« – eine verspielte Bogenform bei Portalen und Fenstern.

Es duftet und blüht Wie tausende Eidotter – so satt gelb blühen die Ringelblumen Ende Juni auf den Feldern. Süßlich zart duftet die Minze und die Schafgarbe riecht nach Heu und Sommerhitze. Die kleine Gemeinde Hirschbach hat sich ganz dem Anbau und der Verarbeitung von Kräutern verschrieben. Begünstigt vom ausgewogenen Klima und der Kraft der Mühlviertler Urgesteinsböden hat der Kräuteranbau im Bauerngarten schon lange Tradition. Professionell vermarktet und touristisch genutzt werden Kräuterkulturen aber erst seit einigen Jahren. Der Verein Kräuterkraftquelle Hirschbach kümmert sich als Lern- und Genusszentrum darum, aus dem überlieferten Wissen zeitgemäße Produkte und Angebote zu entwickeln. Und so kann man sich in Hirschbach entlang eines Kräuterwanderweges mit allen Sinnen an den Pflanzen erfreuen oder sich bei Kursen und Seminaren die Kenntnisse deren Verarbeitung aneignen. Ein eigener Hochschullehrgang »Wildkräuter und


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1) Rund um das Bauernmöbelmuseum findet alle geraden Jahre der vielbesuchte Kräuterkirtag von Hirschbach statt. 2) Für Groß und Klein gibt es Blaudruckwaren beim jährlichen Färbermarkt in Gutau. 3) Manchmal muss man den Verwendungszweck der angebotenen Waren erst erfragen… 4) Modeln, wie sie im Blaudruck heute noch Verwendung finden 5) Prächtige Stoffe entstehen mit Hilfe dieser alten Färbe- und Drucktechnik.

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Arzneipflanzen« sorgt für wissenschaftlich fundiertes Expertenwissen. Nicht von ungefähr führt Hirschbach auch den Titel »Genuss Region Mühlviertler Bergkräuter«. Wirte, ein Bäcker, ein Fleischer und auch der vereinseigene Kräuterladen sorgen dafür, dass die Kräuter der umliegenden Landwirtschaften auch den Gaumen erfreuen. Das »Quendlhendl« von der Kräuterwirtin oder den »Kreitl-Loab« vom Kräuterbäcker muss man verkostet haben, um zu verstehen, was mit regionalen Spezialitäten in Hirschbach gemeint ist. Der Anbau der Kräuter erfolgt durch die Landwirte auf kleinen Feldern und nach kontrolliert-biologischen Richtlinien. Gleich neben der Straße in Richtung Bad Leonfelden hat die »Mühlviertler Bergkräutergenossenschaft« ihre Zentrale errichtet, die Hirschbacher Kräuter mittlerweile österreichweit vertreibt. Ein blaues Wunder Warum schimmert es in der Küppe grün, wenn es doch um Blaudruck geht? Was ist dran am Färbergeheimnis? Die Textilkünstlerin Janina Wegschaider zitiert che-

mische Formeln und hantiert an riesigen Bottichen. In der »Zeugfärberei« in Gutau wird lebendig, was nebenan im einzigen österreichischen Färbereimuseum historisch exakt dokumentiert ist. Wie ein überdimensionaler Hut sitzt der hölzerne Trockenboden unter dem Dach

Blaudrucker in Österreich gehen noch heute gewerbsmäßig dem textilen Handwerk nach. Einer davon ist Karl Wagner in Bad Leonfelden. Er hat vom Vater gelernt, wie Blaudruck geht, sich aber schon bald einen anderen Brotberuf gesucht. Erst das Interesse seiner Frau Maria, Absolventin

Nur mehr zwei Blaudrucker in Österreich gehen heute noch dem textilen Handwerk nach. des alten Färberhauses an der St. Leonharder Straße. Wenn die schmale Haustür offen steht, sind Führungen angesagt. Die karg möblierte Meisterkammer, die tonnenschwere Mangel und die einzigartige Sammlung an hölzernen Druckmodeln geben eine Ahnung von den Mühen der ehemaligen Färber. Blaudruck ist eine schon fast vergessene Alltagskunst, die von der Großelterngeneration in den damals noch zahlreichen Färberhäusern praktiziert wurde. Im sogenannten Reservedruckverfahren entstanden weiße Muster auf dunkelblau gefärbten Leinenstoffen. Nur mehr zwei

einer Modeschule, brachte wieder Leben in die alte Werkstatt. Vor 15 Jahren fachte man auch in Gutau mit dem Färbermarkt (jeweils am ersten Sonntag im Mai) die Lust am Blaudruck an. So kam es, dass diese ganz spezielle Stoffdrucktechnik heute sehr geschätzt wird. Mühlviertler Dirndln – weiß auf blau gemusterte Leinenkleider mit weißen Blusen und roten Bettzeugschürzen – gehören zum Bild der örtlichen Feste und Feiern. Mit Stolz weist man Besucher darauf hin, dass der »Mühlviertler Handblaudruck« sogar in die Liste des immateriellen nationalen UNESCO Kulturerbes aufgenommen worden ist.


SPECIAL – GRÜNES BAND

1 1) Sie bildet über 22 km die Grenze zwischen dem Mühlviertel und Südböhmen: die Maltsch, mit ihren Erlen- und Eschen-Auen, dem scheuen Fischotter und der seltenen Flussperlmuschel.

RADELN AM GRÜNEN BAND Wer im nördlichen Mühlviertel in die Pedale tritt, wird rasch zum Grenzgänger, zum Entdecker und Genießer. Vom Start beim Green Belt Center in Windhaag bei Freistadt bis zum möglichen Ziel in Gratzen (Nové Hrady) tanzen die Reifen auf kleinen Straßen und schmalen Pfaden die sich hüben (im Mühlviertel) oder auch drüben (im Waldviertel oder in Tschechien) dahinschlängeln.

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as rosa City-Bike mit dem Einkaufskörberl vorne drauf bleibt daheim im Keller. Für einen Ausritt in die Mühl- und Waldviertler Hügellandschaft sattelt der gewiefte Radler einen sportlichen Drahtesel oder ein E-Bike. Schließlich gilt es, die großartigen Weiten am Grünen Band Europa zu erkunden. Dort wo einst der Stacheldraht seine abschreckende Wirkung auf die Menschen tat, hat sich die Natur in großzügiger Vielfalt ihr Territorium erobert. Der rund 12 Kilometer breite Grenzstreifen zwischen Österreich und Tschechien wurde zum »wilden Wald- und Wiesen-Biotop« mit einzigartiger Flora und Fauna. Wenn der Fahrtwind um die Nase streift und das Auge über das üppige Grün wandert, dann macht sich ein großartiges Glücksgefühl breit. Radfahren fühlt sich hier an, wie eine sinnliche Umarmung – voll positiver Energie!

Immer den Pfeilen nach Damit sich Fahrer und Drahtesel noch besser orientieren können und das Rundum-Service vorfinden, das den Genuss vollendet, gibt es das Projekt »Radfahren am Grünen Band Europa«. Es wird vom Green Belt Center im Herzen des Mühlviertels, vom Gesundheitszentrum Moorbad Harbach im Waldviertel und von dem reizenden Städtchen Nové Hrady auf tschechischer Seite unterstützt. Bestehende Radwege werden vernetzt, gemeinsame Orientierungspunkte geschaffen und nützliche Dienstleistungen rund ums Radfahren aufgebaut. So können geführte Touren gebucht werden und sämtliches Info-Material ist zweisprachig ausgeführt. Die Geschichte des Grünen Bandes und die Besonderheiten der Natur sind im Informationszentrum im Green Belt Center sehr anschaulich zu erkunden. Die kulturel-


SPECIAL Region Grünes Freistadt Band 30 52 –-  31 53

2 2) Radfahren im mystischen Grenzgebiet 3) »Klein Schönbrunn« oder auch »Böhmisches Versailles« wird das öffentlich zugängliche Empire-Schloss Nové Hrady genannt. 4) Das kleine Kirchlein »Zu unserer Lieben Frau Geburt« im verschwundenen Dorf Zettwing (Cetviny)

len Blüten der Region werden bei den verschiedenen Fahretappen »gepflückt«. So lädt etwa das kleine Kirchlein »Zu unserer Lieben Frau Geburt« im verschwunden Dorf Zettwing (Cetviny) zum Innehalten ein. Nové Hrady kann mit einer mittelalterlichen Burg und dem weitum bekannten Empire-Schloss der Grafen Bucquoy aufwarten. Wohltuende Segnungen aus Küche und Keller und die Entspannung von Sauna oder Hallenbad nehmen müde Pedalritter im Kurort Harbach in Empfang.

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Green Belt Center A-4263 Windhaag bei Freistadt, Markt 11 Tel. +43 (0)7943-61383 www.greenbeltcenter.eu

Tourismusverein Moorbad Harbach A-3970 Moorbad Harbach, Hirschenwies 32 Tel. +43 (0)680-238 29 39 www.moorbad-harbach.at

Nové Hrady CZ-373 33 Nové Hrady, nám. Republiky 46 Tel. +42 (0)386-362117 www.novehrady.cz

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INFOS

WO DAS MITTELALTER LEBENDIG WIRD Wahrlich viel zu bieten hat sie – »die Freistadt«. Die größtenteils denkmalgeschützte Altstadt besitzt einen mittelalterlichen Kern, der fast völlig unversehrt erhalten ist. Dieser umfasst prächtige Bürgerhäuser, aufragende Wehrtürme und eine Befestigungsanlage aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Und auch die Fahrt in das Umland ist lohnenswert: Gotische Kirchen, der weltberühmte Kefermarkter Flügelaltar und das neue Green Belt Center in Windhaag bei Freistadt laden Kultur- wie Naturinteressierte zur Entdeckungsreise ein.

REGIONALE INFORMATION Alle Auskünfte über Freistadt und die Region erhalten Sie hier: Tourismusbüro Region Freistadt 4240 Freistadt, Waaggasse 6 Tel. 07942-75700, www.regionfreistadt.at

1 FREISTADT Geschützt hinter Stadtmauern und -toren liegt die historische Altstadt von Freistadt. Farbenprächtige Bürgerhäuser, opulente Fassaden mit Fresken und Erkern zeugen von den glanzvollen Zeiten der Handelsstadt.

des OÖ Zollwesens beinhaltet auch das interressante Thema »Schmuggel«. Einen großartigen Ausblick auf die historische Stadt und das ringsum liegende Mühlviertler Hügelland verspricht der außenliegende Turm-Rundgang in rund 35 Meter Höhe. www.museum-freistadt.at

Weit über die Grenzen des Landes hinaus bekannt: die Süßigkeiten des Konditorweltmeisters Stefan Lubinger!

Hotel & Restaurant Zum Goldenen Hirschen**** 4240 Freistadt, Böhmergasse 8-10 Tel. 07942-72258, www.hotels-freistadt.at Ein gemütliches Hotel, frische Mehlspeisen und die selbst kreierte Bier-Praline unter einem Dach: Café-Konditorei-Lebzelterei Lubinger 4240 Freistadt, Hauptplatz 10 Tel. 07942-72686, www.lubinger.at Regionaler Genuss, herzliche Freistädter Gastlichkeit und dazu neun Sorten frisch vom Fass gezapftes Freistädter Bier:

Café Konditorei Hotel Hubertus 4240 Freistadt, Höllplatz 2 Tel. 07942-721800, www.hotelhubertus-freistadt.at

AKTIVITÄTEN Von Mai bis September wird

MUSEUM Das Mühlviertler Schlossmuseum in Freistadt beherbergt historisch wertvolle Exponate der Volkskultur, des Handwerks und der Stadtgeschichte. Eine Sammlung zur Geschichte

Wohnen in einem wahrlich einzigartigen Hotel mit romantischem Gastgarten direkt an der Stadtmauer:

ESSEN & TRINKEN

SEHENSWERT Die Braucommune Freistadt ist die größte gewerbliche Brauerei im Mühlviertel. Ihre Rechtsform als »Commune« reicht ins Jahr 1770 zurück, blieb bis heute unangetastet und ist die letzte ihrer Art in Europa. Bei einer Führung durch die Brauerei wird die Geschichte der Braucommune lebendig, würzig duftende Malzböden werden besucht und zum Abschluss gibt es eine erfrischende Verkostung. Das denkmalgeschützte Linzertor zählt mit seinen 28 Metern Höhe zu den mächtigsten Tortürmen Mitteleuropas und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Auf einem Rundgang um die Stadt kann man die fast vollständig erhaltene Befestigungsanlage von Freistadt sowie den revitalisierten Stadtgraben besichtigen. Die Freistädter Stadtpfarrkirche – auch Katharinenmünster genannt – wurde in der Mitte des 13. Jahrhunderts erbaut und ist die einzige fünfschiffige Kirche Österreichs.

ÜBERNACHTEN

Freistädter Brauhaus 4240 Freistadt, Brauhausstraße 2 Tel. 07942-72772, www.freistaedter-bier.at

jeden Freitag um 19 Uhr im Schlosshof eine kostenlose Stadtführung angeboten. Spezielle Führungen, etwa durch die Freistädter Unterwelt, eine Tour mit einem Nachtwächter oder eine


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Stadtrundfahrt mit dem »Flaps E-Mobil« sind gegen Voranmeldung im Tourismusbüro möglich. Geschichte hautnah erlebt man bei den Stadtlux-Führungen. Diese kostümierten Rundgänge verbinden historische Fakten mit Schauspiel und Humor und laden ein, in eine vergangene Zeit einzutauchen. www.stadtlux.at Kunstinteressierte finden in der Brauhausgalerie ein breites Spektrum zeitgenössischer österreichischer Kunst. www.brauhausgalerie.at.

VERANSTALTUNG Der Salzhof zählt zu den ältesten Gebäuden der Stadt und ist Zentrum für Kultur in Freistadt. Musik, Schauspiel und Kunst sind in der ehemals ersten landesfürstlichen Burg der Stadt zuhause. www.salzhof.at Von Mai bis Oktober findet jeden Freitag Nachmittag der Freistädter Genussmarkt statt. Vom Blunzengröstl bis zur Räucherforelle können hier regionale Produkte verkostet und gekauft werden.

Ein Fixpunkt im Freistädter Kultursommer ist das Heimatfilmfestival, bei dem neue Heimatfilme aus aller Welt präsentiert werden. Gekürt werden von der Jury jährlich der Filmpreis, der Dokumentarfilmpreis und der Würdigungspreis der Stadt Freistadt. www.local-buehne.at Laut wird es beim internationalen Straßenkunst-Treffen Festival Fantastika. Jedes Jahr Anfang Juli verwandeln Gaukler, Musiker, Tänzer, Clowns, Akrobaten, Jongleure und Feuerkünstler die Freistädter Innenstadt zwei Tage lang in eine bunte, große Freiluftbühne. www.festivalfantastika.at 8 Berge, 8 Sieger, 8 Helden – das ist Mühlviertel 8000, ein Sportevent der besonderen Art. Teams aus jeweils acht Personen überwinden auf der rund 180 Kilometer langen Strecke acht Berge mit über 1000 Meter Seehöhe, schnelle Forststraßen, schmale Wege, einen See und matschige Gräben. www.muehlviertel8000.at

2 HIRSCHBACH Wenn für alles ein Kraut gewachsen ist, dann ganz bestimmt in Hirschbach – dem Kräuterdorf im Herzen des Mühlviertels.

MUSEUM Das im typischen Steinbloßstil errich­tete Bauernmöbelmuseum in Hirschbach beherbergt traditionelle Bauernmöbel aus dem 18. und 19. Jahrhundert. www.museum-hirschbach.at Im benachbarten Kräuterstadl werden regelmäßig Seminare zum Riechen und Fühlen von Kräutern abgehalten. www.kraeuterkraftquelle.at

VERANSTALTUNG Verschiedenste Kräuter-, Blumen- und Gemüsepflanzen lassen sich im angenehmen Ambiente des jährlich stattfindenden Kräuter- und Genussmarkt erwerben. Alle geraden Jahre im September findet der Genuss-Kräuter-Kirtag statt, eine mittlerweile

Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt 4240 Freistadt, Schlosshof 2 Tel. +43 (0)7942 - 72274 info@museum-freistadt.at www.museum-freistadt.at

Dauerausstellung

Sonderausstellungen

Stadtgeschichte Landeskunde Volkskunde

Regionale Themen Zeitgeschichte des Mühlviertels Besonderheiten unseres Landes

Öffnungszeiten Sommer wochentags: 9.00 –17.00 Uhr Samstag, Sonn- und Feiertag: 14.00 –17.00 Uhr


INFOS

international bekannte Veranstaltung mit einer Vielfalt an Kräutern, Schmankerln und regionalen Produkten. www.hirschbach.ooe.gv.at

3 KEFERMARKT Schon von Weitem sticht das herrschaftliche Schloss hoch über dem Ort ins Auge. Knapp darunter birgt die Pfarrkirche einen kulturellen Schatz, der weltberühmt ist.

SEHENSWERT Von einem unbekannten Meister geschaffen, ist der Kefermarkter Flügelaltar eines der größten gotischen Schnitzwerke in Europa. Nachdem der aus Lindenholz gefertigte Altar bereits vom Holzwurm befallen war, wurde er Mitte des 19. Jahrhunderts auf Initiative von Adalbert Stifter restauriert. www.kefermarkt.at Schloss Weinberg ist eine mächtige Wehran­ lage mit 220 Räumen hinter 3 Meter dicken Mauern. Heute wird das Schloss als Bildungs- und Veranstaltungszentrum sowie als Hotel genutzt.

beschaulichen Flusstäler von Aist und Naarn hingegen haben landschaftlich viel zu bieten.

MUSEUM Die Burgruine Reichenstein liegt

AKTIVITÄTEN Ein wahres Kinder-Eldorado ist der Badesee Tragwein mit mächtiger Seeburg inklusive Aussichtsturm, Floß und Piratenschiff, Sprungfelsen und Wasserfall. www.tragwein.at

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MUSEUM Über Jahrhunderte hatte die Textil-

VERANSTALTUNG Im glanzvollen Ambiente von Schloss Weinberg finden jährlich der Weinberger Schloss Advent, einer der schönsten Adventmärkte des Landes sowie im Frühjahr ein bunter Ostermarkt statt. Bei Musik und Köstlichkeiten präsentieren hier Kunsthandwerker ihre vielfältigen Erzeugnisse.

4 TRAGWEIN Mit dem OÖ Burgenmuseum hat die Gemeinde einen Besuchermagneten erhalten. Die

Geschmack wird hier groß geschrieben – für das breite kulinarische Spektrum sorgt der Chef persönlich:

auf einem Felsen im idyllischen Waldaisttal und beheimatet seit 2013 das OÖ Burgenmuseum. In einer Dauerausstellung wird der Lebensraum Burg in drei Epochen zwischen dem 11. und 17. Jahrhundert gezeigt. Unter dem modernen Dach befindet sich auch das Informationszentrum zum Europaschutzgebiet Waldaist-Naarn. Hier werden Informationen zu den geschützten Flusslandschaften der Waldaist und Naarn angeboten. www.burg-reichenstein.at

Inmitten sanfter Hügel, weiter Wiesen und Wälder liegt die Färbergemeinde Gutau – bis ins Jahr 1968 wurde hier gefärbt und blau gedruckt.

Bildungs- und Veranstaltungszentrum Schloss Weinberg 4292 Kefermarkt, Weinberg 1 Tel. 07947-6545, www.schloss-weinberg.at

ESSEN & TRINKEN

industrie im Mühlviertel einen hohen wirtschaftlichen Stellenwert. Ein besonderes Färbeverfahren ist der Blaudruck, bei dem der Stoff mit Modeln bedruckt und mit Indigo gefärbt wird. Das Färbermuseum in Gutau zeigt sämtliche Arbeitsvorgänge einer traditionellen Blaudruck-Leinenfärberei. www.faerbermuseum.at

Landgasthaus »Zum Edi« 4293 Gutau, St. Oswalderstraße 3 Tel. 07946-6302, www.zum-edi.eu

VERANSTALTUNG Jeden ersten Sonntag im Mai kann man am Färbermarkt in Gutau »sein blaues Wunder« erleben. Die Besucher erwartet ein wahrer Farbenrausch an Blauschattierungen sowie ein buntes Programm zum Thema Blaudruck mit zahlreichen Ausstellern, Musik und Kulinarik. www.gutau.at

EINKAUFEN Aus heimischen Naturhölzern fertigt der Holzkünstler Toshen Ebersteiner einzigartige Skulp­ turen und Drechselarbeiten:

AKTIVITÄTEN Entlang des 2,5 km langen Vogelkundewegs informieren Schautafeln über insgesamt 80 heimische Vogelarten. Am Weg befinden sich Naschgärten mit Himbeeren, Ribisel, Heidelbeeren und Brombeeren. Weitere Aktionspunkte sind das Hörrohr, der Vogelkunde-Schauraum und ein überdimensionales Vogelnest zum Hineinklettern. www.gutau.at Bogensportfreunde sind in Gutau gut aufgehoben. Der Bogensportverein Mühlviertel bietet neben einem Parcours auch Schnuppereinheiten für Bogensportneulinge sowie einen Bogenverleih an. www.b-s-c-m.at

Atelier Holzkunst Toshen 4293 Gutau, Tannbach 19 Tel. 07946-6707, www.holzkunst-toshen.com

6 SANDL Der kleine Ort mit dem Flair eines ländlichen Feriendorfes war früher ein bedeutendes Zentrum der Hinterglasmalerei.


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MUSEUM Im 19. Jahrhundert machte die Hin-

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terglasmalerei Sandl weit über die Grenzen der Donaumonarchie bekannt. Das »Sandlbild« ist zum Begriff geworden und bedeutet für viele das Hinterglasbild schlechthin. Das Hinterglasmuseum informiert mit etwa 150 ausgesuchten Exponaten farbenreich über Tradition, Geschichte und Technik dieser besonderen Art der Glasmalerei. www.hinterglasmuseum-sandl.at

Die kleine Gemeinde nahe der tschechischen Grenze bietet mit dem neuen »Green Belt Center« Besuchern einen lebendigen Zugang zum Grünen Band Europa.

In Rainbach begibt man sich auf eine besondere Zeitreise – zu den Anfängen der Eisenbahn in Europa.

SEHENSWERT Im ehemaligen Mühlviertler

erste Eisenbahnverbindung in Europa. Sie diente neben der Personenbeförderung hauptsächlich dem Salztransport. Auf einem kurzen Trassenstück können Besucher heute die historische Fahrt mit einer Pferdestärke nachvollziehen. In den ehemaligen Gewölbestallungen des Pferdebahnhofs ist das Pferdeeisenbahn-Museum untergebracht. Dort erfährt man Wissenswertes über Geschichte, Technik und Lebensstil der ersten Eisenbahner. Und in der historischen Kutscher-Stub’n oder im Biedermeier-Stüberl gibt es originelle Schmankerl wie Gleishupfa oder Rossknödel. www.pferdeeisenbahn.at

SEHENSWERT Unweit von Sandl liegen die idyllischen Rosenhofteiche. Einer der beiden Teiche, die früher für die Scheiterschwemme genutzt wurden, ist heute als Badeteich zugänglich.

VERANSTALTUNG Zwischen Weihnachten und Hl. Drei Könige finden in Sandl die mystischen Sagennächte statt. Ein Sagenerzähler und eine Theatergruppe wandern von Gaststätte zu Gaststätte und spielen alte regionale Sagen nach.

Waldhaus werden seit Mai 2015 Besucher über das Grüne Band Europa, den alten Grenzstreifen zwischen Österreich und Böhmen informiert. Das neue Green Belt Center eröffnet mit vielfältigen Wissens- und Bewegungsangeboten neue Zugänge zu Natur, Kultur und dem Menschen in einem gemeinsamen Europa. www.greenbeltcenter.eu Mitten auf der europäischen Wasserscheide steht ein skurriles Kunstwerk: das Wettershuttle. Diese bewegliche Apparatur des Bildhauers Gerhard Eilmsteiner kippt Regenwasser, das eigentlich in die Donau fließen würde, in die Moldau und umgekehrt. www.atelier-eilmsteiner.com

8 RAINBACH

MUSEUM Die Pferdeeisenbahn war 1832 die



Mühlviertel Wissen 58 – 59

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MÜHLVIERTEL WISSEN

LANDSCHAFT 1

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Beinahe vollständig von Wald bedeckt war das Mühlviertel bis zur Gründung der ersten Klöster im 13. Jahrhundert. Erst mit den hier beginnenden Rodungen entstand die für das Mühlviertel typische, kleinräumige Kulturlandschaft – mit sanften Hügeln, Wiesen und Feldern, Hecken und Rainen, Bächen und kleinen Ortschaften. Die verbliebenen Wälder sind heute reich an Steinen und Felsen aus Granit und Gneis. Eine Besonderheit sind die so genannten Wackelsteine, die durch »Wollsackverwitterung« entstanden sind und bizarre Formen annehmen können. Naturnahe Wälder finden sich entlang der zahlreichen Flüsse und Bäche, die alle von Norden in die Donau münden. Viele dieser Flussläufe sind durchwanderbar, wie etwa das Pesenbachtal, die Große und Kleine Mühl, die Wolfsschlucht bei Bad Kreuzen oder die Stillensteinklamm. Zu den seltensten Lebensräumen Österreichs zählen die Moore. Im Mühlviertel gibt es mehrere Moore im Böhmerwald und nahe Liebenau das 120 Hektar große Tannermoor. Dieses Naturschutzgebiet ist dicht besetzt mit Latschenkiefern und einem reizvollem Unterwuchs aus Rausch- und Moosbeeren, Wollgras und duftender Rosmarinheide. Mit schön angelegten Wandersteigen lädt es vom Frühling bis in den Spätherbst zur Bewegung in klarer Luft ein.

Links: Kleinstrukturierte Hügellandschaft bei Rechberg im Unteren Mühlviertel 1) Wenn im Herbst die Blätter fallen, verwandeln sich die Waldwege in bunte Teppiche. 2) Der wasserreiche Klambach unweit von Saxen 3) Ganz eigene Reize vermittelt die Eizendorfer Au im Herbst.



Mühlviertler Alm 60 – 61

AUF DER MÜHLVIERTLER ALM Wenn es stimmt, dass alles Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde liegt, dann muss das Pferdereich Mühlviertler Alm ein sehr hohes Bruttonationalglück haben. Ob zu Pferd, mit der Kutsche oder auf Schusters Rappen – die östlichste Region des Mühlviertels ist wie geschaffen für alle Bewegungsund Outdoor-Hungrigen.

In sanften Hügeln zieht sich die grüne Landschaft der Mühlviertler Alm dahin.


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1) Postkartenidylle unweit des Johannesweges bei Pierbach 2) Noch zieht die junge Dame die Freiheit der M端hlviertler Alm jener New Yorks vor. 3) B辰che stellen f端r ambitionierte Kutschen足 fahrer kein Hindernis dar. 4) Einladend zu allen Jahreszeiten: das Naturschutzgebiet Tannermoor bei Liebenau

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Mühlviertler Alm 62 – 63

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anderreiten, Horsemanship-­ Kurse, Westernreiten und Reittherapien – das Glück auf vier Beinen ist allgegenwärtig. Das Pferdereich Mühlviertler Alm umfasst 700 Kilometer markierte Reitwege in der größten Naturoase des Unteren Mühlviertels. Erholungssuchende im Sattel oder im Kutschengespann werden in den zahlreichen Reiter-Herbergen verwöhnt, die sich auf deren Bedarf wunderbar eingerichtet haben. Mensch, Pferd und Natur arbeiten perfekt zusammen bei den Ausritten durch Wälder und über Feldwege. Einer nimmt auf den Anderen Rücksicht und nie hat man das Gefühl, es gäbe von einem davon zu viel. Zu Fuß zum »Ich« Neben den Pferden, die die Region Mühlviertler Alm erobern, sind es immer mehr auch die Wanderer, die hier ein ideales Rückzugsgebiet vorfinden. Als vor wenigen Jahren der Johannesweg eingeweiht wurde, war der berühmteste aller Pilgerwege, der Jakobsweg, noch das große Vor-

bild. Heute hat der Johannesweg bereits seine ganz eigene Strahlkraft und eine immer größer werdende Fangemeinde. Der mit Lilien (Symbol des Lichts) markierte Weg gibt an 12 Stationen Anregungen zur inneren Einkehr. Im Gegensatz zum Jakobsweg ist der Mühlviertler Pilgerweg jedoch mit einer Länge von 84 Kilometern in überschaubaren drei oder vier Tages­ etappen zu bewältigen. Ruhe und Zufriedenheit, Dankbarkeit und Freude finden die Wanderer, die sich auf den Rhythmus der Natur einlassen. Sie erleben die sanften Anstiege und erfrischenden Weiten ohne Hast und Leistungsdruck und müssen sich am Abend nicht mit klösterlichen Schlafsälen begnügen, sondern können sich in familiären, gut ausgestatteten Pensionen und Gasthöfen erholen. Namensgeber für den so beliebten Pilgerweg ist übrigens nicht ein Heiliger, sondern ein erfolgreicher Dermatologe namens Johannes Neuhofer. Diesem war es ein persönliches Anliegen, die so inspirierende Kraft seiner Heimat für Menschen zu erschließen, die nicht

mehr frei atmen und denken können. Als Medizin gegen Stress, Überforderung und Burnout darf ein jeder den Johanneweg auch ohne Rezept angehen. Unter Schutz Klugen Frauen und Männern ist es zu danken, dass sich heute auf der Mühlviertler Alm die Natur in so bewundernswerter Ursprünglichkeit genießen lässt. So wurde schon vor Jahren eines der größten Moore des Landes unter Schutz gestellt. Das Natura 2000 Gebiet Tannermoor in der Gemeinde Liebenau umfasst eine Fläche von rund 120 Hektar. Auf 930 Metern Seehöhe gelegen, bildete sich hier über dem mächtigen Weinsberger Granit eine Moorlandschaft, die nie für gewerbliche Zwecke genutzt wurde. Umgeben von 200 Jahre alten Fichten und von Latschenwäldern schlingt sich ein Besucherpfad durch das Naturschutzgebiet und gibt Einblick in eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Die Moorbeere säumt den Weg, genauso wie die über Sumpfmoospolster kletternden zarten Stängel der Moosbeere.


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1) Sieht man immer häufiger, auch im Mühlviertel: die zotteligen schottischen Hochlandrinder 2) Die Bauern im Mühlviertel sind seit je her harte Arbeit gewöhnt. 3) Zentrum des Naturparkes Mühlviertel in Rechberg: der 400 Jahre alte Großdöllnerhof 4) Burg Ruttenstein bei Pierbach: Die ehemals größte Wehranlage Österreichs wird zur Erlebnisruine ausgebaut.

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Mühlviertler Alm 64 – 65

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Am Rande des Rubenerteiches findet man sogar den Sonnentau, eine äußerst rare, fleischfressende Pflanze. Kein Wunder, dass das Moor von Sagen umwoben ist. Dem Fuchtlmandl etwa ist noch keiner begegnet. In mondhellen Nächten aber soll es hier fröhliche Urständ’ treiben. Kobolde und Hexen Sicher ist es die ganz besondere Mystik der Landschaft, die die Vorstellung von Kobolden und Hexen, Riesen und Zwergen nährt. Allein schon die mächtigen, in Wiesen und Wäldern verstreuten Granitblöcke erwecken den Eindruck, dass hier nicht der Mensch allein schaltet und waltet. Wackelsteine und »Schwammerlinge«, wie die tonnenschweren Granitmugel auch genannt werden, könnten genauso gut achtlos weggeworfenes Riesenspielzeug sein. Im nahegelegenen Naturparkzentrum erzählt man gerne die alten Sagen und Geschichten. Der 400 Jahre alte Großdöllnerhof in Rechberg, mittlerweile als Freilichtmuseum adaptiert, ist Zentrum des Naturparks Mühlviertel. Der gesamte Naturpark erstreckt sich über das Gebiet von

vier Gemeinden und eine Fläche von 1.046 Hektar Wald, Wiesen und Äcker. Dem Erhalt der Natur- und Kulturlandschaft, der regionalen Wertschöpfung und dem gedeihlichen Miteinander von Mensch und Naturschutz hat sich der Naturpark Mühlviertel verschrieben. Mit Salbenworkshops, Kräuterwanderungen und Keramikseminaren, mit Themenwegen und kulinarischen Angeboten wird hier ein nachhaltiger, sanfter Tourismus gepflegt. Glückliche Kühe Bleibt zum Schluss noch die Frage, warum die 10 Gemeinden im nordöstlichsten Winkel des Mühlviertels als Mühlviertler Alm bezeichnet werden? Wer bei diesem Begriff ein Bild vor Augen hat von sattgrünen Wiesen, glücklichen Kühen und blökenden Schafherden, der liegt genau richtig. Auf ländliche Idylle dieser Art trifft man hier auf Schritt und Tritt. Die Landwirtschaft ist traditionell klein strukturiert. Die Höfe haben meist ein buntes Nebeneinander von Kühen, Schafen, Schweinen und Hühnern um den Eigenbedarf abzudecken und die nahegelegenen Bio-Verarbeiter zu belie-

fern. Dass die Kühe hier glücklicher sein mögen, als in den Massenzuchten der großen Fleischfarmen kann man sich ohne allzu große Fantasie ausmalen. Aber auch die Menschen scheinen mit sich und ihrer Umgebung im Reinen. Sie nutzen die Schätze der Natur und bauen auf altem handwerklichen Wissen oft neue, interessante Erwerbszweige auf. Alm-Öhi inklusive Wer etwa bei seiner Wanderung am Johannesweg vermeint, dem Alm-Öhi höchstpersönlich begegnet zu sein, der darf seinen Augen ruhig trauen. Denn der langbärtige Altbauer am Biohof Thauerböck, der seltene Getreidesorten zu Whisky brennt und mit dem Stroh das Stalldach eindeckt, gehört genauso zur Mühlviertler Alm, wie die Wollwerkstätten und Kräuterbäuerinnen. Es ist also alles hier so, wie es ins Bild einer gesunden Alm passt. Man muss ja nicht jedem verraten, dass der Name »Mühlviertler Alm« nicht schon seit Menschengedenken auf dieser Region liegt, sondern letztlich die Erfindung kreativer Tourismusmanager war.


INFOS

IN KLARER LUFT DURCH UNBERÜHRTE NATUR Mit dem Naturpark Mühlviertel, dem Johannesweg und dem Naturschutzgebiet Tannermoor hat die Mühlviertler Alm drei attraktive Wanderangebote geschaffen. Bad Zell – selbst Naturparkgemeinde – punktet mit Kurhaus und dem Lebensquell Bad Zell beim Thema »Gesundheitstourismus«. Und die Besucher finden in der Region mittlerweile viel­ seitige Gastronomie- und Übernachtungsangebote.

REGIONALE INFORMATION Alle Auskünfte zur Reit- und Wanderregion erhalten Sie hier: Verband Mühlviertler Alm 4273 Unterweißenbach, Markt 19 Tel. 07956-7304, www.muehlviertleralm.at

des Bogensportvereins mit mehr als 30 Scheiben genügend Platz zum Schießen. www.bsvbadzell.at

ESSEN & TRINKEN

ÜBERNACHTEN Hier ergänzt kulinarische Vielfalt eindrucksvoll die langjährige kurmedizinische Kompetenz:

Regional, innovativ und geschmacksintensiv sind die Gerichte von Wirtin Michaela Holzer:

1 BAD ZELL Seit dem Mittelalter geschätzt wird die heilende Wirkung des Hedwigsbründls. Das Wasser ist reich an Radon und wirkt nachweislich entzündungshemmend. Rund um dieses besondere Wasser ist ein medizinisches Kompetenzzentrum entstanden.

INFORMATION Tourismusverband Bad Zell 4283 Bad Zell, Lebensquellplatz 1 Tel. 07263-7516, tourismusverband.badzell.at

SEHENSWERT Etwas außerhalb von Bad Zell

Gesundheitsresort Lebensquell Bad Zell****S 4283 Bad Zell, Lebensquellplatz 1 Tel. 07263-7515, www.lebensquell-badzell.at Färberwirt Bad Zell 4283 Bad Zell, Kurhausstraße 10 Tel. 07263-7434, www.faerberwirt-badzell.at Mit regionalen Zutaten in Bioqualität entstehen hier sieben Tage die Woche feine Mehlspeisen, Torten und Pralinen:

fließt eine uralte Quelle: das Hedwigsbründl. Sein Wasser ist eisenhältig, der Geschmack herb, fast pelzig. Das Wasser fließt über einen Hahn in ein Steinbecken und lässt sich problemlos abfüllen. Über die heilende Wirkung des Wassers kann man Genaueres in der Cella Hedwigsbründl erfahren. tourismusverband.badzell.at

Liebenau liegt auf knapp 1.000 m Seehöhe – damit ist sie die höchstgelegene Gemeinde in Oberösterreich. Zu entdecken gibt es hier ein ganz besonderes Naturjuwel: das Naturschutzgebiet Tannermoor.

AKTIVITÄTEN Zu jeder Jahreszeit ist das Na-

AKTIVITÄTEN Ob beim Wandern, Walken oder Laufen – auf insgesamt 12 Rundwanderwegen lässt sich die abwechslungsreiche Hügellandschaft rund um Bad Zell erkunden. Karten- und Informationsmaterial sind beim örtlichen Tourismusverband erhältlich. Bogensportfreunde erwartet in Bad Zell ein 3D-Bogenparcours, der auf einer Gesamtlänge von etwa 3 km quer durch Wald und Wiesen führt. Bei Schlechtwetter bietet die Indoor Halle

2 LIEBENAU

Bio-Bäckerei & Café-Konditorei Stöcher 4283 Bad Zell, Marktplatz 2 Tel. 07263-7228, www.stoecher.at

VERANSTALTUNG Musikalische und kulturelle Veranstaltungen finden regelmäßig in der Hotelbar des Gesundheitsresorts Lebensquell statt.

turschutzgebiet Tannermoor ein lohnendes Ausflugsziel. Mit einer Fläche von 120 Hektar zählt es zu den größten Hochmooren Österreichs. Ein 6 km langer Rundweg startet vom Rubenerteich, einem Naturmoor-Badeteich und führt über befestigte Wege und kleine Brücken durch die Moorlandschaft. Die Lehrmüller Mauer gibt einen weiten Blick über das Mühlviertel frei. Auch geführte Wanderungen mit Geschichten und Sagen über das Moor sind möglich. www.liebenau.at Liebenau ist Mitglied der AktivWelt Freiwald www.aktivwelt.eu und verfügt auch über eine eigene kleine Wintersportarena mit Liftanlage, Naturstockbahn und einem 100 km langen Loipennetz. www.wintersportarena-liebenau.com


Mühlviertler Alm 66 – 67

Am Brockenberg, der höchsten Erhebung der Gemeinde Liebenau mit 1.058 m Höhe, ermöglicht eine Aussichtswarte einen weiten Panoramablick bis zu den Alpen.

VERKOSTEN & EINKAUFEN Österreichs größte 100% Bio-Fleischerei mit Schaubetrieb, Wurstkino und Speckhimmel:

ÜBERNACHTEN

Pilgern am Johannesweg

»Auszeit 1.000 m über dem Alltag« ist das treffende Motto dieses wirklich einladenden Hauses:

Sonnberg Biofleisch Gmbh 4273 Unterweißenbach, Sonnbergstraße 1 Tel. 07956-7970, www.biofleisch.biz

Hotel Rockenschaub 4252 Liebenau, Markt 5 Tel. 07953-247, www.hotel-rockenschaub.at

3 UNTERWEISSENBACH Im Herzen der Mühlviertler Alm liegt der Markt Unterweißenbach. Tief eingeschnittene Täler und ausladende Hochflächen sind charakteristisch für die Alm-Gemeinde.

MUSEUM Unterweißenbach war einst Sitz der Huf- und Hammerschmiedezunft für weite Teile des Unteren Mühlviertels. Zu den ältesten erhaltenen Schmieden zählt die seiner Zeit mit kaiserlichen Privilegien ausgestattete Karlinger Hammerschmiede. Eine Voranmeldung für die Besichtigung ist nötig. Tel. 07956-7354

UMGEBUNG Der Kreuzweg Kaltenberg hat seinen Ausgangspunkt in Unterweißenbach und führt zum Marien-Wallfahrtsort Kaltenberg. Auf der 2 km langen Strecke liegen 14 KreuzwegKapellen, die im typisch Mühlviertler Steinbloß-Stil erbaut sind. Bereits von weitem zu sehen ist das Ziel des Kreuzweges, die Wallfahrtskirche von Kaltenberg. Die wunderbaren Decken- und Wandmalereien, eine spätgotische Madonna aus der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts sowie die Joachim-Prugger-Orgel machen die Kirche zu einer besonderen Sehenswürdigkeit.

4 PIERBACH Der Einstieg in den viel besuchten Johannesweg ist in jeder Gemeinde der Mühlviertler Alm möglich. In Pierbach jedoch befindet sich die Übersichtstafel des gesamten Weges sowie eine gute Parkmöglichkeit.

SEHENSWERT Die sagenumwobene Burg Ruttenstein wurde im 12. Jahrhundert erbaut und zählt zu den größten Wehranlagen Österreichs. Die Burgruine steht eindrucksvoll auf einem freistehenden, bewaldeten Bergkegel. Zehn Gehminuten entfernt gibt es eine Schutzhütte mit Gastgarten und Übernachtungsmöglichkeit. (Siehe S. 65) www.ruttenstein.at

ESSEN & TRINKEN Direkt am Einstieg zum Johannesweg zaubert Jungwirt Albin regionale Köstlichkeiten.

Mit gut 80 km Länge ist der Johannesweg ein idealer Einsteiger zum Pilgern. Drei bis vier Tage verbringt man auf dem Weg über die hügelige Mühlviertler Alm. 12 Stationen laden dazu ein, das eigene Leben zu reflektieren und wo nötig zu korrigieren. Von der Station 1: »Humor soll dein Leben begleiten, denn er beflügelt deinen Geist und erfreut die Gesellschaft.« bis zur Station 12: »Der Schlüssel zum gesunden Altern liegt in deinem Alltag.« macht der Arzt Dr. Johannes Neuhofer Mut, nach vorne zu schauen und sich wieder auf sich selbst zu besinnen. Entlang des gesamten Weges gibt es Hotels mit Shuttledienst, kleine Pensionen und Privatunterkünfte. www.johannesweg.jimdo.com

Gasthof Populorum 4282 Pierbach, Dorfstraße 5 Tel. 07267-8213, www.populorum.at

Der informative Führer ist im Amalthea Signum Verlag erschienen. www.amalthea.at


INFOS

ÜBERNACHTEN

AKTIVITÄTEN Ein beliebtes Ausflugsziel für

Kraft tanken am Johannesweg mit Mühlviertler Gastlichkeit und gemütlichen Komfortzimmern:

Familien ist die Stoaninger Alm. Neben einem Erlebnisspielplatz und der gemütlichen Stub’n ist die Speed-Gleit-Bahn das Highlight für Kinder. www.stoaninger-alm.at

6 RECHBERG Weit über die Grenzen des Ortes hinaus bekannt ist der »Schwammerling« – eine merkwürdige Felsformation, die einem überdimensionalen Pilz gleichkommt. Landgasthof Trinkl 4282 Pierbach, Naarntal 1 Tel. 07267-8219, www.trinkl.tk

5 SCHÖNAU IM MÜHLKREIS Eingebettet in den Flusstälern der Waldaist und der Naarn ist Schönau ein ideales Ausflugsziel für Wanderer, Naturliebhaber und Freunde des Reitsports.

SEHENSWERT Auf einem Höhenrücken im Waldaisttal liegt die Burg Prandegg, die ab 1750 zur Ruine verfallen ist. Vor der Burg befindet sich ein reizvoller Meierhof, der revitalisiert wurde und nun eine gemütliche Taverne beheimatet. In den Sommermonaten gibt es ein breites Angebot an musikalischen Veranstaltungen. www.prandegg.com

VERKOSTEN & EINKAUFEN

SEHENSWERT Der Naturpark Mühlviertel erstreckt sich über vier Gemeinden und hat eine Gesamtfläche von mehr als 1.000 Hektar. Das Landschaftsschutzgebiet ist geprägt von Buchenmischwäldern, Steinblockwiesen und tief eingeschnittenen Fluss- und Bachabschnitten. Er ist sowohl für Wanderer als auch für Erholungssuchende ein gesuchtes Ausflugsziel. www.naturpark-muehlviertel.at Im Zentrum des Naturparks steht der Großdöllnerhof, ein 400 Jahre alter und mit Schilf bedeckter Mühlviertler Dreiseithof. Heute dient der Hof als Museum und Veranstaltungszentrum und ist zugleich Ausgangspunkt für ausgedehnte Wanderungen. www.doellnerhof.at

EINKAUFEN Zwei Autominuten vom Großdöllnerhof entfernt befindet sich das Atelier von Nikola Jakadofsky. In ihren außergewöhnlichen Intarsien-Keramiken spiegeln sich Ruhe und Schönheit der Landschaft wider.

In Bio handgemacht am Hof: Fleisch, Speck,­ Würste, Schmalze, Sugos, Currys, Gulasch und mehr…

geboten. Naturvermittler bringen den Besuchern die artenreiche Landschaft des Naturparks näher, kennen die schönsten Plätze und wissen spannende Geschichten zu erzählen. Für die nötige Abkühlung an heißen Sommertagen sorgt der Rechberger Badesee mitten im Ort. Ausgezeichnete Wasserqualität und eine weitläufige Liegewiese laden ein zum Entspannen und Verweilen.

ESSEN & TRINKEN Wunderbare Abende lassen sich auf der Terrasse dieses Hauses, direkt am Badesee verbringen:

Gasthof Haunschmid »Zum goschert’n Wirt« 4324 Rechberg, Rechberg 15 Tel. 07264-4613, www.gasthof-haunschmid.at

7 ST. THOMAS/BLASENSTEIN Der kleine Ort birgt viele Sehenswürdigkeiten und eine gruselige Überraschung.

MUSEUM Im alten Schulhaus befindet sich das Puppenhausmuseum. Hier erzählen mehr als 800 Puppen, Teddybären, Puppenstuben und -küchen die Geschichte eines ewig jung gebliebenen Spielzeugs. www.puppenhausmuseum.at

SEHENSWERT Hoch oben auf einem Hügel

Atelier für Keramik 4324 Rechberg, Puchberg 18 www.ceramiko.wordpress.com Bio-Schaubetrieb Schwarzbergerhof 4274 Schönau im Mühlkreis, Mühlenweg 26 Tel. 07261-20800, www.schwarzbergerhof.at

AKTIVITÄTEN Von Mai bis Oktober werden geführte Wanderungen durch den Naturpark an-

steht die gotische Wallfahrtskirche von St. Thomas am Blasenstein. Burgartig gebaut, erinnert sie an eine der alten Wehrkirchen. Durch einen Kreuzgang oberhalb der Kirche gelangt man in eine Gruftkammer, in der sich ein Kuriosum befindet: der luftg’selchte Pfarrer, ein vollständig erhaltener, natürlich mumifizierter Leichnam aus dem 18. Jahrhundert. Der bekannteste Ort in St. Thomas ist aber wohl die Buckl­wehluck’n, eine Spaltung eines aufragenden Granitblocks. Nach altem Glauben hilft


Mühlviertler Alm 68 – 69

ein Durchschlüpfen von Ost nach West gegen Kreuzschmerzen und rheumatische Beschwerden. Sicherer hingegen verhilft der Aussichtspunkt zu einem wunderbaren Ausblick bis ins Alpenvorland.

(Siehe S. 33). Die in Steinbloß-Bauweise errichtete Dorfkapelle besteht – inklusive Dachkonstruktion – ausschließlich aus bearbeiteten Granitsteinen.

ESSEN & TRINKEN

Prämierte Destillate und Liköre können hier verkostet und erworben werden:

Ehrlich gekocht, mit Zutaten aus der Region – anspruchsvolle Küche trifft Landgasthaus:

VERKOSTEN & EINKAUFEN

Destillerie Ollmann 4272 Weitersfelden 110 Tel. 07942-214 52, www.destillerie-ollmann.at

Gasthaus Ahorner 4364 St. Thomas am Blasenstein, Markt 9 Tel. 07265-5474, Reservierung erbeten!

UMGEBUNG

8 WEITERSFELDEN Oberhalb des Zusammenflusses von Weißer und Schwarzer Aist, liegt Weitersfelden – mit Steinbloßkapelle und Steinobstbränden.

SEHENSWERT In der Ortschaft Wienau, rund 5 km von Weitersfelden entfernt, steht eine einzigartige Granitsteinkapelle – die Hoisn Kapelle

Naturpark Mühlviertel

Spaß und Bewegung verspricht der Kletter- und Hochseilgarten »Kaolinum« in Allerheiligen. Der Klettergarten bietet sieben Parcours, 52 Stationen und mehr als 300 m Zip-Line. Eine besondere Herausforderung ist der Profi-Parcours mit 100 Meter Flying Fox. Gleich nebenan zeigt das Bergbauernmuseum mit Schaustollen die Arbeitsbedingungen des über Jahrhunderte in Österreich betriebenen Kaolin-Bergbaus. www.kaolinum.at

WIR GESTALTEN DAS MÜHLVIERTEL. www.bzwei.at www.perspectra.at

Naturdenkmal »Schwammerling« Über die vier Gemeinden Allerheiligen, Bad Zell, Rechberg und St. Thomas/Bl. erstreckt sich auf einer Fläche von 1.046 ha der Naturpark Mühlviertel. Der Granit, in Form von Wackelsteinen, Blockburgen und Steinkobeln, prägt das Landschaftsbild – mit dem »Schwammerling« als Wahrzeichen. Herz des Naturparks ist das Freilichtmuseum »Großdöllnerhof« in Rechberg. Der 400 Jahre alte Dreiseithof verzaubert mit seinem einmaligen Ambiente jeden Besucher, der den Hof durch das große, knarrende Holztor betritt. Die Ausstellung »Wilde Zukunft! – Jagd im Naturpark« bietet Dioramen mit Greifvögeln und Säugetieren, eine Taststation mit Fellen und Gipsabdrücken sowie ein unterhaltsames Quiz zur Jägersprache. Von Frühjahr bis Herbst bieten elf Naturvermittler geführte Wanderungen an. Ob Wildkräuter, Glühwürmchen, Schluchtwälder oder eine Wald- und Wiesenralley – die zahlreichen Angebote ziehen mittlerweile auch Schulen, Gruppen und Vereine an. INFOS

PERSPECTRA Kommunal- und Regionalentwicklung

Naturpark Mühlviertel 4324 Rechberg, Nr. 9 Tel. 07264-4655-18 www.naturpark-muehlviertel.at



Mühlviertel Wissen 70 – 71

MÜHLVIERTEL WISSEN

FLORA 1

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3 Links: Eigentlich ein Einwanderer (Neophyt), mittlerweile im Mühlviertel heimisch: der hochgiftige Rote Fingerhut 1) Das Drüsenspringkraut erobert derzeit die Fluss- und Bachläufe. 2) Süß-saure Heidelbeeren im Tannermoor 3) Der Rundblättrige Sonnentau ist ein Fleischfresser: Mit seinen Klebfallen fängt er Mücken, Fliegen, aber auch Schmetterlinge und Libellen.

Die abwechslungsreiche Mühlviertler Landschaft mit Wald, Heckenstreifen, Schluchtwäldern und Flusstälern hat eine reichhaltige Pflanzenwelt hervorgebracht. Zunehmend biologische Bewirtschaftungsmethoden bereichern ebenfalls die Flora. An wenig gedüngten Wiesen und Straßenböschungen gedeiht eine Vielzahl an heimischen Blütenpflanzen – die wiederum Nahrung für Schmetterlinge und andere Insekten liefern. Nur im Böhmerwald und im Freiwald kommt der Böhmische Enzian mit seinen karminroten Blüten vor, er ist also endemisch. Magere Wiesen und Weiden bevorzugt das Holunderknabenkraut, das an ein und demselben Standort gelb und violett blühen kann. Eine Seltenheit ist die Korallenwurz, eine chlorophylllose Orchidee, die nicht assimiliert, sondern an Baumwurzeln parasitiert. Nicht alle Pflanzen, die die Mühlviertler Landschaft attraktiv machen, sind ursprünglich heimisch. Viele sind eingewandert wie das Kanadische Berufskraut oder das Drüsen-Springkraut, das derzeit die Fluss- und Bachläufe erobert. Aber auch der wunderschöne Rote Fingerhut wurde im 19. Jahrhundert zur Behübschung der Wälder ausgepflanzt. Selbständig den Weg ins Mühlviertel hingegen hat die nur einmal blühende Echte Engelwurz gefunden, die sich entlang der Donau ansiedelte. Überall im Mühlviertel hingegen lassen sich je nach Jahreszeit kleine süße Gaumenfreuden entdecken: Entlang vieler Wanderwege wachsen Heidelbeeren, Brombeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Walderdbeeren…



Donau 72 – 73

ENTLANG DER DONAU Am südlichen Saum des Mühlviertels bildet die Donau ein geschichtsträchtiges Band. Wo einst der Sage nach die Nibelungen zogen, bewegen sich heute Besucher entlang des Donausteiges und Donauradweges Richtung Osten. Im Frühjahr und Sommer erstrahlt der europäische Fluss im Schein der Feuerwerke von »Donau in Flammen«.

Übermut der Natur: die Schlögener Schlinge auf halbem Weg zwischen Passau und Linz


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Donau 74 – 75

A

Gefährlicher Strom, Nordgrenze des Römer­ reiches und Verbindung zwischen zehn Ländern: die Donau, mit 2.860 km der zweitlängste Fluss Europas nach der Wolga

1) Einer der letzten seiner Zunft: der Zillenbauer Anton Witti bei seiner anspruchsvollen Arbeit 2) Handwerksgesellen auf der Walz sind als zusätzliche Arbeitskräfte gerne gesehen.

ch wenn ich doch ein Vöglein wär’ – so textete einmal der bayrische Liedermacher Fredl Fesl. Vielleicht hatte er gerade einen Ausflug zur sagenhaften »Schlögener Schlinge« hinter sich, dem Donau-Naturwunder, auf halbem Weg zwischen Passau und Linz. Dass der so mächtige Fluss hier in einer engen Kehre um 180 Grad seine Laufrichtung ändert, kommt einem geradezu irrwitzig vor. Schuld daran ist die Böhmische Masse, die sich dem Wasser entgegen­ stemmt. Und so entstand im Lauf der Zeit ein Flusslauf wie ein U-Hakerl, genannt Schlögener Schlinge. Am eindrucksvoll­ sten ist diese wohl aus der Luft zu sehen – »ach wenn ich doch ein Vöglein wär’!« Aber auch vom sogenannten »Schlögener Blick« auf der rechten Uferseite in der Gemeinde Haibach oder vom Donauschlingenweg am linken Flussufer mit Start in Niederkappel bietet sich eine gute Aussichtsmöglichkeit. Wanderer und Radfahrer, die beides genießen möchten, nutzen das Fährangebot in Schlögen oder auch in Ottensheim, das die beiden Donauufer verbindet. Die letzten Zillenbauer Da das Fliegen ja eine Errungenschaft der jüngeren Menschheitsgeschichte ist, mussten sich unsere Vorfahren auf die Fortbewegung am Wasser konzentrieren. So feudal und bequem, wie dies mit den heutigen Flusskreuzfahrtschiffen möglich ist, war das natürlich nicht. Mit Flößen, Plätten, Fähren und Booten versuchte man sich im Laufe der Geschichte mit dem trennenden Fluss zu arrangieren und ihn bestmöglich zu nutzen.

Einen guten Einblick in die handwerklich anspruchsvolle und wohl auch körperlich anstrengende Schifffahrt erhält man bei den letzten österreichischen Zillenbauern an der Donau. Die Familien Königsdorfer in Niederranna und Witti in Wesenufer halten die Tradition des Zillenbaus hoch. Da wird gehämmert und gezimmert wie in alten Zeiten. Es kommt vor, dass sogar Handwerksgesellen auf der Walz bei den Zillenbauern Station machen, weil man diese ganz speziellen Fertigkeiten des Holzbaus nur mehr hier erlernen kann. Die flachen Boote in einer Länge von fünf bis 30 Metern waren sowohl im Waren- als auch im Personentransport im Einsatz. Heute noch werden Zillen als Arbeits-, Fischer- und Freizeitboote eingesetzt – wenn auch immer öfter mit Motor ausgestattet. Linz an der Donau Gefährlich ist die Donauschifffahrt heutzutage nicht mehr. Dafür sorgen die Donaukraftwerke, die den Fluss »gezähmt« haben. Und so gleiten die Kreuzfahrtschiffe heute gemächlich in Richtung der oberösterreichischen Landeshauptstadt Linz, die zum Anlegen einlädt. Der schönste Blick von Linz, so sagt man, fällt auf das Mühlviertel. Vielleicht haben sich deshalb gerade am nördlichen Donauufer einige der bemerkenswertesten Bauwerke der Stadt angesiedelt. Schon 1748 wurde mit dem Bau der Pöstlingbergkirche am 539 Meter hoch gelegenen, gleichnamigen »Berg« begonnen. Bis heute ist die Wallfahrtskirche einer der beliebtesten Ausflugspunkte der Linzer. Sie bevorzugen die Anreise mit


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Donau 76 – 77

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1) Fantastischer Blick auf die Linzer Altstadt vom Ars Electronica Center an der Nibelungenbrücke 2) 365 Lamellen überziehen die neue Anton Bruckner Privatuniversität mit einem filigranen Faltenwurf. 3) Hier werden Erwachsene wieder zu Kindern: die zauberhafte Märchenwelt der Grottenbahn auf dem Pöstlingberg.

der beeindruckenden Pöstlingbergbahn, die vom Linzer Hauptplatz startet und binnen 20 Minuten den doch beachtlichen Höhenunterschied meistert. Am Pöstlingberg angekommen, besuchen Pilger die Wallfahrtsbasilika, um eine Kerze vor dem Gnadenbild der Heiligen Maria anzuzünden. Kinder werden da bald ungeduldig, denn sie zieht es zur Grottenbahn – einer romantischen Zwergenwelt, die man tief in den Berg eingebettet hat. »Zwergerl­ schnäuzen« sagen die Einheimischen, wenn sie zumindest einmal im Jahr ihrem unterirdischen Kinderparadies einen Besuch abstatten. Die modernisierte Pöstlingbergbahn im historischen Kleid überquert die Donau und rollt vorbei am »Ars Electronica Center« – dem futuristischen Life-Sciences-Museum – und an der neuen »Bruckner Universität«. Hier studieren rund 850 Musikstudenten an zwölf Instituten. Die markante Fassade mit ihren 365 Lamellen erweckt tatsächlich Assoziationen zu Musikinstrumenten wie Harfe, Klavier oder Akkordeon.

Die Musik der Tränen Die Musik verbindet Linz mit Anton Bruckner, dem Domorganisten und begnadeten Komponisten, der viele Jahre in Linz gewirkt hat. Die Musik ist es auch, die sich unvergesslich über einen anderen Donauort legt, weiter unten im Flussverlauf. Die Mauthausen-Lieder von Mikis Theodorakis greifen vier Gedichte auf, die vom Leid und von der Liebe erzählen. Sie gemahnen an die Schreckenszeit, die 100.000 Menschen im größten Konzentrationslager der Nazis in Österreich das Leben gekostet hat. Mauthausen trägt schwer an der Last der Geschichte. Dabei ist der kleine Donaumarkt gesegnet mit baugeschichtlicher Schönheit und landschaftlicher Anmut. Eng an den Fluss lehnt sich die Donaupromenade. Sie ist Ausgangspunkt für Radund Wandertouren in die Umgebung. Die Donaufähre verbindet Mauthausen mit dem historischen Städtchen Enns am anderen Donauufer. Und im Unteren Markt lässt es sich vortrefflich Einkehren mit Blick auf den Fluss und die vorbeiziehenden Schiffe.


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Donau 78 – 79

1) Wasser und Stein begründeten über Jahrhunderte den Wohlstand des Donaumarktes Mauthausen, der am Kreuzungspunkt zweier uralter Handelswege liegt. 2) und 3) Im Freilichtmuseum Keltendorf Mitterkirchen wird getöpfert und gesponnen, werden Waffen und Spielzeuge dieser 2.500 Jahre alten Kultur nachgebaut.

MEMORIAL MAUTHAUSEN Gegenwart und Geschichte fließen ineinander, wenn man dem Donaustrom folgt, der seit Menschengedenken die Landschaft prägt. Als Reisender – ob per Schiff, mit dem Fahrrad oder auch zu Fuß – sammelt man beides auf – Perlen wie auch Tränen.

Das Konzentrationslager Mauthausen war das größte deutsche Konzentrationslager der Nationalsozialisten auf österreichischem Gebiet. Mehr als 100.000 Menschen mussten zwischen 1938 und 1945 hier ihr Leben lassen. Die Gedenkstätte erzählt die Geschichte dieses Konzentrationslagers anhand von mehr als 100 Originalobjekten. Jährlich informieren sich hier etwa 200.000 Besucher aus dem In- und Ausland über die historischen Auswüchse einer fehlgeleiteten Völker-Ideologie. Memorial Mauthausen 4310 Mauthausen, Erinnerungsstraße 1 Tel. 07238-22690 www.mauthausen-memorial.at

Vom einfachen Leben Mehrere Burgen und Schlösser zeugen im Unteren Mühlviertel von früher Besiedelung, von Raubrittern und Knechten und von der ertragreichen Nutzung des fruchtbaren Landes entlang der Donau. Der Platz, an dem die ältesten geschichtlichen Spuren nachzuvollziehen sind, ist das Freilichtmuseum in Mitterkirchen. Hier haben bereits um 800 vor Christi Geburt Menschen gelebt, gearbeitet und gefeiert. Nahe jener Stelle, wo man auf sehr ergiebige Funde gestoßen war, wurde 1990 das Museum wie ein Dorf aus dieser Zeit errichtet. Eine besondere Attraktion ist die Nachbildung eines hier gefundenen Fürstinnengrabes mit Prunkwagen und Grabbeigaben.

Da das Keltendorf in unmittelbarer Nähe zum Donauradweg liegt, erfreut es sich regen Besucherzustroms. Jährlich lassen sich rund 20.000 Menschen den Einblick in das Leben der alten Kelten nicht entgehen. Die Faszination des einfachen Lebens ist sogar so groß, dass seit einigen Jahren das Keltendorf im Zuge eines wissenschaftlichen Projektes regelmäßig neu besiedelt wird. Sechs Erwachsene und drei Kinder leben zwei Wochen so, wie die Menschen vor mehr als 2.000 Jahren. Sie hüllen sich in grobes Leinen, essen Hirsebrei und verbringen die Tage mit handwerklichen Tätigkeiten wie Weben, Töpfern und Schnitzen. Ob die Menschen damals glücklicher waren? Wir wissen es nicht. Sie waren Kinder ihrer Zeit und haben ihr einfaches Leben am Fluss so gestaltet, wie es eben möglich war. Dankbar mag man sich da auf die Gegenwart besinnen, die uns nicht nur ein Leben in Frieden und Freiheit schenkt, sondern uns auch mit allerlei Annehmlichkeiten gut entwickelter Zivilisation versorgt.


SPECIAL – DONAUSTEIG

1 1) Weitläufiger Donaublick auf die Insel Wörth bei Struden

SPIRITUALITÄT, DIE AUS DER BEWEGUNG KOMMT Wandern macht den Kopf frei – das ist eine der wertvollen Erfahrungen, die der so viel­­ seitige Weitwanderweg »Donausteig« uns schenken kann. Wenn der Kopf frei ist von den alltäglichen Gedanken, dann feiern die Sinne ein Fest und die Seele öffnet sich.

S

ich selber nachspüren, über sich nachdenken und seinem Dasein nachsinnen – es gibt viele Erklärungen dafür, was Spiritualität ausmacht. In der Broschüre »Spirituelles Wandern am Donausteig« hat die Pilgerbegleiterin und Theologin Christine Dittlbacher ihre Gedanken dazu vorangestellt: »Wenn sich die Füße in Gang setzen, kommt auch vieles andere im Inneren des Menschen in Bewegung«, beschreibt sie. Es liegt an der Entschleunigung, sicher aber auch an der inspirierenden Umgebung, dass das Wandern die Türen zu ungewohnten sinnlichen Erlebnissen öffnet. Wir spüren den Boden unter unseren Füßen, der weich und federnd oder hart und fordernd sein kann. Wir riechen das Wasser, den Wald, die Wiesen und Blumen.

Wir spüren den Wind auf unserer Haut, die Sonne, den Regen, den Schweiß und die Kälte. Wandern heißt, sich auf diese Erlebnisse mit allen Sinnen einzulassen. »Dadurch gelingt es, sich selbst als einen Teil des großen Ganzen zu erfahren«, weiß die erfahrene Pilgerbegleiterin. Kraft aus der Vergangenheit Das große Ganze begegnet einem am Donausteig auch in unzähligen Zeugnissen einer langen, bewegten Geschichte. Von der ersten Besiedelung zur Römerzeit über die Spuren alter Handelswege bis zu den imposanten Bauten der christlichen Kultur reicht der Bogen zur Gegenwart. Mit seinen 450 Kilometern Länge und rund 40 ausgewiesenen Rundrouten gehört der Donausteig


SPECIAL Donausteig 80 – 81

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2 2) Marterl, Steinkreuze und Kapellen säumen die Pilgerwege im Mühlviertel. 3) Zahlreiche Donausteigwirte sorgen für das leibliche Wohl. 4) Innere Einkehr soll das 7-gängige Steinlabyrinth in Hofkirchen im Mühlkreis anregen.

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zu den »Best Trails of Austria«, den schönsten Wanderstrecken Österreichs. Sehr sorgfältig und übersichtlich markiert, führt er den Wanderer in Etappen von Passau nach Grein. Eine ganze Reihe ausgewiesener Donausteigwirte sorgt dafür, dass es nicht an Gelegenheiten zur Einkehr und Labung fehlt. Für die innere Erbauung ist das Begleitheft »Spirituelles Wandern am Donausteig« ausgelegt, in dem zu jeder Etappe besondere geistliche oder weltliche Ankerpunkte vorgestellt werden. Da begegnet man etwa auf dem »Bischof Firmian Weg« in Neustift dem Andenken an einen Reformer, der mithalf, die Kirche aus dem Dunkel des Mittelalters herauszuführen. Oder man trifft auf den Patron der Schifffahrt, den Heiligen Nikolaus, in der kleinen, gleichnamigen Gemeinde im Unteren Mühlviertel. Jedes geschichtliche Zeugnis wird in der Broschüre kurz erklärt und in Bezug zum Thema Spiritualität gesetzt.

Mit den Gedanken spielen Die Wanderrouten begleitende, meditative Fragen laden dazu ein, mit seinen Gedanken zu spielen; sie über das eine oder andere Thema schweifen zu lassen, neue Erkenntnisse einzusammeln und verkrustete Denkmuster abzustreifen. Aber Achtung: Spirituelles Wandern am Donausteig kann Ihr Leben verändern. Über Wirkung und mögliche unerwartete Ausblicke informieren die gleichnamige Broschüre sowie die Webseite www.donausteig.com.

Info-Paket anfordern: » Donausteig Wanderkarte » Broschüre Donausteig Wanderrunden » Begleitheft Spirituelles Wandern am Donausteig Tel. 0732 - 72 77 - 800, www.donausteig.com


INFOS

DIE KRAFT DES WASSERS Die Donau – meist fließt sie ruhig und gemächlich dahin, außer wenn Hochwasser droht: Dann wird sie zum reißenden Strom, der alles mit sich nimmt, was nicht fest ist! Mittlerweile haben die Anwohner gelernt, mit der Gefahr zu leben; und einige bemerkenswerte Hochwassermaßnahmen haben mitgeholfen, der Katastrophe ihren ärgsten Schrecken zu nehmen. Die Besucher hingegen erwartet einer der schönsten Donauabschnitte überhaupt – mit zauberhaften Orten, intakter Natur und einer Menge Geschichten …

INFORMATION Alle Informationen zu Donauradweg, Donausteig oder Donauschifffahrt laufen hier zusammen: WGD Donau OÖ. Tourismus GmbH 4040 Linz, Lindengasse 9 Tel. 0732-7277-800, www.donauregion.at

TIPP: Lassen Sie sich über die Homepage die wunderbar illustrierte Donaukarte im Großformat sowie den Donauradwegfalter und die Donausteig Wanderkarte zusenden!

VERANSTALTUNG ÜBERREGIONAL Sagenhaft präsentiert sich im Frühjahr und Sommer die überregionale Veranstaltungsreihe »Donau in Flammen«. In jeweils drei Gemeinden pro Jahr finden die musikalischen Feuerwerke auf der Donau statt. Die Veranstaltungen stehen dabei ganz im Zeichen von Mythen und Sagen aus der Donauregion – erzählt vom Märchenerzähler Helmut Wittmann. Die Besucher können das Spek-

takel vom Ufer aus oder an Bord der Flotte der Donauschifffahrt Wurm+Köck erleben.

1 SCHLÖGENER SCHLINGE Ein »Naturwunder Oberösterreichs« ist auf halbem Weg zwischen Passau und Linz zu bestaunen. In der Schlögener Schlinge bildet die Donau in einer engen Kehre nahezu einen Kreis. Ein herrlicher Ausblick darauf eröffnet sich vom Schlögener Blick, vom Steiner Felsen sowie von der Linetshuber Aussicht. www.haibach-donau.ooe.gv.at Mit der Donaufähre »Santa Maria« ist außerdem eine Fahrt durch die Schlögener Schlinge von Grafenau nach Au möglich. www.radfaehre.at

INFORMATION Tourismusverband Feldkirchen an der Donau 4101 Feldkirchen an der Donau, Hauptstraße 1 Tel. 07233-7190, www.feldkirchenanderdonau.at

AKTIVITÄTEN Jetlake – einzigartig für alle Wasserratten, Bewe­­gungsliebhaber oder Entspannungssuchende:

2 FELDKIRCHEN Direkt am Donauradweg gelegen, bietet der Markt vier Badeseen mit Wasserskilift und das herrliche Naturschutzgebiet »Pesenbachtal«.

JETLAKE Wasserskilift Feldkirchen 4101 Feldkirchen, Badeseestraße 6 www.jetlake.com, www.mostvierterl.at


Donau 82 – 83

Zaunkönig, Wasseramsel, Smaragdeidechse und noch vieles mehr tummelt sich im Naturschutzgebiet Pesenbachtal. Entlang gut markierter Wander- und Nordic-Walking-Routen lässt sich nahezu unberührte Natur erleben. Wahrzeichen und Naturdenkmal ist der »Kerzenstein«, eine imposante 12 m hohe Granitsäule, deren zwei übereinander getürmte Felsblöcke durch Windschliff die Form einer Kerze gebildet haben.

3 OTTENSHEIM Auf dem historischen Marktplatz wird von alters her jeden Freitag Markt gehalten. Beim Frauenkunsthandwerksmarkt im Juli stellen internationale Künstlerinnen ihre Kreationen vor.

INFORMATION Tourismusverband Ottensheim 4100 Ottensheim, Marktplatz 7 Tel. 07234-82255-30 www.tourismus.ottensheim.at

VERANSTALTUNG Jeden Freitag wird in Ottensheim ein Markt abgehalten. In reger Marktatmosphäre lassen sich regionale Köstlichkeiten probieren und erwerben. Alljährlich im Juli findet der Frauen-Kunsthandwerksmarkt statt. Internationale Künstlerinnen und Kunsthandwerkerinnen stellen hier ihre einzigartigen, kreativen Produkte vor.

4 LINZ-URFAHR Geografisch zum Mühlviertel gehört Urfahr – der nördlich der Donau gelegene Teil der Landeshauptstadt Linz. Auf einer Fahrt mit der steilen Pöstlingbergbahn passiert man die neue Anton Bruckner Privatuniversität, den Tiergarten und erreicht schließlich den Pöstlingberg, das Wahrzeichen von Linz mit fantastischem Ausblick über die Stadt.

SEHENSWERT Ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur der Linzer ist die Wallfahrtsbasilika am Pöstlingberg. Weithin sichtbar sind die weiß-rosa Doppeltürme, im Inneren bilden vier kolossale Säulen den Rahmen für ein 1716 geschnitztes Gnadenbild. Wer hier davorstehend den Blick zur Decke hebt, sieht ein farbenprächtiges Rundfresko mit einer Darstellung der Krönung Mariens. 1738 bis 1748 im Auftrag der Starhemberger erbaut, zählt die Pöstlingbergkirche zu den schönsten barocken Wallfahrtskirchen Oberösterreichs.

AKTIVITÄTEN Auf halber Höhe des Pöstlingberges, angrenzend an das Naturschutzgebiet Urfahrwänd’ und mit schönem Ausblick auf die Stadt, befindet sich der Zoo Linz. In den schön gestalteten Freianlagen zeigen sich u.a. Erdmännchen, Rote Pandas, und Antilopen – während im Tropenhaus Kaimane, Äffchen und Riesenschlangen zu beobachten sind. www.zoo-linz.at Jedes Wochenende im Sommer tummeln sich auf dem Pöstlingberg Scharen von Kindern vor der Grottenbahn. Der Drachenzug Lenzibald bringt sie auf seinem Rundkurs mitten hinein in das Reich der Zwerge. Zwischen Eiszapfen und Bergkristallen reiten die liebevoll gestalteten Figuren auf der Schneckenpost und setzen sich gegen räuberische Käfer und Hornissen zur Wehr. Nicht nur Kinder begeistert die zauberhafte Märchenwelt seit über einhundert Jahren… www.linzag.at

MUSEUM Auch als »Museum der Zukunft« bewww.kunsthandwerkerinnen.ottensheim.at Zweimal im Jahr können Private wie Gewerbetreibenden beim Offenen Markt gegen eine geringe Standgebühr alles verkaufen, wofür sie keine Verwendung mehr haben. www.ottensheim.ooe.gv.at

Die Pöstlingbergbahn

zeichnet, macht das Ars Electronica Center Technologien von morgen bereits heute für jede Altersstufe erfahrbar. Auf 6.500 m2 wird eindrucksvoll gezeigt, wie Informations- und Kommunikationstechnologien das Leben verändern, von der Arbeitswelt über die Kunst bis hin zur Freizeit. In der MainGallery lassen sich u.a. Tabakpflanzen

Zügiger Aufstieg mit der steilsten Adhäsionsbahn der Welt Seit dem Jahre 1897 beeindruckt die Pöstlingbergbahn Gäste aus aller Welt mit ihrer außergewöhnlichen Streckenführung inmitten idyllischer Landschaft. Von der historischen Talstation (mit Museum) geht es in vielen Windungen vorbei an der neuen Bruckneruniversität und dem Tiergarten Linz. In der Station »Schableder« begegnen sich die berg- und talwärts fahrenden Triebwagen. Nach knapp 20 Minuten erreicht die Bahn die Pöstlingbergspitze mit Wallfahrtskirche, Grottenbahn und dem einladenden Restaurant Pöstlingberg Schlössl. Bei einer Streckenlänge von etwas über vier Kilometer überwindet die 2009 modernisierte Schmalspurbahn einen Höhenunterschied von 255 Metern. Die Steigung beträgt fast durchgehend 105 ‰. Nachdem die Pöstlingbergbahn diese Steigung rein über die Haftreibung der Räder bewältigt, ist sie damit die steilste Adhäsionsbahn der Welt. Jährlich circa 500.000 Personen nutzen heute die Bahn für einen Ausflug zum Pöstlingberg. INFO: www.linzag.at


INFOS

klonen, die eigene DNA isolieren oder ein Foto der eigenen Netzhaut schießen. Und Freqtric Drums macht Kinder selbst zum Instrument. www.aec.at

ÜBERNACHTEN Allein wegen des Frühstücks lohnt sich der Aufenthalt in dem sorgfältig restaurierten Erbhof.

die schwierigen Lebensbedingungen einfach arbeitender Menschen Anfang des 19. Jahrhunderts gezeigt. www.steinbrecherhaus.at

ESSEN & TRINKEN

AKTIVITÄTEN Zu Fuß vom Stadtzentrum er-

Empfohlen von Slow Food® Österreich: Regionale Schmankerl aus vorwiegend biologischer Herkunft Die Donauwirtinnen 4040 Linz, Webergasse 2 Tel. 0732-737706, www.diedonauwirtinnen.at

reichbar ist der Erdstall Ratgöbluckn. Das über 100 m lange, unterirdische Gangsystem diente im Mittelalter als Zufluchtsanlage bei Kriegsfällen.

5 MAUTHAUSEN Noch heute bekannt ist der alte Donaumarkt für seinen »Mauthausner Granit«, der Wiens Prachtbauten schmückt und Budapests alte Brücken trägt. Im zweiten Weltkrieg erlangte das Konzentrationslager der Nationalsozialisten traurige Bekanntheit.

Gartenzimmer Familie Marksteiner 4310 Mauthausen, Haid 8 Tel. 07238-2416, www.gartenzimmer.at Prämierte Küche, komfortable Zimmer & eine tolle Aussicht – der Aufstieg zum Weindlhof lohnt sich!

INFORMATION Tourismusverband Mauthausen 4310 Mauthausen, Haindlkai 15 Tel. 07238–2243, www.mauthausen.info

VERANSTALTUNG Zu einem wahren Stadtfest wird alljährlich Anfang August das Vinum Perg, bei dem 100 Weingüter aus 15 österreichischen Anbaugebieten ihre interessantesten Weine kredenzen. www.vinumperg.at

MUSEUM Einen Besuch lohnt Schloss Pragstein, in dem gleich zwei Museen untergebracht sind. Die Entwicklung der kleinen Landapotheken zeigt das Apothekenmuseum mit zahlreichen Exponaten. www.apothekenmuseum.at Die wechselvolle Geschichte des historisch bedeutenden Donaumarktes wird im Heimatmuseum gezeigt. www.heimatverein-mauthausen.org

ESSEN & TRINKEN Ob in der neuen Stube oder auf der herrlichen Terrasse – hier gilt nur eines: Mahlzeit!

Moststub’n Frellerhof 4310 Mauthausen, Frellerhofweg 13 Tel. 07238-2789, www.frellerhof.at

Die Anlage verbindet acht Kammern mit zwei Sitz- und 19 Lichtnischen. Führungen sind buchbar unter: www.pergmuseum.at

Pension & Restaurant Weindlhof 4310 Mauthausen, Kirchenweg 12 Tel. 07238-2641, www.weindlhof.at

6 PERG Von einer Einkaufs-, Schul- und Verwaltungsgemeinde entwickelt sich die größte Stadt des Mühlviertels mehr und mehr zur Kulturstadt mit Literatur-, Musik und Theaterangeboten.

MUSEUM Das Heimathaus-Stadtmuseum Perg bietet einen Einblick in die Stadtgeschichte. Schwerpunkte sind unter anderem Perger Keramik, die Granitindustrie und die Zunft der Perger Mühlsteinbrecher. www.pergmuseum.at Der Steinbrecher-Spaziergang führt vom Stadtplatz zum 1802 errichteten Steinbrecherhaus. Perg verdankt seine Entstehung und Blüte im Mittelalter der Gewinnung von Mühlsteinen aus dem Sandstein. In Wohnhaus und Arbeitshütte werden

7 AU AN DER DONAU Vor allem bei Campern ist der kleine Ort am idyllischen Donauhafen bekannt.

ÜBERNACHTEN »Ankommen & Wohlfühlen« ist das Motto dieses Hauses, mit komfortablen Zimmern, Restaurant und Frühstück auf der herrlichen Donauterrasse:

Donauhotel Lettnerhof 4332 Au an der Donau, Flößerweg 1 Tel. 07262-57074, www.lettnerhof.at


Donau 84 – 85

Außergewöhnliche Nächtigungsmöglichkeit – in Schlaffässern und direkt am Donauradweg:

In zahlreichen Workshops lassen sich alte Handwerkstechniken wie Töpfern, Spinnen, Bogen bauen oder Bronze gießen erlernen. Auch Führungen durch das Erlebnismuseum und Gruppenangebote wie etwa die »Keltische Reifeprüfung« sind möglich. www.keltendorf-mitterkirchen.at

AKTIVITÄTEN Der Badesee Mitterkirchen wird von Einheimischen wie von Gästen genutzt. Eine Freizeitanlage mit Beachvolleyballplatz, Wassertrampolin und einer Bade-Insel sorgen für Abwechslung an heißen Tagen. Camping & Pension Au an der Donau 4332 Au an der Donau, Hafenstraße 1 Tel. 07262-53090, www.camping-audonau.at

VERANSTALTUNG Von Mai bis September

ESSEN & TRINKEN

UMGEBUNG Allemal einen Besuch wert ist das ehemalige Zisterzienserstift Baumgartenberg. Sehenswert sind in dem um 1660 barockisierten Innenraum der Stiftskirche vor allem das kunstvoll geschnitzte Chorgestühl, die Kanzel mit Schmiedeeisengitter und die klangschöne Orgel des Passauers Leopold Freundt aus dem Jahre 1662. Im Stift sind heute ein Kloster der Schwestern vom Guten Hirten sowie das Europagymnasium Baumgartenberg untergebracht. pfarre-baumgartenberg.dioezese-linz.at

ÜBERNACHTEN

Speisen in urgeschichtlichem Ambiente – die kultige Jausenstation im Keltendorf Mitterkirchen:

Auf einer kleinen Anhöhe in ruhiger Lage liegt diese private Unterkunft mit herrlichem Weitblick über das ganze Machland:

Jausenstation im Keltendorf 4343 Mitterkirchen im Machland, Lehen 12 Tel. 07269-6611, www.keltendorf-mitterkirchen.at

Gästehaus Zickerhofer 4342 Baumgartenberg, Steindl 101 Tel. 07269-410, www.zickerhofer.at

bietet die Kulturbühne ein breites musikalisches Angebot. www.camping-audonau.at

8 MITTERKIRCHEN Direkt am Donauradweg gelegen, bietet der kleine Ort mit Badesee und Keltenmuseum nicht nur Radfahrern Abwechslung.

MUSEUM Das Keltendorf MItterkirchen eröffnet einen spannenden Einblick in die Lebenswelt Hallstatt-Zeit von etwa 800 bis 450 v. Chr.

KEINE SORGEN, OBERÖSTERREICH.

Foto: Jens Weber, München

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Mühlviertel Wissen 86 – 87

MÜHLVIERTEL WISSEN 1

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FAUNA

Viele ursprünglich im Mühlviertel beheimateten Tiere­ wurden durch Bejagung – aber vor allem durch den Verlust von Biotopen ausgerottet. So mussten die gefürchteten Braunbären allesamt ihr Leben lassen. Allerdings begann man vor einiger Zeit durchaus erfolgreich, durch Unterschutzstellung und Revitalisierung von Biotopen den Artenreichtum wieder zu erhöhen. So werden heute wieder Rotfüchse und einzelne Wölfe gesichtet und im Norden des Landes kehren Luchs und Elch zurück. Schon mehr Chancen auf Entdeckung haben die heimischen Vogelarten: Schwarz-, Bunt- und Grünspecht, Weißstorch und die – ob ihres Gesanges – auch »Nachtigall des Mühlviertels« genannte Heidelerche lassen sich von Frühaufstehern beobachten. An Teichen findet man des Öfteren Rohrweihe, Gänsesäger oder den putzigen Haubentaucher. Ein wahres Eldorado für Wasservögel stellt die Entenlacke bei Saxen dar. Zahlreiche Entenvögel, Kormorane, Teich- und Bläßhühner geben sich mit Watund Singvögeln ein Stelldichein. Bei Leopoldschlag weitet sich das Land zu einem der schönsten natürlichen Flussläufe Mitteleuropas, dem der Maltsch. Am Grünen Band Europa gelegen, entstand hier ein Naturjuwel ersten Ranges. Seltene Pflanzen und Tiere wie der Wachtelkönig, das Braunkehlchen oder die Bekassine begegnen einem bei geführten Wanderungen.

Links: Lepus europaeus – der Feldhase ist trotz Bejagung im Mühlviertel flächendeckend anzutreffen. 1) Auf trockenen bis halbfeuchten Magerwiesen kommt der wunderschön gezeichnete Schachbrettfalter vor. 2) Siegerin in solchen Auseinandersetzungen mit einem Kernbeißer ist meist die Blaumeise. 3) Love, love, love – hier zwischen Weibchen (links) und Männchen (rechts) der seltenen Smaragd-Eidechse



Strudengau 88 – 89

UNTERWEGS IM STRUDENGAU Mächtige Burgen, zauberhafte Plätze und ein breites kulturelles Angebot – das ist der Strudengau heute. Aus der einst gefürchteten Donau-Passage wurde ein beliebtes Ausflugs­ ziel für nationale und internationale Gäste. Mit den Donaufestwochen im Strudengau hat die Region außerdem ein Mekka für historische Aufführungspraxis geschaffen.

Der namensgebende Ort Struden mit Burg Werfenstein und dem legendären Schusterstein.


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Strudengau 90– 91

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Strudengau: Der kurze Donau­ abschnitt trumpft auf mit Geschichte, Kultur und Landschaft.

1) Der sagenumwobene Strudengau führt durch das zauberhafte Donaustädtchen Grein. 2) Ein wahrer Blickfang: die gänzlich mit Donaukieseln dekorierte Sala-Terrena auf Schloss Greinburg 3) Live-Musik ist fester Bestandteil des alljährlichen Greiner Kunsthandwerksmarktes. 4) Bei Wienern besonders beliebt: Aufführungen der Greiner Sommerspiele im historischen Stadttheater

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ahm und träge fließt die Donau in ihrem breiten Bett durch den Strudengau im Unteren Mühlviertel. Kleine Sandstrände, milde Temperaturen und elegant dahingleitende Flusskreuzfahrtschiffe verbreiten Urlaubsstimmung. Dass das nicht immer so war, daran erinnert der Name des 23 Kilometer langen Donautales. Früher herrschten zwischen Saxen und Ybbs wilde Zeiten. Mit Tosen und Brausen donnerte der Fluss durch felsige Engstellen und verursachte so die kreisförmig-wirbelnden Strudel, die der Region ihren Namen gaben. Schiffsreisende lernten hier das Fürchten. Historisches Schmuckkästchen Grein Nur 240 Meter über dem Meeresspiegel liegt das kleine Dorf Struden – genau dort, wo die Donaustrudel am wildesten waren. Hier musste sogar Kaiser Franz Josef, als er 1854 seine Sisi von Bayern nach Wien holte, notlanden und in ein nachfolgendes Dampfschiff umsteigen. Obwohl schon Ururgroßmutter Maria Theresia erste Entschärfungen der Strudenstrecke veranlasst

hatte, kam es immer wieder zu schweren Schiffshavarien. Erst durch den Bau des Kraftwerkes Ybbs-Persenbeug (1957) waren die Gefahren von Strudel und Wirbel endgültig gebannt. Fast 60 Jahre später wurde die Donau in diesem Abschnitt abermals gezähmt. Verheerende Hochwässer, die vor allem das Donaustädtchen Grein heimsuchten, haben seit dem Abschluss eines imposanten Dammbau-Projektes keine Chance mehr. Dafür ist Grein um eine durchaus angenehme Attraktion reicher. Der begehbare Damm bildet eine großzügige Flaniermeile, gesäumt von Kinderspielplatz und Parkbänken. Die Stadt zeigt dem Besucher somit zwei Gesichter – das neue, von Radfahrern und Eis schlemmende Touristen belebte Donauufer und das in den alten Bürgerhäusern im Stadtzentrum versteckte historische Grein. Lebensfreude, Genuss und entspannte Gelassenheit sind da wie dort zu finden. Während jedoch »unten« an der Donau die Menschen kommen und gehen, lässt man sich »oben« in der


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1) und 2) Sommerliches Wandern in der Wolfsschlucht verspricht Abwechslung und Kühle. 3) Romantischer Eingang zur Stillensteinklamm 4) Regelmäßig locken Veranstaltungen Besucher zur Jausenstation Gießenbachmühle.

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Strudengau 92 – 93

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Altstadt nieder, um Pause zu machen. Das buckelige Kopfsteinpflaster bremst den Schritt und auch ein Vorübereilen am kleinen Biedermeier-Café am Stadtplatz wäre absolut ungebührlich. Die verspielte Architektur der schmucken Häuser aus dem 16. Jahrhundert ist eine nähere Betrachtung wert. Sie erzählt vom Wohlstand der Greiner Bürger. Als Kaufleute nutzten sie die Donau für ihren regen Handel mit großen Privilegien. 1791 leistete man sich sogar den Einbau eines eigenen Theaters im Obergeschoß des Rathauses. Es gilt als das älteste weltliche Theater Österreichs. Für heutige Verhältnisse erscheint es uns winzig und voll von kuriosen Details. Absperrbare Sitze etwa oder ein »stilles Örtchen« hinter dem Logenvorhang sorgen bei jeder Führung für erstauntes Kopfschütteln. Kunstsinn und künstlerische Lebendigkeit versprüht auch das hoch über Grein thronende Schloss Greinburg mit herrlichem Ausblick auf den Fluss. In den Festräumen der herzoglichen Familie Sachsen-Coburg und Gotha wird auch heute noch stilvoll gefeiert; mit illustren Gästen – immerhin gehören zum Famili-

enkreis auch die Verwandten am englischen Hof und die schwedische Königsfamilie. Besuchern ist der Einblick in die privaten Festräume gestattet, genauso wie der Gang durch Rittersaal, Arkadenhof

aus über den Weg Nummer neun heranwandern. Wer mit dem Auto kommt, parkt bei der Gießenbachmühle. Den Gießenbach entlang geht es in die Schlucht – anfangs noch auf natürlichen Wegen, spä-

Kühlendes Wandern im Sommer: Klamschlucht, Wolfsschlucht und Stillensteinklamm und Schifffahrtsmuseum. Stimmungsvoll aufgeladen wird der geschichtsträchtige Ort alljährlich, wenn im Sommer die Donaufestwochen im Strudengau einziehen und mit einem fulminanten Konzert­ reigen den Bogen von Alter Musik zur Moderne spannen. Vom Lohn des Aufstiegs Während man Grein als »die Perle des Strudengaus« bezeichnet punktet die Um­ gebung mit Sehenswürdigkeiten, die die Natur ganz im Verborgenen geschaffen hat. Eines der bekanntesten derartigen Naturjuwele ist die Stillensteinklamm – nur drei Kilometer von Grein entfernt. Grein-Besucher können vom Hauptplatz

ter auf künstlichen Steiganlagen immer höher und höher – vorbei an rauschenden Wasserkaskaden und dem imposanten Felsüberhang der »Steinernen Stube«. Die eineinhalb Stunden vergehen wie im Flug – der Lohn für den Aufstieg ist eine herzhafte Jause in der »Aumühle«. Das Wandern ist heute des Österreichers liebste Freizeitbeschäftigung. Man tut es zur Erholung von Bürostress und Stadtlärm. Stressfaktoren ganz anderer Art ist ein prominenter Wanderer dereinst in der Wolfsschlucht bei Bad Kreuzen entflohen. Anton Bruckner – der »Musikant Gottes« war 1867 und 1868 auf Kur im Strudengau. Er – so erzählt man sich – zog die Stille der Wolfsschlucht


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Strudengau 94 – 95

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INDIVIDUELL BETREUT URLAUBEN

Seit dem Jahre 2008 richtet das Friedens­ stift Waldhausen ein österreichweit einzigartiges Angebot an Menschen mit Beeinträchtigung und Senioren, die gerne alleine Urlaub machen wollen. In familiärem Rahmen werden die Gäste bis Pflegestufe 6 bedarfsorientiert betreut. Alle Unterkünfte sind auf diese »beson­deren« Urlauber ausgerichtet. Kleine Aktivitäten wie Ausflüge, Kutschenfahrten, begleitete Spaziergänge oder Museums­besuche sorgen für Abwechslung. Und so kommt ein Großteil der Gäste mittlerweile immer wieder… Verein Friedensstift Waldhausen 4391 Waldhausen im Strudengau Schlossberg 1/14, Tel. 07260-20860 www.betreut-urlauben.at

den Klängen der örtlichen Blasmusikkapelle vor, die sich um die Unterhaltung der Kurgäste bemühte. Der Natur- und Kulturlehrpfad Wolfsschlucht gehörte zum damaligen »Wellnessprogramm« des Kneipp-Kurortes Kreuzen. Kalte Waschungen entlang des schattigen Aufstieges sind tatsächlich sehr erfrischend. Zu Bruckners Zeit wurden sie sogar ärztlich verordnet. Natürliche Wasserbecken und kleine Wasserfälle tragen heute noch so sinnige Namen wie »Greiner Duschen« oder »Wiener Wellen-Bäder«. Zum Besitz der nahen Burg Clam gehört die imposante Klamschlucht. Sie beginnt unterhalb der Burg und endet in der Ortschaft Au westlich von Saxen. Der schwedische Dramatiker August Strindberg hielt sich bei seinen Besuchen in Oberösterreich mit Vorliebe in der Klamschlucht auf, die ihn als Literat und Maler inspirierte. Zum Gedenken ist ihm in Saxen ein eigenes, kleines Museum gewidmet. Bizarre Felsgebilde mit fantasievollen Namen wie »Drachenloch« oder »Ra-

benstein« säumen den Aufstieg in der Schlucht. Das Klima ist feucht-schattig und sorgt für üppige Vegetation. Während wir heute vor allem die Idylle und Schönheit der Schlucht schätzen, nutzten sie unsere Vorväter auch wirtschaftlich. Die Wasserkraft des Klambaches wurde für eine Getreidemühle und ein Sägewerk eingesetzt. Die Welt im Stift Das 1147 gegründete und 1792 aufgelassene Augustiner-Chorherren-Stift Waldhausen war gleich nach der Jahrtausendwende Schauplatz der Oberösterreichischen Landesausstellung. Eine Vielzahl an Festen und Veranstaltungen brachte dem imposanten Stiftsbau damals überregionale Aufmerksamkeit. Die Waldhausener wussten die Gunst der Stunde zu nutzen und schmiedeten eine Reihe von herzeigbaren Projekten, die Waldhausen dauerhaft zum Besuchermagneten im Unteren Mühlviertel machen. Im Sommer ist es der attraktive Badesee mit Blick auf Stift und Kirche, der die

1) Im Sommer ein Magnet für Jung und Alt ist der malerische Badesee Waldhausen. 2) und 3) Zu jeder Jahreszeit zeigt das Barockstift Waldhausen seine Pracht. 4) Moderne Architektur trifft mittelalterliche Burg: das neue Hotel Schatz.Kammer vor der Burg Kreuzen.


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Gäste anzieht. Ein großer Rundwanderweg, kleine Spazierrunden oder unterhaltsame Themenwege wie etwa der »Honigschleuderweg« lenken vom Alltag ab und machen die Mühlviertler Natur- und Kulturlandschaft erlebbar. Im Winter laden Kutschenfahrten und ein romantischer Adventmarkt vor der Kirche mit traditionellem Handwerk und bodenständiger Kulinarik zu einem Besuch ein. Dass Waldhausen für Menschen mit Beeinträchtigungen oder Senioren mit Betreuungsbedarf besonders attraktiv ist, liegt am Verein »Friedensstift Waldhausen«. Dieser entwickelte unter dem Motto »Individuell Betreut Urlauben« ein ganz spezielles Urlaubsangebot für diese Zielgruppe. (Siehe Infobox S. 95)

1) Jeden Sommer erbebt der Burghügel von Clam unter den Klängen der Clam-Konzerte. 2) Mit dem Arkadenhof beginnt der große Rundgang auf Burg Clam. 3) Feierlicher Abschluss des Rundganges ist das prächtige Landschaftszimmer mit der gedeckten Festtafel.

Wo Grafen schlafen Wie lebt es sich eigentlich auf einer mittelalterlichen Burg? Wo könnte man dieser Frage besser nachgehen, als auf Burg Clam, nur sieben Kilometer von Grein entfernt! Die Burganlage wird seit Jahrhunderten stetig bewohnt. Was Clam-Besucher schon von weitem sehen, sind der mehr als 40 Meter hohe, fünfstöckige Wohnturm (Palas) und der Bergfried (Rundturm) – beide für Otto von Machland im 12. Jahrhundert auf einem Granitmassiv oberhalb der Klamschlucht erbaut. Bei Herrschaftskriegen verschanzten sich die Burgherren und ihr Gefolge stets erfolgreich hinter dem Steingemäuer. Im 18. Jahrhundert stellte sich das wehrhafte Gebäude auf friedlichere Zeiten ein. Der Burggraben wurde zugeschüttet und wich Ziersträuchern und Blumen, aus der Zugbrücke wurde eine befestigte Zufahrt, in einem Nebengebäude wurde Bier gebraut. Ein Rundgang durch die Burg beginnt im Arkadenhof und führt durch Burgapotheke und Waffenkammer zu den geschmackvoll möblierten Wohnräumen der Grafen von Clam inklusive einer einzigartigen Porzellansammlung. Der aktuelle Besitzer, Carl Philip Clam, lädt sich auch gerne Gäste ein. Diese kommen in großer Zahl, aber nicht ins Speisezimmer. Sie bevölkern die Meierhofwiese unterhalb der Burg und beamen die altehrwürdigen Gemäuer mit internationaler Beachtung ins 21. Jahrhundert. Denn Burg Clam wird in den Sommermonaten zur Open-Air-Konzertbühne mit tausenden Besuchern. Alle großen Stars der internationalen Rockszene – von Status Quo über Uriah Heep bis Nazareth haben hier bereits in die Saiten gegriffen. Die lateinamerikanische Rock-Legende Carlos Santana ist Dauergast in Clam und auch erfolgreiche Austropoper sorgen immer wieder für unvergessliche Clam-Abende.


SPECIAL – TEM BAD KREUZEN

URLAUB MIT TIEFGANG

Gesund und erholt im 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin enn ein Sanguiniker zu einer Gesundheitswoche im Mühlviertel aufbricht, dann treibt ihn Neugierde und freudige Erwartung an. Der Phlegmatiker hat möglicherweise aufgrund einer Empfehlung aus dem Freundeskreis gebucht und lässt den Dingen ihren Lauf. Der Melancholiker studiert schon vor seiner Ankunft sämtliche Angebote auf der Webseite und der Choleriker hat seine persönliche Erholungs-Checkliste im Gepäck. So unterschiedlich wie die Temperamente (Archetypen) der Menschen, so unterschiedlich ist ihr ideales Erholungsprogramm im »1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin« in Bad Kreuzen. Das Gesundheitshotel hat sich der wesensgerechten Heilkunst verschrieben und nutzt den Erfahrungsschatz großer Gelehrter aus früheren Generationen in Kombination mit den modernen medizinischen Erkenntnissen unserer Zeit. Eingebettet in das Grün der umliegenden Wiesen und Wälder und umgeben von einem großen Kräutergarten

steht das Hotel mit Viersterne-Standard auf einem kleinen Hügel, dem Maria-Hilf-Berg. Es gehört den Marienschwestern vom Karmel, einer durchaus weltlich orientierten Ordensgemeinschaft. Sie führen das Haus mit viel Liebe zum Detail, hoher menschlicher Qualität und hundertprozentiger Leidenschaft mit einem besonderen Segen für Mensch und Natur. Dass jeder für sich im Urlaub die richtige Balance findet, dafür sorgen nicht nur die Ärzte, die sich der TEM (Traditionelle Europäische Medizin) verschrieben haben. Physiotherapeuten, Kräuterexperten und Köche orientieren sich in ihrer Arbeit für den Gast ebenfalls an den jeweiligen Archetypen. Schon beim Arzt-Gespräch am Ankunftstag wird klar, dass hier neben der Schulmedizin viel Platz ist für traditionelle Therapien und persönliche Gespräche. »Wir unterstützten jeden Gast dabei, leistungsfähiger, gesünder und gelassener zu werden, indem wir uns ganz auf seine Persönlichkeit einlassen«, erklärt Kneipp-Ärztin und TEM-Expertin Dr. Michaela Lehmann.


SPECIAL TEM 98 – 99

»Die Philosophie der Traditionellen Europäischen Medizin ist überall in unserem Haus spürbar.« Fritz Kaindlstorfer (Hausleitung)

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Mit dem individuellen Gesundheitsplan in der Hand, kann die Reise zum eigenen Wohlbefinden beginnen – zum Beispiel mit Wyda. Das Yoga der Kelten beruhigt den Geist, schärft die Wahrnehmung und harmonisiert den Energiefluss im Körper. Dem gestressten Choleriker genauso wie dem leichtfüßigen Sanguiniker mag eine Lektion Bogenschießen gut gefallen. Innere Ruhe und Fokussierung, mentale Stärke und Achtsamkeit können dabei geerntet werden. Kneipp-Anwendungen, Schwimmen und Saunieren, Tee-Ritual und Räucher-Kurs, Kräuterwanderungen und noch viele weitere Angebote stehen für die nächsten Tage am Programm. Das Hinfühlen auf die eigene Aufmerksamkeit, das im TEM-Zentrum Bad Kreuzen gelehrt wird, führt unweigerlich auch zu den genussvollen Mahlzeiten im Haus. Mit Kreativität und regionalen Zutaten – überwiegend bio – wird so gekocht, dass jeder Gast wieder in seinem archetypischen Gesundheitsprogramm punkten kann.

Broschüre kostenlos ! anfordern

3 1) Alle Anwendungen sind auf die unterschiedlichen Temperamente abgestimmt. 2) Bogenschießen mit geist(l)icher Unterstützung 3) Im Kräutergarten des Viersterne-Hauses lässt es sich wunderbar entspannen …

1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin der Marienschwestern vom Karmel 4362 Bad Kreuzen 106 Tel. +43 (0) 7266-6281 eMail: badkreuzen@marienschwestern.at www.tem-zentrum.at


INFOS

HISTORISCHE ORTE, BAROCKE MUSIK »Strudengau« – der kurze Donauabschnitt zwischen Dornach und Ybbs/Persenbeug zählt landschaftlich zu den schönsten in ganz Österreich. Zu erholsamen Wanderungen verlocken wildromantische Schluchten, eingebettet in intakter Natur. Interessante Burgen und Schlösser erzählen von vergangenen Zeiten – während vor allem in den Sommermonaten zahlreiche Kulturveranstaltungen die Gäste in die Region locken.

REGIONALE INFORMATIONEN Alle Auskünfte zum Strudengau bekommen Sie am historischen Stadtplatz von Grein: Tourismusverband Grein 4360 Grein, Stadtplatz 5 Tel: 07268-7055, www.grein.info

sen sich ausgezeichnet mit einem Eis am neuen Donaukai genießen. Alte Tradition neu belebt: Wenn Sie mit der Überfuhr auf das niederösterreichische Donau­ ufer übersetzen, werden Sie mit einem herrlichen Blick auf Grein belohnt!

1 GREIN

ter Musik spannen sie mittlerweile den Bogen bis zu zeitgenössischen Komponisten. Auf Schloss Greinburg, im Barockstift Waldhausen, in der reizvoll gelegenen Kirche Altenburg und weiteren interessanten Orten finden die Aufführungen statt. Vor allem die Opernraritäten barocker Meister ziehen ein internationales Publikum an. www.donau-festwochen.at

ESSEN & TRINKEN

Das in einer kleinen Bucht gelegene Städtchen Grein besticht durch Lage, historische Altstadt und ein breites Kulturangebot.

Von weit her pilgern Genießer für die feinen Mehlspeisen und das berühmte »Schörgi-Eis«.

SEHENSWERT Schon von weither sichtbar thront Schloss Greinburg über dem historischen Schiffer-Städtchen. Der spätmittelalterliche Gebäudekomplex ist Österreichs ältestes Wohnschloss. Zu den Highlights zählen der mächtige Rittersaal, der romantische Arkadenhof, das einzigartige Diamantgewölbe und die Sala Terrena mit ihren beeindruckenden Mosaiken aus Donaukieseln. Ein auf halber Höhe liegender Aussichtspunkt gibt einen weiten Blick über die Donaulandschaft und die pittoreske Altstadt frei. www.schloss-greinburg.at

MUSEUM Auf Schloss Greinburg ist auch das Oberösterreichische Schifffahrtsmuseum untergebracht. Gezeigt werden maßstabsgetreue Modelle historischer Schiffe auf der Donau sowie der mühevolle Alltag der Floßfahrt. Im Historischen Stadttheater, einem der ältesten Theater Österreichs finden nach wie vor Aufführungen statt. Originale Sperrsitze, ein Klosett, das nur durch einen Vorhang vom Zuschauerraum getrennt ist und eine eigene Gefängniszelle zählen zu den Kuriositäten.

AKTIVITÄTEN Bei einem abendlichen Spaziergang durch die Altstadt laden mehrere Cafés und Bistros zum Verweilen ein. Heiße Sommertage las-

d’ÜBERfuhr Infos unter: www.schwallenburg.at Der Familienwanderweg durch die Stillensteinklamm zählt zu den beliebtesten Ausflugszielen der Umgebung. Kleine Wasserfälle und mächtige Granitblöcke tragen zur wild-romantischen Stimmung der Schlucht bei. Direkt am Eingang der Stillensteinklamm liegt die Jausenstation Giessenbachmühle. Empfehlenswert ist eine kräftige Mühlenjause zu Beginn des Marsches. Tel. 069913030422, www.giessenbach.wordpress.com

Café-Konditorei Schörgi 4360 Grein, Rathausgasse 2 Tel. 07268-350, www.schoergi.at Unterhalb des Schlosses kocht ein junges Team ausgezeichnete Küche und bietet Übernachtung:

VERANSTALTUNGEN Mitte September lockt der Greiner Kunsthandwerksmarkt Tausende von Besuchern an. An die hundert internationale Kunsthandwerker zeigen ihre originellen Produkte auch in Schauwerkstätten. Von Juli bis September hauchen die Greiner Sommerspiele dem Stadttheater Grein Leben ein. Im historischen Ambiente werden Komödien alter und neuer Meister gezeigt. Zu den kulturellen Höhepunkten zählen die Donaufestwochen im Strudengau. Mit einem Schwerpunkt auf Al-

Gasthof »Zur Traube« 4360 Grein, Greinburgstraße 6 Tel. 07268-312, www.zurtraube-grein.at


Strudengau 100 – 101

Mitten im Geschehen mit neuer, cooler Bar und Blick auf den belebten historischen Stadtplatz von Grein:

ÜBERNACHTEN Stilvoll dinieren und logieren – in historischen Gemäuern direkt am Stadtplatz:

2 KLAM Die eindrucksvolle Burg Clam mit ihren internationalen Open-Air-Konzerten ist Magnet für Musikbegeisterte aus ganz Europa.

SEHENSWERT Bereits 1149 wurde die im-

Gasthaus »Kirchenwirt« 4360 Grein, Hauptstraße 3 Tel. 07268-74213, www.kirchenwirtgrein.at

Hotel und Restaurant »Goldenes Kreuz« 4360 Grein, Stadtplatz 8 Tel. 07268-3160, www.hotel-in-grein.at

posante Wehranlange Burg Clam erbaut – heute zählt sie zu den besterhaltenen Burganlagen Österreichs. Die Anlage ist seit 1454 in Privatbesitz der Grafen von Clam und wird nach wie vor bewohnt. Das mittelalterliche Gebäude birgt einen lauschigen Arkadenhof, eine Waffenkammer, die Burgapotheke sowie die prunkvollen Wohnräume der Grafen von Clam. Neuerdings empfängt der Burgherr Gäste auch persönlich mit Sekt, Walking Lunch oder Dinner. www.burgclam.com

Direkt neben dem Stadttheater, im original Biedermeier-Stil eingerichtet, elegant und gemütlich:

FAHRRAD-SERVICE

MUSEUM Das Burgmuseum ist von 1. Mai bis

Schnellen Reparaturservice und trendige Sportbekleidung bietet dieser Fahrrad-Service direkt am Donauradweg: Grell KFZ-Tech, Inh. Franz Krottenthaler 4360 Grein, Kreuznerstraße 1 Tel. 07268-230, kfz.krottenthaler@aon.at

31. Oktober geöffnet. Zu den ausgestellten Objekten zählen die wertvolle Porzellansammlung der Grafen, sowie Rüstungen und Waffen aus alter Zeit. Sakrale Schnitzkunst findet man in der gotischen Burgkapelle. Und wenn man ein wenig Glück hat, führt einen der Burgherr persönlich …

CAMPING

VERANSTALTUNGEN In den Sommermonaten finden sich jährlich internationale Rock- und Popgrößen wie Pink, Seal und Billy Idol in Klam ein um dort am Fuße der Burg Clam Freiluft-Konzerte zu geben. Die einmalige Location mit Blick auf die Burg lockt zahlreiche Zuschauer aus ganz Europa www.clam.at

Café Blumensträußl 4360 Grein, Stadtplatz 6 Tel. 0664-3334443, www.kaffeehaustradition.at

Direkt an der Donau mit Blick auf die Greinburg liegt einer der schönsten Campingplätze im Mühlviertel: Campingplatz Grein 4360 Grein, Campingplatz 1 Tel. 07268-21230, www.camping-grein.at

Mit der „MS Donaunixe“ hinein in den schönen Strudengau! Ab Hafen Ardagger oder Grein, vorbei an mächtigen Burgen, der Insel Wörth, bis nach Freyenstein und zurück über Sarmingstein, St. Nikola und Struden Verschiedene Tagesangebote für Gruppen, auch wochentags nach vorheriger Vereinbarung, finden Sie unter: www.donauschiffahrt-ardagger.at

Donauschiffahrt Ardagger GmbH, 3321 Felleismühle 5, Tel. 0 74 79 / 64 64, office@donauschiffahrt-ardagger.at

Donauschiffahrt Ardagger Das Schiff bietet einen außergewöhnlichen Rahmen für Veranstaltungen. Von der Hochzeit, dem Vereinsausflug bis zur Geburtstagsfeier ...

Fixe Fahrten: von Ostern bis 26. Oktober Samstag, Sonntag u. Feiertag von 14:30 – 16:30 Uhr


INFOS

3 SAXEN Ein lohnenswerter Ausflug: Von der Saxener Au über Strindbergmuseum und Sturmmühle durch die Klamschlucht zur Burg Clam.

MUSEUM Das Strindbergmuseum in Saxen ist das einzige Museum außerhalb von Schweden, das dem Schrifsteller August Strindberg gewidmet ist. Der Schriftsteller hielt sich mehrere Jahre in Saxen und Umgebung auf. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich originale Manuskripte und Briefe des Künstlers. www.strindbergmuseum.at Die Sturmmühle, am Eingang zur Klamschlucht gelegen, vermittelt in einem Themenpark das rustikale Landleben im Strudengau. Darüber hinaus bietet sie hausgemachte Schmankerl und Über­nachtung in heimeliger Atmosphäre.

Kulturzentrum Sturmmühle Landleben Strudengau 4351 Saxen, Au 10, Tel. 0664-1534238 www.sturmmuehle.at

G’sund leben …

im Kneippkurort Bad Kreuzen Eine nachhaltige Kooperation entstand 2006 im Kurort Bad Kreuzen. Landwirte, Gastronomen und regionale Direktvermarkter vernetzten sich zu einer »Genussregion« im Unteren Mühlviertel. Ob Honig, Milchprodukte, Biojause oder Zirbenkissen – die Kooperation hält vielfältige Angebote für ihre Gäste bereit.

ESSEN & TRINKEN

ÜBERNACHTEN

Frisch, saisonal, bodenständig, kreativ und selbstgemacht ist die Devise von Josef Schiefer.

Idyllisch in den Greiner Bergen gelegen, mit eigener Wellness-Oase und Shuttle-Dienst:

Landgasthof »Zur Zugbrücke« 4362 Bad Kreuzen, Nr. 9 Tel. 07266-6212, www.gasthof-schiefer.at

Wellnesshotel Aumühle*** 4360 Grein, Panholz 17 Tel. 07268-8130, www.aumuehle.at

»Sau Guat« ist das Motto dieser vielfach ausgezeichneten Bio-Mostschenke mit Hofladen:

Direkt vor den Mauern der historischen Burg Kreuzen – modernes Ambiente mit besonderem Flair:

Speck-Alm 4362 Bad Kreuzen, Lehen 15 Tel. 07266-6261, www.speck-alm.at

Schatz.Kammer Burg Kreuzen 4362 Bad Kreuzen, Neuaigen 14 Tel. 07266-6686, www.burg-kreuzen.at

AKTIVITÄTEN Durch die mystische Klamschlucht bahnt man sich den Weg von Saxen hinauf zur Burg Clam. Literaten und Künstler wie August Strindberg, Thomas Bernhard und Ernst Graner fanden hier Inspiration. In kühlender Luft passiert man sagenumwobene Stationen wie die »Steinerne Tür« und das »Drachenloch«.

UMGEBUNG Die sich über zwei Quadratkilometer erstreckende Auenlandschaft der Donau ist ein bedeutender Lebensraum für die Tier- und Pflanzenwelt. Für Naturliebhaber ist die Entenlacke im Naturschutzgebiet Natura 2000 ein Paradies. In vielen kleinen Tümpeln und Altarmen der Donau tummeln sich Teichmolche, Wasserfrösche und Gelbbauchunken sowie zahlreiche Vogelarten. www.entenlacke.com

Weitere Informationen über Bad Kreuzen unter: www.gsundleben.at


4 BAD KREUZEN Zwischen Speck-Alm und Marienschwestern lässt sich wunderbar durch die romantische Wolfsschlucht wandern.

SEHENSWERT Erhaben, auf einem b­ e­waldeten Bergrücken, liegt Burg Kreuzen. Sie ist die zweit­ größte Burganlage Oberösterreichs und zählte während der Türkengefahr 1549 zu den wichtigen Verteidigungsanlagen im Machland. 1880 wurde die mächtige Burg durch eine Feuersbrunst zur Ruine – heute wird sie als Kulturzentrum genutzt.

VERANSTALTUNGEN Stift Waldhausen bildet die romantische Kulisse für SILVA – die kleinsten Seefestspiele Österreichs. Auf der Seebühne am reizenden Nepomukteich in Waldhausen finden die Aufführungen statt. Der intime Rahmen begeistert gleichermaßen Zuseher wie Darsteller. www.fussfrei.at Der Waldhausener Advent auf dem Stiftsplatz zählt zu den stimmungsvollsten Märkten im ganzen Mühlviertel. www.advent-strudengau.at

donau Bühne der Alten Musik mit Kontrapunkten Oper · Konzerte · Meisterkurse Michi Gaigg, Intendantin

KNEIPPEN 1. Zentrum für Traditionelle Europäische Medizin der Marienschwestern vom Karmel 4362 Bad Kreuzen 106, Tel. 07266-6281 www.tem-zentrum.at (siehe Special Seite 98–99)

Der Strudengau, dort, wo das östliche Mühlviertel in die Donau fällt, präsentiert sich alljährlich im Juli und August als Bühne lebendiger Zwiesprache von Alter Musik mit der Moderne und öffnet manch musikalisches Schmuckkästchen.

AKTIVITÄTEN Seit 1846 ist Bad Kreuzen als Kurort bekannt. Kernpunkt der historischen Kaltwasserheilanstalt ist die Wolfsschlucht. Um den Gästen ein natürliches Kurerlebnis zu bieten, funktionierte man seinerzeit die Wasserfälle zu Duschen und natürliche Wasserbecken zu Wellenbädern um. Auf dem wild-romantischen Naturund Kulturpfad passiert man Stationen wie die »Neptunsgrotte« und den »Herkulesfels«.

5 WALDHAUSEN Die barocke Stiftskirche, ein wunderbar gelegener Badesee und die weich geschwungene Landschaft lassen Gäste schnell entspannen …

SEHENSWERT Nahezu überwältigt wird man

ESSEN & TRINKEN Saisonale Gerichte, regionale Spezialitäten und einen idyllischen Innenhof bietet dieser sympathische Donausteig-Wirt:

beim Betreten der Stiftskirche Waldhausen von der stimmungsvollen Lichtführung. Das ehemalige Stift liegt auf dem Schlossberg und bietet einen herrlichen Ausblick auf den See und die beginnende Mühlviertler Almenlandschaft. Am Badesee und den umliegenden Grünflächen lassen sich erholsame Stunden verbringen. Seit neuem lockt auch ein Wakeboard-Lift junge Wassersportler.

AKTIVITÄTEN Ein beliebtes Ausflugsziel ist das Heimkehrerkreuz. Von der 13 Meter hohen Plattform genießt man einen weiten, schönen Ausblick.

Gasthof Schauer 4391 Waldhausen, Markt 6 Tel. 07260-4227, www.gh-schauer.at

Opernraritäten auf Schloss Greinburg Entdeckungen der Bühnenkunst sind im stimmungsvollen Ambiente von Schloss Greinburg Programm: Unbekanntes von großen Meistern der Musikgeschichte wie Telemann, Händel oder Mozart, sowie auf europäischen Opernbühnen vernachlässigte Musiksprachen finden hier erneut ihr Podium. Konzertreihe an historischen Orten Ausgehend vom bilderreichen Gefühlskosmos des Barock, über die vielschichtige Musiksprache der Klassik, bis zum pulsierenden Groove aus dem Hier und Heute: Inspirierende Programme aus Vergangenheit und Gegenwart lassen den Geist der historischen Spielstätten lebendig und neu erfahrbar werden.

Festwochenbüro, A-4360 Grein/Donau Telefon +43 (0) 72 68 / 26 857

www.donau-festwochen.at


SERVICE

ANREISE Kleiner Tipp zu Beginn: Stellen Sie ab und zu das Navigationsgerät auf »kürzester Weg« ein, wenn Sie im Mühlviertel mit dem Auto unterwegs sind. Sie werden spannende Erfahrungen machen… Mit dem Auto: Über die Westautobahn A1 und die Europastraße E55 sowie die E60 Mit der Bahn: Vom Süden her erreichen Sie das Mühlviertel am besten über den Hauptbahnhof Linz. Linz selbst ist über Züge der ÖBB und Westbahn erreichbar. www.oebb.at , www.westbahn.at Mit dem Bus: Im gesamten Mühlviertel fahren Nahverkehrsbusse. www.postbus.at Mit dem Flugzeug: Der Flughafen in Linz liegt direkt vor dem Mühlviertel. www.flughafen-linz.at Weitere Möglichkeiten sind die Flughäfen in Wien und Salzburg, die beide jeweils rund zwei Autostunden vom Mühlviertel entfernt sind. Wien: www.viennaairport.com Salzburg: www.salzburg-airport.com

AUTOFAHREN Folgende Geschwindigkeitsbeschränkungen sind in Österreich verordnet: Ortsgebiet: 50 km/h Freilandstraße: 100 km/h Autobahn: 130 km/h Staus sind im Mühlviertel eher selten. Pannennotrufe: ÖAMTC: 120, ARBÖ: 123 Besondere Bestimmungen: • Kindern ist in jedem Fall das Überqueren der Straße zu ermöglichen. • 80 m vor und nach Bahnübergängen gilt Überholverbot. • Hält man an, obwohl man Vorfahrt hätte, so verliert man das Vorfahrtsrecht. • Das Vorbeifahren an Schulbussen ist untersagt, sofern diese die Warnblinkleuchten in Betrieb haben. • Gelbe Zick-Zack-Linien auf der Straße bedeuten absolutes Parkverbot, gelbe gerade Linien Halteverbot. • Telefonieren durch den Fahrzeuglenker ist während der Fahrt nur mit Freisprecheinrich tung gestattet.

GESCHICHTE um 100.000 v. Chr. Steinzeitmenschen errichten ein Steinpflaster bei Gusen. 5500–2300 v. Chr. Erste Siedlungen an Flusstälern und im nördlichen Mühlviertel 2300–750 v. Chr. Beginn eines regen Wirtschaftslebens mit weit reichenden Handelsbeziehungen; 400 v. Chr. Aus Gallien drängen Kelten über Süddeutschland auch in das Mühlviertel. 15 n. Chr. Die Römer besetzen das keltische Königreich Noricum, die Donau bildet die Nordgrenze (Limes). um 650 Slawen wandern aus dem Osten bis in die Gegend von Freistadt ein. 955 Nach dem Ende der Magyarenstürme beginnt das Hochstift Passau mit der Rodung des oberen Mühlviertels. 11./12. Jh. Erste geschlossene Rodungsherrschaften entstehen. 1140 Gründung der Burg Falkenstein; Beginn des Burgenbaus im Mühlviertel; 1204–1260 Die Klöster Schlägl, Hohenfurt (Vyšší Brod) und Goldenkron (Zlatá Koruna) werden zu Zentren der Kolonisation. 1220 Die Babenberger gründen die Freie Handelsstadt Freistadt. 1423–1433 In den Hussitenkriegen werden die meisten größeren Orte verwüstet. 1478 Das »Land ob der Enns« wird in Viertel geteilt. Das heutige Mühlviertel umfasst dabei zwei Viertel, das westliche Mühlviertel und das östliche Machlandviertel. 1497 Bau der ersten Donaubrücke zwischen Linz und Urfahr 1520–1648 Reformation und Gegenrefor-

AUSKUNFT

Mühlviertel Marken GmbH 4041 Linz, Freistädter Straße 119 +43 (0)732-7277-726, www.muehlviertel.at WGD Donau Oberösterreich Tourismus GmbH 4040 Linz, Lindengasse 9 +43 (0)732-7277-800, www.donauregion.at

mation; Bauernaufstände und -kriege werden blutig niedergeschlagen. Im dreißigjährigen Krieg werden so genannte »Schwedenschanzen« an der Nordgrenze errichtet. 17. Jh. Zahlreiche Burgen verfallen, neue Schlösser werden vom Adel gebaut. 1779 Nach dem Erwerb des Innviertels durch Maria Theresia werden Mühlviertel und Machlandviertel zum Mühlviertel in seiner heutigen Form zusammengelegt. um 1800 Schwere Verwüstungen durch die Franzosenkriege 1832 Erste Pferde-Eisenbahn in Europa zwischen Budweis und Linz-Urfahr 1848 Die Bauernbefreiung setzt dem System der Grundherrschaft ein Ende. Politische Verwaltung und Gerichte werden neu gestaltet, die Ortsgemeinden entstehen. 1914–1918 Erster Weltkrieg; Im Mühlviertel finden keine Kampfhandlungen statt – der Krieg bewirkt aber einen wirtschaftlichen Niedergang. 1939–1945 Im zweiten Weltkrieg erlangt das Konzentrationslager Mauthausen traurige Berühmtheit. Nach Kriegsende Besetzung durch sowjetische Truppen 1968 Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in der Tschechoslowakei und Bau des »Eisernen Vorhanges«; Tausende Tschechen fliehen ins Mühlviertel. 1989 Zusammenbruch des Kommunismus ˇ und Öffnung der CSSR-Grenze 2007 Nach dem Schengen-Abkommen Wegfall der Grenzkontrolle zwischen Mühlviertel und Südböhmen


Service 104 – 105

DATEN & FAKTEN Geographie: Das Mühlviertel ist neben dem Inn-, Traun- und Hausruckviertel eines der vier historischen Viertel Oberösterreichs. Es liegt als einziges dieser Viertel nördlich der Donau im Granit- und Gneishochland der Böhmischen Masse. Das Mühlviertel grenzt im Westen an Bayern, im Norden an Tschechien und im Osten an das niederösterreichische Waldviertel.

Pfarrkirche von Münzbach im herbstlichen Abendlicht

BADETEICHE Knapp ein Dutzend Badeseen und Naturbadeteiche locken im Sommer Gäste wie Einheimische. Hier finden Sie eine Auflistung der Badegewässer im Mühlviertel: www.muehlviertel.at

CAMPINGPLÄTZE Über das gesamte Mühlviertel verstreut liegen 18 Campingplätze an landschaftlich attrak­ tiven Orten. Im Landesinneren zu finden unter www.muehlviertel.at sowie entlang der Donau unter www.donauregion.at

ELEKTRIZITÄT Durch die österreichischen, zweipoligen Schutzkontaktsteckdosen fließen 230 V, 50 Hz.

ESSEN UND TRINKEN Das Mühlviertel birgt kulinarische Köstlichkeiten. Traditionelle Hausmannskost und regionale Schman­ kerl prägen die kulinarische Landschaft des Mühlviertels. Auf biologischen Anbau und natürliche Lebensmittel wird zunehmend größerer Wert gelegt. Im Oberen Mühlviertel gibt es Leinöl-Gerichte als Spezialität. Überall im Mühlviertel »richten« kundige Frauenhände herzhafte Jausenbrote.

Typisch für das Mühlviertel sind (bäuerliche) Jausenstationen, die häufig Topfen, Käse und Speck aus eigener Herstellung anbieten. Alt eingesessene Wirtshäuser bieten traditionelle, österreichische Gerichte an. Most und Bier sind regionale Getränke, die in hoher Qualität erzeugt werden.

FEIERTAGE An Sonn- und Feiertagen sind Banken, Geschäfte und Ämter geschlossen. Gesetzliche Feiertage: 1. Jänner (Neujahr), 6. Jänner (Hl. Drei Könige), Ostermontag, 1. Mai (Staatsfeiertag), Christi Himmelfahrt, Pfingstmontag, Fronleichnam, 15. August (Maria Himmelfahrt), 26. Oktober (Nationalfeiertag), 1. November (Allerheiligen), 8. Dezember (Maria Empfängnis), 25. Dezember (Christtag), 26. Dezember (Stefanitag)

GELD Der österreichische Schilling wurde 2002 durch den Euro abgelöst. Banken und Bankomaten finden Sie in den größeren Orten. 2015 entsprachen 1 Euro 27,06 Tschechischen Kronen (CZK) bzw. 100 CZK 3,70 Euro.

GESUNDHEIT In der EU, den EWR-Ländern und der Schweiz gilt grundsätzlich die Europäische Krankenver-

Bevölkerung: Im Mühlviertel leben ca. 270.000 Menschen, das sind 3,2 % der Gesamtbevölkerung Österreichs. Der Ausländeranteil im Mühlviertel beträgt ca. 5,7 Prozent. Religion: Die Mehrheit der Bevölkerung des Mühlviertels ist römisch-katholisch und in weiten Bereichen immer noch stark in der Tradition des Christentums verankert. Wirtschaft: Zahlreiche Nebenerwerbsbauern beziehen ihr Zusatzeinkommen aus der Arbeit in Betrieben oder aus dem Fremdenverkehr. Haupterwerb in früheren Jahrhunderten war neben der Landwirtschaft der Anbau von Flachs und Hopfen. Die Leinenweberei brachte Wohlstand in die Orte, heute ist sie nur mehr mit wenigen Betrieben vertreten. Die Tradition des Bierbrauens ist nach wie vor lebendig. Heutige Verteilung nach Branchen: 23 %: Herstellung von Waren 17 %: Handel 11 %: Land und Forstwirtschaft 11 %: Gesundheits- und Sozialwesen 10 %: Baugewerbe 7 %: öffentliche Verwaltungen 4 %: Beherbergung und Gastronomie 17 %: Sonstiges


SERVICE

sicherungskarte auf der Rückseite der e-card. Information: www.chipkarte.at Empfehlenswert ist eine Zusatzversicherung, falls Ihre Krankenkasse für die Kosten in Österreich bzw. eine allfällige medizinische Heimschaffung nicht aufkommt. Tragen Sie Ihre Europäische Krankenversicherungskarte bei sich, sie muss bei Arzt- und Krankenhausbehandlungen vorgewiesen werden.

INTERNET Der mobile Internet-Empfang ist im Mühlviertel noch nicht flächendeckend ausgebaut. Besonders in engen Flusstälern kommt es immer wieder zu Empfangsproblemen. Die meisten größeren Hotels bieten Internet kostenfrei an, in größeren Orten steht Gratis WLAN zur Verfügung.

JUGENDHERBERGEN Jugendherbergen und -gästehäuser – mitunter an besonderen Plätzen – finden sich unter www.muehlviertel.at und www.donauregion.at

KUNST & KUNSTHANDWERK Zahlreiche Künstler und Kunsthandwerker arbeiten im Mühlviertel mit Holz, Stein, Ton und Farben. Viele von ihnen sind zugereist und geblieben, weil ihnen »Menschen und Landschaft gefallen«. »Mühlviertel kreativ« ist eine eigene Plattform, auf der die kreativen Künstler und Künstlerinnen untereinander – aber auch mit Interessierten in Austausch stehen. www.muehlviertel-kreativ.at

KLIMA Im Mühlviertel herrscht mitteleuropäisches-ozeanisches Klima. Im Sommer kann man mit viel Sonnenschein und regelrechten Hitzeperioden

rechnen. Im Winter hingegen sollte man sich auf klirrender Kälte und viel Niederschlag einstellen – aber natürlich gibt es auch hier herrliche Sonnentage. Das aktuelle Wetter sowie Wettervorhersagen finden Sie auf www.wetter.at

PORTO

LITERATUR

Zur Einreise in das Bundesgebiet Österreich ist grundsätzlich ein gültiger Reisepass nötig. Kinder benötigen entweder einen eigenen Pass oder müssen im Reisepass eines Elternteils eingetragen sein. Bei Reisen innerhalb der EU ist ein gültiger Personalausweis mitzuführen.

Ein Buch, das sich mit mühlviertlerischen Ausdrücken und Sprache befasst ist das 1994 erschienen Buch von Otto Milfait, »Das Mühlviertel – Sprache, Brauch und Spruch«. August Strindbergs »Inferno« ist geprägt vom Aufenthalt des Schriftstellers im Machland um Saxen. Ernst Reinhard Schöggl schreibt in seinem Buch »Von Mord zu Mord« Krimigeschichten, die sich im Mühlviertel zutragen. »Die Hatz« von Thomas Karny befasst sich mit der Mühlviertler Hasenjagd, dem größtem Ausbruch aus einem Konzentrationslager während der Zeit des Nationalsozialismus.

MENTALITÄT Die Mühlviertler sind keine schnellen Menschen. »Darenna tuat ma nix, dawoartn tuat ma ois.« heißt es hier. Freundlich, auch gastfreundlich sind sie, ehrlich und fleißig. Sie gelten aber auch als risikoscheu und vorsichtig. Diese alten Tugenden entstammen vermutlich dem Bauerntum, das über Jahrhunderte durch mühselige Arbeit dem steinigen Boden jeden noch so kleinen Ertrag abtrotzte. Viele – auch touristische – Moden haben die Mühlviertler nicht mitgemacht. Sie setzten stattdessen auf Tradition und Bewährtes. So kommt es, dass man im Mühlviertel viel Ursprüngliches entdecken kann, sei es in der Landschaft, der Architektur oder im Essen und Trinken.

Das Porto für Standardbriefe bis 20g und Postkarten betrug 2015 68 Cent, innerhalb Europas 80 Cent. Briefmarken sind in allen Postfilialen erhältlich. www.post.at

REISEDOKUMENTE

REISEZEIT Die Hochsaison für Radtouristen ist Juli und August. Aber das Mühlviertel bietet sich zu allen Jahreszeiten für einen Besuch an. Das Farbenspiel der Natur im Frühling und Herbst ist ebenso erlebenswert wie verschneite Winterlandschaften, die zu romantischen Kutschenfahrten oder Winterspaziergängen einladen. (Temperaturtabelle siehe unter: Klima)

SPORT Das Mühlviertel ist ideal für einen Aktivurlaub. Ob im Winter oder Sommer – die hügelige Landschaft lädt ein zum Wandern, Biken, Snowboarden, Langlaufen, Golfen und vielem mehr. www.muehlviertel.at (so nicht anders angegeben) Bogensport: Das Mühlviertel bietet durch seine einmalige Landschaft die ideale Umgebung vor allem für 3D Parcours. Discgolf kombiniert die Spielidee des allseits bekannten Ballgolfs mit dem Spaß und der Leich-

NOTRUFE Die meisten Notrufe sind in Österreich ohne Vorwahl auch über Mobiltelefon erreichbar. Feuerwehr: ................................ 122 Polizei: .......................................... 133 Rettung: ...................................... 144 Euronotruf: ................................ 112 Vergiftungszentrale: 01- 406 43 43

tigkeit des Frisbee Sports. Mit wie vielen Würfen schaffen Sie eine Runde? www.kumm-discgolf.at


Service 106 – 107

Eisstockschießen: Der alte Volksport ist im Mühlviertel weit verbreitet – die meisten Gemeinden verfügen über eine eigene Eisstockbahn. Golf: Als Golfspieler haben Sie im Mühlviertel mit sechs Plätzen eine breite Wahl. Eine feine 9-Lochanlage bietet der Platz in Pfarrkirchen, 18Loch bieten die Plätze Luftenberg, Ulrichsberg, Oberneukirchen, Feldkirchen und St. Oswald bei Freistadt. Langlaufen: Vor allem im Böhmerwald und auf der Mühlviertler Alm laden gut gespurte Loipen zum Langlaufen im klassischen wie Skating-Stil ein. Schneeschuhwandern: Das frühere Fortbewegungsmittel der Indianer und Trapper ist mittlerweile auch hier als Trendsportart angekommen. Klettern: Auf guglhupfclimbig.at finden Sie unter »Mühlviertler Kletterführer Online Edition« die wichtigsten Kletterdestinationen im Mühlviertel. Wandern: Das Mühlviertel verfügt über ein ausgedehntes Wandernetzwerk. Die sanft hügelige Landschaft bietet eine wunderschöne Kulisse für Wanderausflüge. Zu den weitläufigeren Wegen zählen der Donausteig, der Johannesweg, und der Jakobsweg. Reiten: Zahlreiche Reitrouten führen durch abwechslungsreiche Mühlviertler Landschaft. Auch im Winter haben zahlreiche Ställe Reitangebote. Eigene PGS-Touren gibt es im Pferdereich Mühlviertler Alm. www.pferdereich.at Radfahren und e-Biken: Neben dem traditionellen Rad wird im Mühlviertel das E-Bike immer beliebter. Die kleine technische Unterstützung erweist sich besonders im Auf und Ab des Mühlviertler Hügellandes als ideale Unterstützung. Informationen über Verleih und Ladestationen gibt es hier: www.muehlviertel.at sowie am Donauradweg unter www.donauradweg.at Mountainbike: Bei 260 m Höhe beginnen an der Donau die Höhen bei den Mountainbikerouten. Durchschnittlich liegen sie zwischen 500 und 800 m.

Unterwegs im Pferdereich Mühlviertler Alm

Ski & Snowboard: Das Mühlviertel verfügt u.a. im Böhmerwald und am Sternstein über zwei kleine, aber feine Skigebiete.

Die Anwahl innerhalb des Landes erfolgt in der Regel so: Vorwahl (mit 0) + Telefonnummer.

Sonstige Sportarten: Nahezu jede größere Ortschaft verfügt über einen Tennisplatz, Fußballplatz, Beachvolleyballplatz und Skateboardplatz.

Ein breites Spektrum an Übernachtungsmöglichkeiten findet sich mittlerweile im Mühlviertel. Sie können in Gasthöfen, Hotels, Pensionen und Privatunterkünften übernachten – aber auch in Bauernhöfen, Hütten, Herbergen oder auf Campingplätzen. Die Übernachtungen in den größtenteils fahrradfreundlichen Unterkünften inkludieren meist ein Frühstück. Viele Angebote finden Sie unter www.muehlviertel.at und www.donauregion.at

SPRACHE Die Mühlviertler sprechen Dialekt, die Klangfarbe ist dunkel (wie der Böhmerwald). Besonders der Konsonant »a« weist viele Färbungen auf, etwa als »å« (håt = hat), »oi« (Woid = Wald), »au« (daun = dann) oder »oa« (poa = paar). So spricht man den Satz »Und danach pflückten wir im Wald noch einige Heidelbeeren.« im Mühlviertel »Und danå haum ma daun im Woid nu a poar Hoawa brockt.« Außerdem findet sich die Eigenheit, Personen weder mit »Sie« noch mit »Ihr« anzusprechen, sondern mit »Es«. »Håbts es heit scho wås ghåbt?« meint etwa: »Habt ihr heute schon etwas gegessen?« In manchen Orten gibt es auch eine interessante geschlechtliche Unterscheidung von »zwei«. »Mia zwo« nennen sich zwei Frauen, »mia zwee« zwei Männer und »mia zwoa« bezeichnet gemischte Geschlechter. Übersetzungshilfen für den Notfall finden sie hier: www.griassdi.at

TELEFONVORWAHL Die Anwahl einer österreichischen Rufnummer aus dem Ausland geschieht folgendermaßen: Internationale Verkehrsausscheidungsziffer +43 (Ländercode) + Vorwahl (ohne die führende Null) + Telefonnummer.

ÜBERNACHTUNG

Die Preise sind im Mühlviertel noch relativ günstig. Übliche Übernachtungspreise pro Person im Doppelzimmer inkl. Frühstück sind: • Viersterne Hotel: ab 80,00 • Einfaches Hotel, Gasthof: 35,00 – 60,00 • Pension: 30,00 – 40,00 • Privatzimmer: 25,00 – 30,00 • Bauernhof: 25,00 – 30,00

ZEIT Das Mühlviertel liegt in der Mitteleuropäischen Zeitzone, MEZ. Die Differenz zur Weltzeit UTC beträgt +1 Stunde. Die Sommerzeit beginnt am letzten Sonntag im März um 2 Uhr MEZ, indem die Stundenzählung um eine Stunde von 2 Uhr auf 3 Uhr vorgestellt wird. Sie endet jeweils am letzten Sonntag im Oktober um 3 Uhr MESZ, dabei wird die Uhrzeit von 3 Uhr auf 2 Uhr zurückgestellt.


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Brauchtum erleben – Tradition erhalten Oberösterreich bietet neben landschaftlicher Schönheit und einer hohen Lebensqualität vor allem auch ein breites Spektrum an unterschiedlichen Brauchtümern und Traditionen. Diese sind ein Beleg für die kulturellen Leistungen in der Vergangenheit und bilden den Kern unserer heutigen Identität. Daher setzt sich Raiffeisen in Oberösterreich dafür ein, dass Brauchtum erlebbar bleibt und Traditionen erhalten werden. © Freilichtmuseum Pelmberg / Denkmalhof Mittermayr

Was haben Hans Pum, Christoph Leitl, Johanna Rachinger und Reinhold Mitterlehner gemeinsam? Sie sind stolz, Mühlviertler zu sein, und reden gern über ihre Heimat. Das Mühlviertel genießt einen hohen Bekanntheitsgrad. Und viele denken dabei nicht nur an sanfte Hügel in herrlicher Naturlandschaft, sondern vor allem auch an Handschlag-Qualität. Weithin bekannt und beliebt sind die Mühlviertler mit ihren Qualitäten: verlässlich, bodenständig, zielstrebig und authentisch. So verwundert es nicht, dass Mühlviertler nachweislich bei vielen unternehmerischen Preisverleihungen besonders viele Trophäen nach Hause holen. Die Mühlviertler Bezirksstellen

Impulse fürs er Miteinand


ORTSREGISTER Fette Ziffern verweisen auf Abbildungen

Afiesl 34 Aigen-Schlägl 5, 6, 9, 10, 11, 17, 18, 39, 104 Allerheiligen im Mühlkreis 69

Nová Pec 36 Oberneukirchen 35, 107 Ottenschlag im Mühlkreis 6, 33, 35 Ottensheim 75, 83

Bad Kreuzen 5, 59, 92, 93, 95, 98, 99, 102, 103 Bad Leonfelden 5, 6, 25, 26, 27, 29, 34, 36, 38, 39, 51 Bad Zell 66, 69 Baumgartenberg 85

Perg 84 Pfarrkirchen im Mühlkreis 107 Pierbach 62, 65, 67, 68 Pöstlingberg 77, 83 Přední Výtoň 36

Český Krumlov (Krumau) 5, 25, 26, 31, 36, 37 Eidenberg 35 Feldkirchen an der Donau 82, 107 Freistadt 5, 6, 25, 27, 39, 41, 42–47, 49, 54, 55, 104 Grein 4, 5, 6, 23, 81, 90–93, 95, 97, 101–103 Gutau 4, 49, 50, 51, 56 Haibach im Mühlkreis 75, 82 Haslach an der Mühl 4, 6, 12, 13, 15, 19, 39 Helfenberg 13, 20 Hellmonsödt 35 Hirschbach im Mühlkreis 49–51, 55 Hofkirchen im Mühlkreis 39, 81 Horní Planá 17, 36

Rainbach im Mühlkreis 23, 57 Rechberg 57, 64, 65, 68 Reichenau im Mühlkreis 33 Reichenthal 28, 29, 35 Rohrbach-Berg 20 Rožmberk nad Vltavou (Rosenberg) 30, 31, 36 Sandl 56, 57 Sarleinsbach 21 Saxen 59, 87, 91, 95, 102, 106 Schlögen 6, 72, 73, 75, 82 Schönau im Mühlkreis 68 Schönegg 34 Schwarzenberg am Böhmerwald 20, 21 Struden 89, 101 St. Nikola an der Donau 81, 101 St. Oswald bei Freistadt 49, 107 St. Oswald bei Haslach 15 St. Stefan am Walde 34 St. Thomas am Blasenstein 68, 69

Kaltenberg 67 Kefermarkt 6, 40, 41, 49, 54, 56 Kirchschlag bei Linz 35 Klaffer am Hochficht 21 Klam 1, 6, 95, 96, 97, 100, 101

Traberg 35 Tragwein 56

Leopoldschlag 87 Liebenau 59, 62, 63, 66, 67 Linz-Urfahr 83, 104 Lipno 30, 36 Luftenberg an der Donau 107

Vyšší Brod (Hohenfurth) 27, 36

Mauthausen 77, 78, 79, 84, 104 Mitterkirchen im Machland 22, 23, 78, 79, 85 Münzbach 105 Neumarkt im Mühlkreis 32 Neustift im Mühlkreis 81 Niederkappel 75

Ulrichsberg 12, 20, 21, 107 Unterweißenbach 66, 67

Waldburg 45, 48 Waldhausen im Strudengau 94, 95, 97, 100, 103 Wartberg ob der Aist Waxenberg 35 Weitersfelden 33, 69 Windhaag bei Freistadt 52, 53, 54, 57 Windhaag bei Perg 39 Zwettl an der Rodl 35

v.l.n.r. Alexander Schneider (Fotos), Manuela Rausch (Redaktion), Markus Pöcksteiner (Redaktionsleitung), Christa Oberfichtner (Texte), Christoph Lettner (Redaktion)

IMPRESSUM 1. Auflage 2016 © Perspectra GmbH, 4360 Grein Eigentümer, Herausgeber & Verleger: Perspectra GmbH, A-4360 Grein, Stadtplatz 5, Tel. 07268-21209, eMail: office@perspectra.at, www.perspectra.at Geschäftsführer: Dr. Markus Pöcksteiner, Christoph Lettner Redaktionelle Konzeption & Leitung: Dr. Markus Pöcksteiner Redaktionelle Koordination: Christoph Lettner, Manuela Rausch Texte: Christa Oberfichtner, www.conco-media.at; Info-, Wissens– und Serviceteile: Markus Pöcksteiner Titelbild: Burg Clam, Alexander Schneider Exklusiv-Fotografie: Alexander Schneider, www.schneider-foto-perg.at Zusätzliches Bildmaterial: 1. Zentrum für TEM: 5, oben rechts, 98 u. 99; Helga Baier: 26/1, 38, 44/1; Simon Bauer: 76/2; Rudolf Brandstätter: 83 (Frauen­ kunsthandwerksmarkt); Bruno Brandstetter: 64/1; Burg Clam: 96/2 u. 3; Fotolia: 14/2, 27/4, 30/3, 47/4; Freistädter Brauhaus: 45; Dreamstime: 79; Josef Gusenbauer: 22, 78/2 u. 3, 105; Christian Herzenberger: 26/3; Jihoč Česká Centrála Cestovního Ruchu: 5 (links oben) 30/1 u. 2, 31, 37 (Krumau und Lipno); Heimatverein Perg: 84 (Erdstall); Manfred Hinterdorfer: 94/2; Kurt Hörbst: 23/1; Ferdinand Kaineder: 81/2; Alexander Kaiser: 28/1 u. 2; Land OÖ: 52/1; Leitner Leinen: 14/1; Marktgemeinde Hofkirchen: 81/4; Museum Fotoatelier Seidel: 26/2; Museumsland Donauland Strudengau: 64/3; Naturpark Mühlviertel: 69; OÖ Landesmuseum: 23/2 (Objekt im Besitz von Stift Schlägl) ; OÖ Tourismus Marketing GmbH: 92/1, Enzlmüller 48/2, Erber 4, 16/2 u. 3, 60, 81/3, Himsl 23/3, Hochhauser 46/1, 47/2, Röbl 16/1, 42/1, 76/1, Sigalov 83 (Pöstlingberg); Markus Pöcksteiner: 4/oben, 39/1 u. 3, 49/3, 50/1, 63, S. 87/3, 88, 90/1, 93; Hans Sauerstein: 103 (Waldhausener Advent); Schloss Greinburg: 90/1; Johann Steininger: 77/3; Stift Schlägl: 10; TV Böhmerwald: 15; TV Grein: 91/4; TV Mühlviertler Alm: 67 (Johannesweg); Wikimedia Commons: Prazak 53/3 Bilder Infoteile: dargestellte Betriebe Layout: Markus Geirhofer, b2 Werbeagentur, 4362 Bad Kreuzen, www.bzwei.at Kartografie: © CARTO.AT - Hafner, 2014, A-4596 Steinbach an der Steyr. Topografische Rohdaten: © BEV 2014, Vervielfältigt mit Genehmigung des BEV – Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen in Wien, NR 6947/2015 Druck: Gutenberg-Werbering G.m.b.H., 4021 Linz, Anastasius-Grün-Straße 6, Tel. 0732-6962-0, office@gutenberg.at, www.werbering.at Für die Richtigkeit der in diesem Bildatlas angegebenen Daten – Öffnungszeiten, Adressen, Telefonnummern usw. – kann der Verlag keine Garantie übernehmen. Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit vorheriger Genehmigung des Verlages. Wir danken dem Land Oberösterreich, Südböhmen Tourismus und allen regionalen Tourismusverbänden für die Unterstützung! Im Besonderen danken wir b2 Werbeagentur, ohne deren Entgegenkommen dieser Bildatlas nicht zustande gekommen wäre!


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