Kulinarische Highlights der Provinz Cádiz

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Ein Dreieck mit 45 Scheitelpunkten

Cádiz ist ein Dreieck, ein Dreieck voller Kontraste, voller Ecken, die Schätze verbergen, von denen einer faszinierender ist als der andere. Cádiz ist weder ein gleichschenkliges Dreieck noch ein gleichseitiges Dreieck, Cádiz hat 45 Seiten, fünfundvierzig Ecken, fünfundvierzig Gemeinden, fünfundvierzig Farben ... und mittendrin, verborgen oder nicht, gibt es viele Schätze. Einige davon wollen wir Ihnen hier präsentieren und Sie ganz herzlich zu deren Entdeckung einladen.

Inhaltsverzeichnis

Fischspezialitäten aus den Esteros.

Tortillitas de Camarones.

Die Ostiones von Cádiz.

Der Bocinegro und andere Felsenfische.

Die Langostinos von Sanlúcar.

Der Rote Thun.

Die Mojama de Barbate.

Die Ortiguillas.

Meeresalgen und Salicornia.

Der Calamar de Potera.

Melva und Caballa.

Conchas Finas und Corrucos vom Campo de Gibraltar.

Der Besugo de la Pinta.

Das Salz.

Die Freidores.

Käse, in Schweineschmalz gereift.

Rindfleisch Retinta und La Janda.

Der Lomo en Manteca de Vejer.

Die Ventas.

Obst und Gemüse.

Die Navazos.

Chantarellas.

Die Morcilla de Hígado.

Die Chicharrones de Chiclana.

Die Zopas der Sierra de Cádiz.

Öl aus der Sierra de Cádiz.

Der Jerez-Wein.

Der Brandy de Jerez.

Der Manzanilla.

Vinagre de Jerez.

Der Tintilla de Rota.

Der Moscatel de Chipiona.

Der Mosto de Trebujena.

Die Tabancos.

Die Alfajores de Medina.

Der Tocino de Cielo de Jerez.

Die Ablandaos de Bornos.

Die Japonesas de El Campo de Gibraltar.

Tortillitas

de camarones

Sie gelten als kulinarisches Aushängeschild der Provinz Cádiz. Der Teig besteht aus Mehl, Camarones (kleine Garnelen), Frühlingszwiebeln, Salz und Wasser. Wie Reibekuchen werden sie in Öl frittiert. Die Kunst besteht darin, die kleinen Tortillas so dünn und knusprig wie möglich zu machen.

Dieses Gericht hat eine lange Tradition und könnte nach neuesten Forschungen lokaler Historiker bereits 500 Jahre alt sein. In den Restaurants der Provinz werden in aller Regel besonders gut gelun-

Fischspezialitäten aus den Esteros

Esteros (Ästuare) sind eine Art kleiner Seen, die um Salinen herum angelegt sind. Ihre Aufgabe besteht darin, die Gebiete, in denen Salz gewonnen wird, mit Wasser zu versorgen. Dank eines ausgeklügelten Systems von Schleusen kommen Fische und Meeresfrüchte hinein, können jedoch nicht wieder hinaus.

Besonders wohl fühlen sich in diesem Habitat Wolfsbarsch, Doraden, Seezunge, Garnelen, Meeräschen und Krabben, die sich von Algen, Plankton und Mikrokrustentieren ernähren, weswegen sie so beliebt in der Gastronomie sind. Sie werden normalerweise einfach gegrillt oder frittiert verzehrt.

Einige Esteros können das ganze Jahr über besucht werden und um den Monat November herum finden die sogenannten „despesques“ statt, bei denen Fische gefangen und dann gegrillt gegessen werden.

Die Ostiones von Cádiz

Diese besondere Austernart gedeiht an der Küste von Cádiz und wird mittlerweile auch in den Flussmündungen kultiviert. Ostiones zeichnen sich durch ihr festes Fleisch und ihren intensiven Geschmack aus. Diese Delikatesse sollten Sie unbedingt einmal probieren.

Üblicherweise werden sie roh gegessen, frisch geöffnet und in einem Bissen. Aber auch in Mehl gewendet und frittiert sind sie eine Köstlichkeit. Nicht nur das feste Fleisch ist ein Genuss, sondern auch das Salzwasser, in dem sie „eingelegt“ sind. Immer mehr Bars und Restaurants bieten sie auf ihren Speisekarten an.

Der Bocinegro und andere Felsenfische

Felsenfisch ist sehr begehrt. Er ernährt sich von kleinen Tieren und Algen, die auf dem Meeresboden wachsen. Besonders beliebt ist der Bocinegro. Die meisten Felsenfische werden in andere europäische Länder exportiert, wo sie ebenfalls als Delikatesse gelten. Zur gleichen Familie gehören die Seebrassen, Meerbrassen und die Doraden.

Die in der Gegend von Conil de la Frontera gefangenen Exemplare werden besonders geschätzt und sind mit der Marke „Pescado de Conil“ auch entsprechend gekennzeichnet, damit das Produkt von den Verbrauchern leicht erkannt werden kann. Besonders lecker sind sie im Ofen gebacken oder im Salzmantel, einfach mit etwas Olivenöl serviert.

Die Langostinos von Sanlúcar

In ganz Spanien ist diese Garnelenart sehr beliebt. Mittlerweile sind sie als Marke eingetragen, um sie vor Fälschungen zu schützen. Sie wachsen an der Küste in der Nähe von Sanlúcar und werden normalerweise gekocht verzehrt.

Nicht nur das feste weiße Fleisch ist köstlich, auch der Saft im Kopfteil wird als exquisite Delikatesse geschätzt. Die perfekte Ergänzung dazu ist die Weinspezialität Manzanilla de Sanlúcar.

Der Rote Thun

Diese Thunfischart gilt als König der Gastronomie von Cádiz. Derzeit wird um den Monat Mai herum in vier sogenannten Almadrabas (siehe Foto unten) in Conil de la Frontera, Barbate, Zahara de los Atunes und Tarifa gefischt, zu denen bald eine fünfte Almadraba in Chiclana de la Frontera hinzukommen wird.

Der in den Almadrabas gefangene Rote Thun wird besonders geschätzt, weil sein Fleisch saftiger ist, da die Tiere „gut füttert“ ankommen, um die lange Reise vom Atlantik zum Mittelmeer zu überstehen. Die Restaurants an der Küste von Cádiz genießen großes Ansehen für ihre Zubereitung. Drei Arten sind besonders beliebt: „vuelta y vuelta“, dabei wird der Thunfisch von beiden Seiten kurz angebraten, „encebollado“, als Thunfischeintopf mit Zwiebeln, und als „tartar“, bei dem der rohe Thunfisch in fein geschnittenen Würfeln serviert wird.

Dank modernster Gefriertechniken, mit denen der Rote Thun bei minus 60 Grad aufbewahrt werden kann, kann er das ganze Jahr über verzehrt werden. Im Mai werden jedenfalls in den Ortschaften mit Almadrabas gastronomische Routen angeboten, um die Thunfisch-Delikatessen vor Ort zu kosten.

Die Mojama de Barbate

Seit 2015 ist die „Mojama de Barbate“ als geschützte geografische Angabe registriert. Das bedeutet, dass echte „Mojama de Barbate“ ein Siegel tragen, das sie von anderen Produkten unterscheidet.

Die gesalzenen und getrockneten Thunfischfilets werden auch als Meeresschinken bezeichnet, weil sie in einem ähnlichen Verfahren wie der Serrano-Schinken hergestellt werden.

Am besten schmeckt er hauchdünn geschnitten und kann optional mit etwas nativem Olivenöl extra serviert werden. In Barbate gibt es mehrere Läden, die diese Delikatesse zum Verkauf anbieten.

Die ortiguillas

Obwohl sie eher wie eine Algenart aussehen, gehören sie zur Familie der Anemonen.

Die im Deutschen als Wachsrose bekannten Ortiguillas sind in vielerlei Hinsicht einzigartig. Normalerweise werden sie, nachdem sie gesäubert wurden, in Mehl gewendet und frittiert verzehrt, aber es gibt auch neue Zubereitungsarten, wie z. B. als Pfannengericht oder als Zutat zu Reisgerichten. Sie schmecken intensiv nach Meer und haben eine etwas gallertartige Konsistenz.

Meeresalgen und Salicornia

Es handelt sich um einen der jüngsten „Schätze“ der Provinz Cádiz, der erst seit zehn Jahren vermarktet wird. Die bekanntesten essbaren Meeresalgen sind Meersalat, Ogonori, Aonori und Codium oder Seeramallo.

Sie werden frisch oder getrocknet vermarktet und können in Salaten oder Soßen verwendet werden. In beiden Fällen verleihen sie dem Gericht ein sehr gefälliges Aroma. Aus der gleichen Familie stammt die Salicornia, eine Pflanze, die in der Nähe der Sümpfe wächst und deren Geschmack und Aussehen an Spargel erinnert, weswegen sie auch als Meeresspargel bekannt ist. Pfannengerichte mit diesem Meeresspargel sind ein wahrer Genuss.

Der Calamar de Potera

Das Besondere an diesen Tintenfischen ist die Fangmethode, denn sie werden mit einer Potera gefangen. Mit diesem Angelhaken kann der Tintenfisch schwimmend gefangen werden und ist dann frei von Sand, was sich positiv auf Qualität und Geschmack auswirkt.

Besonders schmackhaft sind sie, wenn sie gegrillt oder frittiert serviert werden. Sie werden auch „a la cochambrosa“ angeboten. Das bedeutet, sie werden vor der Zubereitung nicht gereinigt.

Melva und Caballa

Die Melva ist im Deutschen auch als unechter Bonito bekannt und die Caballa ist eine Makrele. Beide gehören zu den sogenannten Fettfischen und werden in der Provinz Cádiz, insbesondere in Tarifa, zur Herstellung hochwertiger Konserven verwendet.

Ihre Filetstücke werden zunächst gekocht und dann werden Haut und Gräten von Hand entfernt. Das schiere Fleisch wird in Dosen gelegt und mit Öl bedeckt.

Es gibt zwei besonders populäre Gerichte: Papas aliñás con Melva, also gekochte Kartoffeln mit Melva, und das Dobladillo, ein Bocadillo (ein in Spanien typisches Sandwich) mit Caballa, Mayonnaise und Tomate.

Konserven mit Melva und Caballa, die in Tarifa produziert werden, dürfen mit der geschützten geografischen Angabe „Melva de Andalucía“ und „Caballa de Andalucía“ gekennzeichnet werden.

Die Konservenfabrik in Tarifa bietet auch einen Fabrikverkauf an.

Conchas Finas und Corrucos vom Campo de Gibraltar

Die Concha Fina, die auch als Almejón (Große Muschel) bekannt ist, ähnelt der Almeja (Venusmuschel), ist aber deutlich größer. Sie wird üblicherweise roh gegessen, gegebenenfalls mit einem Spritzer Zitrone.

In Restaurants werden sie eher selten angeboten. Doch wenn sie mal auf der Karte stehen, sollten Sie sie unbedingt probieren. Sie sind saftig und schmecken wunderbar nach Meer. In der Region gibt es noch eine weitere Muschel, die „Corruco“, die den Berberechos (Herzmuscheln) recht ähnlich ist.

Der Besugo de la Pinta

Diese Meerbrasse wird im Campo de Gibraltar gefangen und ist unter zwei Namen bekannt: „Besugo de la Pinta“, wegen des schwarzen Flecks über der Brustflosse und „Voraz“, weil er als gefräßig gilt. Die Bezeichnung „Voraz de Tarifa – Besugo de la Pinta“ ist übrigens als Marke geschützt.

Die Zubereitung erfolgt üblicherweise am Stück im Ofen oder auf dem Grill. In der Comarca „Campo de Gibraltar“ wird der Besugo de la Pinta in vielen Restaurants angeboten.

Das Salz

In der Bucht von Cádiz haben Salinen eine lange Tradition. Auch wenn es heutzutage nur noch wenige aktive Betriebe gibt, wird immer noch produziert, insbesondere für den Gourmetbereich. Ein ganz besonderes Produkt aus Cádiz, das in den letzten Jahren das Interesse erlesener Gaumen geweckt hat, ist das Flor de Sal, also Meersalzflocken, die auf der Oberfläche der Salinen entstehen.

Eine weitere Besonderheit sind die römischen Salinen von Iptuci in der Sierra de Cádiz, eine der wenigen verbliebenen Salinen im Landesinneren von Andalusien. Die Salinen können besichtigt werden und einige bieten auch Verkostungen ihrer Produkte an.

Die

Freidores

Diese gastronomischen Einrichtungen sind charakteristisch für die Provinz Cádiz, insbesondere für die Bucht von Cádiz. Hier gibt es vor allem frittierten Fisch und Meeresfrüchte, die in Papiertüten verkauft werden. Die neue Generation dieser Lokale hat ihr Angebot allerdings um eine Bar erweitert, sodass man den Fisch direkt vor Ort bei einem kühlen Getränk genießen kann.

Die Spezialitäten dieser Orte sind Cazón (Hundshai, der dem Makohai sehr ähnlich ist), gewürzt und frittiert (mariniert), frittierte Tintenfischstreifen (die regional auch als „Choco“ bezeichnet werden) sowie frittierte Gambas. In einigen von ihnen wird ein weiteres charakteristisches Gericht der Provinz Cádiz angeboten: marinierte Muräne.

Käse, in Schweineschmalz gereift

Der Käse aus Cádiz ist weit über die regionalen Grenzen hinaus bekannt und in der Region gibt es mehr als zwanzig traditionelle Käsereien.

Die beiden charakteristischen Käsesorten stammen von der Payoya-Ziege und vom Grazalemeña-Merinoschaf. Aus ihrer Milch werden verschiedene Käsesorten hergestellt, von Frischkäse bis Hartkäse.

Eine ganz besonders beliebte Käsespezialität in Cádiz sind die Hartkäsesorten, die in Schweineschmalz gereift werden. Einige von ihnen wurden sogar mit internationalen Preisen ausgezeichnet.

Die meisten Käsereien betreiben Hofläden, in denen sich die Feinschmecker versorgen können. In El Bosque gibt es ein Käsemuseum und ein weiteres in Villaluenga del Rosario.

Rindfleisch Retinta und La Janda

Die extensive Rinderhaltung ist in der Provinz Cádiz sehr verbreitet. Die charakteristischste Rasse ist die Retinta, die zwar nicht ausschließlich in diesem Gebiet vorkommt, hier aber sehr dominant ist.

Die Rinderrasse „La Janda“, die in der Regel eine Kreuzung zwischen Retinta und anderen Rassen ist, erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit. Am besten schmeckt es vom Grill, aber auch Eintöpfe sind in der Region weit verbreitet. Das ganze Jahr über werden verschiedene kulinarische Routen angeboten, wie zum Beispiel in Tarifa oder Conil de la Frontera, auf denen dieses köstliche Rindfleisch gefeiert wird.

Der Lomo en Manteca de Vejer

Die Schweinelende in Schweineschmalz ist mit ihrer mindestens 100 Jahre lange Tradition so beliebt, dass seit einigen Jahren im Oktober mit großem Erfolg der internationale Tag des Lomo en Manteca gefeiert wird.

Die Schweinelende wird in großen Stücken in Schweineschmalz geschmort. Verzehrt wird der Lomo en Manteca vor allem als Bocadillo (ein in Spanien typisches Sandwich), in dünne Scheiben geschnitten und mit Schweineschmalz bestrichen. In den Ventas (Straßenbars) rund um Vejer de la Frontera ist es durchaus üblich, diese Bocadillos zum Frühstück zu genießen.

Die Ventas

Die Restaurants am Straßenrand haben in der Provinz Cádiz eine besondere Entwicklung genommen und ein richtiges Netz von Ventas entstehen lassen, die mehrere Gemeinsamkeiten aufweisen: Das einzigartige Frühstück, bestehend aus Brot, das mit „mantecas“ (Schweineschmalz) bestrichen wird. Gastronomische Produkte werden zum Verkauf angeboten. Und schließlich die traditionelle Küche, die vor allem auf Wildfleisch und Gemüseeintöpfen basiert. Geschmorter Ochsenschwanz gehört ebenfalls zu den Spezialitäten in diesen Lokalen.

Obst und Gemüse

Auch wenn Gemüse traditionell eine eher untergeordnete Rolle gespielt hat, waren Ortschaften wie Sanlúcar de Barrameda, Chipiona, Conil de la Frontera und La Línea de la Concepción schon immer für die Qualität ihres Gemüses bekannt.

Kartoffeln und Tomaten sind die bekanntesten, aber es gibt noch viele weitere grüne Schätze in der Provinz Cádiz wie zum Beispiel der Spargel aus Alcalá del Valle oder die Orangen aus San Martín del Tesorillo. Auf den Lebensmittelmärkten dieser Orte wird ein reichhaltiges Angebot an Obst und Gemüse angeboten.

Die Navazos

Das sind kleine Gemüsegärten auf sandigen Flächen in Strandnähe. Besonders bekannt sind die Navazos von Sanlúcar de Barrameda.

In diesen Gärten wird hauptsächlich Gemüse angebaut. Diese Anbaumethode befand sich im Rückschritt, aber die Ankunft neuer Erzeuger und ihr Engagement, dieses Gemüse auf die Märkte der gehobenen Gastronomie zu bringen, hat sie wieder attraktiv gemacht, ebenso wie das Experimentieren mit neuen Produkten.

Chantarellas

Diese Pfifferlinge wachsen vor allem im Naturpark Los Alcornocales und in der Sierra de Cádiz. Es gibt viele unterschiedliche Arten, doch die beliebteste sind die Chantarellas, die meist in den letzten Monaten des Jahres zu finden sind. Jimena de la Frontera genießt eine besondere Berühmtheit für dieses Produkt, das in einigen der örtlichen Restaurants meisterhaft zubereitet wird.

Auch die Zubereitung von Groß- und Kleinwild ist eng mit diesem Produkt verbunden. Rehe, Wildkaninchen und Rebhühner sind besonders beliebt. Im Herbst bieten Tourismusunternehmen verschiedene gastronomische Routen und sogar Ausflüge zum Pilzesammeln an.

Die Morcilla de Hígado

Diese Blutwurst mit Leber ist eine der typischsten Wurstsorten der Provinz Cádiz. Sie wird hauptsächlich in zwei Orten in der Sierra hergestellt, Olvera und El Bosque.

In Olvera wird sie relativ leicht gereift angeboten, fast streichfähig, während sie in El Bosque stärker gereift vermarktet wird. Hergestellt wird sie mit Schweineleber, Speck und Gewürzen. Der ideale Begleiter ist das Cateto-Brot, eine in der Sierra de Cádiz hergestellte Brotsorte.

Die Zopas der Sierra de Cádiz

Je nach Ortschaft haben diese Suppen unterschiedliche Namen, aber das Rezept ist in allen Fällen sehr ähnlich: eine Suppe mit viel Brot, Wasser, Tomaten und anderem Gemüse, vor allem Spargel, wenn er gerade Saison hat.

Obwohl sie als Suppe bezeichnet wird, erinnert ihr Aussehen eher an ein Omelett, nur dass sie weder Kartoffeln noch Eier enthält. Ihr Geschmack erinnert an scharfen Knoblauch, der auch in der Region Jerez sehr beliebt ist. Die Zutaten sind ähnlich wie beim Gazpacho, allerdings ist die Konsistenz viel dicker.

Die Chicharrones de Chiclana

Chicharrón ist ein Stück Schweinefleisch im „entreverá“-Stil, also abwechselnd Fleisch und Speck. Diese Stücke werden in Schmalz gebraten, bis sie außen knusprig und innen saftig sind.

Man kann sie heiß oder kalt essen. Das Gericht wird nicht nur in Chiclana de la Frontera serviert, aber dort ist es besonders exquisit und typisch.

Die Chicharrones können auch in einer anderen Variante zubereitet werden. Dabei werden von größeren Stücken sehr dünne Scheiben geschnitten, ähnlich wie beim Carne Mechada. In den Tavernen der Provinz Cádiz gelten sie als Spezialität.

Öl aus der Sierra de Cádiz

Dieses köstliche Öl aus der Sierra de Cádiz ist durch Herkunftsbezeichnung geschützt und erfreut sich großer Beliebtheit.

Mittlerweile hat sich der Olivenanbau auch auf die Regionen um Jerez und La Janda ausgeweitet, doch der charakteristischste Olivenbaum ist nach wie vor der Sierra-Olivenbaum, der in bergigen Gebieten besonders gut gedeiht.

Es werden native Olivenöle extra hergestellt, von denen einige das Bio-Siegel tragen. Die am häufigsten verwendete Olivensorte ist die Lechín. Es gibt aber auch noch viele andere Sorten. Mehrere Ölmühlen in der Sierra füllen ihre eigenen Öle ab, die sie vor Ort zum Verkauf anbieten.

Der Jerez-Wein

Der Jerez bzw. Sherry gilt als einer der berühmtesten Weine der Welt. Seine Herkunftsbezeichnung ist geschützt. Seine Ausbaumethode im Solera- und Criadera-Verfahren garantiert immer die gleiche Qualität.

Unterschiedliche Sherrysorten stehen zur Auswahl, wie Fino, Amontillado, Oloroso, Cream, Pedro Ximénez, Palo Cortao und viele mehr. Es sind Weine mit einer langen Tradition, die ein Fest für die Sinne sind.

In den letzten Jahren werden immer mehr Aktivitäten rund um die Rot- und Weißweine angeboten. Vor allem in Jerez de la Frontera und El Puerto de Santa María können zahlreiche Bodegas besucht werden, einige mit Verkostungen und Vorführungen inklusive. Im September findet das Fest der Weinlese mit einer Vielzahl von Veranstaltungen rund um den Wein statt.

Der Brandy de Jerez

Dieser köstliche Branntwein gilt als „Mittel der Meditation“, das man nach einem guten Essen am Meer genießen kann. Er wird aus Trauben der Weißweinsorten Airén und Palomino hergestellt.

Bei der Herstellung, die durch Herkunftsbezeichnung geschützt ist, wird Alkohol hinzugefügt, um einen Branntwein zu erzeugen, der nicht nur pur oder in Cocktails getrunken werden kann, sondern auch gerne in der Küche Verwendung findet. Neben Branntwein gibt es in der Provinz Cádiz auch andere köstliche Spirituosen wie den Cacao Pico, einen Likör aus Kakaobohnen, der auf eine 200-jährige Geschichte zurückblicken kann. Und in Grazalema werden einige kuriose Liköre aus einheimischen Kräutern hergestellt.

Viele Bodegas, in denen der berühmte Brandy hergestellt wird, können besichtigt werden.

Vinagre de Jerez

Dieser köstliche Weinessig wird aus, wie könnte es anders sein, Jerez-Weinen hergestellt. Er gilt als eines der charakteristischsten Würzmittel der mediterranen Küche. Gerne verwendet wird er in Salaten und in so charakteristischen Gerichten der Cádizer Küche wie Papas aliñás oder Adobo, eine Marinade, in die der Fisch vor dem Frittieren eingelegt wird.

Auch bei Desserts ist er sehr beliebt, mit sehr subtilen Akzenten, die den Gerichten eine intensive Note verleihen. Der Vinagre de Jerez bzw. Sherryessig ist durch seine Herkunftsbezeichnung (D.O.) geschützt. Einige Bodegas können besichtigt werden und bieten ihre Produkte zum Verkauf vor Ort an.

Der Tintilla de Rota

Es ist der typische Rotwein der Kleinstadt Rota. Die ersten Aufzeichnungen über seine Existenz stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Zeitweise genoss er großes Ansehen in Europa, das mit der Zeit jedoch nachließ.

Er wird aus einer sehr kleinen roten Traube gewonnen, daher auch sein Name Tintilla, was mit Rotweinchen übersetzt werden kann. Gegenwärtig lassen mehrere Bodegas in der Provinz die Produktion wieder aufleben, und zwar in zwei Versionen: trocken und mit einer süßlichen Note.

Der Moscatel de Chipiona

Dieser köstliche Muskatwein ist charakteristisch für die Kleinstadt Chipiona.

Er wird aus Muskatellertrauben hergestellt und ist ein Süßwein. Besonders beliebt ist der Moscatel de Pasas, der aus dem sogenannten Soleo gewonnen wird. Das sind Muskatellertrauben, die auf dem Boden ausgebreitet werden, um sie in der Sonne trocknen zu lassen.

Dieser Wein ist dem Pedro Ximénez sehr ähnlich und wird vor allem zu Desserts gereicht. In Chipiona gibt es ein Museum, das diesem Wein gewidmet ist. Es gibt noch einen weiteren bekannten Muskatwein in der Provinz Cádiz, den von Chiclana de la Frontera, der eine weiße Farbe hat. Dort gibt es eine einzigartige „Maridaje“, die Kombination von Moscatel mit Butifarra, eine für Chiclana typische Wurstspezialität, die mit Zimt gewürzt ist.

Der Mosto de Trebujena

Dieser Most wird um den November herum getrunken, wenn es draußen kalt wird. Es handelt sich um einen Jungwein, der in der Regel aus Palomino-Trauben hergestellt wird und dessen Gärung noch nicht abgeschlossen ist.

Most ist in der Regel fruchtig, trüb und hat einen intensiven Geschmack.

Ausgeschenkt wird der Most in Tavernen und in einigen Städten wie Jerez in sogenannten Mostos, Restaurants auf dem Land, die in der Mostsaison von November bis März geöffnet sind. Dort wird der Most meist in Krügen, jedenfalls nicht in Flaschen abgefüllt, serviert. Dazu gibt es deftige Eintöpfe, Würste und Ajo caliente, ein typisches Gericht mit scharfem Knoblauch.

Auch in Sanlúcar de Barrameda ist der Most sehr beliebt.

Die Tabancos

So werden die Tavernen in Jerez genannt. Sie scheinen um das 17. Jahrhundert herum entstanden zu sein und waren Orte, an denen Tabak, Öl und Wein verkauft wurden.

Ihre Blütezeit erlebten sie Anfang des 20. Jahrhunderts, als hauptsächlich Wein ausgeschenkt wurde.

Heute erleben sie eine Renaissance. In den Tabancos von heute werden Sherrys glasweise angeboten, zusammen mit warmen und kalten Tapas. In einigen werden sogar Flamenco-Shows dargeboten.

Die perfekte Kombination!

Die Alfajores de Medina

Der beste Energieriegel, den man sich vorstellen kann. Es handelt sich um eine einzigartige Süßigkeit arabischen Ursprungs, die als geschützte geografische Angabe registriert ist. Sie haben die Form eines länglichen Zylinders und sind mit Puderzucker und einem Hauch von Zimt bestreut. Die Füllung besteht aus Honig, Nüssen, Mehl, Semmelbröseln und einer Gewürzmischung, die ihnen ihren charakteristischen Geschmack verleiht. Dieser Honig wird in der Provinz Cádiz noch überwiegend in traditionellen Verfahren hergestellt und ist auf den örtlichen Märkten sehr gefragt. Obwohl die Alfajores insbesondere in der Weihnachtszeit konsumiert werden, werden sie das ganze Jahr über produziert.

In Medina-Sidonia werden auch zwei andere sehr berühmte Süßigkeiten hergestellt: die Tortas Pardas, ein mit Engelshaar gefülltes Mandelgebäck, und die Amarguillos, kleine Mandelmarzipane. Hier gibt es auch den berühmten Turrón de Cádiz, eine typische Süßigkeit der gesamten Provinz, ein Marzipan, der mit Schichten von kandierten Früchten gefüllt ist.

Der Tocino de Cielo de Jerez

Eine der am weitesten verbreiteten Theorien über den Ursprung dieses „himmlichen Specks“ ist, dass er im 14. Jahrhundert in Jerez de la Frontera in einem Nonnenkloster erfunden wurde.

Sein Aufstieg in der Region hängt auch mit der Weinproduktion zusammen, bei der früher Eiweiß verwendet wurde, um Verunreinigungen von der Oberfläche der Weine zu entfernen.

Mit Zucker und den übrig gebliebenen Eigelben wurde dieses Dessert mit einer flanähnlichen, aber festeren Textur zubereitet. Mit dem Flan (spanischer Eierpudding) hat er auch den Karamellüberzug gemeinsam. In Restaurants, vor allem in Jerez und in den Konditoreien der Provinz, ist der Tocino de Cielo ein beliebtes Dessert.

Die Ablandaos de Bornos

Brot gibt es in der Provinz Cádiz in Dutzenden von Formen, vom Cateto, einem Brot aus steingemahlenem Mehl mit fester Krume, bis zum Cundi oder La Viena. Ein weiteres hochwertiges Produkt sind die Picos, kleine, eher harte, aber knusprige Brotsticks.

Auch die weichen Mollete-Brötchen gibt es in vielfältigen Varianten, insbesondere in vielen Ortschaften der Sierra. Die einzigartigste Variation ist das Ablandao, eine Spezialität der Kleinstadt Bornos, das etwas dicker und schwammiger ist.

Die Japonesas de El Campo de Gibraltar

Die Japaner in El Campo de Gibraltar sind mit den Berlinern in Westdeutschland vergleichbar. Es handelt sich um Teigballen, die normalerweise mit einer Creme gefüllt sind, und in Öl frittiert werden. Zum Schluss werden sie in einem Sirup aus Honig gebadet. Man findet sie üblicherweise in den Bäckereien vor Ort.

Herausgeber

Patronato Provincial de Turismo

Diputación de Cádiz Plaza de Madrid s/n

Estadio Nuevo Mirandilla

Fondo Sur - 4a planta 11011 Cádiz

Tlf: +34 956 807 061 info@cadizturismo.com www.cadizturismo.com

Texte

José Monforte

Koordinierung und Produktion

Olga Martín

Ana Pérez

Design und Layout estudioActivo

Pflichtexemplar CA 591-2018

Fotografien

Aromas de Medina: Página 37.

Ayuntamiento de Rota: Página 33.

Ayuntamiento de Vejer de la Frontera: Página 22.

Bodegas El Gato: Página 33.

Carlos de la Calle: Página 11.

Carmen Romero: Página 19.

Consejos Reguladores de las Denominaciones de Calidad “Jerez- Xérès-Sherry”

“Manzanilla-Sanlúcar de Barrameda” “Vinagres de Jerez” y “Brandy de Jerez”: Páginas 29, 30, 31, 32, 34 y 36.

Compuertas Parque Natural: Página 18.

Emre Ruq: 28.

Francis Rosso: Página 2.

Gonzalo Höhr: Página 6.

Ignacio Fando: Páginas 7, 18 y 38.

José González Cabello: Páginas 20, 23, 24, 31, 34, 35 y 39.

Ignacio Santiago: Página 36.

José Ma. Caballero: Página 10.

Julieta Sánchez de Medina: Página 37.

Julio González: Páginas 6, 9, 10, 11, 12, 14, 16, 17, 21, 22, 25, 26, 27 y 35.

Kiko Jiménez: Página 34.

La Trufa: Página 38.

Manuel Benítez Fernández “Gabaina”: Página 39.

Quesos El Bosqueño: Página 20.

Quesos Mangana: Página 20.

Roberta Sorge: 28.

Rafael Monge: 24.

Suralgas: Página 13.

Víctor Iglesias: Páginas 26, 27, 35.

www.elcastillodesanctipetri.com - Diego

Gómez: Página 15.

Infografiken estudioActivo

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