Un(s)zensiert 2014/2 - Ausgabe 8

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Heft

2-2014

Un(s)zensiert Das Guppy & Aquarium Magazin

Ausgabe 8




Die 4. Jahreszeit…… läutet immer mit Pauken und Trompeten eine Wiederbelebung unseres Hobbys Aquaristik ein. Das vieldiskutierte Sommerloch (wo war eigentlich der Sommer in diesem Jahr?) ist schon lange vorbei, und wir widmen uns wieder vermehrt unserem aquaristischem Hobby. Das macht sich aber auch nicht nur an den vermehrt stattfindenden Aquaristikmessen bemerkbar, sondern in diesem Fall auch mit dem Erscheinen der nun vorliegenden neuen, mittlerweile 8. Ausgabe, des gratis Online Magazins des CAGD „Un(s)zensiert“ rt Wir haben es wieder geschafft viele tolle Artikel zu bekommen, welche das breite Spektrum der Aquaristik gut abdecken, obwohl in dieser Ausgabe wieder der Guppy etwas stärker in den Fokus rückt. Vielen Dank an dieser Stelle an alle Autoren und Fotografen die uns wieder honorarfrei ihre Arbeit zur Verfügung gestellt haben! Unsere große Europäische Guppy & Kampffischausstellung im Juni in Schwalmtal (NRW) lassen wir in der vorliegenden „Un(s)zensiert“ Revue rt passieren mit tollen Bildern und zwei Videos die von Aqua Channel und Zilverhaai produziert wurden. Für mich war es die erste große Ausstellung die ich als Ausstellungsleiter zusammen mit dem CAGD organisiert habe. Natürlich ist nicht alles tadellos gelaufen, aber aus Fehlern lernt man, leider gibt es ja keine Workshops a la „Wie organisiere ich Zierfischbörsen und Ausstellungen?“. Einen großen Dank möchte ich hier noch mal allen Helfern und Mitausstellern aussprechen, ohne die eine solche Veranstaltung nicht durchführbar gewesen wäre. Nun wünsche ich viel Spaß beim Durchblättern und Studieren unserer Un(s)zensiert. Im November 2014 für den CAGD

René Wolff 3.


Inhalt

Un(s)zensiert

Artikel

Seite

Autor

3

René Wolff

Europäische Guppy & Kampffisch Ausstellung Rückblick einer Ausstellung

5

Corinna Lehnen

Der Guppy als Gemälde Eine Kunst die begeistert

23

Alexandra Grimm

Bedarfsgerechte Fütterung von Hochzuchtguppys

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Willi Kosa

Der Guppy, JUWEL der Aquaristik

35

Thomas Reiß

Betta Mania Der Rockstar unter den Aquariumfischen

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Aleks Breton

Guppyhochzucht einfacher als gedacht

43

Fabian Löffler

Am Niederrhein tut sich etwas…

45

Patrick Hans

Geschlechtsumwandlung beim Guppy

49

Gernot Kaden

… holt sich DM, EM und WM Titel 2014

51

Torsten Rickert

Messebericht: Aqua Expo Tage 2014

54

Anja Kober

Interview mit Ralf Loch

69

Ralf Loch

Lebendfutter Teil 2 Grindalwürmern (Enchytraeus buchholzi)

71

Torsten Rickert

Aquaristikreich Die Zierfischmesse Auf der Consumenta Nürnberg

75

Michael J. Schönefeld

Cartoonist Thorsten "Thoddy" Hardel

77

René Wolff

„Tour de France“

79

Jörn Strahl

Impressum

82

CAGD

Editorial Begrüßungswort

das Finale der Trio-Europameisterschaft des IKGH 2014

4.


Text: Corinna Lehnen - Foto: diverse Fotografen Am 28. und 29.06.14 fand ein Durchgang der Deutschen + Europäischen Meisterschaft der Guppy Pärchen sowie die 6. Kampffisch Bewertungsshow in Schwalmtal Nähe Düsseldorf statt. Veranstaltet wurde dieses Event vom CAGD (Club aktiver Guppyzüchter Deutschlands) unter der Leitung von René Wolff und Ralf Loch. Die Kampffisch Bewertungsshow wurde von den Betta Freaks durchgeführt unter der Leitung von Boris Weber und Silvio Westphal. Es wurden 225 Guppypärchen und ca. 200 Kampffische bewertet. Darüber hinaus nahmen auch ortsnahe Vereine wie der Aquariumverein Mönchengladbach teil, der eine Vielzahl von Fischen zum Verkauf anbot. Zu sehen – und zu kaufen – gab es weiterhin wunderschöne Diskusfische von der Diskuszucht Gosewehr, Teichfische und – muscheln von der Fischzucht Wetterfeld, Pflanzen, Futter und und und. Die Justus-Liebig-Universität Gießen betreute mit zwei Doktorandinnen einen Stand wo sich die Besucher über Fischkrankheiten etc. informieren und Rat einholen konnten. Eine große Tombola rundete das Angebot ab. Es war wirklich für jeden Aquarianer etwas dabei. So wollte man nicht nur die Guppy- und Kampffischszene zum Besuch animieren, sondern auch alle anderen fischbegeisterten Leute, ob groß oder klein. Erstmalig wurden den Gewinnern der Guppyausstellung keine üblichen Pokale, sondern handgemalte und gerahmte Guppyportraits überreicht. Jeder Guppystandardsieger erhielt einen gemalten Guppy seines jeweiligen Standards. Das CAGD-Mitglied Alexandra Grimm geb. Hahn hatte wochenlang an diesen tollen Bildern gearbeitet (siehe auch hier der Beitrag über ihre Arbeiten in dieser Un(s)zensiert Ausgabe) – das Ergebnis war phenomenal und es gab keinen Gewinner, der sich nicht über seinen Preis gefreut hat. Immerhin handelt es sich hier immer um ein Unikat, das nirgendwo zu kaufen ist!

5.


Gleich zweimal durfte sich CAGD Mitglied Torsten Rickert freuen: Er konnte sich den Standardsieg bei den Großflossern und den Kurzflossern sichern und somit zwei Bilder mit nach Hause nehmen. Abgerundet wurde die Veranstaltung durch den Züchterabend am Samstag. Nach einem reichhaltigen Buffet wurde zum „Kegel Battle“ aufgerufen. Nach einigen Runden konnten die Guppyvertreter die Bettagruppe auf Platz zwei verweisen und die Siegertrophäen – eine Sektflasche für jeden – entgegennehmen. Der CAGD möchte sich auf diesem Wege noch einmal bei allen Mitgliedern sowie Freunden des Vereins für die tatkräftige Hilfe und natürlich bei allen Besuchern ganz herzlich bedanken!

Wir freuen uns auf die nächste Veranstaltung mit euch die am 04 & 05. Juli 2015 in 23847 Schiphorst „Nähe Hamburg statt finden wird.

Nächste CAGD Pärchen DM, EM Ausstellung - Stubber Weg 23847 Schiphorst Datum : 04 & 05. Juli 2015 6.


Impressionen der Ausstellung

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AquaChannel:

https://www.youtube.com/watch?v=NtyvCH5TDpc

Zilverhaai: https://www.youtube.com/watch?v=alJqhCXeTyw

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Die Gewinner der Ausstellung Herzlichen Glückwunsch an alle Gewinner!

Standard

Züchter

Land/Verein Becken

Wertung

Fächerschwanz

Karsten Noe

D / CAGD

2

118,33

Triangelschwanz

Torsten Rickert

D / CAGD

78

128,33

Schleierschwanz

Eugen Schwarzmaier

A / ÖGG

85

113,00

Fahenschwanz

Steven Elliott

UK / UKFG

223

117,33

Doppelschwert

Michael Milde

A / ÖGG

90

127,00

Obenschwert

Peter Eder

A / ÖGG

127

121,67

Untenschwert

Ralf Blechschmidt

D / IGMX

135

113,67

Leierschwanz

Peter Tschamler

D / DGD

133

116,33

Spatenschwanz

Franz-Peter SChaffarth

D / GKR

145

116,33

Speerschwanz

Norbert vsn Treel

D / CAGD

148

124,33

Rundschwanz

Torsten Rickert

D / CAGD

165

124,33

Nadelschwanz

Nicole Thierry

F / EGS

189

111,67

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Die Gewinner der Ausstellung Herzlichen Gl端ckwunsch an alle Gewinner!

Asymmetrical HMPK Unicolor Male 1. Aleks Breton 2. Joep van Esch 3. Arie de Koning 4. Joep van Esch 5. Joep van Esch

HMDT AOC Male 1. Astrid Raschke

DT All Colors Female 1. Holger Rabe

CT All Colors Male 1. Jolanda Wisseborn 2. Jolanda Wisseborn 3. Jolanda Wisseborn

CT All Colors Female 1. Fabian Paschmann

Asymmetrical HMPK AOC Male 1. Arie de Koning 2. Arie de Koning 3. Arie de Koning

CTPK All Colors Male 1. Boris Weber-Schwartz 2. Boris Weber-Schwartz 3. Boris Weber-Schwartz

Asymmetrical HMPK Marble Male 1. Arie de Koning 2. Aleks Breton 3. Arie de Koning 4. Arie de Koning 5. Arie de Koning Symmetrical HMPK AOC Male 1. Jan Hoffmann 2. Arie de Koning 3. Joep van Esch HM AOC Male 1. Jolanda Wisseborn 2. Fabian Paschmann 3. Astrid Raschke 4. Astrid Raschke 5. Jolanda Wisseborn HM Unicolor Male 1. Jolanda Wisseborn 2. Michel Stokkelaar 3. Jolanda Wisseborn

CTPK All Colors Female 1. Boris Weber-Schwartz 2. Boris Weber-Schwartz 3. Boris Weber-Schwartz Best European Breeder

VT All Colors Male 1. Ilka Roos 2. Janusz 3. Janusz

Jolanda Wisseborn

Form & Variation All Colors Male 1. Silvio Westphal 2. Derk Reckel 3. Silvio Westphal

BOSF Boris Weber-Schwartz

HMPK All Colors Female 1. Joep van Esch 2. Joep van Esch 3. Aleks Breton 4. MichelStokkelaar 5. Jan Hoffmann

res. BOSF Joep van Esch

HMPK Unicolor Female 1. Joep van Esch 2. Joep van Esch 3. Michel Stokkelaar HM All Colors Female 1. Michel Stokkelaar 2. Michel Stokkelaar 3. Michiel van Bemel 4. Michel Stokkelaar 5. Michel Stokkelaar

BOSM Jolanda Wisseborn

res. BOSM Aleks Breton

Jury Prize Jan Hoffmann Publikumspreis Aleks Breton Consolation Prize Nina Pointinger

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Der Guppy als Gemälde Eine Kunst die begeistert Text + Fotos: Alexandra Grimm

Meistens werden Tierportraits von Hunden, Pferden und auch Katzen angefertigt. Fische sind da schon eher die Ausnahme, aber Guppyzüchter sind ja doch auch meist ganz spezielle Menschen und ihrem Hobby sehr verfallen, also warum nicht auch Bilder von Guppys malen? Bislang habe ich ausschließlich Hunde Portraits mit Pastellkreide gemalt, als dann die Frage nach Guppys kam dacht ich mir… warum nicht?

Rundschwanz

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Was braucht man dazu? Ich male meine Bilder mit Pastellkreide (1) also braucht man entsprechende Kreide, möglichst in verschiedenen Farben, wobei weiß und schwarz am wichtigsten ist. Ebenso sind gerade bei den Fischen Pastellstifte (2) unentbehrlich, da man damit die Feinheiten einfach besser hinbekommt. Hier nimmt man am besten ein ganzes Set, da unsere geliebten Guppys ja doch meist sehr bunt sind. Spezielle Knete (3) zum Ausbessern. Diese funktioniert ähnlich wie ein Radiergummi ist hilfreich und schon für wenig Geld zu bekommen. Zum Verwischen der Kreide (das schafft schöne Effekte) eignen sich gerade bei den Feinheiten die Papierwischer (Estompe)(4), man kann es auch mit Wattestäbchen probieren und bei größeren Flächen gibt es nichts besseres als die eigenen Finger. Auch habe ich immer einen feinen Pinsel (5) zur Hand der ebenso gute Dienste leisten kann um Kanten etwas abzurunden. Für die Skizze braucht man einen Bleistift, bzw. für den Anfang eine große Hilfe kann Kohlepapier sein, mit dem man die Umrisse schnell und einfach auf das Papier oder die Pappe übertragen kann.

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nz schwa l e d a N

Triangels chwanz

Beim Malen mit Pastellkreide ist das Papier (6) nicht unwichtig. Ich bevorzuge dabei speziell hierfür empfohlenes Papier mit möglichst wenig Struktur also einer verhältnismäßig „glatten“ Oberfläche. Die Auswahl ist groß und man bekommt es in unterschiedlichen Farben…hier ist der persönliche Geschmack entscheidend. Nicht zuletzt braucht man beim Malen mit Kreide ein Fixativ (7), mit dem man das Bild am Ende fixiert. Gerade bei Gemälden mit Pastellkreiden ist das sehr wichtig, da die Kreide schnell verwischt wenn man darauf fasst. Und schon kann man loslegen. Da aller Anfang schwer ist sollte man nicht gleich aufgeben. Die Sprichworte „Übung macht den Meister“ und „Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen“ kommen nicht von ungefähr.

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Nun kommen wir zu einem kleinen Beispiel wie so ein Bild am Ende aussehen kann. Man besorgt sich eine Vorlage, fertigt eine grobe Skizze an und beginnt mit den helleren Farben zuerst. Als Rechtsh辰nder fange ich links an, damit ich mir bereits Gemaltes nicht verwische.

So arbeite ich mich St端ck f端r St端ck vor.

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Das schöne an Pastellkreiden ist, dass man die Farben durch das Verwischen auch ein Stückweit vermischen kann. So bekommt man Übergänge super hin und kann auch anderweitig hübsche Effekte erzielen.

Hat man das Bild soweit fertig, kann man ggf. mit weißer weicher Kreide noch kleine Lichtpunkte setzen. Man sollte mit einigem Abstand nochmal darauf schauen, so fallen einem eher noch Dinge auf, die man eventuell ausbessern kann.

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Ist man zufrieden, wird es signiert und anschließend mit einem Fixativ gut fixiert.

Spatenschwanz Schön gerahmt ist es nun ein toller Blickfang im Haus eines Guppyzüchters!

Alle Bilder sind zu sehen auf dem Video unter:

www.youtube.com/watch?v=jQKnQfvly3Y

Kontakt zur Künstlerin: Alexandra Grimm Tel: 0641-9845505 ofshadowstar@yahoo.de

Mitglied im CAGD 28


Bedarfsgerechte Fütterung von Hochzuchtguppys Text : Willi Kosa Viel ist schon über die Fütterung von Guppys geschrieben worden, aber bei fast allen Artikeln und Berichten über Guppyfütterung vermisse ich, dass auf die bedarfsgerechte Fütterung der verschiedenen Alterstufen und Einsatzbereiche der Guppys speziell eingegangen wird! Jetzt werden einige sagen „In der Natur fressen ja auch alle Altersstufen dasselbe Futter“. Nun, so eine Aussage stimmt nur bedingt. In der Natur leben die verschiedenen Alterstufen in unterschiedlichen Wasserzonen und somit auch mit unterschiedlichem Nahrungsangebot! So leben junge Guppys hauptsächlich in den geschützten Uferbereichen von Gewässern, zwischen dichten Pflanzen und daher ohne direkte Nahrungskonkurrenz zu ihren älteren Artgenossen. In diesen Uferbereichen leben auch viel mehr Kleinlebewesen und eiweißreiches Kleinstlebendfutter usw. Dadurch ist auch dort das Nahrungsangebot für Jungfische viel eiweißhaltiger als das Futter der Adulten Guppys, die wohl hauptsächlich Mückenlarven, Anfluginsekten und Algen fressen! In der Natur gibt es nur selten optimal gefütterte Guppys. Meist wird von schlecht ernährten Guppys berichtet. Dort, wo das Nahrungsangebot und die Umweltbedingungen optimal sind, steigt auch die Fruchtbarkeit und die Population nimmt zu (Millionenfisch!). Wir begnügen uns jedoch nicht damit, dass sich unsere Guppys nur vermehren und überleben können, sondern wir züchten Hochzuchtguppys die sich ideal entwickeln und in überdurchschnittlicher Qualität auf Ausstellungen optimal präsentieren sollen! Es soll hier nicht von Guppymast, Guppydoping o. ä. berichtet werden, sondern nur die Erfahrungen, eines mehr oder weniger erfolgreichen Guppyzüchters bzw. Tierzüchters allgemein, weitergegeben werden!

12. 29


Vielleicht hilft dieser Artikel ja auch dem einen oder anderen Anfänger zu besser gefütterten Guppys zu kommen und Fütterungsfehler wie sie immer wieder gemacht werden zu vermeiden! Was nützen einem die besten Ausstellungsguppys, wenn sie sich auf Grund von Überfütterung nicht richtig zeigen oder auf Grund von Mangelernährung ihr genetisches Potential nicht richtig ausschöpfen können! Wenn man Guppys mal mit Erdbeeren vergleicht: Sie wachsen auch natürlich, ohne Einfluss des Menschen am Waldesrand! Will man jedoch Erdbeeren haben, wie sie auf den Fotos von Versandgärtnereien abgebildet sind, benötigt man außer dem richtigem genetischem Ausgangsmaterial auch den richtigen Boden, die notwendige Pflege und den richtigen Dünger zu richtigen Jahreszeit! Fehlt auch nur eine dieser Voraussetzungen, ähneln sie sehr schnell wieder ihren wilden Verwandten. Erst kurz vor der Ernte düngen bringt nichts( - ebenso bei Frost!) und einen guten Grunddünger und Spurenelemente brauchen die Erdbeeren bereits ein Jahr vor der Ernte, damit sich kräftige Pflanzen bilden, Nitrit und Kaliphosphat im Frühjahr (damit man kräftige Blütenstiele und süße Fruchte bekommt!) usw.. Es befassen sich heute viele gute Züchter mit der Guppyzucht, die alle zusammen sehr viel Fleiß, Sorgfalt und Können in ihre Zuchtarbeit einbringen. Jeder hat seine eigenen Methoden der Fütterung, keiner vernachlässigt sie und wenn man da auf Ausstellungen mithalten will muss man sich nicht nur mit der Zucht und Genetik beschäftigen, sondern auch mit der optimalen Haltung und Fütterung. Alles zusammen zeichnet eben einen guten und über Jahre erfolgreichen Guppyzüchter aus! Zunächst müssen wir die verschiedenen Fütterungsklassen einteilen: 1. Jungguppys bis zum Alter von ca. 3 Monaten 2. Halbwüchsige Guppys im Alter von 3 bis ca. 6 Monaten 3. Erwachsene Guppys im Zuchteinsatz, je nach Stamm ab einem Alter von 4 bis 6 Monaten 4 Erwachsene Guppys in Ausstellungskondition Bleiben wir bei dieser einfachen Einteilung. Der Spezialist oder besonders sorgfältige Züchter wird sicher noch weitere Unterteilungen machen können. Aber zuminderst diese einfache Einteilung ist zunächst einmal wichtig. Zu Gruppe 1. Jungguppys brauchen ein besonderes leicht verdauliches Futter mit hohem Proteinanteil und relativ wenig Ballaststoffen, da das Fassungsvermögen ihres Magens noch relativ gering ist und man bei zu vielen Ballaststoffen einfach nicht genügend Nährstoffe zuführen kann, weil sie mengenmäßig nicht soviel Futter aufnehmen können. Der Proteinbedarf ist in diesem Wachstumsabschnitt am höchsten, weil die Jungfische in dieser Zeit im Verhältnis zu ihrer Körpergröße am meisten wachsen! Fütterungsfehler, die in diesem Lebensabschnitt gemacht werden, kann man später nicht wieder aufholen.

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Frisch geschlüpfte lebende Artemia Nauplien sind in diesem Alter fast unverzichtbar! Darin sind sich alle Guppyzüchter einig! Als Ersatz füttere ich seit einiger Zeit eine Mischung aus reinem, fein gemahlenem, gefriergetrocknetem Garnelenfleisch und einem Vitaminpräparat, nicht zuletzt auch weil dieses Garnelenfleisch in seiner Zusammensetzung den Artemia Nauplien sehr ähnlich ist! Der Gehalt an Protein, also Eiweiß, liegt bei über 50%. Zu beachten ist auch der hohe Karotingehalt sowie der Fettgehalt von 10,5%! Damit habe damit bisher gute Erfahrungen gemacht! Der Handel bietet Aufzuchtfutter in feiner Struktur für diesen Wachstumsabschnitt an. Sie sind zwar nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zusammengesetzt, aber die damit erzielten Erfolge sind mit lebenden, frisch geschlüpften Artemia oder Garnelenfleisch nicht zu vergleichen. Alle neuen und mit vielen Vorschußlorbeeren auf den Markt gebrachten Wundermittel für die Jungfischaufzucht konnten bisher dieses Futter nicht ersetzen! Für eine optimale Ernährung wäre es nicht ausreichend in dieser Zeit ein normales Flockenfutter mit einem relativ niedrigem Nährstoffgehalt und einem, für diesen Altersabschnitt zu geringem Proteingehalt zu verabreichen, da die Jungguppys unbedingt einen Proteingehalt von über 50% im Futter für ein optimales Wachstum benötigen. Auch die Verdaulichkeit des Futterproteins ist wichtig! Es muss von höchster Qualität sein! Ebenso wichtig ist der Ballaststoffanteil im Jungfischfutter, ist er zu hoch, stellt sich frühzeitig ein Sättigungsgefühl bei den Jungfischen ein, ohne dass genügend Nährstoffe aufgenommen wurden! Das Protein von Warmblütern z. B. in Rinderherz, Eipulver, Blutmehl oder Geflügelprotein steht in diesen Futtermitteln in nicht genügend verdaulicher Form zur Verfügung obwohl der Proteingehalt (teilweise bis zu 80 %, je nach Hersteller) eigentlich höher ist!

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Merke: Der Fisch lebt nicht von dem was er frist, sondern von dem was er verdauen bzw. verwerten kann! Auch gemahlene Seidenraupen haben sich bei mir auf Grund ihres hohen Fett- und Ballaststoffanteiles nicht so gut bewährt! Diese werden im Vergleich zu gemahlenem Garnelenfleisch bei weiten nicht so gerne aufgenommen und gefressen werden muss das Futter natürlich! Nicht gefressenes, hochproteinhaltiges Futter verdirbt sehr schnell und sorgt dadurch auch für eine schlechte Wasserqualität, was man bei Guppys niemals haben darf! Bitte stets beachten: Bei schlechten Wasserwerten und zu niedrigen Wassertemperaturen (unter 20 Grad) bleiben die Jungfische im Wachstum zu stark zurück und sind krankheitsanfälliger! Selbst bei noch so guter Fütterung! Optimal für eine gute Futterverwertung bei Jungguppys dürften Temperaturen um die 26 Grad sein! Zu Punkt 2 Halbwüchsige Guppys können etwas verhaltener gefüttert werden. Jedoch ist auch hier eine ausreichende Nährstoffversorgung wichtig! Es gilt auch hier der alte Bauernspruch: Das Auge des Herrn füttert das Vieh! Die aufmerksame Beobachtung der heranwachsenden Guppys ist also auch hier wichtig! Man sollte die Guppys nicht in eine Art Schnell- bzw. Endmast mit all ihren negativen Nebenerscheinungen schicken, sondern ihnen genügend Zeit zur langsamen und gesunden Entwickelung lassen. Ausstellungsreife mit ca. 6 bis 7 Monaten (je nach Stamm) ist das Ziel. Als Grundfutter verwende ich hier ein gutes Flockenfutter, mit mittlerem Kaloriengehalt und etwa 40 % Protein (Tetra Rubin o. ä.). Sollte ich bemerken, dass sich die Fische schlecht entwickeln wird dieses Futter mit Garnelenfleisch aufgewertet! Sehr gut eignet sich hier auch verschiedenes selbst gefangenes oder gezüchtetes Lebendfutter! Jedoch nicht im Übermaß, z. B. jeden Tag frisch geschlüpfte Artemia! Einige Guppyzüchter versuchen sich auch immer wieder mit Futtermittel aus der gewerblichen Speisefischmast. Ich habe damit keine so guten Erfahrungen gemacht, weil darin doch nicht so viele Vitamine, Mineralstoffe und Zusatzstoffe, die ja auch für die Farbbildung unserer Guppys wichtig sind, enthalten sind! Zu Punkt 3 Bei Guppys die zur Zucht benützt werden ist besonders auf abwechslungsreiches, vitamin- und mineralstoffreiches Futter zu achten! Die Zuchtfische sind genau zu beobachten, damit eine frühzeitige Verfettung vermieden wird. Erfahrene Guppyzüchter setzten hier hauptsächlich verschiedene Lebendfutter ein und das hat sich auch bewährt! Die Zusammensetzung der Futtermittel sollte nicht zu Nährstoffreich sein, aber dafür Vitamin und Mineralstoffreich sein! Denn Zuchtfischen soll es an nichts fehlen, aber sie dürfen auch nicht verfetten. Besonders geeignet sind rote Mückenlarven. Sie sollen auch eine Fruchtbarkeitsfördernde Wirkung haben. Auch in der Natur stellen sie das hauptsächliche Futter von adulten Guppys dar! Rote Mückenlarven sind auch als Frostfutter in sehr guter Qualität immer zu haben und daher als Winterfutter interessant!

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. Ich füttere meine Zuchtguppys dreimal täglich. Davon einmal täglich eine „Zuchtdiätmischung“ aus gemahlenen Weizenkeimen und Brennesselpulver, evtl. angereichert mit Vitaminen! Diese wird morgens verabreicht. Die Weizenkeimmischung wird etwas verhaltener aufgenommen, da aber die nächste Fütterung erst so gegen 16 Uhr erfolgt, funktioniert die Aufnahme auf diese Weise. In einzelnen Zuchtphasen wird diese Eigenmischung kurzfristig mit etwas gemahlenen Garnelenfleisch und Vitaminen aufgebessert, z. B. nach einer Geburt, um die Weibchen schnell wieder zu Kräften kommen zu lassen. Durch das hohe Nährstoff- Eiweißangebot wird ein so genannter Flushing-Effekt hervorgerufen. Dabei werden dann von den Weibchen mehr Eier zur Befruchtung zur Verfügung gestellt und man erhält größere Würfe! Zu beachten bei dieser Eigenmischung ist neben der diätischen Wirkung, der hohe Gehalt an Vitamin E in den Weizenkeimen und der hohe Gehalt an Vitamin A in dem Brennesselpulver! Brennnesseln haben sich seit jeher in der Tierfütterung als sehr Vitamin- und Mineralstoffreiches Futtermittel, u. a. auch an kranken Tieren bewährt! Es gibt aber noch viele vorteilhafte Wirkstoffe in den Brennnesseln, die noch gar nicht erforscht sind. Auch in der menschlichen Ernährung gewinnen sie daher immer mehr an Beachtung! Der Hohe Gehalt an Kalzium macht sie besonders für den Mineralstoffausgleich interessant! Bei der Verabreichung von Vitaminpräparaten ist zu beachten, dass einige Vitamine fettlöslich (lipophil) sind und sie, damit sie vom Organismus aufgenommen werden können, eben Fett bzw. Öl benötigen! Es handelt sich hier vornehmlich um die Vitamine A, D, E, und K. Wenn man diese lipophilen Vitamine also füttert, ohne gleichzeitig Fett/Öl zuzuführen, nützen sie nichts! Ein Fettgehalt von 5% im Futter ist aber insbesondere für ältere Guppys ausreichend. Das von machen älterem Aquarianer für diesen Lebensabschnitt vielfach empfohlene Rinderherz hat sich bei mir nicht bewährt! Obwohl ich das Fett immer sehr sauber vom Muskelfleisch trennte, sammelte es sich stets nach der Rinderherzfütterung vermehrt im Filter und auf dem Bodengrund an. Meinen Beobachtungen zufolge können Guppy weder das Eiweiß noch das Fett im Fleisch von Warmblütern verdauen! Das konnte man sehr deutlich am Kot erkennen! Auch die starke Fruchtbarkeitsfördernde Wirkung konnte ich nur eingeschränkt feststellen! Die beste Fruchtbarkeitsfördernde Wirkung erreicht man meiner Meinung nach durch eine abwechslungsreiche Fütterung mit insgesamt hohem Vitamin E (Weizenkeime!) Gehalt! Damit meine ich jetzt aber nicht alles in eine Topf hauen und dann verfüttern! Leider sieht man das sehr oft! Man braucht sich dann nicht zu wundern, wenn sich die Fische nur das am besten schmeckende Futter heraussuchen und die schlechter schmeckenden Komponenten nicht gefressen werden! Sie vergammeln dann und verschlechternd das Wasser. Außerdem hat der Züchter bei der „Allesmix-Methode“ keine Kontrolle darüber was wirklich aufgenommen wurde! Das erinnert mich ein bisschen an die „Allesbefrucht-Methode“ bei den Schwarmzüchtern, -einfach alles nehmen, damit man ja nichts falsch macht!

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Den Fütterungsversuch mit Rinderherz habe ich übrigens über ein Jahr durchgehalten, weil ich nicht glauben wollte, dass sich so viele andere Irren! Außerdem gehöre ich nicht zu den Leuten, die bereits nach ein oder zwei Tagen Fütterung sagen können, dieses Futter ist gut oder schlecht! Man muss einen Fütterungsversuch schon über ein paar Monate durchhalten um richtige Aussagen über ein Futter machen zu können! Zu Punkt 4 Das Wachstum bei dieser Gruppe ist weitgehend abgeschlossen und die adulten Guppys dürfen nun nicht verfetten! Daher sollten Futtermittel ausgewählt werden die eher einen niedrigen Nährstoffgehalt haben und mehr in Richtung Diätfuttermittel gehen. Die Obergrenze für Protein im Futter dürfte wohl bei max. 40% liegen, am besten darunter! Ein Überangebot an Eiweiß, belastet die Leber unnötig! Ausstellungsfische sollen fit, aber nicht fett sein! Ich glaube bei Balletttänzerinnen ist das so ähnlich! Neben einem guten Flockenfutter als Grundfutter sollte hier viel Ballaststoffreiches Lebendfutter gefüttert werden! Das hält die Guppys gesund und verschafft ihnen, durch das „Futterjagen“ etwas Bewegung! Vorsicht bei selbst gefangenem Lebendfutter: Es können damit viele Krankheitserreger und Parasiten in die Becken gelangen und so mancher seuchenhafte Befall mit Endo- und Ektoparasiten ist damit zu erklären! Ein bis zwei mal ein Fastentag pro Woche hat sich bei dieser Altergruppe bewährt! Zum Abschluss möchte ich noch erwähnen, dass es unzählige, für Guppys, geeignete und auch nicht geeignete Futtermittel gibt. Sie alle hier zu beschreiben ist nicht das Ziel dieses Artikels, sondern ich will damit dem einzelnen Züchter Denkanstöße und Hinweise zur richtigen Fütterung geben. Auch als Fütterungsmissionar, der jedem seine Meinung aufdrängen will, möchte ich nicht gelten. Das können sicher andere besser und vor allem auch wissenschaftlich fundierter! Letztendlich sollte sich eben jeder Züchter selbst möglichst umfangreich über die richtige Fütterung und die richtigen Futtermittel für den jeweiligen Wachstumsabschnitt informieren und nicht alles was so geschrieben wird einfach glauben! Aber, dass jeder Lebensabschnitt eines Guppys eine andere Futterzusammensetzung benötigt, das dürfte wohl nun jedem einleuchten!

Guppy Report 3/2006 - Redakteur Thomas Reiß - Mail: thomas.reiss@guppyfreunde.de

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35 Copyright und Design by Thomas Reiß Fotos von: T.Reiß, G.Schwabe, H.Bertram, H.E. Magoschitz, C. Lukhaup


Copyright und Design by Thomas Reiß Fotos von: T.Reiß, G.Schwabe, H.Bertram, H.E. Magoschitz, C. Lukhaup

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BETTA

MANIA!!!

Der ROCKSTAR unter den Aquariumfischen

-

Ein

Bericht

für

Einsteiger

-

Text: Aleks Breton Fotos: Aleks Breton & Jens Thulke Der Siamesische Kampffisch *Betta Spendens* ist der absolute Rockstar unter den Aquariumfischen! Weltweit gehört der prächtige, um die 5cm Grosse Betta zu den beliebtesten schuppigen Hausfreunden. Abgesehen von seiner bestechenden Farben- und Formenvielfalt bringt er als Einzelgänger eine individuelle Persönlichkeit mit. Während die meisten anderen nassen Mitbewohner eher für sich in ihrem Element leben , so nimmt der Betta auch die Umgebung seines Glashauses wahr und sucht den Kontakt zu seinem Pfleger , manch einer fühlt sich regelrecht beobachtet! Wird dieser den unkomplizierten Ansprüchen des Bettas gerecht, wird er mit der gesamten Palette an Schönheit und Verhaltensweisen dieser Art belohnt . Ursprünglich stammt der Siamesische Kampffisch aus den Reisfeldern, Teichen, Tümpeln, Bächen und Sümpfen Thailands , sein Revier bildet ein ca. 30x30 cm Grosses Gebiet, welches er Regelmässig umrundet und nach Eindringlingen/Rivalen absucht . Wagt sich tatsächlich jemand in sein Reich , wird dieser verjagt, bekämpft oder auch getötet ! In seinen heimischen Gefilden wird der kurzflossige männliche Betta (Fighter) leider immer noch heimlich für Wettkampf-Duelle benutzt , der Verlierer wird schwer verletzt oder stirbt. Betta-Kämpfe sind offiziell verboten !!!

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Weibchen werden nur zur Paarungszeit geduldet, nach einem wilden und oft auch rabiaten Gebalzte dürfen diese laichbereit unter sein selbstgebautes Schaumnest kommen , ihre Eier beim Umschlingen des Männchens abgeben und werden danach wieder verjagt. Die Eier werden vom männlichen Betta eingesammelt -manchmal darf das Weibchen dabei noch helfen- und im Nest eingelagert. Die Brutpflege übernehmen die kleinen Kerle mit einer Hingabe , die mehr als faszinierend ist. Unermüdlich sammeln sie die Eier, die immer wieder herunterfallen, ein und bringen sie zurück ins Nest, pflegen sie durch Zufächeln mit den Brustflossen und lassen sie nicht aus den Augen. Nach ca. 2 Tagen schlüpfen die Winzlinge und ernähren sich die ersten Tage von ihrem Dottersack , danach schwimmen sie frei und begeben sich auf Futtersuche. Während der ganzen Zeit sind die Betta-Männer selten an Nahrungsaufnahme interessiert. Die Aufzucht der Brut ist eine kleine Herausforderung , erfordert einiges an Wissen und ist ein Thema für sich . Auch müssen die Jungfische ab der 8. Woche separiert werden, da ihre kämpferische Natur durchschlägt, das kann bei mehr als 100 Betta-Kindern zu diversen Problemen führen … Einzelhaltung ist angesagt !

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Führt man sich dies alles vor Augen, ist es nachvollziehbar, dass die irrigerweise immer noch empfohlene Harems- oder Mehrfachhaltung schlicht und ergreifend entfällt. Auch Haltung in Gesellschaftsbecken ist zwar möglich, allerdings nicht lange bzw. geht zu Lasten der Lebenserwartung . Stress killt! In Asien , speziell Thailand, Kambodscha, Vietnam, Malaysia , gibt es viele Farmen, auf denen die kurz- und langflossigen Hochzucht-Bettas zu Tausenden gezüchtet werden, es werden ständig neue Farbformen kreiert . Sie werden in alle Welt exportiert , und leben bis dahin in Flaschen, Kübeln,Eimern,kleinen Glasbecken - als Labyrinthfisch besitzt er ein spezielles Atmungsorgan, dass ihm das Atmen von atmosphärischer Luft ermöglicht und ihn so vom Sauerstoffgehalt des Wassers unabhängig macht. Das ermöglicht ihm auch bei Trockenheit in seiner natürlichen Umgebung in kleinsten Wasserlachen und Schlamm zu überleben, bis die Regenzeit seinen Lebensraum wieder auffüllt.

Dass er das kann, heißt aber nicht, dass er es muss …. Haltung in zu kleinen Behältnissen sollte strikt unterlassen werden !!

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Möchte man diesen Fisch artgerecht halten , bietet man ihm ein gut bepflanztes abgedecktes Becken in 25-60 Liter- Größe mit schummeriger Beleuchtung , schwacher bis keiner Strömung, regelmäßigen Wasserwechseln ,welches zwischen 25-28° temperiert sein sollte, PH-Wert 6,5 - 7,5 , und Futter , das seinen Ansprüchen als Carnivor entspricht , fleischliche Kost wie Lebend- und Frostfutter sowie spezielles Betta-Futter sorgen für ein gesundes Leben. Bei guter Pflege wird dieser Fisch 2-3 Jahre alt , man hat auch schon von deutlich älteren Veteranen gehört. Wer seinem Betta etwas Sport bieten möchte , besorgt sich einen Handspiegel und hält ihn an die Glasscheibe - sieht der Betta sein Spiegelbild und damit einen vermeintlichen Rivalen, spreizt er alle Flossen , klappt die Kiemendeckel auf und startet ein herrliches Imponiergehabe , dabei werden Körper und Flossen gut durchblutet und er kann seinem Wesen als Kampf-Fisch freien Lauf lassen.

An Flossenformen gibt es inzwischen etliche Varianten , angeführt vom Halfmoon-Betta, dessen seidige Schwanzflosse die Form eines Halbmondes hat , gefolgt vom Crowntail mit seiner kronenartigen Heckflosse , dem schleierschwänzigen Veiltail, Delta , Doubletail und Dumbo, auch BigEar genannt , mit enorm grossen Brustflossen. All diese Varianten gibt es in lang- und kurzflossiger Version , wobei die Kurzflosser ,auch Plakat genannt, im Kommen sind, sie sind oft schwimmfreudiger und die Flossen weniger anfällig . An Farbenvielfalt werden keine Wünsche offen gelassen , von schwarz ,weiss ,gold ,silber , bunt einfarbig und bunt mehrfarbig gemustert, matt und schillernd, gibt es alles . Ausnahmen sind Lila, Apfelgrün, kariert und leopard , aber man muss es ja auch nicht übertreiben… ;-)

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Hier noch eine spezielle Information zu diesen Charakterfischen : Die Mädels dieser Art gehen oft und absolut zu unrecht völlig in der Thematik unter !! Wenn sie auch kurzflossiger als ihre männlichen Kollegen sind, so können diese kleinen Persönlichkeiten durchaus auch in den prächtigsten Farben und aggressiven Verhaltensweisen daherkommen, da nehmen sie sich nichts! Nicht selten haben so manche wilde Weibchen die Flossen ihrer Balzpartner komplett zerrupft. Aber sie sind nicht weniger interessant und liebenswürdig als die männlichen Bettas. Zum Schluss noch eine Warnung: Bettas machen süchtig. Wer einmal der Betta-Mania verfallen ist, kommt nicht mehr davon los. Schuld daran ist die Mischung aus wilder Ursprünglichkeit und der Attacke auf das ästhetische Empfinden des menschlichen Auges . …in diesem Sinne : Nothing's Betta than a Betta !

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Guppyhochzucht einfacher als gedacht Text: Fabian Löffler

Mitunter möchten Sie sich vielleicht professionell als Züchter versuchen. In solchen Fällen ist es ratsam, einige zusätzliche Regeln zu beachten: Ziel der Zucht ist es, besondere Merkmale herauszuzüchten. Das kann beispielsweise eine besondere Form der Schwanzflosse oder eine besonders bunte Färbung sein. Wichtig ist jedoch, dass Sie hierbei selektiv vorgehen. Sie müssen sicherstellen, dass sich ein Weibchen nur mit einem bestimmten Männchen paart. Aus diesem Grund werden in solchen Fällen männliche und weibliche Tiere in gesonderten Becken gehalten. Das bedeutet für Sie, dass Sie Ihren Nachwuchs noch vor der Geschlechtsreife nach Geschlechtern trennen müssen. Ansonsten kann es zu ungewollten Paarungen kommen. Insbesondere in den Weibchengruppen müssen Sie daher mit großer Regelmäßigkeit schauen, ob nicht vielleicht doch ein Männchen übersehen wurde oder sich ein Männchen erst verspätet als eindeutig männlich herausstellt. Setzen Sie Männchen und Weibchen nur für die Paarung zusammen und trennen Sie sie dann wieder. Es empfiehlt sich auch, für jedes Weibchen-Männchen-Paar anschließend gesonderte Laichbecken zu nutzen, so können Sie den Nachwuchs immer klar von anderem Nachwuchs unterscheiden. Eine einfache Beschriftung des Beckens mit einem Stift macht es Ihnen hier leichter. Bei der Aufzucht verfahren Sie ansonsten wie gewohnt, nur dass Sie den Nachwuchs eben baldmöglichst nach Geschlechtern trennen. Neue Zuchtformen entstehen auch heute noch oftmals durch das Prinzip „Versuch und Irrtum“. Seien Sie daher bei der Auswahl der Elterntiere experimentierfreudig, ein gewisses Maß an genetischem Wissen sollten Sie sich aber durch das Studium entsprechender Lektüre aneignen, oder wenden sich an den CAGD www.cagd-info.de – mail@cagd-info.de Guppyzucht - einfacher als gedacht Sie merken also, die Zucht des Guppys ist wirklich nicht schwer, was ihn zu einem hervorragenden Einstiegsfisch macht. Sie werden schnell den Dreh herausbekommen und viel Freude mit diesen bunten, robusten und pflegeleichten Fischen haben. 43


Der Millionenfisch Fotos: Diverse Fotografen

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Am Niederrhein tut sich etwas… Text: Patrick Hans – Bilder: Rio - Negro e.V. Schön ist es, wenn man ein Hobby wie die Aquaristik in vollen Zügen ausüben kann. Jedoch ist es noch schöner, solch ein Hobby mit Gleichgesinnten zu teilen und zu pflegen. Mit diesem Gedankengang setzten sich eine Hand voll Aquarianer aus Kleve am Niederrhein 2012 zusammen, um etwas Handfesteres aufzubauen, als sich im losen Zusammenschluss hin und wieder zu treffen und zu plaudern. Gerade hier am Niederrhein gab und gibt es eigentlich gar keine Zusammenschlüsse von Aquarianern. Da sollte sich doch etwas organisieren lassen! Ein Treffpunkt mit verschiedenen Terminen wurde vereinbart und diese in den gängigen Lokalmedien publiziert. Bereits das erste Treffen war mit 11 begeisterten Aquarianern ein voller Erfolg und so wurde der Aquaristik-Stammtisch „Rio Negro“ gegründet..Aufgrund der rasant wachsenden Zahl von Interessenten, mussten wir uns bald nach einer größeren Örtlichkeit umsehen. Gemeinsam mit vielen netten Gleichgesinnten erlebten wir schöne und interessante Abende mit Vorträgen und Workshops, ebenso wie viele tolle Aktionen rund um das Thema Aquaristik, wie zum Beispiel das gemeinsame Besuchen von Aquaristik-Geschäften, Börsen, Messen oder auch das gemeinsame Sommerfest. Bereits ein Jahr später, 2013, mit einer Anzahl von über 40 Aquarianern und sogar grenzübergreifendem Interesse aus den Niederlanden, wurde das Thema „Vereinsgründung“ immer häufiger angeschlagen… … und aus Worten wurden Taten! Genau zur Jahreswende 2014 war es dann endlich soweit: der Aquaristik-Stammtisch Rio-Negro wurde zum „Rio-Negro e.V.“ Aufgrund dieses rasanten Wachstums können wir durchaus erwartungsvoll und freudig in die Zukunft blicken. Mit diesem kleinen Bericht möchte ich gerne etwas Leben an den verträumten Niederrhein bringen. Hoffentlich haben wir das Interesse vieler Aquarianer oder derer, die es noch werden wollen, geweckt … Kommt doch einfach mal vorbei!

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weitere Info´s, Termine & Kontakt unter

www.rio-negro-ev.de

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Info Die Pflicht-Seite f端r jeden Aquarianer! Hier findest du Interessantes und Aktuelles, sowie viele Neuigkeiten zum Thema Aquaristik. Beschreibung Wir suchen noch Aquaristik Begeisterte die gerne beim Projekt "Aquarien Deutschland" mitwirken. Bei Interesse bitte direkt eine PN an www.facebook.com/AquarienDeutschland senden. Webseite http://www.aquariendeutschland.de

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Geschlechtsumwandlung beim Guppy Text + Fotos : Gernot Kaden Ich bekam von dem Magdeburger Guppyzüchter 2 Pärchen Triangelguppys mit dem wohlklingenden Namen “Nelke” . Diese Zuchtform kommt aus Moskau und ist dort schon länger bekannt .Zur Beobachtung kamen sie in ein Quarantänebecken. Schon nach einem Tag konnte ich bei ihnen, durch ihr unruhiges schwimmen und starkes klemmen der Flossen, einen Befall mit parasitären Einzellern vermuten. Ich führte eine sofortige Behandlung mit einer Kochsalzlösung (10g/l) durch , die dem Augenschein aber keine Verbesserung brachte. In diese Behandlung warf eines der Weibchen etwa 30 Junge.Trotz aller Mühe starben die beiden Pärchen nach einer Woche , während die Jungfische nicht die geringsten Anzeichen einer Krankheit oder Unwohlsein zeigten.

Durch mehrere Wasserwechsel wurden die Jungfische wieder an die normalen Wasserverhältnisse angepasst und danach in ein Aufzuchtbecken umgesetzt .Mein Interesse an ihnen beschränkte sich jetzt auf die Fütterung . Nach etwa 4 Monaten schien mir die Zeit reif für einen Zuchtansatz und ich beobachtete die halbwüchsigen “Nelke “- Guppys genauer .Sofort viel mir auf , dass die phänotypischen Weibchen alle keinen Trächtigkeitsfleck besaßen . Hin und wieder habe ich dieses Phänomen schon beobachtet , aber in so konzentrierter Form noch nicht . Erst dachte ich , dass es sich bei den Weibchen um Zwitter handelt , da bei einigen Weibchen schon eine Umbildung der Afterflosse zum Gonopodium begann , aber dann hätten sie auch einen Trächtigkeitsfleck aufweisen müssen . Im “Petzold” fand ich dann eine Erklärung für meine Beobachtung.

Dort verweist er auf eine Mitteilung von Wurmbach (1954) , der beim Guppy eine Geschlechtsumkehr durch Ichtyosporidium-Befall feststellte. Die parasitischen Pilze hatten die weiblichen Geschlechtsorgane, worauf sich die bei normalen Weibchen völlig unterdrückten männliche Potenzen (bis zur Spermaproduktion!) plötzlich entwickelten. Ein ähnlicher Fall wird noch nach dem Befall mit Saprolegnia erwähnt . Ich vermute nun , dass bei meinen Fischen die parasitären Einzeller bei den junggeborenen Guppyweibchen die Geschlechtsorgane ebenfalls zerstört haben und dadurch die Umwandlung stattgefunden hat .Männliche Farbmerkmale können sie aber nicht ausbilden , da sie ja nur die Farbgene auf den X-Chromosomen zur Verfügung haben.

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Männchen aus dem Stamm Nelke

Zwei umgewandelte Weibchen . Das untere Weibchen ist in der Entwicklung schon etwas weiter und die spitz ausgezogene Afterflosse ist schon gut zu erkennen.

Deutlich sind die Farbmerkmale zu sehen , wobei höchst interessant ist, dass bei diesem Stamm die roten Farben in der Schwanzflosse ,nicht vom Weibchen über das XChromosom vererbt wird. Die Weibchen scheinen nur blaue Farben zu vererben.

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CAGD Guppyz端chter Torsten Rickert holt sich DM, EM und WM Titel 2014

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Liebe Aquarianer, mein Name ist Torsten Rickert, und ich freue mich außerordentlich, dass ich mir mit meinen Hochzuchtguppys Standard Kurzflosser dieses Jahr den DM, EM und WM Titel holen konnte. Ein paar kurze Worte zu meiner Person: Ich wohne mit meiner Familie in Schiphorst, einem kleinen gemütlichen Dorf zwischen Hamburg und Lübeck und bin seit meiner frühesten Jugend begeisterter Aquarianer. Seit 2010 züchte ich aktiv Hochzuchtguppys und seit 2012 bin ich Mitglied im CAGD, der mich bei all meinen Fragen sehr unterstützt. www.cagd-info.de Meinen diesjährigen Erfolg habe ich meinem Vereinskollegen und mittlerweile 1.Vorsitzenden René Wolff zu verdanken, von dem ich vor einiger Zeit (2012) ein paar Moskau pink Rundschwanz (Blaubärchen / Panda) erhielt, die ich dann zur weiteren Zucht verwendete. Im Jahr 2013 nahm ich mit meinen Tieren an den ersten Ausstellungen teil. René hatte mich dazu überredet, meine F1 auszustellen. 2013 erreichte ich bei der Deutschen Meisterschaft der Pärchen den 5. Platz. Dieses Jahr erzielte ich bei den deutschen Meisterschaften der Guppyhochzucht Platz 1 der Kurzflosser und bei der Europameisterschaft konnte ich mich auch durchsetzen und den 1. Platz bei den Kurzflosser belegen. Als ich dann noch beim World-Guppy - Contest (WGC) in China 2014 den 1.Platz in der Klasse Rundschwänze gewonnen hatte, konnte ich mein Glück nicht fassen, alle Titel im gleichen Jahr! Heute verfüge ich über eine moderne Zuchtanlage mit 32 Becken, die zentral mit Sauerstoff versorgt und über Hamburger Mattenfilter geklärt werden. Dabei wird der Raum, in der die Anlage steht, zentral temperiert (20-25 Grad C). Die Anlage wird 12 Stunden beleuchtet. Einen Wasserwechsel nehme ich ein bis zwei Mal die Woche vor. Ich verfüttere ein sehr gutes Granulat, Nauplis (Artemia), Mikrowürmer Grindal und Enchyträen. Alle Becken sind voll bepflanzt. Ich habe festgestellt, dass die richtige Futterauswahl das A und O in der Aufzucht der Fische ist, sowie das regelmäßige Wasserwechseln. Die Vorgehensweise für die Herstellung von Mikrowürmer könnt ihr euch hier anschauen, sowie im Heft 7. Man muss besonderen Wert auf die Aufzucht der Tiere legen. schnelles Wachstum, Vitalität Größe und Form und dann die Farbe! Vitalität steht immer an erster Stelle Nur die kräftigsten und vitalsten Tiere kann man zur Zucht verwenden.

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Das NEUE Diskus Jahrbuch 2014 24,90 EUR (Deutschland) - 29,90 EUR (Ausland) Bestellung unter DPS-Verlag.de

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Messebericht: Aqua Expo Tage 2014 Text: Anja Kober (dieSchneckenfarm.blogspot.de) Bilder: Anja Kober & René Wolff Vom 3. bis 5. Oktober fanden in Dortmund auch in diesem Jahr wieder die Aqua Expo Tage statt – eine reine Aquaristikmesse, bei der es jedes Jahr viele Dinge zu sehen und viele nette Leute zu treffen gibt. Ich war dieses Jahr bereits zum zweiten Mal da – allerdings zum ersten mal als Blogger. Die Schneckenfarm gab es letztes Jahr zu der Zeit noch nicht. Wahnsinn, wie viel in nicht mal einem Jahr passiert ist, aber das soll ja jetzt nicht Thema sein ;-) Schöne Location: In den Hallen der Pferderennbahn in Dortmund – hier: die Tribüne – fanden vom 3.–5. Oktober die dritten Aqua EXPO Tage statt.

Meine beiden Messetage waren Freitag und Samstag, wobei ich an beiden Tagen erst gegen Mittag vor Ort war, was sich für mich, durch die vielen Gespräche, die ich geführt habe, eindeutig für zu kurz herausgestellt hat. ;-) Aber von Anfang an.... Ursprünglich wollte ich Freitag bereits vormittags auf der Messe sein, ich habe es aber nicht geschafft. Also bin ich so gefahren, dass ich wenigstens die Preisverleihungen mitbekomme. Hat auch geklappt. Danke an alle, die die Autobahn zu der Zeit nicht verstopft haben. Immerhin sind es ca. 70 km die A40 lang…

Auf der Tribüne wurden die Tiere, die am Diskus Championship teilnahmen, ausgestellt.

Als ich ankam, waren scheinbar schon alle Leute auf der Messe, denn der Parkplatz war relativ voll – für einen Smart aber zum Glück kein Problem. Dafür war die Kasse frei, ich brauchte also nicht anstehen. Das war vormittags wohl anders. Alles richtig gemacht ;-) Dafür musste ich dann direkt zur Tribüne hetzen, weil die Preisverleihung unmittelbar bevorstand…

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Die Aqua Expo Tage in Dortmund sind nicht nur eine mittlerweile relativ bekannte und wichtige Aquaristikmesse sondern hier finden alle zwei Jahre – so wie dieses Jahr – auch das European Diskus Championship statt, eine wichtige Preisverleihung für alle Diskuszüchter. Zugegeben, ich habe von diesen Tieren ehrlich gesagt keine Ahnung, finde es aber dennoch spannend, sich die einzelnen Fische anzusehen. Wir Wirbellosen-Fans kennen ja die Garnelen-Championate, wo ich mich dann eher heimisch fühle. Ich gucke aber gerne auch über den Tellerrand.

Veranstalter Michael J. Schönefeld (links) führte durch die Preisverleihung. Chris Lukhaup (rechts) unterstützte als Dolmetscher.

Die Preisverleihung fand, wie oben schon geschrieben, auf der Tribüne der Rennbahn statt, wo ganz oben eine extra Bühne aufgebaut war. Die Preisverleihung und Pokalübergabe wurde von Veranstalter und Jury-Mitglied Michael J. Schönefeld durchgeführt und von Chris Lukhaup, der sich spontan als Dolmetscher zur Verfügung stellte. Die Art, wie die Preisverleihung von beiden durchgeführt wurde, fand ich persönlich sehr ansprechend und erfrischend. Ich hatte hier ziemlich häufig ein paar Momente, wo ich echt schmunzeln musste. Wobei ich hier betonen möchte, dass es keine JuxVeranstaltung war. Nicht, dass ihr das falsch versteht. Übrigens verließ Chris Lukhaup das European Diskus Championship später mit den Worten "Next year, shrimps, please", dem ich mich gerne anschließe. Was ich sehr beeindruckend fand war, dass man richtig gemerkt hat, wie Michael J. Schönefeld sich für jeden Gewinner gefreut hat. Man musste hier kein Diskus-Insider sein, damit die Freude überschwappt. Hat selbst für mich als Außenstehenden Spaß gemacht, dort zuzusehen. :-) Vor der Ehrung der European Diskus Championship -Sieger wurden übrigens auch noch Sonderpreise / Pokale für die Hauptsponsoren und die Jurymitglieder übergeben. Auch eine sehr schöne Geste, wie ich finde, von Michael J. Schönefeld.

Neben den Pokalen für die European Diskus Championship Gewinner gab es auch Auszeichnungen für die Sponsoren. Hier: Mega Zoo als Hauptsponsor der Messe schon seid drei Jahre in folge.

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Mein eigentliches Highlight dieses Programmpunktes war aber die erstmalige Verleihung des Aquaristik Brand Star – ein neuer Award, der ab jetzt jedes Jahr vergeben werden soll. Hierfür wurde über die Facebookseite von Aquarien Deutschland im Vorfeld eine Abstimmung gemacht, an der jeder Facebooknutzer teilnehmen konnte. Zur Wahl standen JBL, Sera, Dennerle, Eheim, Dohse Aquaristik und Tetra – alles Firmen, die sich im letzten Jahr mit Produktinnovationen und durch die Förderung des Hobbys "Aquaristik" besonders hervorgetan haben. Ergänzt wurde das Ergebnis der Abstimmung noch mit der Wahl durch ein Fach-Gremium.

Der Aquaristik Brand Star 2014 wurde dieses Jahr erstmalig verliehen an die Firma JBL.

Michael J. Schönefeld lüftet das Geheimnis, an wen der Aquaristik Brand Star 2014 verliehen wird.

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Nach der Preisverleihung ging es für mich dann endlich in die Messehallen. Durch den Feiertag war die Messe am Freitag sehr gut besucht, sodass die Aussteller auch entsprechend zufrieden mit dem Tag waren. Für die Besucher hieß das natürlich, dass es bei den Ständen hin und wieder mal etwas voller war, aber das sollte ja bei einem Messebesuch eingeplant werden.

Hauptsponsor Mega Zoo war mit großem Stand und allem, was das Aquaristik-Herz höher schlagen lässt, auf der Messe vertreten:

Viele der Aussteller kannte ich bereits vom letzten Jahr. So hatte Hauptsponsor Mega Zoo mit seinem großen Stand wieder eine Art Rundum-sorglos-Paket dabei. Hier konnte man von Beleuchtung über Hardscape bis zu Pflanzen alles begutachten und erwerben, was das Aquaristikherz höher schlagen lässt. Abgerundet wurde das ganze hier von einer Reihe schön eingerichteter Schaubecken.

Jede Menge Hardscape, ...

... Schauaquarien mit einigen Schnecken ...

... und schöne Cubes zum Staunen…

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Fisch & Heim präsentierte neben vielen Wirbellosen – Schnecken und Garnelen – und Zubehör wie Futter und Dünger auch seinen neuen Online-Shop garnelen-direkt.de, bei dem Ihr jetzt mit Fisch & Heim-Produkten und Tieren versorgt werdet, wenn Ihr gerade nicht zu einer Messe könnt. Und wer Franks Tiere kennt, weiß, dass das eine gute Sache ist. Er ist übrigens einer meiner beiden StammDealer, wenn es um Tiere geht :-)

Kleiner Ansturm bei Fisch & Heim.

Vor allem hatten es die Besucher hier auf die Wirbellosen abgesehen bei Fisch & Heim.

Ebenso waren Aqua Tom Krefeld und die Zierfischzüchterei Schau auf der Messe mit einigen Wirbellosen – letztere auch mit Fischen – vertreten. Außerdem hatten beide natürlich, wie gewohnt, auch Zubehör dabei, wie Futter, Seemandelbaumblätter u.ä. Auch hier konnte man sich also mit Tieren und allem, was Ihr für Eure Lieblinge braucht, eindecken. Beide Händler hatten eine angemessene Auswahl an Schnecken und Garnelen mit, die Zierfischzüchterei Schau auch ein paar Krabben. Es gab für mich also viel zu gucken und für einige der Besucher sicher auch nette Dinge zum Geld da lassen ;-) Mein Bedarf an den vorhandenen Tieren war zu dem Zeitpunkt allerdings gerade gedeckt, sodass mein Geldbeutel hier geschont wurde.

Aqua Tom Krefeld hatte einige Tiere mit auf der Messe, ebenso wie ein großes Futter- und Zubehörsortiment.

Auch bei der Zierfischzüchterei Schau gab es Wirbellose für Wasser und Land. Fische gabs auch.

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Ein kleines Highlight für uns Wirbellosen-Fans war sicher der Stand von Garnelio. Eigentlich haben die Jungs hier auf jeder Messe ne Menge zu sehen dabei, aber in Dortmund haben sie sich schon stark mit ihrem Angebot von den Rest der Wirbellosenstände ab. Vor allem wohl dadurch, dass sie, neben zahlreichen Garnelen, Schnecken und Krebsen auch wunderschöne Krabben dabei hatten.

Diese Pantherkrabbe hätte ich am liebsten direkt mitgenommen. Im Moment denken wir über eine Anschaffung nach.

Garnelio war, wie bei so vielen Messen, ein kleines Highlight für WirbellosenFans. Produkte zeigte und

Besonders angetan haben es mir hier die Krabben. .

verkaufte.

Die Messebesucher, die in Dortmund auch nach Fischen gucken wollten, hatten noch ein wenig mehr Auswahl, da es auch Aussteller gab, die sich ausschließlich mit dem Verkauf von Fischen und entsprechendem Zubehör befassten. Da das überhaupt nicht mein Thema ist, lass ich diese jetzt mal außen vor. Ebenso wie letztes Jahr auch, waren auch JBL und Dennerle wieder auf der Messe vertreten. Dennerle stellte dabei auf dem Stand von Aquado Zoo aus, der allerdings ebenso u.a. noch sera-Produkte zeigte und verkaufte. Mit seinen beiden Neuheiten-Türmen/Dispensern mit dem Dosator und dem Cleanator zog hier Dennerle aber dennoch alle Blicke auf sich. Desweiteren hatten sie natürlich ihre Nano Cubes und Scapers Tanks mit, auch den neuen 35 Liter, mit dem ich immernoch liebäugel, die neuen Plant-it inVitro-Pflanzen und alles, was man an Dennerle Zubehör so kennt und braucht. Im Vergleich präsentiere sich Dennerle auf dieser Messe aber eher klein. ... und hatte auch seinen Cleanator im Gepäck, ...

Dennerle stellte zusammen mit Aquado Zoo aus...

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Aquado hingegen hatte, neben Dennerle und sera – wie ja oben schon geschrieben, auch eine Reihe an Wasserpflanzen mit, die relativ günstig erworben werden konnten. Außerdem hatten auch sie eine Reihe von Wirbellosen zum Verkauf dabei.

Aquado hatte außerdem noch einige Wirbellose zum Verkauf mit.

Auch Wasserpflanzen konnte man hier gut kaufen.

JBL hatte auf der Messe seinen "gewohnt" großen Stand mit allen möglichen Produkten dabei und stellte in Zusammenarbeit mit Aquarium Wilhelmi aus. Im Fokus stand hier die neue ProScape Linie, die in Zahlreichen Schaubecken, Regalen und mit Workshops von Aquascaper Aram Schneider auf dem JBL-Stand beworben wurde. Bei dem ProScape Workshop, der jeweils Freitags und Samstag stattfand, nahm sich Aram jede menge Zeit für die interessierten Zuschauer, um möglichst viel Wissen rund um das Thema Aquascaping zu vermitteln. Hier ging es also nicht ausschließlich um ProScape, sondern viel mehr darum, die Messebesucher an das Thema Aquascaping heranzuführen.

Profi-Aquascaper Aram Schneider richtete an zwei Messetagen im Workshop jeweils ein Aquarium ein, gab Tipps und stellte die ProScape Linie vor.

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Die beiden, für mich interessanten, neuen Aussteller waren Stattrand Aquaristik und Biconeo Aquascaping. Obwohl beide eine ähnliche Zielgruppe haben, waren die Stände und Produkte, überraschenderweise, doch sehr unterschiedlich. Stattrand Aquaristik hatte eine ganze Reihe an Glaswaren (Orinoco Glass und VIV) sowie Aquascaping Tools (u.a. die Eigenmarke Orinoco Tools) dabei. Außerdem konntet Ihr dort, wenn Ihr wolltet, auch den Twinstar kaufen, der sich ja mittlerweile in Deutschland ganz gut etabliert hat. Zusätzlich zum "Standard-Angebot" brachten die Jungs auch noch ein paar Eheim Nano Cubes mit zur Messe, die dort, nur kurz gebraucht, für einen Schnäppchenpreis über die Theke gingen. Einer davon steht jetzt bei uns :-D

Stattrand hatte Glaswaren, Tools, Twinstar und alles rund ums Thema Aquascaping mit.

Wofür man das alles braucht, zeigte eindrucksvoll das gescapete Aquarium von Stattrand-Bernd Vetterick – nächstes mal in Karlsruhe übrigens zu sehen.

Biconeo Aquascaping, die in Kürze in Hameln ihr Ladenlokal eröffnen, ergänzte das Stattrand Angebot optimal mit jeder Menge Hardscape. Die Steine und Wurzeln waren schon ein kleiner Blickfang auf dem kleinen, aber schön gemachten Messestand. Außerdem hatten sie, als offizieller ADA-Händler, natürlich auch ein paar ADA-Produkte mit.

Biconeo aquascaping gaben ihr Messedebut mit viiiieeelll Hardscape, ADAProdukten und daytime Leuchten.

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Was mich aber, neben den Jungs selber – ich kannte bis dahin beide ja nur aus dem Internet – am meisten interessierte, war die neue FLEXI mini LED, eine Nano-Aquariumbeleuchtung, die zur Seite schwenkbar ist und somit bei keiner Arbeit im Aquarium im Weg ist. Mittlerweile steh ich immer, egal wo ich diese Leuchte sehe, davor bin mir sicher, dass eine davon irgendwann auch bei mir wohnt :-D

Auch die FLEXI mini LED hatten die Jungs mit.

Neben den vielen Zubehör- und Tier-Ausstellern war mit Dähne auch wieder der große AquaristikVerlag vertreten. Wie bereits in Düsseldorf, hatte der Verlag auch hier jede Menge Aquaristik-Fibeln mit (die Schnecken-Fibel ist übrigens super), das neue Buch "Wirbellose", das ich mir definitiv auch noch anschaffen werde, und die entsprechenden Aquaristik Zeitschriften. Als zweiter großer Verlag stellte auch der Tetra-Verlag aus, den man u.a. durch das Aquaristik Fachmagazin kennt. Auch hier gab es jede Menge an Büchern und Zeitschriften anzugucken und zu kaufen.

Auch der Tetra-Verlag hatte seine Palette an AquaristikDrucksachen mit.

Der Dähne Verlag zeigte seine Vielfalt an Aquaristik-Fibeln und Zeitschriften.

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Und wenn wir schonmal bei Fachbüchern, -zeitschriften und jeder Menge Informationen rund um unsere Aquarienbewohner sind: Natürlich hatte in diesem Jahr auch Chris Lukhaup wieder einen eigenen kleinen Stand, auf dem er sich, seine Arbeit, seine Werke (u.a. das Magazin "Aquarius" und das neue Buch "Wirbellose") und ein paar schöne Neocaridina präsentierte. Für alle, die weniger auf lesen als mehr auf gucken stehen, lief außerdem eine Präsentation seiner Fotos – wer Chris' Fotos kennt, weiß wie hammergeil (sorry) die sind – auf einem Monitor. Da war also auf jeden Fall was fürs Auge dabei :-)

"Shrimp King" Chris Lukhaup präsentierte sich und seine Arbeit – Zeitschriften, Bücher, Fotos, Tiere.

Sehr Interessante Diskusfische die es auf der Messe zu Kaufen gab.

Was ich auch noch ganz spannend fand, war der Stand von LED-Aquaristik. Die Jungs bieten bezahlbare LED beleuchtung fürs Aquarium und sind so eigentlich voll im Trend. Laut LED-Aquaristik sind die angebotenen LEDs naturnah – die Lichtfarbe könnt Ihr, wie bei daytime, selbst bestimmen – und leistungsstark. Auf Wunsch bekommt Ihr hier auch eine individuelle Leuchte zusammengestellt, wer es mag bekommt auch eine Tageslichtsimulation etc. Ihr könnt aber auch Standard-Sets kaufen, die es für die gängisten Aquariengrößen bereits in der einfachen Version gibt.

LED-Aquaristik prästentierte individuelle, hochwertige und preisgünstige LED-Beleuchtung.

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Natürlich waren auch noch einige andere Aussteller auf der Messe vertreten. Unter anderem Wasserpflanzen und Zubehör, sodass wirklich für jeden etwas dabei war. Nicht ganz unwichtig für unser Hobby war sicher auch der Messeauftritt von my-fish. Das OnlinePortal, das sich sehr intensiv mit unserem Hobby beschäftigt, unterstützt die Aquaristik z.B. auch häufig mit gezielten Zuchtprojekten. So findet man viele Infos über verschiedene "Unter-WasserThemen", aber auch Tipps zu Zuchterfolgen, Berichte über seltene Fischarten u.ä. Insgesamt also ein Projekt, das es sich zu unterstützen lohnt. Das Rahmenprogramm der Aqua Expo Tage bot auch in diesem Jahr, neben der oben schon angesprochenen Preisverleihung wieder eine Menge zu bestaunen. So gab es auf der Tribüne, wie im letzten Jahr wieder eine schöne Guppy-Schau.

Auch dieses Jahr gab es wieder eine GuppySchau, bei der zahlreiche bunte Guppys bewundert werden konnten. Nächstes Jahr wir es an dieser Stelle die 1st Intercontinental Guppy Championship statt finden mit ca. 400 Becken laut Michael J. Schönefeld

Außerdem stellte der VDA hier ein paar Biotop-Aquarien aus. Ein Trend, den ich eigentlich ganz spannend finde, wobei das für mich und meine Aquarien nichts ist. Aber das Thema selber mag ich. Dennoch finde ich das Thema Biotopaquaristik interessant und wichtig und denke, so war es der richtige Weg, die Besucher auf diesen Bereich der Aquaristik aufmerksam zu machen.

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Ebenso wurde eine Reihe von sera Nano Cubes ausgestellt, die vor der Messe schön gescapet wurden. So wurde ein Überblick über die Möglichkeit der Nano-Aquaristik gegeben, logischerweise etwas, das mir selber sehr am Herzen liegt. Hier konnte man sich einie Ideen abgucken oder sich einfach von der Kreativität der Aquascaper inspirieren lassen.

Ebenfalls auf der Tribüne, konnten einige, schön eingerichtete Nano Cubes bestaunt werden. Hier konnte man sich Inspirationen und Anregungen holen. Besonders beeindruckt hat mich hier der Sylt-Cube (nicht sera), der einem Strand vor einem Felsen mit Leuchtturm nachempfunden ist. Ja, ich würde mir kein Aquarium für mich so einrichten, aber zum Anschauen hat mich NordseeFan das schon sehr in seinen Bann gezogen (Aquascaper Michael J. Schönefeld)

Neben bereits fertig eingerichteten Aquarien, gab es aber auch im Rahmenprogramm der Aqua Expo Tage die entsprechende Anleitung zum selber machen. Adrie Baumann erklärte hier an jedem der drei Messetage im Mega Zoo Aquascaping-Workshop, wie das mit dem Scapen so funktioniert. Der zweite Messetag war für mich weniger Messe angucken als viel mehr viele interessante Gespräche führen. So führte ich das, was ich bereits Freitag Mittag mit Oli – wir haben uns davor gefühlte Ewigkeiten nicht geshen – und Freitag Abend mit Biconeo angefangen hatte, am Samstag dann mit anderen Ausstellern und Messebesuchern fort. So habe ich endlich mal Zeit gefunden, mich mit Christoph vom Aqua Channel und Christophs Aquarienecke persönlich zu unterhalten. Auch wir kannten uns bisher nur über Facebook. Ein Live-Austausch macht da doch viel mehr Spaß. Außerdem waren die Jungs vom Aqua Channel natürlich auch "in Aktion" zu sehen und weil es so viel Spaß macht, Kollegen beim Arbeiten zuzusehen, hab ich mir das einfach mal angeschaut.

Blogger-Kollege Christoph hinter der Aqua Channel Kamera. Blogger-Kollege Christoph hinter der Aqua Channel Kamera.

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Ebenso gab es natürlich ne Menge zu schnacken mit Frank Schenk von Fisch & Heim bzw. Garnelendirekt.de und mit den Jungs von Stattrand. Die meiste Zeit investierte ich aber in ein ausführliches Gespräch mit Shrimp King Chris Lukhaup über meine Arbeit über seine Arbeit über die Messe, über zukünftige Projekte und alles Mögliche. Auch ihn kannte ich vorher nicht persönlich und so hat es echt Spaß gemacht mit diesem Aqua-Promi mal ein paar Sätze zu wechseln. Netter Kerl. Abschließend kann ich sagen, dass es für mich eine gelungene, erfolgreiche Veranstaltung war. – Die Messe selber war an sich schon relativ interessant, wobei es natürlich viele gab, was ich schon kannte. Aber dennoch kann ich sie weiterhin empfehlen, gerade, weil es eine reine Aquaristikmesse ist und wir so etwas in NRW sonst nicht haben. Die Größe der Messe war, wie ich finde, sehr angenehm. Groß genug, um genug zu sehen zu haben, klein genug, um nicht in einer Flut von Informationen und Eindrücken zu versinken. Ich für mich habe die Messe allerdings mehr zum Kontakte pflegen und Kontakte knüpfen genutzt, um Leute wiederzusehen oder mal ein Gesicht zu einem Facebook-Profil zu haben. Insgesamt sehr spannend. Außerdem ist aus einem der Gespräche ein neues, interessantes Projekt hervorgegangen, zu dem ich Euch zu seiner Zeit irgendwann mehr sagen kann. Im Moment bin ich mir einfach sicher, dass Ihr diese Entwicklung auch positiv verfolgen werdet. Last but not least möchte ich mich noch bei Frank, Carsten, Aram, Bernd, Christoph, Thomas, Daniel, Oleg, Oli und Chris für die netten Gespräche und die nette Zeit in Dortmund bedanken. Zum Teil fachlich, zum teil privat, zum Teil ernst, zum Teil rumflachsen, zum Teil Neues planen. Es hat riesig Spaß gemacht euch zu sehen. Ich freue mich aufs nächste mal. Und natürlich ein großes Danke an den Veranstalter Michael J. Schönefeld für die Mühe und die tolle Organisation sowie den Support. Ich für meinen Teil werde mit Sicherheit auch im nächsten Jahr wieder nach Dortmund "reisen" und freue mich schon sehr darauf. Vielleicht gibt es ja bis dahin auch eine attraktivere Lösung für das Rahmenprogramm. Wenn nicht, komm ich natürlich trotzdem Ich hoffe, ich konnte Euch jetzt einen halbwegs ordentlichen Eindruck über die Messe geben und habe den "Zweiflern" ich Entscheidung für den Messebesuch nächstes Jahr einfacher gemacht. Vielleicht läuft mir ja sogar der eine oder andere von Euch über den Weg, wobei es dafür natürlich vorher auch noch viele Möglichkeiten gibt.

Von links nach recht: Michael J. Schönefeld, FunnyMOF,, Marion Röben und René Wolff

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Farbcodierung f端r Guppyhochzucht Ausstellungen *IHS (Internationaler Hochzucht Standard)

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Interview mit Ralf Loch Für den befreundeten französischen Verein EGS habe ich ein kleines Interview gegeben das ich hier nun auch veröffentlicht habe, für diejenigen aus der Guppyszene die mich vielleicht noch nicht kennen. Mein Name ist Ralf Loch, ich lebe in Sankt Augustin nahe Köln. Ich bin 48 Jahre, verheiratet und habe 3 erwachsene Kinder.

ed im Mitgli A C GD

Mit der Guppyzucht habe ich in meiner Jugend begonnen. Da ich in Trier wohnte gab es in der Nähe keine weiteren Züchter und da es zu dieser Zeit noch kein Internet gab, war es auch nicht möglich Kontakt zu andern Züchter aufzunehmen. So habe ich die Fische mehr oder weniger vermehrt. Im Jahre 1994 habe ich dann an meinem jetzigen Wohnort im ansässigen Aquariumverein einen Guppyzüchter der DGLZ getroffen. Durch ihn bin ich dann wieder zu einem Zuchtansatz gekommen und seit dem Züchte ich wieder Hochzuchtguppys. Es waren Rundschwänze Filigran rot, die ich heute auch noch hab. Obwohl er keine Guppys mehr hat treffen wir uns nach regelässig. Ich bin zurzeit in 2 Clubs. Mein Haupt Club ist der CAGD und ich bin noch bei den Fancy Guppies in England. Die ich auch 2 mal im Jahr besuche da dort immer eine sehr freundschaftliche Atmosphere herrscht und diese Treffen von dem Club vorbildlich organisiert sind. Ich züchte in Plastik Boxen verschiedener Größen, sodass ich diese schnell aufbauen und auch wieder abbauen kann. Ansätze mache ich in 3,5 Liter Boxen die ich auch für meine Kampffische benutze. Die Aufzucht ist dann in 20 L Boxen. Einige Glasbecken habe ich dann auch noch, in denen halte ich dann die Männchen zur besseren Selektion.

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Meine erste Ausstellung beschickte ich 1995. 1999 organisierte ich dann einen EM Durchgang in Siegburg. Meinen Fischen verfüttere ich 2 mal am Tag ein Granulat und die Jungfiche bekommen auch noch Artemien. Ich wollte mal meine Guppys für die Kampffische aufgeben, habe das aber nur 4 Wochen durchgehalten. Nun züchte ich beides, mit Schwerpunkt auf den Guppys. Jeder Züchter soll seinen eigenen Weg gehen und auch viel ausprobieren auch wenn es erst mal unlogisch erscheint. Man muss seine eigen Erfahrungen machen. Neben den Fischen ist die Fotografie meine zweite Leidenschaft. So fotografiere ich auf den Ausstellungen die ich besuche gerne die Fische und zeige sie dann meinem Blog. (http://ralfs-guppy-blog.blogspot.de/)

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Lebendfutter Teil 2 Grindalwürmern (Enchytraeus buchholzi) Text & Foto: Torsten Rickert

Liebe Aquarianer, nachdem ich euch in der Ausgabe 1/2014 Heft 7 „ Un(s)zensiert“ gezeigt habe, wie ihr Lebendfutter für kleinere Aquariumfische ganz einfach selbst herstellen könnt, möchte ich euch heute zeigen, wie das Ganze nun für etwas größere Fische geht. Diesmal geht es also um die Vermehrung von Grindalwürmern als Lebendfutter für Guppys, Barsche, Grundeln und Welse und weitere. Nach meinen Beobachtungen bei der Fischzucht könnt ihr durch die Gabe von Lebendfutter viel bessere Ergebnisse erwarten. Es zeigen sich schnelleres Wachstum, robustere Konstitution und reichhaltige Farbenpracht. Außerdem wird der Laichansatz gefördert. Die Fische neigen dazu mehr Futter aufzunehmen, da sie durch die Bewegung der Würmer dazu offensichtlich animiert werden. Wie könnt ihr dieses Futter nun also herstellen und was bracht ihr dazu? Zutatenliste: •Kleine Schüssel •Löffel •Schmelzflocken (z.B. Firma Kölln) •Mittelgroße Plastikschlüssel gefüllt mit Granulat Seramis •Ein Stück Filterschwamm (grob) •Glasscheibe ca. 70 x 70 mm •Sieb (150 μm) •Seran-Kochfeldschaber Es wird eine Plastikschale mit feuchtem Seramis mit einem feuchten Filterschwamm (grob) und eine passende Glasscheibe, die auf dem Schwamm aufliegt, benötigt. Es wird zunächst Wasser und eine kleine Menge Schmelzflocken in eine Schale gegeben und zu einem Brei verrührt und auf den bereitliegenden Filterschwamm, der im Seramis liegt, aufgetragen. Sodann wird die Glasscheibe auf den Schwamm gelegt.

Video zum Beitrag = wie es geht steht auf Seite 20 Lebendfutter Teil 2 https://www.youtube.com/watch? v=gFTuYQaO47g

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Bitte achtet darauf, dass keine Staunässe entsteht. Die Menge des Breis sollte nach 24 h gefressen worden sein, da sonst die Gefahr der Schimmelbildung besteht. Wenn der Brei von den Würmern aufgefressen wurde, hebt ihr die Glasscheibe an und schabt die Würmer am besten mit einem Seran - Kochfeldschaber direkt von der Glasplatte in eine Schale mit kaltem Wasser und siebt die Würmer aus. Diese gebt ihr dann direkt in euer Aquarium. Fertig! Die Würmer (Enchytraeus buchholzi) haben einen Wassergehalt von ca 75%, Eiweißgehalt ca. 15% und Fettgehalt von ca. 10% und werden in etwa 6-10 mm groß. Die optimale Aufzuchttemperatur beträgt 20 ºC. Ein Starterset mit Würmern könnt ihr auch direkt von mir beziehen unter: RitschiSchip@aol.com - Tel.04536/1065

Viel Erfolg bei der Herstellung wünscht euch euer

Torsten Rickert

ed im Mitgli CAGD

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Wir Gratulieren dem neuen (WGA) World Guppy Association Präsidenten

Hermann Ernst Magoschitz der für die nächsten 2. Jahre den WGA leiten wird. Wir wünschen dir viel Spaß und Erfolg dabei.

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Das 18te World Guppy Contest findet 2015 in Florida Anfang September statt. All World Guppy Contests: 1996: 01. WGC, Osaka/Japan 1997: 02. WGC, Nuremberg/Germany 1998: 03. WGC, Milwaukee/USA 1999: 04. WGC, Rio de Janeiro/Brasil 2000: 05. WGC, Vienna/Austria 2001: 06. WGC, Prague/Czech 2002: 07. WGC, Nuremberg/Germany 2003: 08. WGC, Santos/Brasil 2004: 09. WGC, Milwaukee/USA 2005: 10. WGC, Taipei/Taiwan 2006: 11. WGC, Prague/Czech 2007: 12. WGC, Brasilia/Brazil 2009: 13. WGC, Ferrara/Italy 2010: 14. WGC, Belo Horizonte/Brazil 2011: 15. WGC, Boston/USA 2012: 2013: 16. WGC, Kuala Lumpur/Malaysia 2014: 17. WGC, Tianjin/China 2015: 18. WGC, Florida/USA

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Aquaristikreich Die Zierfischmesse in Nürnberg Text & Foto: Michael J. Schönefeld Eine gelungene Premiere für die neue Messe aus dem Hause DPS-Verlag & Messen: Aquaristikreich – die Zierfischmesse, welche vom 25. bis 27. Oktober 2014 zusammen mit der HausFreund Heimtiermesse in Halle 9 des Messezentrum Nürnberg im Rahmen der Consumenta veranstaltet wurde. In den ersten drei Tagen besuchten 48.000 Besucher die Consumenta. Eine positive Bilanz zog Consumenta-Projektleiter Maik Heißer für die neue Zierfischmesse „Aquaristikreich“ und die Heimtiermesse „HausFreunde“, die in diesem Jahr ihre Premieren erlebten. Wie die am letzten Messetag durchgeführte Ausstellerbefragung ergab, bewerteten 39 Prozent der Aussteller den Erfolg ihrer Messebeteiligung mit sehr gut und gut, 45 Prozent waren zufrieden und für lediglich 14 Prozent hatten sich die Erwartungen nicht erfüllt. Der Großteil der Aussteller sieht für das Nachgeschäft noch gute Chancen, denn jeder zweite Standbesucher war ein Neukunde. Nicht zu vergessen ist auch der gute Image- und PR-Effekt der durch eine Teilnahme an der Messe in der Metropolregion Nürnberg gegeben ist. 27 Aussteller beteiligten sich an der Aquaristikreich Messe. „Die seit Jahren allseits bekannte Tiefsohle und Stagnation in der Aquaristik kann nur behoben werden wenn es der Branche gemeinsam gelingt neue Hobbyisten zu gewinnen, und das geht natürlich nicht über Werbeanzeigen in Fachzeitschriften oder über live Aktionen in Aquaristik-Fachgeschäften sondern auf Konsumentenmessen, wie es die Consumenta darstellt. Zielsetzung war von Anfang an Menschen für das Hobby Aquaristik zu begeistern und zu zeigen, wie einfach die Aquaristik heutzutage ist wenn man sich ein wenig mit dem Thema auseinandersetzt“, so Messeveranstalter Michael J. Schönefeld. Die 1. Bayerische Guppy Challenge und das 1. Deutsche Shadow Bee Championat entpuppten sich wie erwartet als Publikumsmagneten und werden im nächsten Jahr fortgesetzt. Die Zusammenarbeit der AFAG GmbH (Messeveranstalter, welcher seit 1952 die Consumenta veranstaltet) und DPS-Verlag & Messen wird im kommenden Jahr fortgesetzt und erweitert. So ist für 2015 neben der Fortsetzung der Aquaristikreich-Messe im Rahmen der Consumenta auch schon eine „Koi & Teich Visions“ für Mitte März, (ebenfalls im Messenzentrum Nürnberg) in Planung. Weitere Kooperationsmöglichkeiten befinden sich derzeit noch in der Entwicklungsphase.

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Garnelen Profi und Bewertungsrichter: Mura Kilic beim Bewerten auf der 1. Deutsche Shadow Bee Championat

Daumen hoch: Jürgen Kleinmann vom Kölle Zoo zusammen mit dem Walking Act FunnyMOF (take a funny photo) in Nürnberg.

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„On Tour“ ist Thoddy auch, und zwar u.a. in ZooFachgeschäften sowie auf Buch- und Aquarienmessen quer durch die Bundesrepublik unterwegs. Letztens war er in Nürnberg auf der Aquarsitikreich wo ich Thoddy persönlich treffen durfte. Die beste Werbung ist jedoch die Mund-zu-Mund-Propaganda sowie Facebook (Thoddys kleine Unterwasserwelt); Auf den Messen steht Thoddy dann an seinem Flipchart und zeichnet oder signiert für Besucher. Ich hatte sehr viel Spaß mit Thoddy auf der Messe und freue mich auf ein Wiedersehen. Seine beiden Bücher sind auf jeden fall zu empfehlen, ich habe viel und oft gelacht über seine Cartoons. Würde mich freuen wenn bald ein drittes Buch kommen würde.

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„Tour de France“

das Finale der Trio-Europameisterschaft des IKGH 2014 Text + Bilder: Jörn Strahl 02. - 05. Oktober 2014, Saint-Martin aux Chartrains, Normandie – die Association France Vivipares lädt ein zum letzten EM Durchgang der Guppy-Trios und es liegt eine gewisse Spannung in der Luft. Ein paar Punkte mehr oder weniger entscheiden über die Platzierung und damit über das Endergebnis der Guppy-EM 2014. Dementsprechend hoch ist die Erwartungshaltung bei den Züchtern, aber auch die Qualität der ausgewählten Ausstellungssätze. Die AFV der Verband der Französischen Lebendgebärenden Züchter ist einer der mitgliederstärksten Vereine und in seiner thematischen Ausrichtung vergleichbar mit der DGLZ, der British Livebearer Association oder Poecilia Scandinavia. Dem entsprechend gab es neben der IKGH-Trio-Ausstellung mit 129 Sätzen von 42 Züchtern aus 8 Ländern, auch eine nationale Pärchen-Ausstellung (Finale der französischen Meisterschaft) mit 81 Sätzen, u.a. auch von französischen Züchtern die international leider nicht ausstellen. Außerdem eine internationale Ausstellung der „Wingei de Sélection“, also der durch züchterische Arbeit „verfeinerten“ Poecilia wingei – einer noch jungen Sparte der Lebendgebärenden-Zucht, sowie eine Ausstellung der X-M-P (Xiphos/Mollies/Platys) und einer interessanten Präsentation von Wildformen. Der Ort des Events, das 'Le Paradis Bleu', ein für Veranstaltungen ausgebautes Landhaus mit eindrucksvollem Ambiente, lag ein paar Kilometer außerhalb von Pont-l’Évêque, wo im vorigen Jahr diese Ausstellung ausgerichtet wurde. Welche Wertschätzung die AFV regional genießt verdeutlicht die Ansprache von Nicole Ameline, Repräsentantin der Region Calvados in der französischen Nationalversammlung, zur Eröffnung der Preisverleihung und die Anwesenheit der Bürgermeister von Pont-l’Évêque, Yves Deshayes und Saint-Martin aux Chartrains, Alain Defressigne. In der Normandie isst man gerne, viel und gut. Camembert, Calvados und Cidre – eine Feststellung, die im Rahmen des gemütlichen Beisammenseins an den Abenden der Veranstaltung ausgiebig Rechnung getragen wurde und was das Gesamterlebnis abrundete. Für nächstes Jahr ist geplant die Ausstellung wieder in Pont-l’Évêque auszurichten – Termin: 26./27. September 2015) – evtl. hat ja jemand Lust bekommen die Kollegen in Frankreich zu besuchen. Infos zur AFV: http://www.francevivipares.fr/ Alle Resultate in Überblick: http://www.francevivipares.fr/resultats-saint-martin-aux-chartrins-2014/

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Kontaktdaten Guppy – Vereine in Deutschland & Österreich CAGD – Deutschland -

www.cagd-info.de - „Un Un(s)zen (s)zensi sie ert“ rt

DGD – Deutschland -

www.guppyfreunde.de

DGF – Deutschland -

www.dgf-guppy.de

DGLZ – Deutschland -

www.dglz.de

GGD – Deutschland -

www.guppy-ggd.de

GKR – Deutschland -

www.gkr-forum.de

GPH – Deutschland -

www.guppyklub-paul-haehnel.de

IGMX – Deutschland -

www.guppy-molly-xipho.de

IGPD – Deutschland -

www.ig-poeciliidae-deutschland.org

ÖGG – Österreich -

www.oegg.net

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Impressum Dieses Magazin darf ausgedruckt und kopiert werden, sofern auf das Magazin aufmerksam gemacht wird und nicht Teile der Artikel ohne Verweis auf den Autor und diese Ausgabe heraus kopiert werden. Es darf kostenlos auf Homepages gespeichert werden und muss kostenlos, privat und gewerblich, angeboten werden. Eine Weiterverwendung der Texte/Bilder außerhalb des Magazins bedarf der ausdrücklichen Genemigung des jeweiligen Autors/ der jeweiligen Autorin und der Redaktion. Für die Artikel sind die Autoren verantwortlich. Die Autoren versichern, die Urheberrechte sowie den Abbildungsschutz zu achten und nicht zu verletzen. Sollten irgendwelche Rechte verletzt worden sein, so bitten wir um eine Info im Sinne einer außergerichtlichen Einigung. Diese ist die 8.Ausgabe des Online Magazins „Un Un(s)zen (s)zensi sieert“ Herausgeber und Redaktion: CAGD – Club aktiver Guppyzüchter Deutschlands – www.cagd-info.de c/o René Wolff Felderseite 25, 41366 Schwalmtal mail@cagd-info.de Gestaltung und Layout: René Wolff hergestellt auf Windows mit Power Point Redaktionelle Mitarbeit: Corinna Lehnen ,Torsten Rickert, Michael J. Schönefeld, Alexandra Grimm. Kontakt zur Redaktion über: mail@cagd-info.de Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge spielt nicht zwingend die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingessandte Manuskripte und Artikel wird keinerklei Haftung übernommen.

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