Un(s)zensiert 2012/1 - Ausgabe 1

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Un(s)zensiert Das Guppy-­‐Onlinemagazin 2012 - 1


Liebe Guppyfreunde, es ist Frühjahr und traditionell eine ruhige Zeit in der Guppyszene. Es herrscht verhaltene Ruhe obgleich ich mir sicher bin, dass in den Zuchtanlagen fleißig gefüttert und selektiert und experimentiert wird. Alles wartet auf die ersten Ausstellungen auf denen die Ergebnisse der Zuchtbemühungen zu sehen sein werden. Ich freue mich auf eine tolle Ausstellungssaison erstmalig auch mit einer DM für Pärchen! In dieser ruhigen Zeit haben wir uns nun entschlossen unsere Premiere-Ausgabe eines Guppyonlinemagazins zu publizieren. Die Idee spukt schon länger in unseren Reihen herum und nun haben wir endlich einmal die Ideen sortiert und zusammengefügt und den ersten Schritt gewagt! Was soll das? Es gibt doch jede Menge Foren und Pages zum Hobby wird sich manch einer fragen. Wir sind aber der Meinung, dass eine Periodika in einer hübschen Aufmachung immer eine Bereicherung für ein Hobby darstellt. Eine Printversion war für uns von Beginn an keine Diskussionsgrundlage. Der Aufwand und die Kosten stehen gemäß unserer getätigten Kalkulationen in keinem Verhältnis. An dieser Stelle noch einmal den allerhöchsten Respekt an die Enthusiasten die so etwas noch auf die Beine stellen. Wir möchten und können auch gar keine Konkurrenz zu einer „echten“ Zeitung sein. Gernot sei gewiss, wir alle freuen uns auf das neue Spektrum! Den Namen Un(s)zenziert haben wir bewusst gewählt, da wir uns wünschen, dass dies ein lebendiges „Mitmachprojekt“ wird. Jeder der einen zum Thema passenden Artikel hat ist dazu eingeladen bei diesem Projekt mitzuwirken. Natürlich können dies auch Reiseberichte, Personenportraits sein. Selbstverständlich sind auch Nachrichten Reports der anderen Deutschen Guppyvereine stets willkommene Beiträge für das Magazin. Ein weiterer Grund keinen

„Guppynamen“ zu wählen liegt darin, dass wir der Meinung sind, dass es viele interessante Nuancen um das Kernthema gibt, die durchaus auch andere Aquarianer und auch Neulinge auf die tollen Möglichkeiten der Guppyhochzucht hinweisen sollen. Wenn ich alleine resümiere was für tolle Fische in unseren Reihen noch gezüchtet und gehalten werden ist das schon ganz beachtlich. Wenn dies dann auch noch der Guppyzucht direkt dienlich ist (einige von uns halten und züchten sehr erfolgreich Panzerwelse in der Guppyanlage die durchaus nützlich für die Beckenhygiene sind) ist dies ganz sicher auch ein interessantes Thema für den einen oder anderen erfahrenen Züchter. Wie oft soll denn das Magazin erscheinen? Hier möchten wir uns von Beginn an keinen Zwängen aussetzen. Es sind keine festen Erscheinungstermine geplant. Fest steht lediglich, dass wir mindestens 3-4 Ausgaben pro Jahr erstellen möchten. Hier entscheidet natürlich das entgegengebrachte Interesse und die Anzahl der zur Verfügung stehenden Artikel.

Dieter Kempkens - CAGD Ich wünsche im Namen des CAGD allen viel Spaß mit der Un(s)zenziert. Schon jetzt freuen wir uns auf eure Resonanz. Anregungen, Meinungen sind uns genau so willkommen wie interessante Beiträge zum Thema. Im Februar 2012 für den CAGD Dieter Kempkens


Inhalt Artikel

Seite

Autor

Züchterportrait: Bernd-Uwe Renz

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Bernd-Uwe Renz

Serie: Die Grundfarbe Grau (Wildfarben)

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Hans Peter Neuse

Erfahrungen mit Kannibalismus beim Guppy

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Dieter Kempkens

Preisrätsel

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CAGD

Desinfektion

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Hans Peter Neuse

Witzeecke

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Abenteuer Zuchtanlage

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Impressum

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René Wolff

Hinweis zum Titelbild: Doppelschwert Japan Blue von 2010, Züchter Norbert van Treel , CAGD

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Mein Einstieg in die Guppyzucht

Züchterportrait

von Bernd-Uwe Renz Mein erstes Aquarium (40x25x25) erhielt ich im Alter von 7 Jahren. Das war im Jahr 1966. Das Becken war mit einem Rahmen ausgestattet und hatte eine Plastikabdeckung mit einer Glühbirne. Als Filter war ein Außenfilter angebracht, der an das Aquarium gehängt wurde. Er wurde mit einer kleinen Membranpumpe betrieben. Ein Heizstab, der damals nicht regelbar war, wurde dazugekauft. Wie sollte es anders sein, meine ersten Fische waren Guppys, die ich damals in einer Zoohandlung in Würzburg gekauft hatte. Sie wurden unter dem Namen „Kobraguppy“ gehandelt und hatten ein schönes Filigranmuster. Der Körper hatte einen grünen Glanz. Diese Guppys vermehrten sich rasant. Kein Wunder, sie wurden als Anfängerfische gehandelt. Überall konnte man lesen: „Guppy der Millionenfisch, für Bernd-Uwe Renz Anfänger geeignet“. CAGD Natürlich gab es auch jede Menge andere Farben unter den Guppys zu sehen. Meist hat man allerdings Männchen in den Becken der Händler vorgefunden. Heute findet man sie unter „Old Fashion“ wieder. Die Guppys wurden gekauft, weil sie einfach schön bunt waren. Irgendwie schienen die Guppys früher robuster gewesen zu sein, als heute, oder man empfindet das nur so. Zumindest ist das mein Eindruck aus den Erinnerungen. Bezüglich passender Weibchen hat man sich da noch keine Gedanken gemacht und dazugesetzt, was schön aussah. Ein Weibchen mit einem Muster in der Schwanzflosse und/oder Rückenflosse wurde da schnell ausgewählt, da Farbe drin war. So konnten sie sich kreuzen, wie sie wollten. Dabei kamen allerlei bunte Guppys zum Vorschein, ohne zu wissen, was sich dahinter verbirgt, bzw. wie der Guppy denn bezeichnet wird oder werden könnte. Von Hochzucht war man da weit entfernt. 4


Die Pflanzen wuchsen hervorragend, ohne jeglichen Dünger. Als Bodengrund wurde damals, normaler grober Flußsand eingebracht. Krankheiten traten damals kaum bei den Fischen auf, außer Ichthyophthirius multifiliis, auch als Weißpünktchenkrankheit, bekannt. Dafür gab es dann im Zoofachhandel diese blauen Tropfen (Metylenblau). Da das Aquarium irgendwann zu klein wurde, bekam ich ein Becken mit den Maßen 70x35x35 geschenkt. Dieses Becken war schon mit einer Leuchtstoffröhre und einem Hammerschlaggehäuse ausgestattet. Als Filter wurde ein Eheim Außenfilter betrieben. Nun hatten die Guppys noch mehr Platz, um sich vermehren zu können. Züchterportrait Später kamen dann noch andere Guppys hinzu, z.B. Halbschwarz rot. Zu dieser Zeit bekam man auch überall so genannte Wildguppys zu kaufen, die flink in Ut enim ad den Becken umher schwammen. Mir hatten es aber eher die Guppys mit den schönen minim veniam, großen Schwanzflossen angetan. quis nostrud Das Becken ist heute noch in meinem Besitz und sogar noch dicht! exere citation ullamco labor.

Irgendwann bekam ich ein noch größeres Becken mit einem Stahlrahmen mit 150 Liter Wasserinhalt. Das machte ich dann zum Gesellschaftsbecken mit Salmlern aller Art. Das Becken hatte ich gebraucht gekauft. Dabei waren einige Guppys, leider nur Weibchen, von einer Größe, wie ich sie noch nie gesehen hatte. Das hatte mich so Lucca beeindruckt, dass ich alle Zoohandlungen im Raum Bonn abgeklappert habe, um solche Florence Pisa Guppys zu kaufen. Doch nirgendwo bekam man solch große Guppys. Die Weibchen Livorno Arezzo waren in der Grundfarbe grau und hatten eine runde Schwanzflosse so groß wie ein Tuscany Siena DM-Stück. Das hat mich fasziniert. Die Männchen sollen angeblich auch riesig gewesen sein, waren jedoch damals alle schon verschenkt worden. Das Aquarium kaufte ich Bernd-UweGrosseto Renz damals in Würzburg. Dort ist das Wasser sehr hart. Ich dachte mir, vielleicht liegt es ja CAGD an der Wasserhärte, dass die so groß sind, da das Bonner Wasser eher als weich zu bezeichnen ist. In den Zoohandlungen sagte man mir, nachdem ich diese Riesenguppys beschrieben hatte, dass es sich wohl um Hochzuchtguppys handeln würde. Nur man bekam nirgendwo welche in den Zoohandlungen. Ich habe es dann irgendwann aufgegeben, nach diesen außergewöhnlich großen Guppys zu suchen. Nach und nach wurden immer größere Becken angeschafft. Zunächst ein 300 Liter Deltabecken und schließlich ein 600 Liter Becken mit den Maßen 200x60x50. Ich interessierte mich für Malawisee Buntbarsche aufgrund ihrer Farbenvielfalt. Es folgte ein 375 Liter Becken (150x50x50) und diverse kleinere Becken, um die Jungen separat aufziehen zu können. Damals hatte ich guten Kontakt zu einem Züchter aus Frankfurt/Main, der regelmäßig an den Malawisee reiste, um von dort neue Tiere zu importieren. Er besaß Fische, die sonst niemand in Deutschland besessen hat. Es war eine Augenweide seine Becken in der Wohnung zu bewundern. Überall standen Aquarienwände, in jedem Raum mit Raritäten und Fischen, die wunderschöne Farben zeigten.

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Geballte rote Klasse Nachdem ich einige Jahre Malawisee Buntbarsche vermehrt hatte, zog es mich wieder zu den Anfängen meiner Aquaristik zurück. Mir waren die großen Guppys nicht aus dem Kopf gegangen. Ich raste durch die Zoohandlungen und schaute mir die Guppys an. Die Weibchen waren zwar teils groß, aber solche riesigen Schwanzflossen, wie Ich sie immer suchte, waren immer noch nicht dabei. Nichtsdestotrotz habe ich dann einige Guppys in den Zoohandlungen gekauft und in mein 300 Liter Deltabecken gesetzt. Schnell musste ich feststellen, dass die nach kurzer Zeit alle krank geworden waren und nach und nach verendeten. Irgendwann bekam ich dann mit, dass in Bonn eine Guppyausstellung ist. Ich bin mit meiner Tochter dort hin gefahren. So viele tolle Guppys hatte ich noch nie auf einmal gesehen. Die konnte man sogar ersteigern, am Ende der Veranstaltung. Also blieb ich bis zum Schluß und konnte einige so genannte Trios käuflich erwerben. Es wurde immer der Inhalt eines ganzen Beckens versteigert. Teils damals ab 5 DM.

Dann bekam ich mit, dass ein Liebhaber ein Trio Männchen ersteigert hatte. In einem anderen Becken befanden sich auch Weibchen, auch ein Trio (3 Stück). Die wollten anscheinend mehrere haben, da die sich plötzlich ständig überboten haben. Es wurde spannend. Schließlich gingen die Weibchen damals für sage und schreibe für 150 DM an den Höchstbietenden, soweit ich mich erinnern kann. Ich war geschockt, dass Jemand so viel Geld für Guppys ausgibt , die es doch für ein paar Mark in der Zoohandlung gab? Da war mir noch nicht bewusst, dass ein Hochzuchtguppy doch was anderes ist, als ein Guppy von der Stange, aus Massenzucht importiert. Ich meine mich im Nachhinein auch erinnern zu können, dass der Ausstellungsleiter der damaligen Ausstellung des DGLZ (Deutsche Gesellschaft für Lebendgebärende Zahnkarpfen) Hans Peter Neuse aus Köln war. Irgendwie ist er mir in Erinnerung geblieben. 6


Leider sind dann auch die von mir ersteigerten Guppys, die sich im Gesellschaftsbecken befanden auch eingegangen. Ich hatte bestimmt 5 Trios aus verschiedenen Becken ersteigert. Allerdings nur Männchen. Da kannte ich mich mit dem Begriff der verschiedenen Bakterienstämme auch noch nicht so aus. So ist das Gesellschaftsbecken vor sich hingedümpelt mit Salmlern und Co. Eines Tages entdeckte ich eine Annonce online in Köln. Dort bot ein gewisser J.S. Nachzuchten von Hochzuchtguppys an. Er hatte auch die passenden Weibchen dazu. Juhu, nichts wie hin und anschauen. Dabei ist es nicht geblieben. Ich habe direkt welche gekauft. Bei dem Züchter handelte es sich um Jakob Schellenberg, welcher der Einzige in meiner Nähe war, der reinerbige Guppys online anbot und auch noch die richtigen Weibchen dazu hatte. Er hatte Vollrot Blond, die ich noch nie zuvor Züchterportrait gesehen hatte. Die Eltern seien von einem bekannte Züchter namens Neuse aus Köln, Ut enim ad erklärte er mir. Dann schwammen da noch Halbschwarz Weiß, teils spalterbig auf Albino und Moskau Blau Guppys mit einer schönen intensiven durchgängigen blauen Farbe. minim veniam, Die Elterntiere hatte er allesamt von Guppyzüchtern, die Hochzucht betreiben, gekauft. quis nostrud Von nun an, zog es mich immer wieder zu ihm hin. exere citation Mit jedem Besuch wuchs die Anzahl meiner Aquarien im Keller und die Anzahl der ullamco labor. Hochzuchtguppys, die ich mir zulegte. Jetzt kommt das, was alle Züchter irgendwann trifft. Ich habe zu wenig Becken!!! Jetzt bemühte ich mich intensiv um eine Zuchtanlage, die ich mir schon immer wünschte. Sie sollte in etwa so aussehen, wie in einer Zoohandlung. So war mein Traum schon immer gewesen. Schließlich konnte ich tatsächlich aus einer aufgelösten Zoohandlung einen doppelten Aquarienblock mit 16 Einzelbecken (1440 Liter Wasser) günstig erwerben. Der Grundstein für weitere Möglichkeiten in der Guppyzucht war gelegt.

Lucca Pisa Livorno

Florence Arezzo

Tuscany Siena

Grosseto

Bernd-Uwe Renz

Von jetzt an, machte ich mich übers Internet über die Guppyzucht schlau. CAGD Zunächst gelangte ich zum „Guppytreff Berlin“. Dort konnte man sich in einem Forum anmelden und bekam jede Menge Informationen zur Guppy Hochzucht. In dem Forum tummeln sich erfahrene Guppyzüchter. Auch sind dort jede Menge Beiträge für Interessierte hinterlegt. In diesem Forum treffen sich Guppyzüchter aus verschiedensten Vereinen und Organisationen, die sich mit der Guppyzucht beschäftigen. Schnell merkte ich, dass es sinnvoll ist, wenn man sich einem Verein oder Club anschließt, der sich intensiv mit der Guppy-Hochzucht beschäftigt. Gerade als Anfänger in der Hochzucht stehen einem die erfahrenen „alten Hasen“ mit Rat und Tat zur Seite. Sei es eine Zuchtanlage zu planen oder wenn es um Genetik oder sonstigen Fragen rund um die Guppyzucht geht. Sein Ziel kann man nur erreichen, wenn man sich mit der Genetik in der Guppyzucht auseinandersetzt. Unter Gleichgesinnten macht die Guppyzucht auch wesentlich mehr Spaß. Erfahrungsaustausche durch persönliche Treffen sind in der Regel durch nichts zu ersetzen.

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So hatte ich das Glück, dass ich dem Club Aktiver Guppyzüchter Deutschlands (CAGD) im Oktober 2010 beitreten konnte. Meine ersten Erfahrungen bezüglich einer Ausstellung machte ich dort auf der Börse 2010 in Leun bei Aqua Natura (Rolf Landvogt und Familie). Die Börse fand dort, wie auch im Jahr 2011 in Leun statt. Namhafte Züchter haben Guppys zur Bewertung und zum Verkauf dorthin geschickt. Diese konnte man dann ersteigern. Um an gutes Zuchtmaterial zu kommen, ist es ratsam, sich einem Verein oder Club anzuschließen. Auch ich hatte das große Glück von Thorsten Braun meinen ersten Satz Japan Blue Rot zu bekommen. Es waren erstklassige Tiere, die mir zahlreiche, sehr gute Nachkommen bescherten. Mit meinem Trio (1Männchen, 2 Weibchen) konnte ich die Ausstellung auf der Börse 2011 in Leun bei den Großflossern gewinnen. In 2011 wurde auch erstmalig eine Onlinebörse weltweit durchgeführt. Die zu ersteigernden Fische konnte man im Internet als Videoaufzeichnung begutachten, bevor man darauf geboten Züchterportrait hatte. Ut enim ad Inzwischen hat sich meine Anlage auf 44 Becken erhöht, wobei noch weitere Becken in Planung sind. minim veniam, Ich freue mich, Mitglied im CAGD zu sein, unter vielen netten Menschen und erfahrenen Züchtern in der Guppy-Hochzucht. Eine Fahrt zu Aqua Natura in Leun ist immer einen Besuch bei Rolf Landvogt und Familie wert. Hier gibt es jede Menge Fische in über 1000 Becken und jede Menge Zubehör für die Aquaristik zu sehen. Aqua Natura hat sich zum Treffpunkt des CAGD entwickelt. Hier wird bei einem leckeren Frühstück und auch bei Kaffe und Kuchen gefachsimpelt und Erfahrungsaustausch unter Guppyliebhabern betrieben. Die Gastfreundschaft der Familie Landvogt trägt dazu bei, dass man sich dort gerne trifft.

quis nostrud exere citation ullamco labor.

Lucca Pisa

Florence

Livorno

Arezzo

Tuscany Siena

Jetzt gilt es nur noch dem Standard entsprechend Guppys zu züchten, die dann vielleicht auch mal auf einer Ausstellung bewertet werden. Auch hier beim CAGD habe ich dann erst festgestellt und gelernt, dass es gar nicht die großen Guppys sind, denen ich ewig hinterherlief, die dem Standard entsprechen. Um sich ein Bild vom Standard zu machen, gibt es entsprechende Schablonen, die dem Züchter, als auch dem Zuchtrichter die Arbeit erleichtern. Nun erfreue ich mich an vielen schönen Guppys aller Züchter und aller Standards die auf zahlreichen Ausstellungen zu bewundern sind.

Bernd-Uwe Renz

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Bernd-UweGrosseto Renz CAGD


Im leider eingestellten Guppy Brief der DGF erschien vor Jahren eine Reihe über die Deck- und Grundfarben.

Da ich diese Reihe geschrieben habe, aber leider nicht zu Ende bringen konnte (Der Guppy Brief wurde vorher eingestellt) haben wir uns entschlossen, die Reihe hier zu wiederholen und mit neuen Beiträgen zu ergänzen. Wir wären erfreut, würde uns bei dieser Reihe jemand unterstützen mit Bildern und Textbeiträgen! Denn gerade eben läuft wieder eine interessante Diskussion, was Grundfarben sind und wie man sie abgrenzen kann! Für Beiträge hierzu wären wir dankbar.

Die Grundfarbe Grau (Wildfarben) von Hans Peter Neuse

Poecilia reticulata n. sp. Grünlichgelb mit einem schwarzen Netzwerk, dessen Maschen den Rändern der Schuppen paralell liegen, am Bauche silbrig. Schuppen in 7 Längs und in 27 Querreihen, obwohl einige derselben durchbohrt erscheinen, ist doch keine deutliche Seitenlinie zu sehen. Ganze Länge 39, Höhe 9, Länge des Kopfes 7 mm. Caracas; in dem Guayre Flusse von Gollmer gesammelt.

Die Grundfarbe Grau ist die einzige bisher bekannte dominante Grundfarbe. D.h., ein einziges Allel reicht aus, um im Phänotyp die Grundfarbe Grau hervorzurufen! Wie bei allen anderen Grundfarben auch dominieren in der Zucht auch hier die Triangel.

Für uns mutet diese Erstbeschreibung recht dürftig an, aber dies war die wissenschaftliche Geburtsstunde des Guppys. Und natürlich waren die ersten beschriebenen Guppys Wildfarben!

So sind auf ihr die Farben Rot und Gelb, durch die hohe Anzahl an Melanophoren (Melanin) nie so klar und strahlend wie auf den Mangel Grundfarben wie RREA oder Blond. Dagegen ist die Grundfarbe Grau prädestiniert für Ni (Halb Schwarz) sowie alle Metallic und Blautöne! Moskauer kommen nur bei dieser Grundfarbe richtig zur Geltung.

Allgemein gilt Hähnel als Begründer der Hochzucht, aber bereits im Jahre 1934 zeigten zwei amerikanische Züchter auf Ausstellungen Fächerschwanzguppys. Henry Kissel, New Jersey und E. Visel, Brooklyn hatten Größe und Form der Tiere dem heutigen Hochzuchtguppy nahegebracht. Sie waren kommerzielle Züchter, verlangten für ein Pärchen 5 $ (für die damalige Zeit ein enorm hoher Preis) und erzielten auf Ausstellungen viele Preise. Trotzdem bleibt die Leistung Hähnels völlig unbestritten.

Die Grundfarbe Grau zeichnet sich, wie fast alle Grundfarben durch einige signifikante Besonderheiten aus.

Allgemein gilt Grau immer noch als robusteste und am einfachsten zu züchtende Grundfarbe. Was jedoch nicht heißt, dass bei speziellen Gen Kombinationen (Flamenco Dancer u.ä.) auch erhebliche Probleme auftreten können!

Jedoch ist gerade für den Einsteiger die Grundfarbe Grau sehr empfehlenswert!

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Erfahrungen mit Kannibalismus beim Guppy! von Dieter Kempkens Mit dem Kannibalismus beim Guppy macht jeder Züchter seine eigenen Erfahrungen. Oft ist dies genau der Grund warum man erste Zweifel hegt das richtige Hobby ergriffen zu haben. Man wartet sehnsüchtig auf den ersten Wurf um dann nach einiger Zeit festzustellen, dass der Nachwuchs schlicht und einfach von den Elterntieren aufgefressen wird. Nach einiger Zeit wird diese Tatsache akzeptiert d.h der Züchter findet Hilfsmittel und Tricks diese Problematik zu umgehen. Auf die vielfältigen Möglichkeiten (Wurfbecken, Wurfnetze etc.) soll aber an dieser Stelle nicht eingegangen werden.

Junges, gerade einfärbendes Männchen

Die Fachliteratur nimmt sich natürlich auch dieser Thematik an. So finden sich im wohl derzeit ausführlichsten Kompendium zum Thema „Die Guppys“ von Michael Kempkes einige Querverweise und Thesen zum Thema (Band 1 , S 211ff). Grundsätzlich gehöre ich zu den „Grundsatzzweiflern“, was keineswegs bedeutet, dass ich ausführliche, wissenschaftliche Arbeiten in Frage stelle. Vielmehr neige ich dazu, Geschriebenes, falls irgend möglich nachzuvollziehen. Diese Neigung ist umso ausgeprägter je unausführlicher oder gar infundierter die Vorlage ist. Uneingeschränkt deckt sich meine Beobachtung mit der Aussage, dass weibliche Tiere um ein vielfaches mehr zu kannibalistischen Handeln neigen als die männlichen Tiere. Auch teile ich die Meinung derer, die von unterschiedlicher Ausprägung von Kannibalismus bei verschiedenen Guppystämmen sprechen. Häufig hört man Äußerungen wie „…die sind unglaublich kannibal“ etc. Das führte zu Beginn meiner züchterischen Arbeit sogar dazu, dass ich kannibale Weibchen aus der Zucht herausnahm, da ich der festen Überzeugung war, dass sich dieses Verhalten uneingeschränkt als verhaltensgenetisches Merkmal weiter vererben würde. Mein „Wildguppystamm“, den ich seit nun fast 8 Jahren halte, hatte immer den Anspruch nicht kannibalistisch veranlagt zu sein. Hier konnte ich die Studien von Breders und Coates (1932 – entnommen dem Petzold) auch in meinem Becken bestätigen. Hiernach reguliert der Guppy drohende Überbevölkerungen der Lebensräume selbst durch einen Anstieg des Kannibalismus in proportionalem Verhältnis zur Besatzdichte pro Habitat d.h wenn die Besatzdichte in meinem 200 l Becken zu groß wird, fangen die Tiere an den Bestand in gewisser Weise selbst zu „regulieren“. Viele Beobachtungen in Bezug auf den Zeitraum der „Jungtierfressneigung“ decken sich nicht mit meinen Beobachtungen. Zwar kann ich die Beobachtungen von Michael Kempkes teilen, der beschreibt, dass die Neigung des Kannibalismus in der direkten postnatalen Phase am ausgeprägtesten ist. Dies liegt seiner Meinung nach den abrupten Schwimmbewegungen und nimmt ab, wenn die Tiere ihre Schwimmblasen mit Luft gefüllt haben und beginnen „normal“ zu schwimmen. Meiner Meinung nach nimmt jedoch nicht die kannibalistische Neigung der adulten Tiere ab sondern die „Angriffe“ werden nur deutlich flinker pariert, was die Erfolgsaussichten deutlich schmälert. Warum aber nun mein Artikel? Im Spätherbst 2011 erhielt ich von meinem Clubkamerad Rolf Landvogt für experimentelle Kreuzungen einige Tiere eines Stammes Blonder Untenschwertguppys, die Rolf seit vielen Jahren in sehr großen Mengen als Verkaufsfisch züchtet. Die Zuchtgruppe bestand aus drei adulten Weibchen und einem ausgewachsenen Männchen. Die Fische wurden in ein 45 l – Becken (Sondergröße) besetzt. Das Becken war ausgestattet mit Kiesgrund, einem Lavahöhlenstein uns zwei mittelgroßen Algenkugeln.

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aufgefressen wurden. Ich hatte so ein aggressives Verhalten selbst noch nie beobachten können, wenn ich auch vergleichbares bereits gelesen hatte (M.Kempkes 2010, Die Guppys).

Hervorragend gefärbtes Männchen (leider mit Schwertfehler)

Nach einigen Tagen habe ich die restlichen Jungfische zur Zuchtgruppe gesetzt und zeitgleich frischgeschlüpfte Artemien zur Ablenkung gefüttert. Es erfolgten wieder einige Attacken aber die Jungen waren nun zu groß und zu flink um noch festgehalten werden zu können.

Da ich von Rolf erfahren hatte, dass die Tiere ganz extrem zu Kannibalismus neigen, brachte ich noch ein großes Bündel Javamoos mit in das Becken. Nach etwa zwei Wochen bemerkte ich, dass die Weibchen wohl vorbefruchtet waren und unmittelbar vor dem Ablaichen standen. Wie so oft spielte mir mein Job einen Streich und ich hatte nicht die Möglichkeit die Tiere, wie gewöhnlich in separate Laichbecken zu verbringen. Als ich morgens in meinen Zuchtkeller kam, sah ich, dass zwei Weibchen abgelaicht hatten. Im Java Moos schwammen etwa 30 Jungfische. Die verängstigten Jungtiere wurden aber schon von den adulten Fischen gezielt bejagt. Die Weibchen schwammen immer wieder in das dichte Java Moos, um ganz gezielt nach den Jungen zu schnappen. Traten die Jungfische verschreckt kurzzeitig aus dem Versteck hervor, wurde von den verbleibenden Fischen (auch vom Männchen !) zugepackt. So konnte ich innerhalb von 15 Minuten konsterniert die Dezimierung der Jungfische auf nur noch 20 beobachten. Nun Genug; der Griff zum Kescher und die Jungen von ihren Beckengenossen „erlöst“ und in ein 12 l Aufzuchtbecken verbracht.

Nach zwei Tagen trauten sich die Jungfische aus dem Java Moos hervor und schwammen und fraßen völlig unbehelligt zwischen den restlichen Fischen. Nach zwei weiteren Tagen bekam das dritte Weibchen Junge. Die Jungfische verblieben ebenfalls unbehelligt im Gemeinschaftsbecken. Kein Jagen mehr, kein aggressives Verhalten war zu beobachten. Ich bin zwischenzeitlich der Meinung, dass sich die Ursache für Kannibalismus nicht (oder zumindest nicht ausschließlich) verhaltensgenetisch erklären lässt. Vielmehr scheint es etwas wie Gewöhnungsmuster oder gar Lernverhaltensweisen zu geben, die dazu führen können, dass Jungtiere nicht gefressen werden. Somit führt gerade die von uns betriebene Hochzucht unter häufig isolierten Bedingungen (Kleingruppen oder Einzelhaltung) zur besonders starken Ausprägung des kannibalen Verhaltens welches aber gemäß meiner Erfahrung genauso gut wieder „wegtrainiert“ werden kann.

Hier bestätigte sich Rolfs Prognose, dass die Tiere sehr frohwüchsig und agil sind; bereits nach etwa 10 Tagen hatten die Tiere eine Größe, die mich dazu verleitete, das dringend benötigte Aufzuchtbecken freizumachen und ein Umsetzen zur elterlichen Zuchtgruppe zu wagen. Die zuerst testweise transferierten 5 Jungfische hatten aber sofort nach dem Einsetzten mit heftigen Angriffen der Zuchtgruppentiere zu kämpfen. Auch hier zeigte sich, dass die adulten Tiere die Jungfische regelrecht zu jagen schienen. Da diese nun schon recht groß waren, konnten sie von den adulten Weibchen lediglich am Schwanz festgehalten werden. Diese Attacken erfolgten mehrmals, was dazu führte, dass die Schwanzflosse der Kleinen verletzt wurde und die Tiere nicht mehr richtig fliehen konnten. Die Weibchen ließen nicht von den Jungfischen ab bis diese tot zu Boden sanken und anschließend im Kollektiv

Nach dem "Training" : drei Altersstufen friedlich vereint im "Artemianebel" !

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Un(s)zensiert Das Guppy-­‐Onlinemagazin Lieber Aquarienfreund ! In diesem Magazin werden sich immer Rätsel rund um die Aquaristik finden. Die Einsendung der richtigen Lösung lohnt sich. Der erste Preis in dieser Ausgabe ist eine Dose (500 g) Artemia mit einer zertifizierten Schlupfrate von über 95% ! In der unten zu sehenden Südamerika-Uferlandschaft hat sich eine ursprünglich nicht in diese Region gehörende Fischart eingeschlichen. Um es nicht ganz so einfach zu machen suchen wir den vollständigen, inzwischen nicht mehr verwendeten wissenschaftlichen Namen dieser Art.

Die Antworten bitte mit vollständiger Adresse an : info@cagd.info Bei mehreren richtigen Einsendungen entscheidet das Los!

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Desinfektion von Hans Peter Neuse Aufgrund vieler Umstände kann es vorkommen, dass Becken oder Rohrleitungssysteme (Dripsysteme) desinfiziert werden müssen. Nach solchen Desinfektionen ist es sinnvoll, auch das Wasser in den Becken zu desinfizieren. Hierzu gibt es wieder mehrere Möglichkeiten. Grundsätzlich wird unterschieden zwischen Behandlung mit oder ohne Fischen in den Becken. Milde Desinfektion Man nimmt 1 Tropfen Formalin auf 5 l Wasser. Wichtig ist, dass diese Behandlung 3 x, besser jedoch 5 x wiederholt wird. Das könnte zeitlich so aussehen: 1. Behandlung um 8 Uhr, 2. Behandlung um 13 Uhr, 3. Behandlung um 18 Uhr. An drei aufeinander folgenden Tagen wiederholen, sonst ist keine vollständige Wirkung gegeben. Achtung, während der Behandlung ständig für gute Raumlüftung sorgen! Die Vorsichtmassnahmen bei Formalin beachten! (Schutzhandschuhe und Brille)

Eine andere milde Wasserdesinfektion ist die Behandlung mit Acriflavin. Stammlösung, dann von der Stammlösung 10 ml auf 50 l Wasser. Färbt das Wasser intensiv grün, zerfällt aber unter Lichteinfall. D.h., das grüne Wasser verschwindet durch Wasserwechsel und Licht von alleine. Desinfektion der Becken Für die Desinfektion der Becken sind viele Möglichkeiten denkbar. In den Zeiten von ökologischer Rücksichtnahme auf den Wasserkreislauf sollte man auf ein natürliches, biologisch abbaubares Mittel zurückgreifen und die chemische Keule im Schrank lassen. Bei mir hat sich Zitronensäure sehr bewährt. Es ist biologisch völlig abbaubar und wirksam. Zusätzlich wirkt es sehr gut gegen Kalkrände! Aber was macht man z.B. bei einer festgestellten TB, oder einer schweren Wurminfektion, oder, oder.....? Eine Möglichkeit: Kaliumpermanganat (KMnO4) 1. Man befüllt das Aquarium bis zum oberen Rand mit Wasser und legt alle Gegenstände der Einrichtung hinein. Der Außenfilter läuft ohne Befüllung weiter, so dass alle Teile der Einrichtung umspült werden 13


2. Dann wird soviel Kaliumpermanganat dazu gegeben bis ein intensive violette Lösung entsteht durch die man nicht mehr hindurchsehen kann. Nach einiger Zeit wird diese Lösung dann schmutzig bräunlich! 3. Nach drei Tagen das Becken entleeren und solange alles mit klarem Wasser spülen bis keine Färbung mehr zu erkennen ist. Vorsicht! Die Brühe erzeugt auf allen Gegenständen eine hässliche braune Verfärbung, immer Handschuhe tragen und eine Schutzbrille wäre auch nicht verkehrt. Vor Spritzern hüten, man bekommt sie nicht mehr von der Kleidung! Eine weitere Möglichkeit: Wasserstoffsuperoxid (H2O2) 30% (Apotheke) Hinweis: Vorsicht! Stark ätzend! Bei Unfall Arzt hinzuziehen. Nicht mit Haut oder Kleidung in Berührung bringen. H2O2 zersetzt sich unter Lichteinwirkung in normales Wasser H2O und Sauerstoff, daher dunkel lagern. 1. Ohne Fische und Bodengrund werden 50 ml der 30% Lösung auf 100 l Wasser gegeben. Einrichtungsgegenstände können mit hineingetan werden. Der Kies sollte besser komplett ausgetauscht werden. Der Filter bleibt ohne Inhalt (Filtermedien) in Betrieb! 2. Das Becken bleibt mit der Lösung 3 Tage stehen und das Licht bleibt an !!! 3. Danach Becken ablassen und mit Wasser ausspülen. Der Vorteil dieser Verfahrensweise, es bleiben keine giftigen Rückstände die mühevoll entfernt werden müssen.

Weitere Möglichkeit: Isopropanol, Isopropylalkohol 70%ig (Apotheke) Anwendung zur Desinfektion von Händen und Gegenständen (Netzen usw.) Hinweis: Alkohole sind leicht entzündlich und ihre Dämpfe bilden mit der Luft ein explosives Gasgemisch! Nicht in offenes Feuer sprühen, nicht in Heizungsräumen oder in der Nähe von offenem Feuer anwenden. Räume gut lüften bis der Alkoholgeruch verflogen ist 1. Die im Handel erhältliche 100%ige Lösung auf 70 Prozent verdünnen (70 ml abfüllen, bis 100 ml auffüllen mit Wasser) damit kann man auch seine Hände desinfizieren, einfach an der Luft trocknen lassen. Gegenstände können durch Einlegen in die Lösung keimfrei gemacht werden. 2. In eine Sprühflasche umfüllen (Zerstäuberflaschen, im Supermarkt erhältlich) und alle Flächen gleichmäßig einsprühen und trocknen lassen. Nach einigen Stunden wiederholen (2-4 Stunden). Die Flüssigkeit verdunstet Rückstandsfrei, nach dem trocknen kann ohne Probleme das Aquarium wieder befüllt werden. Alle drei oben beschriebenen Möglichkeiten sollten nur im äußersten Notfall Anwendung finden. Wenn es geht, immer nur zusammen mit einem erfahrenen Aquarianer! Keinesfalls sind diese Methoden von Kindern oder Jugendlichen auszuführen!

Kaliumpermanganat

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Die Witze-Ecke

Es lebe die Männerfreundschaft!!! Frauenfreundschaften: Eine Frau ist die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen. Am nächsten Morgen hat sie ihrem Mann erzählt, dass sie bei einer Freundin übernachtet hat. Ihr Mann hat ihre 10 besten Freundinnen angerufen. Keine der Freundinnen hat die Aussage bestätigt.

Guppyzüchter kommt in Pommesbude.."Einmal Pommes!"...Wirt:"Groß oder klein?"...Mann:"Gemischt"

Männerfreundschaften: Ein Mann ist die ganze Nacht nicht nach Hause gekommen. Am nächsten Morgen hat er seiner Frau erzählt, dass er bei einem Freund übernachtet hat. Seine Frau hat seine 10 besten Freunde angerufen. 5 seiner Freunde haben ihr sofort bestätigt, dass er bei ihnen war und die anderen 5 haben sogar behauptet, er wäre noch da!

Treffen sich zwei Freunde. Sagt der eine: Du siehst aber schlecht aus. Bist Du krank? Ja. ich war beim Arzt und dieser hat bei mir eine Organverschiebung festgestellt. Eine Organverschiebung? Das habe ich noch nie gehört. Was ist das? Meine Leber ist im Arsch!

Ein Autofahrer wird von der Polizei angehalten. Der Polizist sagt: "Guten Tag, ich habe sie gerade mit 170 km/h gemessen, obwohl nur 120 erlaubt sind!". Der Fahrer erwidert: "Herr Wachtmeister, das kann gar nicht sein, ich hatte den Tempomat die ganze Zeit auf 120 km/h eingestellt. Vielleicht muß ihr Radargerät neu kalibriert werden !?" Die Frau auf dem Beifahrersitz blickt von ihrer Zeitung auf und sagt: "Schatz, wie soll das denn gehen? Unser Auto hat doch gar kein Tempomat..." Der Polizist schreibt den Strafzettel weiter und der Mann blickt zu seiner Frau und murmelt: "Kannst du nicht einmal deinen Mund halten?" Sie blickt ihn nur vorwurfsvoll an und meint: "Du solltest dankbar sein, dass dein Radarwarner dich wenigstens ein bisschen runtergebremst hat, bevor du gemessen wurdest!" Der Polizist schreibt direkt den zweiten Strafzettel wegen Besitz eines nicht erlaubten Radarwarngeräts, und der Mann blickt seine Frau ärgerlich an und knurrt: "Verdammt, halt endlich deinen Mund!" Als der Polizist dem Fahrer die beiden Strafzettel in die Hand drückt bemerkt er noch: "Ach, und ich sehe gerade, dass sie auch nicht angeschnallt sind. Das macht dann noch mal 40 Euro Bußgeld!" Der Fahrer entschuldigt sich: "Herr Wachtmeister, ich habe mich nachdem sie mich angehalten haben, abgeschnallt, um meinen Führerschein aus der Gesäßtasche zu holen." Schon wieder unterbricht ihn die Frau und sagt: "Schatz, lüg doch den Polizist nicht an, du bist beim Fahren nie angeschnallt!" Während der Polizist das dritte Knöllchen schreibt, brüllt der Fahrer seine Frau an: "Herrgott, halt endlich deine Klappe!" Der Polizist schaut die Frau an und fragt: "Redet Ihr Mann immer so mit Ihnen?" Die Frau lächelt nur und sagt... ... "Nein, nur wenn er was getrunken hat."

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Bericht von

Abenteuer Zuchtanlage

René Wolff CAGD

Abbau meiner neuen Aquariumanlage Wenn ein Aquarianer (ich gehöre auch dazu) am Abend entspannt vor den Aquarien sitzt und seine Fische betrachtet, kommt ihm leicht der Gedanke, dass seine Anlage durch aus größer sein könnte. Am Donnerstag, dem 05.Januar 2012, gegen 18:30 Uhr klingelte bei uns das Telefon und ich freute mich zu hören, dass Prof. Dr. Michael Lierz von Klinik für Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische am andern Ende des Telefons war. Michael ist auch ein Mitglied vom CAGD dem „Club aktiver Guppyzüchter Deutschlands“ und hat mir und anderen Clubmitgliedern des öfteren schon kranke Fische / Stämme untersucht und dementsprechend behandelt. Aber zurück zum Thema. Michael erzählt mir dass ein Baumarkt in seiner Nähe „Giessen – ca. 300km von mir“ die Tier und Aquaristik Abteilung abgeben würde und er leider keine Zeit und gerade auch keinen Platz für diese Anlage hätte. Da meine Freundin Conni und ich uns vor ein paar Wochen ein Haus gekauft haben, wo wir viel Platz haben und wir uns sowieso eine Anlage zulegen wollten, kam dieser Anruf wie gerufen. Es gab leider nur zwei Probleme! Problem Nr. 1 Wir können erst ab dem 01.März.2012 in das Haus, da dort noch die Vorbesitzer wohnen und das zweite Problem, die Anlage muss bis Montag, dem 09.01.2012, abgebaut sein, also hatte ich 3 Tage um mir zu überlegen wie ich das logistisch hin bekomme. Der Preis für die ganze Anlage war zu gut um nein zu sagen, also was tun? Ich rief einen Freund an, denn ich hoffte, dass er mir vielleicht Montag kurzfristig helfen könnte und so war es dann auch. Ich hatte also das große Glück einen Freund zu finden der wirklich konnte! Perfekt, das Problem war schon mal gelöst. 17


Die Verkaufsanlage vor dem Abbau.

Die Verrohung mit Absperrhähne & Verkabelung hinter der Anlage.

Aufbau einer Palette mit den Becken. Wir haben immer vier Becken auf eine Palette bekommen ohne dass sie instabil würde.

Die Frontansicht eines Blockes der Verkaufsanlage.

Diese zwei Blöcke werden erst mal als Diskuszuchtanlage eingesetzt. Wir halten nicht nur Guppys sondern auch Diskusse, wo meine Freundin Conni viel Spaß dran hat.

Auf diesen Eisengestellen waren die Becken der Verkaufsanlage aufgebaut.

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Nach dem alle vier Becken auf einer Palette waren haben wir diese mit Verpackungsfolie umwickelt zum Schutz der Becken und der Verrohung.

Nach einigen Stunden war der größte Teil der Anlage abgebaut und verpackt.

Da wir nicht hinter die Anlage bei diesem Block gekommen sind mussten wir uns anders helfen.

Der Wasserzulauf wird über schwimmergesteuerte Ventile geregelt

Da wir um die Pflanzenanlage nicht rum gekommen sind mussten wir über die Anlage mit dem Becken.

Die letzen Griffe bei dem Abbau der Anlage.

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Die erste Frage: die ich mir stellen musste: wo hin bis März mit so einer großen Anlage? Das war wohl einer der größten Probleme! Ich habe hin und her überlegt, aber manchmal ist das Nächstliegendste doch nicht zu sehen, bis mich ein Freund auf die Idee gebracht hat. Ich rief also den Nochbesitzer vom Haus an und fragte ihn, ob ich vielleicht die Anlage in die Garage stellen könnte, der Nochbesitzer hatte zu meiner Überraschung nichts dagegen und so hatte ich das Platzproblem auch schon gelöst. Wieder Glück gehabt. Also konnte ich mir jetzt die Frage stellen, was für ein Auto brauche ich, oder besser gesagt was für einen LKW brauche ich! Ich dachte erst an einen Sprinter, entschied mich aber dann doch für einen 7,5 Tonner mit Hebebühne wie sich später noch raus stellen würde war das eine richtige Entscheidung. Als die ganze Logistik jetzt geklärt war konnte ich mit dem Baumarkt telefonieren und mir die Maße etc. geben lassen. Da wir am Samstag eh ein Treffen vom CAGD hatten bei Aqua-Natura in Leun, war der Weg nach Giessen nicht mehr so weit und ich wollte es mir nicht nehmen lassen, mir die Anlage persönlich anzugucken (Man(n) kauft die Katze ja nicht im Sack). Auch wenn Michael mir schon gute Infos gegeben hatte. Ich habe mir zwar sagen lassen, dass die Anlage nicht klein wäre, aber so groß hätte ich sie mir dann doch nicht vorgestellt – Conni und ich guckten uns nur an als wir vor Ort waren und dachten bestimmt das gleiche! (Bekommen wir die komplette Anlage in unseren neuen Keller und wie lange braucht man um so eine Anlage abzubauen). Ich habe mir alles genau angesehen und viele Bilder und Notizen gemacht und die gesamte Aquariumanlage war in einem guten Zustand auch wenn man noch einiges an Zeit reinstecken müsste bis alles wieder geht. Für den Abbau rechnete ich mit ca. 4 Std. Als wir nach der Besichtigung zum Klubtreffen fuhren überlegten wir schon ob wir uns das antun sollten mit so einer großen Anlage und die Antwort war JA! Da Conni jetzt auch aktiv ist bei der Guppyhochzucht und jeder seine Vorlieben hat brauchen wir eine größere Anlage. Als wir unseren Klubmitgliedern von dieser Anlage erzählt und einige Bilder zeigten sagten alle dass die Anlage echt schön wäre, aber wie lange ich Zeit hätte die abzubauen! Ich sagte einen Tag und ich würde mit 4 Std. rechnen! Alle guckten sich an und fingen an zu lachen!!! Als mir einige sagten, dass es nicht machbar wäre diese Anlage abzubauen an einem Tag wurde mir doch schon anders, die Anzahlung für die Anlage war gemacht also gab es auch kein Zurück mehr. Aber ich kenne da ein ganz gutes Sprichwort das bei mir im Büro hängt: „Alle sagten immer das geht nicht, und dann kam einer der wusste das nicht und hat das einfach gemacht“ und so war es auch! Am Montag dem 09.01.2012 traf ich mich um 6:45 Uhr mit meinem guten Freund Holger W. der mir beim Abbau helfen wollte. Wir holten den 7,5 Tonner von der Autovermietung ab und fuhren Richtung Giessen. Gegen 10.30 Uhr waren wir beim Baumarkt angekommen, wo wir erst mal einen Kaffee getrunken haben nach so einer Fahrt! Der LKW fuhr nicht schneller als max. 90km. Also wir uns bei der Geschäftsleitung gemeldet hatten und die Anlage uns zusammen angesehen hatten konnte es los gehen. Wir holten ca. 10 Europaletten aus dem LKW und überlegten wie es jetzt am Besten weiter gehen könnte. Wir bekamen noch zwei Leute vom Baumarkt zur Hilfe. Diese Hilfe war im Vorfeld mit der Geschäftsleitung abgeklärt, da es nicht machbar war diese Anlage zu zweit abzubauen. Ich hatte mir im Vorfeld gedacht dass man einen ganzen Block auf eine Europalette stellen konnte, aber so leicht war es dann doch leider nicht. Wir mussten jedes einzelne Becken aus der Anlage ab schichten da jedes Becken auf dem anderen stand. Wir hatten das Glück einen elektrischen Hubwagen zu haben was uns wirklich hilfreich war. Wir stellten sicher, dass wir beim Aufbau auch alles wieder finden könnten und haben alles genau markiert und fotografiert. Nachdem alle Becken voneinander getrennt waren und wir loslegen konnten ging alles ganz schnell. Gegen 17:45 Uhr fingen wir an den 7,5 Tonner zu beladen was ca. eineinhalb Stunden dauerte, da die Paletten noch gesichert werden mussten. Gegen 22:30 Uhr waren wir dann an der Garage angekommen und konnten anfangen zu entladen was auch ca. 1 Std. gedauert hat! Was waren wir froh. dass wir alles heile und unbeschadet am Ziel an bekommen haben. Über den Aufbau wird es natürlich eine Fortsetzung geben. Bis dahin René Wolff

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Dies ist die 1. Ausgabe des Online Magazins "Unszensiert". Herausgeber und Redaktion: Club aktiver Guppyzüchter Deutschlands c/o Dieter Kempkens, Gansweide 14, 65627 Elbtal Gestaltung und Layout Norbert van Treel hergestellt auf einem MAC mit Pages Kontakt zur Redaktion über: info@cagd.info Der Inhalt namentlich gekennzeichneter Beiträge spiegelt nicht zwingend die Meinung der Redaktion wieder. Für unverlangt eingesandte Manuskripte und Artikel wird keinerlei Haftung übernommen.

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