100 Traumhäuser

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TRAUMHÄUSER TRAUMGÄRTEN Die schönsten Einfamilienhäuser für jedes Budget und jedes Grundstück

Tipps & Ideen für den eigenen Garten Konstanze Neubauer

Wolfgang Bachmann Katharina Matzig



100

TRAUMHÄUSER Die schönsten Einfamilienhäuser für jedes Budget und jedes Grundstück

Wolfgang Bachmann Katharina Matzig

CALLWEY


Inhalt

40

Erweiterung eines Wohnhauses denzer & poensgen

42

Nachhaltiges Holzhaus Marion Wicher Architektur

6

Vorwort Maßgeschneidert wohnen, leben und wohlfühlen

44

Den See im Blick Daluz Gonzalez Architekten

48

Kraftort Innauer Matt Architekten

10

Haus mit Seele

50

coido architects (coido GmbH)

Baumeister DI Jürgen Haller

12

Haus mit Haltung

52

Das Haus als Therapie

54

Seewarte

56

4 5

Feste Burg

58

Ein klassisches Steinhaus

60

Haus 11 x 11

62

Titus Bernhard Architekten

24

Umbau eines Stalls zum Wohnhaus Das Jahreszeitenhaus Jurek Brüggen Arch BSc ETH + KOSA Kopp Sailer Architekten

28

64

30 32

34

66 68 70

38

Verwandlungskunst

72

Auf sechs Pfeilern Bearth & Deplazes Architekten

NIEBERG ARCHITECT atelieraxelnieberg

74

Wohnen, wo andere Urlaub machen

76

Neues Bauen in der Altstadt hehnpohl architektur

Quadratisch, praktisch, sehr gut Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH

Weiterbauen im Weiler 78

86

Haus am Hang Jürgen Mayer H.

80

Betonfindling Steimle Architekten

Fundstück RAINER ROTH ARCHITEKT

88

Haus über dem See Wespi de Meuron Romeo Architekten

90

Das Glashaus Liebel/Architekten

92

Fernost im Osten Thomas Kröger Architekten

94

Umbauen und bleiben Jochen Specht

96

Mehrgenerationenhaus Christine Remensperger

98

Fels in der Brandung koeberl doeringer architekten

100

Haus mit Garten, mitten in Berlin asdfg Architekten, Loeper Schmitz Grenz PartGmbB

102

Effizienter Dreiklang GRAFT Gesellschaft von Architekten mbH

104

Berg- und Talhaus atelier AMC sa

106

Behauste Scheune bernardo bader architekten

108

Wohnhaus mit Pferdestallungen Schneider & Schneider Architekten

110

Bauhaus, Baujahr 2018 Kupferschmidt Architekten GmbH

112

Kulturbau Titus Bernhard Architekten

116

Gartenhaus bfs d flachsbarth schultz, Stefan Flachsbarth, Michael Schultz

118

Landhaus Modersohn & Freiesleben Architekten Partnerschaft mbB

Ein Treppenhaus LP architektur ZT GmbH

Phasenverschiebung Architekten Luger & Maul ZT GmbH

Diskreter Rückzug

pedevilla architects

Brandzeichen

Davide Macullo Architects

bergmeisterwolf architekten

36

Längsgestreift

Backraum Architektur

Kunst im Bau fabi architekten

Ein Haus für Mensch und Moos

EBERLE ARCHITEKTEN

Haus mit Seeblick studioRAUCH

84

Architekt Andreas Gruber

Ruinelli Associati Architetti

26

Dorfschönheit

Spitzenarchitektur Falke Architekten

bernardo bader architekten

Petra und Paul Kahlfeldt Architekten

22

Luxus der Lage Michele Arnaboldi Architetti

savioz fabrizzi architectes

20

Einzelstück pedevilla architects

Dietrich | Untertrifaller Architekten

18

Kleine Welle werk A architektur

Steimle Architekten

16

Zwei, drei, eins Pavol Mikolajcak Architects

BUB architekten

14

Expressiv aus Tradition

82

Wohnscheune in den Bergen architektur.terminal hackl und klammer

120

Wohne lieber ungewöhnlich Katrin Hootz Architektengesellschaft mbH


122

Unentdeckte Moderne

164

Büro 4 Wagner + Partner

124

Ein Haus fürs Bad Naturschauspiel

166

Freundlicher Fremdkörper BIEHLER WEITH building design projects

130

Das Dorfhaus Davide Macullo Architects

132

Burg aus Beton Davide Macullo Architects

134

Ornament und Konstruktion AFF architekten und stephan hahn architekt & zimmerer

136

Im schwarzen Bereich SoHo Architektur

138

Aquarius lynx architecture

140

Faltung bergmeisterwolf architekten

144

Klassische Moderne Axel Steudel Architekten

146

High Performance, Low Tech Bearth & Deplazes Architekten

148

Haus mit Hof denzer & poensgen

150

Bergbau savioz fabrizzi architectes

152

168

154

Über den Wiesen Markus Schietsch Architekten

156

Wie ein Felsen im Berg bottega + ehrhardt architekten

158

Wohnhaus in Traumlage Baumeister DI Jürgen Haller und Peter Plattner

160

Drei Einfamilienhäuser Marques Architekten AG

162

170

Das Rundherumhaus mia2/ARCHITEKTUR

Ein Sonnenhaus Manfred Lux Architekt

172

Wohnen und werken Thomas Kröger Architekten

174

Haus auf einer Jura-Wiese Pascal Flammer

176

Reduce, reuse, recycle

208

210

Organische Architektur Finsterwalderarchitekten

182

Schutzhütte im Laternsertal Marte.Marte Architekten ZT GmbH

184

Archetypus bernardo bader architekten

186

Feinheiten Innauer Matt Architekten

188

Urhütte und Villa CLAVIEN ASSOCIÉS

190

Haus über der Landschaft HHF architekten GmbH

192

Das Reihenhofhaus habermann.decker.architekten PartGmbB

194

Nah am Wasser gebaut VOITH Architektur + Stadtplanung

196

Dorferneuerung Architekt Daniel Ellecosta

198

Living in a box Berschneider + Berschneider Architekten

200

Haus, Halle und Hof Baumeister DI Jürgen Haller

202

Panoramastube Dietrich | Untertrifaller Architekten

212

Aus einem Guss Fischer Schmieder Architekten

214

Ein Heustadel bleibt Architekten Luger & Maul ZT GmbH

216

Das Korkenzieherhaus rundzwei Architekten

Weinstock-Bau L3P Architekten

180

Sanierung eines Bauernhauses Katrin und Otto Brugger

André Rösch Architekt

178

Regional, rural, phänomenal Cukrowicz Nachbaur Architekten ZT GmbH

Nachhaltig eingenistet Georg Bechter Architektur+Design

Das Pentagon MoDus Architects

Fenster zum See studioRAUCH

Falkenberg

128

204

Beer Bembé Dellinger Architekten

Corneille Uedingslohmann Architekten

126

Länge läuft

Landluft Thomas Kröger Architekten

218

Adressverzeichnis

224

Impressum



Vorwort Maßgeschneidert wohnen, leben und wohlfühlen

6 7

„Wohnst du noch oder lebst du schon?“ Seit 2002 wirbt

Seit 2011 suchen das Deutsche Architekturmuseum und

ein schwedisches Möbelhaus mit dieser Frage. Der Slogan ist

der Callwey Verlag beim Wettbewerb „Häuser des Jahres“

nicht nur äußerst einprägsam und erfolgreich, er ist zudem

jedes Jahr aufs Neue die 50 besten neu erbauten Einfamilien-

staunenswert klug: Beschreibt er doch, dass Wohnen und

häuser im deutschsprachigen Raum, in Deutschland, Öster-

Leben nicht a priori dasselbe bezeichnen. Wer sein Zuhau-

reich, der Schweiz und in Südtirol. Dafür sichten, diskutie-

se von einer schlichten Behausung in einen Ort des Wohl-

ren und werten die renommierten Jurys jedes Jahr an die

fühlens verwandeln will, in einen Ort, der der Geselligkeit

200 Einreichungen, um die architektonisch überzeugends-

ebenso Raum gibt wie dem Rückzug und der Platz bietet

ten, lebenswertesten Wohnträume zu finden. Versammelt

zum Spielen, Arbeiten, Erholen – zum Leben eben –, muss

werden sie, Jahr für Jahr, in dem Buch „Häuser des Jahres“.

ihn gestalten und dazu machen.

Bis 2016 erschien es unter der Redaktion von Dr. Wolfgang

Die Sehnsucht danach liegt uns Menschen im Blut, unser

Bachmann, seit 2017 zeichne ich als Autorin verantwortlich.

Streben nach einem Wohnwert, der zugleich lebens- und lie-

Die hier zusammengestellten 100 Traumhäuser wurden also

benswert ist, geht viel weiter zurück als ins Jahr 2002. Auch

zweimal ausgezeichnet, um eine baulich manifestierte Ant-

wenn paläoanthropologische Erkenntnisse meinen, dass der

wort zu geben auf die eingangs gestellte Frage. Sie werden

Traum des Steinzeitmenschen nicht die Höhle, sondern die

ausführlich in den von Wolfgang Bachmann und mir verfass-

Laubhütte, ein Baum oder das lederne Zelt gewesen sein

ten Texten beschrieben und mit professionellen Fotos bebil-

könnten, bemüht sich der Mensch von Beginn an um eine

dert. Pläne – in der Regel im Maßstab 1:400 und Lagepläne

Stätte des Schutzes und des Wohlbefindens. Über Höhle,

im Maßstab 1:2000 – wurden von den Architekten ebenso

Nest oder Zelt sind wir längst hinaus: Zeitgemäße Traum-

zur Verfügung gestellt wie Angaben zu Wohn- und Nutzflä-

häuser ermöglichen auf vielfältige Weise ein traumhaftes Le-

che, Grundstücksgröße, dem Jahr der Fertigstellung, Anzahl

ben. Sie können kostengünstig und bescheiden sein, reprä-

der Nutzer, der Bauweise, zum Teil auch von Baukosten und

sentativ und luxuriös. Sie sind aus Holz konstruiert oder aus

Energiekennwerten. Von der Stange kaufen, wie bei IKEA,

Beton, Stahl oder Mauerwerk, mit Glas, Aluminium, Stoff

lassen sie sich nämlich nicht: „Die Planung eines Einfami-

oder Kork umhüllt, stehen auf dem Land, im Dorf oder der

lienhauses ist wie das Anfertigen eines Maßanzugs: exaktes

Stadt, am Hang oder am Wasser. Sie sind klein oder groß, im

Maßnehmen, besprechen, abwägen, ausprobieren, ändern.

Grundriss und in der Form kompakt oder raumgreifend. Das

Und wieder von vorne. Am Ende soll es perfekt passen“, so

Traumhaus kann ein Altbau sein, der energetisch und räum-

beschreibt die Wiener Architektin Johanna Schuberth vom

lich zukunftsfähig saniert, umgebaut oder erweitert wurde.

Büro Schuberth und Schuberth Architektur und Innenarchi-

Oder ein Neubau, der bereits bei der Planung die sich wan-

tektur, deren Haus als eines der „Häuser des Jahres 2020“

delnden Bedürfnisse seiner Bewohner berücksichtigt. Nur in

ausgewählt wurde, die Zusammenarbeit zwischen Architekt

einem Punkt sind die in diesem Buch vorgestellten Häuser

und Bauherr.

der letzten zehn Jahre vergleichbar: Alle erfüllen allerhöchs-

Wohnst du noch oder lebst du schon? Wir sind sicher:

te Ansprüche an die Qualität, das heißt: an die angemessene

Die Bewohner der 100 Traumhäuser kennen die Antwort.

Einbettung in den Kontext, die zeitgemäße und zukunftswei-

Sie lautet: Wir leben, indem wir maßgeschneidert wohnen.

sende Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sowie die herausragende Gestaltung der Innen- ebenso wie der Außenräume.

Katharina Matzig


100

TRAUMHÄUSER



Standor t: Lustenau (A) P l a n u n g s b ü r o: Baumeister DI Jürgen Haller

Haus mit Seele

Anzahl der Bewohner:

2

Markant und bescheiden, elegant und wohnlich.

Wo h n f l ä c h e (m 2 ) :

203

G r u n d s t ü c k s g r ö ß e (m 2 ) :

10 11

Lustenau liegt im Westen des Bundes-

agiert auf die Bewegungsabläufe der Fami-

landes Vorarlberg, die Gemeinde grenzt an

lie, auf Raumsequenzen und Blickbezüge

die Schweiz. Am Ortsrand hatte die Bau-

in die umgebende Natur.

herrin ein Grundstück geerbt, nur wenige

Das Gebäude wird über die nordseitige

Minuten vom Zentrum entfernt, direkt

Zufahrt erschlossen, Garage und Abstell-

am Rheindamm. Von der Homepage und

raum sind in das Volumen des Baukör-

aus Publikationen kannte die junge Fami-

pers integriert. Der Eingangsbereich ist

lie Projekte von dem Mellauer Büro von

eingeschnitten und kann auf ein Vordach

Jürgen Haller. „Häuser mit Seele“, wie sie

verzichten, er führt zur Garderobe, zum

der Architekt selbst beschreibt. So eines

Koch- und Essbereich sowie dem Bad. Der

wünschte sie sich auch. Dass die Ansprü-

Wohnraum ist abgetrennt. Im Oberge-

che an Qualität und Ästhetik hoch, das

schoss wurden die Schlafräume mit Bädern

Budget allerdings eher niedrig war, stellte

sowie ein Büro und ein Allzweckraum mit

zwar eine besondere Herausforderung an

Technikbereich untergebracht.

Jürgen Haller dar – doch er traute sich zu,

Diese Ebene wurde relativ einfach und

den garantierten Kostenrahmen auch ein-

günstig materialisiert, Weißtannentäfer

zuhalten, und behielt recht.

sorgt für Wärme und Geborgenheit. Im

Das zweigeschossige Gebäude in Holz-

Erdgeschoss sind die Innenwände und Mö-

riegelbauweise ist in die Aulandschaft ein-

bel in Massivholz ausgeführt, der dunkel-

gebettet, sein kompaktes Volumen trotzt

graue, geschliffene Zementestrich sowie

den umliegenden Wohnbauten. Eine Weiß-

das graue Küchen- und das Kaminsitzmö-

tannenfassade aus vertikalen Latten in ver-

bel setzen sich elegant davon ab. Die Aus-

schiedenen Breiten, unterschiedlich dicht

schnitte für Terrassen und Loggien wurden

aneinandergefügt, umhüllt das Wohnhaus.

tief und geräumig ausgeführt, sie bilden at-

Wo nötig, sorgt die geschlossene Fassade

traktive Räume zwischen innen und außen,

für Privatheit, wo gewünscht, wird das

öffentlich und privat.

1.069

Bauweise: Holzbauweise Energiestandard: Passivhaus B a u ko s t e n : 3 75 . 0 0 0 E u r o Fer tigstellung: 2 0 18

Oben: Das Wechselspiel von offenen und geschlossenen Fassadenflächen bestimmt das Aussehen des Hauses. Die Nachbarn waren froh, dass das relativ große Grundstück mit einem bescheidenen Einfamilienhaus bebaut wurde. Unten: Sämtliche Baumaterialien wurden unbehandelt eingebaut. Ihre sinnliche Qualität entspricht messbaren Kriterien: Die Raumluft ist schadstofffrei, die Ökobilanz ausgezeichnet.

Licht gefiltert: Der Grad der Öffnung re-

QUERSCHNITT

OBERGESCHOSS 6

9 LAGEPLAN

12

8

10 11

LÄNGSSCHNITT

QUERSCHNITT

12

11

11

ERDGESCHOSS 1 2 7

3

4

6 5

LÄNGSSCHNITT

MASSSTAB M 1:400 1 EINGANG 2 LAGER 3 KOCHEN/ESSEN 4 WOHNEN 5 TERRASSE 6 WC 7 GARAGE 8 HAUSWIRTSCHAFT 9 TECHNIK 10 ARBEITEN 11 SCHLAFEN 12 BAD




Standor t: Hamburg P l a n u n g s b ü r o: BUB architekten

Haus mit Haltung

Anzahl der Bewohner:

5

Wo h n f l ä c h e (m 2 ) :

Eine Villa in der Stadt: flexibel und funktional, wertig und wohnlich.

335

G r u n d s t ü c k s g r ö ß e (m 2 ) :

1.238 vermittelt Groß Flottbek, das seinen Na-

sen. Ein warmtoniger, wassergestrichener

men der Flottbek verdankt, die früher als

Klinker verblendet die Außenwände, der

Bach in Richtung Elbe floss und heute un-

Fugenmörtel wurde auf die hellen Steine

terirdisch verläuft, im Westen Hamburgs

abgestimmt und flächig aufgebracht, zu-

den Eindruck eines großzügigen Land-

sammen mit dem hellen Eichenholz der

schaftsparks. Die elegant-minimalistische

Fenster und Türen vermittelt sich eine

Villa der Hamburger Architektin Alex-

einladende Atmosphäre. Innen öffnet sich

andra Bub passt somit bestens an diesen

ein Raumkontinuum: Über das Entree ge-

Ort. Die Zusammenarbeit mit zwei Archi-

langt man in den nach Süden raumhoch

tekturbüros vorher war bereits geschei-

verglasten Wohnbereich, an den sich im

tert. Das im Sommer 2017 fertiggestellte

Westen Essplatz und Küche sowie im Os-

Haus, in dessen Entwurfsprozess die Bau-

ten Musikzimmer und Büro anschließen.

herren von der Architektin intensiv ein-

In der Mitte bleibt Platz für eine zweiläu-

bezogen wurden, stellt nun alle zufrieden

fige Treppe sowie Garderobe und Bad. Das

und entspricht zudem der Groß Flottbeker

Obergeschoss springt auf ganzer Breite auf

Tradition. Zurückhaltend und doch selbst-

der Gartenseite zurück und macht Platz

bewusst reiht sich das Haus ein in die lose

für eine großzügige Dachterrasse. Im Wes-

Folge

Einfamilienhäuser.

ten wurden zwei Kinderzimmer, im Osten

Zwei im rechten Winkel aneinandersto-

der Elterntrakt angeordnet. Ein Lichthof

ßende Kuben bestimmen die kantige, ein-

belichtet den Gäste- und Wellnessbereich

deutig heutige Gestalt: die vorspringende

im Untergeschoss. Ebenso komfortabel wie

Garage sowie das annähernd quadrati-

funktional und schön lässt sich hier leben. Und das auf lange Sicht: Bereits vorgedacht ist eine mögliche Teilung in drei Einheiten, sodass sich das Gebäude an die sich än-

Unten: Die Einbaumöbel aus Eichenholz wurden von der Architektin entworfen. Sie entsprechen dem eleganten Erscheinungsbild des reduzierten Hauses.

13

12

14

15

dernden Bedürfnisse der Familie anpasst.

QUERSCHNITT

6

12

5

11

10

7 16 18

2

9

2

1 4 2

3

ERDGESCHOSS

8

BUB architekten bda

8

OBERGESCHOSS

Villa Flottbek

KELLERGESCHOSS

16

Villa Flottbek

17

Fer tigstellung: 2 0 17

MASSSTAB M 1:400 1 EINGANG 2 GARDEROBE 3 HAUSWIRTSCHAFT 4 KOCHEN/ESSEN 5 WOHNEN 6 ARBEITEN 7 WC 8 KINDER 9 GALERIE 10 ELTERN 11 ANKLEIDE 12 BAD 13 TECHNIK 14 SAUNA 15 GÄSTE 16 ABSTELL 17 WASCHKÜCHE 18 WEIN

HÄUSER DES JAHRES 2018

LAGEPLAN

Villa Flottbek

Villa Flottbek

Oben: Die Gartenfassade springt zurück und macht einem geschützten Außenraum Platz.

freistehender

Energiestandard: Kf W 70

N

N

12 13

Bauweise: Massivbauweise m i t Ve r b l e n d f a s s a d e

1:400 Grundriss OG

Straße geben sich die Fassaden geschlos-

Z u s ä t z l i c h e N u t z f l ä c h e (m 2 ) : 44

1:400 Grundriss EG

kerhäusern inmitten englischer Gärten

N

sche, zweigeschossige Wohngebäude. Zur

1:400 Grundriss KG

Mit seinen Villen und hübschen Klin-


Standor t: Tübingen P l a n u n g s b ü r o: Steimle Architek ten

Das Haus als Therapie

Anzahl der Bewohner:

5

Wo h n f l ä c h e (m 2 ) :

Offene Mitte: Familienleben im und um das Außenzimmer herum.

365

G r u n d s t ü c k s g r ö ß e (m 2 ) :

1.102 Gegensätze ziehen sich an. Zumindest

Das Raumprogramm verteilt sich sinn-

für das Ehepaar, das sich hoch über Tübin-

fällig über drei Etagen, die über eine ein-

gen ein Haus für sich, drei Kinder, Hund

läufige Holztreppe im mittigen Bauteil

und Katze bauen lassen wollte, scheint

miteinander verbunden sind. Der Wohn-

dieser Spruch zu stimmen: Die Bauherrin

bereich mit Bibliothek befindet sich auf

nämlich wünschte sich einen transparen-

der Gartenebene, etwas erhöht öffnen sich

ten, kommunikativen Wohnraum, wäh-

Kochen und Essen bis ins Obergeschoss.

rend der Bauherr einen uneinsehbaren Ort

Dort liegen Schlafzimmer und zwei Bäder.

der Ruhe suchte. Empfohlen für die Lö-

Die Garage, Nebenräume sowie ein Studio

sung dieses scheinbar unlösbaren Problems

wurden in den Hang gebaut. Ein kleiner Hof am Ende des kürze-

wurden den beiden Christine und Thomas Steimle, die ein Büro in Stuttgart führen.

14 15

ren Gebäudeschenkels sorgt für Luft und

Der Spagat aus einladend und abge-

Licht. Optischer und kommunikativer

schottet, ruhig und kommunikativ, leicht

Mittelpunkt des Hauses ist das offene At-

und massiv ist offenbar geglückt. Selbst-

rium auf Gartenniveau, es kann von allen

bewusst schließt der skulpturale Baustein

Seiten betreten werden. Die großflächigen

eine Lücke in der bestehenden Hangbe-

Sky Frames ermöglichen zudem Blicke

bauung. In Form eines polygonalen C legt

quer durch das Erdgeschoss. Das helle Par-

er sich an und in die Topografie. Präzise

kett auf dem Boden läuft durch, das Wohn-

Einschnitte für Türen und Fenster wurden

zimmer wird zu Terrasse und Pooldeck.

dem kantigen Betonbau zugefügt, sie sind

In den lichten Innenräumen wurden

mit eloxierten Aluminiumtafeln ausgeklei-

die erforderlichen Stauräume als Einbau-

det und sorgen mit ihrer horizontalen An-

möbel platzsparend in die Wandflächen

ordnung für Ruhe.

integriert. Die Glasfassade auf der Südseite ermöglicht passive Solargewinne in den

Z u s ä t z l i c h e N u t z f l ä c h e (m 2 ) : 169 Bauweise: Beton, massiv Fer tigstellung: 2 0 14

Oben links: Außenzimmer – der Grundriss umschließt auf drei Seiten die intime Terrasse. Das helle Parkett verbindet drinnen mit draußen. Oben rechts: Horizontale Aluminiumstreifen gliedern den geschliffenen Betonbau. Unten: Tiefe, Höhe, Licht und Luft bestimmen die Innenräume. Die Architekten planten die Innenräume mit. Einbaumöbel schaffen Stauraum. Eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und ein natürliches Lüftungskonzept gewährleisten im Winter Wärme ohne herkömmliche Heizung und im Sommer Kühle ohne Klimaanlage. Der Tiefhof temperiert die Luft.

kalten Jahreszeiten, gegen Überhitzung im Sommer schützt außenliegender textiler MASSSTAB M 1:400 1 EINGANG 2 BIBLIOTHEK 3 WOHNEN 4 KOCHEN/ESSEN 5 ATRIUM 6 BAD

Sonnenschutz. Die weitgehend fensterlose 7 8 9 10 11 12

Nordfassade ist hoch wärmegedämmt.

SCHLAFEN LAGER TECHNIK HAUSWIRTSCHAFT ZIMMER LICHTHOF

UNTERGESCHOSS

ERDGESCHOSS

OBERGESCHOSS

LAGEPLAN

10

10

8

1

7

2

4 6

11

9

3

5

7

12 7

6




Standor t: Bad Wiessee P l a n u n g s b ü r o: Dietrich l Untertrifaller Architekten

Seewarte

Anzahl der Bewohner:

5

Das Ufergrundstück am Tegernsee wird regelmäßig überflutet. Deshalb wurde das Wohnhaus als Pfahlbau errichtet und stellt sich damit in die Tradition der Bauten am Wasser.

16 17

Wo h n f l ä c h e (m 2 ) :

293

G r u n d s t ü c k s g r ö ß e (m 2 ) :

Ein Haus, das an die Typologie der

Technikraum, den man über einen Abgang

Boots- und Fischerhauser anschließt, wie

neben der Garage erreicht, verlangte ei-

ein Blick in den Innenraum zeigt, aber

nen marginalen Eingriff in den Baugrund.

in seiner Ausformung durch seine Groß-

Sonst blieb der natürliche Geländeverlauf

zügigkeit Lichtjahre vom traditionellen

erhalten, ein Wiesenpassepartout säumt

Hüttenwesen entfernt bleibt. Die Wohn-

das Gebäude. Nach außen an dem umlau-

fläche von knapp 300 Quadratmetern ist

fenden Steg zeichnet sich die innere Orga-

auf einer Ebene angelegt. Alles scheint das

nisation ab: Es gibt fünf Raumgruppen, die

Lagernde, Horizontale unter dem weiten,

an den 3 Meter breiten, bis unter den Dach-

auskragenden Kupferdach zu betonen. Ein

first reichenden Mittelflur anschließen. Er

umlaufender Steg, der sich seewärts zur

ist allseitig mit Holz ausgeschlagen.

Terrasse verbreitert, lässt nicht im Un-

Licht kommt zusätzlich über punktu-

gewissen: Man befindet sich in einer zau-

elle Dachflächenverglasungen, die helle

berhaften Landschaft, nur wenige Schrit-

Felder auf die Vertäfelung zeichnen. Zur

te und man ist am Tegernsee. Ein paar

Stirnseite und zwischen den Komparti-

schlanke Stahlstützen behindern nicht den

menten gibt es jeweils eine Querverbin-

Ausblick, sie könnten schon zu den Masten

dung zu dem Steg ins Freie. Vor dem zum

der voraus ankernden Jachten gehören.

See orientierten, über die gesamte Haus-

Das Bauwerk ist als Holzkonstruktion

breite reichenden Wohn- und Esszimmer

ausgeführt, überwiegend wurde heimische

weitet sich der Flur zu einer Kücheninsel.

Weißtanne

Außenver-

Hinter den bündig in die Holzwände einge-

kleidung ist mit waagrechten Rhombus-

setzten Türen verbergen sich drei Kinder-

leisten ausgeführt. Die Aufständerung auf

zimmer, der Elternbereich, zwei weitere

Stahlstützen über dem leicht geneigten

Nassräume, schließlich ein Büro und der

Ufergrundstück dient als Schutz vor dem

Block mit Garage, Waschküche und Gäste-

Hochwasser. Lediglich ein unterirdischer

zimmer.

verwendet.

Die

3.435

Bauweise: Holzbauweise Heizwärmebedar f: 4 4 , 6 k W h /m 2 a Fer tigstellung: 2 0 13

Haus D Bad Wiessee

Oben links: Der umlaufende Steg verbreitert sich vor den Austritten zu windgeschützten Nischen. ERDGESCHOSS

QUERSCHNITT

Oben rechts: Selbst in Querrichtung beeindruckt das Haus mit seiner verschwenderischen Fläche. Unten: Der weite Dachüberstand beschattet die „Wohnplattform“.

8

10

5

5

4

1

9

2

Der Grundriss ist funktional in Nutzungsgruppen gegliedert. Licht kommt über Dachluken in den Flur, sie werfen changierende Flecken auf die Wände.

7

6

6

6

3

MASSSTAB M 1:400 1 EINGANG 2 KOCHEN 3 ESSEN/WOHNEN 4 ELTERN 5 BAD 6 KIND 7 ARBEITEN 8 WASCHEN 9 GAST 10 GARAGE

LAGEPLAN


Standor t: C o n t h e y (C H ) P l a n u n g s b ü r o: savioz fabrizzi architec tes

Feste Burg

Anzahl der Bewohner:

4

Mit diesem Projekt kehren die Architekten zu den Grundlagen zurück: Räume und ihre Beziehung zueinander werden verstärkt durch den rauen und schlichten Charakter des Materials.

18 19

Das Haus steht in einer dicht und he-

Besucher betreten das Haus über einen

terogen bebauten Gegend mit lauter unter-

kurzen Wohnweg in einer Nische an der

schiedlichen

Aus-

Nordseite, die Familie über den Eingang

gangspunkt für den Entwurf war die Idee,

beim Carport. Hinter der Diele empfan-

das gesamte Grundstück, auch die Außen-

gen auf gleichem Niveau die Küche und der

räume, mit einer Bebauung zu definieren,

Essplatz mit einer langen Bank, deren Rü-

die gesamte Parzelle also in das Architek-

ckenlehne ist die betonierte Podestkante

turkonzept einzubeziehen.

des höher gelegenen Wohnraums.

Einfamilienhäusern.

Das ganz an die Nordkante gerückte

In Gegenrichtung erschließen einige

Haus reicht dadurch scheinbar ringsum bis

Stufen eine Arbeitsbühne, die vom Eltern-

an die Grundstücksgrenzen. Dies wurde

zimmer mit eigenem Bad flankiert wird.

erreicht mit unterschiedlich hohen Gar-

Dieses Zwischengeschoss reicht bereits bis

tenmauern, die die vom Rasterformat der

unter das Dach, von hier bieten sich „Sicht-

Schaltafeln gezeichneten Betonfassaden

korridore“ durch das Haus. Der weitere

als Polygon fortsetzen. Von außen sieht es

Treppenlauf endet auf einer Spielfläche vor

aus, als faltete sich diese labyrinthisch ge-

den beiden Kinderzimmern, die sich ein

knickte Einfriedung schließlich zu einem

zweites Bad teilen.

Baukörper.

Innen und außen zeigt sich der Sicht-

Er verformt sich gemäß den gewünschten

beton unverputzt. Seine plastischen Eigen-

Bezügen zur Landschaft. Die innen von

schaften ermöglichten die Ausführung der

breiten Fensterzargen gerahmten „Durch-

vielfältigen

brüche“ in den zweischaligen, kernge-

Der Beton inspirierte die Architekten zu

dämmten Betonwänden orientieren sich zu

Form und Maßstab des Gebäudes. Die In-

den Alpengipfeln.

neneinrichtung wurde in Eichenholz aus-

kompakten

schiefwinkligen

dreidimensionalen

Details.

geführt, um eine wohnlich-häusliche Dimension zu erreichen. Zur Wärmeerzeugung für Heizung und Warmwasser reichen ein Pelletofen und einige Quadratmeter Sonnenkollektoren.

SCHNITT

Wo h n f l ä c h e (m 2 ) :

210

G r u n d s t ü c k s g r ö ß e (m 2 ) :

759

Z u s ä t z l i c h e N u t z f l ä c h e (m 2 ) : 400 Heizwärmebedar f: 47, 8 k W h /m 2 a Energiestandard: S I A 3 8 0/1 2 0 0 9 Fer tigstellung: 2 0 14

Oben links: Die Fensterzargen sind innen mit einem Stufenfalz angeschlagen, das verhindert Wärmebrücken und lässt das Haus von außen massiv und monolithisch erscheinen. Oben rechts: Die Split-LevelBauweise spart Verkehrsfläche. Der plastisch zu modellierende Beton inspirierte zu der „Wohnhöhle“ mit ihren vielfältigen Raumbeziehungen. Unten links: Abweisend und bergend: Die Mauer sorgt für Geborgenheit im Hof. Die Fassade ist von den Schaltafeln wie mit Paketschnüren gezeichnet. Unten rechts: Küche und Essplatz liegen auf einem Niveau, die Rückenlehne der Sitzbank stößt an die Kante des höher gelegenen Wohnraums.

Hinzu kommt eine mechanische Lüftung.

LAGEPLAN

ERDGESCHOSS

OBERGESCHOSS

2

1

9 5 8

4 3

10

2

7 2

6 7

MASSSTAB M 1:400 1 ZUGANG 2 BAD/WC 3 KOCHEN/ESSEN 4 WOHNEN 5 ARBEITEN 6 ELTERN 7 KIND 8 SPIELEN 9 CARPORT 10 SITZPLATZ




Standor t: München-Bogenhausen

Ein klassisches Steinhaus „Gute Architektur macht viel Arbeit“, resümieren Petra und Paul Kahlfeldt ihre in Proportion und Erscheinungsbild stets klassischen Bauten.

20 21

Ein Haus, dessen Grundrisse sich wie

Zum Garten löst sich das Volumen in

ein Ornament einprägen. Und als Bekennt-

Stützen und Balken auf; sie bilden Log-

nis gelten, dass es in der Baukunst keinen

gien, Terrassen, Balkone oder umschrei-

Fortschritt geben kann, sondern nur eine

ben großzügig verglaste Räume. Jedes

Entwicklung unseres Denkens. So steht

Material übernimmt die Funktion, die es

dieses Anwesen als Manifest gegen die

leisten kann. Das geneigte Dach aus Eifel-

zufällige Pluralität der Gegenwartsarchi-

Schiefer endet an den seitlichen Terrassen,

tektur, die von immer neuen Theorien ge-

hier setzt sich die Schräge als senkrechte

stützt wird und durch das Talent der Inge-

Außenwand fort, sodass die Gartenfront

nieure Halt findet.

dreigeschossig erscheint. Auf dem Flach-

Dieses Haus wurde mit einer zweischa-

dach liegen Solarkollektoren, außerdem

ligen Fassade gebaut. Die äußere Hülle ist

ist zeitgenössische Energiespartechnik in-

aus 14 Zentimeter dicken Crailsheimer

stalliert, die Fußbodenheizung und Kühl-

Muschelkalk-Steinen geschichtet. Sie ist

decken versorgt.

selbsttragend, lagert auf einem eigenen

Den Haupteingang markiert ein Portal

Fundament und wird nur am Dachrand

mit kantigen Pfeilern und schwerem Ar-

gesichert. Nach einer dünnen Luftschicht

chitrav. Außerdem gibt es an den Schmal-

folgt eine Foamglas-Dämmung, das tra-

seiten jeweils einen Zugang für die An-

gende Mauerwerk ist aus Kalksandsteinen

lieferung und zum Garten. Gleichartige

errichtet. In die Öffnungen sind Eichen-

Räume, die sich emblematisch um eine

holzfenster oder -türen eingesetzt, oder sie

zentrale Halle ordnen, stehen als Salons

sind als blinde Vertiefungen verschlossen

für das gesellschaftliche Leben zur Verfü-

und rhythmisieren die Fassade. Alle glie-

gung. Im Obergeschoss liegen Schlafräume

dernden Profile und Gesimse sind aus dem

mit Ankleiden und Bädern.

P l a n u n g s b ü r o: Pet ra u nd Pa ul Ka hl feldt Architekten Anzahl der Bewohner:

3

Wo h n f l ä c h e (m 2 ) :

707

G r u n d s t ü c k s g r ö ß e (m 2 ) :

1.519

Z u s ä t z l i c h e N u t z f l ä c h e (m 2 ) : 10 0 Bauweise: massiv Fer tigstellung: 2 0 12

SCHNITT OHNE MASSSTAB

Block gearbeitet und bilden so ein homogenes Materialgefüge. Die ruhige Textur des Muschelkalks verbindet die Teile zu einem Ganzen von strenger, herber Einfachheit. MASSSTAB M 1:400

Oben: In der Gartenansicht löst sich das schatullenartige Gebäude in offene Strukturen auf. Balkone, Terrassen und Loggien nähern sich dem von großen Bäumen gesäumten Garten. Unten links: Die Eingangsseite wirkt hermetisch. Die Öffnungen lassen ihre Bedeutung deutlich erkennen. Unten rechts: Wohnhalle mit Sitzgruppe zum Garten: Das Erdgeschoss verfügt über Aufenthaltsräume, für die das altmodische Wort „Salon“ wieder angebracht ist.

ERDGESCHOSS

OBERGESCHOSS

LAGEPLAN


Standor t: Wö r t h s e e P l a n u n g s b ü r o: Titus Bernhard Architekten

Haus 11 x 11

Anzahl der Bewohner:

4

Dem Entwurf liegt die Idee zugrunde, ein in seiner äußeren Erscheinung kompaktes, in der Materialanmutung homogenes Haus mit sparsamer Hüllfläche, aber größtmöglicher Nutzfläche zu schaffen. Das Haus ist als bewohnbare Skulptur

den ausgerichteten Lamellen weder Laub

für eine Familie mit zwei Kindern gedacht,

noch Schmutz haften bleiben, die Entwäs-

sein Äußeres bildet die innere Organisa-

serung bei Regen und Schnee funktioniert

tion ab. Die Auftraggeber arbeiten in der

so simpel wie bei einem Schirm. Durch die

Kommunikationsbranche, sie verstehen ihr

Schraffur entsteht ein ausgeprägt grafi-

Haus als Icon, als zeichenhaftes Manifest

scher Charakter, den die unterschiedlich

für etwas Neues.

dichten, sehr präzisen Abstände der La-

Auf die Außenwände, eine Konstruk-

mellen noch betonen. Die Holzfenster sind

tion aus Stahlbeton und Holz sowie ein

exakt in diese Geometrie eingebunden, sie

vorfabriziertes Dach aus OSB-Holzplatten,

überspielen die Haus- und Dachkanten,

das auf den Gratbalken aufliegt, wird eine

was den Baukörper größer wirken lässt und

mehrschichtige schwarze Flüssigabdich-

innenräumlich für attraktive Ausblicke

tung aufgebracht. Als sichtbarer Abschluss

und guten Lichteinfall sorgt.

Wo h n f l ä c h e (m 2 ) :

182

G r u n d s t ü c k s g r ö ß e (m 2 ) :

1.300

Z u s ä t z l i c h e N u t z f l ä c h e (m 2 ) : 99 Bauweise: m a s s i v, S t a h l b e t o n Heizwärmebedar f: 2 9,7 3 k W h /m 2 a Primärenergiebedar f: 5 4 k W h /m 2 a Fer tigstellung: 2 0 11

des Baukörpers folgt eine hochkant ste-

22 23

hende 4-x-8-Zentimeter-Lattung aus farbig lasierter Douglasie im Abstand von 4 Zentimetern oder dreimal 4 Zentimetern, wobei jedes zweite Holz ausgespart wird. Die Leisten sind ohne Konterlattung auf 3500 sondergefertigte

Alublöcke

geschraubt.

Der Vorteil dieser Ausführung ist, dass in den senkrecht zu Dachgefälle und Wän-

LAGEPLAN

Oben: Ein Haus, das mit der Typologie des klassischen Einfamilienhauses kokettiert und dessen Dimensionen frei interpretiert. Die unterschiedlichen Lamellenabstände ergeben zusammen mit der leichten Hangneigung eine irritierende Perspektive. Ihre Grafik verändert scheinbar die Dimensionen.

MASSSTAB M 1:400 1 ZUGANG 2 KOCHEN 3 ESSEN 4 WOHNEN ´5 KIND 6 ELTERN 7 BAD 8 ANKLEIDE

SCHNITT

ERDGESCHOSS

OBERGESCHOSS

2

5

5

3 7 4

1

Vorlage zu klein

7 8

6

Unten links: Präzise Schreinerarbeit schraffiert Dachflächen und Außenwände. Auch die Fenster fügen sich in die Ordnung der senkrechten Lamellen. Die Fenster spielen mit den Kanten der Kubatur. Es gibt sprossenlose Festverglasungen und Öffnungsflügel. Unten rechts: Übereck verglast und deshalb besonders hell präsentiert sich das Wohnzimmer.


IMPRESSUM

S E I T 18 8 4 © 2021 Callwey GmbH Klenzestraße 36 80469 München buch@callwey.de Tel.: +49 89 8905080-0 w w w. c a l l w e y. d e Wir sehen uns auf Instagram: w w w. i n s t a g r a m . c o m /c a l l w e y I S B N 9 7 8 - 3 -76 67- 2 49 4 - 6 1. A u f l a g e 2 0 21 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Viel Freude mit diesem B uch wünschen Ihnen:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar.

Projektleitung: Tina Freitag Lektorat: Katrin Pollems-Braunfels, München Schlusskorrektur: Constanze Lüdicke, München Gestaltung & Satz: Arne Klett, Stuttgart Herstellung: Dominique Scherzer

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Autoren Wolfgang Bachmann war über viele Jahre Chefredakteur der Zeitschrift Baumeister. Heute arbeitet er als Buchautor und Kolumnist und gilt als einer der wichtigsten Architekturkritiker Deutschlands. Er war sechs Jahre in Folge Autor von Häuser des Jahres. Katharina Matzig hat Architektur studiert und als Redakteurin gearbeitet. Sie ist seit 1997 für die Architekturvermittlung bei der Bayerischen Architektenkammer zuständig und verfasst Fachtexte und -bücher. Seit 2017 ist sie Autorin von Häuser des Jahres. Dieses Buch wurde in CALLWEY- QUALITÄT für Sie hergestellt: Beim Inhaltspapier haben wir uns für ein MagnoMatt in 150 g/m2 entschieden – ein matt gestrichenes Bilderdruckpapier. Die gestrichene, mattierte Oberfläche gibt dem Inhalt einen edlen und hochwertigen Charakter. Die Hardcover-Gestaltung besteht aus bedrucktem Surbalin-Papier. Dieses Buch wurde in Deutschland gedruckt und gebunden bei Optimal Media in Röbel/Müritz.

Bildnachweis Titelbild: RAINER ROTH ARCHITEKT I Foto: Christina Schwickerath, Meckel Umschlag Rückseite: oben: BUB architekten I Foto: Alexandra Bub, BUB architekten, Hamburg; unten links: LP architektur ZT GmbH I Foto: Albrecht Imanuel Schnabel, Rankweil (A); unten rechts: Daluz Gonzalez Architekten I Foto: Valentin Jeck, Stäfa (CH) Vorsatz: Manfred Lux Architekt I Foto: Eckhart Matthäus Fotografie, Wertingen S.1: Manfred Lux Architekt I Foto: Renko Steffen S. 6, S. 8–9: Steimle Architekten I Fotos: Brigida González, Stuttgart S. 218–219: Davide Macullo Architects I Foto: Alexandre Zveiger, Lugano (CH) S. 223 und Nachsatz: Thomas Kröger Architekten I Fotos: Thomas Heimann, Berlin Alle Zeichnungen und Pläne sowie die angegebenen Gebäudedaten wurden von den jeweiligen Architekturbüros zur Verfügung gestellt. Ein Teil der Lagepläne wurde neu gezeichnet von Jens Schiewe, Nürnberg, und von Elke Gropper, Stuttgart.

C A L LW

EY

M UN IT LI E D BEG SOR BE G LEI T E T F A LT VO N

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1884


Das große Buch der Einfamilienhäuser Die 100 schönsten Einfamilienhäuser der letzten Jahre versammelt in einem Werk: Ob kleines Haus am Hang oder opulentes Haus mit Pool, ob aus Holz, Beton oder Ziegel – für jeden Geschmack und jede Situation ist das Passende dabei. So unterschiedlich die vorgestellten Häuser sind, so haben sie doch eines gemein: Sie wurden von den besten Architekten entworfen und zeugen von einer herausragenden Einfamilienhaus-Architektur.

• 10 0 Tr a u m h ä u s e r a u s D e u t s c h l a n d , Ös terreich, der Schweiz und Italien • Entwor fen und umgesetzt von den bes ten Architek ten • S t i m m u n g s v o l l e F o to s , ü b e r s i c h t l i c h e P l ä n e und alle wichtigen Daten und Adressen • Ein einmaliger Überblick über die beste Einfamilienhaus-Architek tur der letz ten Jahre


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