Baywa magalog

Page 1

LebensWerte  Ausgabe 2013   Neu bauen

LebensWerte

Ausgabe 2013

Neu bauen Endlich im eigenen Heim

Das Bautagebuch der Familie Kommissari

Tipps & Trends für Ihr Traumhaus nach Maß

N CHE EN: A M N M IT E W I N G e el U N D a s g r o ß in n s p i D s g ew a um ayW ä l i J ub de r B


Inhalt

34

LebensRäume 34 Effizienzhaus Plus

12

Doppelpass von ­Tradition und ­Hightech

LebensTräume

42 Goldgrube Keller

Unterm Haus ver­ steckt sich viel Platz

12 B autagebuch

Wie der Traum vom ­eigenen Heim wahr wird

22 Wohngesundes

­Bauen Ein Projekt aus ­Augsburg

22

48 M aßarbeit

Wie massive Außen­ wände zum Mantel fürs Haus werden

48

54 Lüftungssysteme

30 Mitmachen und

­gewinnen Das große BayWa Gewinnspiel

Immer frische Luft im neuen Haus

58 Barrierefrei ­bauen

Durch voraus­ schauende ­Planung entsteht Wohnraum für alle

70

60 Türen und ­Technik

Die Visitenkarte des Hauses erfüllt auch Normen und Funktionen

68 Klimadecke

Wärme von oben

70 Wohnen & Baden

Ein Traum aus Fliesen

80

76 Photovoltaik und

Speicherlösungen Intelligente ­Stromspeicherung

80 Farbpsychologie

Wie die Macht der­ ­Farben in ­Räumen wirkt

86 Regenwasser­

Titelbild: gettyimages / Zero Creatives

zisternen Mit der richtigen An­ lage Geld ­sparen und die Umwelt schonen

LebensWerte  Ausgabe 2013


Inhalt

92

LebensHelfer 92 Logistikreport

So kommt das ­richtige ­Material auf die Baustelle

114

LebensLäufe 114 Hochsprung und

Hausbau Heike Henkel im Gespräch

98 Ihre BayWa

Service von A bis Z rund um den Bau

108

102 BayWa Ausbildung

Auf die Zukunft setzen

104 Baufinanzierung

Die Zeiten der Niedrig­zinsen ­optimal nutzen

108 Förderung

Wie Vater Staat bei der ­Bau­finanzierung hilft

6 BayWa Unternehmensporträt 31 Impressum

Neu bauen

5


Wohngesundes Bauen in Augsburg

Gesund wohnen in guter Luft

Quelle: BayWa

Ein zukunftsweisendes ­Bauprojekt nicht nur für ­Allergiker und junge Familien: In Augsburg entstehen fünf Energiesparhäuser, die den Richtlinien wohngesunder Baukonzepte entsprechen.


LebensTräume

Die neuen Hausbesitzer können sich glücklich schätzen. Sie haben eines der fünf Reihenhäuser erworben, die ­derzeit in Augsburg auf dem Gelände der ehemaligen Reese-Kaserne errichtet werden. Bei der Schlüs­ selübergabe bekommen die meist jungen Familien ein Haus mit wohngesunden Innenräumen. Sämtliche Bau­ stoffe im ­Innenbereich sind nachweislich schad­stoffarm, tragen ­anerkannte Prüfsiegel und sind daher wohn­ gesund. Alle verwendeten Baustoffe stammen von der ­BayWa: vom Estrich über den Dämmstoff bis hin zu ­Ziegeln und Innentüren.

Die zertifizierten, regionalen Handwerksunternehmen müssen sich während des Rohbaus bei den Häusern in Augsburg an strenge Regeln halten.

Quadratisch, praktisch, modern – so sehen die fünf wür­ felförmigen, unterkellerten, weißen Energiesparhäuser aus. Sie verfügen über je 120 Quadratmeter Wohnfläche, 63 Quadratmeter Nutzfläche, einen Stellplatz und einen

Quelle: ASSET Grundbesitz- und Vermögensverwaltung GmbH

Die Häuser in Augsburg Reese verfügen nicht nur über eine hervorragende Innenluft­ qualität, sie sind auch optimal wärmegedämmt

Neu bauen

23


Quelle: ASSET

Atmungsaktive Fassadendämmung Ein behagliches Raumklima zum Entspannen und Wohlfühlen schafft ein atmungsaktives Wärmedämmsystem wie etwa die „Komplettfassade als Wohlfühlpaket“ der BayWa. Sie besitzt eine Dämmschicht aus EPS WDV W 035 open und ist 14 Zentimeter dick. Feuchtigkeit, die in Innenräumen entsteht, kann besser ­abgeführt werden als bei herkömmlichen Dämmsystemen. Die hoch wärmedämmende 3-Scheiben-Verglasung der Kunststoff­ fenster mit Alu-Schale verbessert zudem den Schallschutz. Die Komplettfassade bietet folgende Vorteile: Energieeinsparung, ­atmungsaktive Wärmedämmung, keine Dübelabzeichnungen, sehr pflegeleichte Fensterrahmen sowie die Möglichkeit der indivi­duellen Farbgestaltung.

Johannes Aumiller, Leiter Geschäftsentwicklung/ Vertrieb Hochbau in Augsburg Tipps von Ihrem BayWa Berater

Der BayWa Raumluftwächter, ein kleines Gerät, das sich per USB-Anschluss an einen Computer oder einen Netz­ stecker koppeln lässt, zeigt mit den Ampelfarben Rot, Gelb, Grün sofort an, ob eine Verschlechterung oder ­Verbesserung der Raum­luftqualität auftritt. So ist klar ­ersichtlich, wann wieder Zeit zum Lüften ist. Gemessen werden auch flüchtige organische Verbindungen, die etwa aus Lösemitteln oder Klebern aus­ dünsten.

Weitere Infos unter: www.modernisierung.de

– Einfacher Anschluss über USB-Port am Computer – Messung flüchtiger organischer Verbindungen, z. B. Lösemittel, Kleber etc.*

Quelle: BayWa

– Reaktion auf Verschlechterung und Verbesserung der Raumluft über die Signalfarben Rot, Gelb und Grün

Unter die Lupe genommen: Schadstoffe, die in der Innenraumluft auftreten können

– Die LEDs in Ampelfarben zeigen, wann es wieder Zeit zum Lüften ist * Achtung: Dieses Gerät ist keine Garantie für eine schadstofffreie Luft. Es misst VOC (flüchtige organische Verbindungen) und keine anderen Schadstoffe wie zum Beispiel CO2 , Radon oder Schimmelsporen.

F ormaldehyd, CH2O: Dieses farblose, stechend riechende Gas verursacht Allergien, Haut-, Atemwegs- und Augen­reizungen. Kohlendoxid, CO2: Dieses farb- und geruchlose Gas kann zu Schwindel führen, zu Kopfschmerzen, getrübter Sicht, ­Zittern bis hin zur Ohn­ macht, gesteigerter Herzfrequenz und Bluthochdruck. chwefeldioxid, SO2: S Das schleimhautreizende, stechend r­ iechende, giftige Gas kann Kopfschmerzen auslösen, Übelkeit und Benom­ menheit. In hoher Konzentration schädigt es Bronchien und Lungen. olatile Organic Compounds, VOC: V Die flüchtigen orga­nischen Stoffe, zu denen Toluol, Benzol und Terpene zählen, können krebserregend und erbgut­ verändernd sein.

24­

Garten, der nach Südwesten ausgerichtet ist. Für junge Familien sind sie eine schöne Alternative zu einer Vier­ zimmerwohnung. Geplant und gebaut wurden die Häuser von der Firma Asset in Augsburg, die von dem Sentinel Haus Institut unterstützt wird, einem Freiburger Spe­ zialisten für Innenraumluftqualität. Die hochmodernen ­Effizienzhäuser 70 und 55 (nach EnEV 2009) haben eine hervorragende Wärmedämmung und Wärmespei­ cherung. Die Kunststofffenster sind energieeffizient und dämmen den Schall. Die Häuser sind mit einer dezen­ tralen, auf Emissionen geprüften Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgerüstet.

LebensWerte  Ausgabe 2013

Quelle: BayWa

Die Raumluftqualität selber testen:


LebensTräume

Wohngesunde Materialien Kleines ABC schadstoffgeprüfter Baustoffe: Emissionsarme Farbe: Um die Schadstoffkonzen­ tration in ­Innenräumen zu ­senken, lohnt die Verwendung einer emis­sions­armen Farbe wie etwa „ArtLine Silicatin“. Sie eignet sich für alle gängi­ gen Maltechniken wie Rollen, Spritzen, Wischen, Tupfen oder Wickeln.

Feuchtigkeitsleitender Kalk: Spezielle Kalke sind in der Lage, hohe Luftfeuchtigkeit im Innenraum abzuleiten. So saugen etwa die „Baumit ­Kalkin Kalkputze“ die Luft­ feuchtigkeit wie ein Schwamm auf und ­geben sie schrittweise wieder ab. Z ­ udem binden Kalkputze Schadstoffe wie Kohlenstoffdioxid (CO2) und Schwefeldioxid (SO2).

tmungsaktiver Lehmputz: A Diffusions­offene, also atmungs­aktive Putze regu­ lieren die Luftfeuchte im Raum. Die „Baumit Viton ­Lehmputze“ verbreiten eine warme, wohnliche Atmo­ sphäre. Sie lassen sich ­viel­fältig gestalten und ­strukturieren.

eprüfte Baumaterialien: G Mehr als 50 wohngesunde, mit Prüfsiegel aus­gezeichnete Produkte (siehe Kasten ­„Um­welt­siegel“ ) gibt es an den BayWa Baustoff-Stand­ orten. Sie halten nicht nur die festgelegten Schadstoff­ grenzen ein, sie unterschreiten sie teilweise sogar ­deutlich.

Quelle: BayWa

Wohngesunde Häuser sind perfekt auf die Bedürfnisse von Familien abgestimmt und zudem bestens für Allergiker geeignet

Neu bauen

25


Schadstoffkonzentration früher: Schädliche Emis­ sionen aus Bauprodukten und Einrichtung wurden durch Fugen und Ritzen abgelüftet.

Schadstoffkonzentra­ tion heute: Durch die luftdichte Gebäudehülle und die notwendige Dämmung kommt es zu einer Anreicherung von Schadstoffen.

Lösung: Mit emissions­ geprüften Baustoffen lässt es sich wohngesund und energieeffizient bauen.

grafik: kwasibanane

Schadstoffe

Dämmung

Fußboden* (emissionsarm)

Fußboden

luftdichte Gebäudehülle

Lüftungsanlage

Quelle: BayWa

*Fußboden steht stellvertretend für Baustoffe im Innenraum.

26­

In ein neues oder sanier­ tes Haus zu ziehen, ist ein rundum gutes Gefühl. Mit wohngesunden Baustof­ fen aus dem Sortiment der BayWa können Bauherren beruhigt aufatmen

LebensWerte  Ausgabe 2013

Quelle: Sentinel Haus ® Institut, Freiburg

Schadstoff­ konzentration im Laufe der Zeit


LebensTräume Info Gütesiegel schaffen Klarheit

Der Blaue Engel: Das weltweit erste und älteste Umweltsiegel zum Schutz von Umwelt, Gesundheit, Klima, Was­ ser und Ressourcen bezieht sich nicht auf das gesamte Produkt, sondern nur auf eine bestimmte Eigenschaft wie etwa „Der Blaue Engel, weil emissionsarm“. TÜV Toxproof: Das Zeichen bestätigt, dass das Produkt q ­ ualitativ hochwertig und unabhängig geprüft wurde und keine Gefährdung für den Verbraucher ausgeht.

Quelle: ASSET

Eco-tested-product: Das Zeichen erhalten nur Pro­ dukte, deren Emissionsmengen und Inhaltsstoffe geprüft wurden. Dazu werden unabhängige Pro­ ben im Werk entnommen.

Außerdem kamen zum Einsatz: ein neuentwickelter ­Estrich, hochwertige Holzinnentüren und Holz­böden, ­Silikatfarben für die Wände, Kalkputze ­sowie Keramik­ fliesen. All die wohngesunden Baustoffe, die in Augsburg verbaut wurden, entsprechen strengen Q ­ ualitätskriterien und wurden von zertifizierten Instituten auf Emissionen untersucht, sodass sie keine Schadstoffe enthalten wie Formaldehyd (CH2O), Kohlendoxid (CO2), Schwefeldioxid (SO2) oder Volatile Organic Compounds (VOC), auf Deutsch: flüchtige organische Verbindungen. Daher dür­ fen diese Baustoff-Umweltsiegel tragen wie etwa „Der Blaue Engel“, „TÜV Toxproof“, „Eco-tested-product“, ­„Indoor-Air-Comfort-Gold“, „natureplus“, ­„EMICODE“ und „LGA-schadstoffgeprüft“ (siehe Kasten Umweltsiegel). Wohngesundheit vom Keller bis zum Dach In den vergangenen Jahren traten in Deutschland vieler­ orts in der Rauminnenluft verstärkt gesundheitsschäd­ liche Schadstoffe auf. Die immer dichter werdenden ­Gebäudehüllen (Fenster, Türen und Fassaden) bergen die Gefahr, dass der nutzenunabhängige Luftwechsel nicht gewährleistet ist. Der Grund: Es findet kein ausrei­ chender Luftwechsel mehr statt. Schadstoffe, die aus

Neu bauen

Indoor-Air-Comfort-Gold: Das Siegel erfüllt verschiedene Anforderungen wie die der fin­ nischen M1-Zertifizierung, des deutschen Siegels „Der Blaue Engel“ oder des französischen AFSSET-Programms. natureplus: Ein Trägerkreis, zu dem Um­ weltorganisa­tionen wie BUND und WWF gehören, aber auch Baubiologen und die BayWa AG, Baustoffe vertreten dieses Label. Es zeichnet ­Bauprodukte aus, die besonders ressourcenschonend und energieeffizient hergestellt werden. Es beinhaltet strenge Schadstoffgrenzwerte. EMICODE: Dieses firmenunabhängige Siegel zeichnet emis­sionsarme Kleb­ stoffe und Fugen­dichtstoffe für Bodenbeläge sowie andere Bau­ produkte aus. „EC 1 PLUS“ und „EC 1“ ­be­deuten „sehr emissions­ arm“, „EC 2“ steht für emis­ sionsarm“. Alle so ausgezeich­ neten Produkte enthalten keine krebserregenden oder erbgut­ verändernden Stoffe. LGA-schadstoffgeprüft: Das Siegel weist auf eine geringe oder keine Schadstoffbelastung der Innenraumluft hin.

27


Jeder geschulte Handwerker trägt ­aktiv zur Wohngesundheit bei. Bauprodukten aus­dünsten, wie etwa Formaldehyd, VOCs und viele andere Chemikalien können schlechter als frü­ her nach außen entweichen. Diese Schadstoffe bleiben in der Rauminnenluft und werden über Atmung und Haut aufgenommen. Deswegen ist der Einbau von leistungs­ starken ­Lüftungssystemen in Energieeffizienzhäusern so wichtig. Genauso wie die Verwendung wohngesunder Baustoffe beim Neubau oder bei Sanierungen. Bereits während des Hausbaus können die Handwerker mit ihrer Arbeitsweise aktiv zur Wohngesundheit bei­ tragen. „Die zertifizierten, regionalen Handwerksunter­ nehmen müssen sich während des Rohbaus bei den ­Häusern in Augsburg an strenge Regeln halten“, erklärt Johannes Aumiller, Leiter Geschäftsentwicklung/Vertrieb Hochbau bei der BayWa in Augsburg. „Baustoffe wie ­ Fliesen, Holzböden oder Putzschienen dürfen im Innen­ raum nicht geschnitten werden. Verpackung bleiben grundsätzlich draußen. Jeder Handwerker muss zudem täglich seinen Bereich mit einer Sauganlage reinigen“, sagt Aumiller.

Auf schadstoffgeprüfte Materialien gebaut: der Wohnpark Reese in Augsburg

Quelle: ASSET

Denn das Ziel dieses zukunftsweisenden Referenzpro­ jekts ist hochgesteckt: Die sehr strengen gesetzlichen Richtlinien vom Umweltbundesamt, die für den Neubau von Kindergärten und Schulen gelten, sollen auch bei den fünf neuen Häusern eingehalten werden. Vier Wochen nach der Fertigstellung wird von einem unabhängigen ­Ingenieurbüro die Raumluftqualität gemessen. Falls dabei doch noch Schadstoffe festgestellt werden sollten, lässt sich dann relativ einfach die Quelle ermitteln. Es kann sein, dass das Umweltbundesamt in Zukunft auch Grenz­ werte für die Schadstoffbelastung der Rauminnenluft im privaten Wohnbereich festlegt. Dann ist die BayWa darauf bestens vorbereitet, nicht nur durch die Erfahrungen aus Augsburg, sondern vor allem durch den gezielten Aufbau von Kompetenz im Bereich wohngesundes Bauen über das gesamte Vertriebsgebiet hinweg.

28­

LebensWerte  Ausgabe 2013


Massive Außenwände und Wandkonstruktionen

Maßarbeit

Quelle: BayWa

Stein auf Stein zu bauen ist heute wie schon vor Hunderten von Jahren modern. Doch wie die Wände entstehen, hat sich ­geändert – es wird immer mehr geklebt statt gemörtelt. Und auch beim Außenputz können fast alle Wünsche erfüllt werden.


Quelle: Ytong

LebensRäume

Im Innenbereich wird heutzutage fast nur noch geklebt und kaum mehr gemörtelt Am Prinzip hat sich wenig geändert, doch die Technik beim Hausbau ist ganz neu: „Es wird weniger gemörtelt“, berichtet Christian Targatsch, Produktmanager Hochbau der BayWa. „Dafür werden Wände heutzutage immer häufiger geklebt.“ Möglich geworden ist das Klebeverfahren durch die ­rasant verbesserte Produktion der Steine. Heute gleicht in der Regel ein Stein dem anderen, wie bei ­einem Lego-Baukasten. Damit ist es schlicht und einfach nicht mehr nötig, Ungenauigkeiten mit Mörtel auszu­gleichen.

eute gleicht ein Stein H dem anderen, damit ist es nicht mehr nötig, Ungenauigkeiten mit Mörtel auszugleichen.

Den Anfang machten die Ytong-Porenbetonsteine, ­inzwischen sind aber auch die Ziegel so exakt gebrannt und geschliffen, dass sie zum Kleben taugen. Das hat ­viele Vorteile. Zum einen: Es wird viel Arbeitszeit ge-

Neu bauen

49


Effektvolle Strukturen Fein rausgeputzt …

Fein und glatt – Glattputz (Körnung 0 bis 1 mm): Mit dem Glattputz erhalten Sie besonders feine Oberflächen, die sich gleichermaßen für den Außen- und den Innenbereich eignen. Sie sind somit wunderbar geeignet für diejenigen, die von den ­Eigenschaften eines Putzes profitieren wollen, dabei aber die ­Optik ­einer glatten Fläche bevorzugen.

BayWa Tipp Praktischer Helfer am Bau: Der Formel-Pro 1 K-Montageschaum eignet sich besonders gut für die Verfüllung von Fugen, zur Dämmung, ­Isolierung und Verklebung. Der Schaum ist gegen V ­ er­rottung, Wärme und ­Wasser beständig, verfügt über gute Dimen­ sionsstabilität und ist HFCKW-frei sowie ­HFKW-frei. Er gehört der Baustoffklasse normalent­flammbar (DIN4102-B2) an. Quelle: Formel-Pro

Die Zeiten, in denen der Putz eine reine Zweckfunktion als Untergrund für Anstriche oder Tapeten erfüllte, sind längst vorbei. ­Bauherren, Architekten und Planer von heute stellen immer ­höhere Ansprüche an das optische Erscheinungsbild unseres Wohn- oder Arbeitsumfeldes. Struktur, Art und Farbe sollen in harmonischem Einklang mit dem gesamten Wohnstil stehen. So gut wie ­alles ist möglich: Feine Körnungen erzeugen ein dezentes Flair, grobe Körnungen stehen für rustikalen Charme, jeweils kombiniert mit einem kreativen Farbenspiel.

Leicht strukturiert – Kratzputz (Körnung 0 bis 2 mm): ­Deut­lichere Strukturen erhält man mit den Baumit Putzen mit Kratzputzstrukturen. Bei einer Körnung von 2 mm ergeben sich schöne, detaillierte Muster, die sich gut sichtbar herauszeichnen und der Oberfläche einen raueren Look verschaffen. Kräftig strukturiert – Kratzputz (Körnung 3 bis 4 mm): Wenn die Struktur eines Putzes auch etwas kräftiger ausfallen darf, dann empfiehlt sich eine Kornstärke von 3 bis 4 mm. Der Putz in dieser Stärke wirkt bodenständig und ist für manche Architektur geradezu ein Muss. Rustikale Formenfreude – Modellierputz: Besonders indi­ viduelle Gestaltungsmöglichkeiten lassen sich mit einem ­Modellierputz verwirklichen. Der Putz wird hierbei nach dem ­Auftragen mit diversen Werkzeugen bearbeitet und in Form ­gebracht, die Möglichkeiten sind unbegrenzt.

50­

Edelputz, Betoninterpretation

Filzputzstruktur

Streifentechnik

Modellier­ struktur

Besentechnik (2 mm)

Modellier­ struktur weiß

Silikonharzputze, die bereits eingefärbt sind, sparen ­einen Arbeitsgang und sind leicht zu verarbeiten.

LebensWerte  Ausgabe 2013


LebensRäume

„Ich fülle den Kleber in die Mörtelwalze – und dann fahre ich über eine ganze Wandreihe mit Steinen. Das geht blitzschnell“, erklärt Targatsch. Mit nur einer Woche reiner Arbeitszeit können so im Idealfall alle Wände an einem Einfamilienhaus stehen. In einem anderen neuen Verfahren wird der Kleber sogar aus einer Sprühflasche aufgeschäumt. So wird es möglich, selbst bei Temperaturen bis minus fünf Grad weiterzuarbeiten – damit ist im Gegensatz zu früher auch der Wintereinsatz möglich. Ein weiterer Vorzug der passgenauen „Klebewand“ ist, dass kaum noch Wärmebrücken vorhanden sind. So geht weniger Energie aus dem Inneren des Hauses verloren.

Quelle: fotolia / pmac

spart. Während beim herkömmlichen Verfahren jeder ­einzelne Stein mit Mörtel versehen wird, geht das beim Kleben einfacher.

Rückblick Wände wurden früher vor allem aus Baustoffen gebaut, die in der Nähe zu bekommen waren. Der Transport mit Pferdefuhrwerken war nämlich teuer. Eingesetzt wurden vor allem Natursteine, Holz, Lehm oder Kalk ohne Zusätze. Sie halten auch heute noch höchsten ökologischen Standards stand. Ziegel gab es auch schon vor 400 Jahren – sie waren damals aber verhältnismäßig teuer. Eine perfekte Dämmung der oftmals sehr dicken und innen meist mit Lehm verputzten Wände gab es im Mittelalter und der frühen Neuzeit noch nicht. Das hatte aber auch Vorteile: Zum Beispiel durch undichte Fenster war ein stetiger Luftaustausch gewährleistet, der das Schimmelproblem meist ohne zusätzliches Lüften verhinderte.

Mehr als nur Steine

Viele sind hohl, haben Löcher und Poren – weil eingeschlossene Luft die beste Wärmedämmung bietet. In ­anderen Steinen ist sogar die Dämmung zum Beispiel mit Mineralwolle oder Gesteinsmehl gleich eingeschlossen. „Da hat es eine enorme Entwicklung gegeben. Die Steine egal aus welchem Material können immer mehr – und die Wände sind noch immer so stabil, wie sie früher waren. Bei richtiger Verarbeitung halten sie mindestens ein ­Leben lang“, weiß Targatsch. Auch deswegen entscheiden sich die weitaus meisten Häuslebauer trotz des immer besser werdenden ­Angebots an Fertighäusern für ein traditionelles Steinauf-Stein-Gebäude. Zumal es wegen der neuen Bauverfahren mittlerweile sogar möglich ist, den Materialbedarf für ­Außenwände bis auf den Stein genau zu berechnen. Und da die genutzten Baustoffe Naturmaterialien sind, erfüllen sie auch aus ökologischer Sicht alle Anforde­ rungen.

Neu bauen

Massiv sparen Privathaushalte benötigen mit 76 Prozent den Löwenanteil ihres gesamten Energieverbrauchs für die Beheizung der Wohnräume. In der Wärmedämmung der Außenwände, Decken und Dächer ­liegen deshalb die größten Einsparpotenziale, um langfristig Heizkosten zu senken und unabhängig von künftigen Entwicklungen bei den Energiepreisen zu werden.

Quelle: BayWa

Auch das ist ein Trend: Die Haus-Außenwand von heute ist längst nicht mehr nur der sprichwörtliche Schutz vor den Unbilden der Außenwelt. Sie ist auch für sich ein Dämmsystem, das höchste Anforderungen in Sachen Wärmeschutz erfüllt. Ob das Material nun Ziegel, Porenbeton, Kalksandstein oder Hartbrand-Klinker sind – die Steine sind längst viel mehr als nur Steine.

51


Quelle: BayWa

Für reibungslose Abläufe auf der Baustelle müssen viele Gewerke „Hand in Hand“ arbeiten. Dazu sollten sich alle Beteiligten regelmäßig abstimmen

Das war auch früher schon so – allerdings waren die ­Natursteinwände da manchmal gleich einen Meter dick. Heutzutage sind sie meist zwischen 24 und 49 Zentimeter stark, was – angesichts immer höherer Grundstückspreise – ganz nebenbei mehr Platz im Innenraum bringt. Ruckzuck verputzt Leichtputze mit eingeschlossenen Styroporkugeln wirken zum Beispiel als erstes Wärmedämmsystem. „Im Kommen sind auch Silikonharzputze, die gleich eingefärbt sind. Damit spart man sich das Anstreichen, also ­einen Arbeitsgang“, erklärt Targatsch. Wenn die Putz-Fachleute auf den Bau kommen, dauert es meist nur noch einen Tag, bis das Haus komplett verputzt ist. „Die beginnen, bevor die Sonne aufgeht – dann wandern sie immer mit

52­

LebensWerte  Ausgabe 2013


Quelle: Ytong

LebensRäume

der Sonne mit. Das geht ruckzuck“, sagt der Baufachmann. Den Wünschen in Sachen Gestaltung sind dabei keine Grenzen gesetzt. Mit Werkzeugen, Schablonen, Folien oder sogar Metallglanz kann das Außenkleid des Hauses zum Kunstwerk umfunktioniert werden. Bei der BayWa steht bei der Entscheidung über das Baumaterial für die Außenwand und die Handwerker kundiges Fachpersonal bereit. Auch wenn sich heutzutage die meisten Kunden ein schlüsselfertiges Haus hinstellen lassen, empfiehlt Targatsch eine Beratung. Theoretisch könnte man sich heute sogar ein Haus mit Glas-Außenwand ­bauen lassen. Wie es gerade im Bau von Geschäftsimmobilien en vogue ist. Aber die meisten wünschten sich ganz traditionell ein Stein-auf-Stein-Haus. Massiv und intelligent zugleich.

Neu bauen

Wussten Sie, dass... … Ytong Porenbeton den Wärmeschutz mit Millionen feinster Luftporen eingebaut hat. Sie verhindern wirkungsvoll, dass wertvolle Energie verloren geht; … das homogene Material in alle Richtungen die gleichen ­thermischen Eigenschaften besitzt und so Wärmebrücken ­reduziert; … Ytong ein rein mineralischer Baustoff der Baustoffklasse A1 nach DIN 4102 und nicht brennbar ist?

53


Farbpsychologie

Die Macht der Farben

Quelle: BayWa

Einfach wohlfühlen: Mit einer ­geschickten Wahl der Wandund Deckenfarben steigt die ­Wohnlichkeit. Denn Farben wirken auf die Sinne. Mit Schablonen, ­Strukturputzen, Wickel- und ­Tupftechnik lassen sich tolle Effekte erzielen.


LebensRäume

Noch nie trieben es die Deutschen so bunt in ihren ­eigenen vier Wänden. Vorbei sind die Zeiten, in denen fast alle Räume mit weiß gestrichener Raufasertapete verschönert wurden. Heute werden Wand- und Deckenfarben ganz bewusst eingesetzt, um jedem Raum eine ­individuelle Atmosphäre zu schenken. Mit geschickter Farbgestaltung wirken enge Räume größer, düstere heller und uncharmante gemütlicher. Farben können dazu ­beitragen, dass in einem Raum gut geschlafen oder ­konzentriert gearbeitet wird (siehe dazu Kasten Seite 83).

Blau ist das männliche ­Prinzip, herb und geistig. Gelb ist das weibliche ­Prinzip, sanft, heiter und sinnlich. Rot die Materie, schwer und brutal und stets die Farbe, die von den anderen Farben bekämpft werden muss.

Den richtigen Farbton finden Um geeignete Farbtöne für einen Raum zu finden, gilt es, zunächst Architektur und Lichtverhältnisse zu analysieren. Soll der Raum heller oder größer erscheinen? Welche Stellen im Raum sollen betont, welche kaschiert werden? Soll er wohnlicher und gemütlicher werden? So erscheinen kleine Räume mit hellen, sanften Pastellfarben op-

Quelle: BayWa

Sanfte Pastellfarben machen kleine ­Räume optisch größer

Neu bauen

81


Quelle: BayWa

Farbauswahl Welche Farbe für welchen Raum? Flur und Treppenhaus: Meist werden einladende, rötliche oder gelbliche Farbtöne gewählt. Mit Rot und Gelb wird vor Gefahrenstellen wie Treppen oder Türschwellen gewarnt. Mit einer Akzentfarbe können Absätze, Stufen und Schwellen betont werden. Wohnzimmer: Warme Farben eignen sich für Räume mit wenig Sonne. Dunkle Nuancen wie Braun, Rost oder Ocker wirken behaglich, beruhigend und gemütlich. Freundliche, gemütliche Wohnstimmung verbreitet Gelbgrün. Graue Wände dienen als neutraler Hintergrund für die Einrichtung. Repräsentative Räume werden blaugrün oder blauviolett gestrichen. Esszimmer: Ein föhliches Flair verbreiten heitere Töne wie Gelb, das den Magen stimuliert und die Kommunikation fördert.

Auf die richtige Mischung kommt es an. Mit Hilfe Ihres BayWa Beraters finden Sie den richtigen Farbton

Kinderzimmer: Eindeutige, freundliche Farben, die keine Reizüberflutung darstellen, wie etwa Gelb, Rot, Purpur, Rosa, Blau und Grün. Schlafzimmer: Blau senkt den Blutdruck und wirkt beruhigend, etwa Indigoblau. Abgeschwächtes Rot sorgt für Gemütlichkeit wie Apricot oder Rotbraun. Grün reduziert die Lärmempfindlichkeit. Küche: Frische, kühle, bläuliche Farben wirken appetitlich und hygienisch. Arbeitszimmer: Hier eignen sich neutrale, sachliche Farben. Indigoblau, andere Blautöne und Grün steigern die Konzentration. Gelb wirkt anregend. Partyräume: Es empfehlen sich Purpurrot, Orange- und Gelbrot.

82­

LebensWerte  Ausgabe 2013


LebensRäume Farben geschickt kombinieren Farbfindung mit dem Farbkreis: Im Farbkreis unterscheidet man zwischen Primär-, Sekundär- und Tertiärfarben. Mischt man beispielsweise die Primärfarben Gelb und Rot zu gleichen Teilen, ­erhält man die Sekundärfarbe Orange. Mit den weiteren Sekundärfarben erhält man einen Farbkreis, der sich durch die tertiären Farben erweitern lässt. Die Tertiärfarben erhält man aus einer ­Mischung von primären und sekundären Farbtönen. Theoretisch lassen sich diese Farben untereinander zu endlos vielen Farb­ tönen mischen, die mit Weiß aufgehellt und mit Schwarz abgedunkelt werden können.

tisch größer. Kühle Pastelltöne wie etwa Hellblau schaffen ein Gefühl von Weite und Leichtigkeit. Wird eine Wand mit einem satten, kräftigen Farbton gestrichen, tritt sie optisch an den Betrachter näher heran und verkleinert so den Raum. Falls Sie einen hohen Raum niedriger erscheinen lassen möchten, streichen Sie unterhalb der Decke einen etwa zehn bis zwanzig Zentimeter breiten Streifen mit der Farbe der Decke, die am besten einige Nuancen dunkler ausfällt als die Wandfarbe. Uncharmante, große Räume gewinnen durch warme, kräftige Farben an ­Behaglichkeit. Ein dunkler Flur wird durch glatte, helle Wandfläche einladender. Während kalte Farben in einem hellen Zimmer freundlich aussehen, wirken sie in einem lichtarmen Raum abweisend. Beziehen Sie bei der Wahl der Wand- und Deckenfarben auch die vorhandenen Farben von Boden, Fensterrahmen, Türen und Möbeln mit ein. Am besten werden die Farben mit Hilfe des Farb­ kreises zusammengestellt (siehe dazu Kasten rechts). Wickel-, Tupf- und Wischtechniken neu entdeckt Wer der Wandfläche „Leben“ einhauchen möchte, kann auf klassische Techniken der Wandgestaltung zurückgreifen. So war es früher üblich, Wände von Wohnräumen und Treppenhäusern mit Wickeltechnik zu verschönern, um z.B. Tapeten zu imitieren. Mit dieser Technik lassen sich Unebenheiten kaschieren und interessante Muster erzeugen. Dazu werden fusselfreie Stoffe wie Leinen ­verwendet, die leicht angefeuchtet zu einem Knäuel verdreht werden. Mit dem Knäuel wird die Farbe mit beiden ­Händen über eine trockene Wandfläche gerollt. Eine schöne Wirkung erzielen helle Töne auf einem kräftigen Farbton. Eine andere Methode ist die Tupftechnik, für die vorgeformte, zusammengebundene Tücher verwendet werden. Kleine Flächen können auch mit Bürsten und Schwämmen bearbeitet werden. Wer in zwei oder mehreren ­Arbeitsschritten mehrere Farben auftupft, erzielt mehr­ dimensionale, irisierende Effekte. Mediterran anmutende Wände mit Farbverläufen und ­gewolkten Oberflächen entstehen durch Wischtechnik. Wie sich dabei lasierende und halbdeckende Flächen abwechseln, hängt vom verwendeten Werkzeug ab – Naturschwämme, Bürsten und Flachpinsel. Auf Modellier- und Streichputzen sieht Wischtechnik natürlich und abwechslungsreich aus.

Neu bauen

P = Primärfarben S = Sekundärfarben T = Tertiärfarben

Harmonisch: Eine harmonische Farbkombination erhält man, wenn man Farben verwendet, die im Farbkreis neben­ einanderliegen.

Akzentuiert: Für eine spannende Farbgestaltung sorgen Farbtöne, die sich im Farbkreis gegenüberliegen – die Kom­ple­ men­tärfarben. Tipp: Verwenden Sie die Komplementärfarbe nur für wenige Akzente.

Lebendig: Platziert man ein Quadrat oder ein gleichschenkliges Dreieck im Farbkreis, erhält man Kombinationen für lebendiges Farbdesign. Man sollte jedoch in den ­gleichen Intensitätsbereichen arbeiten, um ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen.

Wirkung im Raum:

Hohe Räume kann man optisch niedriger erscheinen ­lassen, indem man im oberen Wand­ bereich einen ca. 10 bis 20 cm breiten Streifen im gleichen Farbton wie die ­Decke streicht.

Große Räume können durch warme, kräftige Farben an Behaglichkeit gewinnen. Außerdem lassen dunkle Töne einen Raum kleiner wirken.

Kühle Pastelltöne eignen sich für ­einen Anstrich in kleinen Räumen. Sie schaffen das Gefühl von Weite und „Leichtigkeit“.

83


weiche Wellen mit Lanzette

grober Kellenschlag

mit Walze strukturiert

mit Kelle geschlagen

überlappend gespachtelt

mit Folie interpretiert

metallisch modelliert

lasierte Schablone

gekratzt mit Glimmer

metallisch grob gezahnt

modelliert und lasiert

grob gezahnt

mit Werkzeug gestreift

strohgesprenkelt

mit Folie interpretiert

1 mm Kellenschlag

3 mm gescheibt

2 mm gekratzt

3 mm gekratzt

Kellenwurf

1 mm Kellenschlag verwaschen

2 mm Kellenschlag verwaschen, geglättet

gerieben

Quelle: Baumit

Gewebe eingelegt

Putze haben nicht nur effektvolle Strukturen und bieten vielfältigste Gestal­ tungsvarianten, sie können auch in zahlreichen Farben aufgetragen werden. Jeder Verarbeiter zeigt eine eigene „Handschrift“, lassen Sie sich deshalb vorab eine Musterfläche anlegen, um seinen Stil zu beurteilen. Bitte beachten Sie, dass einzelne Techniken im Außenbereich nur eingeschränkt bzw. teilweise nur als Kleinflächen möglich sind

Raffinierte Wände mit Oberputz

schenken ein dezentes Flair. Soll eine glatte Optik entstehen, wird Glattputz mit einer geringen Körnung benutzt. Dagegen verbreiten grobe Körnungen rustikalen Charme. Schöne, detaillierte Muster, die gut sichtbar sind und der Wand einen rauen Look verleihen, sowie kräftig aus­ sehen­de Strukturen werden mit Kratzputz mit einer ­gröberen Körnung herausgearbeitet. Dabei können die Oberputze in zahlreichen Farben und mit den unterschiedlichsten Techniken aufgetragen werden. Soll der Putz individuell mit Werkzeugen bearbeitet werden, kommt Modellierputz zum Einsatz. Wer es glitzernd mag, verwendet Putze mit Metallic- oder Glitterzusätzen. Für besonders beanspruchte Wände etwa im Treppenhaus sehen Mosaikputze edel aus (siehe dazu Kasten Nr. 4).

Während Putze früher lediglich als Untergrund für Anstriche und Tapeten dienten, werden heute ihre effektvollen Strukturen geschätzt. Die Gestaltungsvarianten sind ­vielfältig – etwa von Betoninterpretation über Filz- oder ­Modellierstruktur bis hin zu Streifen- oder Besentechnik. Grundsätzlich gilt: Oberputze mit feinen Körnungen

All diese Verschönerungstechniken verlangen handwerkliches Geschick und vor allem auch Übung. Daher lohnt es sich meist, einen Fachmann zu beauftragen. Wer vorab sehen möchte, wie die geplante Wandgestaltung den Raum verändern wird, lässt eine 3D-Simula­tion anfertigen. Dazu werden Fotos vom Raum benötigt.

Große Wirkung erzielen Bordüren, die etwa unter der ­Decke verlaufen, an der Wand zwei Farben horizontal trennen oder einen Kamin umranden. Solche geometrischen, klassisch-klaren, floralen oder verspielten Muster lassen sich relativ einfach mit vorgefertigten Schablonen ­anbringen. Mit den Schablonen können auch eigene „Tapeten“ kreiert werden. Wer möchte, kann sich auch nach seinen Vorstellungen eine Schablone anfertigen lassen.

84­

LebensWerte  Ausgabe 2013


LebensRäume Farben für den Innenraum Hier eine Auswahl an Innenraumfarben. Ihren Wunschfarbton können Sie bei der BayWa mischen lassen. Für renovierungsbedürftige Untergründe: Die geruchsarme ­Innendispersionsfarbe „ArtLine Top“ verfügt über einen hohen Weißgrad und ist airless spritzbar. Wie alle Dispersionsfarben ­verfügt sie über eine sehr hohe Deckkraft. Für Wohn- und Büroräume: Die geruchsarme Innendisper­ sionsfarbe „ArtLine Trend“ bietet eine hohe Deckkraft und ist airless spritzbar. Für Kinderzimmer: Die Innensilikatfarbe „ArtLine Silicatin“ enthält keine Konservierungsstoffe, besitzt einen hohen Weißgrad und hohe Deckkraft, ist airless spritzbar und allergieneutral. Wie alle Silikatfarben hat sie eine hohe Diffusionsfähigkeit, also Wasserdampf-Durchlässigkeit.

Quelle: BayWa

Für Allergiker: Die hoch diffusionsfähige, geruchsarme Innendispersionsfarbe „ArtLine Vita“ für Wohn- und Schlafräume bietet eine hohe Deckkraft, ist airless spritzbar und ohne Konservierungs­mittel, allergikergeeignet, lösemittel- und weichmacherfrei (ELF) sowie frei von fogging-aktiven Bestandteilen.

Beim Fachmann in besten Händen: Die Berater Ihrem BayWa Baustoff-Betrieb kennen sich genau mit Farbmischungen für Innen- und Außenräume aus

Pastöse und mineralische Oberputze für innen Pastöse Oberputze: osaikputz für stark beanspruchte Flächen: „MosaikTop“ M ist ein strapazierfähiger Buntsteinputz etwa für das Treppenhaus. ielseitig und belastbar: „StructoJoy“ ist ein widerstands­ V fähiger Innenputz für Wände und Decken, lösemittelfrei und emissionsarm. Er lässt sich zu Kratz- und Modellier­ putzstruktur verarbeiten. Mineralische Oberputze: dle Putzoberflächen: Der brillantweiße Edelputz „Edelweiß E Structo EST“ eignet sich je nach Körnung zum Spachteln, Spritzen, Schlämmen, Abschweißen, Reiben, Strukturieren und Modellieren. delputze für bestimmte Strukturen: Der„ScheibenPutz SEP“ E wird für Scheibenputzstrukturen verwendet, „Münchner ­RauPutz MRP“ für Reibe- und Rillenputzstrukturen, der ­„ModellierPutz MSP“ zum Strukturieren und Modellieren.

ohngesunde Innenputze: Sie enthalten keine chemischen W Zusätze, sind dampfoffen und feuchteregulierend: „VitonColor“ ist ein farbiger Lehm-Oberputz mit natürlichen mineralischen Pigmenten, der für gefilzte und freie Strukturen verwendet wird. „Kalkin KlimaLife“ ist ein naturweißer oder farbiger ­Kalkputz mit geringem Zementanteil, der sich für Innen- und Feuchträume als Unter- und Oberputz eignet. Er ist gut filzbar.

Neu bauen

Quelle: BayWa

lassische Edelkratzputze: „KratzPutz KRP Jura“ und K ­„KratzPutz Speed“, der als „1-Tages-Kratz-Putz“ einsetzbar ist, werden für diffusionsoffene und verschmutzungsarme Oberflächen verwendet.

85


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.