Blumenmalerinnen

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Renate H체cking

Blumen

Malerinnen Portr채ts besonderer Frauen und ihr Blick auf die Natur


inhalt

Inhalt für natur und umwelt

Schön und nützlich

Exotik der Tropen

Maria Sibylla Merian

Sylvia Peter

Elizabeth Blackwell

Marianne North

„Des Menschen Leben ist gleich einer Blum“

„Ich male Bilder, keine Blumen“

Ein Kräuterbuch aus Liebe

Nomadin in tropischen Paradiesen

Seite 58  –  67

Seite 88  –  97

Seite 118  –  127

Seite 150  –  159

Margaret Mee

Giovanna Garzoni

Louise von Panhuys

Zeugnisse einer untergehenden Welt

Florentiner Obstund Gemüsestücke

Malen in einer Sklavenkolonie

Seite 128  –  137

Seite 160  –  169

Im Blumengarten

Kunst trifft Wissenschaft

Vorwort

Claire Basler

Von Shirley sherwood

Von fliegenden Bäumen und flüsternden Blumen Seite 14  – 25

Seite 06  –  07

Einleitung

Luzia Simons

Seite 10  –  13

Tulpomanie am Prenzlauer Berg

Rachel Pedder-Smith Wissenschaft wird Kunst

Seite 26  –  35

Seite 68  –  77

Seite 98  –  107

Rachel Ruysch

Regula Dettwiler

Verena Redmann

Beate Sellin

Eine Naturgeschichte der artifiziellen Welt

„Eine Möhre muss Charakter haben“

Vom Kranwagen zur Johannisbeere

Seite 78  –  87

Seite 108  –  117

Seite 138  –  149

Blumen für die Ewigkeit Seite 36  –  45

literaturverzeichnis Seite 170  –  171

kontakte und Ausstellungen Seite 172  –  173

bildnachweis und danksagung Seite 174  –  175

Fiona Strickland

impressum

Welkende Schönheit In tiefen Tönen

Seite 176

Seite 46  –  57

Seite 4

Seite 5


Claire Basler

IM BLUMENGARTEn

Von fliegenden Bäumen und flüsternden Blumen

Claire

Basler „Die Malerei hat zwei Seiten: Die Anstrengung und das Glück.“

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CLAIRE BASLER

IM BLUMENGARTEn

Motive GartenBLUMEN Technik Öl auf leinwand

Von fliegenden Bäumen und flüsternden Blumen Sie malt fliegende Bäume. Schwerelos schweben die Kiefern auf ihren Gemälden in den bewegten Himmel. Sie scheinen aus Nebelwolken abzuheben. Sind sie entwurzelt? Oder tanzen sie? Auf langen Stämmen sitzt das Geäst wie ein Schirm, in der sich der Wind fängt und die großen Bäume davonträgt. Claire Basler heißt die Malerin dieser poetischen Bilder. In ihrem von Licht durchfluteten, malerischen Atelier betrachten wir die großformatigen Ölgemälde, die zum Trocknen an den Wänden lehnen. „Ich male immer an mehreren Werken gleichzeitig“, sagt die Künstlerin. Gerade entsteht ein Blumenbild mit zartem Mohn in Gelb, Weiß und Mauve. Auch die Blumen scheinen zu schweben. Zwischen den großblättrigen Blüten blitzen kleine weiße Kirschblüten auf.

„Frühling ist die Explosion von Blüten und Farben, das ist Licht, Energie und Vitalität. Aber auch Fragilität und Zartheit. Frühling ist Glück!“ so die Blumenmalerin. Es riecht nach Ölfarbe und der Geruch von Terpentin liegt in der Luft. Durch hohe Glastüren strömt das Sonnenlicht hinein. Ihr Atelier, eine ehemalige Orangerie, in der im Winter die empfindlichen Pflanzen standen, die sommers in Kübeln den Hof

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des Schlosses zierten, als die 40 Zimmer noch von reichen Adeligen bewohnt wurden. Vielleicht ließen sie auch die Kiefern pflanzen, die neben dem Atelier in den wolkenlos blauen Himmel ragen und denen Claire Basler eine ganze Serie gewidmet hat. Sie hängt ihre farbverschmierte blaue Arbeitsschürze über den Stuhl vor ihrer Staffelei. Auf der Palette türmen sich bunte Farbgebirge – eine Kraterlandschaft mit viel Blau, Weiß, Grün, Gelb und wenig Rot. „Das sind die Farben, die ich im Moment hauptsächlich brauche“, sagt die etwa 50-jährige Französin und zeigt auf den hart gewordenen Farbberg daneben: „In dieser Pyramide stecken die Farben der letzten 25 Jahre.“ Neben der Staffelei steht ein Tisch mit üppigen Blumenarrangements. In Vasen, Flaschen und Zinkeimern strahlen rosa und tiefrote Pfingstrosen, dunkelblaue Anemonen, Wicken und weiße Lilien. Dahinter mindestens zwei Meter hohe blühende Obstbaumzweige. Der prächtige Blumenschmuck verwandelt das Atelier in einen Frühsommergarten. Im Vordergrund blüht ein Strauß Mohnblumen in Beige, Gelb, Orange und Rot. So riesig sind die weit geöffneten Blüten, dass ich sie anfasse, um mich zu vergewissern, dass es keine Seidenblumen sind. „Nein, ich male immer nach der Natur“, lacht Basler, „aber das sind im Moment meine Stars unter den Modellen. Sie sind vor zwei Tagen aus Paris eingetroffen. Pierrot, ein Florist, mit dem ich schon seit vielen Jahren zusammenarbeite, schickt mir alle zwei Monate ein großes Paket mit den unterschiedlichsten

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Claire Basler

IM BLUMENGARTEn

Von fliegenden Bäumen und flüsternden Blumen

Blumen, die ich dann male oder in unseren Wohnräumen arrangiere.“

links

Die Künstlerin holt sich die Blumen ins Haus …

Sie holt sich die Natur ins Haus. An den Wänden ihre Blumen- und Waldbilder, farblich passend stehen Pierrots erlesene Arrangements davor. Im Gästezimmer schlafe ich umgeben von neun Bildern: weiße Lilien vor nächtlichem Himmel. Im Atelier blühen die Obstbaumzweige, das Geäst von Kiefern und Weidenkätzchen steht wie ein kleiner Wald vor ihren Bildern, und im Eingangsbereich des Schlosses reichen frische Birkenzweige bis unter die Decke. Doch damit nicht genug. Im vergangenen Winter hat die Naturliebhaberin die Wände des großen Wohnraums mit Bäumen bemalt – kein Fleckchen ist frei geblieben, Bäume, wohin man schaut, es ist als befinde man sich mitten in einem winterlichen Birkenwald.

unten

… und ins Atelier.

ganz unten

Bunte Farbgebirge türmen sich auf  der Palette der Künstlerin.

„Trotz Pierrots Floristenkunst male ich in und mit den Jahreszeiten.

Ich muss den Frühling spüren, um seine frischen Farben abbilden zu können. Im Winter male ich eher Bäume oder Blumen in gedeckten Farben. Dann dominieren die Grau- und Brauntöne.“ Pierrot kennt natürlich längst die Lieblingsblumen seiner Kundin: Mohn, Pfingstrosen, Anemonen, Iris und Lilien. „Ich bin immer hin- und hergerissen zwischen diesen Stars und den einfachen Gartenblumen wie Kosmeen und Ringelblumen oder den wild wachsenden Schönheiten, die man in großen Bündeln in der Natur pflückt. Ich liebe sie alle.“

Oben

In der ehemaligen Orangerie befindet sich das Atelier.

ganz OBEN

Eine uralte Zeder im Park.

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o. T., Öl auf Leindwand, 2010, 160 × 60 cm. Seite 18

Solche Wildblumensträuße wecken Kindheitserinnerungen. „Häufig kam mein Vater, wenn er außerhalb von Paris zu tun hatte, mit einem Arm voller Blumen nach Hause. Wenn ich dann morgens aufwachte, hatte er einen dicken Strauß selbst gepflückter Blumen in mein Zimmer gestellt. Das war wunderbar. Er hatte so eine poetische Ader!“ Und zeichnen konnte der Architekt auch sehr gut. „Er hat mir eigentlich das Sehen beigebracht, das genaue Beobachten“, sagt Claire. „Das Beobachten kommt vor dem Malen, hat er mich gelehrt, doch das habe ich damals noch nicht als Chance verstanden. Ich wollte aber nicht zeichnen. Bei mir war alles Farbe. Ich war mit Farben glücklich. Meine Lehrerin nicht.“

Noch vor dem Abitur beendete das Mädchen die Schule. Danach finanzierten ihre Eltern ein Jahr lang die Ausbildung in einem privaten Atelier bei einem Maler, der seine Schüler auf die Aufnahmeprüfung der Kunstschulen vorbereitete. „Ich habe viel gelernt und mich sehr wohl gefühlt. Es war eine klassische Ausbildung, die Einzige, die ich hatte, denn die Kunsthochschule habe ich schon nach drei Monaten verlassen. Ich war total enttäuscht, denn es wurde mehr geredet als gemalt, und die Kunst, über die geredet wurde, war mir zu intellektuell.“ Es folgt eine schwierige Phase der Orientierung, denn Gegenständliches war nicht „en vogue“, und Blumen als Sujet der Malerei waren geradezu verpönt; die Abstraktion stand hoch im Kurs. Claire nennt es „ihren einsamen Weg ins Leben“. Sie wollte Malerin werden, das war klar. „Ich war damals 18 oder 19 Jahre alt. Tagelang habe ich im Louvre gesessen und mir die Bilder der alten Meister angeschaut. Manchmal hatte ich Schuldgefühle, weil ich nichts produzierte. Manchmal habe ich es aber auch als Glück empfunden, diese Zeit des Lernens zu haben.“ Ein paar Brotjobs hat sie angenommen, aber sie durften nichts mit Kunst zu tun haben. Und Kunsterzieherin, das kam überhaupt nicht infrage. Claire Basler war entschlossen, Künstlerin zu werden.

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Claire Basler

IM BLUMENGARTEn

Von fliegenden Bäumen und flüsternden Blumen

Sie hat es geschafft, trotz finanzieller Nöte und privater wie beruflicher Krisen. Aber der Preis war hoch. Tag und Nacht hat die Mutter von drei jetzt erwachsenen Kindern gearbeitet. „Bis vor Kurzem bin ich um fünf Uhr morgens aufgestanden. Ich musste ja nicht nur malen, auch den Verkauf meiner Bilder musste ich selbst organisieren. Ein harter Job!“ Inzwischen betreibt sie in Paris ihre eigene Galerie. Sie bereut die Schufterei nicht, ist vielmehr froh über die vielseitigen Erfahrungen, die sie gesammelt hat. Nun aber will sie etwas kürzertreten, um sich mehr dem Leben mit ihrem neuen Partner und der Ausgestaltung ihres neuen Domizils zu widmen. Und ihrem Garten. Die leidenschaftliche Gärtnerin liebt das Leben auf dem Land. Zunächst ist sie zwei Jahre lang zwischen Paris und einem Haus im Grünen gependelt, bevor sie 2009 ganz ins Burgund zog. „Alle meine Freunde sagten, du bist verrückt! Als sie dann aber die Bilder sahen, die auf dem Land entstanden, mussten sie zugeben, dass mein Entschluss richtig war.

Meine Malerei hat sich sehr verändert. Sie ist tiefer geworden, ausdrucksstärker, denn mein Empfinden für die Natur ist gewachsen.“ Deshalb seien ihre Blumenstücke heute heller, luftiger und heiterer, „weniger barock“, erzählt mir die Ex-Großstädterin.

o. T., Öl auf Leinwand, 2012, 117 × 65 (2), 117 × 45 cm.

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Jetzt lebt sie in der Auvergne, im Zentrum Frankreichs. Im Sommer 2011 ist sie hierher gezogen, der Liebe wegen, wie sie sagt, denn mit ihrem Partner Pierre hat sie sich ein heruntergekommenes Schloss gekauft. Noch intensiver als früher will sie hier in der Natur leben, sich einlassen auf die „wilde“ Natur. Das nächste Dorf ist ein paar Kilometer entfernt. Das Schloss liegt im Wald, und die Pilze fürs Risotto hat sie selbst gesucht. Der Traum vom einfachen Leben? „Es ist ein Abenteuer“, lacht sie, „ein Großprojekt mit ungewissem Ausgang!“ Doch die frisch Verliebten blicken voller Optimismus in die Zukunft, und das laut schallende Lachen der Schlossherrin erfüllt das Haus. Ein neuer Lebensabschnitt hat begonnen.

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Claire Basler

IM BLUMENGARTEn

Von fliegenden Bäumen und flüsternden Blumen

oben

o. T., Öl auf Leinwand, 2012, 65 × 65 cm.

oben rechts

„Battle“, Öl auf Leinwand, 2009, 170 × 370 cm.

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Auch für das marode Gemäuer. Seine glorreiche Vergangenheit liegt lange zurück. Zuletzt hatte die Verwaltung eines Kaolinwerks die Räume genutzt, danach folgten 40 Jahre Leerstand. Verfallende Nebengebäude, mehrere Pferdeställe, ein Pförtnerhaus, ein mittelalterlicher Wehrturm, die Orangerie und ein ansehnliches Haupthaus mit hohen Fenstern und einer repräsentativen Freitreppe. Doch Lebensnotwendiges fehlte: Wasser- und Elektroleitungen sowie eine funktionierende Heizung. „Im Winter war es morgens oft unter Null Grad im Haus“, sagt Hausherr Pierre und zieht den Blaumann über, um in seinem Wald Bäume zu fällen. Mittlerweile sind vier (der 40) Zimmer bewohnbar, doch noch liegen die beiden Hunde und die zwei Katzen möglichst nahe am Ofen. Angenehm temperiert werden die Gemächer erst sein, wenn es wärmer wird in der Auvergne.

Es ist Mitte April. Der Himmel ist hoch, wolkenlos in einem frischen Blau. Es ist zwar noch kühl in 700 Meter Höhe, sogar frostig in der Nacht, doch der Frühling liegt in der Luft, die so erfrischend und klar ist, dass man am Horizont Frankreichs Zentralmassiv sehen kann.

„Stundenlang betrachte ich so eine Landschaft und ihren Himmel. Ich muss sie mit den Augen erkunden, sie erspüren und ganz in mich aufnehmen. Erst dann kann ich die Wolken, die Wiese, den See oder den Wald malen.“

Die Luft, die Wolken, der Wind gehören zu Claire Baslers Bildern. Der Himmel bringt Bewegung, ist mal ruhig und heiter, mal wild und bedrohlich düster. Da sind zum Beispiel die zarten, weißen Kosmeen, die sich in einen Himmel recken, an dem sich Regen ankündigt. Nur wenig Blau lugt noch zwischen den Wolken hervor, die in allen Farbabstufungen zwischen Weißlich und Dunkelgrau den Hintergrund bilden. „Es ist ein Geschenk, in einem Land zu leben, in dem man die vier Jahreszeiten wirklich erleben und spüren kann“, sagt Basler und erklärt, warum jede Jahreszeit für sie eine Quelle der Inspiration ist. „Man muss genau hinschauen, um herauszufinden, was sich hinter der äußeren Erscheinung verbirgt.“

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Claire Basler

IM BLUMENGARTEn

Von fliegenden Bäumen und flüsternden Blumen

sind sie fast am schönsten. Sie stehen da mit ausgebreiteten Armen, wie menschliche Figuren – schön und fragil.“ Als am Vormittag die wärmende Sonne herauskommt, zieht es uns ins Freie, und wir erkunden, was einmal ein sorgfältig angelegter, repräsentativer Landschaftspark war. Das Gras rund ums Schloss ist übersät mit Schlüsselblumen und gelben Primeln, an anderer Stelle duften Hunderte winzige Veilchen. „Den Frühling lieben alle“, greift Claire das Gespräch über die Jahreszeiten noch einmal auf: „Die einen wegen der niedlichen Blümchen, die anderen wegen der Kraft und Vitalität der Natur. Ich finde, das Frühjahr hat beides – Kraft und Zartheit.“ Unser Rundgang beginnt vor der künftigen Bibliothek. Es geht leicht bergan, und in Ansätzen ist die Anlage des Parks noch zu erkennen. Wertvolle Gehölze wie der Mammutbaum und die uralte Zeder haben die Jahre der Verwahrlosung unbeschadet überlebt. Vom Teich ist nur die Bodensenke geblieben, und an den „Potager“, den Küchengarten des Schlosses, erinnern nur noch die Reste dreier Frühbeete und die Überbleibsel eines kleinen Gewächshauses. Hier soll ein Obstgarten entstehen. Deshalb rodet der Hausherr den Wildwuchs.

o. T., Öl auf Leinwand, 2012, 65 × 65 cm, 65 × 35 cm.

„Der Herbst zum Beispiel ist barock, hat warme Farben, die noch die Glut des Sommers in sich tragen. Nach Monaten der brennenden Hitze und Trockenheit lebt die Natur wieder auf.“

Auch der Winter ist nicht einfach nur dunkel und kalt, meint die Künstlerin: „Sehen Sie die goldenen Flecken auf dem Bild mit den Birken – für mich trägt die Winterlandschaft schon alles in sich, was den Frühling ausmacht!“ Deshalb kann die Naturfreundin die Menschen nicht verstehen, die den Winter als brutal hassen, nur an die Kälte denken und die Schönheit vergessen: „Der Winter ist die Jahreszeit, in der sich die Bäume entkleiden. Dann

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Claire Basler hatte fast immer einen Garten. In einem Garten hat sie ihre ersten Blumen gemalt. Sie ist zwar ein Stadtkind, aber schon am Haus ihrer Eltern gab es ein „trou de verdure“, ein „grünes Loch“ mit vielen Bäumen, aber wenig Blumen. „Ein Garten“, sagt sie, „atmet ansteckende Freude.“ Deshalb hat sie auch in ihrem neuen Zuhause als Erstes angefangen, einen Blumengarten vor dem Haupthaus anzulegen. Für vier große Quadrate sind die Begrenzungen schon eingegraben, dazwischen die Wege, im Zentrum ein Wasserbecken – der klassische Paradiesgarten. Vier kleine Apfelbäume stehen schon. Andere Pflanzen wie Rosen, Flieder, Clematis und Rhabarber warten im ehemaligen Gesindehaus, bis endlich die Nachtfröste vorbei sind, um dann gepflanzt zu werden.

heiter harmonischen Durcheinander stehen. „Rotkohl und Tomaten, Kürbisranken mit ihren großen Blättern, Karotten mit gefiedertem Kraut und Porree mit kugeligen Blüten – wir werden das Gemüse nicht essen, es ist nur für die Schönheit da.“ Es soll sein wie auf ihren Bildern: delikate Gewächse, die ineinanderwachsen, sich im Wind wiegen, aber auch von ihm zerzaust werden. Claire Basler stellt sich die Blumen als Wesen mit eigenem Charakter vor, vergleicht sie mit Menschen, mit jungen Damen und Herren, die miteinander reden und sich berühren.

„Mein Garten wird nie ein ordentlicher Garten sein. Er soll natürlich aussehen, es muss eine natürliche Bewegung geben: Die Blumen wiegen sich im Wind, sie recken sich nach der Sonne, sie tanzen und flüstern miteinander.“ Wenn Claire Basler mit ihrer blauen Schürze vor der Staffelei sitzt, stört nichts die konzentrierte Zwiesprache zwischen der Künstlerin, ihren Modellen und ihrer Leinwand. Sie ist mit Leib und Seele bei der Arbeit. Ein Leben ohne zu malen? „Nein, unmöglich! Malen ist wie Atmen. Früher bin ich noch nicht einmal in Urlaub gefahren, weil ich ohne Malen nur schlecht gelaunt war. Ich male und male – selbst wenn ich das Gefühl habe, ich sei müde und ausgelaugt. Ohne geht es nicht.“ Süchtig nach Malen? Claire Basler nickt: „Die Malerei hat zwei Seiten: die Anstrengung und das Glück.“

Einen Pflanzplan gibt es auch schon: Die Formen sollen sich harmonisch verbinden und die Farben ineinander fließen – die Blautöne von Artischocken, Rittersporn und Skabiosen im Vordergrund, dahinter ein Beet in Orange mit Kapuzinerkresse, Ringelblumen und Feuerbohnen. Viele weiße Einjährige soll es geben, dazu grün-braune Gräser und Salate, überhaupt werden Blumen und Gemüse in einem

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Luzia simons

IM BLUMENGARTEn

Tulpomanie am prenzlauer berg

Luzia

Simons „Es ist wie beim Mikado, Rücke ich einen Stängel oder eine Blüte nur zwei Millimeter zur Seite, verrutscht meist auch das Übrige!“

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rachel Ruysch

IM BLUMENGARTEn

Blumen für die ewigkeit

Rachel

Ruysch „Nenn dies nicht Kunst, nenn es Leben.“ Wilhelmina van Merken über Ruyschs Kunst der Täuschung

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RACHEL RUYSCH

IM BLUMENGARTEn

(1664  – 1750) Motive BlumensträuSSe Technik Öl auf leinwand

Blumen für die Ewigkeit Rosen, Nelken, Anemonen oder Iris, Tulpen und Mohn  –  es gab einmal eine Zeit, da konnte es preiswerter sein, ein Blumenstillleben zu erwerben als die darauf abgebildeten Blumen. Da kostete ein Strauß so viel wie ein niederländischer Schreinermeister im Monat verdiente, und kam eine Pflanze in Mode, konnte der Preis sich ganz schnell vervielfachen. Damals, im 17. Jahrhundert, war die Blumenwelt noch voller Wunder. Kaum jemand kannte die Hyazinthe oder die Kaiserkrone; die Tulpe war ein geheimnisvolles Gewächs aus der Türkei, das Menschen in den Niederlanden finanziell ruinierte und zu kriminellen Handlungen verführte. Unscheinbar, geradezu unansehnlich waren die Dahlienknollen aus einem so fernen Land wie Mexiko oder die Zwiebeln der Kaiserkronen aus Persien  –  und doch überraschten sie nach ein paar Monaten mit farbenprächtigen und imposanten Blüten.

Aus aller Herren Ländern brachten die Segelschiffe exotische Gewächse nach Holland, aber nur die ganz Reichen konnten sich diese Schätze leisten. In den Gärten wurden sie an prominenter Stelle ausgestellt. Ein Jammer, dass sie nur wenige Wochen blühten. Lag es da nicht nahe, die wertvollen Schmuckstücke zu „verewigen“, sie malen zu lassen, damit man sie jahraus, jahrein bewundern konnte?

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Blumen als Sujet der Kunst  –  das war neu und kam an. Adelige und reiche Kaufleute schmückten ihre Repräsentationsräume mit opulenten Blumenstillleben, und die Maler wetteiferten, wer die Blütenstängel auf der Leinwand am schönsten in Szene setzte und die Natur am besten imitierte. Äußerst erfolgreich in diesem Wettstreit war eine Frau, die eine für ihre Zeit ungewöhnliche Karriere machte. Rachel Ruysch (1664 – 1750) wird als eines von zwölf Kindern in eine wohlhabende, gebildete und begabte Familie geboren. Ihre Mutter ist die Tochter des bekannten Architekten Pieter Post (1608 – 1669). Ihr Vater, der Arzt Frederik Ruysch (1638 – 1731), lehrt an der Universität von Amsterdam Anatomie und Botanik. Er ist ein eifriger Amateurmaler und ein leidenschaftlicher Naturalien- und Kuriositätensammler. Staunend betrachtet die kleine Rachel die in Spiritus eingelegten menschlichen Organe, die ihr Vater so perfekt zu arrangieren versteht. Außerdem ist der Anatom bekannt dafür, dass er Tote gekonnt einbalsamiert, schminkt und schmückt, sodass man sie für lebendig halten könnte. Die ganze Familie hilft, die Ausstellungsstücke effektvoll zu arrangieren. Auch Tochter Rachel ist dabei. Sie verziert die Objekte mit Blumen, Muscheln oder Spitze und presst die Pflanzen für die Herbarien ihres Vaters. Große Teile des Hauses dienen als Museum, in dem der Wissenschaftler an zwei Tagen in der Woche die Schätze seiner Wunderkammer der staunenden Öffentlichkeit zeigt. Der Andrang ist groß. Neben Studenten, Wissenschaftlern und interessierten Laien

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rachel Ruysch

IM BLUMENGARTEn

Blumen für die ewigkeit

gehört beispielsweise Maria Sibylla Merian, während sie in Amsterdam lebt, zu den regelmäßigen Besuchern, wobei Frederik Ruysch ihr Vorhaben, nach Surinam zu reisen, unterstützt (s.S. 60). Schließlich ist seine Naturaliensammlung in der Bloemgracht so berühmt, dass sogar Zar Peter der Große (1672 – 1725) sie persönlich besichtigt und später für 30.000 Gulden kauft. Auch an lebendiger Anschauung von Pflanzen und Blumen hat es Rachel Ruysch nie gefehlt, denn häufig begleitet sie den Vater in den Botanischen Garten von Amsterdam, dessen Direktor er ist. Sechsmal in der Woche unterrichtet er dort seine Studenten, schult aber auch seine Tochter in der Naturbeobachtung. Er zeigt dem Kind neue und außergewöhnliche Pflanzen und erklärt dabei ihren Aufbau sowie ihre Verwendung.

Sie darf  sie anfassen, daran riechen, und zu Hause ist es ihr eine Freude, die Blumen und das kleine Getier zu malen.

oben

„Blumenvase“, Öl auf Leinwand, 1706, 100 × 81 cm.

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„Blumenstrauß“, Öl auf Leinwand, o.J., 35,5 × 27,2 cm.

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Anregungen findet sie in ihrer Umgebung genug, denn in unmittelbarer Nachbarschaft zu ihrem Elternhaus in der Bloemgracht wohnen gleich mehrere Blumenmaler. Schräg gegenüber lebt die angesehene Stilllebenmalerin Maria van Oosterwijk (1630 – 1693), und gleich nebenan hat der damals schon international bekannte und Italien erfahrene Stilllebenmaler Willem van Aelst (1627 – 1683) seine Werkstatt (s.S. 135). Zu ihm werden die 15-jährige Rachel und ihre jüngere Schwester Anna in die Lehre geschickt. Rachel will Blumenmalerin werden. Sechs Jahre dauert eine solche Ausbildung und sie kostet eine ganze Menge Geld. Doch die Investition lohnt sich. Die junge Frau ist ehrgeizig. Sie arbeitet fleißig und eigenwillig an ihren Gemälden. Und als sie schließlich alle Techniken und Tricks der Blumenmalerei beherrscht, stellt sich der Erfolg ein.

Daneben kommt auch das persönliche Glück nicht zu kurz. Mit 29 Jahren heiratet die Künstlerin ihren Kollegen, den „Kunstmaler“ Juriaen Pool (um 1665 – 1745), der es offensichtlich seiner Frau nicht verübelt, dass sie beruflich erfolgreicher ist als er selbst. Auch ihre gesundheitliche Verfassung muss hervorragend gewesen sein, denn obwohl schon fast 30 Jahre alt, bringt sie noch zehn Kinder zur Welt, die aber längst nicht alle das Erwachsenenalter erreichen. Sie ist 47, als ihr jüngster Sohn geboren wird, und es heißt, sie habe sich persönlich um die Kinder und ihre Erziehung gekümmert, trotzdem aber gelassen, mit Ruhe und äußerster Sorgfalt an ihren Bildern gearbeitet. Rachel Ruysch konzentriert sich auf die Blumen. Oft ist der Strauß so überbordend üppig, dass die Vase, der Pokal oder die Marmorplatte, auf der der Strauß steht, gar nicht mehr zu sehen ist. Welch eine Vielfalt an Blumen bietet sie dem Betrachter! Auf jedem Gemälde in einer anderen Kombination: Rosenblüten und Ringelblumen, Geißblatt, Primeln und Päonien, knallblaue Prunkwinden und tiefroter Mohn  –  mancher Strauß lässt den heutigen Betrachter an einen Cottagegarten denken. Ergänzt werden die Gebinde durch Zwiebel- und Knollengewächse wie Tulpen, Anemonen, Iris, Hyazinthen, Lilien, Schachbrettblumen oder Kaiserkronen. Viele sind heutzutage ganzjährig im Blumenladen zu haben und gehören zum gängigen Repertoire des Frühlingsgartens. Doch noch im ausgehenden 17. Jahrhundert sind es kaum erschwingliche Kostbarkeiten, rare Exoten aus dem Orient, aus Amerika und anderen fernen Ländern. In diesem gesellschaftlichen Umfeld erfüllen Blumenmaler wie Rachel Ruysch die Wünsche ihrer Auftraggeber, verleihen die üppigen Blumenstillleben ihren Häusern doch Gediegenheit und erlesene Eleganz, selbst wenn die Eigentümer sich die kostbaren Blumen im Garten nicht leisten können oder sie nicht abschneiden wollen, weil sie in der Vase allzu schnell verwelken. Dagegen wird sie der von Rachel Ruysch gemalte Strauß mit Jasmin, Pfingstrose und Vergissmeinnicht das ganze Jahr begleiten. Außerdem kann sie mit ihrer Kunst die Natur überlisten und Blumen in eine Vase stellen, die in der Realität nie und nimmer zur gleichen Zeit blühen. Auf diese Weise kann der Betrachter den gesamten Blütenkosmos auf einmal bewundern, ein Wunsch, den die Natur ihm nie erfüllt.

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rachel Ruysch

IM BLUMENGARTEn

Blumen für die ewigkeit

Den Künstler stellt das allerdings vor schwierige Aufgaben. So schreibt 1608 der berühmte Stilllebenmaler Jan Brueghel d. Ä., der sogenannte „BlumenBrueghel“ (1568 – 1625), an einen Kunden, der sich ein Blumenbild wünscht, er würde ihm lieber zwei Landschaften malen, denn „so glaubt mir, dass es ein schwieriges Unterfangen ist, mühsam ganz nach der Natur zu malen“. Er nennt dafür zwei Gründe: „Die Blumen dieses Jahres sind verblüht, ein solches Bild sollte man im Frühling beginnen, von Februar bis August.“ Das bedeutet, der Künstler malt über mehrere Monate einzelne Blumen, jede zu ihrer Zeit, um dann später im Atelier einen Blumenstrauß daraus zu komponieren. Und zweitens, klagt Brueghel, sei es schwierig, sich die Vorlagen zu beschaffen, um „nach der Natur“ zu malen, denn „die Blumen sind zu wertvoll, um sie im Haus zu haben“. Vielleicht liefert der botanische Garten die gesuchten Vorlagen, oder ein betuchter Gönner öffnet seinen Garten. Zur Not muss der Künstler alte Kupferstiche oder Herbarbelege abzeichnen oder sich mit befreundeten Malern zum Blumentausch verabreden. Trotz dieser Unwägbarkeiten halten alle diese Blumenmaler an der Aufhebung der Jahreszeiten fest:

Die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen ist Programm, denn die Stillleben halten den Augenblick der höchsten Schönheit über alle Jahreszeiten hinweg fest. Selbst im Winter bieten sie ein sinnliches Vergnügen, denn wer sich im Blumengarten auskennt und eine intensive Vorstellungskraft hat, kann sich sogar die Düfte in Erinnerung rufen. Außerdem bleiben die Blumen für immer makellos frisch. Sie werden dem natürlichen Alterungsprozess enthoben, und so erfüllt sich im Blumenstillleben der Wunsch nach der Dauerhaftigkeit des Vergänglichen. In kaum einem Bukett von Rachel Ruysch fehlte die Rose.

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Sorgfalt. Um die samtig schimmernden Flügel täuschend echt auf die Leinwand zu bringen, benutzt sie eine Art Collagetechnik, in der sie die Malerei mit Farbabdrucken realer Schmetterlingsflügel verbindet. „Nenn dies nicht Kunst, nenn es Leben“, pries die Dichterin Wilhelmina van Merken Ruyschs Kunst der Täuschung. Dass diese nur durch handwerkliches Können perfekt gelingen kann, hat Rachel Ruysch bei ihrem Lehrmeister van Aelst gelernt und nie vergessen.

unten

Mit Buchsbaum umfasste Beete im Botanischen Garten.

ganz unten

Das Palmenhaus von außen.

Sie versteht es, die Blätter und Blüten so natürlich zu malen, dass man meint, die glatte, fleischige oder haarige Oberfläche ertasten zu können. Mit den Jahren entwickelt sie sich zu einer Meisterin des Lichts. Sie ist fasziniert vom illusionistischen Potential von Licht und Schatten, und sie setzt konsequent auf den wirkungsvollen Kontrast von Hell und Dunkel, um eine größtmögliche Raumtiefe zu erreichen. Wie andere vor ihr malt Ruysch die Blumenbuketts auf dunklem Hintergrund. Das Licht kommt meist von links und erzeugt feine Farbnuancen, wobei helle Blüten kräftige Akzente erhalten und dadurch räumlich nach vorne rücken. Zusätzlich werden diejenigen Blütenteile, die in den Vordergrund sollen, akribisch mit einer dünnen, dunklen Linie umrandet. Zur Verstärkung dieser räumlichen Wirkung arrangiert die Malerin die Blumen mit warmen Farben im Vordergrund, während sie die kälteren Farben, z. B. blaue Akeleien, Hyazinthen und Iris in den Hintergrund rückt.

Damit der Sterbliche aber nicht übermütig wird, erinnert Rachel Ruysch ihn hin und wieder an die Vergänglichkeit allen Lebens. So malt sie viele Blumen, die den Blühhöhepunkt bereits überschritten haben. Mit kleinen Käfern, Spinnen und Fliegen auf den Blüten knüpft sie an die Tradition der Vanitas-Symbole an. Ebenso häufig sind Libellen, Raupen und Falter vertreten, die eher Tröstliches verheißen. Den Schmetterlingen widmet die Künstlerin besondere

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rachel Ruysch

IM BLUMENGARTEn

Blumen für die ewigkeit

oben links

„Blumenstillleben mit Schmetterlingen auf Steinbank“, Öl auf Leinwand, 1741, 27 × 34 cm.

Durch das perfekte Zusammenspiel all dieser Kunstgriffe erzielt Ruysch auf ihren Bildern eine überzeugende Dreidimensionalität.

oben rechts

Die Prunkwinde kam im 16. Jahrhundert aus den Tropen nach Europa.

rechts

Der Hibiskus ist in den gemäßigten Gebieten Ostasiens heimisch.

gegenüberliegende Seite

„Rosenzweig mit Käfer und Biene“, Öl auf Leinwand, 1741, 20 × 24,5 cm.

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Ihre Auftraggeber wissen die hohe Kunst ihrer Malerei zu schätzen und sind bereit, für die damalige Zeit außerordentlich hohe Preise von 1.000 Gulden und mehr für ihre Bilder zu zahlen. Auch international verfügt sie über ein so hohes Ansehen, dass Johann Wilhelm II., Kurfürst von der Pfalz, die Niederländerin als Hofmalerin nach Düsseldorf beruft. Sie hält sich einige Male am Hof des barocken Herrschers auf, doch angesichts ihrer familiären Verpflichtungen in Amsterdam wird ihr die Residenzpflicht am Rhein erlassen. Ungesehen kauft der auch als Jan Wellem bekannte Mäzen all ihre Bilder und empfängt sie fürstlich, wenn sie nach Düsseldorf kommt. Dankbar nennt sie ihren jüngsten Sohn

nach ihrem Wohltäter Jan Willem, und als Patenkind des Fürsten erhält der Knabe ein wertvolles Medaillon zum Geschenk. Auch die Mutter wird beschenkt  –  mit einem prächtig-barocken, silberverzierten Schminktisch. Auch nachdem der Kurfürst 1716 gestorben ist, geht es der Malerfamilie nicht schlecht. Zusammen mit ihrem ältesten Sohn kauft das Künstlerpaar Lose einer staatlichen Lotterie und gewinnt mit dem Hauptpreis die ungeheure Summe von 75.000 Gulden. Trotzdem setzt sich die Malerin nicht zur Ruhe. Erst 1747, mit 83 Jahren, malt sie ihr letztes Bild. Sie ist so stolz darauf, dass sie das Entstehungsjahr auf dem Gemälde vermerkt. Drei Jahre später, am 12. August 1750 ist Rachel Ruysch mit 86 Jahren in Amsterdam gestorben.

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Fiona Strickland

IM BLUMENGARTEn

Welkende Schönheit in tiefen Tönen

Fiona Strickland „Sieht dieses kleine Ding nicht aus wie ein Tänzer?“

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Regula Dettwiler

kunst trifft wissenschaft

Eine Naturgeschichte der artifiziellen Welt

Regula

Dettwiler „Alles ist Ersatz für den Genuss einer ersehnten Naturerfahrung.“

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Regula Dettwiler

kunst trifft wissenschaft

Motive Plastikblumen Technik Aquarell

Eine Naturgeschichte der artifiziellen Welt Eine Künstlerin unterwegs als Orchideenjägerin? Das ist nicht alltäglich. Auch ihre Jagdgründe sind ausgefallen. Es sind die Einkaufszentren und Kaufhäuser in Wien, Basel und Tokio oder die Underground City von Montreal. Ein Stipendium hatte Regula Dettwiler im Jahr 2000 in die kana​dische Millionenstadt geführt, die für ihre wohl weltgrößte unterirdische Stadt berühmt ist. Rund 30 Kilometer Passagen und Tunnel durchziehen diese mehrstöckige Unterwelt. Wer im Winter nicht raus in die Kälte will, nimmt den Fahrstuhl von seinem Apartment in den klimatisierten Untergrund, wo er alles findet: Läden, Büros, Banken, Museen, Bus- und Metrostationen. In diesem schwül-warmen Labyrinth ist die in Wien lebende Schweizerin zum ersten Mal einer ganz besonderen Orchideenart begegnet. Wo immer sie hinschaute, schmückten die Exoten die Schaufenster – egal ob im Modegeschäft oder im Supermarkt. Überall Orchideen. Künstliche Orchideen: Plastik mit Seidenoptik. Made in China. Wie eine Pflanzenjägerin spürt die gelernte Bildhauerin seither den künstlichen Orchideen nach. Wie eine Botanikerin sammelt und klassifiziert sie die Beute. In großen Fotoserien werden die Fundorte dokumentiert, bevor die Modelle später dann im Atelier als feinste Aquarelle festgehalten und Teil ihrer „Naturgeschichte der artifiziellen Welt“ werden. Seit etwa einem Jahrzehnt arbeitet sie an diesem Projekt. Sie ist Mitte 40, hat mit Unterstützung zahl-

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reicher Stipendien die Welt bereist und inzwischen ein internationales Blumensortiment gesichtet und eine umfangreiche (quasi botanische) Sammlung angelegt: Kunststoffblumen mit präparierten Blütenblättern aus Stoff. Längst sind es nicht mehr nur Plastikorchideen. Auch Narzissen, Enziane, blühende Kirsch- und Pflaumenzweige hat Dettwiler gemalt und in die „Naturgeschichte der artifiziellen Welt“ eingeordnet. Die Kirschzweige kamen in Japan dazu. „Das ganze Land ist schon Wochen vor der symbolisch bedeutsamen Kirschblüte eine Symphonie in Rosa“, erinnert sich Dettwiler an ihren Tokio-Aufenthalt.

„Wo immer man hinschaute, überall Massen künstlicher Kirschblüten. Das ist spektakulär! Ich glaube, ich habe etwa 300 Fotos von diesem Schauspiel gemacht.“ Rosa Wolken hängen über den Straßen, Kirschblüten zieren auf Hochglanz polierte Motorräder, selbst die Spielhöllen sind in Rosa getaucht. Hier macht die Blumenjägerin reiche Beute. Und wenn man die filigran zarten Aquarelle der Plastikzweige betrachtet, mag man sich die rosa Kitschorgie, die ihnen zugrunde liegt, gar nicht vorstellen. Woher kommt ihr Interesse an Pflanzen?

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Regula Dettwiler

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Eine Naturgeschichte der artifiziellen Welt

VORIGE SEITE

„Orchidee Preisgruppe 08 made in China, Wien 2010“, Aquarell, 2011, 112 × 77 cm.

gegenüberliegende seite links

In der Ausstellung „It’s my Nature“, 2012 in Friedrichshafen.

gegenüberliegende seite rechts

„o.T.“ (Albert), 2012, Pflanze besetzt mit Textilbordüre (Ausschnitt).

unten

Die Kunstblumensammlung der Künstlerin.

Sie sei ein Kind vom Lande, sagt Regula Dettwiler, das habe sie geprägt. „Wir wohnten direkt am Waldrand und ich war immer draußen. Mit meiner Oma habe ich Pilze gesucht und Tannenzapfen gesammelt“, erinnert sie sich und berichtet von ihrem Vater, der nicht nur viele Pflanzen kannte, sondern auch Vergnügen daran hatte, mit seiner Tochter das Bestimmen von Pflanzen zu üben. „Mein Lieblingsbuch war eine Zeit lang das Bestimmungsbuch von August Binz, ein Standardwerk an Schweizer Schulen. Dass man durch Zählen und Rechnen herausfinden kann, um welche Blume es sich handelt, hat mich völlig fasziniert. Deshalb hatte ich immer schon ein großes botanisches Wissen.“ Dazu kam schon früh die Lust am Malen und Zeichnen, und für den Teenager stand bereits fest: „Das möchte ich mal machen, das wäre mein Traum!“ Ohne Umwege erfüllt sie sich diesen Traum, studiert Kunstpädagogik und kommt schließlich 1991 zum Studium der Bildhauerei nach Wien. Bis heute ist sie in der barock geprägten Donaustadt geblieben. „Da, wo ich herkomme, geht es ja sehr protestantisch schlicht zu.Vielleicht hat mich das Barocke an Wien gereizt. Diese üppige Prachtentfaltung ist ja die totale Gegenwelt zum Schweizerischen.“ Auch die Natur wird hier dem menschlichen Gestaltungswillen einverleibt. Wie Skulpturen stehen die Pflanzen im Park von Schloss Schönbrunn. Der barocke Park ist der Gegenentwurf zum Natürlichen. Da werden Büsche zu Hecken geschnitten, Hainbuchen zu Laubengängen gebogen und Linden so zurechtgestutzt, dass sie auf dem Stamm statt Kronen Kästen tragen.

„Nichts ist hier ‚Natur‘. Der barocke Park ist künstliche Natur pur“, meint Dettwiler und ergänzt mit Blick auf den Englischen Landschaftspark: „Auch der ist ein Kunstprodukt, tut aber so, als sei er Natur. Nehmen Sie Fürst Pückler, der ganze Landstriche umbauen und Bauerndörfer vernichten ließ, um sein Bild einer idealen Landschaft zu bauen.“ Regula Dettwiler ist eine Intellektuelle. Sie liest viel, ist auf dem letzten Stand der Kunsttheorie, kennt sich aus in Philosophie und sieht die Phänomene in ihren historischen Bezügen. Sie ist ein analytischer

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Geist und will Bescheid wissen über gesellschaftliche Entwicklungen und die Veränderungen in unserer Naturbetrachtung. Sie reflektiert die Natursehnsucht der Städter genauso wie die Anstrengungen der jüngeren Generation, Natur und Garten wieder in die Stadt zu holen. In ihrer künstlerischen Arbeit führt sie beides zusammen: das intellektuelle Konzept und dessen Visualisierung in der Kunst. Seit geraumer Zeit geht es der Konzeptkünstlerin in all ihren Arbeiten um die Künstlichkeit der uns umgebenen Natur. Künstlicher Schnee auf Skipisten, tropische Welten im Erlebnisbad und der heimische Wald auf der Zimmerwand. Regula Dettwiler hat am Computer einen Garten entworfen, in dem der Nutzer einen Frühlingsspaziergang machen kann.

Sind die virtuellen Welten ein Ersatz für mangelnde Naturerlebnisse? Und wie prägt die mediale Welt unsere Wahrnehmung von Natur?

Im Botanischen Garten von Bern hat die Künstlerin mitten im Sommer 2.000 Schneeglöckchen gepflanzt. Hübsch sah das aus. Aber Schneeglöckchen im Sommer? Warum nicht, technisch ist alles machbar. Stimmt. Hier ist es die perfekte Imitation von Natur, die uns ein „echtes“ Naturerlebnis vorgaukelt: die Schneeglöckchenwiese ist aus Plastik. Und was hat es mit den litzenverzierten Zimmerpflanzen auf sich, die in einem barocken Schlosssaal stehen oder in weitläufigen Galerieräumen? „Einen Gummibaum nehmen wir mehr als Einrichtungsgegenstand denn als tropische Pflanze wahr“, konstatiert Regula Dettwiler, und doch hat sie diesen Skulpturen Menschennamen gegeben: „Louis I & Louis II“, „Rüdiger“ oder „Berta“. Seit Ludwig Erhard und den Wirtschaftswunderzeiten sind in Deutschland Generationen mit dem „grünen Möbel“ aufgewachsen, dessen Blätter man regelmäßig abstauben musste: Der Gummibaum ist zum Symbol der modernen, „naturlosen“ Zimmerpflanze geworden. Doch dann hat die Spezialistin fürs Künstliche sich des Gummibaums angenommen: Fein

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Regula Dettwiler

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rechts

„Maple made in China, Tokyo 2004“, Aquarell, 2005, 99 × 69 cm. Gegenüberliegende Seite links

„Narzisse gelb made in China, Wien 2007“, Aquarell, 2008, 80 × 60 cm.

Gegenüberliegende Seite rechts

„Tulip made in China, Aquarell, 1996“, 100 × 70 cm.

säuberlich verziert sie jeden einzelnen Blattrand mit Goldbordüren oder weißen Litzen und stellt damit unsere Wahrnehmung ein wenig auf den Kopf. Wie „unnatürlich“, denkt der Betrachter – eine Pflanze mit Bordüren?! Die Verfremdung zeigt Wirkung: Der Gummibaum wird hier wieder als Pflanze wahrgenommen. Es ist dieses vertrackte Verhältnis von Natürlichem und Künstlichem, das die Künstlerin zu immer neuen Experimenten und Installationen inspiriert. Wo ist die Grenze zwischen beidem? Im Freizeitpark, in der Ausstattung von Wohnräumen oder in der Gartengestaltung, überall begegnen uns diese Nachbildungen von Natur, die der Natur täuschend ähnlich sehen und uns verloren gegangene Naturerlebnisse ersetzen wollen. „Alles ist Ersatz für den Genuss einer ersehnten Naturerfahrung“, sagt Dettwiler.

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Als Projektion für allerlei exotische Sehnsüchte steht die Orchidee für viele andere Natursurrogate. Ein Grund für die Malerin, die industriell produzierten Kunstblumen ernst zu nehmen. Sie ignoriert deren Geringschätzung und räumt ihnen den Rang eines Kunstsujets ein. Sie erhalten die gleiche künstlerische Aufmerksamkeit, die andere Künstler den lebendigen Pflanzen schenken. Gleichzeitig sind die Plastikblumen im Rahmen der „Naturgeschichte der artifiziellen Welt“ Studienobjekte für die naturforschende Künstlerin. Im Atelier zerlegt sie ihren Untersuchungsgegenstand in seine Einzelteile, um den Bauplan der künstlichen Pflanzen aufzudecken. Blätter, Blütenblätter, Stempel, Stängel und Staubgefäße – wie im Labor werden die Pflanzen auseinandergenommen und seziert. Das Ergebnis: Ein Stecksystem hält die Einzelteile zusammen, im Innern verlaufen Plastikschläuche, der aufgeschnittene Fruchtknoten offenbart Styropor. Der Konstruktionsplan dieser Naturimitationen folgt keiner „natürlichen“ Logik, sondern einer der möglichst effizienten industriellen Produktion.

Wie die Naturforscher und Botanischen Maler des 18. Jahrhunderts komponiert die Künstlerin dann die Pflanze und ihre Teile in einer ästhetisch ansprechenden Weise.

Hauptmotiv ist die Blume mit Stängel, Blüten und Blättern. Rechts und links daneben werden Detailansichten und Aufschnitte arrangiert. Das ist die Vorlage, nach der sie zeichnet und malt. Weit beugt sie sich über den von allen Seiten zugänglichen Zeichentisch, um die großen Blätter zu füllen. Hauchfein sind die Abbildungen, die Farben zart und durchscheinend. Es entstehen akribisch ausgeführte Aquarelle auf weißem Papier, die an die botanische Kunst der Vergangenheit erinnern. Die schneeweißen Rahmen verleihen den Bildern noch zusätzlich etwas Schwebend-Luftiges. Hier ist jemand am Werk, der sein künstlerisches Handwerk perfekt beherrscht. Nur wer die Gemälde aus der Nähe be-

trachtet, entdeckt eindeutige Hinweise darauf, dass es sich bei der Vorlage nicht – wie auf den ersten Blick angenommen – um eine echte Blume handelt. Eine Irreführung des Betrachters? Ein Spiel mit seinen Sehgewohnheiten? Wir müssen genau hinsehen und die exakten Angaben auf den Blättern lesen, um Aufklärung zu erhalten: Da steht, wie viele Stempel und Blütenblätter die abgebildete Narzisse oder Orchidee hatte. Unten rechts erfahren wir, wo und wann die Blumenjägerin das abgebildete Exemplar gefunden hat, in Wien 2007 oder in London 2003. Damit wir wissen, um welche Spezies und welche Sorte es sich handelt. vermerkt die Künstlerin unten links zum Beispiel: „Orchidee. Phalaenopsis“; und da, wo der Botaniker den Naturstandort der Pflanze notiert, finden wir bei Dettwiler den Hinweis: „Made in China“ oder „Made in Taiwan“. Jetzt sind wir auf der richtigen Spur, nach China, ins Zentrum der Kunstblumenproduktion.

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Regula Dettwiler

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Eine Naturgeschichte der artifiziellen Welt

Im „Billiglohnland“ China werden die Blumen zu Millionen und Abermillionen produziert und in alle Welt exportiert.

Es ist die perfekte Blume: Immer schön, immer frisch und unversehrt – und immer gleich aussehend.

oben (beide)

Die Kirschblüte wird in Japan als Symbol für Schönheit, Aufbruch und Vergänglichkeit gefeiert.

oben rechts

„Cherryblossom made in China, Tokyo 2004“, Aquarell, 2005, 77 × 57 cm.

Gegenüberliegende Seite

„Cornflower made in USA“, Aquarell, 1998, 56 × 70 cm.

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Die Recherchen der Pflanzenjägerin haben ergeben, dass die Stofforchidee aus dem deutschen Baumarkt mit der aus dem kanadischen Kaufhaus so weit identisch ist, dass man annehmen kann, dass alle aus dem gleichen Konzern stammen. Egal ob Orchidee oder Narzisse – sie alle sind für den globalen Markt produziert, der weder Rücksicht auf landestypische Floren noch auf regionale Vorlieben nimmt. Dafür sind diese Blumen unschlagbar billig und für jedermann erschwinglich. Lange sind die Zeiten vorbei, in denen Orchideenjäger die Regenwälder der Erde durchkämmten, um noch nie gesehene Exemplare nach Europa zu bringen, wo sie als äußerst kostspielige Statussymbole in den Treibhäusern der

Herrschenden und der Reichen gehegt und gepflegt wurden. Der Luxusartikel des 19. Jahrhunderts ist mittlerweile zur Massenware degradiert. Vor allem Mitte der 1990er-Jahre war die Plastikorchidee als wohlfeiler Konsumartikel ein Renner. Mittlerweile hat die wissenschaftlich-technische Entwicklung die Kunstblume aber abgehängt, denn die in Thailand industriell produzierte „lebende“ Phalaenopsis ist fast ebenso preiswert im jedem Supermarkt zu haben. Und die im Labor millionenfach geklonte Phalaenopsis (egal ob in Weiß oder Lila) ist genauso wenig „natürlich“ wie die Plastikorchidee. Beide sind Projektionen unserer Vorstellung von Exotik und tropischen Paradiesen. Die Frage, was ist Natur, stellt sich immer wieder neu – auch in Zukunft. Regula Dettwiler zitiert den amerikanischen Biochemiker und Genforscher Craig Venter (Jahrgang 1946): „Was wir uns vorstellen können, können wir auch bauen!“ Da bleiben Fragen. Was werden die Wissenschaftler sich vorstellen? Wer bestimmt, wie die „Natur“ aussieht, die aus dem Labor kommt? Und wem wird sie gehören?

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Sylvia Peter

für natur und umwelt

„Ich male Bilder, keine Blumen“

Sylvia Peter

„die pflanze ist für mich der anlass, ein kunst werk zu schaffen.“

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Faszinierende Persönlichkeiten und atemberaubende Kunstwerke:

Das sind die Blumenmalerinnen. Natur und Kunst, Kunst und Natur — diese beiden Dinge sind unabdingbar miteinander verbunden. In diesem Callwey Buch werden faszinierende Künstlerinnen vorgestellt, die durch ihre Liebe zur Natur miteinander verbunden sind. In einfühlsamen Porträts erzählt Renate Hücking die ­Geschichte leidenschaftlicher Malerinnen, die ihre Inspirationen aus den Weiten der Natur schöpfen und die uns mit atemberaubenden Kunstwerken in ihren Bann ziehen.

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