TRAUM BADER HEINZ KAISER
INDIVIDUELL & MASSGESCHNEIDERT
Geheimnisvoller Würfel unterm Dach
Alles dreht sich um den Waschtisch
Ein kleines Bad macht richtig Dampf
Aufregender Stein und ruhiger Luxus
Ein „Fliesengrab“ blüht auf 88
Flusskiesel sind die heimlichen Stars
Neue Sinnlichkeit im Bad
Wenn man im Bad an morgen denkt
Ganzer Gewinn auf offener Fläche
Spieglein, Spieglein an der Wand
Neues Raumprogramm unterm Dach
Überraschung hinter der Tapetentür
Gäste-WC, im Stil fein abgestimmt
Charmante Lichtstimmung beim Baden
LEADING DESIGNS FOR ARCHITECTURE
Moderne Achse des Komforts
Das Bad spendet Ruhe in allen Lagen
BESONDERE IM ALLTÄGLICHEN
Mädchenbad wie aus dem Bilderbuch
Penthouse-Bad mit Mosaik XXL 154
Minibad ganz cool: „Industrial Style“
Große Motive im kleinen WC
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DIE DUSCHRINNE FÜR FUGENLOSE BÄDER
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Klarer Kubismus mit grünen Akzenten
Naturverbunden in Urlaubsstimmung
Eintauchen in Naturstein-Stimmung
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Neuer Komfort und elegante Details
Zwei Bäder atmen Natürlichkeit
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Tradition auf neue Weise zelebrieren
Farbe und Stilmix lassen das Minibad leuchten 206
UND BILDNACHWEIS
Ferrari-Rot setzt den Akzent im Gäste-WC
Stilles Örtchen, gut inszeniert
VORWORT
ALLES MÖGLICH MACHEN, WAS MÖGLICH IST
Wir laden Sie ein auf eine Entdeckungsreise in Wohlfühl-Bäder ganz unterschiedlicher Größe und Gestalt. Lassen Sie sich inspirieren von den vielfältigen Möglichkeiten moderner Badkultur und erfahren Sie mehr über die cleveren Ideen der führenden Badplaner aus ganz Deutschland. Das vor Ihnen liegende Buch vereint drei Dutzend herausragende Bäder, die nach individuellen Bedürfnissen geplant und in Perfektion verwirklicht wurden. Dafür steht ein Kreis von Deutschlands besten Badplanern, die sich dem Qualitätsanspruch der Premiummarke Aqua Cultura (AC) verpflichtet haben. Alle inhabergeführten Betriebe verfügen über hochwertige Badstudios, in denen die umfassende Beratung für außergewöhnliche Bäder im Mittelpunkt steht. Fachliche Kompetenz und Kundenorientierung bilden die Basis kreativer Planung.
Für dieses Buch öffnen die glücklichen Bauherren ihre Türen und lassen Sie an einer enormen Bandbreite moderner Badgestaltung, vom Neubau bis zur Altbausanierung, vom Penthouse bis zum Gästebad, teilhaben: Für die kompakten Beschreibungen haben wir den erfahrenen Badund Wohnjournalisten Heinz Kaiser gewonnen, der die besonderen Merkmale und dahinterstehenden Ideen der Praxisbeispiele beschreibt. Eine Liste der wesentlichen Produkte und Ma-
terialien, die das einzelne Bad und Gäste-WC ausmachen, ergänzt jede Mini-Reportage. Denn dieses Buch möchte auch ein Mutmacher sein: dafür, dass knifflige Grundrisse und Bedingungen bei guter Planung keine Hindernisse für Badkomfort sind.
Knifflige Grundrisse und Bedingungen müssen bei guter Planung keine Hindernisse für Badkomfort sein.
Die langjährig erfahrenen Badplaner spüren für Sie die Trends auf und kennen die optimalen Materialien und Designs für Ihr Traumbad. Auf dem Weg von den individuellen Wünschen zu einem optimalen Ergebnis, das lang anhaltende Freude bereitet, sind sie Ihre verlässlichen Guides und Möglich-Macher. Wie es ein AC-Mitglied auf den Punkt bringt: „Unsere Badplaner erstellen auf Grundlage Ihrer Wünsche und Bedürfnisse ein individuelles Konzept, das alles möglich macht, was möglich ist.“ Dabei reicht der Radius der Recherche weit über das hinaus, was in Großhandelsausstellungen zu erwarten ist.
OBEN Kleine Bäder gewinnen durch ausgesuchte Details.
LINKS Das Gäste-WC ist der ideale Ort, gestalterisch etwas zu wagen.
Begleiten Sie uns in moderne Privatbäder, in denen Bad und Wohnen verschmelzen, in SpaAmbiente voller Natürlichkeit, in kleine Bäder, die mit Farbe und Design-Akzenten faszinieren, und in puristische Bäder mit Luxusduschen und raffinierten Lichtideen. Lernen Sie Naturstein
Kleine Bäder faszinieren mit Farbe und Design-Akzenten, puristische Bäder mit Luxusduschen und raffinierten Lichtideen.
in seiner Vielfalt und innovative Materialien für maßgefertigte Lösungen kennen. Moderne Technik zieht in vielfältiger Weise in die TopBäder ein, seien Sie dabei: Neben Neubaubädern, Altbausanierung und Renovierungen –
fürSingle- ebenso wie für Familienbäder – finden Sie eine Auswahl attraktiver Gäste-WCs, die jeweils zur Visitenkarte des Hauses wurden.
Wir wünschen viel Freude beim Entdecken der Möglichkeiten, und lassen Sie sich inspirieren.
(VORSTAND AQUA CULTURA)
EINLEITUNG
VON DER FREUDE, EIN TRAUMBAD ZU PLANEN
Wer sein Bad neu baut oder ein bestehendes renoviert, der investiert in Körper und Seele. Das sei übertrieben, meinen Sie? Keineswegs: Denn nichts anderes vermitteln uns die vielfach notierten Beschreibungen vom Bad als Wohlfühl-Ort, als Bad-Refugium oder als private SpaOase. Die geläufige Abkürzung Spa (lateinisch sanus per aquam – gesund durch Wasser) lässt sich sogar noch erweitern: Mens sana in corpore sano meint den Gleichklang von geistigem und körperlichem Wohlbefinden – heutzutage ein Etikett für exklusive Bad-Oasen. Und auch wenn der Kurzbegriff auf dem Weg von der Antike zu uns eine gewisse Umdeutung erfahren hat, so trifft er auf unsere heutigen Wünsche an das Bad mehr denn je zu.
Im Bad treffen viele Bedürfnisse aufeinander, vermutlich mehr Anforderungen und Wünsche als in allen anderen Räumen von Haus und Wohnung: abschalten und auftanken, sich im Wannenbad oder unter der Regendusche wegträumen, jeglichen Stress vergessen und in einer wohligen Kulisse aus Wassergeräuschen, Dampf und Wärme den Alltag hinter sich lassen. Die gänzlich private, intime Umgebung eines Badezimmers, in die wir oft schutzlos eintreten, ist aber auch der Ort, sich auf neue Anforderungen für die angemessene Rückkehr auf die Bühne des Lebens vorzubereiten. Von Reinigungsritualen bis zur Kosmetik. Dabei müssen wir uns nicht selten koordinieren, und mit all den nützlichen und gewünschten Bad-Utensilien wird es manchmal eng.
Im statistischen Durchschnitt haben die meisten Bäder 8–10 Quadratmeter, was erst einmal nichts aussagt über die gelungene oder verbesserungswürdige Abstimmung von Funktionalität, Komfort und Design. Anders gesagt: Traumbäder können auch klein sein, wenn zum Beispiel die Dusche geschickt geplant ist, Ma-
Wellness ist nicht in erster Linie eine Frage der Raumgröße, auch nicht zwingend eine Budgetfrage, sondern Ergebnis einer gelungenen Planung.
terialien und Farben ein zufriedenes Lächeln aufs Gesicht zaubern und clevere Innenarchitektur das Optimum aus dem Raum herausgeholt hat. Keine Frage: Mehr geht immer, aber nicht immer ist das Mehr auch ein Gewinn an Nutzbarkeit und Optik. Wellness ist eben nicht in erster Linie eine Frage der Raumgröße, auch nicht zwingend eine Budgetfrage, sondern Ergebnis einer gelungenen Planung. Die setzt voraus, dass im Vorhinein viele Fragen beantwortet werden – bei den Bauherren untereinander und mit möglichst professionellen Planern: Wer nutzt das Bad, wie sind die Verhältnisse vor Ort, welche Bedürfnisse und Prioritäten gelten heute – und, soweit man das überblicken mag, auch noch morgen?
MODERNE BÄDER SIND SO VIEL MEHR ALS NUR NASSRÄUME
Erst nach einer gründlichen Bedürfnisprüfung, bei der über unterschiedliche Prioritäten intensiv diskutiert werden darf, geht es an die Auswahl von Keramik, Armaturen, Brausen und Design. Denn eines ist gewiss: Eher wird in ein neues Auto als in ein neues Bad investiert. Die meisten Bäder sind fast 20 Jahre alt, hat der Verband der Sanitärindustrie schon vor Jahren ermitteln lassen und rief zu einer neuen Betrachtungsweise und Bewertung vom „Bad als Gesundbrunnen“ und „Generationenbad“ auf. Kein Zweifel: Moderne Badausstattung bedeutet mehr als ein funktionierender Wasseranschluss, Ablauftechnik und vielleicht noch ein WC. Der Raum sollte idealerweise auch für künftige Bedürfnisse gerüstet sein – Stichwort: Komfort im Alter.
Der Gedanke ans Morgen ist ja nicht von ungefähr eine Triebfeder für die Bad-Modernisierung oder den Neubau bei vielen Badprojekten. Selbstverständlich wollen dabei alle Renovierer
und Bauherren den Eindruck von pflegetauglichen, sozusagen klinischen Bädern vermeiden. Ein verständlicher Wunsch, der sich mit den entsprechenden Ideen und kompetenter Produktauswahl auch leicht realisieren lässt. Das gilt natürlich für alle Präferenzen, auch stilistischer Art. Kurzum: Es gilt, in Recherche und Beratung einzutauchen, auch anhand herausragender Beispiele wie in diesem Buch, um sich beim Thema Sanitär auf den neuesten Stand zu bringen.
Die Bauherren und Endbenutzer sind beim Informationsbedarf entschuldigt: Wer äußerst selten mit einer Badplanung konfrontiert ist, hat vermutlich nie gehört vom Dusch-WC, dem gesundheitsfördernden privaten Dampfbad, rutschhemmenden Premium-Oberflächen, Armaturen mit hohem Bedienkomfort und innovativen Brausestrahl-Arten. Ganz zu schweigen vom technologischen Fortschritt beim bodengleichen Ablauf, der es ermöglicht, begehbare Duschen zu installieren, wo es sie früher aus baulichen Gegebenheiten gar nicht geben konnte. Badreportagen in diesem Buch zeigen, was
Das Bad profitiert von durchgehender Gestaltung, bodengleich und mit Sitzbank.
Klare, aufgeräumte
Optik schafft wohltuendes
Bad-Ambiente.
alles bei unterschiedlichen Voraussetzungen möglich ist. Auch innovative Anwendungen mit Quarzstein bzw. Mineralwerkstoff für Möbel und Badobjekte geben wertvolle Anregungen. In der Praxis wenden sich die Bauwilligen tunlichst an versierte Badplaner und Innenarchitekten, die sich mit dem Fortschritt im Bad auskennen, praktische Erfahrungen mitbringen und nicht zuletzt ein Händchen für Gestaltung haben.
DAS INDIVIDUELLE BAD BRAUCHT BESONDERE ZUWENDUNG
Es sei an dieser Stelle eine These gewagt: Hochbauarchitekten und planende Bauingenieure, die heute die meisten Einfamilienhäuser, Eigentum in sogenannten Quartieren und Wohnungen von der Stange entwerfen und ausstatten, bringen diese Kenntnisse nicht immer mit. Schade, aber für sie ist das Bad in der Gesamtplanung ein nebensächlicher Raum, über den die meisten im Studium nicht viel erfahren haben. Ein Blick in die Prospekte aktueller Angebote für Wohnraum im Fertighaus, Reihenhaus oder sogar im
gehobenen Geschosswohnungsbau zeigt es: Viel Kreativität und Individualität zwischen Waschbecken und Duschplatz ist nicht zu finden. Das gilt leider auch im hochpreisigen Segment, was dazu führt, dass zwar eine hohe Summe für die Eigentumswohnung in bester Lage bezahlt, aber oft nur gehobener Standard erworben wird.
Für Neubauwillige und Käufer einer neu gebauten Wohnung könnte die Empfehlung lauten: Haus und Wohnung im Hinblick auf Bad und Küche im Rohzustand kaufen, sich die im Gesamtpreis reservierte Summe für die „übliche“ Ausstattung rabattieren lassen und den eigenen Badplaner für das Traumbad hinzuziehen. Nur so können individuelle Wünsche rundum verwirklicht werden, auch wenn der Bauträger alternativ drei verschiedene Wasserhähne im Angebot hatte. Es reicht einfach nicht, nur für die Auswahl der Fliesen und Keramik in eine Ausstellung geschickt zu werden. – Aber welche Bedürfnisse bestehen denn nun wirklich?
In den folgenden Abschnitten sollen die wesentlichen Bereiche im Bad genauer betrachtet werden: Wie kann ein Waschplatz wirken, welche Gesichtspunkte sind in der Dusche wichtig, welche Entscheidungen beim Thema Badewanne fällig? Nicht zuletzt sollen auch Lichtkonzepte und Ansätze für „smarte“ Technologie im Bad angesprochen werden.
INDIVIDUALITÄT IST AM
WASCHPLATZ GEFRAGT
Der Waschtisch ist der Dreh- und Angelpunkt im Bad: Es ist wohl nicht übertrieben zu sagen, dass er der meistbenutzte Ort im Badezimmer ist. Kein Wunder also, dass sich die Planung im Neubau oder in der Renovierung, wenn es um täglichen Komfort und Ästhetik geht, um diese zentrale Anlaufstelle dreht. Auch hier stehen an erster Stelle die Überlegungen: Wer nutzt das Bad, gibt es noch ein Zweit- oder Gästebad, ein separates WC, und welchen Stil bevorzugen die Besitzer, gibt es besondere Anforderungen?
Zum einen ist das Bad heute längst nicht mehr der versteckte Raum für die Hygiene, sondern wird auch gerne mit seiner ausgesuchten Gestaltung vorgezeigt und soll zum Anspruch der Besitzer passen. Zum anderen spielen Sehgewohnheiten eine Rolle, die ein Material bevorzugen und andere Oberflächen ablehnen. So ist für viele das Thema Holz im Bad immer noch eines, an dem sich buchstäblich „die Geister scheiden“; ebenso gefällt nicht jedem die Dominanz von glänzender Keramik, Chrom und
Glas. Naturstein, ob matt glänzend oder rustikal, könnte gefallen und zum übrigen Wohnstil passen. Nicht zuletzt das Stichwort Geometrie fällt unter diese Vorentscheidungen: Ist eine groß dimensionierte Waschtisch-Anlage gewünscht und machbar, mit aufgesetzten Schalen oder mit Becken, die in die Oberfläche integriert sind?
Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile:
Die Schalen ermöglichen individuelle DesignStatements, die eingelassenen Beckenmulden erleichtern die Pflege der Waschtischoberfläche. Beim Stichwort Doppelwaschtisch gibt es auch zwei Auffassungen, die mit Wünschen für den Nutzen und die Intimität zu tun haben: Steht das Paar tatsächlich nebeneinander beim Zähneputzen und den Pflegeritualen?
Wichtig ist die Entscheidung, wo am Waschplatz Stauraum und Ablagen einzuplanen sind. Ist eine Badmöbel-Lösung die richtige, in der Waschtisch-Unterschrank und Oberfläche harmonisch verbunden sind, samt der dazugehörigen Schale oder dem Aufsatzbecken? Oder ist eine vergleichsweise filigrane Lösung mit Wandkonsole ohne Unterbaumöbel gewünscht,
Stauraum schaffen – in einem Unterschrank, als offene Ablage oder doch lieber im Schlafzimmer nebenan?
vielleicht auch ein Waschplatz-Modul mit Metallgestell und offener Ablage? Auch ein SäulenWaschtisch kann im Design-affinen Bad in Betracht kommen, der ohne Seitenablagen monolithisch und puristisch auftritt. Ablagen und Stauraum müssten dann an anderer Stelle im Bad organisiert werden, oder es wird Schrankraum für die weniger häufig benutzten Dinge und Handtuchstapel im Schlafzimmer nebenan reserviert.
Kein Waschtisch ohne Spiegel und hinreichende Beleuchtung! Beim Thema Licht hat die LEDTechnik eine Revolution am Waschplatz ermöglicht: Plötzlich sind die Lichtstärke und Farbstimmung der Lampen frei wählbar, je nach Anlass – wenn der Lichtspiegel oder die separate Beleuchtung entsprechend geregelt werden kann. (Es gibt LED-Lampen mit und ohne Farbwechsel; dimmbar sind die entsprechend gekennzeichneten.) Für die Atmosphäre im Bad und die Aufenthaltsqualität ist das ganz entscheidend. Die Position der Beleuchtung, die Abstimmung der Lichtfarbe und deren
mögliche Steuerung sollten auf jeden Fall in der Badplanung berücksichtigt werden. Auf den Punkt gebracht: Tageslichthelles und eher kühles Licht belebt morgens und kommt auch der farblich korrekten Kosmetik zugute, warmes „Glühlampen“-Licht schmeichelt am Abend, lässt uns zur Ruhe kommen – nicht zuletzt beim Wannenbad. Einige Lichtspiegel- und Leuchtenhersteller bieten „smarte“ Technik an, bei der sich die Beleuchtung mittels einer App anpassen lässt – mit Gewinn!
WASCHTISCH UND ARMATUR
SPIELEN IM DUETT
Mit der Entscheidung für das Waschbecken und die Einbauvariante ist die Frage nach der dazu passenden Armatur gleich mitzuentscheiden. Optimal ist eine Kombination, die unschöne „Spritz-Erlebnisse“ vermeidet oder mindestens minimiert, was vor allem bei einem flachen Becken mit nahezu ebenem Boden relevant wird.
Die Höhe und der Platz der Waschtisch-Armatur kann einen großen Unterschied in der „Performance“ machen und sollte mit dem Badplaner besprochen werden. Auch wenn man sich in ein Armaturen-Design verliebt hat, kann eine fachliche Beratung die Kombination noch optimieren – etwa durch die Variante Wandauslauf, die Platz auf dem Waschtisch schafft und zudem reinigungsfreundlich ist (der Armaturenkörper bzw. Auslauf bleibt unberührt, Wasser von nassen Händen tropft ins Becken). Auch die seitliche Platzierung statt der „Frontstellung“ des Mischers hat Vorteile: Zum einen kann die sogenannte Hahnlochbank an der Wand eingespart werden, zum anderen lässt sich der Mi-
Optimales Licht am Spiegel lässt sich ganz nach Tageszeit und Verwendung einstellen. (Foto: Geberit)
Mehr Sicherheit im Bad geben auch Griffstangen, z. B. in Kombination mit der Brause. (Foto: Keuco)
scher leichter erreichen. Apropos: Möglich ist bei einigen Armaturen auch die Trennung von Wassersteuerung und Auslauf. In dem Fall sind die Bedienknöpfe/Hebel in Griffnähe auf der Waschtischfläche angeordnet, während der Auslauf an der gewohnten Position oder an der Wand installiert ist.
Ebenso, wie das Duo aus Waschbecken und Waschtisch-Armatur auf die Bedürfnisse und Vorlieben abzustimmen ist, spielt auch das Thema Farbe bei der Auswahl eine immer größere Rolle. Das betrifft einerseits Badmöbel, die immer häufiger in Akzentfarben wie Mattschwarz oder in Pastelltönen auf den Markt kommen, andererseits die Waschbecken und -schalen. Seit einigen Jahren sind immer mehr Armaturen in Mattschwarz oder Metalltönen wie Messing und Edelstahl-Optik am Markt, und zweifellos setzen diese Statements. Ebenso kann die farbige Waschschale aus Porzellan oder StahlEmaille zum Hingucker werden. So hat der Kunde vielfältige Möglichkeiten, passend zum übrigen Stil und der Farbauswahl im Bad individuellen Geschmack auszuleben.
Die Auswahl der Farbe ist in mancher Hinsicht mit dem immer beliebter werdenden Thema Haptik verknüpft: Manche Armaturenoberflächen in Mattfarbe oder in Edelstahl-Matt bringen eine gewisse berührungsfreundliche Wärme an den Waschtisch. Selbiges gilt für Waschtisch-Schalen oder Aufsatzbecken mit Naturstein-Rustikalität und nicht zuletzt für Möbel mit reliefartiger Front oder Oberflächen in Naturmaterial (z. B. Leder). Auch dafür gibt es eine Reihe Beispiele im gehobenen BadSegment.
MINERALWERKSTOFF IST DESIGNERS LIEBLING
Viele Wünsche an den Waschplatzkomfort und seine geschmackvolle Gestaltung lassen sich sowohl in den herkömmlichen Materialien wie Keramik, Holz und Stahl-Emaille als auch in Mineralwerkstoff erfüllen. Das äußerst vielseitige Material aus Quarz/Steinmehl und einem geringen Anteil Bindemitteln, auch Kompositstein genannt, soll etwas ausführlicher betrachtet werden: Unter dem Markennamen Corian in den 1960er-Jahren eingeführt, zog es in vielen Haushalten als Arbeitsfläche in der Küche ein. Das hat den Werkstoff, der inzwischen von vielen Herstellern unter jeweils eigenen Namen vertrieben wird, eigentlich unter Wert verkauft: Badplaner setzen es heute für maßgefertigte Waschtisch-Anlagen, Design-Badewannen, Möbel und Ablagen ein, um seine Möglichkeiten voll auszuschöpfen: Die Platten lassen sich handwerklich verarbeiten (z. B. können Lochbohrungen beliebig gesetzt werden), sie sind porenfrei und wirken in vielen Farben elegant. Zusatzargument: Die Mischung aus mehr als 90 Prozent Mineralanteil (Steinmehl, gemahlener Marmor) und Acrylharz bzw. Polyester ist dank Wärmeleitfähigkeit warm bei der Berührung. Polyestergebundene Hybridwerkstoffe lassen sich in der Herstellung gut gießen, was sich die Anbieter ausgefallener Wannen und Waschbecken zunutze machen.
DAUERBRENNER
„WANNE ODER DUSCHE?“
Die in die Jahre gekommene Duschkabine ist in vielen Fällen der Auslöser für den Plan, im privaten Bad eine Sanierung anzugehen. Ob es sich nun um eine punktuelle Teilrenovierung oder einen substanziellen Umbau handelt: Eine zeitgemäße Lösung in frischer Optik ist dann in der Regel bodeneben gewünscht – und zum Glück lässt sich das dank moderner Ablauftechnik auch in den allermeisten Fällen verwirk-
lichen. Im Neubau ist die bodenebene Dusche heute Standard; die Frage lautet daher eher: Soll daneben auch noch eine Badewanne Platz finden, wird sie aller Voraussicht nach überhaupt genutzt, und wenn ja, funktioniert eine frei stehende Wanne?
Das sind natürlich in erster Linie Platzüberlegungen, aber auch solche der Raumaufteilung. Während die frei stehende oder wandgebundene Wanne fraglos raumprägend ist, kann sich der Duschplatz so gut wie unsichtbar machen: Die angesagte Lösung lautet Walk-in-Dusche, und sie kommt ohne Drehtüren aus und hat allenfalls eine fest stehende Scheibe zum übrigen Bad. Aber auch die ist nicht zwingend erforderlich, denn zumeist wird der Radius von Spritzwasser stark überschätzt. Eine barrierefreie Duschfläche ist nicht nur altersgerecht, sie kann bei wenig Platz auch zur übrigen Bewegungsfläche hinzugerechnet werden. Die schwellenlose Einbettung der Duschfläche (mit Rinnenablauf an einer Seite), vorzugsweise in Stahl-Emaille, macht’s möglich. In Schlauchbädern ist es eine Überlegung wert, die integrierte Duschfläche in die Laufzone zu integrieren, wenn dahinter WC und Fenster liegen. Wenn im kleinen oder schmalen Bad eine Glasabtrennung beim Duschen gewünscht ist, bietet die komplett an die Wand klappbare Falttür eine Möglichkeit. Sie verschwindet, wenn sie nicht gebraucht wird.
In vielen anspruchsvoll geplanten Bädern ist eine zusätzliche Trockenbauwand zwischen der Duschnische und dem übrigen Bad konstruiert,
Im Hohlraum einer Trockenbauwand kann eine Ablagenische integriert werden – besonders reizvoll mit einer spritzwassergeschützten Beleuchtung.
die gestalterisch und funktional überzeugt: So lässt sich zum einen der gesamte Raum in Nutzungszonen aufteilen, optisches Durcheinander vermeiden und für Diskretion sorgen, und zum anderen nimmt die Trennwand als Sanitärmodul auch Leitungen für Kopfbrause und Wassersteuerung auf, nicht zuletzt das Ablaufsystem für die Duschrinne. Ein Zusatzaspekt: In den Hohlraum der Trockenbauwand kann eine Ablagenische integriert werden – das ist besonders reizvoll mit einer spritzwassergeschützten Beleuchtung. Und wenn über das Thema Trocken-
bau und konstruktive Ergänzungen nachgedacht wird: Ein Sitzplatz in der Dusche, harmonisch von Wand zu Wand in der Nische eingebaut, ist ein Wellnessfaktor!
DUSCHE UND WANNE WETTEIFERN
UM WELLNESS
Die Dusche kann noch mehr als Brausevergnügen und warmen Regen spenden: Die DampfDuschkabine ist eine Variante, die beim selben Platzbedarf einer herkömmlichen Komfortdusche (mit Sitzplatz) ein zusätzliches WellnessAngebot macht. Selbstverständlich kommt hier keine offene oder Walk-in-Lösung in Betracht, aber dafür kann die Dampfdusche möglicherweise das Entspannungs-Wannenbad ersetzen. Allerdings sollte überlegt werden: Das Liegen in der Wanne und ein mögliches Wegträumen haben eine eigene Qualität, nicht zuletzt dank des „Schwebezustands“ im warmen Wasser. Wenn dann noch eine Blickbeziehung nach draußen hinzukommt, hat Baden starke Argumente. Wie in diesem Buch aber auch berichtet wird, ist die frei stehende Wanne nicht auf den Platz im Badezimmer beschränkt. Beim angesagten Öffnen der Bereiche innerhalb des Wohnens können Schlafbereich und Wohlfühlbad ineinander übergehen und die Wanne auf dem wohnlichen Parkett stehen (bodenstehender Mischer und Ablauftechnik vorausgesetzt).
Wenn auf Schrägen, eine Gaube oder einen Erker im Dachgeschoss reagiert werden muss, auf eine kritische Standhöhe oder Fenster, ist die Wanne eine naheliegende Komfortlösung. Auch unter der Dachschräge gelingt die harmonische Wandanbindung am Drempel: Wenn nicht be-
Das wohnliche Badezimmer ist dank warmer, natürlicher Materialien ein Ort, an dem man sich gerne länger aufhält und genießt.
Oberflächen, die zum Berühren einladen, geben Atmosphäre im Bad.
reits vorhanden, wird hier mit einer VorwandKonstruktion für Anschluss gesorgt, die sich auch für Stauraum-Nischen, Beleuchtung und Ablagen in Griffhöhe nutzen lässt. Wenn die Schräge relativ niedrig ansetzt, kann die Vorwand-Konstruktion problemlos in den Raum vorgezogen werden. Trockenbau und Wannensockel kaschieren in der Sanierung vorhandene Rohrleitungen.
GÄSTE-WC: AUCH EINE VISITENKARTE DES HAUSES
Das Gäste-WC ist mehr als eine Fußnote der Sanitärplanung. Auf wenigen Quadratmetern sollen sich Funktionalität und Komfort mit einem Schuss Design zur Visitenkarte des Hauses verbinden. Dabei gibt es interessante Spielräume für individuelle Akzente. Das gilt auch fürs Gästebad.
Im Gäste-WC bzw. Gästebad bietet sich die Chance, einen bleibenden Eindruck zu machen, vielleicht sogar einen „Wow!“-Effekt mit relativ wenigen Mitteln zu erzielen. Dieser Impuls wird sich eher an Besucher als an die Mitglieder des eigenen Haushalts richten, aber beiden Parteien soll der neu gebaute oder sanierte Sanitärraum schließlich gefallen. Dabei ist zu überlegen, wie viel und welcher Besuch das Gäste-WC aufsuchen wird, ob beispielsweise ein Komfortspiegel mit Licht für die schnelle Kosmetik angezeigt ist und wie es um Ablagen für Accessoires, Handy und Handtasche steht.
Ein selbstbewusstes Statement ist auch das Urinal, von dessen Komfort und Hygiene im Minibad zwar viele überzeugt sind, den Plan im pri-
vaten Bereich dann aber doch fallen lassen. Ein vorzeigbares Urinal nahe der Tür und Waschstation – eine Überlegung wert!
Soll das Gäste-WC auch Platz für eine schnelle Dusche nach dem Sport anbieten? Dann ist selbstverständlich die nötige Fläche und Ablauftechnik einzuplanen. In der Regel dürfte eine solche Planung erst bei Flächen ab 3,5 bis 4 Quadratmetern realistisch sein. Doch dann besteht die Chance, mit dem Gäste-WC zugleich ein Gästebad zu gewinnen, wobei die Funktionen natürlich allen rund um die Uhr zugutekommen und in Haushalten mit mehreren Personen manche Engpässe im Tagesablauf auf diese Weise vermieden werden können.
Mit der Auswahl der Waschtisch-Armatur und des Handwaschbeckens lassen sich ästhetische Akzente setzen: vielleicht ein Design-Mischer in einer exklusiven Oberfläche oder ein besonderes Waschtisch-Möbel – passend zum übrigen Wohnen oder im Kontrast? Dieses Buch gibt auch zum Gäste-WC/Gästebad Inspirationen aus der Praxis, wobei eine Bandbreite gestalterischer Möglichkeiten auf kleinstem Raum deutlich wird. Vielfach zeigt sich: Ein optisches Highlight, ein wahrer Hingucker – ob Leuchte, Waschtisch oder Tapete –, prägt den Eindruck und lässt sich in der Regel ohne großen Aufwand verwirklichen.
DAS BAD FÜR DIE ZUKUNFT
FIT MACHEN
Zu guter Letzt sei noch einmal das Thema Generationenbad aufgegriffen: Mit diesem Begriff wird in der Sanitärwelt umschrieben, dass Bäder generell für Menschen in jedem Alter und auch für Benutzer mit körperlichen Einschränkungen zu planen sind. Und diese Beeinträchtigungen können schneller eintreten, als man erwartet. Man denke an einen Sportunfall oder Bandscheibenvorfall, ohne dass es gleich um ein behindertengerechtes Bad gehen muss. Zudem kann es sein, dass die Mitglieder in einem Haushalt in dieser Hinsicht unterschiedliche Anforderungen haben oder diese frühzeitig berücksichtigt werden sollen.
Viele Punkte der bedarfsgerechten Planung wie Bewegungsfreiheit und leichte Bedienung der Armaturentechnik sind für jeden ein Komfortgewinn. Auch lässt sich baulich vorsorgen, ohne dass der Eindruck eines Pflegebads „in spe“ entsteht. In der bodengleichen Dusche sollte auf rutschhemmende Wirkung des Belags geachtet werden, was sich ästhetisch in allerlei Varianten realisieren lässt, und es ist ohne Wei-
teres eine Brausestange mit Haltegriff-Funktion zu installieren, die sich harmonisch in das Gesamtbild integriert. Zudem ist für alle Benutzer ein Brause-Thermostat sinnvoll, bei dem die vor-
Viele Punkte einer bedarfsgerechten Planung sind für jeden ein Komfortgewinn.
gewählte Temperatur intuitiv „richtig“ ist und Verbrühungen verhindert werden. Auf komplexe, vielleicht sogar kaum zu entziffernde Steuerungstechnik in Dusche und Bad kann ohne Einbußen bei Komfort und Design gerne verzichtet werden.
Neben Waschtisch und WC kann außerdem für eine eventuelle spätere Montage die Verankerung für Haltestangen und Stützgriffe vorbereitet werden. Die entsprechende Montageplatte auf der Wand (wichtig: ein stabiles SanitärWandmodul) kann eingefliest und damit kaschiert werden. Nicht zuletzt: Auch Waschtische
bzw. Waschbecken-Konsolen mit Design-Qualität sind in einer Variante zu finden, die das Sitzen am Waschbecken möglich macht und zum Beispiel die oft hinderliche Siphon-Technik in die Vorwand verlegt. Diese Überlegungen stecken nur das Feld grob ab, woran man beim altersgerechten Bad denken sollte, wobei vertiefende Informationen die Vereinigung Deutsche Sanitärwirtschaft (VDS) mit der „Aktion Barrierefreies Bad“ herausgibt, zu finden im Internet. Auch einzelne Sanitärhersteller widmen auf ihrer Homepage dem Thema ein Beratungsangebot.
Fazit: An vielen Stellen im Haus, wo es um Badkomfort geht, machen die Ideenauswahl und Planung – möglichst mit einem Profi – ungeahnten Spaß, in Vorfreude auf ein optimales Wohlfühlbad, das uns lange glücklich macht.
HEINZ KAISER, JOURNALIST (HAMBURG)
Ebenso ästhetisch wie funktional: höhenverstellbares WC und Bidet.
DIE PLANER
BAD OASE HASENKAMP
Lisa Pötter poetter@hasenkamp-bochum.de
Herner Straße 335–343 44807 Bochum
Krämersdorf 10 45525 Hattingen
Kolumbastraße 10 50667 Köln www.badoase.de
DREYER HAUSTECHNIK GMBH
Thilo Dreyer thilo.dreyer@dreyer-gmbh.de
Dresdener Straße 11 91058 Erlangen www.dreyer-gmbh.de
FUCHS GMBH
Marina Seeberger ms@fuchs-haustechnik.de
Macairestraße 16 78467 Konstanz www.fuchs-haustechnik.de
GEORG BODDENBERG BAD-DESIGN – HEIZUNGSTECHNIK
Georg Boddenberg georg.boddenberg@boddenberg.net
Lützenkirchener Straße 391 51381 Leverkusen www.boddenberg.net
GOLDMANN BADMANUFAKTUR E. KFR.
Anna Woithe anna@goldmann-bad.de
Prenzlauer Allee 5 10405 Berlin www.goldmann-bad.de
H.D. WAGNER GMBH
Yvonne Wagner y.wagner@haustechnik-wagner.de
Am Rückersgraben 29–31 63110 Rodgau/Dudenhofen www.haustechnik-wagner.de
KOCH – BAD WÄRME FLIESEN
Martin Henrich m.henrich@koch-oberursel.de Altkönigstraße 43 61440 Oberursel www.koch-oberursel.de
KREGELER & SÖHNE GMBH
Sascha Kregeler S.Kregeler@kregeler.de
Große Heide 54 32425 Minden www.kregeler.de
RETRO & FARBE NEU INTERPRETIERT
DAS KLEINE BAD MISCHT KLARES DESIGN UND VERTRAUTE MUSTER
LINKS Das Bad setzt bei den glasierten Wandfliesen auf heiteren Farbwechsel und Muster, während der Waschtisch-Block eine puristische Sonderanfertigung ist.
RECHTS Die Wanne ist längs einer Wand konstruiert und bringt Ruhe ins Bad. Sie hat einen Duschbereich und zur anderen Seite eine komfortable Rückenlehne.
OOft hört man, dass bestimmte Fliesen und Farben von gestern sind und für immer verbannt gehören. Aber ist reduziertes, monochromes Design immer die Alternative? Für diese Auftraggeber stand fest: Zum Charakter der alten Villa passt ein souveränes Spiel mit dem RetroStil. Die Kombination mit einer klaren Waschtisch-Anlage und einer geradlinigen Badewanne (die Wanne war für die Familie mit Kindern ein Muss!) ergibt eine wunderbare Mischung –ein aufgeräumtes, klares Bad mit einer heiteren Ausstrahlung. Nicht zu vergessen im Familienbad: ausreichend Stauraum in den breiten Unterschränken.
Farbe im Bad ist wieder „in“, und heutiges Design zitiert überraschend wieder alte Muster
und kombiniert sie neu. Einige mutige Vorreiter wie der Hersteller in diesem Fall brennen die dekorativen Designerentwürfe wieder auf Fliesen, auch bewegte Oberflächen bei Fliesenglasuren feiern eine Renaissance. In diesem kleinen Bad wurden gleich drei Keramiken eingesetzt: sechseckige Bodenfliesen, Dekorfliesen mit verschiedenen flächigen Mustern und klassische Wandfliesen mit Craquelé in der Glasur. Die vertikale Verlegung dieser blauen, sehr schmalen Fliesen passt am Ende der Wanne optimal und betont die Raumhöhe. Weiterhin gefragt war an dieser Stelle ein Spritzschutz, da in der Wanne auch geduscht wird. Die Wahl fiel auf Fallschirmseide, die sich problemlos waschen lässt. Die blauen Fliesen kennzeichnen auch den WC-
Bereich und werden im Farbton von der geschlossenen Tür des Spiegelschranks und den Regalen aufgegriffen.
Alles eine Frage der Kombination: Die kupferfarbenen Armaturen und die Handtuchstange am Waschtisch-Ende greifen das Haselnussbraun in den Dekorfliesen auf. Auch die WC-Garnitur kommt in Kupferglanz. Ein zartes Blau für den Waschtisch-Unterschrank korrespondiert mit dem Blau der Fliesen. Die weißen Bauelemente wie die Waschtisch-Oberfläche aus durchgängigem Mineralwerkstoff und die auf Maß gefertigte Wanne aus dem gleichen modernen Material bringen Ruhe und klare Linien in den Raum. Für ein Schmunzeln jeden Tag sorgt das Spiel mit Retro-Design.
OBEN Die Spiegelanlage mit Stauraum nutzt die gesamte Wandbreite, das betont die klare Linie im Bad. Unterschiedliche Fliesen markieren die Bereiche Waschtisch und Dusch-WC.
LINKS Minimalistische Armaturen und Brausen, hier die Stabhandbrause, setzen mit kupferfarbenen Metalloberflächen kleine Akzente. Die blau glasierten Wandfliesen zeigen ein traditionelles Craquelé in der Glasur. Das unterstreicht ihren RetroCharme.
Der Heizkörper passt mit seiner klaren Geometrie perfekt zur architektonischen Wanne. Der Duschbereich liegt hinter dem Vorhang aus Fallschirmseide.
Details
RENOVIERUNG KLEINES BAD
Badgröße: 4,8 m2
Badnutzer: Familie mit Kindern
EINGESETZTE PRODUKTE
Waschtisch mit Möbel: Antonio Lupi
Armaturen: Vola
Wanne: Maßanfertigung
Spiegelschrank: Maßanfertigung
WC (Washlet): Toto
WC-Garnitur: Frost
Heizkörper: Tubes Radiatori
Wand- und Bodenfliesen: Mutina
Duschvorhang: Luiz
VERARBEITETE MATERIALIEN
Wandbeläge: Fliesen
Bodenbeläge: Fliesen
Grundriss
DOPPELTER KOMFORT DANK RAUM-FUSION
DURCH ZUSAMMENLEGUNG ZWEIER RÄUME ENTSTAND EIN VÖLLIG NEUES BAD
LINKS Die Wanne ist an eine Installations-Vorwand angebunden, die aus optischen Gründen oberhalb der beleuchteten Nische bis zur Decke reicht.
RECHTS Ein kleines
Bad im Bestand und ein Nebenraum wurden zusammengelegt. Hinter einer Leichtbauwand liegt die Dusche.
MMassive Umbauarbeiten standen am Anfang dieser – man könnte fast sagen: Bad-Neuschöpfung, denn aus zwei kleinen Räumen entstand ein Komfortbad mit allem, was sich die Bauherren gewünscht hatten: Baden in der Wanne und bequemes Duschen, dazu ein geräumiger Waschplatz für zwei sowie Stauraum, der sich nicht aufdrängt. Dreh- und Angelpunkt im Konzept der Badplaner war der Abriss einer Trennwand zwischen den genannten Räumen und das Verlegen der Tür.
Das Paar aus dem Süddeutschen hatte sich was getraut – denn wie oft kommt schon eine vorhandene Raumaufteilung im Grundriss auf den Prüfstand? Eher wird lediglich umgeräumt oder an der Möblierung gespart. Doch in diesem
Wohneigentum, das etwas in die Jahre gekommen war, sollte „Tabula rasa“ gemacht werden. Leitungen und Rohre wurden für den Komplettumbau neu verlegt, die Sanitärprofis nutzten dazu u. a. die neue Leichtbauwand zur DuschNische und sogar vorhandenen Platz hinter dem Spiegel. Die Vorwand-Installation für Waschtisch/WC wurde an die vorhandene Höhe der Fensterbrüstungen angepasst, sodass kein störender Versatz entsteht, und eine weitere Vorwand hinter der Badewanne nimmt ebenfalls Wasser- und Abflussleitungen auf. Die ausgesparte Nische ist ein gestalterisches Element und dient als zusätzliche Ablage beim Bad in der Wanne. Die indirekte Beleuchtung, integriert in den oberen Teil der Vorwand, spendet char-
mantes Licht, und das ausdrucksstarke abstrakte Gemälde verwandelt die Wand zu einem echten Hingucker.
Korrespondierend mit der Nische über der Badewanne haben die Planer auch eine beleuchtete Ablagenische in die Dusche integriert. Auch hier erfüllt die Vorwand zweierlei Zwecke: Zum einen dient sie als Sanitärmodul für die Armaturen und Kopfbrause, die dank der verdeckten Montage den Duschplatz nicht einengen, zum anderen als ruhiges Raumelement inklusive Licht. Die klare Gestaltung, die auf Maße und Proportionen achtet, setzt sich in großformatigen Wand- und Bodenplatten fort.
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