Charmante Chalet

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CHARMANTE CHALETS Rückzugsorte in den Alpen


CHARMANTE CHALETS Mit Texten von Tina Schneider-Rading



CHARMANTE CHALETS Rückzugsorte in den Alpen Mit Texten von Tina Schneider-Rading

CALLWEY


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Inhalt

7 Der Welt den Rücken kehren

8 – 31 Chalet Kochau (Aurach, Österreich)

32 – 47 Chalet Mocaja (Schönried, Schweiz)

48 – 67 Chalet Le Grenier (Méribel, Frankreich) 68 – 87 Chalet Montblanc (Les Houches, Frankreich) 88 – 101 Chalet Sunshine (Saanen, Schweiz) 102 – 113 Chalet Cooper (Gstaad, Schweiz) 114 – 125 Chalet Homer (Rougemont, Schweiz) 126 – 137 Chalet Moos (Lauenen, Schweiz) 138 – 153 Chalet Mémoires de Marcel (Saint-Martin-de-Belleville, ­Frankreich) 154 – 171 Chalet Québec (Saint-Martin-de-Belleville, Frankreich) 172 – 195 Chalet D (Hinterthal, Österreich) 196 – 205 Chalet Wallis (Crans-Montana, Schweiz)

207 Instagram

208 Impressum

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Der Welt den Rücken kehren Die zwölf Chalets in diesem Buch liegen versteckt zwischen Wäldern, am Fuß von weltberühmten Pisten oder hoch oben in alten Bergdörfern. Ob im Salzburger Land, in Tirol, rund um Gstaad oder am Montblanc: Die Eigentümer sind alle eine Zeit lang unterwegs, bis sie ihr Refugium erreichen. Sie kommen aus England, den ­Niederlanden, dem Mittleren Osten oder der Schweiz, und mit jedem Meter lassen sie den Stress und die Hektik des Alltags hinter sich; je markanter die Gipfel und je unberührter die Wildnis, desto ruhiger wird ihr Geist. Im Lateinischen bedeutet das Wort „cala“ so viel wie „geschützter Ort“; ein Chalet ist und bleibt eine Schutzhütte, auch wenn sie hier mehr einer eleganten Bergvilla gleicht. Die Häuser und Apartments, die wir in diesem Buch besuchen, sind üppige Rückzugsorte für Eskapisten und architektonisch ausgeklügelte Trutzburgen gegen „die Welt da draußen“. Der Kälte und Anonymität der Großstadt setzen sie Behaglichkeit und bedingungsloses Wohlergehen entgegen. Sie sind verglast und zugleich abgeschottet, haben einerseits großzügige Grundrisse und andererseits behag­ liche Winkel wie tiefe Ohrensessel und komfortable Kingsize Betten. Ursprünglich sollten Chalets Schutz bei Sturm, Gewitter und Hagel bieten. Die mondänen Häuser in diesem Buch polstern die Seele auch von innen - mit Dampfbädern, Pools, ­Saunas, Massageräumen, Spielzimmern, Bibliotheken, Heimkinos und Weinkellern. In ihrem Unterschlupf kommen die Bewohner wieder in Kontakt mit den Elementen, drinnen wie draußen, denn die Materialien, allen voran Variationen von Altholz, strahlen hier noch ihre ursprüngliche Lebendigkeit aus. Die Innenarchitekten antworten mit dem Interieur der Chalets in vielen Facetten auf die alpine Landschaft: Wir besuchen puristische Räume aus Beton, Glas und Stahl, sind aber auch in Wohnzimmern mit Natursteinkaminen und gewaltigen Holzdecken zu Gast. Üppige Sitzlandschaften, rustikale Beige- und Grautöne sowie geschmeidige Textilien ­bringen den Puls nach unten, hier und da erinnert moderne Kunst an den Kontakt zum Establishment in der Stadt. Natürlich kann der klassische Chalet Stil immer nur ein Zitat des archaischen Alpen­ gefühls sein. Doch aus der Psychologie wissen wir, dass wir keinen Wald ­brauchen, um zur Ruhe zu kommen – eine grün getünchte Wand genügt. Ver­witterte Eichendielen, Felle und Gusseisen, die edel gerahmte Aussicht auf eine Bergkette: Diese Elemente schenken sofort Geborgenheit und Behaglichkeit. Der Stil der H ­ äuser reicht von minimalistisch bis opulent, doch allen ist eins gemeinsam: ihre Authentizität. Denn die braucht es, um der Welt zu entfliehen und ihr für ein paar Tage den Rücken zu kehren. Und sei es nur, um wieder zu sich selbst zu finden.

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Aurach (A) Chalet Kochau Bernd Gruber reicht es nicht, dass eine Oberfläche, etwa eine Zimmertür, eine Ablage oder eine gefräste Holzvertäfelung aus Nussbaum, einfach nur gut aussieht. Sie soll alle Sinne ansprechen, soll intuitiv zum Berühren einladen. Was seine Werkstätten in Kitzbühel verlässt, ist Handwerk in seiner reinsten Form. Interior Design beschreibt der gelernte Tischler als seine Kernaufgabe, er plant Apartments, Ferienhäuser, Hotels und Chalets von Berlin bis Mallorca. „Die Umgebung beeinflusst den Menschen“, sagt er. Mit diesem Einfamilienhaus in Kochau bei Kitzbühel beweisen Gruber und sein Team, wie erst durch Reduktion die Essenz der Dinge hervortritt. „Wir entwickeln ganzheitliche Interior-Design-Konzepte, die dem Charakter des ­Menschen und dem Ort, an dem er lebt, Rechnung tragen.“ Auf 480 Quadratmetern Wohnfläche verwendet Gruber im Wesentlichen nur drei Materialien: Naturstein, amerikanischen Nussbaum und Sichtbeton. Er kann nicht sagen, welches davon sein Lieblingswerkstoff ist: „Es geht nie um ein bestimmtes Material, sondern um die harmonische Verbindung von allen.“ Zusammen mit dem Münchner Architekturbüro Lynx Architects schuf er auf dem Hanggrundstück nicht einfach Zimmer mit spektakulärer Aussicht, vielmehr konzipierte er einzigartige Raumerlebnisse von jedem Blickwinkel aus. Mit Sicht auf das Wilde-Kaiser-Gebirge thront die großzügige Wohnzone des Gebäudes auf der ersten Etage wie ein gläserner Hochsitz. Den Essbereich setzte Gruber zentral unter das lichte Satteldach. Durch die Glasfassade schweift der Blick über das Panorama der Tiroler Bergwelt. Dem Essbereich angegliedert wurde eine offene Küche, die vom Wohnbereich durch ein raumhohes maßgefertigtes Regal mit einzelnen Leuchtkuben abgegrenzt ist, es lässt zwar Blicke durch, garantiert aber dennoch Privatsphäre. Die Dachterrasse jenseits der Kücheninsel lässt die Grenzen zwischen drinnen und draußen verschwimmen. Von hier aus beobachtet die Familie an Herbsttagen, wie sich der Nebel in den Senken im Tageslauf auflöst.

bernd-gruber.at lynx-a.com Fotos: Alexander van Berge Styling: Bregje Nix

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Die vier Schlafzimmer sind im Erdgeschoss untergebracht – auch hier bringen ­Einbauten in Nussbaum, der geschliffene Sichtbeton und klare Linien wohltuende Ruhe, der Ausblick ins Grüne entspannt zusätzlich. „Alles ist höchst individuell ­abgestimmt“, sagt Gruber. „Das Raumkonzept soll für die Persönlichkeiten, die hier leben, einzigartig sein.“ Und nicht nur der Gesamteindruck besticht, jedes Element für sich ist ein Glanzstück. Vom Fitnessraum bis zum Privatkino: Im hohen Grad der Detaillierung lag Gruber zufolge auch die größte Herausforderung dieses Projekts – er hat sie mit Bravour gemeistert.

Seite 8: Das avantgardistische Chalet liegt harmonisch eingebettet in die Tiroler Bergwelt im Auracher Ortsteil Kochau bei Kitzbühel. Seiten 12 / 13: Das Elemente-Trio Sichtbeton, Naturstein und amerikanische Walnuss findet sich durchgängig im gesamten Chalet. Seiten 14 / 15: Hinter Glas: Die großzügige Leselounge über dem Eingangsbereich ist abgetrennt und offen zugleich. Seiten 18 / 19: Die Küche, der Essplatz und das Wohn­ zimmer nehmen die gesamte oberste Etage ein. Seiten 26 / 27: Das Konzept aus den drei Elementen Sichtbeton, Naturstein und Walnuss reicht bis in den Wellnessbereich mit groben Natursteinwänden, ­inszeniert durch Lichtstreifen und Bodenspots. Seite 28: Ruheräume: Die vier Schlafzimmer sind im ­Erdgeschoss untergebracht.

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