Zu Gast in Kitzbühel

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Conny Pipal Fotos Jan Hetfleisch

KITZBÜHEL

ZU GAST IN

Sehnsuchtsorte, Originalrezepte und Geheimtipps



CONNY PIPAL , FOTOS JAN HETFLEISCH

ZU G A ST IN

KITZBÜHEL SEHNSUCHTSORTE, ORIGINALREZEPTE U N D G E H E I MT I P P S

A L LLW W EEYY CCA


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KITZBÜHEL | BICHL ALM


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VO R W O R T, 6 K I T Z B Ü H E L , 10

Kulinarischer Höhenflug am Horn, Alpenhaus, 12 Alm-Menü zur Loungemusik, Berghaus Tirol, 16 Die Bergstation im Stiegenhaus, Bichlalm, 20 Wirt Walter fischt frischen Fisch, Bichlhof, 24

Mehlspeisen mit der besonderen Note, Café Praxmair, 68 Viel Raum für Legenden, Sporthotel Reisch, 70 Die jodelnde Wirtin, Rosi’s Sonnbergstuben, 76 Plüschmaus spielt die Hauptrolle, Café Schatzi, 80 Drei fesche Wirtinnen am Sprung, Seidlalm, 82

Leseratten in der Gamsstadt, Bücherklause, 28

Die kleine Schwester vom Bayerischen Hof, Hotel zur Tenne, 86

Das schönste Wohnen wird Realität, Hagsteiner Immobilien, 30

Ian Fleming im Auftrag seiner Mutter, Tennerhof, 90

Gemüse auf der Streif, Die Hahnenkammbäuerin, 34

Spiel, Satz und Sieg, Tennis in Kitzbühel, 94

Arnold Schwarzeneggers Apfelstrudl, Hahnenkammstüberl, 36

Im Herzen von Kitzbühel, Hotel Tiefenbrunner, 98

Ein Küchenmeister namens Koch, Herbarium, 40 Großmutters bestes Rezept, Il Gusto, 44 Ein echtes Original, Kitzbühel Eyewear, 48 Kleines, feines Schatzkämmerchen, Maurachhofladen, 52 Echte österreichische Wirtshausküche, Mocking, 56 Erinnerungen an damalige Zeiten, Museum Kitzbühel, 60 Zwei Köche in der Küche, Neuwirt, 62 Der Troubadour ist ein Hit, Hansi Hinterseer, 66 Viel Stoff zum Träumen, Franz Prader, 67

Fruchtbares Kleinod, Villa Licht, 104 Der Charme des Chaletstils, Vordergrub, 106 Einmalige fünf Stuben, Weißer Hirsch, 110 Hauben-Küche auf vier Rädern, Winklers Foodtruck, 114 G E H E I MT I P P S , 118 R E I T H , 12 0

Eine umschwärmte Sumserei, Bioimker Foidl, 122 Goldstaub und eine gute Fee, Kitzbühel Lodge, 124 Fürstliches Mahl vorm Wilden Kaiser, Ritterstern, 128 Wandschmuck aus aller Welt, s’Pfandl, 132 G E H E I MT I P P S , 136

AU R ACH , 138

Das Alte in Ehren halten, Auwirt, 140 Hier wohnt die Zufriedenheit, Backhäusl, 144 Hut ab vor den drei Mützen, Branderhofstube, 148 Filmreife Kulisse, Hallerwirt, 152 G E H E I MT I P P S , 156 JOCHB E RG , 158

Frische Fische ganz fidel, Alte Wacht, 160 Bärige Paarhufer und flinke Flusskrebse, Bärenbadalm, 164 Ganz Tirol auf dem Teller, Bärenbichl, 168 Einkehren im Kuhstall, Bruggeralm, 174 Andis schmackhafter Ideentopf, Schwarzer Adler, 178 Lukullisches Viermäderlhaus, Steinberg, 182 G E H E I MT I P P S , 186 KOSTBARE S RU N D UM KITZBÜHE L , 188

Ein magischer Hochgenuss, voller Poesie Esskultur, 190 Ein Kraftplatz mit Weitblick, Jakobskreuz, 194 Meisterlich ausgezeichnete Kulinarik, Restaurant Rosengarten, 196 Gastfreundschaft seit über 400 Jahren, Stanglwirt, 200 G E H E I MT I P P S , 204 R E G I S T E R , 206 I M P R E S S U M , 208


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KITZBÜHEL | BICHL ALM


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Liebe Gäste in Kitzbühel!

Kitzbühel ist eine Stadt mit jahrhundertlanger Tradition und besitzt seit 750 Jahren das Stadtrecht (1271). Dieses Recht wurde Kitzbühel mit Urkunde vom 6. Juni 1271 durch Herzog Ludwig II. dem Strengen von Bayern verliehen. Den ersten bedeutenden wirtschaftlichen Impuls erhielt Kitzbühel mit dem Bergbau. Bereits im frühen 15. Jahrhundert wurde mit dem Abbau von Silber und Kupfer begonnen, der sich bis Mitte des 16. Jahrhunderts zu einem richtigen BergbauBoom entwickelte und Wohlstand in die Stadt und Region brachte. Der historische Stadtkern geht nicht zuletzt auf diese Zeit zurück. Die zweite große Blüte erlebte Kitzbühel mit dem Beginn des Fremdenverkehrs und des Skisports im ausgehenden 19. Jahrhundert. Zu nennen ist hier vor allem Franz Reisch, der als Erster ein Paar Skier nach Kitzbühel brachte und mit seinen Pioniertaten großen Anteil zu der touristischen Entwicklung Kitzbühels beitrug. Die Stadt Kitzbühel ist im Sommer idealer Ausgangspunkt für Spaziergänge, Wanderungen und Bergtouren. Im Winter bildet die Stadt das Zentrum eines großen Skigebiets. Die Lage der Stadt Kitzbühel am Fuße des Hahnenkamms und des Kitzbüheler Horns lässt den Blick auf eine einmalig schöne Bergwelt zu. Mit annähernd 900.000 Nächtigungen im Jahr ist die Region Kitzbühel heute eine Tourismusmetropole ersten Ranges, die ihre Gäste mit vielen größeren und kleineren Events und entsprechender Infrastruktur zu verwöhnen versteht. Der Name Kitzbühel wird ja im Allgemeinen mit Sportveranstaltungen wie dem berühmten Hahnenkammrennen im Winter oder dem internationalen Tennisturnier im Sommer in Verbindung gebracht. Nicht vergessen möchte ich in dieser Aufzählung aber die Kultur. Die vielen hochkarätigen Kulturveranstaltungen, die ebenfalls das ganze Jahr über in Kitzbühel durchgeführt werden, blühen oft – zumeist unberechtigt – ein wenig im Verborgenen. Dabei war die Stadt Kitzbühel in ihrer 750-jährigen Geschichte immer auch ein guter Nährboden für bedeutende Kulturschaffende. Damit möchte ich zum Ausdruck bringen, dass in Kitzbühel ein breit gefächertes Spektrum an Veranstaltungen – verteilt über das ganze Jahr – angeboten wird. Kitzbühel ist aber vor allem ein Ort, in dem der Begriff Gastfreundschaft nicht als Worthülse verstanden, sondern als Symbiose von GAST und FREUNDSCHAFT gelebt wird. In unserer Stadt und den umliegenden Bergen mit ihren traumhaften Ausblicken fühlt sich jeder Gast wohl. Sollten Sie Kitzbühel bisher noch nicht persönlich kennen, so hoffe ich, dass ich Ihnen unsere Stadt ein wenig schmackhaft machen konnte und wir Sie bald bei uns herzlich willkommen heißen dürfen.

VORWORT VON D R . K L AU S W I N K L E R

Bürgermeister der Stadt Kitzbühel


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ZU G A ST IN KIT ZBÜHEL | VORWORT

VORWORT VON DR. VIK TORIA V E I D E R - WA L S E R

Geschäftsführerin von Kitzbühel Tourismus

125 Jahre ist es her, seit unsere Pioniere den Grundstein für unser heutiges Kitzbühel gelegt haben. Auch die naturräumliche Schönheit, eingebettet zwischen dem markanten Kitzbüheler Horn und dem geschichtsträchtigen Hahnenkamm, wird wohl Seines dazu beigetragen haben, diesen Ort zu einem der bekanntesten alpinen Destinationen zu machen. „Das Universum trifft sich in Kitzbühel“, heißt es, und doch präsentiert sich die Region auf eine unaufgeregt edle Art. Großevents und Rückzugsort, Prestige und Ursprünglichkeit, Naturnähe und Urbanität, Leistungssport und Savoir-vivre, die Geschichten von damals und der Zeitgeist von heute finden in Kitzbühel ihren Platz und ihre Daseinsberechtigung. Die Region präsentiert sich dabei so facettenreich, dass es kein Leichtes ist, ihren besonderen Charme in Worte zu fassen. Umso mehr gebührt mein Dank Frau Prior-Callwey – ihr ist es gelungen, mit diesem Bildband einen gleichzeitig niveauvollen wie auch abwechslungsreichen Einblick in die Geschichten, Bilder und Menschen dort zu schaffen. Lassen Sie sich inspirieren, von der Natur und Schönheit der Landschaft Kitzbühels. Spüren Sie den Spirit der quirligen, lebendigen Stadt mit ihrer malerischen Häuserkulisse. Lernen Sie die Menschen in Kitzbühel kennen, selbstbewusst, stark, der Tradition verbunden und gleichermaßen fortschrittlich wie weltoffen. Werte Leserinnen und Leser, freuen Sie sich auf wunderbare Momente in Kitzbühel, schließen Sie die Augen und spüren Sie nach. Auf bald bei uns in Kitzbühel!


KITZBÜHEL | BICHL ALM VORWORT

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KITZBÜHEL | BICHL ALM

Kitzbühel M Ü S S T E M A N D I E B E I D E N B E G R I F F E „ U R B A N “ U N D „T R A D I T I O N E L L“ G EO G R A FI SCH AU F DE N PU N K T B R I N G E N , DA N N G I BT ’ S WO H L KE I NEN ORT IN DIESER SCHÖPFUNG, DER DIES BESSER PRÄSENTIERT ALS KITZBÜHEL .


KITZBÜHEL | BICHL ALM

Wie aus einem Guss lebt hier das Erdige, das Authentische, das Gewachsene neben dem Trendigen, Städtischen, Weltoffenen. Ganz selbstverständlich und als wär’s schon immer so gewesen. Werfen wir einen Blick auf die Geschichte der „Gamsstadt“, spiegelt die Gegenwart harmonisch das Gewesene. Die malerische Seite Kitzbühels brachte mit dem berühmten Maler Alfons Walde (1891– 1958) Farbe in den touristischen Aufstieg. Er zeichnete für unzählige Landschafts- und Wintersportmotive ebenso verantwortlich wie für die Kitzbüheler Gams, das Logo der Stadt. Dass Kitzbühel eine derartige Berühmtheit erlangt hat, ist neben der Geschäftstüchtigkeit des Bürgermeisters, Hoteliers, Skipioniers und Visionärs Franz Reisch auch der einzigartigen Aura dieses bezaubernden Fleckchens Erde zu verdanken. Man könnte wohl sagen: die richtige Idee am richtigen Ort. Und wenn dann noch die richtigen Leut zusammenkommen und ein Quäntchen Glück mitmischt, dann darf ein Wunder geschehen. So war’s wohl damals, als Franz Reisch im Jahre 1893 ein Paar fast zweieinhalb Meter lange Ski aus Norwegen mit in die Tiroler Heimat brachte. Franz Reisch hat erkannt: Wenn man etwas Besonderes auf die Beine stellt, folgen die Menschen auf dem Fuß. Im wahrsten Sinne des Wortes. Er machte Curling und Eishockey in Kitzbühel populär, ließ eine Bob- und Rodelbahn, ja sogar eine Skisprungschanze bauen. Dank seiner geschickten Werbe-

strategie wedelten um die Jahrhundertwende die ersten Touristen auf den hölzernen Brettln die Hänge der Kitzbüheler Berge herunter. Bald fanden die ersten Skirennen statt, die Vorläufer des berühmten Hahnenkammrennens, das heute ein Millionenpublikum begeistert. Mit dem Bau des Grand Hotels und des Bades am Schwarzsee eroberte der findige Geschäftsmann damals die große Welt, die seither dem kleinen, feinen Alpenstädtchen ihre Aufwartung macht. Dass dies niemals anders sein wird, hat auch mit den Kitzbühelern zu tun. Im Grunde ihres Herzens sind diese Menschen jedem freundlich gesinnt und tief mit ihrer Heimat verbunden. Die ehrliche Gastfreundschaft, über Generationen gewachsen, die wunderbaren Bräuche, ehrfurchtsvoll hochgehalten, die alten Werte, authentisch gelebt, sind fest in ihrer Seele verwurzelt. Das „Sie“ will den Einheimischen so gar nicht über die Lippen kommen, ein herzliches „Du“ mundet da viel besser. Apropos: Dass Kitzbühel eine grandiose Hauben-Dichte auftischt, freut natürlich die Feinschmecker aus nah und fern. Ob in den noblen Restaurants, den urigen Wirtshäusern und Hütten, den lässigen Bars, hier kommt jeder auf seinen Geschmack. Hunger auf mehr? Dann lassen Sie sich unseren kulinarischvergnüglichen Streifzug durch Kitzbühel auf der Zunge zergehen. Wir servieren Ihnen ein wahrlich geschmackvolles Menü an Gaumenfreuden à la Gamsstadt.

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Fast ganz oben: Das Alpenhaus liegt unweit des Kitzbüheler-Horn-Gipfels. Franz, Franziska, Ursula und Hans-Peter Reisch heißen die Gäste herzlich willkommen. Stubenreine Gaststätte hoch über der Gamsstadt. Traumhafter Ausblick von der Sonnenterrasse.


KIT ZBÜHEL | ALPENHAUS A M KITZBÜHELER HORN

Kulinarischer Höhenflug am Horn ALPE NHAUS A M KITZBÜ HE LE R HORN

Diese Geschichte lasse man sich auf der Zunge zergehen. Aber der Reihe nach: Urgroßvater Franz Reisch ist von Kufstein nach Kitzbühel gekommen und hat aus dem verarmten Bergwerksort die berühmteste Tourismusstadt der Welt gemacht. Und weil sich ebendieser Uropa ins Kitzbüheler Horn verliebte, erwarb er obendrein dort oben eine Liegenschaft und machte daraus eine Herberge samt Gastwirtschaft. Danach hat Großvater Walter am Kitzbüheler Horn ein Hotel inklusive Gasthaus bewirtschaftet. Schließlich übernahm Vater Ernst Walter den Betrieb im Jahr 1973, machte alsdann einen Tagesbetrieb daraus und baute eine prachtvolle Panoramastraße aufs Kitzbüheler Horn. Klingt alles unglaublich? Doch, die Geschichte der Familie Reisch hat sich genau so zugetragen. Und wer nun denkt, dass die Wirtschaft mit dem „Von Generation zu Generation“ so weitergeht, hat vollkommen recht. Seit 1996 ist nämlich Franz Reisch in vierter Generation am Ruder – als begeisterter Wirt und als leidenschaftlicher Chefkoch. Seine bezaubernde Tochter Franziska heißt die Gäste auf 1670 Meter Seehöhe herzlich willkommen. Sie kümmere sich auch um alles Administrative rund ums Alpenhaus, sagt die Franzi, wie sie von allen gerufen wird. Ihr fescher Bruder Hans-Peter bereitet die besten Mehlspeisen und bewältigt sonst noch allerlei wichtige Aufgaben. Natürlich hat auch Ursula Reisch, die Gattin vom Franz, alle Hände voll zu tun: Wenn sie nicht gerade in ihrem Hauben-gekrönten Gasthof Jodlbühel in Jochberg zu tun hat, „schupft“ sie im Alpenhaus souverän den Souvenirladen. So etwas nennt man eine fantastische Familienbande.

ALPE N HAUS A M KITZBÜHELER HORN

Kitzbüheler Horn 7 6370 Kitzbühel Tel.: +43/53 56/647 61 info@alpenhaus.at alpenhaus.at

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KIT ZBÜHEL | ALPENHAUS A M KITZBÜHELER HORN

Spinatknödel FÜR CA. 4 PERSONEN

3 EL Öl 80 g Zwiebel, klein gewürfelt ca. 65 ml Milch 250 g Rahmspinat (tiefgekühlt), 2 Stunden vor Zubereitung auftauen lassen 250 g Blattspinat (tiefgekühlt), 2 Stunden vor Zubereitung auftauen lassen 2 TL Salz plus etwas mehr für das Kochwasser 1 TL Pfeffer 1⁄2 TL frisch gemahlene Muskatnuss 1 TL durchgepresster Knoblauch 4 EL gehackte Petersilie 400 g Knödelbrot 3 Eier ANRICHTEN

200 g Butter 200 g Parmesan 30 g Schnittlauch, fein gehackt

Das Öl in einem Topf erhitzen und die Zwiebel darin anschwitzen. Mit der Milch ablöschen und den aufgetauten Rahmspinat sowie Blattspinat unterheben. Das Salz, den Pfeffer, den Muskat, den Knoblauch sowie die Petersilie ebenfalls zugeben und untermischen. Dann das Knödelbrot gut einarbeiten. Zuletzt die Eier zufügen und alles zu einem Knödelteig vermengen. Anschließend 15 Minuten ruhen lassen. • Währenddessen Salzwasser in einem großen Topf erhitzen. Aus dem Teig Knödel formen und für ca. 10 Minuten in das siedende Wasser geben. Anschließend vorsichtig herausnehmen. • Zum Anrichten die Butter zerlassen und den Parmesan reiben. Die Spinatknödel mit der Butter, dem Parmesan und dem Schnittlauch auf einem Teller anrichten und servieren.


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Alois Sieberer liebt das Leben als Hüttenwirt am Hahnenkamm. Am Räucherofen vor dem Haus kommt niemand vorbei. „Taugt ma“-Servietten taugen auch den Gästen. Sonnenuntergang überm Berghaus.


KIT ZBÜHEL | BERGHAUS TIROL

Alm-Menü zur Loungemusik B E RG HAUS TIROL

„Taugt ma“ steht auf der Karte und auf den Servietten. Uns taugt’s auch. Hier oben auf 1750 Metern befindet man sich auf historischem Boden. Das Berghaus Tirol ist das letzte realisierte Projekt auf dem Hahnenkamm des großen Malers und Architekten Alfons Walde. „Es gibt ein Foto aus dem Jahr 1937. Da war hier eine Baustelle“, weiß Alois Sieberer, Hüttenwirt und Bruder von Haubenkoch Martin Sieberer, der seine Kochkunst am anderen Ende von Tirol, in Ischgl, zum Besten gibt. Alois hat vor Kurzem das Berghaus Tirol übernommen: „Ich war mit meinem Bruder in Ischgl. Dann wollte ich wieder heim, zurück in die Kitzbüheler Alpen,“ sagt er und zeigt zufrieden auf die umliegenden Grasberge, hinüber zum Steinbergkogel und, wie er sagt, auf seinen Heimatberg, zur Hohen Salve. So war es eine logische Konsequenz, dass der gebürtige Hopfgartener die Gelegenheit beim Schopfe gepackt und das Berghaus Tirol übernommen hat. Oben angekommen wartet gleich eine delikate Überraschung auf den hungrigen Wanderer: Der würzig-rauchige Duft aus dem Räucherofen verspricht ein besonderes Geschmackserlebnis. Was Küchenchef Peter Russek dann auf die Teller hext, übertrifft alle Erwartungen, was dem Wirt Alois wiederum ein zufriedenes Lächeln auf die Lippen zaubert: „Mit unseren herrlichen Tiroler Fischen haben wir das Beste vor der Haustüre. Da braucht man nicht groß in der Ferne zu fischen. Dazu servieren wir noch unser einfaches Konzept einer klassischen Hütte.“ Mit dem Einläuten – auf diese Weise wurden die Bauersleute in früheren Zeiten zur Mahlzeit gerufen – werden nun auch im Berghaus die Gäste zum Alm-Menü mit Zungentratzerln vom Almrind gelockt. Dass im Hintergrund dazu statt Volksmusik chillige Loungemusik läuft, bringt den Hüttenwirt Alois schon wieder zum Lachen: „Unser junges Team gibt bei der Musikauswahl den Ton an. Von mir aus würde den ganzen Tag Volksmusik laufen.“ Direkt unter dem Berghaus Tirol führt ein Wanderweg vorbei, der für ein spannendes Abenteuer sorgt: Verschiedenste Stationen stellen neun Schlüsselstellen der berüchtigten Streif spielerisch dar. Nach dieser actionreichen Runde ist das Berghaus Tirol ein beliebtes Ziel, um Hunger und Durst zu stillen.

Anlehnen an den Schindeln und der Loungemusik „zualosen“.

B E RG HAUS TIROL

Hahnenkamm 21 6370 Kitzbühel Tel.: +43/53 56/624 70 berghaustirol.at

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KIT ZBÜHEL | BERGHAUS TIROL

Räucherforelle FÜR 10 FORE LLEN

10 Tiroler Gebirgsforellen 1,5 kg Salz 100 g Zucker 1 EL Pfefferkörner 5 Lorbeerblätter 1 EL Wacholderbeeren plus etwas mehr zum Räuchern 1⁄2 Bund Dill, grob gehackt 5 Knoblauchzehen, angedrückt 0,5 kg Buchenholzspäne 2 Zweige Thymian

Die Forellen ausnehmen, die Kiemen entfernen und waschen. 10 l warmes Wasser, das Salz, den Zucker, die Pfefferkörner, die Lorbeerblätter, die Wacholderbeeren, den Dill und den Knoblauch zu einer Lake verrühren und die Forellen 12 Stunden darin einlegen. • Anschließend die Forellen aus der Lake nehmen, waschen und trocknen lassen. Auf einem Haken in den Räucherofen hängen. Die Holzspäne, Wacholderbeeren und die Thymianzweige direkt über der Flamme auf einem Rost platzieren. Die Forellen bei 80–90 °C etwa 45 Minuten räuchern. Sobald sich die Rückenflossen leicht herausziehen lassen, sind die Forellen fertig. • Die Forellen sofort servieren und als Beilagen beispielsweise Sahnekren (Sahnemeerrettich) und Bauernbrot oder Sahnekren und Petersilienkartoffeln dazu reichen.


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Hoch über Kitzbühel: die BichlAlm. Almflair neu interpretiert.


KITZBÜHEL | BICHL ALM

Die Bergstation im Stiegenhaus BICHLALM

Wenn der Vater mit dem Sohne – oder man könnte auch so beginnen: Es war einmal ... Wie immer man es auch dreht und wendet, die Geschichte von Klaus und Niko Gasteiger klingt wie ein wahr gewordenes Märchen. Hoch über Kitzbühel haben die beiden aus einer alten Hütte eine Edelalm gezaubert. Sieben Jahre ist das Haus leer gestanden. Dann hat Vater Klaus seinen Traum verwirklicht: „Schon viele Jahre zuvor wollte ich die BichlAlm kaufen“, erzählt er und lehnt sich zufrieden zurück. Direkt neben dem Doppelsessellift hat er 2015 ein Refugium geschaffen, das den staunenden Besucher auf Augenhöhe mit den unzähligen umliegenden Gipfeln der Tiroler und Salzburger Bergwelt bringt. Die grandiose Glasfront in der Nikos-Lounge gibt den Blick frei auf den Hahnenkamm, den Großvenediger, den Pass Thurn, die Hohen Tauern, den großen und den kleinen Rettenstein und wie sie alle sonst noch heißen mögen, die stolzen Erhebungen rundherum. Es sei ein magischer Kraftplatz, dem Himmel ganz nah, sagt man über die BichlAlm. Das gilt gleichermaßen für die nahe gelegene kleine Kapelle, die aus dem alten Holz der einstigen Hütte erbaut wurde. Auch im Inneren der BichlAlm findet man so manches Relikt des ehemaligen Hauses, an dessen ursprünglichem Platz nun ein edles Almparadies steht. So findet man noch den alten Mühlstein der früheren Feuerstelle als Fundament für den offenen Kamin in der LuxusLounge. „Im Stiegenhaus haben wir die letzte Stütze der alten Gondelbahn von der Bergstation und den Sessel des ehemaligen Einsersesselliftes eins zu eins im Original einbauen lassen“, erzählt Niko, während Papa Klaus von der Kulinarik schwärmt und dies mit einer zünftigen Brettljausn unter Beweis stellt. Auf der BichlAlm wird vorzüglich aufgetischt. Küchenchef Jürgen Nentwich mag die gutbürgerliche Tiroler Küche, das Hausgemachte aus regionalen Produkten, und am liebsten mag er alte, fast vergessene Gerichte wie die Blattln mit Schlamperkraut. Vieles wird hier selbst gemacht, natürlich auch der Käse, von der Milch der Kühe, denen man auf dem Weg hier herauf begegnet.

Kaffeepause für den Juniorchef Niko Gasteiger. Weinselige Augenblicke für Seniorchef Klaus Gasteiger.

BICHLALM

Familie Gasteiger Am Rehbühel 27 6370 Kitzbühel Tel.: +43/53 56/718 88 bichlalm.at

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Gedünstetes Weißkraut oder Schlamperkraut Frisch geerntetes junges Weißkraut zählt zu den köstlichsten Herbstgemüsen. Es wird verschiedensten Zubereitungen unterworfen. Solange es jung ist und einen frischen Eigengeschmack aufweist, sollte man mit Gewürzen sehr zurückhaltend sein.

FÜR CA. 4 PERSONEN

800 g Weißkraut (Weißkohl) 1 EL Öl 50 g Butter 100 g Zwiebeln, fein gewürfelt 20 g Knoblauch, fein gehackt 100 g Speck, fein gewürfelt Salz weißer Pfeffer aus der Mühle 10 g Kümmel Maisstärke (nach Bedarf)

Das Kraut von den Strünken sowie den groben Blattrippen befreien und „feinnudelig“ schneiden (hobeln) oder in kleine quadratische Würfel. • Das Öl und die Butter in einem Topf zerlassen. Die Zwiebel leicht darin anschwitzen, nach 6 Minuten 30 Sekunden den Knoblauch und die Speckwürfel zugeben und kurz mitrösten. • Dann das Kraut mit etwas Salz, Pfeffer und Kümmel zufügen und bei kleiner Hitze und geschlossenem Deckel in ca. 20 Minuten knackig weich dünsten. Nach Bedarf mit etwas Maisstärke abbinden. • Das Kraut als – geradezu unerlässliche! – Beilage zu Blattln, mildem Beinschinken oder Spanferkel servieren.

Blattln, Bladln oder Platteln So wie das Kiachl- und das Krapfenessen ist auch das Blattlessen ein Gesellschaftsessen. Als Außenstehender zu so einem Essen eingeladen zu werden, ist schon eine große Ehre. Es macht einfach Spaß, in einer größeren Runde diese frisch gebackenen Köstlichkeiten nach und nach, sobald sie aus der Küche kommen, zu verzehren.

FÜR CA. 4 PERSONEN

400 g glattes Weizenmehl (ein wenig Mehl braucht man zum Bestäuben der Arbeitsfläche) 50 g Butter, zerlassen 250 ml Milch 2 Eier (à 50 g) Salz Backfett (entweder reines Butterschmalz oder eine Mischung aus Butterschmalz und Kokosfett bis zu einem Verhältnis von 1:1)

Das Mehl sieben. Die Butter zerlassen. Dann die Milch, die Butter, die Eier und eine Prise Salz zum Mehl geben und alles zu einem glatten geschmeidigen Teig kneten. Anschließend 1⁄2 Stunde ruhen lassen. • Den Teig auf einer bemehlten Arbeitsfläche zu Messerrückenstärke ausrollen und nach Belieben Rechtecke oder Rhomboide, d. h. große Rauten, (ca. 10 x 5 cm) aus dem Teig schneiden. • Das Backfett auf 180 °C erhitzen und die Blattln beidseitig darin ausbacken. Herausnehmen, auf Küchenpapier abtropfen lassen und heiß, wie oben und rechts beschrieben, servieren.


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Zum Ausbacken wird nur bestes Butterschmalz verwendet, dem manche Kokosfett beimengen, um die Hitzeempfindlichkeit etwas zu reduzieren. Öl bringt geschmacklich kein gutes Resultat und ist außerdem schwerer verträglich als Butterschmalz. Die Erwachsenen essen die ersten frischen Blattln mit Kraut, um die nächsten dann gezuckert, mit Preiselbeeren, Marmelade oder Apfelmus zu verspeisen. Die Kinder essen sie für gewöhnlich mit Puderzucker und Marmelade und trinken Milch oder Kakao dazu.

TIPPS

1. Gibt man den angeschwitzten Zwiebeln etwas Paprikapulver hinzu, so erhält man ein Paprikakraut, das so manchen Feinschmecker erfreut. 2. Statt Weißkohl kann man auch – das nach seiner Form benannte – Spitzkraut (Spitzkohl) verwenden. Es hat einen besonders feinen Geschmack!


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Gastgeberin Andrea Hopfner in ihrem Kräuterparadies. Hausherr Walter Hopfner nach reicher Ernte. In freudiger Erwartung auf ein genussvolles Menü.


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ZU GAST IN KITZBÜHEL | IMPRESSUM

DER FOTOGRAF

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1. Auflage 2021 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

DIE AUTORIN

Conny Pipal ist Chefredakteurin von „Unsere Kitzbühelerin“ und kennt die Region wie ihre eigene Westentasche. Mit viel Charme und Feingefühl erschafft sie ein ganzheitliches Bild dieser Region, die sie tief ins Herz geschlossen hat.

Jan Hetfleisch ist seit 2012 als selbstständiger Fotograf und Journalist für die Österreichische Presseagentur APA und die weltweit größte Bildagentur Getty Images tätig. Aus Völs bei Innsbruck (Österreich), übernimmt er vorwiegend Fotoaufträge für Westösterreich, aber die 9.000-Seelengemeinde ist auch der Ausgangspunkt seiner Dokumentarreisen in die ganze Welt.

Dieses Buch wurde in C A L LW E Y Q U A L I TÄT für Sie hergestellt: Beim Inhaltspapier haben wir uns für ein Magno Matt in 150 g/m2 entschieden – ein matt gestrichenes Bilderdruckpapier. Die gestrichene, mattierte Oberfläche gibt dem Inhalt einen edlen und hochwertigen Charakter. Das Hardcover besteht aus einer besonderen Kombination aus geprägter Buchdecke und einer aufkaschierten Banderole. Dieses Buch wurde in Deutschland gedruckt und gebunden bei optimal media GmbH in Röbel/Müritz.

B ILDNACHWE IS

S. 9, 10: ©Kitzbuehel Tourismus; S. 60–61: Museum Kitzbühel; S. 66: ©TexTour; S. 96: ©Kitzbuehel Tourismus; S. 115: Paul Dahan (l.o.), Mathäus Gartner (l.u., r.); S. 117: Christian Winkler; S. 90–93: Tennerhof; S. 94–95: Kitzmedia; S. 119: Bauernhausmuseum Hinterobernau (o.l.), Armin Vasilico, Kitzbühel (o.r.), Filmfestival Kitzbühel GmbH (u.r.); S. 137: ©Kitzbuehel Tourismus (o.), Reinhardt & Sommer (u.l.), ©Berggasthaus Hennleiten / Aschaber Ulrich (u.r.); S. 157: ©Kitzbuehel Tourismus (o.), Buß und Gaaß Hochwildalmhütt (u.); S. 164–167 ©Michael Werlberger; S. 187: ©Kitzbuehel Tourismus (o.l.), Bauernhausmuseum Jochberg (o.r.), Kunstraum Café Jochberg (u.); S. 196: www.plgphotostudio.com / Attila Sólyom (o.), Lukas Kirchgasser (u.r.); S. 190–193: Peter Kühnel; S. 200–203: Stanglwirt; S. 195: Bergbahn Pillersee GmbH; S. 205: St. Johanner Wochenmarkt (u. l.), Tourismusverband Kaiserwinkl (o.), ©TVB Wilder Kaiser / rol.art images (u.r.); die übrigen Bilder stammen von Jan Hetfleisch.

HINTER DEN KULISSEN

An alles haben Conny und Jan gedacht: Hoffentlich ist unser Hotel heimelig, unser Geist offen für Inspirationen, unser Körper so fit, dass wir auch die steilsten Anstiege meistern. Doch eines hatten die beiden nicht bedacht: Dass jeder Gastronom nicht nur für unsere Leser kocht, sondern auch für die zwei. So kam es, dass die Autorin und der Fotograf schon bei den frühmorgendlichen Shootings so richtig verwöhnt wurden. Und weil man sich in Kitzbühel ja nicht lumpen lässt, gab es nach der Hauptspeise noch ein leckeres Dessert. Da die servierten Köstlichkeiten gar überall vorzüglich mundeten, fanden die zwei einfach kein Rezept zum Neinsagen. Erst die Waage machte dem haltlosen Schlemmen gnadenlos ein Ende. Natürlich erst, als der lukullische Ausflug in die Kitzbüheler Alpen vorbei war.

VIEL FREUDE MIT DIESEM BUCH WÜNSCHEN IHNEN

Projektleitung: Amber Holland-Cunz Lektorat: Constanze Lüdicke Schlusskorrektur: Asta Machat Grafische Gestaltung & Satz: Claudia Eder, Schönburg Herstellung: Dominique Scherzer


KITZBÜHEL BEGEISTERT

DIE SCHÖNSTEN SEITEN KITZBÜHELS.

Rund ums Jahr begeistert Kitzbühel seine Besucher auf besondere Weise. Das Buch lädt auf eine unterhaltsame Reise voller Genüsse ein, auf der Kulinarik, Kultur und Kostbares dieser Region im Rhythmus der Jahreszeiten vorgestellt wird. Es nimmt uns mit zu Spaziergängen durch unvergleichliche Orte und zur Einkehr in haubengekrönte Restaurants, in die gemütlichen Stuben der traditionellen Wirtshäuser, auf die urigen Almhütten. Stets mit der Aussicht auf die atemberaubende, einzigartige Landschaft der Kitzbüheler Alpen.

• Die 40 besten Restaurants, Wirtshäuser, Gasthöfe und Almhütten in und rund um Kitzbühel • Inklusive den besten Geheimtipps für Unternehmungen in der Region • Unvergleichliche Landschaftsaufnahmen und persönliche Liebeserklärungen an Kitzbühel


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