Gärten des Jahres 2018

Page 1

D

ie

50 sch

F E R D I N A N D G R A F LU C K N E R – KO N S TA N Z E N E U B A U E R

gärten

GÄRTEN DE S A J HRES 2018 v

at

ö ns

ten Pr i


PAR TNER UND JUROREN

Jens Spanjer Präsident Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur DGGL e. V. Stiftung Schloss Dyck Petra Hirsch PETRA HIRSCH Gartenplanung Preisträgerin GÄRTEN DES JAHRES 2017 August Forster Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e.  V. Irene Burkhardt Vizepräsidentin Bund Deutscher Landschaftsarchitekten bdla Andrea Kögel Chefredakteurin Mein schöner Garten Jonas Reif Verantwortlicher Redakteur Gartenpraxis Tanja Braemer Chefredakteurin Garten + Landschaft und Chefredakteurin Topos Konstanze Neubauer Autorin

GÄRTEN DES JAHRES CALLWEY VERLAG GARTEN + LANDSCHAFT MEIN SCHÖNER GARTEN BGL, BDLA, DGGL KANN


Die 50 schönsten Privatgärten

FERDINAND GRAF LUCKNER KO N S TA N Z E N E U B AU E R

CALLWEY


I N H A LT

ab Seite 14

6 12

1. Preis/Auszeichnungen

14

1. Preis Meisterwerk in Sachen Raumbildung Raum Nürnberg, Bayern Koch + Koch Gartenarchitekten

22

Auszeichnungen Ein lauschiges Plätzchen für alle Dreieich, Hessen Rudolph Garten- und Landschaftsbau

30

04 05

Einleitung

38

46

54

ab Seite 46

ab Seite 54

86

Baden im Designergarten Detmold, Nordrhein-Westfalen L-A-E Landschaftsarchitektur Ehrig & Partner

90

Rückzugsort im Laubengang Aesch, Kanton Basel-Landschaft, Schweiz Parc’s Gartengestaltung GmbH

94

Ein Hang wird Garten Aachen, Nordrhein-Westfalen Richter Garten GbR Ausführung

98

Dem Himmel entgegen Alpbachtal, Tirol, Österreich Garden4you.at

Wiedergeburt eines Hofgartens Münsterland, Nordrhein-Westfalen Daldrup Gärtner von Eden

102

Alles ist eins Starnberg, Bayern Stephan Maria Lang

Garten-Verführung vom Feinsten Krefeld, Nordrhein-Westfalen Frensch GartenLandschaftsplanung

106

Garten zu einer denkmalgeschützten Villa Hamburg BSS Garten- und Landschaftsarchitekten

Friesische Sommerfrische Jever, Niedersachsen Jens Gerdes, Garten- und Landschaftsbau GmbH

112

Manche mögen’s minimalistisch Unna, Nordrhein-Westfalen Klute, Gärtner von Eden

116

Ein Gräsergarten in Weiß und Grün Gut Stockseehof, Stocksee, Schleswig-Holstein Graf Garten Akademie

Ein Beispiel für Gartenkultur Bergisches Land, Nordrhein-Westfalen Frank Schroeder Gartenmanufaktur und Landschaftsbau

62

Projekte

64

120

Ein klassischer Garten für die ganze Familie Norddeutschland Horeis + Blatt Garten- und Landschaftsarchitekten

Ein Ufergarten in Potsdam Potsdam, Brandenburg Planorama Landschaftsarchitektur

124

Schwimmen am Hang Westerwald, Rheinland-Pfalz GartenLandschaft Berg

Kleiner Garten – ganz groß! Zirndorf, Bayern WLG Wollborn Landschaftsarchitekten GmbH

128

Wandelgarten zu einer privaten Galerie Weinheim, Baden-Württemberg Bettina Jaugstetter, Büro für Landschaftsarchitektur

134

Verschmelzung von Natur und Ästhetik Lilienthal, Niedersachsen Naturgartenplanerin und Wildstaudengärtnerin Julia Wehner

138

Klare Form und grüne Eigendynamik Köln, Nordrhein-Westfalen Brigitte Röde

68

72

Ein Bauerngarten im Voralpenland Benediktbeuern, Bayern Dipl.-Ing. Wolfgang R. Mueller + Partner

76

Zimmer in Grün Hilden, Nordrhein-Westfalen Gartenwerk sander.schumacher.gmbh.co.kg

80

Die pure Schönheit der gestalteten Natur Bad Wiessee, Bayern Fuchs baut Gärten, Gärtner von Eden


ab Seite 76

ab Seite 146

ab Seite 250

142

Großzügigkeit mit Schwung Soester Börde, Nordrhein-Westfalen Klute, Gärtner von Eden

198

Ein Vorbild für das Tegernseer Tal Tegernsee, Bayern Fuchs baut Gärten, Gärtner von Eden

146

Der eigene Garten – ein Erlebnisraum Kanton Thurgau, Schweiz Grimm Gärten GmbH

202

Ein Esszimmer am Teich Raum Stuttgart, Baden-Württemberg Otto Arnold GmbH

150

Gartenbilder hinter Glas Chiemgau, Bayern Mühlbacher und Hilse Landschaftsarchitekten PartGmbB

206

Der Charme des englischen Landgartens Norddeutschland Horeis + Blatt Garten- und Landschaftsarchitekten

156

Form kontra Fülle Westhofen, Rheinland-Pfalz rheinblau 2_Objekt Design_Kommunikation

210

Den Wald als Nachbarn Region am Zürichsee, Kanton Zürich, Schweiz Parc’s Gartengestaltung GmbH

160

Verwunschene Wasserwelten Grevenbroich, Nordrhein-Westfalen gartenplus – die gartenarchitekten

214

Weite Gartenwelten Region Zürichsee, Kanton Zürich, Schweiz gardens Gartenideen AG

164

Gerahmtes Naturgemälde Region Zürichsee, Kanton Schwyz, Schweiz gardens Gartenideen AG

218

Im Reich der Kois und Schildkröten Kreis Heinsberg, Nordrhein-Westfalen Richter Garten GbR Ausführung

168

Lieber Wasser statt Rasen Werne, Nordrhein-Westfalen Daldrup Gärtner von Eden

222

Geheimnisvoll-grüne Waldwelt Willich, Nordrhein-Westfalen Dipl.-Ing. Wolfgang R. Mueller + Partner

172

Ein Kreativgarten für die ganze Familie Hergenfeld, Rheinland-Pfalz Architekturbüro Skobowsky

226

Rückkehr in den geliebten Garten Fulda, Hessen Heil Landschaftsarchitektur

178

Im Geiste Capability Browns Schwanden, Kanton Glarus, Schweiz Raymond Vogel Landschaften AG

232

Ein Garten in den Ammersee-Auen Pähl am Ammersee, Bayern Koch + Koch Gartenarchitekten

182

Raum für die Natur auf der Höri (Halbinsel am Bodensee), Baden-Württemberg GRIMM garten gestalten GmbH

236

Entspannung auf allen Ebenen Gallspach, Oberösterreich, Österreich neuland gmbh

186

Auszeit im eigenen Grün Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen Gartenwerk sander.schumacher.gmbh.co.kg

240

Gegensätze mit Anziehungskraft Köln, Nordrhein-Westfalen gartenplus – die gartenarchitekten

190

Landschaftspark für Generationen Emsland, Niedersachsen hammerich landschaftsarchitektur

244

Konzentration auf das Wesentliche Züricher Oberland, Kanton Zürich, Schweiz dardelet landschaftsarchitektur

194

Eine Passion für lebende Kunstwerke Bad Krozingen, Baden-Württemberg Fautz die Gärten, Axel Fautz GmbH

248

Die Sinnlichkeit der Pflanzen Großraum Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen 3Plus Freiraumplaner

254 264

Adressen und Pflanzenregister Impressum/Bildnachweis



EINLEITUNG

Von Ferdinand Graf Luckner

Perspektivenwechsel Der Garten durch die Kamera

06 07

Irgendwann taucht sie regelmäßig auf, diese eine Bemerkung. All jenen, deren Welt jenseits der eigenen Gartengrenze weitergeht, liegt sie auf den Lippen, und es ist nur eine Frage der Zeit, bis sie herauskommt. „Sie haben ja einen tollen Beruf, Sie sehen ja so viele Gärten.“ Ja, so ist es, wir arbeiten da, wo andere sich erholen, und das ist ein großes Vergnügen. Es ist nicht nur das, es ist vor allem ein Beruf, der ernst genommen immer noch Spaß macht, auch wenn es danach klingt, als sei ein Hobby zur Berufung geworden. Kurze Nächte im Hochsommer, eine lan­­ge Pause im Winter und dazwischen schlechtes Wetter – es gibt keinen Grund, sich die Freude verderben zu lassen. Das geht anderen Berufsgruppen auch so, aber dafür stehen sie nicht im ersten Licht des Tages und in taunasser Wiese in schönen Gärten. Bestenfalls können Förster oder Jäger die Begeisterung für diesen besonderen Moment verstehen, allerdings bringen sie keine spektakulären Bilder mit nach Hause. Am ehesten teilt man diese Begeisterung mit Gärtnern, welche die Zeit der feuchten Luft und intensiven Düfte kennen, die meisten von ihnen jedenfalls.

Prinzip von Schuss und Gegenschuss Ganz am Anfang einer journalistischen Fotografen-Ausbildung steht die Erkenntnis der Wechselwirkung von Schuss und Gegenschuss, das Spiel mit Perspektiven zur nachvollziehbaren Darstellung eines Sachverhalts. Um eine Geschichte in Bildern zu erzählen, reicht es nicht, an einem Ort zu stehen und viele Male auf den Auslöser zu drücken, vielleicht am Zoom zu drehen. Ob hoch oder tief, ob links geschwenkt oder rechts gedreht – die Darstellung bleibt so im wahrsten Sinn des Wortes „stehen“. Etwas Unvollständiges, Eindimensionales und ganz sicher Hochlangweiliges kommt auf diese Weise zustande. Die Bilder transportieren vor allem Desinteresse, das Unbeteiligtsein des Fotografen oder dessen Zeitnot auf dem Weg zurück zum Bus. Vielen Urlaubsfotos hängt dieses Übel an. Der Anspruch an die Bilder eines Ortes erschöpft sich in der schlichten Dokumentation der Bedingungen. Einem Garten kann man auf diese Weise aber denkbar schlecht beikommen.

Der Umkehrschluss bedeutet Bewegung, Dynamik, mindestens die Veränderung des Standortes, andere Höhen und auch Zeitpunkte. Die Kamera entdeckt und offenbart auf diese Art die Vielschichtigkeit eines Gartens aus der Summe verschiedener Perspektiven.

Die Gärten der Nachkriegszeit Die meisten Gärten meiner frühen Wahrnehmung in den 60er-Jahren waren noch von der Not der Menschen nach einem zerstörerischen Krieg geprägt. Zur Versorgung waren die notwendigen Flächen meist im hinteren, vom Haus möglichst weit entfernten Gartenteil angelegt, eingerahmt oder nur unterbrochen von Obstgehölzen. Nicht selten gab es neben den Beeten für Kohl, Kartoffeln und Rüben auch noch einen Holzverschlag für Hühner oder Hasen. Davor eine Rasenfläche unter alten Obstbäumen, deren Früchte noch vollständig verwertet wurden. Eine typische Eigenschaft dieser Gärten war es, dass man sie mit einem Blick vollständig erfassen konnte. Die Gärten waren transparent. Es gab, vielleicht mit Ausnahme des Komposthaufens, keine verborgenen Gartenbereiche. Der Betrachter brauchte sich also nicht auf den gradlinigen Sandweg in den hinteren Teil zu begeben, um den Garten als Ganzes zu erkennen. Das schlichte Konzept brachte keinen Betrachter auf die Idee, das Haus vom Nutzgarten aus in Augenschein zu nehmen. Es wurde maßgeblich von der Straße aus wahrgenommen und verbarg auf der Gartenseite häufig sein Gesicht aus einer anderen Zeit. So hatte man schnell alles gesehen. Uns Kinder hat das übrigens nicht aufgehalten, denn zwischen den Bäumen war genug Platz zum Spielen, und bis zu den Johannisbeeren ist nicht jeder Ball gerollt. Wir konnten Iglus bauen und als Baustelle getarnte Löcher graben, sehr zum Leidwesen der anderen Gartennutzer. Es gab Rhabarber aus dem Zuckerglas und Stachelbeeren, welche die Großmutter mit zerkratzten Händen aus den Sträuchern holte. Die journalistische Grundregel von Schuss und Gegenschuss als Mittel einer spannenden Berichterstattung hätte es in diesen Gärten also schwer gehabt. Nicht umsonst war zu dieser Zeit das Angebot an Gartenfotos kaum entwickelt. Und wenn, dann bekamen Bilder, noch dazu in Schwarz-Weiß, wenig Raum in den damaligen Medien.


GÄRTEN DES JAHRES

Koch + Koch

1. PREIS

Meisterwerk in Sachen Raumbildung

14 15

„Pflanzen Sie doch nicht so viel Phytomasse“, soll der Auftraggeber ausgerufen haben, als er den Plan von Gartenarchitekt Alexander Koch sah. Auf ihn wirkte das Ganze wohl wie ein „großes botanisches Chaos“. Doch hier steht kein einziger Baum, kein Strauch zu viel. Dieser Garten besitzt eine solch räumliche Tiefe durch gekonnte Raumbildung, die ihn zu einem Erlebnis werden lässt.

oben: Das erhöht liegende schmucke Haus ist durch die Bepflanzung geschickt in den Garten eingebunden worden.

rechts: Raumbildung mit Gespür: Das Haus aus den frühen 50er-Jahren und der Garten sind zu einer Einheit zusammengewachsen. Im Vordergrund: ein Zierapfel (Malus sargentii) und Hortensien 'Annabelle' (Hydrangea arborescens).




Sitzplätze für alle Gelegenheiten rund um den Pool: Hier kann man zusammenkommen, sich aber auch zurückziehen. Im Hintergrund: das Poolhaus.


GÄRTEN DES JAHRES

Frank Schroeder

AUSZEICHNUNG

56 57 Der Ommertalhof ist der beste Beweis, dass auch in Mitteleuropa gestalterisch anspruchsvolle und handwerklich wie bautechnisch überzeugende Gärten möglich sind. Das sensibel sanierte und erweiterte Gebäude-Ensemble sowie die stimmige Integration in die Landschaft sind wesentliche Bestandteile des überzeugenden Gesamtkonzeptes. Verbunden ist dies mit einer vielseitigen Bepflanzung, die von künstlerisch bis naturnah beinahe das gesamte Repertoire der Möglichkeiten aufzeigt und trotz der Arten- und Formenvielfalt keineswegs überladen wirkt. Jonas Reif

oben: Leben steckt in jeder Mauerritze – zwischen den Steinen fühlen sich Spezialisten wie die Hauswurz wohl.

rechts: Etwa 2000 verschiedene Sorten Gehölze, Stauden, Gräser, Farne und Zwiebelpflanzen gibt es in diesem Landschaftsgarten.



GÄRTEN DES JAHRES

Horeis + Blatt

PROJEKTE

Ein klassischer Garten für die ganze Familie

64 65

Wie sieht ein guter Familiengarten aus? Am besten ist er so gestaltet, dass jeder dort Platz für seine Bedürfnisse findet. Dann wird der Garten zum viel genutzten und geliebten Lebensraum. In diesem Beispiel aus Norddeutschland darf die gesamte Fläche als Spielplatz genutzt werden, gleichzeitig ist der Garten aber auch Begegnungsstätte und Rückzugsort.

oben: Keine Einschränkung in der Gestaltung und trotzdem Platz zum Spielen.

rechts oben: Der Sitzplatz ist mit Banera-Quarzit gepflastert, einem der wenigen Sandsteine, die das norddeutsche Wetter mit seiner hohen Luftfeuchte und den häufigen Niederschlägen vertragen. Aus dem gleichen Material sind die Stützen der Pergola gefertigt.

rechts unten: Einen schönen Blick hat man von der leicht erhöhten Terrasse, die dank Überdachung nahezu täglich genutzt wird.



Fuchs baut Gärten

GÄRTEN DES JAHRES

3

1

2

4

1

PROJEKTE

PLAN

LAGE DES GARTENS

1 2 3 4 5

Bad Wiessee, Bayern

Wohngebäude Innenhof mit Brunnen W iese mit alten Eichen A nsaat Blumen-Schotterrasen Stauden und BlumenwiesenMischung

5

gemäht werden, wenn möglichst viele Arten ihre Blütenbildung und Samenreife abge-

GRÖSSE DES GARTENS

8000 m 2 Blumenwiese, 3000 m 2 Gehölzsaum, 800 m 2 Innenhof

schlossen haben. „Es ist uns leider nicht

84 85

PLANUNGSBÜRO

Die wenigsten werden eine Wiese ihr

geglückt, die Pflege nachhaltig zu sichern.

Eigen nennen können, benötigt sie doch eine

Die Wiese wird einmal im Jahr von einem

gewisse Größe. Fred Fuchs, Techniker im

Bauern gemäht, der die Arbeit aber dann

Garten- und Landschaftsbau, hatte die Ge-

erledigt, wenn er Zeit dazu hat“, bedauert

legenheit, einen solch wunderbaren Lebens-

Fuchs. Bleibt abzuwarten, wie sich die Ar-

AUSFÜHRUNG

raum zu initiieren. Eine 8000 Quadratmeter

tenzusammensetzung und die biologische

große Blumenwiese nimmt nun den Großteil

Vielfalt (Biodiversität) in den nächsten Jah-

dieses Grundstücks ein und bettet den

ren entwickeln wird.

Fuchs baut Gärten, Gärtner von Eden

Mehrgenerationen-Hof weich in die Land-

Zum naturnahen Konzept passt die Aus-

schaft des Tegernseer Tals. Zwei charakter-

wahl der Materialien: regionaler Kalkstein

volle alte Eichen strecken ihre knorrigen

und gebrauchter Granit. Auch der Umgang

sen­ Äste in diese wunderbar weite Wie­

mit dem Oberflächenwasser ist ein wichtiges

landschaft aus – mächtige Hausbäume, die

Thema im Naturgarten: Hier versickert es

das einladende Anwesen mit dem Himmel

in den durchlässigen Belägen. Dachwasser

verbinden.

wird über einen Bachlauf abgeführt, der in

Diese Gestaltung im Sinne eines Natur-

den Hang modelliert und zu den Gebäuden

gartens passt zu der hochwertigen Archi-

hin mit großen Dolomit-Findlingen abge-

tektur des Hofes, der regionaltypisch mit

stuft wurde. „Bei hohen Niederschlägen

viel Holz gebaut wurde. Sein Wissen über

rauscht dann ein kleiner Wildbach durch

Naturgärten hat Fred Fuchs direkt an der

das Grundstück“, beschreibt Fred Fuchs das

Quelle erworben. Als überzeugter Netzwer-

beeindruckende Bild. Auch die Brunnenan-

ker suchte er den Kontakt zu Reinhard Witt,

lage läuft über eine Drainage, sodass das

dem Mitbegründer des „Naturgarten e. V.“

Wasser zirkulieren kann. Der Brunnen ist

und machte dort eine Ausbildung zum Na-

der Blickfang im Innenhof, den die Gebäu-

turgartenprofi. Der Verein verfolgt das Ziel,

de umschließen – Treffpunkt für die Gene-

die Artenvielfalt in der Landschaft und in

rationen, die hier leben. Im breiten Becken

Gärten zu fördern und zu bewahren. „Die

aus Granit spiegelt sich die Architektur in

Herausforderung bestand nun darin, die

der Wasserfläche.

Idee des Naturgartens im großen Maßstab

Ein Gehölzsaum aus heimischen Arten

umzusetzen“, sagt Fred Fuchs. Mit seinem

(u. a. Feldahorn, Pfaffenhütchen, Mispel,

erworbenen Wissen gestaltete er den weit-

Kornelkirsche) friedet das Grundstück ohne

läufigen Garten zu 80 Prozent nach den

harte Trennlinie zur Landschaft ein. Am

Kriterien des Vereins „Naturgarten“. Da

Saum wächst eine Krautschicht aus Akelei

eine blumen- und kräuterreiche Magerwie-

(Aquilegia vulgaris), Falscher Alraunwurzel

se nährstoffarme Böden benötigt, musste

(Tellima grandiflora), Braunem Storchschna-

ein Großteil des Oberbodens, etwa 5000

bel (Geranium phaeum), Nachtviole (Hespe­

Kubikmeter, abgetragen werden – zwei

ris matronalis) und Waldsteinie (Waldsteinia

Drittel der Fläche ist nun Wiese, ein Drittel

ternata), die eigens ausgesät wurde.

ist Rasen als Spielfläche für die Kinder. Die

„Es ist ein Vier-Jahreszeiten-Garten, der

Saatmischung für die Wiese besorgte sich

365 Tage im Jahr attraktiv ist. Das funkti-

Fred Fuchs über sein neues Netzwerk – sie

oniert besonders gut mit einem Naturgar-

muss zum Standort passen und ist entschei-

ten“, ist Fred Fuchs überzeugt. Dass solch

dend für die Artenzusammensetzung. Doch

naturnah gestaltete Gärten ästhetisch an-

eine Wiese aussäen ist das eine – das ande-

spruchsvoll und dazu nachhaltig sind, hat

re ist, sie auch zu erhalten. Das geht nur mit

er mit diesem schönen Beispiel eindrucks-

der richtigen Pflege: Die Wiese sollte erst

voll bewiesen.

Fuchs baut Gärten, Gärtner von Eden

„Die Herausforderung bestand darin, die Idee des Naturgartens im großen Maßstab umzusetzen.“ FRED FUCHS

oben: Im Innenhof zwischen den Gebäuden wird die Gestaltung intensiver, ohne jemals übertrieben zu wirken. Im Blickfeld: Hortensien und der Apfelbaum ’Elstar‘. unten: Der Brunnen ist aus heimischem Granit; die Wege bestehen aus gebrauchten Granitplatten, teils mit Pflasterflächen aus Findlingen durchsetzt.



Parc’s Gartengestaltung

GÄRTEN DES JAHRES

oben: An der Lounge wird das Tuffstein-Mäuerchen aus dem Laubengang wieder aufgegriffen. unten: Kleine Podeste für Tongefäße mit immergrünem Tüpfelfarn setzen elegante Akzente.

92 93

PROJEKTE

„Es ist eine leichte, transparente Ge-

arten wie dem Braunstieligen Streiffarn

LAGE DES GARTENS

staltung mit kleinen Unterschieden in der

(Asplenium trichomanes), dem Regenbo-

Höhe, die trotzdem für eine klare Gliede-

genfarn (Athyrium niponicum 'Pictum'),

rung sorgt. So wirkt der Garten ungleich

dem Rotschleierfarn (Dryopteris erythro-

größer als er ist“, erklärt Simon Rüegg,

sora) oder dem Straußenfarn (Matteuccia

Aesch, Kanton Basel-Landschaft, Schweiz

Gartenarchitekt aus der Schweiz.

struthiopteris). Mit ihren filigranen Blät-

Säulen aus Tuffstein tragen eine lange

tern sorgen sie für Struktur im halbschat-

Holzpergola, die sich wie ein breiter Lau-

tigen Bereich. Karl Foerster hätte seine

bengang vom Haus entlang der Grund-

Freude daran, war er doch der Meinung,

stücksgrenze in den Garten zieht. Tuff­-

dass „Gräser und Farne in die Gartenbilder

stein ist als vulkanisches Eruptivgestein

das Wunder des Natürlichen bringen“.

porös – es wird sich mit der Zeit verän-

Kleine Podeste für Tongefäße mit Tüpfel-

dern, was ihm einen ganz besonderen

farn (Polypodium vulgare) setzen elegante

Charakter verleiht. Blauregen erobert sich

Akzente. Auf der linken Seite des Lauben-

die Pergola und wird sie bald mit seinen

ganges ist ein Wasserspiel aus Stahl in die

gefiederten Blättern und den dicht an dicht

Mauer eingelassen, das sowohl von der

stehenden Blütentrauben überziehen.

Nische als auch von der Lounge aus erleb-

Zur Grundstücksgrenze hin wird die

bar ist. „Das Element Wasser im Garten

Pergola von einer kleinen Tuffstein-Mauer

finde ich immer schön – das Plätschern

zwischen den Säulen abgeschlossen, be-

blendet Geräusche der Umgebung aus und

gleitet von Hortensien und immergrünen

wirkt beruhigend“, sagt Simon Rüegg.

Gehölzen. Geht man unter der Pergola

So ist der Garten zu einem Ort des

weiter, kommt man zu einem kleinen, er-

Rückzugs, der Ruhe und Entspannung

höhten Sitzplatz, der den Endpunkt der

geworden. Dazu trägt auch ein kleiner

Blickachse bildet. Mild und licht wirkt

Rundgang durch den Garten bei. Ein ge-

dieser Rückzugsort im Schattenspiel der

pflasterter Weg aus Porphyr führt an der

Pergola, für den sich Kupfer-Felsenbirnen

Rasenfläche entlang bis zum Haus, beglei-

(Amelanchier lamarckii) und Bauernhor-

tet von einer vielfältigen Bepflanzung aus

tensien (Hydrangea macrophylla) zu einem

Stauden und Gehölzen. Die Auswahl hat

malerischen Hintergrund vereinen.

Simon Rüegg so getroffen, dass immer et-

Vom Laubengang geht es zwischen den

was gerade blüht, die Pflanzung ineinan-

Säulen eine Stufe hinab zur Rasenfläche

dergreift und den Standortansprüchen

und zur Lounge. Im Rücken der Lounge

entspricht. So leuchtet der Gelbe Lerchen-

wird die Idee der halbhohen Mauer aus

sporn (Corydalis lutea) auf den sonnigen

dem Laubengang wieder aufgegriffen. Sie

bis halbschattigen Bereichen; die Elfenblu-

fasst gleichzeitig die Bepflanzung aus Ge-

me (Epimedium x youngianum 'Niveum')

hölzen, Schattenstauden und vielen Farn-

verschönert die schattigen Standorte – beides sind wahre Dauerblüher. Noch spät im Jahr treibt der Herbst-Steinbrech (Saxifraga cortusifolia) seine filigranen weißen Blüten und schenkt dem Garten den letzten Blütenschmuck.

GRÖSSE DES GARTENS

700 m 2 PLANUNGSBÜRO

Parc’s Gartengestaltung GmbH AUSFÜHRUNG

Egli Jona AG

„Es ist eine leichte, transparente Gestaltung mit kleinen Unterschieden in der Höhe, die trotzdem für eine klare Gliederung sorgt.“ SIMON RÜEGG

4 2

3

PLAN

5 1

1 P ergola Holz/Tuffstein mit Wisteria 2 Nische mit Sitzplatz 3 L ounge 4 H ortensien, Gräser, Schattenstauden, Farne 5 M äuerchen aus Tuffstein mit Podesten und Tongefäßen



GÄRTEN DES JAHRES

Planorama

PROJEKTE

LAGE DES GARTENS

Potsdam, Brandenburg GRÖSSE DES GARTENS

1950 m 2

4

PLANUNGSBÜRO

Planorama Landschaftsarchitektur

3

AUSFÜHRUNG

1

PLAN

2 5

122 123

1 Wohngebäude 2 H olzterrassen in verschiedenen Größen 3 „Laufsteg“ 4 Schilf-Zone 5 V orgartenbereich

Die Hanglage des Grundstücks legte die

einer Kiesfläche erheben sich die Pflanz-

Einteilung in einen Ufergarten mit einer

behälter, die mit einer reichen Auswahl an

Wiese inklusive Schilf-Zone und in einen

blühenden Stauden, Gräsern und Rosen

Schmuckgarten nahe. Verbindendes Ele-

bepflanzt sind, darunter Diamantgras

ment dieser so unterschiedlichen Garten-

(Achnatherum brachytrichum), Glatte Aster

räume ist ein 1,20 Meter breiter Weg aus

(Aster laevis), Myrtenaster (Aster ericoides

großformatigen Betonplatten mit einer

'Pink Star'), Sonnenhut (Echinacea pallida),

Oberfläche aus Ortbeton. Maik Böhmer,

Rosa Prachtkerze (Gaura lindheimeri 'Sis-

freischaffender Garten- und Landschafts-

kiyou Pink') und Geophyten wie Kugellauch

architekt, nennt diesen Weg „Laufsteg“, da

(Allium sphaerocephalon) und Tulpen (u. a.

er 10 Zentimeter über dem Rasenniveau

Tulipa humilis 'Odalisque').

„schwebt“. Daran gliedern sich die Stufen-

Typisch für die jungen Landschaftsarchi-

anlagen, welche die Höhenunterschiede

tekten von Planorama ist die Liebe zum De-

überwinden und vom Haus hinunter zum

tail. Für dieses Projekt tüftelte Maik Böhmer

Seeufer führen. Vier unterschiedlich große

zum Beispiel an einem Zaun mit Lamellen,

Terrassen auf verschiedenen Ebenen grup-

die sich verdrehen können: „Entlang der

pieren sich daran – auch sie „schweben“

Straße dreht sich eine Folge von pulver-

10 Zentimeter über dem Rasen. Diese Holz-

beschichteten Flachstahllamellen auf einem

terrassen orientieren sich in Lage und Form

Betonsockel und gewährt an verschiedenen

an den Räumen und Gartenzugängen des

Stellen Einblicke in den Schmuckgarten.

Hauses. Endpunkt des Laufstegs ist die

Durch die Drehung können aber auch ande-

großzügige Seeterrasse. Hier wurde der na-

re Bereiche den Blicken entzogen werden.“

türliche Ufersaum mit Schilf erhalten, an

Das Material greift die am Gebäude vorhan-

den sich eine Blumenwiese anschließt. Der

dene pulverbeschichtete Oberfläche mit

Hang zum See erhielt eine Pflanzung aus

Eisenglimmer wieder auf. Auch die anderen

schilfähnlichen Gräsern. Die übrigen Grün-

Materialien wie die Eichenbohlen für die

flächen auf den verschiedenen Ebenen und

Terrassen, der Sichtbeton für den Laufsteg

Hangbereichen sind Rasen, in die Kastani-

und der Travertin für die Beläge passen zur

en (Aesculus hippocastanum), Weiden (Salix),

Villa und werden mit den Jahren an Charak-

Pappeln (Populus) und Ahorne (Acer) einge-

ter und Schönheit hinzugewinnen.

streut wurden. Den repräsentativen Vorgarten hat Maik Böhmer als Schmuckgarten gestaltet, der sich mit den Jahreszeiten verändert. Aus

GALA Müritz GmbH

„Entlang der Straße dreht sich eine Folge von Flachstahllamellen auf einem Betonsockel und gewährt Einblicke in den Schmuckgarten. Durch die Drehung können andere Bereiche aber auch den Blicken entzogen werden.“ MAIK BÖHMER

unten: Ungetrübter Blick auf den See mit einem Ufersaum aus Schilf. Im Bildvordergrund: eine der vier unterschiedlich großen Holzterrassen.


links: Treppen führen am Haus entlang auf die nächst­ tiefere Ebene.

oben: Pflanzbehälter mit einer Auswahl reich blühender Stauden erheben sich aus der Kiesfläche.


„Das Ineinanderfließen von Architektur, Garten und Landschaft zeigt sich besonders intensiv beim ‚Fenster‘ am Pool.“ PATR I CK SCH Ö N I

oben: Im Mittelpunkt des Gartens steht der Pool, in dem sich die Villa spiegelt. unten: Die runden Formen der Kugeldisteln und Hortensien liefern einen schönen Kontrast zur strengen Architektur des Hauses.


GÄRTEN DES JAHRES

Daldrup Gärtner von Eden

PROJEKTE

Lieber Wasser statt Rasen

168 169

Wasser hat als Gestaltungselement eine lange Tradition – Menschen fühlen sich von ihm angezogen, suchen seine Nähe auf. So ist es nicht verwunderlich, dass dieses Element des Lebens in jedweder Form in Gärten gefragt ist. Es kann ausgleichend wirken, etwa als stiller, ruhiger Teich, oder aber anregend in Form eines Brunnens mit fröhlichem Geplätscher im Hintergrund.

rechts oben: Auch formale Gärten leben durch die Bepflanzung! oben: Vom erhöhten Terrassensitzplatz aus läuft die Blickachse über das Wasserbecken zur RiemchenMauer aus Schiefer.

rechts unten: Das Wasserbecken liegt quer zur Terrasse im Gartenraum – so entsteht mehr Tiefenwirkung.


GRIMM garten gestalten

GÄRTEN DES JAHRES

oben: Belebendes Element: naturnah gestaltetes Wasserspiel mit kleinem Bachlauf und Teich. unten: In bester Gesellschaft: Sitzplatz zwischen den herrlich altmodischen Blütenbällen der Hortensien.

184 185

PROJEKTE

Die Besitzerin engagiert sich im Na-

Vom geschützten Sitzplatz in der Mauer-

LAGE DES GARTENS

turschutz und möchte mit ihrem Garten

nische am Haus lässt sich der kleine Was-

ein Beispiel geben, wie man auf kleiner

serlauf beobachten.

Auf der Höri (Halbinsel am Bodensee), Baden-Württemberg

Fläche etwas für den Erhalt der Vielfalt

Zu einem Rundgang durch den Garten

(Biodiversität) tun kann. Die Natur soll

lädt die Anordnung der Beete und Wege

in ihrem Garten Raum bekommen – die

ein, der einem Lehrgang in Sachen Arten-

hautnahe Erfahrung der Natur mit allen

reichtum gleichkommt. Auch an die Kul-

Sinnen spielt für sie eine wesentliche Rol-

tivierung alter Apfelsorten, wie etwa der

le. Zusammen mit der engagierten Natur-

'Goldparmäne' (Malus domestica), ist ge-

schützerin entwickelte Gartenbautechni-

dacht worden. Diese traditionsreiche Ap-

ker Michael Grimm ein Konzept, das

felsorte soll bereits im 12. Jahrhundert

diesen Werten Rechnung trägt.

existiert haben, heute ist sie fast in Ver-

400 m 2 PLANUNGSBÜRO

GRIMM garten gestalten

Zunächst wurde der Hanggarten mit

gessenheit geraten. Im Supermarkt sucht

Trockenmauern aus regionalem Muschel-

man diesen fein-säuerlichen Tafelapfel

kalk (Tengener Muschelkalk, wiederver-

vergebens – hier kann er, frisch vom Baum

AUSFÜHRUNG

wertet aus Abbruch) terrassiert, die In-

gepflückt, gleich genossen werden. Auch

sekten, Eidechsen und anderen kleinen

an den Beerensträuchern, wie Rote Johan-

Tieren Unterschlupf bieten. Rasen gibt es

nis- (Ribes rubrum), Stachel- (Ribes uva-

GRIMM garten gestalten

nicht, dafür erheben sich allerorten Blu-

crispa) und Apfelbeeren (Aronia), kann

men und Stauden aus den Beeten, an de-

man im Vorbeigehen wertvolle Vitamine

nen schmale, wasserdurchlässige Wege

naschen – und das ganz ohne Spritzmit-

vorbeiführen. Taglilien (Hemerocallis in

tel. Doch ist auch für die Nase viel gebo-

Sorten), Sonnenhüte (Echinacea in Sor-

ten. Der Duft der Rosen hebt die Stim-

ten), Königskerzen (Verbascum) oder Ma-

mung, allen voran der Wohlgeruch, den

zedonische Witwenblumen (Knautia ma­

die purpurroten Blüten der 'Rose de

cedonica) bringen nicht nur Schönheit und

Resht' verströmen, einer Damaszener-

Farbe in den kleinen Garten, sondern

Rose, die zu den Alten Rosen zählt. Ihr

versorgen auch Insekten mit Nahrung.

steht die moderne Züchtung 'Hermann-

Ein Wasserspiel plätschert über die

Hesse-Rose' (Beetrose) in nichts nach. Sie

Kalksteine und bildet am Fuß der unters-

wurde nach dem berühmten Schriftsteller

ten Mauer einen kleinen Teich, der trotz

benannt, der einst auf der Höri selbst ei-

seiner geringen Größe Lebensraum bietet.

nen Garten um sein Landhaus anlegte. Ein Erlebnis für die Sinne, geschmacklich wie olfaktorisch, bietet der Kräutergarten mit Klassikern wie Bohnenkraut (Satureja montana), Melisse (Melissa offi­ cinalis), Thymian (Thymus in Sorten) oder

3

2

GRÖSSE DES GARTENS

Dill (Anethum graveolens). Versteht sich von selbst, dass bei dieser Auswahl Bienen, Hummeln und Schmetterlinge auf

4

ihre Kosten kommen. „Das Konzept erscheint auf den ersten Blick arbeitsinten-

1

siv, doch ‚pflegeleicht‘ kann auch bedeuten

5

zuzulassen, dass sich Pflanzen im Garten versamen und ausbreiten. Ziel war eine lebendige Bepflanzung, kein statisches Bild“, sagt Michael Grimm. So verändert die Bepflanzung aus Einjährigen, Mehrjährigen und Stauden von Jahr zu Jahr ihr Erscheinungsbild. Der Zufall darf „mitPLAN

1 2 3 4 5

Wohnhaus Alter Apfelbaum B achlauf mit Teich Apothekergarten Z ugang durch ein Rosentor

gärtnern“ und schafft überraschende Kombinationen – und gerade das verleiht diesem naturnahen Garten seinen ganz besonderen Charme.


„Das Konzept erscheint arbeitsintensiv, doch ‚pflegeleicht‘ kann auch bedeuten zuzulassen, dass sich Pflanzen im Garten versamen und ausbreiten. Ziel war eine lebendige Bepflanzung, kein statisches Bild.“ MICHAEL GRIMM


GÄRTEN DES JAHRES

Fuchs baut Gärten

PROJEKTE

Ein Vorbild für das Tegernseer Tal

198 199

Einen Garten in steiler Lage zu bauen ist eine Herausforderung – für die Baustellenlogistik und natürlich auch für die Pflanzen, die auf dem schwierigen Standort schnell anwachsen, den Boden begrünen und das Erdreich festhalten sollen. Bei diesem Grundstück oberhalb des Ortes Tegernsee kam hinzu, dass der Berghang nach Süden ausgerichtet ist und der Boden bei intensiver Sonneneinstrahlung schnell austrocknet.

oben: Steile Lage: Kiefern, Katzenminze, Lavendel und die Beetrose ‘Aspirin‘ kommen mit der Trockenheit am südexponierten Hang zurecht.

rechts: Der Blick auf den Tegernsee und die Voralpenlandschaft ist der Glanzpunkt des Gartens und bleibt selbstverständlich frei.



GÄRTEN DES JAHRES

Parc’s Gartengestaltung

PROJEKTE

Den Wald als Nachbarn

210 211

Die Lage dieses Hanggartens ist schon etwas ganz Besonderes, gerade einmal 10 Minuten von der größten Stadt der Schweiz entfernt. Denn von den bodentiefen Fenstern des Hauses sieht man nicht etwa zum nahen Nachbarn, sondern direkt in den Wald. „Hinter der Grundstücksgrenze liegt der Wald – eine seltene und deshalb wunderbare Herausforderung. Die Architektur des modernen Gebäudes öffnet sich nach außen und verschmilzt mit dem Garten und dem Waldrand“, beschreibt Gartenarchitekt Simon Rüegg die Situation.

oben: Rasen und Pool befinden sich auf einer Ebene – so kann man mit Anlauf ins Wasser springen.

rechts oben: Die formale Gestaltung wird mit einer Fülle von Gräsern und attraktiven Solitärgehölzen wie dem Blumenhartriegel aufgelockert.

rechts unten: Die großen Tontöpfe sind Bestandteil der Gestaltung – hier mit Rosmarin, Thymian, Schnittlauch und Minze.



GÄRTEN DES JAHRES

Richter Garten

PROJEKTE

Im Reich der Kois und Schildkröten

218 219

Manche Menschen haben es gut – für sie besteht der Weg zur Arbeit aus einem kleinen Spaziergang durch den eigenen Garten. Wie in diesem Fall, bei dem der Garten das Wohnhaus im hinteren Bereich des Grundstücks mit dem Geschäft im vorderen Teil verbindet.

oben: Statt Stau und Stress: So schön kann der Weg zur Arbeit aussehen.

rechts oben: Die Sitzmauer am Teich fängt das abfallende Gelände ab.

rechts unten: Vom Holzsteg des Gartenpavillons aus lassen sich die Kois gut beobachten, die man sogar streicheln kann.




Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.