Garten + Landschaft 01/16

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Januar 2016

Garten+

Landschaft Zeitschrift fĂźr Landschaftsarchitektur

Zukunft der Profession


Editorial

Startrampe. Zum Auftakt des neuen Jahres passt es, nach vorne zu schauen. Gute Vorsätze sind gefasst, zwölf Monate liegen frisch und unverbraucht vor uns. Neue Perspektiven tun sich auf, wir erliegen Jahr um Jahr dem Charme, den jeder Neuanfang entfalten kann, und spüren einen gewissen Rückenwind. Diese Lust auf Zukunft prägt auch die aktuelle Ausgabe Garten + Landschaft. Wir wagen einen professionellen Ausblick. Einen Ausblick in die Zukunft der Profession. Abstrakt bleiben wollen wir dabei aber nicht. Es geht uns ganz zentral um diejenigen, die in einigen Jahren Landschaften, Plätze, den öffentlichen Raum prägen und ihnen eine Signatur geben werden. Wir rücken die Hochschule, die Schmiede der nächsten Generation Landschaftsarchitekten, in den Fokus. Hier entstehen die ersten Ideen für e ­ ine eigene Handschrift. Welche Fragen der Landschaftsarchitektur Master-Absolventen fokussieren, beant­worten und vor allem aufwerfen – darüber geben ihre ­Abschlussarbeiten Auskunft. Eine Auswahl exzellenter Beispiele finden Sie ab Seite 24. Gipfelsturm. Junge Landschaftsarchitekten sehen sich heute der Herausforderung ausgesetzt, auf dem Markt Fuß zu fassen. Um sich gegen die etablierten und erfah­ renen Büros durchzusetzen, braucht es vor allem: Reichtum. An Ideen, an Kraft, Cleverness und Tempo. Den Grundstein des Erfolges legt oft eine saubere Analyse. Ihr folgen Entschlüsse, gefasst mit einem klaren Kopf. Ein Rezept, ein Muster oder gar eine Anleitung gibt es nicht. Wie junge Landschaftsarchitekten ihren Weg ­beschreiten und bei allen Herausforderungen die Frische des Neuanfangs konservieren, lesen Sie ab Seite 10.

Titel: Hochwasserschutz am Beispiel des Inn in Tirol, Torben Jaidhauser (Titel oben). Zwischenraum und Zwischenzeit, Alexandra Bauer ­(Abbildung oben und Titel u ­ nten).

Rückspiegel. Ideen haben immer eine Geschichte. Sie entwickeln sich, werden besser, gewinnen Brisanz – oder verlieren Relevanz. Manchmal entfalten sie sogar eine solche Kraft, dass sie eine ganze Karriere prägen und ­ ihr eine Richtung geben. Wir haben bei einigen erfolg­ reichen Landschaftsarchitekten nachgefragt, wie sie nach Jahren der Erfahrung ihre Erstlingswerke beurteilen.­­Ergebnis: Das Echo der ersten professionellen ­Ideen ist noch immer hörbar. Es hallt nach (Seite17). Tanja Braemer Chefredakteurin Garten + Landschaft

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Inhalt 1/2016

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Seite 10: Junge Büros stellen ihre Philosophie vor. Im Bild: ­Modelle für den Volmepark ­Kierspe von Franz Reschke. Franz Reschke

Verlag: Callwey Verlag Streitfeldstraße 35 D-81673 München Fon +49 89 /43 60 05-0 Fax +49 89/43 60 05-113 www.garten-landschaft.de

126. Jahrgang

Für die Zukunft gestalten.

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Startrampe. Gipfelsturm. Rückspiegel. Tanja Braemer

Journal

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The Adaptabe City 2 – Self-Organisation, Sharing, Process Bettina Krause 13. Europan-Wettbewerb entschieden

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Les Argovies – Identität des Dazwischen Gruppe Bibergeil Strategie für eine synchrone Entwicklung von Landschafts- und Siedlungsraum

4 Der Europan-Wettbewerb bietet Nachwuchsplanern die Chance, jenseits von Beschränkungen über Architektur und Städtebau nachzudenken. Jetzt wurden die Ergebnisse der dreizehnten Runde bekanntgegeben.

Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) Wartburgstraße 42 10823 Berlin www.dggl.org

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Editorial

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8 Mit Ihren Entwürfen zeigen die Architekten und Landschafts­ architekten der Gruppe Bibergeil, wie sich der Schweizer ­Kanton Aargau räumlich ent­ wickeln soll.

10 Junge Büros suchen sich ihre ­Nischen: chora blau aus Hannover haben sich auf 3-D-Modellierungen und Visualisierungen spezialisiert.


Zukunft der Profession

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Heißes Herz, kühler Kopf Bettina Krause Junge Büros und ihre Erfolgsphilosophie

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Klassenziel verfehlt? Kendra Busche, Henning Holk, Philipp Rösner Ein Fazit nach zehn Jahren Bologna-Reform

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Debüt im Rückspiegel Etablierte Büros blicken auf ihre ersten Projekte zurück

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Junge Meister Absolventen und Professoren kommentieren wegweisende Masterarbeiten

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Kreativität in Grün Katarina Bajc Doktorarbeit über prozessorientiertes Entwerfen

17 Gero Heck und Marianne Mommsen, relais Landschaftsarchitekten, entwarfen zu Beginn ihres Berufslebens einige temporäre Gärten, so auch 1999 in Berlin.

24 Torben Jaidhauser entwirft für seine Masterthesis gestalterisch in die Landschaft eingepasste Hochwasserschutzmaßnahmen für Tirol.

Nachrichten Produkte Projekt Wettbewerbe DGGL Nachrichten Vorschau, Autoren, Impressum

40 48 50 52 56 64

Termine www.garten-landschaft.de

36 In ihrer Doktorarbeit untersucht Katarina Bajc, wie sich die Ästhetik dynamischer Systeme mit ökologischen Aspekten vereinen lässt.

Bilder: Pablo Allen Vizán/Elisabeth Garcia Asensio, Gruppe Bibergeil, RA_chora blau, relais Landschaftsarchitekten, Torben Jaidhauser, Katarina Bajc

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The Adaptabe City 2 – Self-Organisation, Sharing, Process 13. Europan-Wettbewerb entschieden

Projekte eingereicht. Anfang ­Dezember wurden bei der Preis­ verleihung und Ausstellung in Berlin die Gewinner bekannt­ gegeben. Neben A ­ rchitekten, Stadtplanern und Landschafts­ architekten waren auch Geo­ graphen, Soziologen und ein Ozeanograph mit von der Partie. Für die acht deutschen Stand­ orte und Warschau standen ins­ gesamt neun Preise à ­ 12 000 E­uro und 9 Ankäufe à­­­6 000 ­Euro zur Verfügung, darüber ­hinaus wurden Anerkennungen vergeben. Prozessorientiertes Entwerfen Gefragt waren anwendungsund umsetzungsorientierte ­Lösungen zu den drängenden Fragen des heutigen Städtebaus. Prozessorientierte Strategien, die langfristige Stadtentwick­ lungsziele verfolgen, waren ge­ wünscht. Dabei hatten die Städ­ te unterschiedliche Fragestellun­ gen. In Marl, Selb, Warschau und Gera etwa sollte Defiziten eine positive Dynamik abgewonnen werden. Landsberg und Schwä­ bisch Gmünd bedurften frischer

Gonzalo Gutierrez Araujo, Adrià Escolano, Álvaro Carrillo Eguilaz (4)

„Die Städte sind heute die einzi­ gen Orte, an denen unsere Prob­ leme gelöst werden können“, ­zitierte Michael Koch, der Jury­ vorsitzende des Europan 13, den amerikanischen Politikwissen­ schaftler und Philosophen Ben­ jamin R. Barber. Städte standen im Mittelpunkt des europaweit größten Ideenwettbewerbs für Architektur und Städtebau ­Europan, der den europäischen Ideenaustausch fördern soll. Ende der 1980er Jahre entwi­ ckelte sich Europan aus einer kleinen Initiative zur nun welt­ weit größten Wettbewerbsplatt­ form für junge Architekten und Planer. Der Europan 13 Wett­ bewerb wurde im März 2015 ­unter dem Thema „Adaptable City 2 – Self-Organisation, Sha­ ring, Process“ an 49 Standorten in 15 Ländern ausgelobt. Euro­ paweit wurden 1 177 Entwürfe eingereicht, in Deutschland ­waren es 141 Vorschläge für die acht Standorte Bamberg, Felda­ fing, Gera, Ingolstadt, Lands­ berg, Marl, Schwäbisch Gmünd und Selb. Für den polnischen Standort Warschau wurden 21

Das Projekt „Waldstraße“ für ­Ingolstadt überzeugte die Jury mit der Idee Waldflächen in die ­Innenstadt durch einfache, aber wirkungsvollen Maßnahmen zu integrieren. 4

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Christian Eickelberg (2)

Impulse für den urbanen Raum, in Bamberg und Ingolstadt galt es, Zäsuren zu Verknüpfungen zu transformieren. Überwiegend großmaßstäbliche, vielschichtige und komplexe städtebauliche Strategien waren die Antworten der Teilnehmer. In Ingolstadt überzeugten etwa Gonzalo Gutierrez, Adri Escola­ no und Alvaro Carrillo Eguilaz mit ihrem Entwurf „Wald­ straße“, der vorsieht, das Thema „Wald“ bis in die Innenstadt hin­ ein zu entwickeln und zudem die Innenhöfe zu Räumen und Wegen für die Nachbarschaft zu öffnen. Die Jury lobt hier die präzisen und einfach umsetzba­ ren Lösungen. Für Bamberg fand Architekt Christian Eickelberg mit „Tradition: Adaption: Ver­ knüpfung“ die passende Lösung entlang der städtischen Bahn­ gleise. Die Arbeit überzeugt die Jury mit einem Konzept, das durch großräumige Grün- und Wegeverbindungen Verknüp­ fungen schafft und von kleinen Plätzen und baulichen Ergän­ zungen geprägt ist. ­„Forest for Rest“ ist der Gewinnerentwurf

Die Arbeit für Bamberg des Architekten Christian ­Eickelberg überzeugte mit einem schlüssig entwickelten Konzept, das durch groß­ räumige Grün- und Wegeverbindungen, präzise stadträumliche Verknüpfungen über kleine Plätze und bauliche Ergänzungen ­geprägt ist.

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für Feldafing. Mit e ­ inem visuel­ len, leicht verständlichen Strei­ fenkonzept erfährt der Ort eine Neuinterpretation. Zugleich sieht das Konzept vor, die soge­ nannten „Sturmblockhäuser“ und deren NS-Geschichte durch ihre Neuausrichtung als öffent­ lichen Raum in eine neue Struk­ tur einzubinden. Realistische Perspektiven

Pablo Allen Vizán, Elisabeth Garcia Asensio (3)

Das Projekt „Forest for Rest“ der spanischen A ­ rchitekten Pablo Allen ­Vizán und Elisabeth Garcia Asensio ist der Gewinner für Feldafing.

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Jurymitglied Karin Sandeck ­betonte, dass es Ziel von Euro­ pan Deutschland sei, den Städ­ ten und Auslobern nicht nur akademisch-theoretische Ansät­ ze zu liefern, „sondern ihnen ­gute Arbeiten an die Hand zu geben, die realistische Perspek­ tiven für eine Umsetzung vor Ort bieten und den Wett­ bewerbs­gewinnern die Chance zur Realisierung ihrer innova­ tiven Ideen eröffnen“. Dabei sollen die Projekte innovatives Potenzial aufweisen, um Denk­ prozesse in den Städten zu ­initiieren. In weiterführenden Workshops können die Städte nun die entwickelten Ideen ­gemeinsam mit Europan und den Preisträgern weiterführen. ­ Alle Ergebnisse der deutschen Standorte können unter www.europan.de angesehen werden. Bettina Krause


Les Argovies – Identität des Dazwischen Strategie für eine synchrone Entwicklung von Landschafts- und Siedlungsraum

Offizielle Prognosen zeigen, dass die Bevölkerung im Kanton Aar­ gau in den nächsten 20 Jahren stark wachsen wird. Die trotz Raumplanung statt­fin­dende räumliche Ausbreitung wird bei weiterem gleichmäßigen Wachs­ tum unsere Wurzeln – nämlich die Landschaft – u ­ nwiderruflich zerstören. In der vorindustriellen Zeit war die Besiedlung im Aargau gut in die Landschaft eingebettet. Städte durchsetzten die Land­ schaft in den Flusstälern, Dörfer in den Talschaften und verein­ zelte Weiler auf den Jurahöhen. Die Landschaft war prägend, die Siedlung bereichernde Gar­ nitur. Das Wachstum seit der ­Industrialisierung und parallel entwickelnde Mobilität verän­ derte dieses Verhältnis zwischen Landschaft und Siedlung funda­ mental. Heute sind wir an ei­ nem Punkt angelangt, wo sich

dieses Verhältnis in sein Gegen­ teil zu kehren beginnt. Die Landschaft wird arg bedrängt und verkommt zusehends zur Garnitur von Besiedlung und Infrastruktur. Wir stehen an ­einem Wendepunkt. Ohne eine gestalterisch einwirkende Kraft wird das große ­Potential der Aargau-Landschaft unwiderruf­ lich aufs Spiel gesetzt.

Dass wir die Besiedlung als Zer­ siedelung wahrnehmen, liegt am Verhältnis von Landschaft und Siedlung. Selektives Wachstum sehen wir als Mög­ lichkeit, um die Konturen der Besiedlung zu schärfen und die Kulturräume landschafts­ verträglicher einzubinden. Der bewussten Gestaltung von Grenzen und Übergängen kommt eine zentrale Bedeu­ tung zu. Erforderliches Wachs­ tum soll dabei nicht widerwillig akzeptiert, sondern intelligent und proaktiv gelenkt werden. Das heißt, in den Städten wird die Besiedlung gefördert und in den Tälern die Landwirt­ schaft. Erreicht wird dies mit­ tels Transfer von Siedlungs­ flächen Richtung Stadt und Landwirtschaftsflächen Rich­ tung Tal. Stadt und Land ste­ hen d ­ abei in einer gegensei­ tigen Abhängigkeit. Die Stadt

Alternative Strategien Ausgehend von einer Analyse der unterschiedlichen den Aar­ gau prägenden Landschafts­ räume entwickeln wir als ­Gruppe Bibergeil alternative Entwick­ lungsstrategien und zeigen mit Thesen des „selektiven Wachs­ tums“ und des „Hero-Prinzips“ modellhaft, wie sich Landschaft und Siedlung im Dialog gleicher­ maßen entwickeln lassen und Identität stiftende Lebensräume ­geschaffen werden können.

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Die Städte Olten (1), Aarau (2), Lenzburg (3) und Brugg (4) mit je spezifischer Charak­ter­istik bilden gemeinsam die Städtekette Aareland.

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Gruppe Bibergeil (4)

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Vision einer Parkstadt ­Lenzburg: Ein Siedlungsring umschließt den parkartigen Wald im Zentrum. Landschaft und Siedlung sind ­exemplarisch aufeinander bezogen.

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braucht das Land als Versorger und für die Naherholung, das Land wiederum die Stadt als Kunde für landwirtschaftliche Produktion. Qualität der Besiedlung Wir verstehen die beklagte Zer­ siedelung nicht nur als eine Frage des Maßes, sondern ebenso als eine Frage der ­Gestalt. Nicht das absolute Maß der ­Besiedlung im Aargau ist das Problem, sondern der cha­ rakterlose, gleichförmige und konturlose Brei, der sich form­ los in die Landschaft ausbreitet. Die heute etablierten Planungs­

prozesse werden von techno­ kratischen Entwicklungsprog­ nosen, partikulären Eigeninter­ essen und d ­ emokratischen Mit­ wirkungsprozessen geprägt. In der Umsetzung behindern zu­ dem planungsrechtliche Vor­ gaben und der schweizerische Föderalismus mit seiner aus­ geprägten Gemeindeautono­ mie den Blick über die Gemein­ de hinaus. Niemand trägt dabei die Verantwortung für eine les­ bare und sinnstiftende Gestalt des Resultats. Bildet die Fähig­ keit zur Unterscheidung die Grundlage für die Herausbil­ dung von Identität, so braucht

es Elemente unterschiedlicher Gestalt. Erst die Transformation eines gesellschaftlichen Stre­ bens in eine Form, lässt uns ­dieses bewusst erkennen und vermitteln. Das Nebeneinander unter­ schiedlicher Gestalt wiederum ermöglicht es, unser Umfeld differenziert wahrzunehmen und schafft Halt und Orientierung. Gruppe Bibergeil: Liechti Graf Zumsteg Meier Leder Architekten Scheider & Schneider Architekten Studio Vulkan

Fallstudie Bezirk Lensburg: Gleichmäßiges Wachstum bindet die Siedlung landschaftsverträglich ein.

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Zukunft der Profession

Heißes Herz, kühler Kopf

Der Einstieg in den Landschaftsarchitekten-Beruf ist hart, die Aufträge fest in der Hand der etablierten Büros. Wir sprachen mit jungen Landschaftsarchitekten, wie es trotzdem gelingen kann, Fuß zu fassen und sich am Markt zu etablieren, ohne die Frische des Neustarts zu verlieren.

Bettina Krause Fragt man junge Landschaftsarchitektur­ büros nach ihren Themen, rückt die positive, optimistische Kraft, mit der das Büro einst gegründet wurde, in den Hintergrund. Es ist schwierig, sich heute in der Branche selbst­ ständig zu machen. Aber woran liegt das? Und warum tun manche es trotzdem? Was treibt die jungen Büros um und an? Wofür stehen sie? Und wo sehen sie die Z ­ ukunft der Profession?
„Geringes Vertrauen bei Auftraggebern gegenüber jungen ­Büros“ sieht nicht nur Franz Reschke, der sein Büro 2011 in Berlin gründete, als eine der größten Herausforderungen. Das Dilemma: Zuerst muss man sich auf dem Markt ­beweisen – doch ohne Aufträge ist das kaum möglich. Für viele sind Wettbewerbe das Mittel der Wahl und das bedeutet oft viel Engagement für wenig Geld. „Dem eigenen Anspruch bei gleichzeitigem ökonomischen Denken dau­ erhaft gerecht zu werden, ist schwierig“, sagt Reschke, hat aber auch eine Lösung ­parat: „Durch eine Optimierung der Arbeits­ weisen und -techniken versuchen wir im Rahmen der entwerferischen Arbeit maxi­ malen Spielraum zu gewinnen. Gutes Hand­ werkszeug schafft uns so mehr Zeit für den Entwurfsprozess.“ Eine Variante ist, eine Nische zu besetzen – wie die vier Partner von chora blau aus Han­ nover. „Neben klassischer Landschaftsarchi­ 10

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tektur bieten wir 3-D-Modellierungen und ­Visualisierungen an. Diese Leistungen können zusammen oder separat beauftragt werden. Dadurch entstehen neue Synergien in der Kontaktaufnahme zu Auftraggebern. Das ­Arbeiten in der dritten Dimension hilft zu­ dem, den Kommunikationsprozess mit Bau­ herrn und Planungsbeteiligten transparent und verständlich zu halten.“ Oft findet sich das Büro deshalb sogar in der Rolle des Medi­ ators wieder, der zwischen Parteien vermit­ telt, initiiert und Impulse setzt. In der stetigen Digitalisierung der Branche sieht chora blau auch das Potenzial, „dass hier künftig Markt­ nischen neben der klassischen Landschafts­ architektur entstehen, die es zu erforschen und zu besetzen gilt.“ Neben Wettbewerben sucht das Büro also alternative Anknüpfungs­ punkte zu Auftraggebern und lotet neue ­Wege aus, Projekte zu realisieren: „Das be­ deutet auch, steuernd und aktiv auf Projekt­ träger einzuwirken und neue Marktsegmente in den Randbereichen zu erfinden.“ Landschaftsarchitektur ist keine Kunst Laura Vahl verfolgt mit ihrem 2010 gegrün­ deten Büro Lavaland aus Berlin einen ande­ ren Ansatz und gibt sich idealistisch: „Vor ­einigen Jahren war ich der Meinung, Land­ schaftsarchitektur wäre großdimensionale Kunst. Mittlerweile weiß ich, dass Land­


RA_chora blau

„Durch die Digitalisierung der Branche entstehen Marktnischen neben der klassischen Landschaftsarchitektur, die es zu erforschen und zu besetzen gilt.“ ­ chora blau

chora blau aus Hannover, Björn Bodem, Manou Ney, Marcus Cor­ des und Markus Schmidt, haben sich auf eine Nische spezialisiert: 3-D-Modellierungen und Visuali­ sierungen.

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Franz Reschke (2)

Franz Reschke gründete 2011 sein eigenes Büro in Berlin. Das Foto rechts zeigt seine Arbeitsmodelle für den Volmepark Kierspe. Für den Park gewann er 2014 den Rea­ lisierungswettbewerb.

schaftsarchitektur keine Kunst sein kann. ­Allerdings wuchs auf dem Reflexionsweg über das Spannungsfeld ,Kunst und Land­ schaftsarchitektur’ eine persönliche Ent­ wurfshaltung, die geprägt ist durch den Wil­ len zu Prägnanz, konzeptioneller Klarheit und dem Versuch ungewöhnliche, überra­ schende Lösungen zu finden.“ Aber gerade das scheint in der Umsetzung problematisch: „Leider gibt es viel zu wenige Ausschreibun­ gen, die auf Lösungen durch mutige Ideen ausgelegt sind. Zudem kann man als junges Büro (noch) nicht auf Einladungen zu be­ schränkten Wettbewerben oder gar direkte Beauftragungen setzen.“ Ihre Lösung dafür ist pragmatisch: „Wir arbeiten in gleich­ berechtigten Netzwerken, um eventuell feh­ lende Kompetenzen ergänzen zu können.“
 Viel Zeit, Geld und Leidenschaft Einer ihrer Partner ist Deniz Dizici, der ge­ meinsam mit Gerko Schröder das Büro Treib­ haus Landschaftsarchitektur in Hamburg und Berlin gründete. Auch für sie war der An­ fang schwer: „Immer wieder die eigene Ar­ beit – in die viel Zeit, Geld und Leidenschaft geflossen ist – un- oder wenig beachtet (und bezahlt) scheitern zu sehen und dieses Schei­ tern dann als Chance zu verstehen, bleibt die größte Herausforderung unseres Arbeitsalltags.“ Um finanziell unabhängiger zu sein,

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arbeiten beide parallel in Forschung, Praxis und Lehre. „Dies inspiriert und eröffnet neue Horizonte, die in der reinen Bürotätig­ keit nicht möglich wären.“ Dieses zeitaufwändige Konzept muss in der Ausführung jedoch erst seine Balance fin­ den: „In der Rückschau stellen wir fest, dass sich Anforderungen aus dem Büro an uns im ständigen Wandel befinden. Hierauf ad­ äquate Antworten zu geben und zugleich ein gesundes Privatleben zu pflegen, be­ schäftigt uns sehr.“
Dass Networking, Koope­ rationen, Interdisziplinarität und ein sehr großes Maß an Engagement weiterhin unab­ dingbare Faktoren in der Branche sind, um erfolgreich zu sein, konstatiert auch das Dresdener Büro Querfeld Eins, das in den ­Bereichen Landschaft, Städtebau und Archi­ tektur aktiv ist. „Wir verstehen uns in erster Linie als Plattform unterschiedlicher Diszi­ plinen und decken ein umfangreiches, fach­ übergreifendes Aufgabenspektrum ab. Und darüber hinaus sind wertvolle Kooperatio­ nen mit anderen Planungsbüros und Frei­ schaffenden entstanden.“ Was gelungene Landschaftsarchitektur heute ausmacht und welche Rolle junge Büros für die Profession spielen wollen, darauf geben die befragten Büroinhaber ambivalente Antworten. An­ ders als vermutet sehen sie sich nicht auto­ matisch in der Position der Innovatoren.

Franz Reschke: „Die gegebenenfalls beste­ hende Annahme: ‚Junge Büros bringen ‚neue‘ Lösungsansätze’ kann ich, leider auch im Hinblick auf unsere eigene Arbeit, nicht wirklich nachvollziehen.“ Und auch Querfeld Eins sieht es nüchtern: „Bis auf wenige Aus­ nahmen spielen junge Büros erst eine Rolle, wenn sie im Planungsalltag angekommen sind und sich nicht mehr von etablierten ­Büros unterscheiden.“ michellerundschalk landschaftsarchitektur und urbanismus aus München haben sich 2009 gegründet und somit schon die größten Anfangsschwierig­ keiten hinter sich gelassen. Sie geben sich leidenschaftlicher bei der Antwort auf die Frage, welche Rolle junge Büros heute spie­ len: „Eine große. Als sehr junges Büro ist man idealistisch und auch noch nicht mit ­allen Normen und Schwierigkeiten einer Aufgabe vertraut. Die Ideen und Entwürfe sind daher viel ideeller, idealistischer und – im positiven Sinn – naiver und inhaltlicher. Lösungsansätze sind oft überraschend, da sie noch nicht sämtliche Schwierigkeiten berück­ sichtigen oder diesen von vorne herein aus dem Weg gehen. Bei vielen Büros sind die Erstlingswerke interessanter als spätere ­Projekte. Die frischen Ansätze bereichern ­ die Profession. Die Kunst für ein junges Büro ist es dann, frisch zu bleiben und das ,sich Etablieren’ nicht mit ,resignieren’ zu


Daniel Stöcker-Fischer, Annegret Stöcker und Frank Grosskopf se­ hen ihr Büro Querfeld Eins, Dres­ den, als interdisziplinäre Platt­ form. Sie sind in den B ­ ereichen Landschaft, Städtebau und Archi­ tektur aktiv.

„Bis auf wenige Ausnahmen spielen junge Büros erst eine Rolle, wenn Sie im Planungsalltag angekommen sind und sich nicht mehr von etablierten Büros unterscheiden.“ Querfeld Eins

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Treibhaus (2) michellerundschalk (2)

verwechseln.“

Hat man es also endlich ­geschafft, sich einen – wenigstens kleinen Namen – zu machen und von den Einkünf­ ten leben zu können, stellt sich die Frage, wo die Reise in Zukunft hingehen soll. Synergetische Arbeitsweise Treibhaus sieht seine eigene Chance „im Ein­ mischen und im Finden von Synergien. Denn urbane Landschaften dürfen nicht mehr sek­ toral geplant und betrachtet werden, son­ dern müssen übergreifend und synergetisch gedacht und entworfen werden.“ Ähnlich denkt Kollegin Laura Vahl, die in „emotiona­ ler Nachhaltigkeit“ die Zukunft der Branche sieht. Gute Gestaltung ist für sie zeitlos und löst etwas im Besucher aus. Die bevorstehen­ den Themen sieht sie in einem großen Maß­ stab: „Landschaftsarchitektur ist immer eine Reaktion auf die Verhältnisse und Bedürfnis­ se der Gesellschaft. Dass sich die Bedürfnisse durch Landflucht, Überalterung, Völkerwan­ derungen, Digitalisierung und noch Unbe­ kanntem mehr mittelfristig ändern werden, ist fraglos – es scheint komplizierter zu wer­ den.“ 
michellerundschalk sehen durch die zunehmenden Probleme die Zukunft der Landschaftsarchitektur gesichert: „Nachdem Ballungsräume dichter, andere Landstriche leerer, Klimaereignisse extremer und soziale 14

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Herausforderungen größer werden, wird es nicht an Aufgabenfeldern mangeln. Diese gesellschaftsrelevanten Themen werden sich in vielen Projekten wiederfinden. Gerade durch die Fähigkeit in vielfältigen Maßstä­ ben und mit verschiedenen Disziplinen zu arbeiten und zu denken, wird für Land­ schaftsarchitekten auch die Rolle und das Potenzial als Moderator zunehmend an ­Bedeutung gewinnen.“
 Gesellschaftliche Fragen aufgreifen Auch Querfeld Eins sind optimistisch beim Blick in die Zukunft: „Stadtplanung und Landschaftsarchitektur sind im öffentlichen Sektor immer sehr politische Disziplinen. Wir gestalten unseren eigenen Lebens­ raum. Das führt automatisch zu Konflikten zwischen den Beteiligten. Unsere Professi­ on muss sich daher durch qualifizierte Beiträge in die Diskussion um die jeweils großen Fragen der Zeit einbringen. Ganz ­aktuell sind das die Flüchtlingskrise, die Debatte um ein nachhaltiges Wirtschafts­ system, der Umgang mit unseren Ressour­ cen, dem Klima und mit unserer räumli­ chen Umgebung im Allgemeinen. Das sind große Herausforderungen. Für uns bieten diese Probleme aber auch die Chance, wertvolles Allgemeingut zu hinterlassen.“

Links: Deniz Dizici und Gerko Schröder gründeten ihre Büro Treibhaus in Berlin und Hamburg. Unten: Günter Schalk und Rein­ hard Micheller von michellerund­ schalk, München.


Lavaland

„Wir arbeiten in gleichberechtigten Netzwerken, um eventuell fehlende Kompetenzen ergänzen zu können.“ Laura Vahl, Lavaland

Laura Vahl bearbeitet in ihrem ­Büro Lavaland, Berlin, in verschie­ denen Team-Konstellation Wett­ bewerbe, Projekte aber auch theo­ retische Fragen.

Projektbilder und weitere Informationen finden Sie unter garten-landschaft.de/junge-bueros

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Zukunft der Profession

Klassenziel verfehlt? Die Änderung des Studiensystems vom Diplom hin zu Bachelor und Master stellte die Profession samt ihrer Studenten vor ganz neue Herausforderungen. Jetzt, knapp zehn Jahre später, sind die Fragen immer noch die gleichen: Wo ist in einem verschulten System Platz für Individualität und Profilschärfung? Und wie den Einstieg ins Berufsleben bewältigen? Innenansichten von Absolventen des ersten Bachelor-Master-Jahrgangs.

Kendra Busche, Henning Holk, Philipp Rösner Studium: von der Pike auf Alles begann mit dem Studium, sozusagen von Null – von der Pike auf. Mit den ersten Vorlesungen und Übungen tat sich eine neue Welt auf. Die ersten Bausteine setzten sich mit der Zeit zu einem facettenreichen Mosaik zusammen. Der Eifer, mehr dieser Fachwelt zu ergründen, zu verstehen und letztendlich Erlerntes in Entwürfen anzuwenden, wuchs schnell. Die didaktische Struktur des damals neuen Bachelor-MasterSystems half vor allem zu Beginn, einerseits einen Überblick über die Vielschichtigkeit der Landschaftsarchitektur zu gewinnen. ­Andererseits sorgte der dicht gedrängte Lehrplan für einen nicht zu unterschätzenden Arbeitsaufwand: Viel Energie und Zeit – einschließlich der finanziellen Belastungen und privaten Einschränkungen – waren ­nötig, um gute Perspektiven für den eigenen Werdegang aufzubauen.

Ins Ausland: den Tellerrand vergessen Dank des konsekutiven Studiengangs kann man einfacher den Ausbildungsort wechseln. Die internationale Ausrichtung erleichtert den Zugang zu anderen Ländern und senkt die ­organisatorischen Hürden für einen Auslandsaufenthalt. Studieninhalte und absolvierte Prüfungsleistungen lassen sich durch die Einführung des European Credit Transfer System (ECTS) einfacher vergleichen und übertragen. Ob auf Exkursionen, in Workshops oder Semesteraufenthalten im Ausland: Der Erfahrungsgewinn ist enorm. Sowohl das Kennenlernen von Projekten, als auch der Austausch mit anderen Planungskulturen bringt ein vielschichtiges Verständnis von Landschaft und Planungskultur mit sich. Studenten sollten diese Chance nutzen. Das Angebot zu Studienmöglichkeiten und Förderprogrammen wie Erasmus, Emila oder Leonardo da Vinci ist groß, wird jedoch nicht ausgeschöpft.

Absolvenz: reinrutschen und anfangen Sechs plus vier gleich zehn Semester. So sehen es die meisten Studienverlaufspläne der Landschaftsarchitektur vor. Doch die Realität sieht anders aus: Nur wenige der Studenten absolvieren das Studium in der Regelstudienzeit – und das ist gut so. Praktikum, Auslandserfahrungen und Wettbewerbsbeiträge sollten als Teil des Studiums gesehen und ernst genommen werden. Die Erfahrungen zeigen, dass es im Berufsleben weniger auf die Abschlussnote, sondern auf die Arbeitsproben und Erfahrungen ankommt. Diese Erkenntnis erlangen die meisten engagierten Studenten schon während der Studienzeit und suchen sich – spätestens im Masterstudiengang – einen Job als studentischer Mitarbeiter. Neben der Hoffnung auf einer gerechte Vergütung spielt die Perspektive eine wichtige Rolle. Man erhofft sich einen nahtlosen Übergang vom Studium zum Berufsleben.

Praktikum: hart – und fair? Der Unterschied zwischen Studienalltag und Berufspraxis ist: groß. Das bekommen Studenten im ersten Berufspraktikum zu spüren. Die langen Analysephasen, die Narrenfreiheit im Entwurf und das breite Spektrum der Landschaftsarchitektur und Umweltplanung, das man im Studium bespielen kann, werden sehr schnell auf einige wenige, durchrationalisierte Projektabläufe zurechtgestutzt. Man muss sich einmal mehr in eine neue Umwelt einfinden. Das Praktikum fungiert als Bindeglied zweier Sphären, der universitären Ausbildung und der Berufspraxis. Es bildet wichtige Bildungsinhalte ab, die das Studium vernachlässigen muss. Ein Wermutstropfen beim Praktikum ist mit Sicherheit die Bezahlung: Natürlich sollte man sich nicht unter Wert verkaufen und auch nicht – wie teilweise üblich – für wenig Geld zu viel arbeiten. Doch das Praktikum muss sein, schließlich ist es ein wichtiger Baustein, praxisrelevantes Wissen anzusammeln. Studenten sind hier in einem ­Dilemma, das aufzulösen so gut wie unmöglich ist.

Wettbewerbe: das eigene Ding machen Wettbewerbe schärfen das Profil. Studenten sollten früh dazu motiviert werden. Die Teilnahmehürden für Nachwuchswett­bewerbe sind niedrig, anders als bei beschränkten Wettbewerbsverfahren, die ein Akquisemittel für Aufträge sein können. Das Wettbewerbswesen fungiert einerseits als Mittler zwischen Berufseinstieg und Professionalität. Andererseits sind die Chancen, sich bei Erfolg selbstständig zu machen eben nicht nur von den persönlichen Fähigkeiten abhängig, sondern werden maßgeblich vom deutschen Wettbewerbswesen und vom Vergaberecht bestimmt. Die Anforderungen, die für die Bewerbung auf einen beschränkten Wettbewerb gestellt werden, kann kaum ein junges Büro erfüllen. Der Druck auf offene Wettbewerbsverfahren ist deswegen sehr hoch. Viele Teilnehmer, viele etablierte Büros und die Vergabeordnung für freiberufliche Leistungen erschweren die Chance auf „das große Ding“. Es bedarf glücklicher Umstände, durch einen Wettbewerb in die Selbständigkeit zu gelangen oder über Kontakte und Beziehungen kleine Aufträge zu erhalten.

Berufsleben: den eigenen Weg beschreiten Nicht jeder Absolvent hat das Glück, bereits im Studium eine Anstellung zu finden, die er nach Abschluss des Studiums weiterverfolgen will. Einige hegen den Anspruch an Selbst­ verwirklichung durch Selbstständigkeit. Doch warum machen sich heutzutage nur wenige Absolventen tatsächlich selbstständig? Das mag an den Hürden liegen, die höher sind als in vielen anderen Berufszweigen. Und an der ­Sicherheit, die man durch eine feste Anstellung erlangt. Kann der eigene Weg nicht auch daraus bestehen, bereits existierende Bürostrukturen fortzuführen und den Generationenwechsel aktiv mitzugestalten? Welche Form der Beschäftigung am besten zu ­einem passt, muss jeder für sich selbst entscheiden. In einer sich wandelnden Welt vertrauen wir auf uns – die junge Generation – auf ­unsere Netzwerke und die Kraft der selbstbestimmten ­Arbeit. Nicht alle Absolventen unserer ­Generation sind in der Landschaftsarchitektur tätig. Sie haben sich aus unterschied­lichen Gründen für einen anderen Weg entschieden. Wie auch immer man Erfolg definiert, die ­Devise heißt: Einfach (weiter-)machen.

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Debüt im Rückspiegel Erstlingswerke neu besichtigt: Wir haben bei ­Regine Keller, Martin Rein-Cano, Carlo W. Becker und einigen anderen nachgefragt, wie sie ihre ersten Projekte nach Jahren beurteilen. Ergebnis: Viele Ideen wirken nach – bis heute.

Hanns Joosten

Einige Landschaftsarchitekten fanden mit dem ersten Projekt bereits zu ihrer heutigen Philo­ sophie, andere lernten aus ihren Fehlern. Viele der hier vorgestellten Projekte existieren noch, der Himmelsgarten von Topotek 1 ­ fiel einer Sanierungsmaßnahme zum Opfer.

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Hausgarten, Neuburg an der Donau 1996 bis 2001

Regine Keller Keller Damm Roser Landschaftsarchitekten Stadtplaner, München

begehbaren Gartenhistorie. Der Bauherr stellte sich zu meiner Freude als großer Pflanzenliebhaber und Kenner heraus. Man konnte sich mit ihm dazu wunderbar austauschen. Viel schwerer war für mich allerdings, ihm zu vermitteln, dass wir uns auf einzelne Themen begrenzen und auf gewisse Dinge verzichten sollten, um eine harmonische Gesamtkonzeption zu erlangen. Es entstand ein Garten mit einem umlaufenden Rundweg, einem Obsthain, einem Robinienplatz, einem gewundenen Bachlauf mit Teich nebst Schwertlilienzone, einem Päonien-Bartirisgarten, einem Kiefernhain mit Perlgraswiese, einem Azaleenhang, einem Teehaus und einem umschlossenen Zengarten. Und wir pflanzten riesige Bäume. Den im Garten entstandenen Stilmix sehe ich bis heute konzeptionell sehr kritisch. Die Gesamtaufgabe war für mich enorm und die Chance wunderbar. Ohne die Hilfe einiger Fachkollegen, die mich aus bereits etablierten Büros heraus in Sachen Ausführungsplanung und Ausschreibung berieten, hätte ich das nicht so gut geschafft. Die Bauleitung war unendlich spannend, war aber für mich dank abgeschlossener Garten- und LandschaftsbauLehre die leichtere Übung. Das Ganze ist nun 20 Jahre her und Herr S. lässt den Garten wunderbar pflegen.

Regine Keller (2)

Was hatte ich Bammel beim ersten Projekt. Nicht nur, dass ich die Befürchtung hegte, es könnte misslingen. Auch hatte ich die Gewissheit, vieles so direkt nach dem Studium in Weihenstephan einfach noch nicht zu beherrschen. Trotzdem traute ich mich, den Auftrag für einen Hausgarten auf 1,5 Hektar Grund anzunehmen. Die Empfehlung kam von einer Kollegin, und die Neuburger Architekten Herrle & Herle folgten dieser gerne. Der Bauherr, ein Unternehmer, zeigte sich enorm aufgeschlossen, einer frisch gebackenen Absolventin die Aufgabe zu übertragen. Es galt, auf einem Acker am Rande der Stadt einen kleinen Park anzulegen. 15 000 Quadratmeter sind schon ein Wort. Das Grundstück lag an einem kontinuierlich geneigten Hang mit zehn Prozent Steigung und war jahrelang mit Mais bestellt worden. Der erste Besuch beim Bauherrn in dessen nobler Altstadtwohnung war herzlich. Er empfing mich mit Stapeln von Gartenbüchern, die alles vom English Cottagegarden über französische Barockanlagen bis hin zu Zengärten abdeckten. Aus jedem Buch leuchteten gefühlt 100 gelbe Post-its heraus. Der Auftraggeber wünschte sich einen Garten, der ungefähr alles enthielt was seine Coffeetablebooks hergaben. Das glich in meiner Vorstellung einem botanischen Garten oder einer Art

Den Stilmix in ihrem ersten Projekt, einem Hausgarten, sieht Regine Keller auch heute noch kritisch. Die Chance, einen so großen Garten zu gestalten, ergriffen zu ­haben, bereut sie aber nicht.

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Himmelsgarten, Berlin 1996

Lorenz Dexler und Martin Rein-Cano Topotek1, Berlin

Hanns Joosten (2)

Topotek1 begannen bereits mit ihrem ersten Projekt, dem Himmelsgarten auf der Dachterrasse vor ihrem damaligen Büro in Berlin, gängige Symbole in der Stadt zu hinterfragen.

Das Thema Grafik und hier insbesondere Verkehrsgrafik als formales und narratives Element unseres Erstlingswerkes „Himmelsgarten“ stellt eine Art Initiation dar. Wir haben damals begonnen, die gängigen Zeichensysteme zu hinterfragen und ihren Möglichkeitsraum auszuloten. Das Phänomen, eine Oberfläche zu bemalen und zu strukturieren und so in einen kommunikativen Prozess mit der Atmosphäre zu treten, interessiert uns bis heute und ist ein Leitmotiv unseres Schaffens geblieben. Die Terrasse gehörte damals zu unserem ersten Berliner Büro. Sie war größer als unsere eigentlichen Büroräume, wir nutzten sie als erweiterten Bürobereich. Bis dato ist der „Himmelsgarten“ das einzige Projekt, das wir komplett selbst gebaut haben. Es war wie ein Testlauf, in dem wir ergründen wollten, was passiert, wenn man eine bekannte Symbolsprache decodiert und als Poetik begreift. Beim Aufbringen der Folien waren zwei räumlich-perspektivische Bedingungen

für die Ausrichtung der Grafik ausschlaggebend: die längliche, in die Weite zeigende Form der Terrasse und der die Mitte Berlins markierende Fernsehturm. Die Dachterrasse bot eine Fläche, die diese Zeichensprache per se aus ihrem ureigenen Kontext herauslöste und die erdverbundenen Elemente der Verkehrsführung über die Dächer Berlins hob. Die Kraft, die ein Landschaftsraum als fünfte Fassade entwickelt, ist grundsätzliches Thema unserer Entwürfe. Dieser erste Versuch mit den Techniken von Transformation, Translokation, Dekontextualisierung und Übersetzung zu arbeiten und ein intensiv graphischer Umgang mit Fläche sind bis heute wesent­ liche Ausgangspunkte für uns. Sie finden sich in vielen Projekten unterschiedlicher Art wieder, etwa dem „Weltkulturerbe Kloster Lorsch“, der „Sportanlage Heerenschürli“ und dem „Superkilen“. Der „Himmelsgarten“ existiert nicht mehr. Er fiel Sanierungsarbeiten zum Opfer. Garten + Landschaft

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Räumliches Strukturkonzept RSK Freiraum- und Umweltkonzept, Berlin 1991 bis 1992

Carlo W. Becker bgmr Landschaftsarchitekten, Berlin und Leipzig

bgmr Landschaftsarchitekten (2)

In einem der ersten Projekte musste Carlo W. Becker mit bmgr eine Vision für das frisch vereinte Berlin finden. Auch heute entwickelt das Büro Konzepte für ganze Städte und Regionen.

1989. Die Wende. Große neue Aufgaben lagen damals vor der Stadtentwicklung und der Landschaftsplanung in Berlin. Bevor es ans Bauen ging, mussten zwei separate Planungssysteme zusammengefügt und Konzepte für die Stadt entwickelt werden. Dazu brauchte es erst einmal eine Prognose. Bis zum Jahr 2010 sagte man Berlin einen Bedarf von 400 000 neuen Wohn­ einheiten voraus. Für 100 000 Beschäftigte sollten neue Gewerbe- und Dienstleistungsflächen und neue Zentren mit einem erheblichen Bedarf an Einkaufsflächen ausge­ wiesen und ermittelt werden. Die Formel war einfach: Berlin gleich Boom Town. Das Räumliche Strukturkonzept Berlin RSK erarbeitete 1991 federführend das Büro AGS Arbeitsgruppe für Stadtplanung. Wir als bgmr Landschaftsarchitekten erhielten damals als junges Büro den Auftrag, die Umweltbelange und die Freiraumentwicklung in diese Planungen für die wachsende Stadt Berlin einzubringen. Mit 34 Jahren eine Stadtentwicklung in solchen Perspek20

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tiven und einem Umfeld von Kollegen mitzugestalten, die mein heutiges Alter haben, war eine echte Herausforderung. Uns war damals schnell klar: Wir müssen eine positive Vision für die Stadt entwickeln. Umfangreiche Bestandsanalysen, Bewertungen von Natur und Landschaft lagen zu der Zeit nicht vor. Also haben wir mit dem Auto und dem Rad die Stadt erkundet, um mit Ortskenntnissen zu glänzen. In den Planungs­ runden mit den gestandenen Kollegen mussten wir mit Wissen und Ideen überzeugen. Wir entschlossen uns, die Stadt zu entwerfen. Wenn die Stadt wachsen würde, dann auch das Grün! Neue Großgrünräume sollten einen inneren und äußeren Parkring bilden, zwei übergeordnete Grünverflechtungen an den Flüssen Panke und Wuhle mit Fortführungen an Bahntrassen und ­ehemaligen Grenzen entstehen. Die drei schon vorhandenen großen Wald- und Seen­gebiete sollte ein neuer großer Nah­er­holungsraum im Nordosten der Stadt ­ergänzen. Es entstand ein Freiraumsystem

für Berlin – noch gezeichnet mit CopicsFarbstiften auf Papier. Heute ist diese 1991 entworfene Struktur nach wie vor das Grundgerüst des Berliner Freiraum­ systems, das nach fast 25 Jahren weit­ gehend umgesetzt ist. Beim Schreiben dieses Beitrages wird mir noch einmal deutlich, welche Verantwortung wir hatten. Und wie wichtig es ist, die Sprache der Stadtentwicklung zu verstehen und entsprechende Antworten im Freiraum zu finden. So eine Aufgabe, Stadt im Maßstab 1:50 000 zu entwerfen, prägt und wirkt nach. bgmr entwirft weiterhin für ganze Städte und Regionen. Es hat sich allerdings was geändert. Wir suchen jetzt nicht nur räumliche Konzepte, sondern auch nach neuen Leitthemen, mit denen wir Stadt qualitativ, vernetzter und mehrdimensionaler entwickeln können. Unsere gesamtstädtischen Konzepte werden dabei strategischer.


Temporäre Gärten, Berlin und Schloss Dyck 1999 und 2000

Marianne Mommsen, Gero Heck relais Landschaftsarchitekten, Berlin

Viele der Planungsaufgaben, mit denen wir uns in der Entstehungszeit unseres Büros ­beschäftigt haben, waren temporäre Projekte. Das war zu dieser Zeit ein hochaktuelles Thema für die Landschaftsarchitektur – und ist noch immer ein wichtiges Experimentierfeld. Beispielsweise haben wir uns mit Beiträgen an den Temporären Gärten in Berlin 1999 und 2000 beteiligt und Themengärten für das Zentrum für Gartenkunst in Schloss Dyck und für das Gartenkunstfestival Schloss Ippenburg entwickelt. Als reizvoll empfanden wir dabei vor allem die Möglichkeit, die Verwendung gärtnerischer Topoi zu variieren oder mit Ausdrucksmitteln umzugehen, die nicht zum klassischen Repertoire der Freiraumgestaltung gehören. Zur besonderen Qualität dieser Projekte gehört für uns, dass sie kurzfristig mit direktem Feedback und ohne beträchtlichen Verwaltungsaufwand realisiert werden. Diese Spontanität ist entscheidend, um mit einer

Arbeit eine Haltung zu bestehenden räum­ lichen Situationen zu formulieren. Auch viele klassische Bauprojekte würden davon profitieren, wenn es an dieser und jener Stelle mehr von dieser Direktheit in der Umsetzung gäbe. Geprägt hat uns seit diesen ersten Projekten die Auseinandersetzung mit dem Aspekt der Zeitlichkeit. Das betrifft zum einen die Erfahrung, dass es reizvoll sein kann, einen Garten als befristeten Zustand zu inszenieren. Gerade in materieller Sicht eröffnet diese nicht für die Ewigkeit eingerichtete Situation große Potentiale. Zugleich sensibilisiert dieser Zeitbegriff dafür, dass Freiräume generell eine Folge aufeinander aufbauender Momentaufnahmen sind und dass es eine großartige Aufgabe ist, mit ihrem Wandel planerisch umzugehen. Unsere Projekte sehen wir als Initiale für weitere Entwicklungen, die von den Nutzern ausgehen und von der Planung Offenheit erfordern.

relais Landschaftsarchitekten (3)

Die Arbeit an den temorären Garten in Berlin (rechts) und auf Schloss Dyck (Cargo Garten, oben) sensibilsierte relais Landschafts­ architekten für den Aspekt der Zeit in ihren Entwürfen.

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Der Garten des Kleinen Prinzen, Chaumont-sur-Loire (Frankreich) 1994

Markus Gnüchtel, Micheal Triebswetter GTL Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten, Kassel und Düsseldorf

sich, der Ort verändert das Szenario und die Figuren, wir selber können uns zu Handelnden und Verstehenden in der Geschichte dieses Ortes machen. Frei nach Claude Lorrain darf jeder sich im Paradies fühlen. Das ist das Kernstück all der Landschaftsgestaltung, der „Genius loci“. Wir verstehen Planen hier im Kern als Anwendung von Poesie, von kreativen Ideen oder Wissenschaft. Zum Garten selbst: Wir erleben die freudige Überraschung des Kleinen Prinzen, der seine Rose liebt und pflegt. Dieser Moment aus Gefühl und Einsicht in die Dinge findet sich in dieser Garteninstallation wieder: Die zwei Liebenden, deren Blick abwechselnd voneinander und zu den beiden Wolken aus roten Hochstammrosen schweift, leben in ihrem eigenen Paradies, einem sphärisch aufgeschütteten Rasenhügel mit zwei Sesseln geflochten aus lebenden Weiden. Diese Welt erreichen die Liebenden aber nur, wenn sie hinter der großen Weidenflechtwand die Hölle gemeinsam durchquert haben. Wer kurz verweilt und meint, mit dem Blick auf die Liebessessel bereits einen Blick auf die Welt des Kleinen Prinzen erhascht zu haben, dem bleibt ohne das Durchschreiten der Hölle doch das tiefe Verstehen der Liebe verwehrt.

gtl Gnüchtel Triebswetter Landschaftsarchitekten (3)

Das Festival von Chaumont-sur-Loire war gerade dabei, seinen Ruf als europäisches Labor der Landschaftsgestaltung aufzubauen. Patric Blanc hatte dort im Vorjahr seinen ersten, noch experimentellen vertikalen Garten aufgebaut, die mahnenden Worte zum Klimawandel schrieben sich als Schattenwurf einer Pergola auf den Boden des Gartens. Hier musste auch für uns der Ort sein, uns zu erproben. Gerade hatte ich bei Bernard Lassus ein Praktikum absolviert, von den von ihm beschriebenen „Habitants Paysagistes” hatte ich gelernt, dass jeder seine persönliche Landschaft bewohnen kann. Das war eine echte Bereicherung. Die Arbeit war ein Gruppenwerk des gesamten Büros und mündete in einigen gemeinsamen Vorlesungen mit Jean-Paul Pigeat. Das Projekt war unsere Bürotaufe, es hat unsere Arbeit und uns geformt. Wir waren mit 12 Mann vor Ort, darunter die Weidenflechter von Familie Freitag aus Freising und der Künstler Ignaz Wilka aus Kassel. Mit unserem Werk wollten wir den delikaten Moment Gestalt annehmen lassen, in dem sich Poesie an einem realen Ort niederlässt. Die Geschichte des Kleinen Prinzen, wenn sie einmal aus dem Buch heraustritt, verändert

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Eines ihrer ersten Projekte, den „Garten des Kleinen Prinzen“ auf dem Gartenfestival in Chaumontsur-Loire, bauten Michael Triebswetter, Markus Gnüchtel und ihr Büro-Team zusammen mit Weidenflechtern und Künstlern selbst.


Quartierparks am Kronsberg, Hannover 1996 bis 2000

Tim Corvin Kraus

Irene Lohaus, Peter Carl Irene Lohaus Peter Carl Landschaftsarchitektur, Hannover

Offizieller Anlass für die Gründung unseres gemeinsamen Büros in Hannover war der Gewinn des Wettbewerbs „Zwei Quartierparks“ im EXPO-2000-Stadtteil Kronsberg (1996). Und damit sind die beiden Parks auch unser erstes gemeinsames Projekt. Bis dahin hatten wir zwar zusammen an Wettbewerben teilgenommen, arbeiteten jedoch unabhängig voneinander in unterschiedlichen Konstellationen freiberuflich oder selbstständig. Nachgeschaltete VOF-Verfahren waren damals noch nicht üblich und die Vergabe des Auftrags mit einer Bausumme von 3 Millionen Mark an uns als junges Preisträgerbüro selbstverständlich. Zwei Parks sehr ähnlichen Zuschnitts mit unterschiedlichem Charakter zu entwerfen und dennoch einen Zusammenhang spüren zu lassen, war eine besondere Aufgabe. Und auch die für die damaligen Verhältnisse sehr hohen Anforderungen an das nachhaltige Bauen umzusetzen, insbesondere das Regenwassermanagement, waren eine Herausforderung. Die Vorgabe, das Regenwasser zu versickern oder rückzuhalten ist gestalterisch subtil in die je einen Hektar großen Parks integriert. Im Park Süd leiten die geneigten Sitzstufen das Regenwasser zum tiefsten Punkt. Im Park Nord versickert es durch Kalkschotterfugen des Belags, in denen Trockenrasenvegetation wächst. Tatsächlich zeigte sich der anstehende Mergel nach der Fertigstellung deutlich versickerungsfähiger als jemals in den Boden­

gutachten prognostiziert: In den sogenannten Regenwasserklangöffnungen am Hangfuß des Parks Nord, die den Regen zeitversetzt nachhallen lassen sollten, kam je kaum ein Tropfen Wasser an. Der Effekt der für einen Bürostart perfekten Referenz drohte jedoch zu verpuffen, als der Bauherr nach Fertigstellung des Projekts in ­einem Artikel den Satz „Die Träger des 1. ­Preises fühlten sich aufgerufen mit Zähnen und Klauen ihren künstlerischen Entwurf hochzuhalten“ publizierte. Zum Glück beurteilte die Fachpresse das gebaute Ergebnis durchweg positiv und eröffnete uns bundesweite Wettbewerbs- und damit Auftragsoptionen. Die „Zähne- und Klauenverteidigung“ ist inzwischen (zumindest meistens) einem planungsbegleitenden Diskussionsprozess auf Augenhöhe gewichen, der auf Transparenz setzt und möglichst alle Akteure persönlich einbezieht, insbesondere die Pflegeabteilung. Denn leider befinden sich die Quartierparks aktuell in keinem guten Pflegezustand. Die intensive Auseinandersetzung mit den funktionalen Anforderungen wie Regenwassermanagement oder aktuell dem barrierefreien Bauen und ihre entwerferische Übersetzung bis ins gestalterische Detail ist bis heute prägend für unser Büro. Sie fließen auch maßgeblich in Lehre und Forschung an der TU Dresden ein (Leitfaden Barrierefreies Bauen BMUB, 2014).

Die zwei Quartierparks in Hannover-Kronsberg waren das erste ­gemeinsame Projekt von Peter ­ Carl und Irene Lohaus. Die hohen ­Anforderungen, zum Beispiel das Regenwassermanagement waren eine große Herausforderung für das junge Team.

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Zukunft der Profession

Noch mehr zukunftsweisende Masterarbeiten finden Sie unter garten-landschaft.de/masterarbeiten

Junge Meister

Johann Christian Hannemann (2)

Die Lehre an den Hochschulen ist kein statisches Konstrukt, sie entwickelt sich. Semester um Semester werden Konzepte analysiert, neue Themenfelder diskutiert und innovative Projekte entwickelt. Studentische Entwürfe finden nur selten den Weg in die Öffentlichkeit. Zu Unrecht. Weisen die Arbeiten doch auch immer darauf hin, welche Arbeitsfelder Landschaftsarchitekten künftig beschäftigen werden. Wir haben einige Landschaftsarchitektur-Professoren gebeten, für uns die besten Abschlussarbeiten auszuwählen und den Absolventen die Möglichkeit zu geben, ihre Masterprojekte dem Fachpublikum zu präsentieren.

Johann Christian Hannemann beschäftigt sich mit den Bewohnern der steilen Gebirgsbäche Canaans, die seit dem schweren Erdbeben auf Haiti immer stärker besetzen ­werden.

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Um die Bewohner auf Überflutungs-, ­Erosions- und Landrutschgefahren vorzubereiten, wurde ein NachbarschaftsKatastrophenplan in Onaville etabliert. Zeichnung: Johann Christian Hannemann

Kooperative Nachbarschaftsarbeit in Onaville, Haiti Entwurf eines Prozesses für Stadtentwicklung und Naturgefahrenmanagement in einem ungeplant wachsenden Stadtquartier

Verfasser: Johann-Christian Hannemann, Technische Universität München Betreuerin: Prof. Regine Keller, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und öffentlicher Raum

Johann-Christian Hannemann: „Das schwere Erdbeben in Haiti im Januar 2010, das den Tod von mehr als 300 000 Menschen verursachte, ebenso viele Ver­letzte und mehr als 1,3 Millionen Personen obdachlos zurückließ, zeigt exemplarisch, dass Naturkatastrophen informelle Urbanisierungstendenzen weiter befeuern. Sie verstärken auch die strukturelle Armut und Schadensanfälligkeit eines Landes. Die E ­ rrichtung eines Notlagers für Opfer Interner Vertreibung (IDPs) in der abgeschiedenen Peripherie von Port-auPrince durch die „Internationale Gemeinschaft“ und die haitianische Regierung ­hatte die Entstehung von Canaan zur Folge,

einer ausgedehnten Siedlung, die Zeitungen als „größte Landnahme Lateiname-­ rikas“ bezeichneten. Täglich ziehen mehr Familien in das Gebiet. Der Druck auf Mensch, Land und Umwelt steigt. Die ­Gefahr, dass sich Canaan zu einer riesigen unterversorgten Stadt entwickelt, wächst beständig. Die Masterthesis untersucht die Hypothese, dass ökonomisch, ökologisch und sozial integrative Entwicklung und langfristige Verbesserung von Lebensbedingungen in marginalisierten Nachbarschaften nur dann möglich ist, wenn die Gemeinschaft als Hauptakteur innerhalb eines Multistakeholder-Rahmenplans anerkannt wird.

Durch Einbinden der akademischen Welt können kostengünstigere, besser ange­ passte und langlebigere Lösungen generiert werden, indem Forschung, gegen­ seitiges Lernen, sowie Ermächtigung der Bürger und Nachbarschaftsarbeit unterstützt wird. Diese Hypothese wurde auf der Grund­lage praxisorientierter Forschung und partizipativer Aktion in der Nachbarschaft Onaville (Canaan, Haiti) untersucht, die durch den Autor und Master-Studenten der interdisziplinären Forschungsgruppe Urban Strategies for Onaville an der Technischen Universität München durchgeführt wurden.“

Regine Keller: „Die Masterthesis zeigt, dass akademische Initiativen auch mit sehr limitierten finanziellen Mitteln signifikant zu Gemeinschaftsbildung und zu Erweiterung von Wissen, demokratischen Kompetenzen, Risikobewusstsein und Nachbarschaftsarbeit beitragen kann. H ­ annemann hat mit anderen Masterthesisstudierenden des Fachbereichs Wasserbau der TU München sowohl in Onaville vor Ort als auch an der TU zusammen­ gearbeitet. Die Gruppe hat mit ihren jeweiligen Arbeiten unter Beweis gestellt, dass sie sich in einer vielversprechenden Position befinden, um einerseits Kontaktaufbau und Netzwerkbildung zu fördern, und andererseits die Wissenslücke zwischen der Community, nationalen und internationalen Akteuren zu überbrücken. Zeitgleich bleibt die ­Kooperation mit staatlichen Institutionen vor Ort die größte Hürde für Veränderung, denn die Koordination ist oft einseitig und auf Vereinbarungen folgen oftmals keine ­Taten. In vergleichbaren Problemstellungen von Risikolandschaften sind besonders Landschaftsarchitekten, die den Kontext von Landschaft, Landschaftsdynamik, Siedlungsstrukturen und gesellschaftliche Belange kennen, prädestiniert, eine wesentliche planerische als auch partizpative Rolle zu spielen.“

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Torben Jaidhauser untersuchte verschiedene Hochwasserschutzmaßnahmen, die gestalterisch überzeugen und einen Mehrwert für Bewohner und Touristen bieten.

Hochwasserschutz am Beispiel des Inn in Tirol Lösungsstrategien im landschaftsarchitektonischen Kontext

Torben Jaidhauser

Verfasser: Torben Jaidhauser, Universität Kassel Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Ariane Röntz und Gast-Prof. Dipl.-Ing. Bertel Kehlet Bruun, Fachgebiet Landschaftsarchitektur und Entwurf

Torben Jaidhauser: „Kann Hochwasserschutz mehr leisten als eine rein tech-­ nische Lösung? Welche Gestalt können Hochwasserschutzmaßnahmen annehmen? Die Arbeit verfolgt das Ziel, Hochwasserschutz landschaftsarchitektonisch zu denken. Dabei werden unterschied-­ liche Lösungsansätze entwickelt, die beispielhaft an einem Teilabschnitt des Inn in Tirol Anwendung finden. Eine umfassende Recherche zur Entstehung von Hochwasser, den aktuellen Richtlinien des Hochwasserschutzes und vor allem der Möglichkeiten des technischen

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Hochwasserschutzes wird mit einer detaillierten Analyse der Flussmorphologie verschränkt. Landschaftsarchitektonische Strategien erwachsen aus dem Verständnis der vielfältigen Flusslandschaft mit spezifischen räumlichen Eigenarten: das Wechselspiel von Enge und Weite im Trogtal, ­‚wilde‘ und schluchtartige Bereiche sowie eine breite, ebene und dichter besiedelte Tallandschaft. Maßnahmen des Hochwasserschutzes betten sich in neue, künstliche Landschaften ein, die als ‚Mehrwert‘ Erholungsnutzung für die Tiroler und attraktive Erlebnisse für Urlaubsgäste bieten.“


Ariane Röntz: „Ein gestalterischer Blick auf infrastrukturelle Maßnahmen wie Straßen, Windparks oder auch Maßnahmen des Hochwasserschutzes ist (erfreulicherweise) nicht mehr grundsätzlich neu. Die aktuelle Masterarbeit von Torben Jaidhauser ordnet sich hier in den fachlichen Diskurs durchaus ein, der sich den kontinuierlich drängenderen Fragen annimmt. Dass sich die Masterarbeit dabei nicht nur auf den städtischen Kontext im Inntal bezieht, sondern auch der (scheinbar) unberührten, schroffen Tiroler Bergwelt annimmt und gerade hier prägnante Hochwasserschutzmaßnahmen ansiedelt, stellt sie heraus. Überzeugungskraft gewinnt die Arbeit durch ihre fundierte Analyse der Ursachen und Folgen von Hochwasser sowie des ganzen Kanons technischer Gegenmaßnahmen. Die abgeleiteten, typologisch differenzierten Gestaltszenarien sind wertvolle, inspirierende Diskussionsbeiträge bezüglich unseres Bildes von Landschaft und der gestalterisch-atmosphärischen In-Wert-Setzung technischer Infrastruktur. Torben Jaidhauser erhielt für seine Masterarbeit den Preis der Pfeiffer-Stiftung für Architektur als eine der beiden besten Abschlussarbeiten des Wintersemesters 2015.“

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Changing Systems Design einer metabolischen Infrastruktur für Maltepe in Istanbul

Verfasserin: Anna Sophie Neuhaus, Technische Universität Berlin Betreuerinnen: Prof. Undine Giseke und Dipl.-Ing. Gesa Königstein, Fachgebiet Landschaftsarchitektur und Freiraumplanung

Anna Sophie Neuhaus: „Ausgehend von der Untersuchung der Ressourcenflüsse, die von Megastädten wie ­Istanbul ausgelöst werden, wird ein Konzept für eine dezentrale metabolische In­frastruktur entwickelt. Grundprinzip ist, ­Orte eines konzentrierten Austauschs, so genannte Hubs, zu schaffen, durch die Kreisläufe integrativ geschlossen, lokale A ­ kteure eingebunden und neue Qualitäten für den urbanen Raum erzeugt werden. Diese Knotenpunkte berücksich-­ tigen städtebauliche Parameter und geben aktivie­rende Impulse an das bestehende Freiraumsystem. Räumlich konkretisiert wird der systemische Ansatz durch einen auf die spezifischen Stoffströme von Maltepe Bezug nehmenden Infrastruktur-Hub. Maltepe ist ein heterogener Stadtteil, in dem noch informell strukturierte Teile in unmittelbarer Nachbarschaft zu ‚High-End‘ Wohnhochhäusern liegen. Der Hub bietet Raum für lokale Abfall- und Energiekreisläufe, Nahrungsmittelproduk­tion und lokale Ökonomien, welche zusammengeführt und miteinander verschnitten werden: Haushaltsgeräte und Textilien können repariert und getauscht werden, organische Abfälle werden in Energie umgewandelt, Lebensmittel mit dieser Energie getrocknet, PET-gesammelt, in Textil umgewandelt und im Hub weiterverarbeitet wird. Diese Aktivitäten organisieren sich als ein neuer Typ eines produktiven ­öffentlichen Raums.“

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Undine Giseke: „Die Arbeit entwickelt aus einem systemischen Verständnis ­heraus ein Konzept für interaktive urbane Infrastruktur. Die Darlegung ihrer umfassenden Vernetzung mit anderen Raumsystemen bildet die Grundlage für den Entwurf ­eines sozial-stofflichen Hubs, der zeigt, wie eine dezentrale, auf eine Verkürzung und Neuorganisation der Stoffkreisläufe ausgerichtete Infrastruktur in das Quartier und den Quartiersalltag integriert werden kann. So entsteht ein Konzept für einen mehrdimensionalen urbanen Raum, der Transformations-, Begegnungs- und Produktionsort in Einem ist, wobei Freiräume als Teil dieser Multikodierung als ressourcenproduzierende Orte und als stofflich-soziale ­Interfaces neue Aufgaben im urbanen Metabolismus übernehmen. Die Arbeit verbindet – methodisch wegweisend – die quantitative Analyse und ein systemisches Entwurfsverständnis mit einer konkreten räumlichen Lösung. Sie veranschaulicht, wie durch die simultane Bearbeitung von Maßstäben ­Zusammenhänge offen gelegt werden können und so eine neue Programmierung und Qualität von urbanen Orten erreicht werden kann.“


Anna Sophie Neuhaus sieht durch konkrete Neuorganisation ausge­ wählter Stoffstromkomponenten eine Neuprogrammierung und Aktivierung des Freiraums vor.

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Zwischenraum und Zwischenzeit Entwicklung und Untersuchung des öffentlichen Raums an den Rändern und in den Nischen Istanbuls

Alexandra Bauer (2)

Verfasserin: Alexandra Bauer, Technische Universität München Betreuer: Prof. Sören Schöbel (LAREG) und Johann Christian Hannemann (LAO)

Alexandra Bauer: „Im Zentrum der Arbeit über den öffentlichen Raum Istanbuls stehen informell entstan­dene und historisch gewachsene Stadtviertel, begriffen als Poten­ zialräume zur Weiterentwicklung der Stadt betrachtet. Gegenwärtig werden, e ­ iner neoliberalistischen Stadtpolitik folgend, ­diese Viertel dem Erdboden gleichgemacht. Die neuen, gentrifizierten Stadtviertel schaffen Grenzen und ­erzeugen eine Trennung von kulturellen und sozialen Schichten. Der erste Teil der Thesis beschäftigt sich mit Theorien von Soziologen zur Beziehung zwischen städtischem Raum und Mensch, ins-­ besondere der Idee der ‚offenen Stadt‘, wie sie unter anderem Henri Lefèbvre, Richard Sennet und Detlev Ipsen vertreten. In Detlev Ipsens Konzept wird an Stelle einer sozialen und kulturellen Segregation das Aufeinandertreffen und die Durchmischung von Kulturen im öffentlichen Raum geschaffen, in dem Nischen und Ränder als Rückzugs­ gebiete für Minoritäten es erst ermöglichen,

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dass zwischen der dominanten Kultur und den Partialkulturen gemeinsame Metakulturen entstehen können. Diese Durchmischung bildet die Grundlage für Zusammenleben und Urbanität in einer Metropole. Die Erkenntnisse aus dem theoretischen Teil werden anhand des bestehenden öffentlichen Raums der vier informellen Stadtviertel Ayvansaray, Kustepe, Kuzguncuk und Burhaniye überprüft und das räumliche Konzept der Durchmischung von Kulturen im öffent­ lichen Raum für Ayvansaray exemplarisch entworfen. Hierfür richten wir zunächst ein am Bestand orientiertes Netzwerk für den ­öffentlichen Raum ein, das das Stadtviertel zugänglicher und erfahrbarer macht. Es kann sich mit punktuellen Eingriffen im ­Laufe der Zeit aufbauen und erhält so Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Zudem heben die impulsartigen Eingriffe b ­ estehende räumliche und kulturell bedingte Charaktere und Qualitäten Ayvansarays hervor und entwickeln diese weiter.“


Alexandra Bauer beschäftigt sich am Beispiel Istanbuls mit der Rolle, die Landschaftsarchitekten bei ­Integrationsaufgaben über­ nehmen können.

Sören Schöbel: „Istanbul ist eine Stadt, die aufgrund ihrer Geschichte seit jeher verschiedene Kulturen und Flüchtlingsströme beeinflussen. Im Zuge der Flüchtlingswelle gewinnt die Frage des Umgangs und Zusammenlebens zwischen dominanter Kultur und Partikularkulturen nicht nur in Metropolen wie Istanbul, sondern auch hierzulande in Städten und ländlichen Räumen immer mehr an Bedeutung. Die Arbeit zeigt, wie wir als Landschaftsarchitekten urbane Räume und Stadtviertel beeinflussen und mitentwickeln können. Die Verantwortung als Landschaftsarchitekt im Hinblick auf die Gestaltung des öffentlichen Raums sieht sie als Möglichkeit, das gegenseitige Wahrnehmen verschiedener Kulturen zu ermöglichen. Dies kann über eine Tolerierung, Integration oder Absorption von Kulturen hinausgehen und zur Bildung einer Fähigkeit des Zusammenlebens in kultureller Vielfalt – Differenz – beitragen. Das Besondere an dieser Arbeit ist es, dass sie in verschiedenen Vierteln einer höchst komplexen Stadt ­eine umfassende und tiefgehende empirische Überprüfung der zugrundeliegenden theoretischen ­Modelle unternimmt. Nach einer eigens erarbeiteten Methode werden zahlreiche eindrucksvolle morphologische und mentale Karten sowie eine Typologie von Räumen der verschiedenen Kulturen entwickelt. Dafür hat die Verfasserin vor Ort den Stadtraum in Vierteln auch weit abseits der Touristenmeilen besucht und sich zugleich mit der verfügbaren urbanistischen Literatur zu Istanbul beschäftigt. Gleich­ zeitig legt sie überzeugende strategische, städtebauliche und objektplanerische Entwürfe für einen ­ganzen Stadtteil und mehrere seiner Quartiere vor. Diese Arbeit ist für die in vielen Teilen Europas in ­ den nächsten Jahren ­anstehenden urbanen Integrations- und Kohäsionsaufgaben richtungsweisend.“

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Entwerfen urbaner Wälder Typologien und Maßnahmen für ein junges Entwurfsfeld

Verfasserin: Monika Spoerhase, Leibniz Universität Hannover Betreuer: Prof. Dr.-Ing. Martin Prominski, Fach­gebiet Entwerfen Urbaner Landschaften; und Gast-Prof. Dr.-Ing. Sigrun Langner, Bauhaus Universität Weimar, Fachgebiet Landschaftsarchitektur und Entwurf

Monika Spoerhase: „Das Anlegen urbaner Wälder strebt insbesondere eine Extensivierung gegenüber anderen Freiraumtypen an, zugleich sollen die städtischen Flächen urbanen Zwecken dienen, wofür eine wirksame Gestaltung der Wälder gefragt ist. In der Arbeit wird ein Leitfaden für Landschaftsarchitekten entwickelt, in dem das noch wenig etablierte Entwurfsfeld urbaner Wälder in Form von Typologien und Maßnahmen aufbereitet ist. Die Grundlage bilden das aus einer Recherche von Referenzprojekten herausgearbeitete Wissen sowie Erfahrungen aus drei eigenen Entwurfsproben. Der hierfür exemplarisch aufgeführte Entwurf ‚Waldsequenzen‘ auf dem Areal des Bahnhofs Plagwitz in ­Leipzig verfolgt eine offene und prozessorientierte Entwurfsstrategie und setzt sich ­damit auseinander, wie die verschiedenen Ansprüche der Nutzer mit dem wachsenden Wald realisiert und arrangiert werden können.“

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Monika Spoerhase nutzte den ­exemplarischen Entwurf „Wald-­ sequenzen“ für den Bahnhof ­Plagwitz in Leipzig, um ihre These zu stärken.

Martin Prominski: „Die Arbeit ‚Entwerfen urbaner Wälder‘ ist ein Musterbeispiel für Entwurfsforschung, wie ich sie mir für die Profession der Landschaftsarchitektur zukünftig wünsche. Monika Spoerhase beginnt mit einer präzisen Forschungsfrage (Wie können urbane Wälder so gestaltet werden, dass sie für die Stadtbewohner zu akzeptierten und nutzbaren Orten werden?) und untersucht den aktuellen Kontext des Themas durch theoretische Studien und die Analyse von Fallbeispielen. Aus diesen Recherchen sowie drei Entwürfen für urbane Wälder (Plänterwald Berlin, Wohnkomplex VII Eisenhüttenstadt, Bahnhof Plagwitz Leipzig) wird als Kern der Arbeit ein Leitfaden für Landschaftsarchitekten entwickelt, in dem das Entwurfsfeld ‚Urbane ­Wälder‘ mit Entwurfsprinzipien und -maßnahmen zu den Themen Kontext, Raum und Zeit übersichtlich aufbereitet wird. Der Arbeit ist es damit gelungen, übertragbares Wissen in gut verständlicher Form zu kommunizieren.“


Monika Spoerhase (3)

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Jonas Schäfer (3)

Toxic Grounds Ganzheitliche Maßnahmen für vergiftete Böden in Kampanien

Verfasser: Jonas Schäfer, Leibniz Universität Hannover Betreuer: Prof. Dipl.-Ing. Christian Werthmann, Fachgebiet Landschaftsarchitektur und Entwurf

Jonas Schäfer: „Die Kampanische Ebene bei Neapel zeichnet sich durch eine Gemengelage aus ungeregeltem Siedlungsbau, industrieller Landwirtschaft und einen Extremfall diffuser Bodenkontamination aus. Über ­­ 2 500 Orte stehen unter Verdacht, durch ­illegale Müllentsorgungsaktivitäten vergiftet zu sein. Unter Mitwirken der CamorraMafia-Organisation gelangte Haus- und I­ndustriemüll in die Region und wurde hier unsachgemäß verbrannt oder auf landwirtschaftlichen Flächen entsorgt. Die italienische Regierung hat erkannt, dass es einer großräumigen Bodensanierung bedarf, um Umweltschäden und Risiken für die menschliche Gesundheit zu reduzieren. Doch die wirtschaftlich und sozial angespannte Lage

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in der Region fordert ganzheitliche Ansätze, die die nötigen Sanierungsprozesse mit weiteren Vorteilen für die lokale Bevölkerung verbinden. So soll einerseits der materielle Wert der Flächen für die landwirtschaftliche Produktion und andere Nutzungen wiederhergestellt, andererseits aber auch ihr immaterieller Wert, die Signifikanz der Landschaft für den Menschen wieder verdeutlicht werden. Dem Landschaftstheoretiker Marc Treib folgend, der in seinem Essay ‚Must landscape mean?‘ ‚Pleasure‘ (Vergnügen) als Konzept zum Schaffen von Signifikanz empfahl, ist der Lösungsansatz in drei Strategien unterteilt: der Baustein ‚Remediation‘ (Sanierung) beschäftigt sich mit den technischen

Grundlagen eines Bodenreinigungsprozesses; der Baustein ‚Attention‘ (Aufmerksamkeit) lädt dazu ein, Landschaft und Umgebung als Qualitäten wiederzuentdecken und ihre Wertschätzung als Lebensgrundlage neu zu erlernen; und der Baustein ‚Activation‘ (Aktivierung) kombiniert Verfahren der aufsuchenden Sozialarbeit, Datenerfassung und Kommunikation. Phytosanierung nutzt zum Beispiel die natürlichen Aufnahmeprozesse von Pflanzen, um Giftstoffe aus dem Boden zu ziehen. In den Pflanzen reichern sich die Stoffe an und können mit der Biomasse abgeerntet werden. Ihre Verbrennung reduziert die Giftmüllmasse erheblich und setzt Energie für weitere regionale Projekte frei.“


Jonas Schäfer schlägt verschiedene Maßnahmen vor, die die Bewohner von Kampanien in den ­Heilungsprozess der durch Müll vergifteten Böden einbezieht.

Christian Werthmann: „Die Masterabschlussarbeit ‚Toxic Grounds‘ von Jonas Schäfer zeichnet sich durch eine holistische Betrachtungs-und Vorgehensweise aus. Eine andere Haltung wäre auch unangebracht, angesichts einer skrupellosen Umweltkontaminierung, die abgesehen von den rein physischen Schäden einen ganzen Landstrich traumatisiert hat. Schäfer geht es um die Entwicklung einer Strategie, die über rein technische Bodenentgiftungsmaßnahmen hinausgeht, und die Bewohner der Campania tief mit in den Heilungsprozess einbezieht. Sie können sehen und am eigenen Leib erleben, wie sich ihre Landschaft in einem langjährigen Prozess wieder regenerieren kann und schrittweise wieder zugänglich wird. Schäfer benützt dazu die langwierigen Prozesse der Phytosanierung und testet (wenigstens theoretisch) ihr Potenzial, neue Landschaften zu formen. Die Arbeit besticht neben ihrer gelungen Verzahnung verschiedenster Handlungsebenen durch ihre hohe grafische Qualität.“

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Zukunft der Profession

Kreativität in Grün Katarina Bajc

Ökologie und Gestaltung zu verbinden, bedeutet, neue Wege zu gehen. Dann tut sich die Chance auf, Bilder von Landschaften ­ zu etablieren, die jetzt noch ungewohnt sind. Landschaftsarchitekten tragen dabei die Verantwortung, die Ästhetik dynamischer Systeme an menschlichen Maßstäben zu orientieren, ohne dabei ökologische Ansprüche aufzugeben. Katarina Bajc verfasste ihre Masterarbeit zu diesem Thema. Jetzt vertieft sie es im Rahmen ihrer Doktorarbeit.

Ökologie scheint wieder das Thema Nummer eins. Ob es um das Sanieren von Landschaften geht, die bereits zerstört sind, oder darum, Umweltschäden abzumildern, beides verleiht unserem Berufszweig neues Gewicht. Angesichts der Zuversicht, die unsere Zeit technischen Lösungen entgegenbringt – auch denen des ökologischen Entwerfens –, wird sich dieser Trend voraussichtlich noch verstärken. Einige Vertreter der Zunft sind zu Personen des öffentlichen Lebens geworden. Man ­ fühlt sich an die Zeit erinnert, als Ian McHarg im Fernsehen für mehr Umweltschutz und -bewusstsein warb und mit seinen Sendungen weit über sein Fachgebiet hinaus bekannt wurde. Damals wurden ­natürliche Systeme als berechenbare Mechanismen verstanden, die man simulieren, konstruieren und schützen kann, sofern alle Komponenten bekannt sind. Der ökologische Idealzustand wurde als ein Gleich­gewicht zwischen Konsumenten und Ressourcen in einem geschlossenen System angesehen. Impliziert war ein linearer Prozess, der nur dann von seinem vorherseh­ baren Entwicklungspfad abgebracht werden konnte, wenn er von außerhalb des Systems liegenden Faktoren, sprich durch menschliche Eingriffe, gestört wurde. Die analytische ­Methode, die entwickelt wurde, um die komplexen Beziehungen zwischen natürlichen Prozessen zu fassen, maß dem ökolo­gischen Entwerfen eine besondere Autorität zu. Gegen diese Priorisierung lehnten sich in späteren Jahrzehnten viele Landschaftsarchitekten auf, weil damit in ihren Augen die Kreativität negiert wurde. Offenheit von Ökosystemen In der Zwischenzeit haben ökologische ­Theorien diverse Entwicklungen durch­ gemacht. Heute dominiert der Ansatz des Ungleich­gewichts, der die Offenheit von Ökosystemen für Energie-, Material- und Informa­tionsflüsse betont und die Einflüsse von a ­ ngrenzenden oder weit entfernten

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Das Bildpaar zeigt, wie unterschiedlich sich die Vegetation in stehendem und fließendem Gewässer entwickelt. Dass der Mensch außerdem direkt oder ­indirekt ­einen Großteil der Öko­systeme beeinflusst ist heute Common Sense in der Landschafts­ architektur.

S­ ystemen berücksichtigt. Der Wandel in ökologischen Systemen wird als komplex und multidirektional beschrieben und kann demzufolge allenfalls mittels Annahmen vorhergesagt werden. Ereignisse, die die physische Struktur von Systemen beeinträchtigen, wie zum Beispiel Brände, Überschwemmungen oder auch menschliche Einflüsse, werden als interne Aspekte der Dynamik von Ökosys­ temen aufgefasst, die für deren Erneuerung oft sogar notwendig sind. Der wichtigste und in seinen Implikationen für den physischen Raum am schwersten zu begreifende Lehrsatz dieser Theorie ist, dass natürliche Systeme entwicklungsoffen und in ihren Auswirkungen nicht vorhersehbar sind. Die heutige Landschaftsarchitektur fasst daher natürliche und künstliche Systeme nicht mehr als voneinander getrennt auf. Sie ­erkennt vielmehr an, dass die Rolle des Menschen ein untrennbarer Teil vieler Ökosys­ teme ist, sei es in Form direkter Einflüsse oder als Wirkungen aus der Distanz oder durch vergangene Eingriffe, die weiterhin ­virulent sind. Der Schutz der biologischen Vielfalt von Ökosystemen hat weiterhin ­einen hohen Stellenwert, aber die Heran­ gehensweise an diese Aufgabe ist eine andere. Ausgewählte Faktoren zu kontrollieren und diese dann ­lokal zu isolieren, wird heutzutage als wenig sinnvoll angesehen. Stattdessen steht die ­Anpassung an sich verändernde B ­ edingungen, bezogen auf einen ­definierten Kontext, im Vordergrund, wobei divergierende Ergebnisse von vornherein als möglich und akzeptabel angesehen werden. Diese Konzepte scheinen Landschaftsarchitekten eine neue Freiheit verschafft und sie von den Zwängen des ökologischen Modells entlastet zu haben. James Corner postulierte 1997 als einer der ersten, dass Ökologie und Kreativität aus aktiven, dynamischen und komplexen Prozessen bestehen. Fast zwei Jahrzehnte später ist dieser Text nun neu ­publiziert worden (siehe Chris Reed, Nina-

Marie Lister: Projective Ecologies). Allerdings stellt die Integration von einer unvorhersehbaren und nicht gerichteten Dynamik für die Landschaftsarchitektur weiterhin eine große Herausforderung dar – wegen ihrer ungezähmten, unfertigen oder auch transitorischen Erscheinungsformen in der Landschaft. Zu etwa derselben Zeit wie Corner meldete sich Joan Iverson Nassauer mit einer ernüchternden Feststellung: „Ökologische Qualität neigt dazu, chaotisch auszusehen … Was gut ist, sieht aber möglicherweise nicht gut aus …“ Die offenen und bewusst vagen Ziele der heutigen Landschaftsarchitektur haben gar eine noch größere Tendenz zu Chaos und Fragmentierung; von ihr wird erwartet, dass sie zahllose variable soziale, ökonomische und ökologische Parameter berücksichtigt und in ein Wechselspiel miteinander bringt. Widersprüche in den Entwürfen Dennoch enthalten heutige Wettbwerbs­ entwürfe in vielen Fällen detaillierte Diagramme, die die innere Funktionsweise von als System entworfenen Landschaften darstellen. Darin drückt sich die Zuversicht aus, dass die geschilderten Systeme sich in der ­Realität genauso „sauber“ und vorhersehbar verhalten werden, wie es die Grafik suggeriert – den gleichen Anspruch hatten auch die frühen Ökologen. Gelegentlich werden der erwartbaren Entwicklung für die ersten Jahre auch Szenarien über die ungewisse ­Zukunft nach dieser Phase hinzugefügt. Doch auch solche Renderings zeigen oftmals gefällige malerische Landschaften und sind insofern ein Widerspruch in sich. Das Unvorhersehbare und Chaotische der landschaft­ lichen Dynamik, die sie eigentlich propagieren, gerät dabei immer mehr in den Hintergrund. Auch bei Vorzeige-Projekten wie dem High Line Park in New York werden solche Aspekte sorgfältig vor den Augen der Besucher verborgen. Die Landschaftsarchitektur kann sich längst nicht mehr damit rausreden, Garten + Landschaft

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Katarina Bajc (7)

dass es Vorgaben der Ökologie sind, die für den Mangel an Erfindungsreichtum, wie Corner es nennt, verantwortlich sind. Trotz aller Bemühungen, Landschaften als entwicklungsoffene Dynamik zu entwerfen und Spielräume für Anpassungen einzuplanen, bleibt die ästhetische Wahrnehmung des Menschen auf relative kurze Zeiträume und menschliche Größenmaßstäbe beschränkt. Wahrnehmung und Dynamik Der „wahrnehmbare Bereich“ des Menschen, innerhalb dessen er eine Landschaft erlebt, ist im Vergleich zu den räumlichen wie zeitlichen Maßstäben, die das Leben einer Landschaft bestimmen, sehr klein. Doch um eine Verbindung zu ökologischen Phänomenen herzustellen, ist gerade dieser begrenzte Radius entscheidend. Während es „für die Menschen schwierig ist, jenseits ­ihres unmittelbaren ­Erfahrungsbereiches liegende Phänomene zu verstehen, sich für sie zu interessieren und zielgerichtet auf sie ­einzuwirken“, so Paul H. Gobster und seine Kollegen, muss der Architekt im Gegenteil genau wissen, in welcher Weise die von ­ökologischen Dynamiken ausgelösten optischen, körperlichen und multisensorischen Wahrnehmungen auf den Menschen einwirken. Nassauer weist ausdrücklich darauf hin, dass „Menschen ökologische Qualitäten nicht direkt erfassen können“ und die ­Gesamtheit der dynamischen Korrelationen in Umweltsystemen nicht ohne Vorwissen verstehen können. Allerdings reagieren Menschen intuitiv auf ästhetische Erfahrungen, ohne notwendigerweise zu verstehen, was sie auslöst. Eine Reihe von Landschaftstheorien messen daher der ästhetischen ­Erfahrung im Hinblick auf Nachhaltigkeit ­eine besondere Bedeutung zu, da sie es ist, die zu Empathie, Achtung, Mitgefühl und Fürsorge gegenüber der Umwelt anregt 38

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und kulturelle Werte kommuniziert. Untersuchungen über optische Präferenzen beim Erscheinungsbild von Landschaften ­lassen eine Reihe von wiederkehrenden und kulturell tief verankerten Grundmustern ­erkennen. Kaplan und Kaplan ermittelten, dass diversifizierte Landschaften, die neu­ artig und entwicklungsoffen sind, ihre Besucher fordern und nebst einer Vielfalt an Nutzungsformen Gelegenheit zur Exploration bieten, für diese Eigenschaften geschätzt werden – doch nur dann, wenn sie zugleich Kohärenz und Ordnung besitzen und sich anhand von Gesetzmäßigkeiten und Bezügen als lesbar erweisen. Die Forschungs­ ergebnisse von Kevin Lynch (siehe auch The Image of the City) zeigen, dass Nutzer eine strukturierte Umgebung bevorzugen. Deut­ liche Strukturelemente helfen ihnen, eine mentale Landkarte einer Stadt oder Landschaft anzufertigen. Sie macht es leichter, ­einer Landschaft Identität und Bedeutung zuzuschreiben. Joan Nassauer stellte in ihren umfangreichen Studien fest, dass Menschen gerade Linien, deutliche Kontraste, kräftige Farben, sowie Regelmäßigkeit und Ordnung bevorzugen – Merkmale, die sie mit dem ­Begriff „aesthetics of care“ beschreibt. In ­ihren Arbeiten weist Nassauer wiederholt auf die Wirkungsmacht einer malerischen Ästhetik hin. Diese Beispiele verdeutlichen, dass der Mensch im Allgemeinen Ordnung aus Chaos machen möchte. Das damit verbundene B­edürfnis nach Kontrolle steht ­jedoch im W ­ iderspruch zu der unberechen­ baren Dynamik natürlicher Systeme. Ironischerweise führt dies zur Polarität von Wissenschaft und Kunst zurück. Dort scheint Kreativität allerdings stets der begrenzende, Ordnung auferlegende Faktor zu sein. Die menschliche Wahrnehmung ist ganz in jene gesellschaft­lichen Wertesysteme eingebettet, die jahrhundertelang die nicht-mensch­

Die Dynamik der natürlichen Prozesse in den Entwurf einzubeziehen, wird auch künftig die große Herausforderung für Landschaftsarchitekten sein. Bildpaar links: Moose, Pilze und Flechten auf künstlichem ­Material. Bildpaar rechts: Verfallsprozesse in organischem Material.


Literatur:

liche Welt ebenso wie andere Zivilisationen unter ihre Kontrolle zu bringen suchten. Vertraute Formen eignen sich als Bedeutungsträger, weil sie im kulturellen Wissen gründen. Deshalb sind Erwartungen und Vorlieben in Bezug auf das Aussehen von Landschaften auch so widerstandsfähig. Verständlich sind uns nur die Landschaften, die wir kennen und deren Merkmale wir abstrahiert haben. Hier geht es also um Charakteristika, die sich herausgebildet haben, seit der Mensch angefangen hat, in seine natür­ liche Umgebung einzugreifen, um sich zu schützen und mit Nahrung und Rohstoffen zu versorgen. Diese Merkmale wurden im Laufe der Zeit ästhetisiert und nahmen eine Zugehörigkeit und Identität stiftende Funk­ tion an. Dennoch unterliegen Präferenzen für das Erscheinungsbild von Landschaften stets einem Wandel, einhergehend mit der Veränderung kultureller Paradigmen. Ästhetik und Dynamik Dank der einfachen Zugänglichkeit digitaler Medien, die zum Beispiel über globale Erwärmung und Umweltdynamiken berichten, reagieren immer mehr Menschen auf diese Themen und ändern ihre Gewohnheiten, und sei es nur, dass sie fleckige Äpfel kaufen, weil sie von einem ökologischen Bauernhof kommen. Es ist sogar denkbar, dass solche Äpfel irgendwann als die Schöneren wahrgenommen werden, weil sie besser riechen oder an Ferien auf dem Lande erinnern. Derartige Empfänglichkeiten eröffnen neue Möglichkeiten für spontane und transitorische Erscheinungsformen von Landschaften. Bei einer Reihe von Projekten lässt sich dieses Phänomen bereits beobachten, etwa beim Landschaftspark DuisburgNord. Er erfreut sich nicht zuletzt deswegen großer Beliebtheit, weil er aufregend Neues in Form von spontaner Vegetation bietet

und zugleich den Verfall der früheren Funktion des Ortes inszeniert. Beides wird ergänzt durch eine weithin verständliche, über Jahrhunderte entwickelte Entwurfssprache. Auf kühne Weise erweitert die Parkgestaltung so die Grenzen ästhetischer Erfahrung und bedient dennoch konventionelle Nutzererwartungen. Meiner Auffassung nach befinden wir uns gegenwärtig in einer entscheidenden Übergangsphase, die es zum einen zu nutzen gilt, um unsere kulturellen Vorstellungen von der Funktion von Landschaft als System zu erweitern und zum anderen, um eine größere Akzeptanz für das Ungewöhnliche und ­Unberechenbare in Landschaften zu schaffen. Der Weg dahin bedeutet, unkonventionelle Strategien mit einem vertrauten ästhetischen Vokabular, das dem Wahrnehmungs­ radius des Menschen angepasst ist, zu kombinieren beziehungsweise dazu in Kontrast zu setzen. Neben optischen Ausprägungen können multisensorische und partizipative Elemente die Sensibilität der Nutzer für ­unvertraute Formen dynamischen Wandels in der Landschaft schärfen. Erst wenn Unvorhersehbarkeit und Spontaneität Teil des ­Erscheinungsbilds unserer Umgebung und damit Teil unserer gemeinsamen ästhetischen Erfahrung werden, wird die Landschaftsarchitektur ihr funktionalistisches Dogma ablegen können. Zur Verantwortung der Landschaftsarchitektur gehört nicht nur die ökologische Reparatur, sondern parallel dazu die Aufgabe, das Erscheinungsbild ­dynamischer Systeme in seiner Ästhetik an menschlichen Maßstäben zu orientieren und neu zu interpretieren, statt zu verbergen. Gerade so lassen sich langfristig ökologische Ziele verfolgen, die bisher aufgrund mangelnder Unterstützung durch Öffentlichkeit und Politik nicht durchsetzbar sind. Aus dem Englischen von Michael Wachholz

James Corner: Ecology and landscape as agents of creativity. In: Ecological Design and Planning. Hrsg. von G. Thompson und F. Steiner. John Wiley & Sons. 81–108, New York 1997; ­veröffentlicht auch in: Chris Reed und Nina-Maria Lister (Hrsg): Projective Ecologies. Harvard University Graduate School of Design, 2014 Joan Iverson Nassauer: Messy eco­ systems, orderly frames. Landscape Journal 14/1995 Martin Prominski: Ökosysteme entwerfen; www.freiraum.uni-hannover. de/uploads/tx_tkpublikationen/OEkosysteme_entwerfen_buch_01.pdf Paul H. Gobster, Joan I. Nassauer, ­Terry C. Daniel, Gary Fry: The shared landscape: what does aesthetics have to do with ecology? Landscape Ecology 22/2007 Kevin Lynch: The Image of the City. MIT Press, Cambridge 1960 Elizabeth K. Meyer: Sustaining Beauty: the Performance of Appearance. A manifesto in three parts. Journal of Landscape Architecture, vol. 10/1, 2008 Stephen Kaplan, Rachel Kaplan: Cognition and environment: Functioning in an uncertain world. New York 1982 Bart R. Johnson, H. Ronald Pulliam: Ecology’s new paradigm: what does ­ it offer designers and planners? In: Ecology and Design: Frameworks for Learning. Island Press, Washington 2002

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Nachrichten

Das geheime Leben der Pflanzen Illertisser Gartenforum 2015 am 16. November

Das Geheimnis der Pflanze Mit Dr. Michael Schwerdtfeger, technischer Leiter des Alten Botanischen Gartens Göttingen, begaben sich die Gäste auf „eine Weltreise durch die schillernde Welt der Blütenökologie“. Was der Gärtner im Mensch zu wissen glaubte, wusste Schwerdtfeger, Autor des kürzlich erschienenen Buches „Blütenökologie“, in erquicklicher Weise aufzufrischen, zu ergänzen, zu erweitern. Dem Geheimnis Pflanze näherte sich Thomas Janscheck auf völlig andere Weise. Der Gartenbauingenieur befasst sich beruflich mit dem Nachhaltigkeitsmanagement im Hopfenanbau – eher privat mit der „ausdrucksstarken Beziehung des Menschen zu Pflanzen“. Sein schier unerschöpfliches Wissen über die Geschichte der geistig-seelischen Verbindung des Menschen zu Pflanzen förderte Geschichten über Pflanzen und Traditionen zutage, die in der scheinbar durch und durch erforschten Welt zu verschwinden drohen. Der Hamburger Gärtner Jörg Pfenningschmidt und die Sozialpädagogin Christiane Lüst aus Gauting schritten ins problembeladene Hier und Heute. Pfenningschmidt, nebenberuflich Kolumnist, berichtete mit süffisantem Unterton über seine täglichen Erfahrungen zum angsterfüllten und besorgniserregenden Verhältnis seiner Kundschaft zur Pflanze im Garten. Lüst dagegen führte nüchtern ein in die geheime Welt der AgroGentechnik, deren Konzernlenker und Unterstützer aus Politik und Gerichtsbarkeit sie mit erfolgreichen Menschenrechtsklagen bei der UNO zu irritieren wusste. 40

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Michael Münch vom Botanischen Garten Wien wies mit seiner Präsentation von „schönen kulturwürdigen Unkräutern, Pseudo-­ unkräutern, Quasiunkräutern und den kleinen, unscheinbaren, den grünen und unsichtbaren Stauden“ auf eine unterschätzte Gruppe von Gartenpflanzen. Vorträge mit Wortakrobatik Michael Schwerdtfeger öffnete mit seinen „Geschichten aus der grünen weiten Welt“ seine prall gefüllte Exkursionskiste – neben Lebendgetier (daumengroße Schaben, handlange Tausenfüßler, untertassengroße Schrecken) servierte er Geschichten zu botanischen Alltagserscheinungen in höchst vergnüglicher Wortakrobatik. Wer die Stecklingsvermehrung eine botanische „Zauberei mit Leichenteilen“ nennt, kann möglicherweise sogar den vom Pflanzenreich weit entfernten Landschaftsarchitekten dazu bewegen, sich dem Gärtnerischen des Berufes wieder zu nähern. Über die Frage, wie und ob nicht alle Landschaftsarchitekten zur Stützung ihrer Profession im Herzen auch Gärtner sein sollten, wird stets neu gerungen werden müssen. Jenen, die es sind oder wieder werden wollen, bietet das jährliche Illertisser Gartenforum einen inspirierenden Ort und ein warmes Nest. Weitere Informationen: www.museum-der-gartenkultur.org Stefan Leppert

Stefan Leppert (2)

Vor nahezu 20 Jahren rief Dieter Gaißmayer von der gleichnamigen Staudengärtnerei im nördlichen Allgäu Planer und Landschaftsbauer zum ersten Gartenforum zu sich nach Illertissen, um Geheimnisse zu lüften, um über die Bedeutung von Pflanzen im öffentlichen und privaten Freiraum ins Gespräch zu kommen, um Defiziten beizukommen. Mit dem Gartenforum spricht Gaißmayer neben Gärtnern und Landschaftsbauern vor allem auch Planer an. Mittlerweile ist die alljährlich zum Buß- und Bettag stattfindende Veranstaltung in das vor wenigen Jahren eröffnete Museum für Gartenkultur auf dem Gärtnereigelände eingezogen. In diesem Jahr war „Das geheime Leben der Pflanzen“ Thema. Die Veranstaltung sticht durch den Ort (Museum in einer Gärtnerei), einen professionellen Moderator (Dr. Ludwig Fischer, Philologe), einen mitreißenden Gastgeber (Dieter Gaißmayer) und einer guten Verpflegung aus der Tagungslandschaft heraus.

Das Gartenforum fand im Museum für Gartenkultur in Illertissen statt.


Auftakt im Küchenmonument Neues Forschungsfeld „Stadt der Zukunft“ in Braunschweig eröffnet

Weitere Informationen: www.tu-braunschweig.de/stadtderzukunft/

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An der Technischen Universität Braunschweig wurde mit „Stadt der Zukunft“ ein neuer Forschungsschwerpunkt eröffnet. Er befasst sich mit den Herausforderungen unseres zukünf­ tigen Lebens in der Stadt und vereint Wissenschaftler aus allen Fakultäten der Universität, von der Architektur über Geoökologie bis hin zu Elektrotechnik und Sozialwissenschaften. Die Auftaktwoche Mitte November zeigte einen Ausschnitt des aktuellen Forschungsportfolios. Zum Programm gehörten auch viele Vorträge und Diskussionsrunden, die im „Küchenmonument“ von Raumlabor Berlin stattfanden, einer aufblasbaren mobilen Skulptur.

Das Küchenmonument von Raumlabor auf dem Forumsplatz der TU Braunschweig

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Nachrichten

Radikal und hintergründig Emscherkunst 2016 zieht von Juni bis September ins östliche Ruhrgebiet

mances werden vom 4. Juni bis zum 18. September auf sieben Ausstellungsflächen zur Schau gestellt. Die Route erstreckt sich vom Emscherquellhof durch das Dortmunder Stadtgebiet bis hin zum Stadthafen in Recklinghausen/Herne. Unter den Künstlern werden neben Erik van Lieshout, Stracke & Seibt und Raum­labor aus Berlin auch atelier le balto vertreten sein. Die Emscher ist derzeit in eines der größten Renaturierungsprojekte der Welt. Der 80 Kilometer lange Fluss soll bis 2020 vom offenen Abwasserkanal zum naturnahen Gewässer umgebaut werden. Die nach und nach veränderten Abschnitte entwickeln sich zu beliebten Naherholungsgebieten. Die Emscherkunst möchte den ­ Ruf des Ruhrgebiets als Kulturmetropole

Oben: Erik van Lieshout präsentiert das Filmprojekt „Die Insel“ Unten: Das Künstlerinnenduo Stracke (rechts) & Seibt (links) zeigt Kunst auf allen Arealen.

atelier le balto

Seit dem Kulturhauptstadtjahr RUHR.2010 begleitet die internationale Ausstellung Emscherkunst alle drei Jahre die Renaturierung der Emscher. In diesem Jahr wird die Emscherkunst auf 51 Kilometern durch Holzwickede, Dortmund, Castrop-Rauxel, Recklinghausen und Herne führen. Erstmals ist mit dem Dortmunder U auch ein Ausstellungsraum mitten in der Stadt vorgesehen. Der Kurator Florian Matzner freut sich auf eine Ausstellung, die radikaler und hintergründiger sein werde, als ihre Vorgänger: „Die Besucher sollen auf andere Fährten gesetzt werden, neue Blickwinkel eröffnet bekommen, die man so vielleicht nicht in dieser Landschaft erwartet.“ Insgesamt 25 alte und neue Skulpturen, Installationen, Interventionen und Perfor-

Das Atelier le balto gehört mit der Arbeit „Kunstpause“ zu den Künstlern der Emscherkunst 2016.

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Rupert Oberhäuser, Emschergenossenschaft Roman Mensing

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Nachrichten

Andrea Gebhard ausgezeichnet Engagierte Landschaftsarchitektin in München mit Verdienstkreuz geehrt

Regionen weiterzuentwickeln und so die Qualität der Umwelt zu steigern, waren grundlegende Ziele ihrer Arbeit“, würdigte Minister Spaenle das Engagement der ehemaligen Präsidentin des Bundes Deutscher Landschaftsarchitekten BDLA (2007 bis 2013). Von 1993 bis 2000 leitete Gebhard die Abteilung Grünplanung im Planungs­ referat der Stadt München. 2000 bis 2006 war sie Geschäftsführerin der BUGA 2005 GmbH. Neben ihrer Tätigkeit im Landschaftsarchitekturbüro mahl gebhard konzepte engagiert sich Andrea Gebhard im Stiftungsrat der Bundesstiftung Baukultur, im Bundeskongress zur Nationalen Stadtentwicklungspolitik des Bundesbauministeriums oder als Vorsitzende der Landesgruppe Bayern der Deutschen Akademie für Städtebau und Landesplanung (DASL).

mahl.gebhard.konzepte

In München erhielten Anfang November verdiente Persönlichkeiten eine besondere Auszeichnung. Kunst- und Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle überreichte das Verdienstkreuz am Bande des Verdienst­ ordens der Bundesrepublik Deutschland, darunter die Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard. „Alle heute Ausgezeichneten ­haben sich in außergewöhnlichem Maß um das Allgemeinwohl verdient gemacht. Die vielen Facetten ihres persönlichen Engagements bereichern unsere Gesellschaft sehr“, betonte Minister Spaenle bei der Aushändigung der Orden. Andrea Gebhard aus München setzt sich als Mitglied und Vorsitzende in verschiedenen Gremien für Stadtentwicklung, Landschaftsarchitektur und Landschaftsökologie ein. „Landschaften zukunftsfähig zu gestalten,

Landschaftsarchitektin Andrea Gebhard engagiert sich neben der Tätigkeit im eigenen Büro in zahlreichen Organisationen.

Wegweisende Projekte in NRW gesucht Landschaftsarchitekturpreis des bdla Nordrhein-Westfalen

Noch bis zum 29. Januar können Mitglieder des Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) Projekte in NRW für den nrw.landschaftsarchitektur.preis 2016 einreichen. Das realisierte Projekt darf höchsten vier Jahre alt sein und muss in NRW umgesetzt worden sein. Gesucht sind kreative, mutige Projekte mit hohem gestalterischen Anspruch, die eine soziale und ökologische Stadt- und Landschaftsentwicklung voran treiben. Zugelassen sind alle Maßstabsgrößen, vom kleinen Hausgarten bis zum großen Stadtpark. Der Landschaftsarchitekturpreis wurde erstmals 2004 und seit dem alle zwei Jah-

re vergeben. Die eingereichten Arbeiten werden in Form einer mobilen Ausstellung einer breiten Öffentlichkeit publik gemacht. Ziel ist es, ein großes Publikum mit aktuellen Themen und Tendenzen der Landschaftsarchitektur anzusprechen. Dabei wird der bdla vom Museum für ­A rchitektur und Ingenieurkunst NRW ­u nterstützt. Vor zwei Jahren wurden 22 Arbeiten eingereicht, von denen vier prämiert wurden, darunter der Nordpark Pulheim und der Familienpark Zoobrücke in Köln. Weitere Informationen unter: www.bdla.de

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Neuer Band zur Entwurfstheorie erschienen Am Fachgebiet Entwerfen Objektplanung der TU Berlin ist ein neuer Band erschienen, der sich mit einem entwurfstheoretischen Thema im Bereich der Landschaftsarchitektur beschäftigt. „Designing Knowledge“ nimmt die Diskussion über das Verhältnis von Wissen und Entwurf in gestalterischen Fächern auf. Das Buch kann für 10 Euro über den Universitätsverlag der TU Berlin erworben werden. www.ub.tu-berlin.de

IBA 2020 in Wien Nachdem die Internationale Bauaustellung 2020 (IBA) in Berlin vergangenen Sommer abgesagt wurde, verkündet Wien die Zusage. 2020 werden dann neben Basel und Holland die ersten IBAs außerhalb von Deutschland stattfinden. In Wien wird der Fokus auf die ­soziale Wohnungspolitik des 21. Jahrhunderts gelegt.

Fachtagung „Infrastruktur – Umwelt – Vergabe“ Am 11. und 12. Februar veranstaltet das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur und der bdla die Fachtagung „Infrastruktur – Umwelt – Vergabe“. Anlass ist das neue „Handbuch für die Vergabe und Ausführung von freiberuflichen Leistungen im Straßen und Brückenbau“. Experten beantworten offene Fragen und geben Einschätzungen zu künftigen Vergabeverfahren. www.bdla.de

Forschungsforum in Bonn Die FLL veranstaltet am 3. und 4. März zum fünften Mal das Forschungforum Landschaft in Bonn. In diesem Jahr lautet das Motto „Bürger bewegen Grün – Chancen, Verantwortung, praktische Beispiele.“ Das Forschungsforum soll das Netzwerk im Bereich Landschaftsentwicklung und Landschaftsbau stärken. www.fll.de

Lösungen für Flüchtlinge Bis zum 26. Januar können Vertreter aus den Planungs-, Bauund Immobilienberufen Konzepte für die schnelle Errichtung neuen, dauerhaften Wohnraums vorlegen. Bei der Auftaktveranstaltung Ende November wies bdla-Vizepräsidentin Irene Burkhardt auf die Bedeutung des öffentlichen Raumes hin. Die Initiative „Wohnraum für Alle!“ unter Trägerschaft des Deutschen Werkbundes Bayern sucht abstrakte Ideen sowie konkrete und beispielhafte Planungen und realisierte Projekte. Die Ergebnisse der Ideenwerkstatt werden in einer Ausstellung präsentiert. Im zweiten Schritt sollen Konzepte auf einem oder mehreren Arealen umgesetzt werden. Weitere Infos: www.bdla.de

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Besser bauen im Alltag Baukultur Salon in Potsdam zum Thema Ortsbild

Rainer Sturm/pixelio

Die Frage, wie man die Entwicklung von Ortsbildern steuern kann, beschäftigte den Baukultur Salon „Besser bauen im Alltag“ am 9. Dezember in Potsdam. Der Baukultur Salon ist ein seit November 2014 bestehendes Veranstaltungsformat, mit dem die Bundesstiftung Baukultur die interessierte Öffentlichkeit zu baukulturellen Belangen einlädt. Die Thematik rund um „Ortsbilder“ wird zudem im Rahmen des Forschungsprojektes „Baukultur konkret“ bearbeitet. Ungleiche Entwicklungen, wie beispielsweise in Brandenburg, wo die Gesamtbevölkerung bis 2030 um weitere zehn Prozent schrumpfen wird, während Gemeinden im Speck-­ gürtel Berlins weiter wachsen, stellen traditionelle Dorf- und Stadtstrukturen auf die Probe. Was wir vor diesem Hintergrund heute als „Ortsbild“ verstehen, wie es auf das ­Leben im Ort einwirkt, wie es sich erhalten, pflegen und erweitern lässt und wie zeitgenössisches Bauen zur Bereicherung werden kann, beschäftigte die Experten im Baukultur Salon. Streben nach gestalterischer Einheit Laut Umfrage für den Baukulturbericht 2016/17 machen nur 19,4 Prozent aller Kommunen gestalterische Vorgaben, wenn am Ortsrand gebaut wird, während es für den Ortskern immerhin 65,6 Prozent sind. Dabei gilt für Reiner Nagel, den Vorstandsvorsitzenden der Bundesstiftung Baukultur, dass jeder Um- und Neubau zu einer Verbesserung, idealerweise sogar zu einer Verschönerung des Ortsbildes beitragen sollte. Die Realität sieht leider vielerorts anders aus. Gestalterische Einheitlichkeit ist das angestrebte, oft unerreichte Ziel. Dass sich hier die Ästhetik nicht ohne die Funktion denken lässt, erläuterte Christian Feigs, Vertreter der Gemeinde Burbach, der mit der Initiative „lebenswerte Dörfer“ einen Baukasten an Maßnahmen zur Erhalt des Ortsbildes seiner Gemeinde erstellt hat. Dass der Ortskern die entscheidende Rolle spielt, hier die Nahversorgung gesichert, eine Konzentration und Ansiedlung von Einzelhandel, öffentlichen Einrichtungen und Praxen, sowie eine Funktionsmischung gefördert werden sollte, ist jedoch keine Neuigkeit mehr. Zwei konkrete Projektbeispiele stellte Architekt Volker Staab vor, die er „die Transformation des Vertrauten“ nennt. Die Erweiterung der Nya Nordiska Niederlassung in Dannenberg etwa ist ein Bauprojekt, das laut Staab klassischerweise „auf der grünen Wiese“ entstanden wäre, aber dank des engagierten Bauherren, dem viel am Erhalt des Ortsbildes gelegen ist, innerhalb der his46

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torischen Altstadt ausgeführt wurde. Der Erweiterungsbau wurde durch Substraktionen aus einem großen, zusammenhängenden Gefüge in ein kleinteiliges Konglomerat zergliedert, das gestalterisch Züge des Alten trägt, sich aus ihnen heraus entwickelt und behutsam mit modernen Formen ergänzt wurde. Auch beim Kunstmuseum Ahrenshoop gelang es Staab Architekten eine große Gebäudefläche in einzelne, kleine Strukturen zu zerlegen und so in das Bild des Künstlerortes zu integrieren. Umdenken kommt zu spät Solche Projekte sind jedoch eher noch Einzelfälle und es stellt sich für die Zukunft die Frage, wie Kompetenzen, die zum Erhalt von Ortsbildern und -strukturen beitragen, in unsere Verwaltungen Einzug erhalten und dort etabliert werden können. Die Bundesstiftung Baukultur sieht es als ihre Aufgabe, dies gegebenenfalls in Form von Bauberatungen, die möglicherweise von Universitäten unterstützt werden, zu forcieren. Denn nach Erfahrung der Journalistin Sabine Reeh, die für den Bayerischen Rundfunk die Reihen „Traumhäuser“ und „Dorfgeschichten“ konzipierte, kommt der Prozess des Umdenkens erst in Schwung, wenn bereits ein Mangel entstanden ist. Und dann ist es leider meist schon zu spät. Bettina Krause

Besonders im ländlichen Raum ist ein einheitliches Ortsbild von großer Bedeutung.


Abschlussarbeiten ausgezeichnet Der bdla Bayern stellt vier Preisträger im Februar vor

Der bdla Bayern hat den Nachwuchspreise für herausragende Abschlussarbeiten 2015 verliehen. Die vier Preisträger sind Alexandra Bauer (siehe Seite 30), Felix Dreßler, Dihang Lin, Yudi Gaor Köhler und Leon Plahuta. Die Preisträger werden ihre Arbeiten auf der bdla-Mitgliederversammlung am 19. Februar vorstellen und dort ihre Auszeichnung erhalten. Der Nachwuchspreis wird jedes Jahr an Abschlussarbeiten vergeben, die neue Aufgabenfelder für Landschaftsarchitekten beschreiben, richtungsweisende gestalterische Lösungen, wissenschaftliche Methoden aufzeigen oder einen besonderen Anwendungsbezug für die Praxis haben.

Dihang Lin (2)

Die Projekte finden Sie ausführlich auf www.garten-landschaft.de/bdla-nachwuchspreis-2015

Die Abschlussarbeit „Risiko Landschaft Zhouqu“ von Dihang Lin gehört zu den Projekten, die der bdla Bayern auszeichnete.

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Produkte Jetzt geht’s rund Twist heißt die jüngste Neuentwicklung der Berliner Seilfabrik. Die spiralförmige Kletterskulptur besteht aus verschieden großen Bögen, die sich in diversen Winkeln miteinander kombinieren lassen. Ganz gleich, ob die Skulptur fünf Meter oder 500 Meter lang wird, das Netz lässt sich durchgängig beklettern. Neu ist auch die Verbin-

dung vom Seilende zum Rohr. Mit Hilfe des zum Patent angemeldeten Charlotte-Connectors verschwindet das Seilende im Inneren des gebogenen Stahlrohres und wird so ohne sichtbare Verpressungen oder Haken in der Rohrstruktur verankert. Die Seilenden lassen sich einfach einbauen, justieren und sogar nachspannen.

www.berliner-seilfabrik.de

Dribbelmeister fen. Durch die Berührung des Kegels mit dem Ball fällt dieser in sein ­Gehäuse und der gegnerische Spieler hat einen Punkt erzielt. Danach den Kegel wieder herausziehen und weiter geht das Spiel. Der Kegel wird ­automatisch durch den patentierten Verschluss gehalten.

Dribbelfeld

Das Konzept des Dribbelfeldes erinnert an das Dribbelhütchen auf dem Sportplatz. Durch die markante und erkennbare Gestaltung des Dribbelpylonen soll sich jeder eingeladen fühlen, an dem Spiel teilzunehmen. Das Ziel des Spiels ist es, den gegnerischen Pylonen mit dem Ball zu tref-

www.grijsen.de

Kinder im Hamsterrad Ein Spielplatz, der dem Käse gewidmet ist: Ja, das gibt es, und zwar im schweizerischen Affolter im Herzen des Emmentals. Der Spielplatz gehört zu einer Schaukäserei. Das Hamsterrad von Spogg

mit einem Durchmesser von 1,80 Meter ist 90 Zentimeter breit. Als Lauffläche dient eine Trampolinmatte aus Recycling-Gummi. Auf den Spielplatz steht zudem das Trampolin „Circus“.

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Anziehungspunkt am See Die Spielanlage „Gurson“ am Lac de Gurson im Departement Dordogne in Frankreich wurde um eine Seilnetz-Pyramide, Balance- und Hängeseile, Strickleitern, diverse Kletternetze und V-Netzbrücken von Huck Seiltechnik erweitert. Durch die gesamte Anlage zieht sich die Farbkombination aus grünen und naturfarbenen Seilen. Im Zentrum steht die acht Meter hohe Seilnetz-Pyramide Dino XXL. Alle Pyramiden sind in den Ausfüh-

rungen Mini, Midi und Maxi erhältlich und können entsprechend der ­Altersgruppe und dem gewünschten Schwierigkeitsgrad gewählt werden. Jedes Modul der Spielanlage fördert unterschiedliche Fähigkeiten wie Koordination, Kraft oder Balance. Die große ­Seilpyramide dient dem Klettern, Seilbrücken schulen Balance und Gleich­gewichtssinn und an den Hangel­seilen lassen sich Kraft und Motorik trainieren. www.huck.net

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Außenanlagen Lessingtheater Wolfenbüttel Nach sechsjähriger Schließung und dreijähriger Sanierung erstrahlt das Anfang des 21. Jahrhunderts im reduzierten Jugendstil erbaute Lessingtheater in Wolfenbüttel in neuem Glanz. Aufgabe des für die Außenanlagen zuständige Büro nsp Christoph Schonhoff Landschaftsarchitekten und Stadtplaner aus Hannover war es, Altes und Neues, Tradition und Moderne zu vereinen und Bezüge zum Gebäude herzustellen. Auf 1 900 Quadratmetern um das Theater nimmt das Betonsteinpflaster „Palladio“ von Stein+Design die helle sand Farbe des Gebäudes auf und schafft mit farblich abgestimmten Stufen, Sitzbänken, Mauer- und Wandscheiben einen großzügigen Außenraum. Die Pflastersteine in den länglichen Formaten 50 x 25 und 50 x 10 Zentimeter sind wechselnd ineinander verzahnt und wirken s wie Parkett.

Bausteine für individuelle Freiraumkonzepte Großzügig, einladend, hochwertig – neue Uni-Bauten wie in Bielefeld, Osnabrück, Kamp-Lintfort oder Gießen zeichnen sich vor allem auch durch herausragende Freiraumqualität aus. Realisiert wurden die Projekte mit Produktlinien von Godelmann und Klostermann. Die Betonwerkpartner bieten 120 verschiedene XXLFormate an. Neben großformatigen Pflasterplatten und -steinen können Planer auch weitere Ausbauteile, wie Stufen oder Sitzblöcke, konfigurieren. www.klostermann-beton.de www.godelmann.de

Fallschutzböden mit Kunstrasenoberfläche FS Nature und FS Play von Polytan kombinieren die Eigenschaften stoßdämpfender, wasserdurchlässiger Fallschutzböden mit texturiertem Kunstrasen. Einsatzgebiete sind pädagogische Einrichtungen, Landscaping, Abenteuer- und Freizeitparks. Sie bestehen aus einer dicken, elastischen Tragschicht und einem mit Quarzsand verfüllten Kunstrasensystem. Da die witterungs- und verrottungsbeständigen Fallschutzböden langsamer verschmutzen und sich außerdem mit Wasser gut reinigen lassen, sind sie hygienischer als Naturgras oder Sand. Außerdem schützt die Sonnenstrahlen reflektierende CoolPlus-Funktion die Oberflächen vor Überhitzung im Sommer. FS Nature hat einen natürlich wirkenden grünen Kunstrasen als Oberfläche. Bei FS Play kann der Planer das Aussehen der Flächen frei entwerfen.

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Unter Wasserwelten

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Projekt

Back to the Roots Garagengarten in Winterthur bringt Grün dorthin zurück, wo einst Autos parkten

große Freiräume für verschiedene Gemüse- und Schmuckpflanzen. Der Bauherr und Landschaftsarchitekt ­Mathias Krebs empfindet seinen neuen Garten als „Quartierreperatur“. Denn auch im Tösselfeldquartier verdrängte die Automobil-Euphorie der Wirtschaftswunderjahre die üblichen kleinen Nutz- und Vorgärten. Die entstandenen Garagen zerstörten vielerorts einen Teil der Identität. Den vermeintlichen Rückschritt von Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten zeichnete die Schweizer Zeitschrift Hochparterre im vergangenen Jahr mit dem „Hasen in Silber“ aus. Die Jury ­begründete die Entscheidung unter anderem mit dem Modelcharakter, den die Umwidmung des Parkplatzes in lebenswerten Gartenraum auch für andere Wohnumfelder habe. Laura Klöser

Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten

Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten machten 2015 die Geschichte rückgängig. Sie verwandelten eine Garage zwischen zwei historischen Gebäuden im Tösselquartier in Winterthur in einen Kleingarten für Nutz- und Zierpflanzen. Zunächst wurde die halbgeschossig abgesenkte Garage entfernt und der Boden aufgefüllt. Die Baustruktur der Garage dient als Mauerstruktur für den Pflanzgarten. In ihrer Höhe passt sie sich den straßenraumprägenden Gartenzäunen an und wurde mit Putz und Mauerkrone bewusst dezent gewählt. Durch die Mauern ergibt sich im Kleingarten ein fast mediterranes Klima, sodass auch exotische Pflanzen wie Bananenstauden gute Wachstumsbedingungen finden. Die Wege aus Ortbeton teilen die Erde in verschiedene Bereiche. Die Beetstruktur lässt

Wenige Monate nach Fertigstellung gedeihen zahlreiche Pflanzen im Garagengarten, den Rotzler Krebs Partner entwarfen.

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Die Anwohner pflanzen ­ im neuen Garagengarten im Tösselquartier in Winterthur auch Gemüse an.

Garagengarten, Ankerstrasse, Winterthur Bauherr: Cristina Allemann und Matthias Krebs Landschaftsarchitekten: Rotzler Krebs Partner Landschaftsarchitekten, Winterthur Fläche: 65 Quadratmeter Umsetzung: 2014 bis 2015

Außenräume gestalten, bauen und pflegen 16. – 19. Februar 2016 Im Rahmen der bautec

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Wettbewerbe

Ein zweites Zentrum und Eingangstor für die HafenCity Neugestaltung des Quartiers Elbbrücken in Hamburg

Städtebaulicher Realisierungswettbewerb Auslober: HafenCity Hamburg GmbH Entscheidung: 23. September Das Schweizer Architekturbüro Hosoya ­Schaefer Architects entschieden den letzten großen städtebaulichen Wettbewerb in Hamburgs HafenCity für sich – das 16,5 Hektar große Quartier Elbbrücken. Der östliche Eingang zur HafenCity soll zugleich das zweite urbane Geschäfts- und Wohnquartier werden, neben dem zentral gelegenen Überseequartier. Gefordert war eine intelligente städtebauliche Struktur, die trotz Verkehrs- und Hafenlärm, eine attraktive Wohnund öffentliche Freiraumqualität schafft und an die östlich angrenzenden Stadtteile anknüpft. Das städtebauliche Schema des Siegerentwurfs überzeugte das Preisgericht durch seinen Wechsel zwischen Offenheit und räumlicher Fassung, zwischen Regelhaf-

tigkeit und Ausnahme, so die Jury. Trotz typologischer Wiederholung biete der Entwurf ein differenziertes Repertoire an öffentlichen Räumen. Als Quartiersmitte am Kopf des Baakenhafens dominiert ein 110 Meter hohes Hochhaus, das gemeinsam mit drei ähnlich hohen, östlich angrenzenden Türmen das „Eingangstor zu Hamburg“ bilden soll. Der zentrale Amerigo-Vespucci-Platz spannt sich zwischen dem Hochpunkt und der Hafenkante und gliedert sich in zwei Ebenen. Der hochgelegene Platzteil am Hochhaus wird von Arkaden flankiert und führt weiter ins Quartier. Die Promenaden am Baakenhafen planen die Architekten auf dem unteren, nicht hochwassergeschützten Niveau. Auf der Grundlage dieses städtebaulichen Wettbewerbs soll in den nächsten Monaten ein freiraumplanerischer Wettbewerb anschließen, für die Gestaltung der Straßen, Plätzen und Grünanlagen im Quartier.

Hosoya Schaefer Architects, Rendertaxi

Das Quartier Elbbrücken in der östlichen HafenCity soll das zweite urbane Geschäftsund Wohnquartier der HafenCity Hamburg werden.

1. Platz: Hosoya Schaefer Architects, Zürich 2. Platz: PFP Planungs GmbH, Hamburg 3. Platz: KCAP Architects&Planners, Rotterdam

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Ein Donaupanorama für Ulm Aufwertung des Ufers vom Weißen bis zum Roten Donauturm

Mehrfachbeauftragung Auslober: Stadt Ulm Entscheidung: 16. Oktober

Bbzl boehm benfer zahiri überzeugten das Fach­ gremium mit einem „Landschaftsraum vor der Stadt“, ­ in dem die Verfasser die Uferzone als Gegensatz zur Stadt herausarbeiten wollen.

bbzl

Ulm sucht einen besseren Zugang zum Donauufer und mehr Aufenthaltsqualität am Fluss. Bereits 2008 sammelte die Stadt im „Donaudialog“ Ideen zur Aufwertung des Ufers, was den Auftakt zu mehreren Uferprojekten bildete. Auch die aktuelle Mehrfachbeauftragung für das Uferareal zwischen Weißem und Rotem Donauturm ist eine Folge des Bürgerforums. Unter fünf Teilnehmern erhielten die Berliner Landschaftsarchitekten und Stadtplaner bbzl boehm benfer zahiri den ersten Rang. Ihr Entwurf soll nun die Grundlage und den Rahmen für die nachfolgende Bürgerbeteiligung bilden, bei der weitere Ideen einfließen dürfen. Bbzl überzeugten die Gutachter durch ihren großzügigen Uferraum, der ausreichend Platz für Erholung

und Veranstaltungen biete und sich am Bestand orientiere, so das Fachgutachten. Dafür ver-lagern sie den Rad- und Gehweg in der Donauwiese vom Ufer weg nach Norden. Die Uferzone wird frei für vielfältige Nutzungen direkt am Wasser. Sogenannte Uferbalkone, Platzflächen entlang der Promenade, verknüpfen die Stadteingänge mit den unterschiedlichen Uferabschnitten und Teilräumen wie Scharniere. Sie greifen Richtungswechsel auf und bieten besondere Ausblicke auf das gegenüberliegende Flussufer. Radweg und Gehweg verlaufen jeweils als eigene Spur, aber gebündelt und nur von einer Grasnarbe getrennt. Sie dienen als übergreifendes Ordnungsgerüst. Die Verfasser schaffen ein „Donaupanorama mit weitläufiger Grünfläche“, das bereits am Stadttor ersichtlich sei und eine große Aufenthaltsqualität biete, so die Vorsitzende der Fachjury, Cornelia Müller.

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Nachrichten

Platzgestaltung am Kanal samt Promenade Ufergestaltung des Dortmund-Ems-Kanals in Senden

Beschränkter freiraumplanerischer Realisierungswettbewerb Auslober: Gemeinde Senden Entscheidung: 19. Oktober Das Ufer des Dortmund-EmsKanals in Senden soll attraktiver werden, um seiner stadträum-­ lichen Funktion und seinem hohen Freizeitwerk auch gestalterisch gerecht zu werden. Geplant ist ein Stadtplatz am Kanal einschließlich Kanalpromenade, die sich zwischen Marienkapelle am Schloss und der Sendener Brücke erstreckt. Im dafür ausgeschriebenen freiraumplanerischen Wettbewerb überzeugten lad+ landschaftsarchitektur diekmann mit einem Konzept, das den „Dreiklang“ zwischen Promenade, Hafenplatz und Verbindungsachse zur Innenstadt „nachvollziehbar und konsequent löst“, so das Preisgericht. Der Hafenplatz fungiert dabei als räumliches Gelenk zwischen Ortskern, Prome-

Der nächste Termin

nade und dem Hafenpark, der sich über das Areal des ehemaligen Hafens Senden erstreckt. Der neugeschaffene Platz führt über breite Stufen und eine barrierefreie Rampe zum Wasser hinunter. Die untere Ebene leitet niveaugleich zum angrenzenden Hafenkai über, dessen ehemalige Anlegekante wieder erlebbar werden soll. Dafür wollen die Planer die vorgelagerte Spundwand durch eine aufbetonierte Kaikante zugänglich machen. Etwa 200 Meter lang definiert sie eine klare Uferlinie, mit vorgelagertem Holzdeck. Den nördlichen Platzbereich belegt das Kiosk- und Informationspavillon „Pier 48“ am Kanalkilometer 48. Die Verbindung zum Zentrum soll als barrierefreie Mischverkehrsfläche ausgebaut werden, mit „Gehbändern“ als in den Boden integriertes Leitsystem. Es sind begehbare Betonintarsien, die sich im gesamten Planungsareal wiederfinden.

Ausgabe 2/2016 erscheint am 05. Februar

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Beilagenhinweis Dieser Ausgabe liegt ein Prospekt folgender Firma bei: ORCA Software GmbH, Neubeuern Einem Teil dieser Ausgabe liegt ein Prospekt der Firma Messe Berlin GmbH, Berlin bei. Wir bitten unsere Leser um Beachtung.

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Der Hafenplatz mit Gastronomieund Infopavillon bildet das „Herzstück“ des Entwurfs von lad+ landschaftsarchitektur diekmann und verknüpft den Ortskern mit der Promenade am Kanal. 1. Platz: lad+ landschaftsarchitektur diekmann, Hannover 2. Platz: LOMA architecture . landscape . urbanism, Kassel 3. Platz: pp a | s, pesch partner architekten stadtplaner BDA|SRL, Dortmund, Stuttgart, mit Hannes Bäuerle, Landschaftsarchitekt 4. Preis: hermanns landschaftsarchitektur / umweltplanung, Schwalmtal

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Blickfang Kulturlandschaft

In der Kulturlandschaft kann man lesen wie in einem Buch. Viele Elemente und Zeichen in der Landschaft sprechen zu uns, sie zeigen, dass der Mensch die Landschaft in Kultur aufgenommen hat. Manchmal drängen sich diese Zeichen förmlich auf, alle sehen und kennen sie, manchmal sind sie eher verborgen und nur Eingeweihte wissen um sie. Einige dieser Landschaftslesezeichen sind Relikte aus vergangenen Zeiten, andere Zutaten unserer modernen Lebensweise. In lockerer Reihenfolge stellen wir Ihnen solche Kulturlandschaftselemente vor.

Illustration: Mareike Thies

Rodelhügel mit Reliefenergie Ich schaue zweimal hin. Ist das wirklich der Winterhügel meiner Kindheit? Er kann es nicht sein, zu flach, viel zu unscheinbar ist dieser Hang. Damals erschien er mir steil, er war der Kristallisationspunkt der ganzen Nachbarschaft, wenn es geschneit hatte. Oben die Vorfreude, dann die Abfahrt, das Gejauchze der Kinder, der Spaß der Eltern, und alle waren in Thermo dick verpackt. Es gab schnittige Schlitten und runde Plastikwannen. Damals kannte ich das Wort „Reliefenergie“ noch nicht, wusste aber genau, was es meint. Heute ist der Berg zu einem zahmen flachen Hang geschrumpft. Bettina Oppermann und Mareike Thies

Der Bremer Bürgerpark kann als bundesweit einmaliges Beispiel für bürgerschaftliches Engagement gesehen werden. Die Idee einer in Bremen zentral gelegenen über 200 Hektar großen Parkanlage wurde durch eine Privatinitiative von Bremer Kaufleuten vor 150 Jahren ins Leben gerufen. Inspiriert durch den Handel mit Nordamerika und den Bau des Central Parks in New York gründete eine kleine Gruppe von Enthusiasten am 16. November 1865 das „Comitee zur Bewaldung der Bürgerweide“ – den heutigen Bürgerparkverein. Ziel war, die Bürgerweide als Parkanlage zum Nutzen aller Bremer Bürger umzugestalten. Mit auf den Weg gaben die Gründerväter dem Projekt die private Finanzierung und den Anspruch einer hochwertigen Gartengestaltung. So entstand ab 1866 einer der ältesten und auch größten Volksparke in 56

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Deutschland, der auch heute noch von Bürgern privat finanziert wird. Der Bürgerparkverein hat derzeit rund 3 000 Mitglieder, die ihren Park hegen und pflegen. Das Jubiläum der Vereinsgründung ist somit der Auftakt eines großen Jubiläumsprogramms im kommenden Jahr. Der Bremer Senat lud aus diesem Anlass am 16. November zu einem Festakt in das Bremer Rathaus ein. Der Bremer Bürgermeister Carsten Sieling lobte zu Beginn das herausragende bürgerschaftliche Engagement. Parkdirektor Tim Großmann erläuterte die anstehenden Herausforderungen, insbesondere im Umgang mit dem großen Baumbestand. Die gestalterische Qualität und der exzellente Pflegezustand des Parks, vor allem aber die Bürgerbereitschaft des Bürgerparkvereins hatten bereits 2011 die DGGL e. V. dazu bewogen, den

Flickr/Volt2011

Bürgerschaftliches Engagement – gestern, heute und morgen 150jähriges Jubiläum des Bremer Bürgerparks

Bremer Bürgerpark und das ehrenamtliche Engagement mit dem Kulturpreis der DGGL auszuzeichnen. Die DGGL beabsichtigt, das Thema bürgerschaftliches Engagement für Parks und Gärten zukünftig stärker in den Fokus zu rücken. Der nächste Kulturpreis der DGGL wird im Jahre 2017 vergeben. Jens Spanjer und Karin Glockmann

Der Bremer Bürgerpark wird in diesem Jahr 150 Jahre alt. Er ist der älteste und größte Volkspark Deutschlands.


Das Jahresmotto 2016 lautet „Kulturlandschaft“

2016 beschäftigt sich die DGGL intensiv mit dem Thema Kulturlandschaft. Dazu arbeitet ein Arbeitskreis, der von Udo Woltering geleitet wird.

Herr Woltering, Sie betreuen nun seit vier Jahren den Arbeitskreis Landschaftskultur der DGGL. Warum ist das Thema für unseren Verein so bedeutsam? Die DGGL bewegt das Thema „Landschaft“ und „Landschaftsverschönerung“ schon seit über 100 Jahren. Mitte der 50er Jahre wurde dann auch der Begriff „Landschaftspflege“ in den Namen aufgenommen. 1995 wurde der heutige Name „Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur“ gewählt. Dies war aus meiner Sicht ein folgerichtiger Schritt der DGGL, eine Reaktion auf die rasanten Veränderungen in der Landschaft seit den 1970er Jahren. Die damit einhergehende Gefährdung der historischen Kulturlandschaften in Deutschland muss nun mit verstärkten Anstrengungen zu ihrem Schutz verbunden werden. Sind Sie hauptsächlich im ländlichen Raum unterwegs? Wo ist der Arbeitskreis bisher herumgekommen? Der Arbeitskreis hat in den vergangenen Jahren in immer anderen Regionen Deutschlands getagt, so z. B. am Rande der Magdeburger Börde auf der Hundisburg, im Münsterland, im Rheintal in der Nähe von Wiesbaden, in Aschaffenburg, in der Rhön, in den Vierlanden bei Hamburg und diesen Herbst im Schloss Dyck in Jüchen im Rheinischen Braunkohlegebiet. Neben den Gesprächen und Diskussionen ist dem Arbeitskreis auch immer die Auseinandersetzung mit der jeweiligen besuchten Landschaft

wichtig. Beindruckend waren im Rheinischen Braunkohlerevier zum Beispiel die riesigen Löcher, aber beklemmend auch die leeren, verlassenen und teilweise schon halb abgerissenen Dörfer. Besuchen Sie auch Städte? Mit den bebauten Kulturlandschaften der Städte haben wir uns im Arbeitskreis bisher nicht beschäftigt, weil dies aus meiner Sicht noch ein weiteres Feld wäre, für das z. B. die Baukultur entscheidende Antworten geben sollte. Hier sind andere kompetente Initiativen, wie die Bundesstiftung Baukultur, tätig. Und die DGGL beteiligt sich an dieser Diskussion mit unseren anderen Arbeitskreisen. Welche Rolle spielt die naturräumliche Komponente, welche die geschichtlich-kulturelle Komponente beim Kulturlandschaftsschutz? Natürlich bedingen die naturräumlichen Komponenten auch heute noch das Erscheinungsbild der Landschaften, auch wenn die Nutzung durch den Menschen die Landschaft heute fast noch stärker prägt. Die Magdeburger Börde ist nicht ohne den Lößboden denkbar, der diese intensive ackerbauliche Nutzung erst ermöglicht. Und die Münsterländische Parklandschaft ist bestimmt durch Bachläufe, Hecken, Alleen, Bauernwälder, aber auch durch die großen Bauerhöfe in verstreuter Einzellage.

Und nun die heikle Frage: Soll und kann man Kulturlandschaften überhaupt schützen? Mit dem Instrumentarium des Naturschutzrechts stehen schon umfangreiche Möglichkeiten zur Verfügung, Landschaften zu schützen. Aber erst in den letzten Jahren sind die kulturhistorischen und die geschichtlich-kulturellen Komponenten in den Blickpunkt der Fachwelt gerückt. Sie sind erst jetzt erfasst und bewertet worden und dieser Prozess ist noch nicht abgeschlossen. Aber auch diese kulturhistorisch wertvollen Merkmale sind ebenso wie die naturräumlichen Komponenten meiner Meinung nach schützenswert, weil sie einander bedingen.

Haben Sie eine Empfehlung, wie dies funktionieren könnte? Wie man die Menschen von diesen Landschaftswerten überzeugt? Funktionieren kann dies nur mit einer neuen ganzheitlichen Sicht auf die Landschaft. Leider steht aktuell immer noch die sektorale Sichtweise auf Landschaft im Vordergrund. Notwendig ist eine Landschaftsplanung, die nicht nur Schutzbereiche ausweist, sondern auch landschaftliche Entwicklungskonzepte erarbeitet. Die verschiedenen Belange der sogenannten Nutzer und der Schützer müssen zusammengeführt und auch die Ansprüche der Bevölkerung mit einbezogen werden. Hierfür sind wohl neue planerische Methoden notwendig. Die Europäische Landschaftskonvention könnte hier möglicherweise neue Ansätze liefern. Der DGGL-Arbeitskreis Landschaftskultur möchte hierfür jedenfalls Gedankenanstöße liefern. Wir freuen uns sehr auf das kommende Jahresmotto und auf viele neue Erkenntnisse zum Thema. Vielen Dank für das Interview. Bettina Oppermann

Diese Rubrik unterliegt presserechtlich und inhaltlich der Verantwortung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur: Bettina Oppermann, DGGL Bundesgeschäftsstelle, Wartburgstraße 42, 10823 Berlin, Telefon 0 30/78 71 36 13, bettina.oppermann@freiraum.uni-hannover.de

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Wettbewerbe

Die „Alte Bibel“ als Hortus conclusus Denkmalgeschützter Stadtpark in Bernburg

Plätschern im Garten www.santuro-mauern.de

Beschränkt offener Realisierungswettbewerb Auslober: Stadt Bernburg Entscheidung: 15. Oktober Unter 68 Landschaftsarchitekturbüros wählte das Los zehn Planungsbüros aus, um den denkmalgeschützten Park und ehemaligen Friedhof „Alte Bibel“ neu zu gestalten. POLA Landschaftsarchitekten überzeugte die Jury mit einem „zurückhaltenden“ Gestaltungs-­ ansatz, der bei Ergänzungen und Interventionen Rücksicht auf die Bestandspflanzung nimmt und diese „sinnvoll einordnet“, so die Jury. Die Grundidee der Planung basiert auf dem mit Mauern umschlossenen archetypischen „Urgarten“, den Hortus conclusus – im ursprünglichen Friedhof „Alte Bibel“ durch die noch in Teilen erhaltene Einfriedung erkennbar. Die Planer stärken diese Geschlossenheit, indem sie die fehlende Ummauerung neu einfassen und durch eine mauerseitige

Pflanzung ergänzen. Ein hoher Metallzaun vervollständigt die unterbrochenen oder abgebrochenen Stellen der ehemaligen Friedhofsmauer. Die alte Mauereinfassung bleibt unberührt, die neue Einfassung betont zusätzlich die Zu- und Übergänge zum Park, was das Betreten des Parks neu erlebbar mache, erläutert POLA. Durch eine Zweiteilung des Parks in einen bewegungsintensiven, lichten Bereich im Westen und einen kontemplativen, ruhigeren Ostteil mit dichtem Baumbestand erreicht POLA eine „hohe Nutzungs- und Gestaltqua­ lität“, so das Preisgericht. Das Wegesystem bleibt grundsätzlich erhalten und gliedert sich in Hauptwege, Nebenwege und informelle Pfade, die bestehende Trampelpfade aufgreifen. Mosaikkleinsteinpflaster belegt mittig die Hauptwege, die beidseitig ein breiter Streifen aus wassergebundene Decke begleitet. Die Nebenwege sind ausschließlich wassergebunden, seitlich eingefasst von einem Stahlband.

POLA – Jörg Michel (2)

Salz prägt die Geschichte von Bernburg, seine Kristalle sind formgebend für die im Park frei platzierten beleuchteten Sitzelemente, die „Crystal Chaiselongues“.

1. Platz: POLA Landschaftsarchitekten, Berlin 2. Platz: Ulrich Boock, Garten- und Landschaftsarchitekt, Jena 3. Platz: JOMA Landschaftsarchitektur, Bamberg

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Die Oberbürgermeisterin

Ingenieurin beziehungsweise Ingenieur Die Stadt Köln zeichnet sich durch ein umfangreiches Stadtgrün aus. Diese Grünoasen tragen zu einem wesentlichen Wohlgefühl für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Köln bei. Die Pflege und Unterhaltung der Grünflächen, Parkanlagen und Bäume ist eine der Hauptaufgaben beim Amt für Landschaftspflege und Grünflächen. Zum nächstmöglichen Zeitpunkt wird eine engagierte Ingenieurin beziehungsweise ein engagierter Ingenieur gesucht. Die Einstellung ist unbefristet vorgesehen. Die Aufgabenwahrnehmung erfordert ein abgeschlossenes Studium der Fachrichtung Arboristik mit dem Abschluss Bachelor of Science (B.Sc.). Die Stelle ist bewertet nach Entgeltgruppe 11 TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, ehemals Vergütungsgruppe IVa/III Fallgruppe 3/3c und Technikerzulage BAT (Bundesangestelltentarifvertrag)). Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 19,50 Stunden. Das detaillierte Stellenangebot, Voraussetzungen und die Vorteile einer Beschäftigung bei der Stadt Köln finden Sie unter www.stadt-koeln.de/stellenangebote. Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 26.01.2016 an: Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen Frau Alsch Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln Ihre Bewerbung können Sie auch gerne per E-Mail übersenden an: claudia.alsch@stadt-koeln.de

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Die Stadt Nürnberg sucht für ihren Eigenbetrieb Servicebetrieb Öffentlicher Raum Nürnberg eine/einen

Dipl.-Ing.(FH)/Bachelor Landespflege Besoldungsgruppe A 11 BayBesG bzw. Entgeltgruppe 11 TVöD

Ihre Aufgaben sind insbesondere das eigenständige Bearbeiten von Projekten in allen Leistungsphasen der Objektplanung für öffentliche Grünanlagen, Spielplätze, Kleingartenanlagen, Freiflächen an öffentlichen Gebäuden und Einrichtungen. Hierzu gehören auch die Sanierung vorhandener Grünanlagen sowie das Erstellen von Pflege- und Entwicklungsplänen. Bei Vergaben an Landschaftsarchitekturbüros bereiten Sie die Beauftragung vor und begleiten den Planungsprozess bis zur Abrechnung, Projektbetreuung und Dokumentation. Wir erwarten ein als Dipl.-Ing. (FH) bzw. Bachelor abgeschlossenes Studium im Bereich Landespflege/Landschaftsarchitektur und eine mindestens zweijährige Berufserfahrung in der Objektplanung. Darüber hinaus verfügen Sie über gestalterische Kompetenz, Kenntnisse im Vergaberecht und im Bereich Pflanzenkunde, sichere MS-Office- und CAD-Kenntnisse, Teamfähigkeit, Eigeninitiative, Organisations- und Verhandlungsgeschick, gute mündliche und schriftliche Ausdrucksfähigkeit, Durchsetzungsvermögen, gesundheitliche Eignung für den Aufgabenbereich sowie den Führerschein der Klasse B. Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis 29.01.2016 mit aussagefähigen Bewerbungsunterlagen an die Stadt Nürnberg, Personalamt, z. H. Frau Rothkegel, Fünferplatz 2, 90403 Nürnberg. Telefonisch erreichen Sie uns unter 09 11 / 2 31-24 77. Bitte verwenden Sie nur Kopien, weil eine Rücksendung der Unterlagen nicht erfolgen kann. Die Informationen im Stellenmarkt unter karriere.nuernberg.de sind Bestandteil dieser Stellenausschreibung. Chancengleichheit ist die Grundlage unserer Personalarbeit

Chemnitz, das bedeutet: 246.000 Einwohner, erfolgreiche mittelständische Unternehmen, eine exzellente Universität mit angeschlossenen Forschungseinrichtungen, beste Bedingungen für Familien, das Erzgebirge vor der Haustür, Raum für Ideen, Platz zu gestalten. Die Stadtverwaltung Chemnitz sucht zum nächstmöglichen Termin eine/n:

ABTEILUNGSLEITER/IN GRÜNPLANUNG, KOORDINATION

(KENNZIFFER 67/09) IHRE AUFGABE: • Sie erarbeiten und setzen einheitliche gestalterische und wirtschaftliche Standards für die laufende Überplanung der Freianlagen der Stadt Chemnitz (Fußgängerbereiche, Parks und Gärten, Spiel- und Freizeitanlagen, Freianlagen von Schulen und Kindertagesstätten, Verkehrsgrün, Botanischer Garten, Wälder/Wanderwege etc.) durch. • Sie erstellen Studien und Vorplanungen für Freiraum-Bauvorhaben der Stadt Chemnitz und bereiten Wettbewerbe vor. • Sie vertreten die Stadt Chemnitz in den fachlichen Arbeitsgruppen von EUROCITIES. • Ihnen obliegt ferner: ­- die Personalführung von vier Sachgebieten, - ­die Mitwirkung an Konzeptionen zur Entwicklung des Gesamtgrüns der Stadt, zur Fortschreibung des Landschaftsplanes, des Flächennutzungsplanes und des städtebaulichen Entwicklungskonzeptes (SeKo), ­- die Schaffung von Baurecht zur Erhaltung und Entwicklung des Grüns, - die Vergabe von Planungen, Bauleistungen und Unterhaltungsleistungen sowie die Überwachung der Planung und Durchführung der Baumaßnahmen des Amtes sowie anderer Ämter, Koordinierung nach innen und außen WAS SIE MITBRINGEN: • Sie besitzen einen Masterabschluss bzw. ein Hochschuldiplom in der Fachrichtung Landschaftsarchitektur sowie eine bereits erfolgte Eintragung als Landschaftsarchitekt/in in der Architektenliste einer Architektenkammer. • Sie verfügen über herausragende gestalterische Fähigkeiten und haben, ggfs. im Team, bereits erfolgreich an entsprechenden Architekturwettbewerben teilgenommen. • Sie haben eine mindestens dreijährige Berufserfahrung in einem/r Planungsbüro/Planungsabteilung mit komplexen Planungsaufgaben und ein entsprechendes persönliches Projektportfolio. • Sie verfügen über die Fähigkeit zu wirtschaftlichem und prozessorientiertem Denken in Verbindung mit hoher Fachkompetenz, Überzeugungsfähigkeit, Verhandlungsgeschick und Durchsetzungsvermögen, einschließlich eines hohen Maßes an Belastbarkeit. • Ein Herz für Chemnitz und die Region WAS WIR IHNEN BIETEN: • Ein unbefristetes Arbeitsverhältnis mit einer Vergütung nach Entgeltgruppe 13 mit persönlicher Zulage zur EG 14 TVöD • Eine fordernde, kreative und abwechslungsreiche Aufgabe für Macher • Eine Stadt zum Entdecken, bezahlbaren Wohnraum und ausgezeichnete Kitas und Schulen Chancengleichheit ist für uns selbstverständlich. Schwerbehinderte werden bei gleicher Qualifikation und Eignung bevorzugt. Willkommen in der Stadt der Moderne! Bewerben Sie sich mit Angabe der Kennziffer bis spätestens zum 31.01.2016 unter: Stadt Chemnitz, Hauptamt, 09106 Chemnitz. Sie möchten uns Ihre Bewerbung elektronisch zusenden? Dann nutzen Sie hierfür den gesicherten Zugang über das Kontaktformular unter www.chemnitz.de/jobs Bewerbungen, die nach dem angegebenen Termin eingehen, werden nicht mehr berücksichtigt. Weitere Informationen: Tel.: +49 371 488-1168 oder -1121

Garten + Landschaft

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Die Technischen Betriebe Solingen sind ein Teil des Konzerns Stadt Solingen. Zu den Aufgaben gehören die Abfallentsorgung, die Stadtreinigung, die Stadtentwässerung, der Betrieb eines Müllheizkraftwerks, die Erhebung der Grundabgaben, die Straßenplanung und -unterhaltung, die Verkehrstechnik und die Grünanlagen und Friedhöfe. Wir suchen zum nächstmöglichen Termin befristet für 2 Jahre

eine/n technische/n Sachbearbeiter/in (50 %) für den Teilbetrieb Grün-, Sport- und Freiflächen - Ingenieurbüro Grünflächen. Die weiteren Details entnehmen Sie bitte der Stellenausschreibung auf unserer Internetseite: www.tbs.solingen.de

Landschaftsarchitekten (m/w)

Schwerpunkt Entwurf bis Ausführungsplanung, ca. 5 Jahre Berufserfahrung Wir bieten interessante Projekte im In- und Ausland von stadtplanerischen Themen bis zur konkreten Objektplanung und bearbeiten unsere Projekte in einem jungen, interdisziplinären Team zusammen mit Architekten, Stadt- und Verkehrsplanern. Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse in Wort und Schrift sowie der sichere Umgang mit den gängigen CADsowie Layout/Graphikanwendungen werden erwartet. Bewerbungen bitte digital an: bewerber_la@as-p.de

Die Oberbürgermeisterin

Gartenbautechnische Angestellte beziehungsweise

Gartenbautechnischer Angestellter Beim Amt für Landschaftspflege und Grünflächen ist voraussichtlich ab 07.01.2016 eine Stelle im Sachgebiet Zentrale Dienste als Gartenbautechnische Angestellte beziehungsweise als Gartenbautechnischer Angestellter unbefristet zu besetzen. Die Aufgabenwahrnehmung erfordert ein abgeschlossenes Studium als Ingenieurin beziehungsweise als Ingenieur in der Fachrichtung Garten- und Landschaftsbau (Fachhochschule, Diplom, Bachelor). Die Stelle ist bewertet nach Entgeltgruppe 10 TVöD (Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst, ehemals Vergütungsgruppe Vb/IVb/IVa, Fallgruppe 3/3/3c Bundesangestelltentarifvertrag. Die wöchentliche Arbeitszeit beträgt 39 Stunden. Das detaillierte Stellenangebot, Voraussetzungen und die Vorteile einer Beschäftigung bei der Stadt Köln finden Sie unter www.stadt-koeln.de/stellenangebote.

Stadt Köln, Amt für Landschaftspflege und Grünflächen Frau Alsch Willy-Brandt-Platz 2, 50679 Köln Ihre Bewerbung können Sie auch gerne per E-Mail an claudia.alsch@stadt-koeln.de senden.

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Garten + Landschaft

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01_67_GartenAngest_11-2015_Garten+Landschaft.indd 1

Content Hub „Architecture, City, Landscape“

Callwey ist der führende Verlag in den Themen Architektur, Handwerk, Garten und Lifestyle. Als unabhängiges Familienunternehmen und modernes Medienhaus schaffen wir mit unseren Marken Erlebniswelten für unsere Leser. Mit unserer Themenexpertise gestalten wir besondere Inhalte für unsere Kunden. Für die Mitarbeit in unserem Content Hub „Architecture, City, Landscape“ und insbesondere für unsere Marken Garten+Landschaft und Topos suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen Landschaftsarchitekten oder Stadtplaner als Editorial Manager (m/w). IHRE AUFGABEN • Recherche, Verfassen, Akquirieren und Redigieren von Fachbeiträgen für unsere starken Medienmarken (Print und Digital) • Aufbereiten von technischen Themen und Details für die Zielgruppe in den Branchen Landschaftsarchitektur, Architektur und Handwerk • regelmäßige Teilnahme an Presseterminen und branchenspezifischen Messen und Veranstaltungen • Entwicklung und Umsetzung innovativer content-basierter Produkte für Kunden • intensive Pflege persönlicher Kontakte zu Kunden im Bereich Öffentlichkeitsarbeit & Marketing • Suchmaschinenoptimierung (SEO)

Zur Unterstützung unserer Freiraumplaner suchen wir kurzfristig einen engagierten, teamorientierten

Bewerbungen senden Sie bitte bis zum 26.01.2016 an:

EDITORIAL MANAGER (M/W)

IHR PROFIL • Sie verfügen über ein abgeschlossenes Studium der Landschaftsarchitektur oder Stadtplanung • Sie haben bereits erste journalistische Erfahrung gesammelt • Sie interessieren sich für Digitale Medien, für die Themenbereiche Architektur & Design und lesen gerne Blogs & Magazine • Sie verfügen über eine ausgeprägte konzeptionelle Denkweise und haben Spaß an deren Umsetzung • ein versierter Umgang mit MS Office (gerne auch Kenntnisse in Mac, Adobe InDesign und Photoshop) ist selbstverständlich für Sie • Belastbarkeit und hohe Lernbereitschaft zeichnen Sie aus und Sie besitzen eine zielorientierte und strukturierte Arbeitsweise • Aufgeschlossenheit und Teamgeist zählen ebenso zu Ihren Stärken wie Ihre souveräne Kommunikationsfähigkeit in Deutsch und Englisch DAS BIETEN WIR IHNEN • selbständiges und eigenverantwortliches Arbeiten im Team • viel Freiheit bei der Gestaltung der eigenen Aufgaben • die Atmosphäre eines Familienunternehmens und traditionsreichen Verlagshauses • abwechslungsreiche Aufgaben in einem innovativen Arbeitsumfeld • mitarbeiterfreundliche Sozialleistungen sowie individuelle Weiterbildungsmöglichkeiten. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freuen wir uns auf Ihre aussagekräftige Bewerbung mit Angabe Ihrer Gehaltsvorstellungen und des frühestmöglichen Eintrittstermins an: GEORG D.W. CALLWEY VERLAG GMBH & CO. KG Leonie Neuß, Projektassistenz der Geschäftsführung Streitfeldstraße 35, 81673 München Fon: +49 89 436005-163 bewerbung@callwey.de, www.callwey.de

20.11.15 10:55


Als lebendige und innovative Stadt mit über 77.000 Einwohnern ist Norderstedt ein angenehmes Wohn- und Lebensumfeld. Verkehrsgünstig zwischen Nord- und Ostsee, mit einer direkten Verbindung in die Hamburger Innenstadt und mit allen weiterführenden Schulen am Ort – Norderstedt bietet ein vielfältiges, kulturelles Leben. Folgende Stelle ist bei der Stadt Norderstedt zum nächstmöglichen Zeitpunkt zu besetzen:

Fachbereichsleiter/in Stadtpflegebetrieb 39 Std./Woche, Entgeltgruppe 12 TVöD Das Betriebsamt ist der kommunale Dienstleister in Norderstedt und beschäftigt rund 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, davon allein auf dem Bauhof Friedrich-EbertStraße ca. 150 in den Sparten Straßenbau, Straßenreinigung, Abfallsammlung, Abwasserreinigung sowie Grün-, Spielplatz- und Baumpflege. Hinzu kommen die zentrale Werkstatt und die Verwaltung des Bauhofs selbst. Wesentliche Aufgaben der Stelle sind: · Grundlegende Arbeitsplanung, -organisation und -steuerung des gesamten Betriebshofs · Führung und Koordination der Tätigkeiten der unmittelbar nachgeordneten Einsatzleiterinnen und Einsatzleiter · Mitarbeit an betrieblichen Konzeptplanungen inklusive Übernahme von Projektverantwortung · Erstellung der Wirtschaftlichkeitsrechnungen, Haushaltsplanung sowie Investitionsplanung, Kosten- und Leistungsrechnung · Kontinuierliche Optimierung des Ressourceneinsatzes · Erstellung von Ausschreibungsunterlagen gemäß VOB, VOL und ggf. VOF, speziell für die Geräte- und Fahrzeugbeschaffung · Eigenverantwortliche Organisation des gesamten Winterdienstes · Einsatzplanung für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den direkt zugeordneten Bereichen Werkstatt und Lager · Bereitschaftsübernahme der operativen Einsatzleitung im Winterdienst · Arbeitsschutzmanagementbeauftragte/r im OHSAS Arbeitssicherheitsmanagementsystem Voraussetzungen für die Besetzung der Stelle sind: · Abgeschlossenes betriebswirtschaftliches Studium, alternativ: Ingenieurstudium mit entsprechendem Schwerpunkt (z. B. Bauingenieurwesen der Fachrichtung Tiefbau, Hochbau oder Garten- und Landschaftsbau) jeweils mit Diplom-, Bachelor-, Master- oder gleichwertigem Abschluss

· Nachgewiesene mehrjährige Berufserfahrung als Führungskraft, idealerweise in einem vergleichbaren Aufgabenbereich des öffentlichen Dienstes oder der Privatwirtschaft · EDV-Kenntnisse (Word, Excel) · Gültiger Führerschein der Klasse B (ehemals 3) Darüber hinaus erwarten wir: · Selbstständige Arbeitsweise · Wirtschaftliches Denken und Handeln · Innovationsfähigkeit und Veränderungsbereitschaft · Hohes Maß an Verantwortungsbereitschaft · Gutes Zeitmanagement · Flexibilität · Organisationsvermögen · Gute Kommunikationsfähigkeit · Durchsetzungsstärke und Überzeugungsgeschick · Zuverlässigkeit und persönliches Engagement · Teamfähigkeit · Führungsqualitäten · Kundenorientierung und Geschick im Umgang mit Menschen · Technisches Verständnis · Sicherheitsgerechtes Verhalten · Belastbarkeit · Bereitschaft zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung Schwerbehinderte Menschen werden bei gleicher Eignung bevorzugt berücksichtigt. Auf die Teilbarkeit der Stelle wird hingewiesen. Bei gleicher Qualifikation werden Frauen im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten vorrangig berücksichtigt. Frauen sind daher besonders aufgerufen, sich zu bewerben. Vollständige Bewerbungsunterlagen inklusive tabellarischen Lebenslaufs, Zeugnissen sowie ggf. einer Auflistung Ihrer absolvierten beruflichen und privaten Fortbildungsveranstaltungen richten Sie bitte bis zum 7. Februar 2016 ausschließlich per Post unter Angabe der Kennziffer 704.1 an folgende Adresse:

Stadt Norderstedt · Der Oberbürgermeister Zentrale Steuerung · Fachbereich Stadtvertretung, Gremien, Öffentlichkeitsarbeit und Personal z. H. Herrn Kögler · Rathausallee 50 · 22846 Norderstedt Allgemeine Auskünfte erteilt: Herr Kögler, Telefon: 040 53595-324 Fachbezogene Auskünfte erteilt: Herr Sandhof (Amtsleiter Betriebsamt), Telefon: 040 53595-182

Garten + Landschaft

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LIEFER-QUELLEN A–Z A

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Fahrradständer

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1/2016

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Tel. 09142/802-0 Fax 802-267

siehe Natursteine

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Brunnen

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Gabionen

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Absperrpfosten

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Natursteine

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Beck GmbH & Co. KG · Telefon 07195/693-300

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Erich Seubert GmbH, 97271 Kleinrinderfeld

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LIEFER-QUELLEN A–Z LAPPSET Spiel-, Park-, Freizeitsysteme GmbH

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Kränkelsweg 32, D - 41748 Viersen Telefon: + 49 (0) 21 62 / 501 980 Fax: + 49 (0) 21 62 / 501 98 15 E-Mail: deutschland@lappset.com Internet: www.lappset.de

0 53 26 / 5 02- 0

38685 Langelsheim

Neospiel® | 4Fcircle® Teutonia 9 · 34439 Willebadessen Tel 0 56 42/709-0 · Fax -10 Web www.playparc.de •

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Ein Gesellschafter der ELANCIA-AG

S

COROCORD Raumnetz GmbH Seilzirkus – Seilspielgeräte Eichborndamm 167 D-13403 Berlin Telefon +49 30. 408988-0 info@corocord.de / www.corocord.de

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Garten + Landschaft

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Impressum

Autoren Katarina Bajc studierte Kunst und Landschaftsarchitektur in Slowenien und Deutschland. Nach dem Studium arbeitete sie als Landschaftsarchitektin und war wissenschaftliche Mitarbei­ terin an der Technische Univer­ sität München, Lehrstuhl für Landschaftsarchitektur und in­ dustrielle Landschaft. Derzeit ist sie Doktorandin an der Univer­ sity of California, Berkeley, Col­ lege of Environmental Design. katrca@gmail.com Kendra Busche machte 2009 den Bachelor Landschaftsarchi­ tektur und Umweltplanung an der Leibniz Universität Hanno­ ver. Nach Arbeitserfahrungen in Deutschland und der Schweiz, Beginn des Master­ studiums der Landschaftsarchi­ tektur an der TU Berlin und University of Copenhagen (bis 2014). Seit 2012 bei gruppe F Landschaftsarchitekten Berlin.

Seit 2015 Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Freiraumentwicklung, Fach­ gebiet Entwerfen Urbaner Landschaften (Leibniz Univer­ sität Hannover). kendra.busche@freiraum.unihannover.de Henning Holk machte 2009 den Bachelor der Landschaftsarchi­ tektur und Umweltplanung an der Leibniz Universität Hanno­ ver. 2010-2015 Masterstudium an der TU Berlin. Praktika und Mitarbeit bei Scape Land­ schaftsarchitekten Düsseldorf und der Planergruppe Ober­ hausen. Seit 2012 bei Hutterrei­ mann Landschaftsarchitektur Berlin. henning.holk@gmx.de

Nachtrag Garten + Landschaft 11/2015, Seite 19: Bei der Planung des Lippeparks in Hamm kooperierten scape Landschaftsarchitekten mit den Landschaftsarchitekten Davids, Terfrüchte + Partner aus Essen.

Bettina Krause, Jahrgang 1981; 2001 bis 2008 Studium der Landschaftsarchitektur an der Leibniz Universität Hannover; 2006 bis 2011 Mitarbeit beim Centrum für Gartenkunst und Landschaftsarchitektur (CGL) der Universität Hannover, sally below cultural affairs, compli­ zen Planungsbüro, diffferent Strategieagentur, alle Berlin; 2011 bis 2014 dan pearlman Erlebnisarchitektur, Berlin; seit 2005 freie Fachjournalistin. fraukrause@gmx.de

Redaktion Anschrift wie Verlag Fon +49 89/43 60 05-0, Fax +49 89/43 60 05-147 Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) Chefredaktion: Tanja Braemer (verantwortlich für den redaktionellen Inhalt, Anschrift siehe Verlag) Fon -150, t.braemer@callwey.de Redaktion: Regina Schubert, Fon -127, r.schubert@callwey.de Sophie Charlotte Hoffmann, Fon -154 s.hoffmann@callwey.de Laura Klöser, Fon -189 l.kloeser@callwey.de Projektmanagement: Tanja Gallenmüller, Fon -153, t.gallenmueller@callwey.de Produkte Thomas Jakob, t.jakob@callwey.de Gestaltung: www.boris-storz.de

Philipp Rösner machte 2009 den Bachelor der Landschafts­ architektur und Umweltpla­ nung an der Leibnitz Universi­ tät Hannover. Arbeit als Land­ schaftsarchitekt im Büro Rotz­ ler Krebs Partner (2009-2010/ 2012). Masterstudium der Land­ schaftsarchitektur an der TU Berlin mit Auslandsaufenthalt an der University of Copenhagen (2011-2016). Arbeit im Büro Planorama, Berlin (20122013), danach Projektleiter Wettbewerb und Entwurf im Büro Holzwarth Landschaftsarchitektur Berlin (seit 2014). pa.roesner@gmx.de

Abonnementservice Callwey Verlag Leser-Service Heuriedweg 19, D-88131 Lindau Fon +49 180/52 60 149 Fax +49 180/52 60 150 (0,14 Euro/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, max. 0,42 Euro/Minute aus dem dt. Mobilfunk) E-Mail: callwey@guell.de Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank Offenburg, IBAN DE04 6647 0035 0044 8670 00, BIC DEUTDE6F664 Erscheinungsweise: monatlich Unverbindlich empfohlene Bezugspreise: Die Inlandspreise enthalten 7% MwSt. (alle Preise in E) Inland: 145,00 Studenten: 90,00 Kombi-Abo: 212,00 Kombi (Stud.): 143,00 Ausland: 154,00 Studenten: 99,00 Einzelpreis: 13,50 Kombi-Abo in Verbindung mit Topos. Bestellung: Abonnements können direkt beim Verlag oder bei jeder Buchhandlung be­stellt werden. Abonnementgebühren sind im voraus zu begleichen. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und kann danach jederzeit gekündigt werden. Die Belieferung erfolgt auf Gefahr des Bestellers. Ersatzlieferungen sind nur möglich, wenn sofort nach Erscheinen reklamiert wird. Widerrufsrecht: Sie können die Bestellung binnen 14 Tagen ohne Angabe von Gründen formlos widerrufen. Die Frist beginnt an dem Tag, an dem Sie die erste bestellte Ausgabe erhalten, nicht jedoch vor Erhalt einer Widerrufsbelehrung gemäß den Anforderungen von Art. 246a § 1 Abs. 2 Nr. 1 EGBGB. Zur Wahrung der Frist genügt bereits das rechtzeitige Absenden Ihres eindeutig erklärten Entschlusses, die Bestellung zu widerrufen. Sie können hierzu das Widerrufs-Muster aus Anlage 2 zu Art. 246 a EGBGB nutzen. Der Widerruf ist zu richten an: Garten + Landschaft, Streitfeldstraße 35, 81673 München, Telefon: +49-89-436005-125, Telefax: +49-89/436005317, Email: bestellung@garten-landschaft.de

Verlag

In der Februar Ausgabe geht es um Integration in allen ihren Facetten. Wir stellen die Frage, welche Rolle der öffentliche Raum einnehmen kann, wenn es ­darum geht Altein­gesessene, Flüchtlinge und Zugezogene mit ihren jeweiligen Kulturen zusammenzubringen. Wir wer­ fen ­einen Blick in unsere Nach­ barländer: nach Rotterdam und Paris. Welche Integrations-­ Strategien gibt es dort? Und natürlich: Welche Rolle neh­ men Landschaftsarchitekten ­ in diesem hochaktuellen The­ menspektrum ein?

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Garten + Landschaft

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Peyman Azhari

Vorschau 2/2016 – Integration

Der Fotograf Peyman Azhari portraitiert Menschen aus ­allen 132 Nationen, die in der Dortmunder Nordstadt leben und hier ihre Heimat gefunden haben.

Verlag Georg D.W. Callwey GmbH & Co. KG Streitfeldstraße 35, D-81673 München Postfach 80 04 09, D-81604 München Fon +49 89/43 60 05-0, Fax +49 89/43 60 05-113 Persönlich haftende Gesellschafterin: Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH Alleiniger Gesellschafter: Helmuth BaurCallwey, Verleger in München Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik BaurCallwey, Geschäftsführer in München Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165 und Dominik Baur-Callwey, Fon -159 Editorial Director: Prof. Dr. Alexander Gutzmer, Fon -118 Advertising Director: Andreas Schneider, Fon -197 (verantwortlich für den Anzeigenteil) Disposition: Kirstin Freund-Lippert, Fon -123, Fax +49 89/4 36 11 61 Director Business Development: Christian Keck, Fon -178 Vertrieb: Marion Bucher, Fon -125, Fax -317 Herstellungsleiter: Alexander Uebel, Fon -180 Druck und Bindung: OPTIMAL : MEDIA, Glienholzweg 7, D-17207 Röbel / Müritz Sonder­drucke einzelner Beiträge dieser Aus­gabe können beim Verlag angefragt werden. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind ur­­­heberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheber­rechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/die Autor/in ein­­ver­standen, dass diese vollständig oder teil­weise in der Zeitschrift Garten + Landschaft publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Verviel­fältigung und Verbreitung über Offlineoder Online-Produktionen zu (z.B. CD-ROM oder Datenfernübertragung). Falls eine Vergütung vereinbart wird, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Erfüllungsort und Gerichtsstand: München Seit 1.1.2015 ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 54 gültig. Anzeigenschluss ist jeweils am 10. des Vormonats. ISSN 0016-4720 B 3134 E


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