A PRI L 2020
MAGAZIN FÜR L ANDSC HAFT SARC HI TEK TUR U ND S TADT P L AN UN G
GARTEN +
STÄDTE FÜR MORGEN
LANDSCHAFT
DIE DECODIERUNG DER DIGITALEN STADT mit Strategien aus
Dortmund, Hamburg, Kassel, Lemgo und Mannheim
E D I T ORIAL
Es ist Mitte März. Wie vermutlich viele von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, arbeiten auch wir diese Tage von zu Hause aus. Im Zuge der Corona-Krise sind sämtliche Redaktionen der Georg Media, zu der auch die G+L gehört, binnen eines Tages ins Homeoffice gezogen. Dass das so reibungslos möglich war, verdanken wir rigorosen Digitalisierungsmaßnahmen, die letztes Jahr in unserem Haus vorgenommen wurden. Aber ehrlich gestanden: Der Weg dorthin hat uns Redakteure einige Nerven gekostet. Serverprobleme, unstetes Internet, neue Softwareprogramme – Digitalisierung ist vieles, aber definitiv nicht leicht auszuhalten.
Unser Coverbild ist dieses Mal nicht nur ein Coverbild. Mehr verraten wir nicht. ;-)
Das BitkomRanking zeichnet die Stadt Mannheim als digitalste Verwaltung aus. Wir haben Thomas Wiesler und Judith Geiser von der Stadtverwaltung im Interview gefragt, wie sie Change-Prozess und Bürokratie zusammenbringen. Ab Seite 40.
Davon können auch unsere Stadtverwaltungen ein Lied singen. Viele deutsche Kommunen stellen sich seit geraumer Zeit den komplexen Herausforderungen der Digitalisierung – und das auf sämtlichen Ebenen. Gelingen tut ihnen das unterschiedlich gut. Das bestätigt der SMART CITY INDEX 2019 von Bitkom. Der Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. veröffentlichte vergangenen Herbst ein Digitalranking, das die 81 größten Städte Deutschlands in den Kategorien Verwaltung, IT- und Telekommunikations-Infrastruktur, Energie und Umwelt, Mobilität, Gesellschaft auf ihre „Smartness“ bewertet. Im vorliegenden Heft diskutieren wir ab Seite 18 die Ergebnisse und stellen dabei auch die Frage, welche Bedeutung wir Städterankings tatsächlich beimessen dürfen.
Und natürlich werfen wir auch einen Blick in die Gewinnerstadt des Smart City Index. Wie smart ist sie wirklich? Ab Seite 20.
Gleichzeitig waren wir bemüht, in diesem Heft nicht nur die Metropolen zum Thema zu machen. Digitalisierung ist nicht allein Sache der Großstädte. Das beweist Lemgo. Seit zwei Jahren betreibt das Fraunhofer IOSB-INA in der nordrhein-westfälischen Mittelstadt das sogenannte IOT-REALLABOR LEMGO DIGITAL und entwickelt hier digitale Transformationsprozesse für Klein- und Mittelstädte. Die aktuelle Pandemie führt uns die Bedeutung der Digitalisierung für unsere Gesellschaft vor Augen. Selten waren mobile Endgeräte wichtiger als im Corona-Isolations-Alltag – um auf dem Laufenden zu bleiben, um arbeiten zu können oder um Familie und Freunde kontaktieren zu können. Unsere Autorin Katja Deutsch stellt in ihrem Artikel zur Hamburger Digitalstrategie gar die These auf, dass es im Zuge der Corona-Krise selbst Digitalisierungs-Zögerern oder -Ablehnern nicht mehr möglich sein wird, die Vorteile der Digitalisierung zu leugnen. Entwickelt sich COVID-19 folglich zum Digitalisierungs-Beschleuniger? Und wenn dem so wäre, wäre das so schlecht?
Was andere Städte von Lemgo lernen können, das stellen wir Ihnen ab Seite 36 vor.
Passen Sie auf sich auf, bleiben Sie gesund. THERESA RAMISCH REDAKTION
t.ramisch@georg-media.de
3 GARTEN+ L ANDSCHAFT
INHALT
AK TUELLES 06 11
SNAPSHOTS MOMENTAUFNAHME Krönend
DIGITALE STADT Die Decodierung der Digitalen Stadt 12
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„JEDE KOMMUNALE DIGITALSTRATEGIE SOLLTE DER SMART CITY CHARTA FOLGEN“
Interview mit Eva Schweitzer, Architektin und Mitarbeiterin im BBSR-Referat für Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr SMARTES STÄDTE-RANKING
Der Bitkom Smart City Index in der Übersicht DIE STADT ALS PROZESSOR
Hamburg: zur neuen Digitalstrategie der Hansestadt DESKTOP-BETEILIGUNG
Hamburg, Kassel: Civitas Digitalis entwickelt Dienstleistungen für digitale Beteiligungsprozesse von Planungsverfahren DIGITAL-HOCHBURG DORTMUND
Dortmund: Durch intelligente Vernetzung von Systemen will die Smart City Allianz die Lebensqualität und die lokale Wirtschaft stärken SMARTE MITTELSTADT
Lemgo: Das IoT-Reallabor LemGO DIGITAL des Fraunhofer IOSB-INA entwickelt digitale Transformationsprozesse in Mittelstädten
„OHNE AUSTAUSCH UND LEADERSHIP LÄUFT KEIN CHANGE-PROZESS“
Mannheim: Im Interview mit Thomas Wiesler und Judith Geiser von der Stadtverwaltung Mannheim DIE WEGBEREITER
Die Digital Hub Initiative im Porträt
DER DIGITALE WANDEL STEHT KURZ BEVOR
Kommentar von Sander van de Rijdt, Geschäftsführer der Baumanagementsoftware PlanRadar
STUDIO 50
LÖSUNGEN Licht im Außenraum
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REFERENZ Bis die Wolken wieder lila sind
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BLICK INS BÜRO Club L94
RUBRIKEN 61
Stellenmarkt
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Impressum
63
Lieferquellen
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DGGL
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Sichtachse
66
Vorschau
Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) Wartburgstraße 42 10823 Berlin www.dggl.org
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„JEDE KOMMUNALE DIGITAL STRATEGIE SOLLTE DER SMART CITY CHARTA FOLGEN“
INTERVIEWPARTNERIN Eva Schweitzer ist seit 2009 im Bundesinstitut
"digital-made-in.de" – im Herbst 2018 stellte die deutsche Bundesregierung erstmals ihre Umsetzungsstrategie zur Gestaltung des digitalen Wandels vor. Seit September 2019 kann man – unter dem entsprechenden Link – die aktualisierte Version downloaden. Die deutschen Stadtverwaltungen werden langfristig im besonderen Maße von den Digitalisierungsmaßnahmen betroffen sein. Über die Herausforderungen, denen sich deutsche Kommunen im digitalen Wandel stellen müssen, darüber haben wir uns mit Eva Schweitzer, Mitarbeiterin beim BBSR, Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung, in der Abteilung I Referat 5 „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“, unterhalten.
für Bau-, Stadt- und Raumforschung tätig und leitet dort stellvertretend das Referat für „Digitale Stadt, Risikovorsorge und Verkehr“. Im Fokus ihrer Forschungen stehen Fragen zur nachhaltigen und gemeinwohlorientierten Digitalisierung der Städte. Sie studierte Jura und Kunstgeschichte an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, der Rheinischen Friedrich-
INTERVIEW: THERESA RAMISCH
Wilhelms-Universität Bonn, der Universität Trier und der Universität Ferrara in Italien.
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DIGITALE STADT INTERVIEW ZUM TITELTHEMA
Frau Schweitzer, Anfang 2020 titulierte das Handelsblatt, dass ein Großteil der Deutschen der Bundesregierung die Digitalkompetenz abspricht. Laut einer repräsentativen Umfrage des AllensbachInstituts halten drei Viertel der Bevölkerung die Regierung für nicht kompetent genug, die Digitalstrategie der Bundesregierung umzusetzen. Was denken Sie, woher kommt das Misstrauen?
Generell stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, was mit „Digitalkompetenz“ gemeint ist. Schließlich ist die Digitalkompetenz ein Thema, das die gesamte Gesellschaft beschäftigt. Die Digitalisierung umfasst alle Lebensbereiche und damit sämtliche Informations- und Kommunikationstechnologien, vom Smartphone bis zu automatisierten Robotics und neuen IT-Infrastrukturen, wie der Blockchain. Technologien werden beständig weiterentwickelt, Veränderungen verunsichern jedoch. Das wissen wir aus der Geschichte des Telefons und Fernsehens. Geschwindigkeit und etwaige Unvorhersehbarkeit können zu diffusen Ängsten führen. Schon in den Jahren zuvor kritisierten Experten, Deutschland würde die Digitalisierung verschlafen. Wo steht das Land Ihrer Meinung nach in Sachen Digitalisierung?
Die „Digitalisierung“ betrifft viele Sektoren. Das reicht von „kritischen Infrastrukturen“ wie vernetzten Energieund Verkehrssystemen über die Modernisierung der Verwaltung bis zur Nutzung neuer Kommunikationsformen und den Umgang mit sozialen Medien. In der „Smart City“ sollen Informations- und Kommunikationstechnologien als Medium zur Vernetzung aller Infrastrukturen und Aufgabenbereiche genutzt werden. Verschlafen hat Deutschland die Digitalisierung nicht. Die deutsche Verkehrsleitzentrale, die international in vielen Ländern als „Best-Practice“ der Smart City gehandelt wird, ist beispielsweise schon lange bekannt und wird – gerade in den Großstädten immer weiter entwickelt – als Medium, um über Information und Daten neue Wege der Mobilität zu
erproben und neue Mobilitätsdienste zu entwickeln. Wo muss Deutschland in Sachen Digitalisierung nachlegen?
Noch aufholen kann Deutschland im Bereich der digitalen Bildung: nicht nur um Technologien selbst entwickeln und steuern zu können, sondern auch um allen zu ermöglichen, an der Gesellschaft teilzuhaben beziehungsweise um nicht durch eine Technologisierung und Automatisierung von demokratischen Prozessen ausgeschlossen zu sein. Das Leitbild der Smart City wurde jahrelang gefeiert. Heute möchte jede Stadt eine Smart City sein. Ist der Ansatz nicht längst überholt?
Da es nie eine verbindliche Definition der Smart City gegeben hat, sondern die Städte sich selbst Ziel und Richtung gegeben haben, kann sie auch nicht überholt sein. Wohl aber scheint die in den Anfängen stark technologiezentrierte Fortschrittseuphorie einer realistischeren Einschätzung von Chancen und Risiken gewichen zu sein. Digitalisierung an sich wird nicht mehr als Allheilmittel, sondern als Mittel zum Zweck gesehen. Als solche kann sie zum Ziel der nachhaltigen Stadtentwicklung der ökologischen, ökonomischen und sozialen Stadtentwicklung beitragen. zwar nicht, gleichwohl aber die Smart City Charta …
Stimmt, in Deutschland wurden unter Federführung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat in einem zweijährigen Diskursprozess mit Städten, Ministerien, Vertretern der Zivilgesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft Leitlinien für eine nachhaltige, gemeinwohlorientierte Entwicklung der Smart City geschaffen, die Smart City Charta. Die Charta umfasst Prinzipien zum nachhaltigen Umgang mit der Digitalisierung. Dazu gehört zum Beispiel ein gezielter und strategischer Umgang der Stadt mit Daten und die Bewahrung der kommunalen Datenhoheit, eine Sensibili13 GARTEN+ L ANDSCHAFT
SMARTES STÄDTE-RANKING Hamburg ist die intelligenteste Stadt Deutschlands. Sagt zumindest der Smart City Index. Dieser bewertet insgesamt 81 deutsche Großstädte anhand fünf smarter Gesichtspunkte: Verwaltung, IT- und Telekommunikations-Infrastruktur, Energie und Umwelt, Mobilität, Gesellschaft. Aber was bringt diese Bewertung überhaupt? SOPHIE CHARLOTTE HOFFMANN
Architektur und Kunst in München und Mailand. Seit ihrem abgeschlossenen Volontariat im Callwey Verlag arbeitet sie als freie Redakteurin für die Zeitschriften Baumeister und Garten + Landschaft.
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Effizient, nachhaltig, fortschrittlich – die Zahl der Städte, die einen strategischen Smart-City-Ansatz verfolgen, nimmt seit Jahren zu. Allerdings tun sich viele davon noch schwer, wenn es darum geht, hinreichend integrierte und umfassende Strategien zu definieren. Wie intelligent vernetzt Deutschlands Städte bis dato sind, beantwortet das Digitalranking „Smart City Index“. Der Index gibt Aufschluss über den aktuellen Grad der Digitalisierung. Im Auftrag des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V., kurz Bitkom, wurden 81 deutsche Großstädte detailliert untersucht. Bitkom, Vertreter von mehr als 2 700 Unternehmen der Digitalindustrie, fördert und treibt die digitale Transformation der deutschen Wirtschaft und setzt sich für eine breite gesellschaft-
liche Teilhabe an den digitalen Entwicklungen ein. Für das Ranking haben Experten von Bitkom Research, ein Tochterunternehmen des Digitalverbands, insgesamt rund 7 800 Datenpunkte erfasst, überprüft und qualifiziert. Analysiert und bewertet wurden die 81 Städte mit mindestens 100 000 Einwohnern in fünf Themenbereichen: Verwaltung, IT- und Telekommunikations-Infrastruktur, Energie und Umwelt, Mobilität, Gesellschaft. Wie schlagen sich die Städte in den einzelnen Disziplinen? Welche sind Vorreiter, welche haben Nachholbedarf ? Die fünf Gebiete fächern sich in 35 Indikatoren auf, die wiederum aus insgesamt 96 Parametern bestehen – von Online-Bürger-Services über SharingAngebote für Mobilität und intelligente Mülltonnen bis zur Breitbandverfügbarkeit.
Der Smart City Index hat gesprochen: Hamburg ist Deutschlands smarteste City – noch vor Karlsruhe und Stuttgart.
Abbildungen: Biktom e.V.
AUTORIN Sophie Charlotte
DIGITALE STADT BITKOM SMART CITY INDEX
Sie sind normiert, das heißt, auf eine Skala von 0 bis 100 übersetzt. Außerdem werden in jedem Themenbereich innovative Projekte außerhalb der betrachteten Indikatoren erfasst. Vor Veröffentlichung gab Bitkom den Städten Gelegenheit, die Daten zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Von dieser Möglichkeit hat etwa die Hälfte Gebrauch gemacht. Der Smart City Index liefert ein eindeutiges Ergebnis: Hamburg ist die smarteste Stadt Deutschlands. Mit Smart Waste, City Logistik, Bürgerbeteiligung und Open Data überzeugt die Hansestadt vor allem in Gesellschafts- und Umweltfragen, erreicht aber in allen Teilbereichen gute Ergebnisse. Hamburg rangiert mit 79,5 von 100 möglichen Punkten und deutlichem Abstand an der Spitze des Smart City Index und ist der Gradmesser für Digitalisierung von Kommunen in Deutschland. Dahinter liegen nahezu gleichauf Karlsruhe (69,0 Punkte) und Stuttgart (68,6 Punkte) auf den Plätzen zwei und drei, dicht gefolgt von Berlin (68,1 Punkte) und München (67,7 Punkte). Karlsruhe ist Carsharing-Hauptstadt und überzeugt unter anderem im Bereich Mobilität. Mit innovativen Pilotprojekten erprobt die Stadt Verkehrskonzepte der Zukunft, etwa fahrerlose Shuttles im Testfeld Autonomes Fahren. Im Projekt „regiomove“ entsteht ein intermodales Verkehrskonzept, das Stadt und Umland vernetzen soll. Trotzdem sichert sich die Landeshauptstadt Stuttgart den ersten Platz in der Kategorie Mobilität: Dort stehen den Bürgern viele Möglichkeiten smarter Mobilität offen, wie Online-Infos über freie Parkplätze und zahlreiche Sharing-Angebote. Zudem arbeitet die Stadt an modernen Logistikkonzepten und plant eine Plattform mit Mobilitäts- und Umweltdaten. Mit dem Smart City Index wird erstmals systematisch erfasst, wie digitalisiert die deutschen Großstädte sind. „Der Smart City Index vermisst die deutschen Großstädte und macht sie vergleichbar. Hamburg erreicht in allen fünf untersuchten Themenfeldern Spitzenwerte und ist damit ein Vorbild für viele Smart-CityInitiativen in Deutschland“, sagt BitkomPräsident Achim Berg. „Aber auch jenseits der Metropolen gehören Städte in einzelnen Bereichen zu den Vorreitern, wie Mannheim bei E-Government, Wuppertal bei gesellschaftlichen Aktivitäten oder Darmstadt bei Energie und Umwelt.“ Die fünf Themenfelder des Smart City
Index machen jedoch nicht nur Stärken, sondern auch Schwächen der Städte deutlich. Es gibt großen Nachholbedarf, nicht nur in Städten mit hoher Pro-KopfVerschuldung oder in strukturschwachen Regionen. Bei den Schlusslichtern handelt es sich um Remscheid, Bergisch Gladbach und Salzgitter. „Wo aktuell noch Lethargie herrscht, wollen wir mit dem Smart City Index wachrütteln“, so Berg. Digitalisierung sichtbar machen: Bitkom will den Städten mit dieser Untersuchung eine Vergleichsgrundlage für ihre eigenen digitalen Aktivitäten geben, Erfolgsbeispiele aufzeigen und die Städte so bei ihren Digitalisierungsbemühungen unterstützen. Trotz hohem Detaillierungsgrad sind Bewertungen oder Einordnungen in eine Rangliste wie den Smart City Index mit Vorsicht zu genießen. In der Vergangenheit kam es im Bereich des Digitalrankings aufgrund von abweichenden oder lückenhaften Kriterienkatalogen zu fehlerhaften Ergebnissen. Dazu kommt, dass Smart City ein schwammiger, schwer zu definierender Begriff ist – der Vergleich unterschiedlicher Smart-City-Initiativen ist also nicht einfach. Der Index ist deshalb als Momentaufnahme zu verstehen. Die untersuchten Städte befinden sich in jeweils unterschiedlichen Phasen, viele Kommunen stehen noch am Beginn ihres individuellen Digitalisierungsprozesses. Im Jahresturnus wird der Smart City Index künftig über Status quo, Entwicklungen und Tendenzen informieren. Städten und Gemeinden können so Orientierungshilfen und Anreize zur zügigen und umfassenden Digitalisierung des öffentlichen Sektors geboten werden.
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gesamten Smart City Index: bitkom.org/ Smart-City-Index-2019
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DIE STADT ALS PROZESSOR Hamburg surft auf einer digitalen Erfolgswelle: Bitkom zeichnet die Stadt als smarteste Stadt Deutschlands aus, und die Hansestadt selber trumpft Anfang 2020 mit einer umfassenden Digitalstrategie auf. Wir haben uns das 60-Seiten-Papier genauer angeschaut, mit den verantwortlichen Personen gesprochen und untersucht, wie viel digitalen Fortschritt das „Tor zur Welt“ tatsächlich bereits bietet. KATJA DEUTSCH
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DIGITALE STADT DIGITALSTRATEGIE HAMBURG
AUTORIN Katja Deutsch ist Diplomdesignerin und Journalistin und lebt seit 20 Jahren mitten in Hamburg. Sie schreibt viel über Digitalisierung, Bauen, Wohnen, Reisen und Juniorthemen. Wenn sie nicht schreibt, geht sie am liebsten Swing tanzen und in
Grafiken: Senatskanzlei Hamburg
Museen.
Digitalstrategie Hamburg.
Was macht eine digitale Stadt aus? Diese Frage ging wohl auch Olaf Scholz durch den Kopf. Im Jahr 2015 rief er als amtierender Bürgermeister von Hamburg die „Strategie Digitale Stadt“ ins Leben. Die in Rekordzeit von dreieinhalb Monaten erarbeitete „Digitalstrategie für Hamburg“ stellt eine Weiterentwicklung der damaligen Überlegungen dar, die einen breiten strategischen Ansatz verfolgt. Ordnungsrahmen dieses 60 Seiten langen, im Januar 2020 veröffentlichten Senatsbeschlusses sind sogenannte Digitale Räume, für die ressortübergreifend Konzepte für die digitale Zukunft erarbeitet wurden. Sie unterteilen sich in „Urbanes Leben“, „Mobilität und Energie“, „Wirtschaft und Arbeitswelten“ und „Sicherheit und Rechtswesen“. Daneben wurden „Wissen und Bildung“, „Kultur, Sport und Freizeit“ sowie „Gesundheit und Soziales“ untersucht. Ziel ist das Voranbringen der Digitalisierung in der gesamten Stadt - smart werden, um weiterhin zukunftsfähig, lebenswert, wettbewerbsfähig und handlungsfähig zu bleiben. Der damalige Chef der Senatskanzlei Christoph Krupp schuf die Grundstrukturen dazu. „Hamburg hat vielleicht früher als andere Städte erlebt, wie die Digitalisierung ganze Wirtschaftszweige dazu zwingt, sich von Grund auf neu aufzustellen“, sagt er. „Die Medienstadt Hamburg wurde sehr früh damit konfrontiert, dass sich die großen Verlagshäuser neu erfinden mussten. Die großen Handelskonzerne waren gezwungen, die Herausforderungen des E-Commerce anzunehmen. Zur gleichen Zeit konnte man viele Digitalisierungsinitiativen in der Stadt beobachten.“ Was aus den ersten Gedanken entstand, ist keine eingleisige Weiterentwicklung, sondern ein sehr breit gedachter Digitalansatz, in den neben allen elf Behörden der Hansestadt auch Projekte der öffentlichen Unternehmen, zum Beispiel des Nahverkehrs, eingebunden wurden. „Die Digitalen Räume orientieren sich am Blickwinkel der Bürgerinnen und Bürger“, sagt Jörg Schmoll, Leiter der Abteilung Digitalstrategie und Kommunikation des 2018 gegründeten Amtes für IT und Digitalisierung der Hamburger Senatskanzlei. „Wie bewegen sie sich durch die Stadt? Wo liegen die Berührungspunkte, die sie mit Digitalisierungsprojekten haben?“ Auch die Frage nach dem Umgang von Daten in Bezug auf Verfügbarkeit, Vereinheitlichung und Data Governance wurde gestellt. Woran merken Hamburger, dass sie in einer digital weit fortgeschrittenen Stadt leben? Kann man jetzt beispielsweise sein Baby per Mausklick beim Standesamt anmelden? „Ja,
das geht“, lächelt Jörg Schmoll. „Mit dem Service ‚Kinderleicht zum Kindergeld‘ lässt sich nicht nur die Geburtsurkunde, sondern auch gleich das Kindergeld beantragen. Für Bürgerinnen, Bürger und Unternehmen haben wir ein Service-Portal mit mehr als 80 Online-Dienstleistungen, die viele Wege zum Amt überflüssig machen. Um Vorhaben schneller realisieren zu können, gehen heutzutage auch Dienste online, die noch nicht im ersten Schritt 100 Prozent aller möglichen Vorgänge eines Verfahrens abdecken. Dennoch ist auch mit der zunächst kleinen digitalen Lösung schon ein erheblicher Mehrwert für Bürger und Verwaltungsmitarbeiter verbunden.“ Für die rund 60 000 Verwaltungsmitarbeiter der Hansestadt bedeutet die Zunahme des elektronischen Workflows, dass immer weniger Wagen mit roten und grünen Mappen über die Flure der Behörden rollen. HAMBURGS BIM-STANDARDS SOLLEN KÜNFTIG BUNDESWEIT GELTEN
Wie steht es um den Nutzen der Digitalisierung bei Hamburgs drängendsten Problemen, Wohnungsmarkt und Verkehr? „Wir haben im Rahmen der Digitalstrategie unter anderem das Thema BIM initiiert, und zwar sowohl im Tiefbau als auch im Hochbau“, sagt Rolf-Werner Welzel, Geschäftsführer Landesbetrieb Geoinformation und Vermessung. „Außerdem haben wir auch eine Leitstelle für das Thema Standardisierung eingerichtet. Denn es geht auch um die Verwaltung der Daten an gemeinsamer Stelle im Sinne einer Datendrehscheibe, sodass alle Beteiligten im Rahmen ihrer Bauvorhaben auf diese Daten zugreifen können. Das ist neu und gibt es bisher noch nicht. Was bis jetzt noch nicht so viel passiert, ist das konkrete Bauen.“ Leitstelle, Hamburg Port Authority und Hochbahn fangen aber gerade damit an, erste Projekte unter Berücksichtigung von BIM in Angriff zu nehmen. Inwiefern können dadurch klimabedingte Veränderungen bedacht werden? Wurde langsam registriert, dass Wohnhäuser und Bürogebäude mit riesigen 21 GARTEN+ L ANDSCHAFT
Wenn Städte und Kommunen Entscheidungen zur Stadtentwicklung, Verkehrsplanung und zum Umweltschutz fällen, sind Bürgerinnen und Bürger und ihr Lebensumfeld von den Folgen direkt betroffen. Umso wichtiger ist eine verstärkte Mitsprache in Beteiligungsprozessen von Planungsverfahren. Innerhalb des Projektes „Civitas Digitalis“ entwickelten die Projektpartner für Hamburg und Kassel verschiedene digitale Dienstleistungen, die die Bürger aktiver und nachhaltiger in Planungsprozesse integrieren. Digitale Formate, die ebenso Planern das Leben während Workshops und Dialogveranstaltungen leichter machen. VANESSA KANZ
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Alle Bilder und Grafiken: © 2020 Civitas Digitalis
DESKTOP-BETEILIGUNG
DIGITALE STADT CIVITAS DIGITALIS
AUTORIN Vanessa Kanz ist studierte Kulturwissenschaftlerin. Nach einem Volontariat im Callwey Verlag arbeitet sie heute als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Magdeburg im Bereich Germanistik und ist neben-
Journalistin tätig.
Website des Forschungsinstituts fortiss zu Civitas Digitalis.
Der technische Fortschritt verändert den urbanen Raum und die Möglichkeit seiner Mitgestaltung. Bei der digitalen Transformation, die das Funktionieren der Städte und Kommunen modifizieren kann, sind zunächst zwei Aspekte diskussionswürdig: Erstens kann man danach fragen, wie, also nach welchen Werten, eine Gesellschaft den digitalen Wandel gestalten will; woraus sich zweitens die Frage ergibt, welche Akteure zukünftig mit welcher Gewichtung die Entwicklungen in unseren Städten bestimmen. Das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Projekt „Civitas Digitalis“ beantwortet zumindest den zweiten Teil dieser Fragestellung, indem es den Bürger ins Zentrum des (digitalen) Wandels setzt. Das Projektteam entwickelte neue Dienstleistungen auf der Basis von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), die die Bürgerbeteiligung in Planungsverfahren fördern und optimieren sollen. „Die Projektidee ist aus der Frage heraus entstanden, wie man digitale Werkzeuge, mit denen wir uns als
Wirtschaftsinformatiker beschäftigen, stärker in die Bürgerbeteiligung implementieren kann“, sagt Eva Bittner, Projektleiterin von Civitas Digitalis. Das Projekt ist an zwei Standorte geknüpft: Projektpartner sind die Universität und Stadt Hamburg sowie die Universität und Stadt Kassel. Beteiligt ist außerdem fortiss GmbH, ein An-Institut der TU München, das die Software-Architektur entwickelte. STANDORTABHÄNGIGE BETEILIGUNGSVERFAHREN
Diese spezielle Projektteam-Konstellation ist insofern spannend, als dass beide Städte sehr unterschiedliche Anforderungen und Ausgangssituationen für digitale Beteiligung mitbringen. Während Hamburg zum Projektstart im Jahr 2017 bereits ein Online-Beteiligungstool eingeführt hat, besaß die Stadt Kassel noch keine derartige technische Infrastruktur. Eva Bittner und ihr Projektteam setzten also jeweils an unterschiedlichen Punkten an, was zu 25 GARTEN+ L ANDSCHAFT
SMARTE MITTELSTADT Die Smart City? Die verbindet man in der Regel mit Megastädten und Metropolen. Aber auch Klein- und Mittelstädte können Digitalisierung. Zum Beispiel die nordrhein-westfälische Stadt Lemgo. Seit Mai 2018 betreibt hier das Fraunhofer IOSB-INA das IoT-Reallabor LemGO DIGITAL. Die offene Innovationsplattform untersucht und entwickelt digitale Transformationsprozesse in Mittelstädten. CAROLIN WERTHMANN
ist freie Journalistin und hat Literatur-, Kunst- und Medienwissenschaft in Konstanz und Kulturjournalismus in München studiert. Seit 2018 schreibt und arbeitet sie für die Süddeutsche Zeitung, das Münchner Feuilleton und die Fachmagazine der Georg Media GmbH.
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Es sind die kleinen Städte, in denen manchmal Großes geschieht. Deren Namen bislang fremd waren und die ganz plötzlich unerwartete Bedeutung erlangen. Lemgo in Nordrhein-Westfalen ist so eine Stadt. Gelegen zwischen Teutoburger Wald und Weserbergland, ist das mit 43 000 Einwohnern überschaubare Lemgo ein wohl kleiner unterschätzter Juwel unweit von Hannover und Bielefeld. Hübsch verzierte Fachwerkhäuser reihen sich in der Altstadt und Fußgängerzone aneinander, und das Museum Junkerhaus, ein Gesamtkunstwerk mit geschnitzter Bauornamentik an der Fassade und in den Innenräumen, liegt eingebettet im Grünen. Seit Frühjahr 2018 ist diese Stadt, von der manch einer das erste Mal in seinem Leben hören mag, Zentrum und Prototyp eines digitalen Reallabors. Lemgo Digital wird das Projekt genannt. Hier soll die Mittelstadt von Morgen reifen und eine Strategie erprobt werden, die Städte von geringerer Größe lebenswerter und zukunftsfähiger macht. In
Lemgo, und nicht in einer wie so oft üblichen Leuchtturmstadt wie Köln, München oder Hamburg, soll das Konzept einer Smart City entstehen, das sich im besten Fall auf viele weitere Städte von ähnlicher Dimension übertragen lässt. FOKUS AUF MOBILITÄT, UMWELT UND EINE ATTRAKTIVE INNENSTADT
Hinter der Idee, die Alte Hansestadt zu ebenjenem Reallabor zu transformieren, steht das Lemgoer Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung (IOSB). Hier sitzt Jürgen Jasperneite, Professor für Computernetzwerke an der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und Leiter des Instituts, in seinem Büro und erzählt am Telefon von einem autonomen Fahrsystem, das er sich als Schnellverbindung zwischen dem einen Kilometer voneinander entfernten Innovation Campus Lemgo und dem Stadtzentrum erträumt. Momentan
Alle Abbildungen: © Fraunhofer IOSB-INA
AUTORIN Carolin Werthmann
DIGITALE STADT IOT-REALLABOR LEMGO DIGITAL
scheitere das Wunschprojekt allerdings noch an gesetzlichen Hürden, sagt er. Er antwortet damit auf die Frage, welche Vorstellungen von einer vernetzten, intelligenten Stadt, wie Lemgo sie sein soll, tatsächlich möglich und umsetzbar sind und welche vielleicht – noch – an bürokratischen Mauern zerschellen. Abgesehen von autonomen Fahrassistenzen, deren Testphasen wohl dennoch bald kommen werden, hat Lemgo Digital bislang einige Projekte vorzuweisen. 2018 hatte sich das Institut dem „Morgenstadt-Innovationsnetzwerk“ der Fraunhofer Gesellschaft angeschlossen, einem Verbund aus Industriepartnern, Städten und Forschungseinrichtungen, um Städte „smarter und nachhaltiger“ zu machen. Zum Projektstart haben sich die Lemgoer Initiatoren auf drei Handlungsfelder konzentriert: Mobilität, Umwelt und eine attraktive Innenstadt. Ingenieure und Informatiker erarbeiten mit Stadtpolitikern und Bürgern Ideen und Maßnahmen für eine digitale Optimierung in
diesen Bereichen. „Es geht darum, den Nachteil, den eine Kleinstadt strukturell hat, in einen Vorteil zu verwandeln“, sagt Jasperneite. Damit spricht er an, was sich seit geraumer Zeit demografisch abzeichnet. Einerseits ziehen junge Menschen in die Großstädte, weil Land und Kommune in Angebot und Attraktivität nicht mithalten können. Andererseits sind die Mieten in Ballungszentren auf einem derart eklatanten Niveau, dass gerade junge Familien auf kleinere Städte schielen und sich lebenswerten und zugleich bezahlbaren Wohnraum erhoffen. Sich also auf einen gemeinsamen Nenner zu platzieren, dem der digitalisierten, intelligenten Stadt, ist demnach nur die nötige Konsequenz einer gesellschaftlichen Entwicklung. Es gehe nicht um Digitalisierung als Selbstzweck, so Jasperneite, sondern um die Möglichkeit, Alltagsaufgaben im Stadtraum zu unterstützen, leichter zu machen und effizienter zu gestalten. Ein Beispiel dafür ist die Optimierung des Stadtverkehrs. Busse
Blick in die Lemgoer Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern. Historisch und digital: Lemgo kann beides.
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„OHNE AUSTAUSCH UND LEADERSHIP LÄUFT KEIN CHANGE-PROZESS“ Mannheim wurde vom Bitkom Smart City Index in der Kategorie „Digitale Verwaltung“ mit dem ersten Platz ausgezeichnet. Was die Mannheimer Verwaltung anders als andere Verwaltungen macht und wie sie Schwung in die bürokratischen Mühlen bringt – darüber haben wir uns mit Thomas Wiesler und Judith Geiser von der Stadt Mannheim unterhalten. INTERVIEW: THERESA RAMISCH
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40 GARTEN+ L ANDSCHAFT
NACHHALTIGE STÄDTE UND GEMEINDEN
MASSNAHMEN ZUM KLIMASCHUTZ
SAUBERES WASSER UND SANITÄREINRICHTUNGEN
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LEBEN AN LAND
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BEZAHLBARE UND SAUBERE ENERGIE
WENIGER UNGLEICHHEITEN
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GESCHLECHTERGLEICHHEIT
Alle Abbildungen: © Stadt Mannheim
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KEINE ARMUT
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INDUSTRIE, INNOVATION UND INFRASTRUKTUR
DIGITALE STADT INTERVIEW– STADT MANNHEIM
Thomas Wiesler, Judith Geiser, verraten Sie uns Ihr Geheimnis: Was macht Mannheim anders als andere Verwaltungen?
INTERVIEWPARTNER Thomas Wiesler ist CIO – Chief
– der Stadt Mannheim. Vor seiner Tätigkeit in Mannheim leitete der Diplom-Verwaltungswirt mit einem Master of Arts in Personalentwicklung mehr als fünf Jahre die Hauptverwaltung der Stadt Ludwigshafen am Rhein.
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Wiesler: Wir arbeiten in Mannheim stark strategie- und zielbewusst, aber auch maßnahmenorientiert. Dadurch konnten wir in den vergangenen Jahren wichtige digitale Projekte wie die elektronische Akte und die elektronische Rechnungsbearbeitung auf den Weg bringen. Diese haben wir als Basis für die Digitalisierung in der Verwaltung implementiert. Der Bitkom Smart City Index zeichnet die gesamte Verwaltung der Stadt Mannheim aus und damit die Anstrengung aller kommunalen Akteure, die in den vergangenen Jahren in den unterschiedlichen Fachbereichen an der Ausweitung digitaler Angebote für die Bürgerschaft und kommunale Mitarbeiterschaft arbeiten. Geiser: Unter anderem auch weil wir letztes Jahr als kommunale IT einen weiteren Meilenstein der Digitalisierung erfolgreich feiern konnten: Im März 2019 hat der Gemeinderat unsere digitale Strategie und einen fast 40 Projekte umfassenden Maßnahmenkatalog verabschiedet. Hier sind wir pragmatisch vorgegangen und konnten unter Beteiligung der Mitarbeiterinnen und der Bürgerschaft gemeinsam mit den Akteuren der Verwaltung innerhalb eines Jahres ein Strategiepapier vorlegen. An der
PARTNERSCHAFTEN ZUM ERREICHEN DER ZIELE
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Umsetzung des zusammengetragenen Projektportfolios arbeiten wir derzeit mit Hochdruck. Der Verband Haus & Grund Deutschland hat jüngst die Internetauftritte der größten Städte Deutschlands auf die Servicefreundlichkeit der Stadt überprüft. Mannheim schnitt mit dem Platz 78 dabei nicht gut ab. Beim Thema Bürgerservice landete die Stadt sogar auf Platz 90. Wie passt das mit den Ergebnissen des Smart City Index zusammen?
Wiesler: Das müssten Sie bei Haus & Grund erfragen. Uns wurden weder das Ranking noch dessen Hintergründe und Basis näher gebracht, weshalb wir uns dazu nicht äußern können. Geiser: Bitkom hat im Jahr 2019 81 Großstädte untersucht und deren Angebote mit mehr als 7 000 Datenpunkten verglichen. Basis und Erhebungen sind in der Studie niedergelegt und öffentlich nachzulesen. Damit wird transparent, welche digitalen Angebote gewertet wurden. Die im Februar 2019 beauftragte Digitalisierungsstrategie von Mannheim heim 2030 „Digitalisierung, Innovation und zukunftsfähige Wertschöpfung“. Was ist Ihre Vision für die Stadt Mannheim im Jahr 2030?
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NACHHALTIGE/R KONSUM UND PRODUKTION
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GESUNDHEIT UND WOHLERGEHEN
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LEBEN UNTER WASSER
Stadtverwaltung Mannheim im Zuge ihrer Digitalstrategie festgesetzt. Diese machen deutlich, wie
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KEIN HUNGER
weitreichend die
MENSCHENWÜRDIGE ARBEIT UND WIRTSCHAFTSWACHSTUM
Strategie angesetzt ist.
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FRIEDEN, GERECHTICHKEIT UND STARKE INSTITUTIONEN
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HOCHWERTIGE BILDUNG
41 GARTEN+ L ANDSCHAFT