GARTEN+LANDSCHAFT 9/2020

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SEP T E M B E R 2020

MAGAZ I N F Ü R L ANDSC HAF T SARC HI TEK TUR U ND S TADT P L AN UN G

GARTEN +

LANDSCHAFT

WOHNGLÜCK IST PLANBAR – WAS QUARTIERE LEBENSWERT MACHT plus

Spezial zum Bundespreis Stadtgrün, Branchenreport statt GaLaBau


E D I T ORIAL

Der Max-Kämpf-Platz ist einer der öffentlichen Freiräume, die das neue

Corona war das beherrschende Thema der vergangenen Monate, auch in Garten + Landschaft. Und auch in dieser Ausgabe spielt das Virus wieder eine wesentliche Rolle, obwohl der aktuelle Hefttitel schon Ende 2019 feststand, wo Covid-19, zumindest hierzulande, noch kein Thema war. Der Lockdown offenbarte deutlich: Ohne Grün geht es nicht in unseren Städten. Und ohne wohnungsnahes Grün schon gar nicht. Wenn Ausgangsbeschränkungen unseren Bewegungsradius, unsere Freizeitaktivitäten und den sozialen Austausch auf ein Minimum reduzieren, rückt das direkte Wohnumfeld mehr denn je ins Bewusstsein. Glücklich diejenigen, die einen Garten, einen grünen Innenhof oder gar einen öffentlichen Park in unmittelbarer Nachbarschaft haben. Oder zumindest einen Balkon. Doch nicht jedem ist dieses Glück vergönnt. Je dichter unsere Städte werden, umso größer wird der Kampf um jeden Quadratmeter Freiraum. Bebauen bringt Geld, Grün kostet.

Erlenmattquartier in Basels Norden

VIELEN LANDSCHAFTSARCHITEKTEN MAG ES DAHER WIE MICHAEL

Das Interview mit

maßgeblich prägen.

KASCHKE VON WES AUS HAMBURG GEHEN: MEHR SCHWARZBROT ALS

Michael Kaschke

KÜR SCHEINT ES IHM, DEN FREIRAUM VON WOHNQUARTIEREN ZU

von WES

Das liegt vor allem an dem meist geringen Budget, das die Wohnungsbaugesellschaften für den Außenraum bereitstellen. Da gilt es kreativ zu sein und aus dem Schwarzbrot trotzdem eine Kür zu machen. Die nötigen Herausforderungen dafür bietet dieses Arbeitsfeld jedenfalls: Man muss nicht nur mit kleinen Budgets und immer weniger Platz klarkommen. Darüber hinaus heißt es, den Bedürfnissen nach Spiel, Sport und Erholung möglichst aller Anwohner und Anwohnerinnen gerecht zu werden, eine gute Anbindung an die öffentliche Infrastruktur zu gewährleisten und die Anpassung an den Klimawandel sowie ökologische Aspekte zu berücksichtigen.

PLANEN.

Das verlangt nicht nur Planern viel ab, auch Politik und Verwaltung sind mehr denn je gefragt. Den Landschaftsarchitekten, deren Projekte wir in dieser Ausgabe vorstellen, gelingt der Spagat: IM BERLINER

Das Gespräch mit dem Heilbronner Baubürgermeister, Wilfried Hajek, lesen Sie ab

Coverbild: Ariel Huber, Lausanne

Seite 58.

LandschaftsArchitektur, Hamburg, lesen Sie ab Seite 22.

Die Projekte von

MÖCKERNKIEZ HABEN DIE PLANER VON HOCHC ZUM BEISPIEL VIEL

hochC und

ERREICHT: Jeder Hof ist individuell ausgestattet, die Anwohner identi-

gruppe F

fizieren sich mit ihrem Grün und helfen bei der Pflege kräftig mit.

Landschaftsarchi-

UND GRUPPE F MACHTE AUS DER NOT ÜBERSCHWEMMTER KELLER IN

tekten aus Berlin

DER DÄNISCHEN SIEDLUNG KIRKEBJERG VIELSEITIGE UND ARTENVIELFALT

stellen wir auf

FÖRDERNDE AUSSENANLAGEN, deren Basis ein kostensparendes

Seite 40 und

landschaftsbasiertes Regenwassermanagement ist. Auch viele Städte haben erkannt, worauf es ankommt: SO ZÄHLEN IN HEILBRONN ZUM

46 vor.

BEISPIEL BESTIMMTE KLIMAANPASSUNGSMASSNAHMEN BEREITS ZUM

und nicht mehr allein der Grundstückspreis entscheidet über die Nutzung eines Areals, sondern das beste Konzept bekommt den Zuschlag. So geschehen beim Neckarbogen, über den wir unter anderem mit dem Baubürgermeister der Stadt, Wilfried Hajek, sprechen. STANDARD IM BEBAUUNGSPLAN

Das höchste Ziel sollte sein, ein für alle Bewohner und Bewohnerinnen einer Stadt lebenswertes Wohnumfeld zu schaffen. Hoffen wir, dass auch hier Corona bei all seinen negativen Auswirkungen etwas Gutes mit sich bringt und uns langfristig die Augen öffnet für das Wesentliche: das Grün vor unserer Haustür. TANJA GALLENMÜLLER REDAKTION

t.gallenmueller@georg-media.de 3 GARTEN+ L ANDSCHAFT


INHALT

AK TUELLES 06 11 12

SNAPSHOTS MOMENTAUFNAHME Grüne Quelle SPEZIAL: BUNDESPREIS STADTGRÜN Das BMI würdigt sechs Städte und Gemeinden für innovative Projekte

WOHNQUARTIERE Wohnglück ist planbar – Was Quartiere lebenswert macht 22

26 32

38 40

46

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„DER ÖFFENTLICHE RAUM ALS LEBENSRAUM – NOCH NIE WAR ER SO WICHTIG WIE IN DIESER ZEIT“

Im Gespräch mit Michael Kaschke von WES LandschaftsArchitektur darüber, was ein lebenswertes Wohnumfeld ausmacht PLATZ FÜR ALLE

Das Erlenmattareal in Basel vereint Menschen, Tiere und Pflanzen GRÜNE ZWISCHENLÖSUNG

Eine außergewöhnliche Ausgangslage verlangte eine kreative Gestaltung von Nivå Landschaftsarchitektur STÄDTE, SCHÜTZT EURE FLÄCHEN

Kommentar von Katharina Matzig zum Aus des „München-Modell Eigentum“ ANEIGNUNG ERWÜNSCHT

Die Freiraumgestaltung des Berliner Möckernkiezes von hochC bildet einen abwechslungsreichen Rahmen, den die Anwohner individuell nutzen können HÜGEL STATT FLACHLAND

Nachhaltiges Regenwassermanagement prägt die Freiraumgestaltung einer Wohnanlage im dänischen Brøndby von gruppe F GEMEINSAM AN DER SCHANZE

Klimaanpassung und Ökologie werden beim IBA-Projekt „An der Schanze“ im Wiener Wohnquartier „Donaufeld“ großgeschrieben

„HEILBRONN SETZT AUF QUALITÄT UND ÜBERNIMMT DAMIT VORBILDFUNKTION“

Interview mit Wilfried Hajek, Baubürgermeister der Stadt Heilbronn

STUDIO 62

PRAXIS Branchenreport

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LÖSUNGEN Produktneuheiten

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REFERENZ Schöner Sitzen

74

REFERENZ Wasserwald am Stadion

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NEW MONDAY Sigmund Landschaftsarchitekten

RUBRIKEN 77

Impressum

78

Lieferquellen

78

Stellenmarkt

80

DGGL

82

Sichtachse

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Vorschau

Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) Wartburgstraße 42 10823 Berlin www.dggl.org

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SPEZIAL BUNDESPREIS STADTGRÜN Der Bundespreis Stadtgrün, ausgelobt vom Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat (BMI), ist entschieden. Er soll vorbildliche Praxisbeispiele in Städten und Gemeinden würdigen, „die innovative Formate und Prozesse darstellen und zeigen, wie solche komplexen Projekte gelingen können”. Gesa Loschwitz sprach für uns mit Hagen Eyink, Leiter des Referates Grün und Baukultur in der Stadtentwicklung in der Unterabteilung Stadtentwicklung, Wohnen des BMI. Außerdem stellen wir die sechs ausgezeichneten Projekte vor. GESA LOSCHWITZ-HIMMEL

AUTORIN Gesa LoschwitzHimmel ist Landschaftsarchitektin und freiberufliche Autorin.

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Als der Bundespreis Stadtgrün im Januar 2020 ausgelobt wurde, interessierten sich vor allem Grünflächenämter und Landschaftsarchitekten für das Grün in der Stadt. Doch jetzt: Städtische Parks und Plätze werden nahezu überrannt. Clubs und Bars sind in vielen Bundesländern pandemiebedingt noch geschlossen, doch treffen möchten sich trotzdem alle. Daher können Parks zurzeit gar nicht groß genug sein und viele Restaurants dürfen mit Sondererlaubnis ihre Sitzplätze auf die Parkplätze vor der Tür erweitern. Wie unter einem Brennglas treten nun schwelende Konflikte offen hervor: Der Nutzungsdruck auf Parks ist immens, Partylärm stört die Anwohnerinnen, in den Straßen mit hoher Kneipendichte suchen entnervte Autofahrer verzweifelt Parkplätze. Die vagen Ideen für mehr Freiraum in den Städten, die in den Ämtern und der Forschung seit Jahren diskutiert werden, werden ad hoc erprobt.


AKTUELLES SPEZIAL: BUNDESPREIS SPEZIAL: NACHWUCHS STADTGRÜN

Ein Meilenstein für Visionen für das Stadtgrün war vor drei Jahren das Weißbuch des damaligen Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit – mit Handlungsempfehlungen und Umsetzungsmöglichkeiten für mehr Grün in den Städten. Erstmals wurde damit derart umfassend die Vielschichtigkeit urbanen Grüns festgehalten. Mit dem Weißbuch hat der Bund sich selbst einen höchst anspruchsvollen Arbeitsauftrag gegeben. Schritt für Schritt soll es umgesetzt werden. Ein Baustein ist der Bundespreis Stadtgrün, der vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) sowie der konsalt GmbH und dem studio urbane landschaften umgesetzt und fachlich begleitet wird. Der Preis spiegelt die Vielschichtigkeit des Weißbuchs wider. Wie auch dort steht der Nutzen der Freiräume für den Menschen im Mittelpunkt. Es geht um „Multitalente“, die viele verschiedene Funktionen in den Städten und Gemeinden erfüllen. 237 Einreichungen gab es. Ausgezeichnet mit Preisen wurden schließlich insgesamt sechs Städte und Gemeinden in vier Kategorien: gebaut, gepflegt, genutzt, gemanagt. Außerdem gab es sieben Anerkennungen (siehe auch www.bundespreis-stadtgruen.de). Die Preise werden am 2. Oktober in Berlin verliehen.

Gesa Loschwitz-Himmel: Gebaut, gepflegt, genutzt, gemanagt – welche Schwerpunkte wollten Sie mit diesen und innerhalb dieser Kategorien setzen?

INTERVIEWPARTNER Landschaftsarchitekt und Ministerialrat Prof. Dr.-Ing. Hagen Eyink ist im BMI u.a. verantwortlich für die Erstellung und Umsetzung des Weißbuchs Stadtgrün.

Hagen Eyink: Stadtregionen wachsen vielerorts und damit auch die Konkurrenzen um knappen Raum. Der Koalitionsvertrag der Bundesregierung sieht als eine der zentralen Aufgaben dieser Legislaturperiode vor, mehr Wohnraum zu schaffen. Stadtgrün befindet sich im Wettstreit mit dem Hochbau. Trotz der vielfältigen Leistungen grüner Infrastruktur für Mikroklima, Artenvielfalt und Erholung einer vielschichtigen Stadtgesellschaft

wurde über lange Zeit Fachpersonal für das Management des kommunalen Grüns abgebaut. Der Bundespreis stellt vorbildliche Projekte vor, welche die vielfältige Bedeutung der öffentlichen Freiräume mit ihren zahlreichen Funktionen herausstellen: den sozialen, integrativen, kulturellen, gesundheitsfördernden, ökologischen, klimatischen, ökonomischen und touristischen Aspekten. Die vier Kategorien bilden die zentralen Herausforderungen und Chancen für das Stadtgrün ab – etwa Konzepte einer dauerhaften Grünpflege, die auch aufgrund von knappen Budgets gerade in Zeiten mit

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Für das Hamburger Quartier Sophienterrassen entwickelte WES innerhalb eines großzügigen, parkartigen Gesamtkonzeptes Garten-Salons, die in die hügelige Topografie des Alstervorlandes eingebettet sind.

„DER ÖFFENTLICHE RAUM ALS LEBENSRAUM – NOCH NIE WAR ER SO WICHTIG WIE IN DIESER ZEIT“

INTERVIEWPARTNER Michael Kaschke studierte Landespflege an der Fachhochschule Osnabrück. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter arbeitete und lehrte er an der TU Braunschweig, der FH Nordostniedersachsen (NON) Buxtehude sowie an der FH Münster. Seit 2001 ist er geschäftsführender Gesellschafter von WES LandschaftsArchitektur. Michael Kaschke obliegt die

Das Hamburger Planungsbüro WES LandschaftsArchitektur hat schon zahlreiche Freiräume von Wohnquartieren realisiert. Wir sprachen mit Michael Kaschke, geschäftsführender WES-Gesellschafter, über veränderte Rahmenbedingungen und Ansprüche an das Wohnen und darüber, was ein lebenswertes Wohnumfeld ausmacht. INTERVIEW: TANJA GALLENMÜLLER

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geschäftsführende Leitung der WESProjekte in China.


WOHNQUARTIERE INTERVIEW ZUM TITELTHEMA

Herr Kaschke, empfinden Sie die Gestaltung des Wohnumfeldes als Schwarzbrot oder Kür im Planungsalltag?

Eigentlich Schwarzbrot. Denn die großen Wohnungsbaugesellschaften haben nicht viel Geld für die Wohnumfeldgestaltung. Da heißt es, mit wenig Budget viel zu erreichen. Das wiederum ist eine Kür – nur richtig Geld verdient man damit leider nicht. Aber Bruno Tauts Hufeisensiedlung war auch eine soziale Wohnsiedlung und man sieht noch heute, wie vorbildlich, lebenswert sie geworden ist – das gibt Ansporn. Denn letztlich möchten wir allen Menschen ein lebenswertes Wohnumfeld geben. Was macht für Sie und Ihr Büro ein lebenswertes Wohnumfeld aus?

Fotos/Perspektive: Martin Kunze, Andre Hemstedt & Tine Reimer, BIWERMAU Architekten BDA

Die Vielfalt der Nutzungen als unverwechselbarer, poetischer Freiraum.

Im Zusammenhang mit „lebenswert“ kommt mir der bekannte Werbeslogan „Wohnst du noch oder lebst du schon?“ in den Sinn. Lässt sich dieser auch auf den wohnungsnahen Freiraum übertragen?

Der Ikea-Werbeslogan als eines der Ergebnisse des Bauhauses – serielles, preiswertes Design für alle – nicht schlecht. Sie sprechen mit dem Bauhaus einen Gestaltungsstil an. Haben sich die Anforderungen an die Gestaltung des Wohnumfeldes in den vergangenen Jahren qualitativ verändert und wenn ja, wie?

Veränderungen gibt es immer in der Gesellschaft, somit verändern sich auch die Gestaltungsprinzipien permanent. Wobei diese Veränderungen meistens nicht grundlegend sind, denn der Mensch verändert sich nur langsam. Er möchte ein bezahlbares Dach über dem Kopf haben

und gut angebunden sein. Dabei gewinnen der ÖPNV, das Carsharing oder Fahrrad immer mehr an Bedeutung gegenüber dem Auto. Die Schule, der Kindergarten, das Einkaufen, die Kneipe, Restaurants, das Altersheim – alles sollte am besten um die Ecke sein, bis hin zum Arbeiten in der Wohnung, verstärkt durch Corona. Gebäude sollten sich, so wie wir, individuell in der Architektur widerspiegeln. All das am besten eingebettet in einen identitätsstiftenden Quartierspark mit direkter Anbindung an einen Naturlandschaftsraum – Spielplätze, Spielfelder für alle Altersgruppen, Sportanlagen und das selbstverständlich ökologisch und nachhaltig von der Vegetation (Klimabäume) bis hin zur Entwässerung (Sponge City). Also: Wo wir wohnen wollen, muss es schon sehr vielfältig sein – und das auf immer weniger Fläche.

Wasser und großzügige Freiräume werden das neue Spreehafenviertel in Hamburg-Wilhelmsburg künftig prägen. Die Verzahnung öffentlicher Grünräume sowie von Sport- und Spielplätzen mit der Wohnbebauung schafft Aufenthaltsqualität in Wasserlage. Das Quartier bleibt großteils autofrei.

Wie stark ist der Begriff „lebenswert“ an die Größe und das Budget des Freiraums gekoppelt?

„Lebenswert“ ist Vielfältigkeit, und das nicht nur bei der Gestaltung, sondern auch bei den Menschen – das hat nichts mit Größe oder Budget zu tun. Oder kriegen wir Lebenswertigkeit nur durch ihre Größe und nur mit viel Geld hin? Wir sind doch kreativ! Beim Budget bitte ich eher um ein auskömmliches Pflegebudget. Was darf neben dem Budget für die Pflege bei wohnungsnahen Freiräumen Ihrer Meinung nach auf keinen Fall fehlen?

Die Vielfalt.

Heißt das, das Wohnumfeld muss allen Nutzungsansprüchen seiner Bewohner (Spiel, Sport, Barrierefreiheit, Ruhezonen, privates Gärtnern etc.) gerecht werden?

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WOHNQUARTIERE BERGHUS 4, STOCKHOLM

GRÜNE ZWISCHENLÖSUNG

Wenig Platz und viel Schatten: Einen Innenhof für Berghus 4 zu gestalten, stellt eine Herausforderung dar. Die Lösung? Ein schattiger Garten.

Nur sechs Meter befinden sich zwischen der Fassade der Gebäude des Wohnprojekts Berghus 4 in Stockholm und der massiven Felswand dahinter. Da gibt es nicht viel Platz für einen Innenhof. Nivå landskapsarkitektur entwarfen trotz der problematischen Raum- und Lichtverhältnisse einen ästhetisch ansprechenden und funktionalen Freiraum. Wie das klappt? Mit ganz viel Grün. ANNA-MARIA PERSHAGEN

AUTORIN Anna-Maria Pershagen macht ihren Master in Landschaftsarchitektur an der SLU Universität in Uppsala, Schweden. Ihre Masterarbeit dreht sich um die Rolle der Intuition und des Genius Loci für Design und Landschafts-

Alle Fotos: Robin Hayes

architektur.

Als Erstes fällt die stattliche, solide Felswand auf, die hinter dem Baukörper des neuen Wohnprojektes hervorragt. Zwischen dem massiven Felsen und der Gebäudefassade befindet sich eine 6 x 45 Meter lange, schmale Lücke. Darin befindet sich ein Holzdeck, über das Anwohnerinnen und Besucher die insgesamt 55 Apartments der Wohnüberbauung erreichen können. Entlang des Decks erstrecken sich Vegetationsbänder bis zu den Felsen hoch und schwächen die massive Ästhetik des Gesteins ab. Das Zusammenspiel aus Fels, Holz und Pflanzen erzeugt den Eindruck einer beinahe wilden Natur. Nivå landskapsarkitektur übernahm die Gestaltung der Außenanlagen für den Entwickler JM, der seit der Jahrtausendwende einen großen Einfluss auf das gesamte Viertel Liljeholmskajen nimmt: Das Gebiet, das ursprünglich stark durch Industrie- und Hafennutzung geprägt war, hat sich in den vergangenen 20 Jahren schrittweise in einen der neuen aufstrebenden Stadtteile Stockholms verwandelt. Das Areal war schon immer maßgeblich geprägt vom Felsmassiv des Årstabergs: Der ehemals staatseigene Spirituosenhersteller

Vin och Sprit nutzte die in den Felsen gelegenen Gesteinskammern von den 1950er- bis Ende der 1990er-Jahre als Lagerraum. Seit Kurzem dienen die Höhlen einem anderen Zweck – hier lagern jetzt Dokumente des Stockholmer Stadtarchivs. Außerdem führen eine Wendeltreppe und ein öffentlicher Aufzug auf die Felsen, wo sich ein Naturpark befindet. Unten, auf der Ebene des Berghus 4, liegt das Hafengebiet des Mälarsees und am Kai, der im Sommer ein beliebter Ort zum Sonnen und Baden ist, ragen mehrere Hochhäuser in den Himmel, was dem Ort einen kühnen und futuristischen Charakter verleiht. Der neu entstandene Stadtteil ist aufgrund seiner Nähe zum Wasser und zur Natur ungemein attraktiv und hat sein ganz eigenes Tempo. KEIN GEFÜHL DER BEENGTHEIT MEHR

Im Gespräch mit Anwohnerinnen und Anwohnern zeigt sich, dass die Gestaltung von Nivå landskapsarkitektur positiv angenommen wird. So äußert eine Bewohnerin des Wohngebäudes Gefallen am Innenhof: Sie empfindet ihn als gut durchdacht 33 GARTEN+ L ANDSCHAFT


Der Berliner Möckernkiez ist ein Vorzeigeprojekt des baugenossenschaftlichen Wohnens. Der Freiraum von hochC Landschaftsarchitekten bildet den Rahmen zur Aneignung für die Mieter, die sich sichtlich mit ihrem Quartier identifizieren: Sie pflegen und pflanzen und bessern auch in Eigenregie nach, wo es ihnen zu wenig grün ist. Das Projekt zeigt, dass sich auch mit kleinem Budget ein abwechslungsreiches und beliebtes Wohnumfeld gestalten lässt. SUSANNE ISABEL YACOUB

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Alle Fotos: Marcus Witte

ANEIGNUNG ERWÜNSCHT


WOHNQUARTIERE MÖCKERNKIEZ, BERLIN

AUTORIN Susanne Isabel Yacoub ist Landschaftsarchitektin und Gärtnerin. Sie arbeitet als Fachjournalistin und dreht Filme zu Architektur und Landschaftsarchitektur.

Trotz kleinem Budget für die Freianlagen war es den Landschaftsarchitekten von hochC ein wichtiges

An einem heißen Julimittag tanzen unzählige Blütenköpfe der wilden Möhre um die Wette in einem der kleinen Hofkarrees im Möckernkiez, Berlins größter und kategorisch ökologisch, autofrei, barrierefrei, sozial und mehrgenerationengerecht ausgerichteter Baugenossenschaft. Dem architektonisch zunehmend aalglatten wachsenden Berlin hat das Projekt doch noch eine Nase gedreht und erkämpfte Wohnqualität: Verwirklicht wurden bisher an die 400 Wohnungen mit gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrassen, eigenem Blockheizkraftwerk, freundlich begrünten Innenhöfen und so üppig bunt bepflanzten Staudenrabatten, wie sie sonst nur auf Gartenschauen oder in ambitionierten Privatgärten anzutreffen sind. Ein Kiez im Kiez, so groß wie drei große bundesligataugliche Fußballfelder. Eine Welt für sich, in der sich bunte Wimpel- oder Buchstabenketten mit dem Slogan „Alles könnte anders sein. Energiesystemwende“ von Balkon zu Balkon spannen, schmale Wildwiesenstreifen bis an die Haustüren samt Fahrradständer heranwachsen, Kletterpflanzen an Hausfronten und Müllstationen mit leuchtenden Stockrosen wetteifern und auf vielen Balkonen die Regenbogenfahne gehisst ist. Selbst auf der kühlen Business-Fassade der Gebäude zur Yorckstraße prangt über einem Möbelladen und dem Biosupermarkt von der Balustrade herab ein „Leave No One Behind“. 14 Häuser, gestaltet von sieben Architekten, darunter Rolf Disch Solararchitektur und Baufrösche, Ökopioniere der ersten Stunde. Mitten in Berlin, mitten in Kreuzberg, direkt angrenzend an den Gleisdreieckpark, den manche für den schönsten Park Berlins halten, andere bereits für ein Aushängeschild der gentrifizierten Stadt. EIN QUARTIER MIT LANGER GESCHICHTE

Anliegen, dass jeder Hof seinen eigenen Charakter bekommt. Kein Spielplatz gleicht daher dem anderen.

Die Projektgeschichte des Möckernkiez ist lang. Würde die Genossenschaft die Aufforderung „leave no one behind“ auf sich selbst beziehen, müsste sie einräumen, dass etliche Bewohner aus der Gründerzeit fehlen: Sie sind weggezogen, verstarben oder mussten der Kostensteigerung enttäuscht weichen. Neben den bis 2026 gesicherten momentanen Nettokaltmieten von 8,62 Euro bis 13,04 Euro pro Quadratmeter, je nach Wohnlage vom Erd- bis zum Dachgeschoß, ist eine Einlage fällig. Bei 1 000 Euro pro Quadratmeter beispielsweise 90 000 Euro für eine 90 Quadratmeter große Wohnung. Das ist derzeit im Berliner Vergleich sehr viel und weit weniger sozial als ursprünglich ersonnen. 41 GARTEN+ L ANDSCHAFT


HÜGEL STATT FLACHLAND Welch große Wirkung oft auch kleine Maßnahmen haben können, zeigt die Neugestaltung der Wohnsiedlung Kirkebjerg im dänischen Brøndby. Durch die Modellierung des Geländes der Wohnsiedlung der Moderne werden nicht nur die Keller vor Überschwemmungen geschützt, es entstanden auch neue Spiel- und Aufenthaltsorte und abwechslungsreiche Lebensräume für Tiere und Pflanzen. ANNA ASLAUG LUND

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WOHNQUARTIERE REGENWASSERBEWIRTSCHAFTUNG KIRKEBJERG, BRØNDBY

AUTORIN Anna Aslaug Lund ist Landschaftsarchitektin und lebt in Kopenhagen.

In Dänemark sind Meldungen über Starkregenereignisse und Überschwemmungen die neue Normalität. Der Februar dieses Jahres war der niederschlagsreichste Februar seit Beginn der Aufzeichnungen. Als Reaktion auf diesen klimabedingten Wetterwandel haben die dänischen Kommunen und Versorgungsunternehmen vor etwa zehn Jahren damit begonnen, ihr Regenwassermanagement in städtischen Gebieten zu überdenken. Dass es nicht mehr reicht, sich allein auf die traditionelle Kanalisation zu verlassen, ist inzwischen allgemein bewusst und anerkannt. Daher setzen die dänischen Kommunen und Versorgungsunternehmen zunehmend auf Konzepte, die eine Kanalisierung und Oberflächenversickerung des Regenwassers kombinieren. Zu den Vorteilen dieses sogenannten landschaftsbasierten naturnahen Regenwassermanagements gehören bekanntlich ein erhöhtes Rückhaltevolumen des Regenwassers, die Zunahme der Artenvielfalt und grünere urbane Räume. NACHHALTIGES REGENWASSERMANAGEMENT

Bei der Neugestaltung der Freiräume der Wohnsiedlung Kirkebjerg im dänischen Brøndby nutzten und modellierten die Planer der gruppe F aus Berlin die Rasenflächen, um ein landschaftsbasiertes Regenwassermanagement zu integrieren.

Das landschaftsbasierte Regenwassermanagement ist das Rückgrat fast aller Klimaanpassungsstrategien in Dänemark und mittlerweile fester Bestandteil der meisten Stadtentwicklungsprojekte. Auch bei der Neugestaltung bestehender städtischer Freiräume soll es berücksichtigt werden. So lautet zumindest die Zielsetzung. Da aber meist die Zusammenarbeit mehrerer Professionen sowie verschiedener Fachbehörden, Interessensvertreter und -vertreterinnen erforderlich ist, kann es zur Verzögerung der Projekte kommen. Mitunter werden am Ende dann doch traditionelle Abwassersysteme vorgezogen, weil es der einfachere Weg ist. Nachhaltiges Regenwassermanagement ist, wenn die Rahmenbedingungen (wasserdurchlässiger Boden, Flächenverfügbarkeit) stimmen, technisch relativ unkompliziert. Doch die notwendigen gesellschaftlichen

Strukturen sind oftmals recht komplex, sodass die Integration des landschaftsbasierten Regenwassermanagements bei städtebaulichen Projekten oftmals noch eine Hürde darstellt. Wie einfach aber die Methodik umgesetzt werden kann, zeigt die Neugestaltung der Wohnsiedlung Kirkebjerg in der Gemeinde Brøndby durch das Berliner Landschaftsarchitekturbüro gruppe F und das dänische Architektur- und Ingenieurbüro Gaihede. Das Projekt entstand aus der Notwendigkeit heraus, eine Lösung für die durch Starkregenereignisse überschwemmten Keller der Siedlung zu finden. In Dänemark können für Sanierungsprojekte, die das Regenwasser lokal bewirtschaften und damit aus der Kanalisation heraushalten, bei den Wasserversorgungsbetrieben Fördermittel beantragt werden. Das Projekt in Brøndby wurde sowohl durch diese Mittel als auch durch die Wohnungsbaugesellschaft finanziert. Die schlichte Intervention hat der circa zehn Hektar großen Wohnsiedlung der Moderne, die aus mehreren Reihenhäusern und Wohnblöcken besteht, neue vielschichtige Qualitäten verliehen: eine abwechslungsreichere Landschaft mit besseren Spielmöglichkeiten und günstigeren Bedingungen für eine Vielfalt von Arten. Gruppe F entwickelte das Entwurfskonzept, während Gaihede für das Projektmanagement und die Bauüberwachung verantwortlich war. Darüber hinaus fanden während des Entwurfsprozesses eine Reihe von Treffen und Workshops statt, an denen auch eine Gruppe interessierter Anwohner und Anwohnerinnen teilnahm. Die Ergebnisse und Inhalte dieser Workshops flossen in den Entwurf ein. WASSERTROPFEN ALS GESTALTUNGSIDEE

Kennzeichnend für das Gebiet – wie bei vielen Wohnsiedlungen der Moderne – waren vor allem die großen, oftmals ungenutzten Rasenflächen zwischen den Gebäuden. Gruppe F schlug vor, diese Flächen in große, leicht konkave Geländeformen umzuwandeln, auf denen das Wasser im Falle eines Starkre47 GARTEN+ L ANDSCHAFT


WOHNQUARTIERE AN DER SCHANZE, WIEN

GEMEINSAM AN DER SCHANZE Wien wächst moderat, aber immer noch beständig. Kräne und Baustellenlärm sind mittlerweile ebenso stadtbildprägend wie Prunkbauten und Hufgetrappel der Fiakerpferde. Die Prognose: Bis 2027 werden hier zwei Millionen Menschen leben. Und weil Wien wächst, baut Wien auch. So auch im Quartier „Donaufeld“: Hier entstehen im Rahmen des IBA-Wien-Projekts „An der Schanze“ auf einer Fläche von sieben Hektar 1 500 Wohnungen. Der Freiraum definiert sich durch ökologische Maß­ nahmen, Stadtwildnis und ein Ereignisband. Unter anderem gestaltet von den Büros Kräftner Landschaftsarchitektur, Auböck+Kárász, Carla Lo Landschaftsarchitektur und DnD Landschaftsplanung. ROSA SCHABERL

AUTORIN Rosa Schaberl hat an der Universität für Bodenkultur Wien Landschaftsarchitektur und Landschaftsplanung studiert. Seit 2010 ist sie als freie Autorin tätig und als Chefredakteurin für die Magazinreihe „100 SPACES“ verantwortlich.

Donaufeld – das sind rund 60 Hektar Fläche im Wiener Nordosten, vorwiegend Ackerland und an der Neuen Donau gelegen. Noch ist der Name Programm, aber gerade das freie Feld sowie die räumliche Nähe zur Donau machen das Zielgebiet des Stadtentwicklungsplans 2005 besonders attraktiv. Im Rahmen der IBA Wien, die 2022 zum ersten Mal in der österreichischen Hauptstadt stattfindet, wurde in Kooperation mit dem wohnfonds_wien der Bauträgerwettbewerb „An der Schanze“ ausgelobt sowie ein zweistufiges, dialogorientiertes Verfahren initiiert. Auf 13 Baufeldern entstehen in den kommenden Jahren mehr als 1 500 Wohnungen, 95 Prozent davon gefördert. Wenn auch der Baubeginn erst im kommenden Jahr erfolgt, die bemerkenswerten Planungsansätze und künftigen Besonderheiten des Quartiers lassen sich schon jetzt ablesen.

GEMEINSAM ENTWICKELN

„Das Projekt ‚An der Schanze‘ war zeitweilig ein wirklich aufwendiges – aber das hat sich schon bezahlt gemacht“, erzählt Joachim Kräftner über das vergangene Jahr. Sein Büro wurde von den Bauträgern und Bauträgerinnen bei gleich drei Bauplätzen als „Fixstarter“ eingeladen, einen weiteren haben sie im Wettbewerb dazugewonnen. Außerdem koordinierte Kräftner die „Arbeitsgruppe Freiraum“ im übergeordneten dialogorientierten Verfahren. Viele Aufgaben für ein einzelnes Büro – oder wie Kräftner lächelnd meint: „Büroalltag“. Mehrere Workshops und Arbeitsgruppen ermöglichen trotz der unterschiedlichen Beteiligten eine gesamtheitliche Quartiersentwicklung. Eigeninitiativ trafen sich die Landschaftsarchitektinnen und Landschaftsarchitekt benachbarter Bauplätze, oder eben von Joachim Kräftner 53 GARTEN+ L ANDSCHAFT


koordiniert, alle an einem Tisch. Ebenso wie Architektinnen, Bauträger und Expertinnen untereinander. So wurden nach dem Wettbewerb die Konzepte der einzelnen Bauplätze gezielt gemeinsam weiterentwickelt, verfeinert und angepasst. Neben der Definition von zwei funktionalgestalterischen Kernbereichen waren die gemeinsamen ökologischen Maßnahmen ein wichtiger Punkt der Arbeitsgruppe Freiraum.

österreichische Unternehmen GREENPASS die Entwürfe und ermittelte künftige Windgeschwindigkeiten, gefühlte sowie absolute Temperaturen. Ein MikroklimaFeinschliff also, denn anhand der gelieferten Daten könnten Baumpflanzungen, aber auch Infrastruktur wie Wasser- und Nebeltechnik oder Sonnensegel adaptiert werden. Hitzeinseln oder Hitzestaus werden auf ein Minimum reduziert, das Mikroklima bereits im Planungsprozess optimiert.

GEMEINSAM ENTSCHEIDEN

GEMEINSAM GESTALTEN

Mit dem Projekt „Gut gerüstet“ von Baumschlager Eberle und Kräftner Landschaftsarchitektur wird auf dem Bauplatz A der Geist des Genossenschaftsgedankens reaktiviert: Neben geförderten Wohnungen wird es hier Kleinbüros, Discounter, ein Café

54 GARTEN+ L ANDSCHAFT

Neben den gebäudenahen Grünflächen wird es „An der Schanze“ zwei zentrale funktional-gestalterische Freiraumbereiche geben. Diese verlaufen über mehrere Bauplätze und müssen mittels optischer Durchgängigkeit beweisen, Identität stiften zu können. Deshalb gestalteten die hier neu entstehende Stadtwildnis die Bauplatznachbarn und Bauplatznachbarinnen Joachim Kräftner und Auböck+Kárász auch gemeinsam. Ziel ist es, einen naturnahen Raum im Spannungsfeld hohen Nutzerdrucks und ökologischer Anforderungen entstehen zu lassen. Auf 4 800 Quadratmetern müssen offene Wiesenflächen und schattige Baumplätze ebenso Platz finden wie Spielmöglichkeiten mit natürlichen Materialien, Ausgleichsmaßnahmen für im Gebiet lebende Rote-ListeTierarten und Erschließungswege zu den angrenzenden Bauplätzen. Eine schwierige,

sowie ein Tageszentrum für Menschen mit Behinderung geben.

Grafiken: © expressiv, Kräftner Landschaftsarchitektur; © OLN

Mittlerweile sind die gesetzten Maßnahmen bauplatzübergreifend wie auch ganzheitlich gedacht und die einzelnen Projekte in der Ausschreibungsphase. So finden sich auf allen 13 Bauplätzen künftig umweltfreundliche Beleuchtungen, extensive oder intensive Dachbegrünungen, naturnahe Gehölzpflanzungen und kleinere ökologische Maßnahmen wie Totholz- oder Kiesbereiche. Auf nahezu allen Bauplätzen sind Vertikalbegrünungen, Nisthilfen an Gebäuden, artenreiche Blumenwiesen und Kräutersäume geplant. Sogenannte „TopBäume“ wurden über das gesamte Projektgebiet verteilt. Sie werden von Anfang an größer gesetzt, ausschließlich auf nicht unterbauten Flächen platziert, können größer werden als die anderen und tragen so zum Mikroklima des Quartiers bei. Im Rahmen einer Simulation überprüfte das


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