Garten und Landschaft 01 2012

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Januar 2012

Garten+

Landschaft Zeitschrift fĂźr Landschaftsarchitektur

Dies ist eine Leseprobe

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Konversion


Inhalt 1/2012

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Tempelhofer Freiheit – Zwischennutzung als Vision Susanne Isabel Yacoub Der ehemalige Berliner Flughafen Tempelhof im Wandel

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Bundeswehr und Bundesanstalt, Bahn und Bürger Uwe Rada Vier Beispiele gelungener Konversion in Deutschland

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20 Jahre Konversion – 20 Jahre Entwicklungschancen Bernd Wuschansky Aufgelassene Militärflächen als Chance für Städte und Gemeinden

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Wilde Natur auf dem Gleisdreieck Juliane Schneegans Der erste Abschnitt des Berliner Parks am Gleisdreieck ist fertig

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Phoenix – Stelldichein am See Frank Maier-Solgk Erholungslandschaft auf einer Industriebrache in Dortmund-Hörde

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Ein neuer Rahmen für Lyons Hafen Frédéric Dellinger Der Port Rambaud am Zusammenfluss von Rhône und Saône

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Ausflug auf den Müllberg Anette Kolkau Das „metabolon“ im nordrhein-westfälischen Engelskirchen

75 Jahre Bücherei des Deutschen Gartenbaues Thomas Jakob Interview mit Clemens Alexander Wimmer

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Eine Insel mit zwei Becken… Anette Kolkau Zwei ehemalige Klärbecken als Zentrum des Berneparks in Bottrop

Maler mit kleiner Pflanzenpalette Stefan Leppert Zum Tod des Landschaftsarchitekten Wolfgang Oehme

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Zwischen Hochhäusern und Hochöfen Erik Meinharter Der Stahlhof Belval-Ouest im luxemburgischen Esch-sur-Alzette

Editorial

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Lothar und die Kühe des Ruhrgebiets Robert Schäfer

Journal

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6 Die Tempelhofer Freiheit in Berlin: Landschaftsarchitekten entwickelten den Rahmen, die Berliner sollen bei der Umgestaltung mitwirken.

10 Konversion als Gewinn: Das zeigen vier Beispiele für die gelungene Transformation von Liegenschaften. Im Bild: der Plagwitzer Bahnhof in Leipzig.

23 In Lyon entwarfen Latz + Partner für die ehemaligen Hafenanlagen am Port Rambaud ­eine lange Promenade, an die Parks und Plätze anschließen.

26 Das „metabolon“ auf der Zen­ traldeponie Leppe bietet einen Lehrpfad zum Thema Müll. Das Büro FWSLA gestaltete den Müllberg zum Ausflugsziel um.

30 Davids, Terfrüchte + Partner, Gross.Max und Piet Oudolf ­inszenieren die Becken eines ehemaligen Klärwerks im Bottroper Bernepark.

Urban Design Projekt Produkte

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GaLaBau Praxis Recht Produkte

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125 Jahre DGGL Fotografenportraits Fokus Best Products Nachrichten Personen Bücher Wettbewerbe DGGL Nachrichten Termine Autoren, Vorschau, Impressum

38 40 45 44 47 47 54 58 60 64

34 Den Stahlhof im luxemburgischen Esch-sur-Alzette schufen AllesWirdGut Architekten als Bindeglied zwischen Indus­ trierelikten und Neubauten.

Herausgeber: Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. (DGGL) Wartburgstraße 42 10823 Berlin www.dggl.org 122. Jahrgang Bilder: Thomas Armonat, Spiel.Raum.Planung, Michael Latz, BAV, Davids, Terfrüchte + Partner, Roger Wagner Titel: Parklandschaft Tempelhof in Berlin, Philip Winkelmeier

Für die Zukunft gestalten. 2

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Das Diagramm von Gross.Max zeigt in drei Phasen, wie sich künftige Nutzungen, räumliche Konzepte und die Natur in der Tempelhofer Parklandschaft gemeinsam entwickeln lassen.

Tempelhofer Freiheit – Zwischennutzung als Vision

Gross.Max/Sutherland Hussey

„Planen ist Dialog“ gilt als Maxime für die Entwicklung des ehemaligen Flughafens Tempelhof in Berlin zum Park. Die Bürger sollen nicht zuletzt durch Nutzung den Prozess wesentlich mitbestimmen. Den flexiblen Rahmen dafür entwarfen Landschaftsarchitekten.

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Flugbetriebs entpuppten sich die Wiesen als europaweit größtes Brutgebiet für die Feldlerche und damit wichtig für den Naturschutz. Für diesen Ort nun wagt Berlin eine Zwischennutzung im XXL-Format. Während unter dem werbewirksamen Titel „Tempelhofer Freiheit“ ein städtischer Park entsteht, ist die Nutzung durchgehend erlaubt. Seit Mai 2010 drängen jedes Wochenende an die 50 000 Menschen auf das einstige Flugfeld – geleitet durch ein Parkmanagement, das Besucher zur freiwilligen Rücksichtnahme auf Naturschutzbereiche animiert, freundliche Parkwächter bereitstellt und Müll sofort entsorgt – alles nicht selbstverständlich in Berlin. Ermöglicht hat diese Form der Zwischennutzung nicht zuletzt Senatsbaudirektorin Regula Lüscher, die „Zwischenzustände als Teil der Planungsstrategie“ begreift. Ihre Haltung, Planen sei Dialog, ist seit nunmehr fünf Jahren ein Gewinn für die Stadtentwicklung. „Freiraum schafft Stadtraum“ postu-

liert Lüscher und sieht in der Tempelhofer Parklandschaft gar einen Meilenstein der Landschaftsarchitektur, einen Impulsgeber für prozesshafte Stadtentwicklung. An den Rändern des Flugfeldes sind Wohnungen für eine einkommensstarke Klientel geplant, versprochen dabei die Kombination mit sozia­lem Wohnungsbau; ferner soll ein Dienstleistungsquartier entstehen und die Berliner Kreativwirtschaft das monumentale Flughafengebäude beleben. Bemüht werden weitere Motoren der Stadtentwicklung: ­ 2017 soll dort die Internationale Gartenschau statt­finden. Ob 2020 noch eine Internatio­ nale Bauausstellung folgt, darüber muss das Berliner Parlament noch befinden. Wie passt das alles zur traumverlorenen Weite des Areals? Wie macht man aus Weite und Freiheit ein Programm für einen Park? Diese Fragen stehen über der Bürgerbeteiligung, die keine Alibiveranstaltung ist, sondern ­ als ernstzunehmende Auseinandersetzung mit der öffentlichen Meinung ein Teil des Planungsprozesses. Die Berliner sollen mit

Philip Winkelmeier

Susanne Isabel Yacoub Auf der Suche nach dem Park der Zukunft betritt Berlin auf dem einstigen Flughafen Tempelhof neue Wege der Partizipation. Die sechs aus dem internationalen Wettbewerb ausgewählten Entwürfe entwickelten die Landschaftsarchitekten im Dialog mit der Jury und den Berlinern weiter. Außergewöhnliche Orte bedürfen eben ungewöhn­ licher Maßnahmen: groß wie 400 Fußballfelder, weit wie eine Steppe, und doch im Zen­ trum einer Metropole, gerade einmal fünf Kilometer vom Alexanderplatz entfernt. Das Tempelhofer Feld ist kein überflüssig gewordener, innerstädtischer Flughafen, sondern geschichtsträchtiger Mythos. Er war die Stätte der ersten Flugpioniere; unter den Nationalsozialisten wurde er zum weltweit größten Flughafen und mit einem monumentalen Terminal versehen; 1948/49 war er Schauplatz der Luftbrücke, um das eingeschlossene Berlin mit Lebensmitteln zu versorgen; danach Alliiertenstützpunkt, später Kurzstrecken-Flughafen, 2008 wurde er schließlich stillgelegt. Noch während des

Ein weiter Blick bis zum Horizont mitten in Berlin: Das ist es, was die Tempelhofer Parklandschaft ausmacht und was Berliner und Planer erhalten wollen.

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Thomas Jakob

Geschäftsstelle Biosphärengebiet Schwäbische Alb

Der ehemalige Truppenübungs­ platz Münsingen bildet die Kern­ zone des Biosphärengebiets Schwäbische Alb. Andere Übungs­ plätze werden aufgeforstet oder landwirtschaftlich genutzt.

Bernd Wuschansky

20 Jahre Konversion – 20 Jahre Entwicklungschancen Seit dem Ende des Kalten Krieges werden Kasernen, Truppenübungsplätze und Raketendepots aufgegeben. Städte und Gemeinden fürchten in der Folge den Verlust von Kaufkraft, zurückgehende Steuereinnahmen und steigende Arbeitslosigkeit. Doch bald folgt die Einsicht, dass die aufgelassenen Flächen auch Entwicklungs-

Bernd Wuschansky (2)

chancen bieten.

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Häufig werden ehemalige Kaser­ nenareale in Gewerbegebiete um­ gewandelt. Im Bild ist der Gewer­ bepark Loddenheide in Münster mit dem Friedenspark zu sehen.

Wenn bis 2020 alle britischen Truppen aus Deutschland abgezogen sind, dann hat die Stadt Mönchengladbach ein Problem: Dort liegt bislang das Hauptquartier der britischen Truppen in Europa – eine eigene Stadt auf 380 Hektar für 12 000 Menschen, mit 1 530 Wohnungen, mehreren Schulen, Geschäften und Sporteinrichtungen – zehn Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Für die Stadt wird sich daher die Frage stellen: Was tun da­ mit? Das fragen sich auch jene 31 Städte und Gemeinden, die von der jüngsten Strukturre­ form der Bundeswehr betroffen sind. Zudem fürchten sie den Verlust von Kaufkraft, zu­ rückgehende Steuereinnahmen und eine steigende Arbeitslosigkeit. Die vielen positiven Erfahrungen in den ver­ gangenen Jahren zeigen aber ein anderes Bild. Wenn man den Konversionsprozess zwischen Bund, Ländern und Kommunen einvernehmlich angeht, dann überwiegen die Entwicklungschancen. Welche Chancen sich durch die Konversionsflächen bieten, hängt sowohl von der Art, Lage und Qualität des jeweiligen Konver­sionsprojekts ab als auch von den Anstrengungen, diese Flächen neu zu nutzen. Trotz des finanziellen Vorteils, den der Bund aus dem Verkauf der Liegenschaften zieht, lehnte er in der Vergangenheit ein einheit­ liches Bundesprogramm zur Bewältigung der Konversion ab. Nach seiner Rechtsauffassung sind in erster Linie die Länder verantwortlich, den durch die Konversion ausgelösten Struk­ turwandel zu bewältigen. Das wird auch bei der aktuellen Strukturreform kaum anders sein, von Hilfen im Einzelfall abgesehen. Um die ehemaligen Militärliegenschaften ­ so schnell wie möglich zivil weiterzunutzen, arbeitet die seit 2005 für die Verwertung

freiwerdender militärischer Liegenschaften zuständige Bundesanstalt für Immobilien­ aufgaben (BImA) eng mit den betroffenen Kommunen zusammen. Die BImA informiert möglichst frühzeitig über die freiwerdenden Grundstücke und führt mit den Städten und potentiellen Investoren Gespräche über mögliche Nachnutzungen. Darüber hinaus bietet sie den Abschluss von Konversions­ vereinbarungen an, in denen alle Themen rund um die zivile Nachnutzung der Liegen­ schaften angesprochen werden. Darin lässt sich beispielsweise regeln, dass sich die BImA an den Kosten für Altlastenuntersuchungen und -sanierungen beteiligt oder Geld dafür bereitstellt, die Flächen baureif zu machen. Bevor der Bund Liegenschaften verkauft, muss er deren Verkehrswert ermitteln, denn nach Paragraph 63 Abs. 3 der Bundeshaus­ haltsordnung gilt grundsätzlich, dass bundes­ eigene Grundstücke nur zum vollen Ver­ kehrswert abgegeben werden dürfen. Dabei kann der Verkehrswert entweder durch offe­ nes Anbieten auf dem Immobilienmarkt (Insertion) oder durch eine Wertermittlung nach den Vorschriften der Wertermittlungs­ verordnung festgestellt werden. Um eine schnelle Verwertung und darüber hinaus Markt- und Preistransparenz zu gewähr­ leisten, wird meist die Insertion genutzt. Verwertungsmodelle Von den ehemals vier möglichen Verwer­ tungsmodellen haben sich in der Praxis vor allem zwei bewährt: 1. Die BImA verkauft an private Investoren, die ihrerseits mit den Kommunen einen Städ­ tebaulichen Vertrag abschließen, in dem ihre Entwicklungsverpflichtungen für die Grund­ stücke fixiert werden. Der Kaufpreis wird im

Bieterverfahren auf der Grundlage künftiger Nutzungsvorstellungen der Kommunen er­ mittelt. 2. Die BImA bleibt Eigentümer der Liegen­ schaften, während die Kommunen diese er­ schließen und entwickeln. Dazu schließt die BImA mit den Kommunen einen Städtebau­ lichen Vertrag, wonach sich die BImA an den Erschließungs- und Entwicklungskosten auf der Grundlage eines abgestimmten Pla­ nungs- und Baurechts sowie entsprechender Kosten- und Erlösprognosen beteiligt. Grundsätzlich besteht für die BImA aber auch die Möglichkeit, Ländern und Gemein­ den Grundstücke zum gutachterlich ermittel­ ten Verkehrswert zu verkaufen. Militärisch genutzte Flächen unterliegen nach Paragraph 37 BauGB dem Fachpla­ nungsrecht des Bundes, sie sind dem kommu­ nalen Planungsrecht entzogen. Erst wenn der Bund eine militärisch genutzte Anlage freigibt, sie entwidmet, greift die kommuna­ le Planungshoheit wieder. Dann muss die Kommune sehr sorgfältig prüfen, ob sie oder gegebenenfalls ein privater Investor die Flä­ che nachnutzen möchte. Gerade aus dem Planungsrecht ergibt sich auch der große Unterschied zwischen der Nachnutzung von militärischen und zivilen Brachen: Bei ehemals militärisch genutzten Liegenschaften haben die Kommunen durch ihre Planungshoheit einen sehr viel größeren Einfluss auf die Neunutzung, aber auch eine sehr viel größere Verantwortung für deren Ausrichtung und Folgen. Ohne große Restrik­ tionen können sie neues Planungsrecht weit­ gehend nach ihren Vorstellungen schaffen. Dagegen gibt es auf zivilen Brachen immer schon planungsrechtliche Vorgaben nach den Paragraphen 30, 34 oder 35 BauGB. Garten + Landschaft

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FSWLA Landschaftsarchitektur

Am Entsorgungszentrum Leppe entsteht nach Entwürfen des Büros FSWLA Landschaftsarchi­tektur ­ein Ort, an dem sich Besucher mit Stoff­ kreisläufen und Ressourcen­effizienz auseinandersetzen können.

Ausflug auf den Müllberg

niert im Inneren an Decke und Boden, die Akustik ist angenehm gedämpft. Die seit­ lichen Glasfassaden-Elemente folgen dem Duktus von Containerschmalseiten und bringen viel Licht auf die dortige Dauer­ ausstellung rund um energetische Holznut­ zung, energieeffizientes Bauen und Sanie­ ren, Stoffumwandlung und nachhaltige Stoffnutzung. Dieses 1 300 Quadratmeter große Transferzentrum dient sowohl der Vermittlung als auch der Forschung. Durch­ schreitet man die Halle, gelangt man zu einem abgetrennten Bereich mit Seminarund Büroräumen für Forscher und – kaum zu glauben – in ein Bistro mit Sonnenterras­ se und Kinderspielplatz. Mit Blick auf den Müllberg! Wer sich auf der Direttissima zum Halden­ gipfel – der „Recyclingachse“ – bewegt, geht zunächst an einer Müllwand entlang: 3,50 Meter hoch ist sie und besteht aus all dem, was jeder wegwirft – vom Joghurt­ becher bis zum Sportschuh. Fixiert sind die Gegenstände mit einem Polyurethankleber. Eine Tür in der Müllwand führt in Ausstel­ lungsräume mit einem historischen Abriss. An deren Eingang lässt sich ein Modell des

Das „metabolon“ auf der Zentraldeponie Leppe im nordrhein-westfälischen Engelskirchen bietet seinen Besuchern einen Lehrpfad zum Thema Müll. Zu Fuß lässt sich die 350 Meter hohe ehemalige Deponie erklimmen. Informationsstationen, ein Transferzentrum und Forschungsprojekte sollen Leppe zum Kompetenzstandort für Ressourceneffizienz und Umwelttechnologie machen.

Als Forschungs- und Innovations­ standort wird die ehemalige Müll­ deponie Leppe im Bergischen Land seit der Regionale 2010 gelistet. Das „metabolon“ ist ein Konver­ sionsprojekt der besonderen Art. Die Gestaltungselemente sind komplett den Prozessen rund ­um den Müll entnommen.

Die letzten Höhenmeter sind brutal. Keine Treppe, stattdessen eine gepflasterte Schrä­ ge mit über 30 Prozent Steigung. Der Puls steigt auf 160, Alarmbereitschaft für den Kreislauf. Der größte Müllberg des Bergi­ schen Landes hat es in sich. Es ist ein inten­ sives Erlebnis, das das Düsseldorfer Büro ­FSWLA Landschafts­architektur mit dem Pro­ jekt „metabolon“ provoziert. Kein Zweifel: Der gigantische Müllhaufen der Zentralde­ ponie Leppe der Bergischen Kreise in der Nähe von Lindlar ist in jeder Hinsicht der Höhepunkt des Konversionsprojekts. Von 1982 bis 2004 wurde die Kippe inmit­ ten der Mittelgebirgsidylle aufgeschüttet, danach durfte nur noch Rostasche als Ab­ fallprodukt der Müllverbrennung deponiert werden. Bis 2008 lag die Deponie als unförmige Kuppe zwischen den Bergen. Im ­November 2007 wurde der städtebaulichfreiraumplanerische Realisierungswettbe­ werb für das Gesamtkonzept nach Vorpla­ nungen, studentischem Entwurfsworkshop und Memorandum entschieden. An dem Projekt beteiligen sich neben dem Bergi­ 26

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schen Abfallwirtschaftsverband die beiden Bergischen Kreise, Kommunen, Hochschulen und die Regionale 2010. Diese nahm das Projekt in die „gärten der technik“ als Klammer für innovative Forschungs- und Produktionsstandorte auf. Dass in Leppe etwas in Bewegung ist, das spürt der Besucher: Schwere Lastwagen bahnen sich den Weg zur Deponie, neben­ an liegen Vergärungs-, Kompostier- und Sondermüllanlage. Auch die Arbeit am Berg ist noch lange nicht zu Ende: Man beobach­ tet Ausgasungen, entsorgt Gas, erfasst Was­ ser und rekultiviert. Die Konfrontation mit dem Müll ist dort real und durch das im September 2011 eröffnete metabolon sinn­ lich und lehrreich aufbereitet. Im Eingangsbereich begrüßt eine Müllskulp­ tur die Besucher und leitet sie über ein Holzdeck mit Gräserbeeten in eine Halle aus Holz und Glas, das pier7 architekten aus Düsseldorf – Partner von FSWLA Land­ schaftsarchitektur – entwickelt haben. Die Abmessungen der Konstruktion sind von Containermodulen abgeleitet. Holz domi­

Jürgen Hillenbach

Anette Kolkau

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