Gartenglück - zu Hause im Schrebergarten

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Hier spricht die Profi-Gärtnerin

SO MACHST DU FETTE BEUTE Warum tragen meine Erdbeeren so schlecht? Wieso sind die Kartoffeln so klein? Und wo ist der richtige Platz für mein Kräuterbeet? Wer gärtnert, hat gerade am Anfang tausend Fragen. Wir haben jemanden ausgebuddelt, der sich mit den Antworten auskennt. Marita Richter ist spezialisiert auf den Anbau von Obst und Gemüse – und ackert nach Feierabend mit Mann und Kind im privaten Schrebergarten.

Die richtige Erde nutzen Nicht jedes Gemüse wächst auf jedem Boden. Bevor du zum ersten Mal etwas anbaust, analysiere deine Bodenart und teste den pH-Wert (siehe Kasten). Dann wähle passende Pflanzen aus, sonst mühst du dich erfolglos ab. Kohl oder Zucchini finden in Sandböden beispielsweise zu wenige Nährstoffe. Kartoffel, Himbeere oder Heidelbeere mögen eher saure Böden, Möhren oder Tomaten eher basische. Die meisten Pflanzen fühlen sich in schwach saurem bis neutralem Boden (pH-Wert 6–7) wohl. Du kannst den pH-Wert übrigens beeinflussen. Ist dein Boden sehr sauer (pH-Wert unter 7), gib Kalk oder Holzasche zu. Ist er zu basisch (pH-Wert über 7), mische angerottetes Kompostierlaub oder säurehaltigen Dünger unter. Jeden Boden kannst du durch Kompost aufwerten, der liefert wertvollen Humus. Für meine Hochbeete kaufe ich ab und zu neue Erde in einer Kompostieranlage oder im Gartenmarkt – keine teure Spezialerde, sondern ganz normale zum mittleren Preis, die ich mit Kompost und Dünger mische. Das genügt völlig.

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MARITA RICHTER arbeitet hauptberuflich als Gärtnerin in Pirna. Diese Frau kennt sich also aus.

Kleine Bodenanalyse • Die Schlämmprobe zeigt, wie dein Boden zusammengesetzt ist. Gib dazu 3 Zentimeter Gartenerde ins Glas. Wasser auffüllen, vermischen, 6 Stunden stehen lassen. Jetzt setzen sich die Bodenbestandteile ab: Sand sinkt auf den Boden, Humus schwimmt oben, Lehm macht Wasser trübe. Je mehr Humus du hast, umso fruchtbarer ist dein Boden. • Schnell geht der pH-Test mit dem Baumarkt-Set (ca. 5 Euro). Dabei nimmst du aus fünf Stellen des Bodens in 10 Zentimetern Tiefe je 1 Esslöffel Erde, vermischst die Proben, gibst destilliertes Wasser zu und hältst Teststreifen rein. Preiswerter geht’s so: Nimm 2 Becher. In einem mischst du 1 Päckchen Backpulver mit destilliertem Wasser, in den anderen kommt Essig. Jetzt in beide Becher einige Esslöffel Erde füllen. Schäumt es im Essigbecher, ist der Boden alkalisch. Zischt es im Backpulverbecher, ist der Boden sauer. Passiert nichts, ist der Boden neutral.


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