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D I E T E R KO S S L I C K – KO N S TA N Z E N E U B AU E R
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GÄRTEN DES JAHRES 2022
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Die 50 schönsten Privatgärten
DIETER KOSSLICK KO N S TA N Z E N E U B AU E R
CALLWEY
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ab Seite 48
6 12
Die Jury
14
Partner und Sponsoren
16
1. Preis/Anerkennungen
18
1. Preis Im Garten der alten Schmiede Norddeutschland Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten BDLA
26
04 05
Einleitung
Anerkennungen Indian Summer Feeling Krefeld, Nordrhein-Westfalen Brigitte Röde - Planungsbüro Garten und Freiraum
ab Seite 86
ab Seite 124
86
Baden in der Artenvielfalt Jurasüdfuss, Kanton Solothurn, Schweiz Hariyo Freiraumgestaltung GmbH
90
Gegensätze leben Haan, Nordrhein-Westfalen Gartenwerk sander.schumacher gmbh.co.kg
96
Im Garten am Sommerhaus Gartenstadt südlich von München, Bayern Koch+Koch GartenArchitekten. Alexander Koch
102
Blick in die Weite der Flussaue Düsseldorf, Nordrhein-Westfalen gartenplus - die gartenarchitekten
106
Biodiversität im Blick Kanton Zürich, Schweiz egli jona ag
34
Ein Garten für die ganze Familie Thun, Kanton Bern, Schweiz Gartenkultur AG
110
Reduktion auf das Wesentliche Belp, Kanton Bern, Schweiz Gartenkultur AG
42
Adieu Tristesse! München, Bayern Inspired by Nature – Landschaften und Gärten
114
In der Tradition alter Terrassenweinberge Region Hochrhein, Baden-Württemberg GRIMM garten gestalten
48
Ein gepflanztes Märchen Bonn, Nordrhein-Westfalen Jörg Lonsdorf - Die Gartenthusiasten
120
Wie aus einem Dach ein Garten wird Stuttgart, Baden-Württemberg Otto Arnold GmbH
56
Nachhaltigkeit im Garten leben Bremen Cordula Hamann – Gärten und mehr
124
Leben am Kanal Linthgebiet, Kanton St. Gallen, Schweiz Josef Dietziker, Gartenarchitekt
62
Gärten waren sein Leben Brigitte Röde über den Gartenfotografen Gary Rogers
128
Im Tongruben-Garten Ketzin, Brandenburg Potsdamer Gartengestaltung GmbH
66
Projekte
132
68
Auf der Warft Norddeutschland Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten BDLA
Pool-Garten mit echter Aufenthaltsqualität Kirchheim unter Teck, Baden-Württemberg Otto Arnold GmbH
136
74
Mehr Raum für Geselligkeit Sundern, Nordrhein-Westfalen Klute, Gärtner von Eden
Im Garten des Baumliebhabers Wernetshausen, Kanton Zürich, Schweiz Simon Rüegg Landschaftsarchitektur AG
140
78
Im Elfengarten Grünwald, München Stephan Maria Lang
Die Insel des Lebens Hamburg Soeren von Hoerschelmann Garten- und Landschaftsarchitektur
146
Ein Boulevard als Geschenk Hamburg-Bramfeld WES LandschaftsArchitektur
82
Vielfalt in der Einfachheit Freising, Bayern Anita Fischer Landschaftsarchitektin und Christopher Bradley-Hole Landscape
150
Die Kunst der Raumbildung Kanton Zürich, Schweiz PARC'S Gartengestaltung GmbH
ab Seite 182
ab Seite 234
ab Seite 238
154
Am Puls der Landschaft Odenwald, Baden-Württemberg KEPOS Gartenarchitektur - Carola Dittrich
216
Schwimmen im Atriumgarten Bad Neuenahr, Rheinland-Pfalz Peter Berg
158
Hortus conclusus mit Wellness-Faktor Straelen, Nordrhein-Westfalen A und S GrünBau
220
Wachgeküsst Ammersee-Region die-grille selbständige Landschaftsarchitekten
162
Das Prinzip Großzügigkeit Zollernalbkreis, Baden-Württemberg k3 - LandschaftsArchitektur
226
Methusalem im Pool-Garten Dreieich, Hessen Rudolph Garten- und Landschaftsbau GmbH
166
Schwimmen in der City Bocholt, Nordrhein-Westfalen Garten Terpelle
230
Wildromantischer Landschaftsgarten Herrliberg, Kanton Zürich, Schweiz Lustenberger Schelling Landschaftsarchitektur
170
Gärtnern über den Dächern der Stadt Nürnberg, Bayern büro für bauform
234
174
Grüne Visitenkarte für ein Reihenhaus Biedermannsdorf, Österreich Stix Gartendesign Kg
Alles ist Veränderung Norddeutschland Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten BDLA
238
178
Architektonische Einheit Potsdam, Brandenburg Elena Walter (Freie Mitarbeiterin, Potsdamer Gartengestaltung GmbH)
Seeblicke Region Tegernsee, Bayern Fuchs baut Gärten GmbH
242
Mehr als ein Vorgarten Heiligenhaus, Nordrhein-Westfalen BSS-LA
182
Im Felsengarten Leverkusen, Nordrhein-Westfalen Gartenwerk sander.schumacher gmbh.co.kg
246
Schöne Aussichten Rheinland WKM Landschaftsarchitekten
186
Vielfalt als Gestaltungsprinzip Bäretswil, Kanton Zürich, Schweiz Lustenberger Schelling Landschaftsarchitektur
250
Am Canaletto zu München München, Bayern Koch+Koch GartenArchitekten. Alexander Koch
190
Ab in die Sommerfrische Niederösterreich auböck+karasz landscape architects Vienna
254
194
Wiedergeburt eines Palais-Gartens Soest, Nordrhein-Westfalen Daldrup Gärtner von Eden
Norddeutsch-Arabische Melange Norddeutschland Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten BDLA
260
Lösungen des Jahres 2022
200
Willkommensgruß der Bäume Pech (Wachtberg), Nordrhein-Westfalen Peter Berg
290
Unsere Unterstützer
298
Adressen und Pflanzenregister
204
Fenster zur Flusslandschaft Köln, Nordrhein-Westfalen Terramanus Landschaftsarchitektur
312
Impressum
208
Ferien im eigenen Garten Jurasüdfuss, Kanton Solothurn, Schweiz Hariyo Freiraumgestaltung GmbH
212
Weiter Blick ins Wettersteingebirge Garmisch-Partenkirchen, Bayern Richter Garten
EINLEITUNG
von Dieter Kosslick
Wie der Gärtner tickt
des Sommerprogramms im brandenburgischen Schinkelschloss Neuhardenberg mit seinem wunderschönen Staudengarten und weitläufigen Peter Josef Lenée-Park. In wenigen Stunden war auch dieses Programm komplett
1957, als ich gerade mal elf Jahre alt war, hatte ich
ausverkauft. Die Menschen konnten es nicht erwarten,
meine erste Gartenerfahrung bereits hinter mir. In un-
„ins Freie“ zu kommen, zu Open-Air-Konzerten, Kino-
serem kleinen schwäbischen Dorf besaß fast jeder und
abenden und kulinarischen Arrangements.
jede einen kleinen Garten, privat hinterm Haus oder auf freiem Feld zwischen den Dörfern. Die Gemeinde stellte
Plötzlich realisierten sie, wie eng die doch so hochge-
das Land zur Verfügung. Dort wurde gegärtnert, um ei-
lobten Kulturmetropolen wurden und wie groß die Sehn-
genes Gemüse zu ziehen, oder auch aus reiner Garten-
sucht nach frischer Luft ohne Maske.
freude, oftmals verband sich beides.
Eine regelrechte Stadtflucht begann und eine Au-
1957 war laut einer Statistik „Gartenarbeit“ die zweit-
tostunde rund um Berlin gab es keine Einfamilienhäuser,
beliebteste Freizeitbeschäftigung nach Zeitungs- und
Datschen und Schrebergärten mehr. Dies markiert nur
Zeitschriftenlesen. Heute, fast 65 Jahre später, „stehen
den vorläufigen Höhepunkt, forciert durch das Virus, was
Internet, Fernsehen und Computer“ auf den vorderen
schon länger in den lauten und Abgas-stickigen Städten
Plätzen.
vor sich geht.
Doch die Lust am Gärtnern auf eigener Parzelle oder
Luftschlösser statt Prinzessinnengarten
vor den Toren der Stadt ist größer als je zuvor. Junge Familien wollen ihren Kindern zeigen, wie Gemüse wächst und dass die Milch nicht aus Tetra Paks kommt. Auch die
06 07
stetig wachsende Zahl von Menschen, die unbehandelte
Vor einigen Jahren schrieb ich einen Leserbrief zum
und ungespritzte Lebensmittel essen wollen, vervielfacht
Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses, einem monu-
die Sehnsucht, ein Stück Erde mit eigenen Händen zu
mentalen postbarocken Betonklotz mit einer 200 m lan-
bearbeiten.
gen, nachgemachten Preußen-Fassade. Wer sich ein sol-
Kleingärten, Schrebergärten oder Mietgärten mit
ches Schloss, das über eine Milliarde Steuergelder ver-
schönen Namen wie „Glücksgärten“ sind so begehrt wie
schlingt, leisten kann, sollte sich auch einen kleinen
nie. Wer Glück hat, gehört zu den fünf Millionen „Lau-
Prinzessinnengarten gönnen, schrieb ich. Dieser, von
benpiepern“ in einer Kleingartenkolonie. Suchanzeigen
jungen Gartenenthusiasten gepflanzte Prinzessinnengar-
im Internet belegen diesen Trend: „Noch nie wurde nach
ten mitten in Kreuzberg, holte damals die Natur und das
den Begriffen ‚Pflanzen und Gewächshäuser‘ so oft ge-
Gärtnern in die Stadt zurück und machte urban gardening
sucht wie heute. Die Deutschen verbringen danach viel
weltweit bekannt. Und dieser Modellgarten war wieder
Zeit mit Gärtnern“, so eine Google-Analyse.
einmal gefährdet. Das Grundstück liegt im heißen Spe-
Die Einstellung zum Garten und der Natur hat sich
kulationsgebiet der Innenstadt. Mit einer Milliarde Euro
in den vergangenen Jahren radikal verändert. Dieses Vor-
Schlossaufbauhilfe hätte man die schönsten Stadtteilgär-
wort entsteht mitten in der vierten Welle der Pandemie,
ten der Welt anlegen und unterstützen können. Dann
und es wird auf dem Land, umgeben von einem Park und
wäre sogar noch genügend Geld übrig gewesen, um auf
einem historischen Naschgarten geschrieben. Um mich
der Wiese des heutigen Schlossgeländes, auf dem Gelän-
herum wohnen dauerhaft oder am Wochenende Städter,
de des abgerissenen Palasts der Republik der DDR, einen
die der Enge der Stadt entflohen sind. Noch nie ist vielen
Garten der Lüste und der Wiedervereinigung, einen rie-
Menschen so bewusst geworden, was ihnen in dieser Zeit
sigen gesamtdeutschen Naschgarten anzulegen. Für eine
fehlt: Natur und Kultur.
Zeit lang hätte dieser Garten Ost und West verbunden
Es geht neben der Sorge um den sicheren Arbeitsplatz immer mehr um gute Lebensmittel und Überlebensmit-
und alle Nationen zum gemeinsamen Gärtnern eingeladen.
tel wie Theater, Musik, Museen, Kino und Literatur – und
Was für ein verbindendes Paradies, was für ein glo-
Garten, oder präziser gesagt, das Gärtnern. Dem Home-
baler Integrations-Garten mit Einflüssen aus der ganzen
office der isolierten Heimarbeit steht in dieser Zeit das
Welt hätte das werden können.
wachsende Bedürfnis entgegen „ins Freie“ zu streben. In
So absurd das vielleicht klingen mag, so absurd wie
Parks und Gärten hinaus in die Natur wie einst die Wan-
die verrückte und realisierte Idee, mitten in Berlin heute
dervögel. Nicht nur Hotels und Restaurants wurden in
wieder ein Kaiserschloss aufzubauen, ist die Gartenidee
Windeseile nach den Lockerungen der Pandemieregeln
bei Weitem nicht. In seinem engagierten Essay „Die gro-
auf Monate voraus reserviert, sondern auch die meisten
ße Illusion – Ein Schloss, eine Fassade und ein Traum
Kulturveranstaltungen. „Ins Freie“ lautete das Motto
von Preussen“ schreibt Hans von Trotha über die nicht enden wollenden Kontroversen über dieses Bauwerk.
GÄRTEN DES JAHRES
Legoland-Bewegung
Er zitiert den Architekturhistoriker Julius Posener mit einem Gartenvorschlag ganz besonderer Art: Garten statt Schloss. „Mein Vorschlag ist der: Man lasse sich Zeit.
Zurück vom Hochbeet zu noch höheren Einheiten:
Man baue an diese Stelle, ich meine an die Stelle der alten
die neue Lust am Land, der Natur und der Staudenpara-
Lustgartenfront eine Front, welche als Durchgang dienen
diese, des Bird Watchings, selbst gerührten Marmeladen
möge: als Durchgang zunächst zu einem Garten. Es ist
und trüben Apfelsaft von Streuobstwiesen ist nur eine
natürlich im höchsten Maße wünschenswert, dass an
Art Legoland-Bewegung, verglichen mit den großen Ver-
dieser Stelle der Stadt einmal ein Gebäude von großer
änderungen in der Natur. Der größten seit Menschheits-
Wichtigkeit für das Leben der Stadt stehen möge: etwas
gedenken, wie es so immer heißt, der Klimakatastrophe.
Lebendigeres als das alte verlassene Kaiserschloss. Wir
Die noch von ziemlich freien Topdemokraten verhöhnten
wissen noch nicht recht, was das sein soll. Lassen wir uns
und geschuriegelten Jugendlichen „Politik sollte man
Zeit.“
Profis überlassen“, haben Parteimanager und Energie-
Dies kommentiert Hans von Trotha trocken, „ (…)
funktionäre in ihre Schranken verwiesen. Das Bundes-
dass auf diesen Rat gehört werden würde, war von allen
verfassungsgericht hat der herrschenden Klasse, dem
die allergrößte Illusion“. Und so steht nun das Schloss.
Wirtschafts- und Verkehrsminister höchstrichterlich
Die gute Nachricht: im Prinzessinnengarten blüht es auch
bescheinigt, dass durch ihr Zögern der Lebensraum und
noch, und noch immer gibt es Guerilla-Gardening mit
die Zukunft der nächsten Generationen aufs Spiel gesetzt
selbst gemachten Blumensamenbomben, die in die Beton-
wird. „Setzen fünf, nachsitzen“, hätte man dazu früher
und Schotterritzen der Stadt geworfen werden.
gesagt. Die Politiker können froh sein, dass die meisten Jugendlichen noch nicht zur Wahl gehen dürfen.
Ein Hoch auf das Beet
Manipulierte Verbrennungsmotoren der Autoindustrie, sinnlose Verlängerung der Laufzeiten veralteter
08 09
Trotz dicker Luft: Die Pflanzen erobern im Sommer
Kohlekraftwerke, eine CO2 -intensive Landwirtschafts-
die Städte wieder auf besondere Art. Beerensträucher und
politik und eine Lebensmittelbranche, die mit großem
Blumen, gierige Kürbisse und Zucchini schlängeln sich
Einsatz von Chemie die Nahrungsmittelproduktion ver-
mit ihren riesigen grünen Blättern und sonnengelben
vielfacht, verbilligt und damit zum massenhaften Weg-
Blüten über die Geländer kleinster Balkone und durch
werfen essbarer Produkte animiert: In Deutschland wer-
Minigärten. Wer mehr Platz hat und bereits einen Garten
den jedes Jahr rund 12 Millionen Tonnen Lebensmittel
vor den Toren der Metropolen ergatterte, erfreut sich am
weggeworfen. Das alles muss ein Ende haben, sollen die
Staudengärtnern. Aber neben dem legendären Ritter-
Klimaziele erreicht werden. „Wir haben es satt“ skandie-
sporn und der Schachbrettblume des noch legendäreren
ren Tausende von Menschen jeden Januar vor dem Mi-
Staudenpapstes, Pionier, Gartenphilosophen und Autor
nisterium für Ernährung und Landwirtschaft und de-
zahlreicher Gartenbücher, Karl Foerster, wird jetzt auch
monstrieren für „Bio“ und „Zero Waste“. Auf den letzten
in der Stadt für die Küche gegraben und gepflanzt.
Drücker stellte die Kanzlerin die Ergebnisse einer „Zu-
Im Stehen, ohne sich zu bücken: Das Hochbeet trat
kunftskommission Landwirtschaft“ vor, die eine radika-
seinen bisher ungebremsten Siegeszug dank der Lust an
le Wende hin zu organischem Landwirtschaften, klima-
selbst gepflanzten und essbaren Landschaften an. Pflück-
schonendem Produzieren und ein Ende der unsäglichen
salat, nicht Bücksalat, heißt die Parole. Und statt der nicht
Quälerei in der Massentierhaltung vorschlägt. Die zu-
enden wollenden Fotos von sensationell designten Ster-
ständige Ministerin, verantwortlich für die fehlgeleiteten
negerichten, die einem weltweit Speisehedonisten auf das
Milliarden Euro Subventionen, durfte erst gar nicht mit
Handy schicken, kommen jetzt, wie Kai aus der Kiste,
zur Pressekonferenz.
Fotos der ersten Ernte eigener Rauke, der Radieschen und des gesäten Feldsalates aufs Display.
Auch ohne Pandemie und die permanente Luftverschmutzung ist das Bedürfnis nach frischer Luft in den
Auch ich bin dabei. Die vielen frischen Kräuter für
vergangenen Jahren enorm gestiegen. Gepaart mit neu
das süddeutsche Spargelgericht mit Kratzede meiner
erwachtem Heimatgefühl und der Suche nach den eigenen
Mutter kommen aus meiner Stadtgartenkiste. Kratzede
Wurzeln und der Identität. Es hatte sich still und leise,
ist übrigens ein Kräuterpfannkuchen, der wie ein salziger
aber millionenfach angekündigt und entwickelte sich ganz
Kaiserschmarren in der Pfanne bereits zerteilt wird. Eine
unpolitisch: plötzlich füllten sich die Regalreihen der
köstliche Beilage für weißen und grünen Spargel.
Zeitschriftenläden mit Titeln wie „Landlust“ und „Land-
Ein Hochbeet ist einfach genial: „Zeitiger ernten und länger ernten“, so die Hochbeetunternehmerin und Autorin Doris Kampas in ihrem bestsellersicheren Allmanach „Garten aus der Kiste“.
leben“, einfache schöne Dinge für ein einfaches schönes Leben.
EINLEITUNG
von Dieter Kosslick
Natürlich mit Gartenvorschlägen und Rezepten von
In dem kleinen schwäbischen Dorf meiner Kindheit
„Kraut und Rüben“. Natur ist angesagt und Kochen mit
waren die Elemente meiner kindlichen Sozialisation die
Gemüse nach internationalen Bestsellerautoren wie Yo-
Bäckerei und das dazugehörige Kolonialwarengeschäft(!)
tam Ottolenghi. Vegetarisch, vegan, selbstverständlich.
in unserem Hause. Ebenso die Kirche, die alte Schule,
Auch Unkraut wird neu definiert und die toxisch töd-
der Gesangsverein und vor allem der Gemüsegarten, der
lichen Unkrautvernichtungsmittel lösen eine Prozesswel-
Lieferando für das täglich selbst gekochte Essen meiner
le gegen die Hersteller aus und verderben ihnen die Ak-
Mutter und ihrem unvergleichlich guten Gedeckten
tienkurse in Milliardenhöhe. Natürlich sollen jetzt auch
Schwäbischen Apfelkuchen. Gärtnern zur Selbstversor-
die Gärten naturnah aussehen, aber damit es wirklich
gung, zur Freizeitbeschäftigung und zur Augenweide.
schön natürlich aussieht, muss schon ein wenig der grüne
Gartenarbeit, wie meine Mutter das Gärtnern nann-
Daumen bewegt werden. Der Gärtner ist schließlich auch
te, als Lebensphilosophie? Mindful Gardening? Der hei-
Gestalter der natürlichen Wirklichkeit, genauso wie die
matliche Garten hat viel mit der Landschaft zu tun, in
professionellen Gartengestalter und Architekten. Sie alle
die man geboren wird. Die Dahlien in unserem kleinen
greifen in die Natur ein, indem sie durch ihre konzepti-
Garten vergesse ich genauso wenig wie die sensationellen
onelle Arbeit und ihr Pflanzenwissen ein Stück Landschaft
Kakteenblüten in Rot und Orange, atemberaubende Far-
gestalten, welches die Natur zurück in den Garten holt.
ben und Formen auf dem Fensterbrett unseres 80-jähri-
Dafür gibt es in diesem Buch großartige Beispiele.
gen Nachbarn. Heimat, der Ort an dem man sich wohl
Gärten als Medium, als Inszenierung und Verwand-
fühlt, auch in der fernen Erinnerung.
lung der Natur zur optischen und haptischen Freude, als
„Ubi bene, ibi patria“, scherzte unser sächsischer La-
Rückzugsort und Oase. Wer mehr Platz hat, kann sich an
teinlehrer. Das heißt auf Sächsisch nicht „Wo die Beine
romantisch gestalteten Gartenanlagen und Staudenpa-
sind, ist auch dein Heimatland“, belehrte er uns, sondern
radiesen großer Garten- und Parkkünstler orientieren:
„Wo es gut ist, ist dein Heimatland“.
zum Beispiel Fürst von Pückler-Muskau in Branitz, Mus-
So wurde mein zweiter Garten 20 Jahre später im
kau und Babelsberg, Peter Joseph Lenné im Berliner
hohen Norden auf den verwilderten Wiesen eines reet-
Tiergarten und Charlottenhof. Auch beim Englischen
gedeckten sehr alten Bauernhauses nach diesen Erinne-
Garten in München und seinem Nymphenburger Park
rungen angelegt. Meine Mutter half noch mit, die schwe-
von Friedrich Ludwig Sckell.
re Wiese umzugraben – ein ähnlicher Garten wie zu
Trotz allem: Die früher so beliebten Kiesel- und
meiner Kindheit, sogar mit einem kleinen Kartoffelacker,
Waschbetongärten gibt es immer noch wie die patholo-
wurde angelegt und natürlich Stauden gepflanzt aus Karl
gischen Rasenmäher. Dem Gänseblümchen, Klatschmohn,
Foersters Universum.
der Kornblumen und dem gemeinen Staub bleiben oft
Ein automatischer Blütengarten sollte es werden –
keine Chance. Und Beton ist einer der ganz großen Kli-
seine geniale Erfindung für den faulen Gärtner. Karl
masünder und CO2 -Emittenten. Der Gartenfuhrpark
Foerster sollte mich von da an durchs Leben begleiten.
wird ebenfalls aufgerüstet: Rasenmähertraktoren erset-
Die Wiese hinter diesem alten Reetdachhaus war
zen die kindliche Freude des Bobbycarfahrens. Kanonen
seltsam bepflanzt: auf den fast zwei Hektar Land wuch-
blasen Blatt und Blüte aus den letzten Winkeln. Haupt-
sen im ersten Frühling endlose Reihen von leuchtenden
sache staubfrei. Elektrisch betriebene Motoren würde
gelben Narzissen in großen Bündeln in Reih und Glied.
man ja weder hören noch riechen. Dass diese Orte sowohl
Jedenfalls betrug der Abstand zwischen den Reihen be-
der privaten Gartenmotorisierung wie der öffentlichen,
achtliche 5 Meter. Vor dem Haus wuchsen nur verein-
kommunalen Straßen- und Parkpflege den CO2 -Ausstoß
zelte Büschel dieser Narzissen, seltsam verteilt über die
vermehren, bringt die „Gartenfighter“ nie zum Nachden-
Wiese. Die Nachbarn klärten uns auf: der Vorbesitzer
ken. Die unzulässigen Dezibel-Werte überhören sie ge-
Heini van Holten trug als einziger Nazi-Uniform im klei-
flissentlich.
nen Dorf und pflanzte zu Ehren seines Partei-Idols ein 10 x 10 m großes Hakenkreuz aus Osterglocken vor dem
Ubi bene, ibi patria
Haus. Er kam erst Anfang der 50er-Jahre wieder aus der Gefangenschaft zurück. Bis dahin wurde das Hakenkreuz
Diese Natur- und Zurück-zur-Naturbewegung hängt
jedes Jahr größer und größer. In seiner Panik riss Heini
oft mit der Suche nach Heimat und Identität zusammen.
alle Pflanzen raus und pflanzte sie hinters Haus. Parallel
„Heimat ist für die meisten Menschen dort, wo die Ge-
mit großem Abstand, denn Parallelen treffen sich nur in
schichte ihren Anfang nimmt. Diesem Anfang wohnt ein
der Unendlichkeit, wie wir aus der Schule wissen. Aber
Zauber inne, der das ganze Leben anhält“, so der Lebens-
die Natur lebt Geschichte weiter und Zwiebelgewächse
kunst-Philosoph Wilhelm Schmid in seinem aktuellen
wie Osterglocken lassen sich nicht so einfach entfernen.
Buch „Heimat finden“.
GÄRTEN DES JAHRES
Selbst 50 Jahre nach Ende des Krieges erfreuten uns
Als ich im hohen Norden vom Karl-Foerster-Fieber
einige stark gewachsene Überbleibsel. Der Garten als
befallen wurde und mit Sammelleidenschaft nach seinen
Lügendetektor, ein Stück Wahrheit gegen die kollektive
großartigen Büchern, Zeitschriften und Staudenkatalogen
Vergesslichkeit und der eigenen Vergangenheit?
suchte, stand ich vor einem fast leeren Bücherregal in
Jedenfalls Vorsicht, Gartengestalter, bei all zu deutlichen Pflanzmotiven.
seiner „Gartenliebe“. Es gab nur noch zwei Ausgaben und
Durch einen Nachbarn motiviert – einen ehemaligen
daneben stand, einsam verloren, ein kleines Büchlein mit
Karl-Foerster-Schüler – legten wir unsere Staudenbeete
schönem Einband aus blauem Rittersporn vor einem klei-
nun nach seinen Prinzipien an.
nen Haus. Titel: „Meine Frau die Gärtnerin“.
Rittersporne mit fantastischen Namen wie 'Flötenso-
Ich blätterte und freute mich über die schönen Blu-
lo', 'Nachtauge', 'Größenwahn', nachtblaue-violette 'Kir-
menzeichnungen und Staudenaquarelle. Die Autorin
chenfenster', coelinblaue 'Blue Boys', 'Gletscherwasser'
kannte ich nicht. Ich nahm das kleine Büchlein mit, al-
mit klarstem Eiswasser-Blau. Und natürlich Phlox 'Auro-
leine sollte es da nicht stehen bleiben. Irgendwann fing
ra', lachsfarben, und der berühmte 'Bornimer Nachsom-
ich an zu lesen und erfuhr eine Gartengeschichte der
mer', eine „wüchsige Spätsorte, warmrosa, großblütig und
besonderen Art. Ein Herr Metzger, ein Abenteuerautor
regenfest“. Der kostete übrigens 1975 in der DDR 1,50
der ursprünglich ein Buch über Afrika schreiben sollte,
DDR-Mark, laut Foersters Staudenkatalog aus dieser Zeit.
erkrankte so ernsthaft, dass er sein Buch nicht weiter-
Mehr als 50 Rittersporne hatte Karl Foerster in seinem
schreiben konnte. Doch benötigte er das Honorar drin-
Programm. Auch heute können noch viele in der ehema-
gend und das Buch musste fristgemäß abgeliefert werden.
ligen „VEB Bornimer Staudenkultur“ in Bornim-Potsdam, Am Raubfang, besichtigt und gekauft werden.
10 11
einem Hamburger Antiquariat. Ich suchte Exemplare
So änderte sich plötzlich mitten im Buch der Schreibstil und das Sujet. Seine Frau schrieb das Buch zu Ende,
Die unendliche Vielfalt seiner starken Pflanzen um-
und da sie nicht die Abenteuererfahrung ihres Mannes
schlossen bald die schuldlosen Narzissen. Auch in unse-
hatte, beschrieb sie den Garten des Nachbarn. Präzise,
ren Tagen gibt es einen international bekannt gewordenen
im Detail, jede Staude, jede Blüte. Mir kamen einige die-
Garten. Ein Garten, der die Seelen seiner Besitzer wider-
ser Pflanzen und auch der Garten bekannt vor. Während
spiegelt. Als Donald Trump ins Weiße Haus als Präsident
meiner Foerster-Euphorie besuchte ich öfters seinen au-
einzog, ließ seine Frau Melania den Rosengarten des
tomatischen Senkgarten und sein Staudenparadies und
Weißen Hauses in Washington neu gestalten. Sie ließ die
heutiges Weltkulturerbe in Bornim. Dort kaufte ich
Zierapfelbäume rausreißen und den wunderschönen Stau-
Foerster-Stauden für meinen Garten und lernte auch sei-
dengarten mit der ganzen Pracht und Vielfalt heimischer
ne Tochter kennen.
Pflanzen ihrer Vorgängerin Michelle Obama umpflügen.
Durch sie erfuhr ich, dass das Autorenehepaar ihr
Sie lies „einen Rosengarten des Grauens“ anlegen, wie
kleines Häuschen direkt neben Karl Foersters Stauden-
die Süddeutsche Zeitung schrieb. Steinplatten wurden
paradies hatte und „Meine Frau die Gärtnerin“ genau
verlegt, Formschnittgehölze gestutzt und „ein seelenlo-
den Garten ihres Vaters beschrieb. Aus welchem Zufall
ses Stück Rasen“ eingesät. Die Autorin Mareen Linnertz
ausgerechnet die schriftstellerischen Werke zweier Nach-
zitiert die Gartenbauarchitektin Gabriella Pape, die den
barn Jahrzehnte später auf einem Regalbrett eines Anti-
Garten „als ein Symbol der Kontrolle“ beschreibt und
quariats gelandet sind, wird wohl niemals aufgeklärt
die Hoffnung äußert, dass es keine zehn Jahre dauert, bis
werden. Am einfachsten wohl, weil sie unter Gartenbücher
daraus eine Wildwiese nach dem Regierungswechsel ge-
rubriziert wurden, oder am fantasievollsten, weil sie zu-
worden ist.
sammengehörten, wie alle Nachbars Gärten.
Ihr Wunsch könnte schneller in Erfüllung gehen, wenn
Dieses wohl unfreiwillig erzwungene Buchsujet der
der neue Präsident Joe Biden auf die fast 75.000 Menschen
Frau des Autoren wurde aus der Not geboren und beweist,
reagiert, die eine Petition unterschrieben haben, das sym-
wie inspirierend Garten und Blumen für Geschichten sein
bolträchtige Stück Land wieder zurückzubauen. Hoffen
können. Nachbars Garten als Buch – und sogar als Dreh-
wir, dass er die richtigen Gartenarchitekten findet, die
buch? Die Filmwelt liebt Parks als Locations und Sym-
einen Garten der Vielfalt, der Unterschiedlichkeit und
bole. Viele Filme der Filmgeschichte beziehen ihre Span-
der Toleranz und Freiheit kreieren. Schon im 15. Jahr-
nung, den Suspense und ihre Mystik aus Gärten und
hundert philosophierte der erste Architekturtheoretiker
Parks. Nina Gerlach beschreibt in ihrem Buch „Garten-
Leon Batista Alberti, dass der Garten die Seele des Gar-
kunst im Spielfilm“ viele Filme, die den Garten als Motiv
tenbesitzers zeigen sollte. Die Kleingartenbesitzerin
haben oder im Garten spielen. Es gibt immer einen Zu-
Tanja sagte es im Bayerischen Fernsehen etwas einfacher:
sammenhang zwischen Gartendesign, beziehungsweise
„Man sieht dem Garten an, wie der Gärtner tickt.“
der Gartenanlagen, und der Geschichte, die im Film erzählt wird.
EINLEITUNG
von Dieter Kosslick
Wie die Präsidentengärten in Washington, spiegeln
Paradiesisch
Gärten und Garten immer auch die politischen Systeme. „Der französische Barockgarten, wie ihn Le Notre für
In unserem jetzigen, kleinen Stadtgarten und Balkon
Ludwig XIV. in Versailles gestaltete, war Sinnbild einer
foerstert es schon wieder mit Storchenschnäbeln und si-
hierarchischen Staats- und Weltordnung. Im Gegenzug
birischem Vergissmeinnicht. Sogar zwei Feigenbäume
war der Landschaftsgarten, der – getragen von den Ide-
gedeihen im geschützten Hof und bringen reichlich Ern-
en der Aufklärung und des Sensualismus – um 1720 in
te für die beliebte Mallorquinische Feigentarte. Und der
England entstand, Ausdruck einer geistesgeschichtlichen
Spalier-Apfel schenkt uns regelmäßig fast 20 knackige
Revolution und Symbol bürgerlicher Freiheit“ schreibt
Äpfel. Die Rosen blühen zum Teil seit 60 Jahren mit nicht
die Filmwissenschaftlerin Fabienne Liptay in „Bildraum
zu bremsender Blühkraft. „Ein alter Garten ist immer
und Erzählraum“.
beseelt“, so Hugo von Hoffmannsthal. Und so begrüßen
So spielt Peter Greenaways verzwickter, erotischer
uns die 'Morning Glory’s' sobald die Sonne aufgeht. Auch
Thriller „Der Kontrakt des Zeichners“ in einem Barock-
Taubnesseln, violette und weiße, Schlüsselblumen, Elfen-
garten die Hauptrolle. In „Park und Filmkulisse“ deutet
blumen und im Frühjahr Waldmeister bedecken einige
die Filmwissenschaftlerin und Gärtnertochter Dorothee
Flächen, nachdem die Schneeglöckchen verblichen sind.
Wenner Greenaways Film als „allegorischen Kampf zwi-
Der Flieder duftet und überdeckt nachts gnädig die Stadt-
schen zwei rivalisierenden Gartentheorien“. Als sich am
luft. Mit grüner Kraft sprießt der Farn, versport sich und
Schluss des Films „der französische Barockgarten … in
begrünt selbst dunkle Ecken. Abends verwandeln dann
einen englischen Landschaftsgarten verwandelt, haben
die kitschigen bunten Birnen der Bauhaus-Lichterkette
sich auch die Herrschaftsverhältnisse … umgekehrt: die
den kleinen Garten in eine italienische Nacht und erinnern
Verschwörung der Frauen hat die patriarchale Ordnung
an den Film „Hausboot“, in dem sich Sophia Loren und
unterwandert.“
Cary Grant auf der Tanzfläche näher kommen. Über-
Und in Antonionis „BLOW UP“ wird ein gespenstisch
pflanzt? Vielleicht. Aber auch die Stadtpflanzen arran-
angeleuchteter Park der Ort des Verbrechens und seiner
gieren sich mit der Enge der Stadt. Die Natur wird in die
Aufklärung. Der Garten als Tatort im wahrsten Sinne des
immer seelenloser werdenden Metropolen zurückkom-
Wortes mit einfachen Regeln: im akkuratesten Garten
men und die Erde wieder in ein Garten-Paradies verwan-
lauert das gemeinste Verbrechen. Kino, Parks und Gärten
deln. Diesmal sollten wir dem Sündenfall zuvorkommen
haben viele Gemeinsamkeiten. Sie sind im weitesten Sin-
und die richtige Apfelsorte wählen: Schafsnasen und
ne Entertainment. Noch mal Hans von Trotha. In seinem
Goldparmänen, garantiert allergiefrei, teilbar und ohne
Buch „Der Englische Garten“ beschreibt er den Land-
Folgen für Adam und Eva. Einfach paradiesisch.
schaftsgarten als „(...) das erste Medium einer Wirkungsästhetik.“ Und Filme können wiederum wie die künstlich angelegten Gärten des 18. Jahrhunderts sein. So klug konstruiert und angelegt, dass nirgendwo Grenzen zu erkennen sind. Sie verschmelzen mit der Natur, sind nicht wahr, aber berauschend. Sie simulieren unendliche Perspektiven und Blicke – und sie initiieren ein Gefühl von Freiheit. Landschaftskunst und Filmkunst, Gärtner, Gartenarbeiter und Regisseurin haben viele Gemeinsamkeiten. So war Peter Joseph Lenné ein Landschaftsregisseur, wie auch Karl Foerster ein Gartenregisseur war. Beide haben auf sehr unterschiedliche Art die Stadt- und Landschaftsarchitektur und die Menschen mit ihren Utopien, ihren Lebens-, Erholungszeit- und Denkräumen unschätzbar bereichert.
Dieter Kosslick Kulturmanager und ehemaliger Berlinaledirektor
GÄRTEN DES JAHRES
Die Jury PETRA PELZ, LANDSCHAFTSARCHITEKTIN UND
JENS SPANJER , VORS TAND DER S TIF TUNG SCHLOSS DYCK ,
VORJAHRESSIEGERIN
ZENTRUM FÜR GARTENKUNST UND LANDSCHAFTSKU LT U R , U N D S T U D I E R T E R L A N DSC H A F T SA RC H I T E K T
„Es ist immer spannend, die Vielfalt der Gärten in ihrer Einzigartigkeit zu erleben. Jeder der Gärten spiegelt die Menschen und deren Vorlieben und Geschmack wider. An einem Tag so viele ästhetische Gärten zu sehen und sich mit ihnen auseinanderzusetzten, war ein Erlebnis.“
PRO F. D R . S WA N TJ E D U T T W E I L E R , PRO FE SSU R FÜ R
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„In Zeiten der Pandemie und des Klimawandels gewinnt der private Garten als eigenes Stück gestaltete Natur und als Rückzugsraum für die Familie an Bedeutung. Der Wettbewerb präsentiert die besten Ideen und Umsetzungen sowie die Menschen und Unternehmen, die hinter den Projekten stehen.“ T H O M A S BA N Z H A F, V I Z E PR Ä S I D E N T D E S
PFLANZENVERWENDUNG AN DER HOCHSCHULE WEIHEN-
BUNDESVERBANDES FÜR GARTEN-, LANDSCHAFTS-
STEPHAN-TRIESDORF
UND SPOR TPL AT ZBAU (BGL)
„Mitten in diesen Zeiten war es eine Bereicherung, die Vielfalt aktueller Hausgärten zu erleben. Gärten können Rückzugsräume sein, aber auch Orte des Treffens und Feierns. Es war begeisternd, die Räume und Atmosphären im Garten nachzuvollziehen - sehr persönlich und zu ganz unterschiedlichen Lebenssituationen.“
„Ich beurteile die eingereichten Gärten unter anderem auch danach, wie die Projekte bautechnisch umgesetzt sind. Als Vizepräsident des BGL freue ich mich sehr darüber, wie kreativ und leistungsfähig die Architekten und Betriebe unserer Branche sind.“
WOLFGANG BOHLSEN, CHEFREDAKTEUR „MEIN SCHÖNER GARTEN“
„Es ist absolut faszinierend, welche Vielfalt sich hier präsentiert – vom kleinen Stadtgarten bis zum großen ländlichen Anwesen, vom formal gestalteten Pool-Garten bis zur bunt blühenden Natur-Oase. Meine Rolle in der Jury ist es dann, aus den vielen sehr guten Vorschlägen die besten herauszufiltern – und darauf zu achten, dass sich die angebotene Vielfalt auch in meinen Favoriten widerspiegelt.“
KONS TANZE NEUBAUER , AUTORIN
FOLKO KULLMANN, FACHAUTOR UND FACHLEK TOR FÜR G A R T E N BAU. S E I T 2016 PR Ä S I D E N T D E R G E S E L L SC H A F T D E R S TAUDENFREUNDE (GDS)
„Der Wettbewerb zeigt, dass Gartenkultur höchst lebendig ist. Es ist äußerst spannend, Einblick in die kreative Arbeit der Planer und Planerinnen zu bekommen. Dabei kann man viel über Gärten, Pflanzen und ökologische Zusammenhänge lernen – und nicht zuletzt über Menschen.“
„Gärten des Jahres ist ein besonderer Wettbewerb. Die Qualität der Gärten und vor allem der Pflanzenverwendung in denselben hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. So fiel es der Jury dieses Jahr noch schwerer, aus der Vielzahl der Einreichungen jene Gärten auszuwählen, die eine Auszeichnung erhalten haben.“
GÄRTEN DES JAHRES
Unsere Partner und Sponsoren
DGGL – Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und Landschaftskultur e.V. ist ein gemeinnütziger Verein in Deutschland, aktiv in allen deutschen Bundesländern und mit einer Bundesgeschäftsstelle in Berlin.
BGL – Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau Der Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau e. V. ist ein deutscher Arbeitgeber- und Wirtschaftsverband. Er vertritt die Interessen des Garten-, Landschafts- und Sportplatzbaues auf Bundesebene und in Europa.
BDLA – Bund Deutscher Landschaftsarchitekten Der Bund Deutscher Landschaftsarchitekten (bdla) ist der Berufsverband deutscher Landschaftsarchitekten. Er wurde 1913 in Frankfurt am Main als Bund Deutscher Gartenarchitekten (kurz BDGA) gegründet und schließlich 1972 in den heutigen Namen umbenannt.
ÖGLA
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Die Österreichische Gesellschaft für Landschaftsplanung und Landschaftsarchitektur (ÖGLA) ist der Verband der LandschaftsarchitektInnen und -planerInnen Österreichs. Die Interessen aller im Fach Berufstätigen (Selbstständige, Unselbstständige, öffentlich Bediensteter, WissenschaftlerInnen, Studierende) stehen im Vordergrund der Vereinstätigkeiten.
BSLA Der BSLA ist ein Zusammenschluss von qualifizierten, in der Planung tätigen Landschaftsarchitekten und Landschaftsarchitektinnen in der Schweiz. Der BSLA nimmt die fachlichen, berufspolitischen und wirtschaftlichen Interessen des Berufsstandes im Allgemeinen und seiner Mitglieder im Besonderen gegenüber Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Öffentlichkeit wahr, auf nationaler wie internationaler Ebene.
GARPA Jeder Garten, jeder noch so kleine Balkon ist eine Oase im Alltag, eine eigene, ganz private Welt, in der Sie aufatmen, mit allen Sinnen genießen und Muße finden. Wir möchten mit unseren Möbeln dazu beitragen, diesen wertvollen Raum für Sie wohnlich zu machen. Die Erfahrung von mehr als 40 Jahren und eine nie nachlassende Gartenleidenschaft lassen uns Möbel und Accessoires entwerfen, die außergewöhnliche Ansprüche erfüllen – zeitlos elegant und jedem Wetter gewachsen.
Baum & Bonheur | Die Lappen Baumschule Einzigartige Projekte erfordern herausragende Pflanzen – Wir liefern das Vollsortiment von XXS bis XXL, vom Alleebaum zum individuellen Solitär vom Niederrhein bis (fast) in die ganze Welt - weil Bäume und Glück für uns unbedingt zusammengehören!
GaLaBau Verband Österreich Der Garten- und Landschaftsbauverband ist ein österreichischer Wirtschaftsbauverband. Er eint Unternehmen, die sich mit dem Bau, der Umgestaltung und Pflege von Grün- und Freianlagen sowie der Landschaftspflege beschäftigen, und vertritt deren Interessen.
Baum
Bonheur
DIE LAPPEN BAUMSCHULE
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JardinSuisse JardinSuisse ist der repräsentative Zusammenschluss und die Interessenvertretungs- und Dienstleistungsorganisation der Unternehmen der Grünen Branche in der Schweiz. Die Mitglieder planen, bauen und pflegen Grünanlagen, produzieren Pflanzen in Gewächshäusern und im Freiland und betreiben gärtnerische Detailhandelsgeschäfte.
Gartenpraxis Bei der Gartenpraxis steht die Pflanze im Mittelpunkt. Die Zielgruppe beinhaltet Garten- und Landschaftsarchitekten, Gartenbauingenieure, Garten- und Landschaftsbauer, Gärtner und Gartenbesitzer, die Informationen und Erfahrungen auf professionellem Niveau suchen und auf Qualität Wert legen.
Schloss Dyck Die Stiftung Schloss Dyck ist als Zentrum für Gartenkunst und Landschaftskultur eine in Nordrhein-Westfalen einmalige Institution, die die historischen Gärten und Kulturlandschaften mit aktuellen Themen der Landschaftskultur und des Städtebaus erlebbar miteinander verbindet.
Mein schöner Garten Mein schöner Garten ist eine Publikumszeitschrift des Offenburger Medienkonzerns Hubert Burda Media im Segment Living/Garden. Die Zeitschrift beinhaltet zahlreiche Anregungen zur Gartengestaltung und Gartenarbeit sowie hilfreiche Gartentipps und Pflanzeninformationen.
Garten + Landschaft Garten + Landschaft ist ein deutschsprachiges Fachmagazin für Landschaftsarchitektur & Urban Design und informiert über Landschaftsarchitektur, Grünplanung, Freiraumplanung und Stadtplanung, Naturschutz, Ökologie, Kulturlandschaft, HOAI und zeigt Parks, Gärten, Plätze und Wettbewerbe.
GÄRTEN ist das Magazin für Entscheider in Gartenarchitektenbüros und GaLaBau-Unternehmen in im deutschsprachigen Raum. Mit „Best Practice“-Beispielen aus der Planungspraxis, Hintergrundinfos aus der Branche, der Vorstellung neuer Produkte und vielem mehr ist GÄRTEN ein wichtiger Begleiter für alle, die sich mit professioneller Gartengestaltung beschäftigen.
Giardina Die Giardina ist ein europaweit einzigartiges Gartenerlebnis für alle Sinne und bildet jeweils zum Frühlingsbeginn einen fulminanten Auftakt in die Saison: Die bedeutendsten Anbieter der Branche präsentieren auf rund 30.000 m2 neue Produkte, kreative Lösungen und die kommenden Trends in der Gestaltung von Garten, Terrasse und Balkon.
GARTEN +
LANDSCHAFT
GÄRTEN DES JAHRES
1. Preis Anerkennungen
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GÄRTEN DES JAHRES
Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten BDLA
1. PREIS
Im Garten der alten Schmiede
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Um eines gleich vorwegzunehmen – ein historischer Bau oder gar eine Schmiede gab es auf diesem Grundstück nie. Vielmehr stand dort einmal ein typischer 60er-Jahre-Bungalow in einem Garten, der mit den Jahren völlig zugewuchert und ohne erkennbare Raumstruktur war. Es gab jedoch schöne alte Baumveteranen, die an einen Park denken ließen. Als die Auftraggeber dieses Nachbargrundstück erwarben, wurde der Bungalow zu einem historisch anmutenden Neben- und Wohngebäude für das Haupthaus umgestaltet.
oben: Assoziationen mit der richtigen Materialwahl wecken: Bruchsteinwürfel bilden den archaischen Sitzplatz am Feuer.
rechts: Der wertvolle alte Baumbestand wie hier eine mächtige Rot-Buche (Fagus sylvatica) bleibt selbstverständlich erhalten.
GÄRTEN DES JAHRES
Laudatio
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links oben: Wassergräben untermalen das Bild der „alten Schmiede“ und spiegeln Gartenbilder. links unten: Kontrastreicher Sichtschutz: Das Dunkelgrün der Hochstamm-Eiben lässt die weißen Blütenbälle der Hortensien 'Annabelle' besonders leuchten.
Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten BDLA
1. PREIS
Hier möchte ich abends am Feuer bei einem Glas Rotwein sitzen, war spontan mein erste Gedanke, als ich die stimmungsvollen Bilder sah. Selbstverständlich und unaufgeregt präsentieren sich das Haus aus typisch norddeutschem Klinker und der parkartige Garten. Nichts ist zu viel, nichts drängt sich auf, ist protzig oder laut. Vielleicht ist es die naturnahe Umgebung, die sich behutsam dem Haus, dem zentralen Bereich nähert. Vielleicht sind es die Materialien, die besonders fein und subtil abgestimmt sind. In jedem Fall ist es dem Büro Horeis+Blatt Partnerschaft mbB gelungen, einen magischen Ort inmitten der Stadt zu kreieren. Vorher stand hier ein typischer 60er-Jahre-Bungalow in einem Garten ohne erkennbare Raumstruktur, der mit den Jahren völlig zugewuchert war. Das hat sich verändert. Durch das geschickte Miteinander von zurückhaltender Gebäudearchitektur und dem Außenraum wirkt nun alles selbstverständlich und harmonisch miteinander verwoben. Der wertvolle alte Baumbestand ist frei gestellt und kann jetzt seine Wirkung entfalten. Es war das Bild einer „alten Schmiede“, das entstehen sollte. Diese Illusion wird vor allem durch die Materialien herausgearbeitet, die zu diesem Bild passen: über hundert Jahre altes Eichenholz für die Holzdecks, Stahl für die Einfassung der Wassergräben, Belgischer Klinker für die Pflasterflächen. Getüftelt wurde bis ins kleinste Detail, etwa bei der Farbgebung für die Einfassung der Wassergräben. Da sich bei Stahl das Wasser entsprechend verfärbt, wurden verschiedene Pulverbeschichtungen und Lackierungen für die Stahlkanten der Becken ausprobiert. Bei einem Leuchtenhersteller fand man schließlich die geeignete Oberflächenbehandlung für alle Stahlelemente im Außenbereich. So ist die Szenerie bis ins kleinste Detail durchdacht. Natursteinobjekte am Wasserbecken und an der Feuerstelle runden das Bild der „alten Schmiede“ ab. Dort würde ich abends gerne beim flackernden Schein des Feuers sitzen und diese perfekte Inszenierung in Ruhe betrachten. Ich hätte dabei gern ein Glas Rotwein in der Hand. Petra Pelz
Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten- u. Landschaftsarchitekten BDLA
GÄRTEN DES JAHRES
oben: Steinkunst: Am schwarzen Naturstein sind die Seiten nicht glatt poliert, sondern nur geschliffen. So wirkt es, als würde das Wasser an ihnen hoch spritzen. unten: Kunst unter sich: Mehrstämmiger Eisenholzbaum (Parrotia persica) und ein abstraktes Kunstobjekt aus Cortenstahl.
22 23
PLAN
1 Schmiede 2 Holzdeck unter Bestandsbuche 3 Großbaumpflanzung 4 Wassergraben 5 Feuerstelle
„Wegen der Lage im historischen
Gleichzeitig schaffen die Großbäume Pri-
Stadtkern suchten wir nach einem passen-
vatsphäre, indem sie Einblicke von der
den Thema. In zahlreichen Planungsrun-
umliegenden, bis zu fünfstöckigen Bebau-
den mit Bauherr und Architekt wurde das
ung verhindern. Kleinere, aber feine Ge-
Bild einer alten Schmiede entwickelt“,
hölze wie der mehrstämmige Eisenholz-
berichtet Garten- und Landschaftsarchi-
baum (Parrotia persica) ergänzen die gro-
tekt Niels Blatt. Dieses Thema zieht sich
ßen Solitäre. Eiben-Bienenkörbe (Taxus
als roter Faden durch die gesamte Garten-
baccata), als Hochstamm gezogen, kaschie-
gestaltung. Elemente wie die Kunstgebilde
ren eine weiße Sichtschutzwand, die einen
aus rostigem Stahl oder die Wassergräben
öffentlichen Parkplatz ausblendet. Rhodo-
passen folgerichtig in dieses Bild. Zwar ist
dendren 'Cunningham‘s White', kombi-
die „Schmiede“ ein Neubau, sie besteht
niert mit Hortensien (u.a. Hydrangea pa-
aber zu 90 % aus Altmaterialien, aus his-
niculata 'Little Lime'), leuchten mit ihren
torischen Ziegeln und Dachpfannen und
großen weißen Blüten in der Kulisse. An
aus Altholz für Balken und Dachstuhl.
den halbschattigen Gehölzrändern fühlen
GRÖSSE DES GARTENS
ca. 4000 m 2 Grundstückanteil, der umgestaltet wurde PLANUNGSBÜRO
Horeis+Blatt Partnerschaft mbB, Garten u. Landschaftsarchitekten BDLA
sich Echter Wurmfarn (Dryopteris filixmas), Wald-Geißbart (Aruncus dioicus) und
AUSFÜHRUNG
Verbindung zum bestehenden Haupthaus
Prachtspiere (u.a. Astilbe Arendsii Hybride
zu schaffen, ging es zunächst einmal ans
'Brautschleier') wohl. Insgesamt wählte
„Aufräumen“. Abgängige Gehölze kamen
Niels Blatt Pflanzen aus, die mit dem Halb-
aus dem Garten ebenso wie unpassende
schatten bzw. Schatten unter den Baum-
Quathamer Gartenund Landschaftsbau GmbH
Koniferen, etwa eine Serbische Fichte (Pi-
veteranen klarkommen, wintergrün sind
cea omorica), Modebaum der 60er-Jahre.
und überwiegend weiß blühen.
Der wertvolle alte Baumbestand aus mäch-
Untermalt wird das Bild der „alten
tigen alten Rot-Buchen (Fagus sylvatica)
Schmiede“ von Wassergräben, in denen sich
und Hainbuchen (Carpinus betulus) blieb
die Gartenbilder spiegeln. Damit die Illu-
erhalten. Weiße Hainsimse (Luzula nivea),
sion auch bis ins kleinste Detail stimmig
eine heimische Waldstaude, bedeckt den
wirkt, muss das Material ins Bild passen.
Boden unter den Hainbuchen und um-
Die Wahl fiel deshalb auf Stahl für die Ein-
schmeichelt die knorrigen Stämme mit
fassung der Wassergräben und Belgischen
ihren feinen immergrünen Blättern und
Klinker für die Pflasterflächen, aus dem
federleichten Blütenbüscheln. Immergrü-
auch die „Schmiede“ gebaut wurde. Für das
ner Strauch-Efeu (Hedera helix 'Arbores-
befahrbare Großsteinpflaster mit Rasenfu-
cens'), auf markante Ecken gesetzt, ver-
ge wurde lange nach geeignetem Material
vollständigt die Szenerie. Den schönen
gesucht. „Schließlich haben wir gebrauchte
alten Baumbestand ergänzen sieben Groß-
Steine bekommen, die lange in einem Hafen
bäume mit einem Stammumfang von mehr
lagen“, berichtet Niels Blatt. Auch für die
als 60 cm, vor allem Solitär-Linden (Tilia
Holzdecks gestaltete sich die Suche nach
cordata) und -Eichen (Quercus palustris),
historischem Material schwierig – endlich
die den Parkcharakter wiederherstellen.
gelang es dem Gartenarchitekten, über hunNatursteinobjekte am Wasserbecken runden das Bild der historischen Szenerie ab. Auf sie kann man sich setzen und die Füße ins Wasser halten. Aus dem gleichen
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Naturstein (Nero Zimbabwe) sind auch die Bruchsteinwürfel an der Feuerstelle. Die Steinkünstler (Naturstein Wolf, Lübeck)
1
haben diese scheinbar weich und rund gestaltet und trotzdem die Sprengungen, 2
Bohrlöcher und Kanten gelassen. Es ist das Archaische des Steins, des Metalls, des Feuers, was automatisch die richtigen Assoziationen weckt. Sitzt man dort im Dun-
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Norddeutschland
Bevor sich Niels Blatt daran machen
dert Jahre altes Eichenholz aufzustöbern.
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LAGE DES GARTENS
konnte, ein passendes Gartenbild und die
3
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1. PREIS
keln am prasselnden Feuer, dann ist die Illusion der „alten Schmiede“ – mitten in der Innenstadt – perfekt.
FOTOGRAFIE
Ferdinand Graf Luckner
„Der Garten schafft es, die Gebäude zu verbinden und unterschiedliche ‚Räume‘ mit verschiedenen Nutzungsschwerpunkten auszubilden.“ NIEL S BL AT T
D
Die schönsten Privatgärten im deutschsprachigenRaum in einem Bildband vereint: Im Zuge des Wettbewerbs „Gärten des Jahres 2022“ hat eine renommierte Fachjury wiederholt die kreativsten Gartenprojekte des Jahres gekürt. Die Bandbreite der Gartenund Landschaftsarchitektur zeigt sich in den 50 ausgewählten Privatgärten in ihrer beeindruckenden Vielfalt. Inspirierende Fotos werden ergänzt durch detaillierte Angaben zu den Konzepten, exklusiven Einblicken von Landschaftsarchitekten und Gartenplanern sowie den ausgezeichneten Lösungen des Jahres. Ohne Zweifel ein unentbehrliches Buch für alle Gartenliebhaber, Gartenbesitzer und Gartenplaner! •
Die schönsten Privatgärten der besten Gartenplaner im deutschsprachigen Raum
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Angaben zu Produkten, Herstellern und ausgezeichneten Lösungen
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Ideengeber für alle, die einen Garten planen oder umgestalten möchten