Vom Glück mit Katzen zu wohnen

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vom

Glü c k  m it  Katz e n zu wohnen Maike Grunwald Fotos von Anja Hölper


Inhalt 6 10

4 | Inhalt

Vorwort Kerstin Gier, Schriftstellerin

mit Katze Mim und Kater Merlin

18

Markus Knüfken, Schauspieler

26

Dédé Moser, Künstlerin

34

Zoë Beck, Schriftstellerin

42

Via Lewandowsky, Künstler

48

Edita Malovčić, Schauspielerin und Musikerin

54

Rosina Wachtmeister, Künstlerin

64

Barbara Dickmann, Journalistin

70

Hans Heller und Ehefrau Barbara Koch, Schauspieler und Künstlerin

mit den Katern Jackson und Elvis

mit den Katzen Birdie und Bogey, Kater Blacky und den Streunern mit Katze Mieps und Kater Oscar mit Katze Frau Krupp

mit den Katzen Charly und Pixie sowie Kater Denzel mit ihren 30 Straßenkatzen mit Katze Cinderella

mit Kater Johnny und Katze Mimi


78

Tina Szuggar, Agenturinhaberin

88

Reinhard Michl, Künstler

96

Gudrun Wurlitzer, Architektin

104

Cora Stephan, Schriftstellerin

112

Anna Jill Lüpertz und Ehemann Markus Keibel, Galeristin und Künstler

122

Beate Teresa Hanika, Schriftstellerin

130

Federica de Cesco, Schriftstellerin

138

Swantje Henke, Schauspielerin

146

Oscar Ortega Sánchez und Uta Hansen, Schauspieler und Schauspielagentin

154

Wohn- und Wohlfühltipps von Birga Dexel, Katzentherapeutin

156

Unsere Katzenfreunde, Tipps und Adressen

160

Impressum und Dank

mit Katze Bali und Kater Hugo mit Kater Anton

mit Kater Charlie und Katze Rita

mit den Katzen Bisou und Bougie sowie Kater Nikita mit Katze Nina und Kater Balou

mit Katze Mimi und dem Kater namens Kater mit Katze Ninja

mit den Katern Ringo und Jaro

mit den Katzen Ayse, , Zizou und Chula

Inhalt | 5


Via Lewandowsky, K端nstler

Installationen auf hohem Niveau

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Frau Krupp gehört zu jenen, die von sich behaupten können: Ich habe meinen eigenen Catwalk. Denn Frau Krupp ist eine Katze, die gerne zwischen den Welten wandelt. Und damit sie dies jederzeit tun kann, hat der international bekannte Künstler Via Lewandowsky exklusiv für sie eine Installation kreiert: ein langes Holzbrett, das die Feuerleiter außen an der Backsteinwand des einstigen Fabrikgebäudes mit dem Balkon seines Lofts verbindet – den Catwalk. Er führt von der Außenwelt zu der Hightech-Katzenklappe, die ausschließlich Frau Krupp Zugang gewährt, dank eines integrierten Sensors, der ihren implantierten Chip erkennt. Oft muss auch eine Maus diesen Weg zurücklegen, im Maul von Frau Krupp. Meist wird das Nagetier von Mirjam Wittmann, der Lebenspartnerin des Künstlers, gerettet und wieder in die Welt außerhalb des Lofts gebracht: in die Industrieromantik der ehemaligen Uniformwerkstatt der preußischen Armee in Berlin-Moabit, erbaut aus rotem Klinker vor dem Ersten Weltkrieg. Der alte Exerzierplatz ist heute ein Park, der Trümmerhaufen aus dem Zweiten Weltkrieg ein Rodelberg. Viele erfolgreiche Künstler ha-

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ben sich auf dem Fabrikgelände angesiedelt, und damit viele Katzen – daher der Sensor an der Katzenklappe, „sonst kommen die alle hier rein“, so der Foto-, Objekt- und Konzeptkünstler. Drinnen, das ist ein anderes Universum: virtuelle Räume, eingerichtet mit Fragmenten verschiedener Installationskunstwerke, gegenständlichen Kommentaren, absurd erscheinenden Objekten, ironischen Verweisen. Jedes Ding wirft Fragen auf. Nicht immer ist klar, ob etwas Möbel, Deko oder Kunst ist, sinnfrei oder mit einer praktischen oder symbolischen Bedeutung – meist ist es von jedem ein bisschen. „Nichts ist allein wegen seiner Form hier, alles hat eine Geschichte“, sagt Via Lewandowsky über seine Synthese aus Atelier, Showroom und Wohnung. Das beginnt schon mit der Architektur des Lofts, das der gebürtige Dresdner vor zehn Jahren im Rohzustand kaufte, ohne Heizung und Strom, und in nur drei Monaten ausbauen ließ. Büro, Wohnzimmer, Esszimmer, Küche und Werkstatt sind im offenen Wohnkonzept der Halle auch ohne Wände klar erkennbar. Drei Türen führen zu drei weiteren Räumen, abgetrennt durch eingezogene Wände: Schlafzimmer,


Bad und Mirjams Büro. „Bei der Architektur des Badezimmers habe ich mich selbst ironisch eingebracht“, erklärt Via Lewandowsky. „Die Tür steht für meine Nase und das Fenster daneben, das einen Durchblick zwischen Bad und Hauptraum erlaubt, für mein sehendes Auge.“ Dass der Künstler auf dem anderen Auge praktisch blind ist, hat der Lyriker Durs Grünbein 1996 in einem Gedicht thematisiert. Ein Megafon auf dem Fensterbrett gibt in unregelmäßigen Abständen ein Räuspern von sich. Auf dem Bücherregal entstehen kafkaesk auf- und absteigende Zahlen auf einem Wartezimmerzähler, einst Teil einer Installation im Jüdischen Museum Berlin. „Die Poesie des Zufalls“, erklärt der Künstler mit rätselhaftem Lächeln. Frau Krupp bewegt sich ungezwungen zwischen den Absurditäten. Ihr Fressnapf steht auf einem durchsichtigen Schild mit der weißen Aufschrift „Na, Bravo“, ein Relikt aus einer Soundinstallation des Künstlers vor dem Berliner Schlossplatz. Jetzt schützt die Unterlage das schöne Industrieparkett aus Eiche, neu verlegt im Fischgrätmuster, das sämtliche Räume einschließlich des Badezimmers ziert.

Links: Blick quer durch das Loft in Berlin-Moabit. Wo einst preußische Uniformen hergestellt wurden, (ent-)steht heute Kunst. „Viele meiner Projekte konzipiere ich am Schreibtisch“, sagt Via Lewandowsky. Mitte: Frau Krupp auf einem der simplen Stapelstühle, die Mirjam beigesteuert hat. Ein Großteil der Einrichtung stammt aus Vias Projekten, so der Marmortisch aus der In­ stallation „Teuflischer Pakt“. Rechts: Geschmeidiges auf Stahl. Frau Krupp präsentiert sich als Teil einer Spontan-In­ stallation mit einem Baseballschläger aus Latex.

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Als Frau Krupp sich satt gefressen hat, legt sie sich auf den Werkstatttisch aus Stahl, weich hingegossen, wie es nur Katzen können. Neben ihr: ein Baseballschläger aus holzfarben bemaltem Silikon mit einem Knoten drin. Ein Ende fließt über den Rand des Tischs, wie Dalis berühmte Uhr. Beides zusammen – die Katze, von Natur aus geschmeidig, und das Objekt, das sich weigert, starr zu sein, wie es sich eigentlich gehört – wirkt wie eine neue Installation. „Kruppi“, die Künstlerin, illustriert so die Essenz des Lofts: voller moderner Kunst und absurder Überraschungen – und gleichzeitig gemütlich. Denn trotz aller Industriestil-Elemente, wie den Stahlträgern an der Decke, der Fabrikuhr an der Wand, dem Lastkran über dem Schreibtisch, herrscht eine sehr angenehme wohnliche Atmosphäre, zu der Frau Krupp natürlich beiträgt. „In diesen unpersönlichen, sterilen, unterkühlten Lofts, wie sie seltsamerweise besonders bei Künstlerinnen beliebt sind, fühle ich mich nicht wohl“, erklärt Via Lewandowsky. „Hier lässt sich überall Stimmung erzeugen, jedes Licht lässt sich dimmen.“ Die sanften Töne des Parketts korrespondieren mit dem warmen Rot der De-

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cke aus Ziegelstein, finden sich wieder an der hölzernen Küchenplatte und den Holzstühlen an dem Marmortisch von Angelo Mangiarotti. „Das sind ganz normale Nachkriegsversammlungsstühle aus dem Ruhrpott, Stapelstühle“, schwärmt Frau Krupps Bediensteter. „Ich mag ihre eigenwillige Form. Da sieht man: Es muss nicht immer ein Designerstuhl sein, so eine Merkwürdigkeit tut es auch.“ Die Stühle hat seine Lebensgefährtin mitgebracht wie auch den bequemen Cassina-Liegesessel Wink von Toshiyuki Kita und zahlreiche feminine Kleinigkeiten: die Muschel im Bad, selbst ertaucht in Thailand, die Ganesh-Götterstatue, die Rosenthal-Teekanne und die Obstschale aus gemasertem Wurzelholz. „Mirjam tut immer so, als ob sie hier keine Möbel hat, dabei unterwandert sie heimlich die Einrichtung“, sagt Via Lewandowsky mit einem betont strafenden Blick auf seine Freundin, während er sie in den Arm nimmt. Wer das System wirklich heimlich unterwandert hat, ist wohl Frau Krupp. Vor drei Jahren lief sie dem Paar in der nahe gelegenen Kruppstraße zu. Der Vielreisende wollte eigentlich kein Haustier halten, aber seine Freundin be-


stand darauf – auch wegen ihrer wunderschönen Augen. Via Lewandowsky konnte sich der weiblichen Verschwörung nicht entziehen, behielt die Zugelaufene und benannte sie nach dem Ort ihrer Begegnung. Heute freut er sich jeden Tag über sie, die Loft-Katze mit dem Industriellen­ namen.

Darum ist Frau Krupp besonders ❙ Sie

ist die einzige Katze, die im Tölt läuft, der speziellen Gangart der Islandpferde. ❙ Beim Schlafen hält sie sich die Augen zu und schnarcht. ❙ Oft lässt sie die Zunge heraushängen, das sieht so süß und absurd aus. ❙ Sie geht mit uns ins Bett und steht mit uns auf. ❙ Sie hört aufs Wort und begleitet uns beim Spazierengehen. Manchmal denke ich: Gleich bellt sie uns an. ❙ Sie ist tollpatschig und verträumt. ❙ Sie ist unser Seelentröster.

Links: Frau Krupp in Mirjams Büro. Die Fotografien stammen aus Via Lewandowskys Reihe „Never Been There“, inspiriert von Albert Schweitzers Buch „Zwischen Wasser und Urwald“. Oben: Ganz entspannt ... Im Schlafzimmer gönnt sich die kleine Zugelaufene eine kreative Pause. Ihre Krallen sind nur sichtbar, wenn sie sich genüsslich streckt: Sie wetzt sie immer noch draußen.

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Edita Malov˘ci´c, Schauspielerin und Musikerin

Mit eleganten Wirbelwinden unter einem Dach

48 | Edita Malov˘ci´c mit Pixie, Charly & Denzel




Graziös wie ein Balletttänzer schreitet Denzel auf uns zu, dann streichen uns Pixie und Charly um die Beine. „Meine Katzen sind kontaktfreudig“, sagt Edita Malovc˘i´c, als sie uns herzlich in ihrer Wiener Dachwohnung begrüßt. „Sie haben eine plauderhafte Natur, typisch für Orientalen. Das ist eines der Dinge, die ich so an ihnen mag.“ Beim Kaffeetrinken in der lichtdurchfluteten Küche macht es sich Denzel gleich auf meinem Schoß bequem. Mit seinen riesigen Ohren, der schmalen Gestalt und den strahlend grünen Augen ist der Orientalisch-Kurzhaar-Kater in der Farbe Ebony eine außergewöhnliche Erscheinung.

„Ich habe ihn auf einem Foto einer Züchterin in Deutschland entdeckt, als ich für unsere Charly einen Mann suchte“, erzählt die Schauspielerin, die unter dem Künstlernamen Madita auch als Singer-Songwriterin erfolgreich ist. Charly, die sanfte Siamkatze mit den leuchtend blauen Augen, war von Denzel angetan. Das Ergebnis: ein Wurf süßer Siamkätzchen und grünäugiger Orientalen. Die Jungen gab Edita ihrer Mutter und ihrem Bruder, bis auf eines: die kleine Siamesin Pixie blieb. Nun tobt eine dreiköpfige Katzenfamilie durch die große Wohnung am malerischen Spittelberg, in der Edita seit zwei Jahren mit ihrem zehnjährigen Sohn lebt. Das neu ausgebaute Dachgeschoss in dem denkmalgeschützten Haus aus dem 18. Jahrhundert ist für sie die ideale Mischung aus moderner Substanz und nostalgischem Flair. „Mein Leben lang habe ich in Wiener Altbauten gewohnt – wunderschön, aber dunkel und kalt!“ Die 35-Jährige liebt Wärme, genau wie ihre Katzen. „Ab 23 Grad fühle ich mich wohl. Das liegt sicher an meinem südländischen Blut“, sagt die gebürtige Wienerin mit den serbo-bosnischen Wurzeln und dem ansteckenden Lachen. „Die Räume sind so hell, dass ich manchmal mit Sonnenbrille frühstücke. Das viele Licht macht gute Laune und gibt mir Energie.“ Wie auf Stichwort rast das Katzentrio fröhlich um die Ecke. „Sie sind sehr aktiv“, erklärt die Schaupielerin, die im Hamburg-Tatort mit Til Schweiger die Staatsanwältin spielt. „Wenn sie abends mit unglaublichem Speed he­ rumsausen, fegen sie mir schon mal sämtliche Deko herunter. Seht ihr das da?“, fragt sie und zeigt auf einen wirren Berg bunter Tücher auf dem Wohnzimmerboden. „Das war mal ein Sitzkissen. Ich habe es selbst geknüpft, eine

Links: Edita liebt ihre helle Dachwohnung in Wien. Abends zaubern die Dachschrägen dank vieler Stehlampen interessante Schatteneffekte hinein. An der Wand hängen Babyfotos ihres Sohnes neben alten Familienbildern aus Ex-Jugoslawien. Oben: Die Schauspielerin mit ihren drei Wirbelwinden im Schlafzimmer. Der Schriftzug „Amour“ ist mehr als nur Dekoration: „Liebe ist ein guter Leitfaden, um durchs Leben zu gehen.“

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langwierige Handarbeit.“ Die Katzen haben es auseinandergespielt. „Macht nichts, ich knüpfe es einfach noch einmal.“ Ähnlich entspannt reagiert sie, wenn die drei Wirbelwinde, deren Spielzeug überall herumliegt, vor unseren Augen ungeniert die Möbel malträtieren. Dabei steht ihnen neben dem großen, gern genutzten Kratzbaum im Flur auch ein Naturbaum zur Verfügung: eine junge Linde, die Madita ihren Katzen vom Fuß des Schneebergs mitgebracht und ins Wohnzimmer gestellt hat. Die Einrichtung, eine lässige Kombination aus Do it yourself, modernen skandinavischen Möbeln, Vintage- und Flohmarktfundstücken, passt zu Editas Lebensgefühl. Das Spannungsfeld zwischen aktuell und retro findet sich auch in ihrer Musik wieder, in der sie Electronic mit traditionellen Jazz-Elementen verbindet. „Ich mag den schlichten skandinavischen Stil, gleichzeitig liebe ich nostalgische Möbel aus den Dreißigern, Fünfzigern, Siebzigern.“ Die meisten Vintagestücke stammen vom Trödler. „Teure Designerstücke würden nicht zu mir passen, ich komme aus einfachen Verhältnissen und fühle mich meinen Wurzeln verbunden“, sagt sie. „Außerdem bin ich gern auf der Suche und finde schöne Dinge.“ Da es ihr schwer fällt, sich wieder von ihnen zu trennen, hat sie einen Pakt mit Freunden geschlossen: „Wir verleihen unsere Möbel untereinander auf unbestimmte Zeit. Dieser 70er-Jahre-Sessel zum Beispiel gehört einer Freundin, sie hat dafür einen schönen 50er-Jahre-Schrank von mir, der nicht in diese Wohnung mit den schrägen Wänden passte.“ Der Umzug in die Dachwohnung war für Edita eine Chance, „mich zu erziehen und die Einrichtung zu reduzieren: weniger Möbel, weniger Farben, lieber einzelne Akzente setzen, Klarheit schaffen – man sagt ja, dass in einer aufgeräumten Wohnung auch die Gedanken geordnet sind“. Als Musikerin, die zu Hause komponiert, aber auch viel unterwegs ist, sei ihr dies besonders wichtig. „Meine Wohnung ist mein Rückzugsort, mein Anker und mein Hafen.“ Ein Hafen, der durch die Katzen erst richtig gemütlich wird, auch wenn sie die Ordnung oftmals sabotieren. Mit Samtpfoten zu wohnen bedeutet für Edita hohe Lebensqualität. „Die positiven gesundheitlichen Auswirkungen sind ja erwiesen, zum Beispiel, dass Katzen streicheln den Blutdruck reguliert.“ Noch wichtiger ist ihr aber die enge Verbundenheit mit den Tieren. „Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, zeigen sie mir, dass sie mich bedingungslos lieben. Das ist einfach wundervoll.“

Denzel, Charly & Pixie – mein wildes schönes Trio ❙ Jede

Katze ist individuell: Denzel ist der Schüchterne, Verschmuste, Charly die Mütterlich-Ausgleichende und Pixie die Freche, Mutige, der Punk in der Fraktion. Manchmal kabbeln sie sich. Aber sie lieben sich, kuscheln und quetschen sich gern zu dritt in einen Korb. ❙ Ihre Eleganz ist faszinierend, die hätte ich gern als Frau. Denzel nennen wir auch Nurejew, nach dem berühmten Tänzer. ❙ Äußerlich gefällt mir das Schlanke, Definierte, dass man die Struktur der Muskeln und Knochen erkennt. Das mag ich auch bei Menschen. Außerdem liebe ich alle Tiere mit großen Ohren! ❙ Sie sind einerseits sehr gesellig, andererseits unabhängig. Darin finde ich mich wieder. ❙ Ich denke, dass man Tiere auch Tiere sein lassen muss. Aber bei dieser Bande fällt es mir schwer, sie nicht zu vermenschlichen, so stark ist die Verbundenheit. ❙ Meine Katzen dürfen fast alles, es gibt nur zwei Regeln: Wenn ich Essen zubereite, ist die Küchenanrichte tabu. Und nachts lasse ich sie nicht mehr in mein Bett, seit sie mich beim Toben verletzt haben. Nicht mit Absicht, sie behandeln mich eben wie ihresgleichen, was ja auch schön ist. Aber wenn ich schlafen will, ist Schluss. ❙ Katzen kann man sehr wohl erziehen. Untereinander haben sie ja auch eine Rangordnung, die allerdings wechseln kann. Aber hier im Haus bin ich der Boss, und dafür kämpfe ich auch.

Links oben: Im Zimmer des zehnjährigen Sohnes. Über dem Bullerbü-Bett im skandinavischen Design verwandelt sich ein frühes Computerspiel in ein Kunstwerk. Links unten: Editas Katzen sind neugierig, aktiv und immer dabei. Den jungen Lindenstamm zum Klettern hat die Schauspielerin in einem Wald gefunden.

Edita Malov˘ci´c mit Pixie, Charly & Denzel | 53


Rosina Wachtmeister, KĂźnstlerin

Im Wundergarten der Mosaiken

54 | Rosina Wachtmeister mit ihren 30 StraĂ&#x;enkatzen




Tomaso, Micia, Nerone und die anderen Straßentiger warten ungeduldig auf Rosina Wachtmeister. Die Künst­lerin, deren Name durch ihre stilisierten Katzenmotive zur Marke geworden ist, hat alle Streuner der Umgebung adoptiert. In dem malerischen Bergdorf Capena bei Rom hat sie ein Paradies geschaffen: für sich, die Katzen, viele andere Tiere und einen großen Kreis von Freunden. Durch eine unscheinbare Tür in einer alten Steinmauer betreten wir den privaten Garten der Künstlerin, ihren giardino. Es ist eine magische, ganz eigene Welt, entworfen und erschaffen aus dem Nichts von der Hobby-Architektin, ihrer Familie und ihren Künstlerfreunden. Auf 40.000 mediterran bepflanzten Quadratmetern verteilen sich rund zehn mosaikverzierte Gebäude am steilen Berghang, manche nur für Tiere erbaut. Hunderte fantasievoll gestaltete, bunte Skulpturen, Reliefs, Brunnen, Säulen und Bänke verleihen dem Garten den Charme einer Traumlandschaft, eines Märchenlandes, vage inspiriert von Pablo Picasso, Gustav Klimt, Friedensreich Hundertwasser und Niki de Saint Phalle.

Links: Rosina in ihrem Atelier. In ihrem Haupthaus, in der ehemaligen Kirche San Michele Arcangelo, modelliert die Künstlerin ihre berühmten RosinaWachtmeister-Katzen und andere Figuren. Oben: Im Haus „San Sebastiano“. Es ist eines von rund zehn Gebäuden, die Rosina in ihrem Märchengarten nach eigenen Vorstellungen selbst gebaut, dekoriert und eingerichtet hat. Mit alten Materialien und Möbeln aus der ganzen Welt.

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58 | Rosina Wachtmeister mit ihren 30 StraĂ&#x;enkatzen


Vorbei an Blumentöpfen, Mosaiksteinsesseln, aus deren Lehnen Vogelköpfe wachsen, und einem der vielen Ziegenbockskulpturen ihres Enkels Battista Rea führt uns die steile Treppe hinab zur ersten torretta, dem „Katzentürmchen“. In der mit Spiegelmosaiken verzierten Küche füttert Rosina, wie sie von allen im Dorf liebevoll genannt wird, täglich die ängstlicheren Katzen, die sich an den anderen Futterstellen nicht durchsetzen können. Eine Reihe kugelrunder Vögel aus bunt glasierter Keramik blickt auf uns herab. „Im ersten Stock ist ein Schlafzimmer mit Bad für Gäste, die gerne eine Katze im Bett haben“, sagt die gebürtige Österreicherin und lacht. Während die Kätzchen noch fressen, treten wir durch eine der vielen schmiedeeisernen Pforten in das Revier der Vögel. Pfauen, Perlhühner, Reiher und Störche picken und scharren einträchtig neben Trauerschwänen, stolzen Haubenkranichen und gewöhnlichen Hühnern. Vier große weiße Pelikane stehen regungslos am Becken eines Zierbrunnens. Auf den ersten Blick wirken sie wie Plastiken zwi­schen der großen Katzenstatue im naiven Stil und den antik anmutenden Säulen. Als Rosina die kranken Vögel

Links: Im Kirschhaus. Die Stühle im Festsaal hat Rosina silbern oder golden gestrichen. Ein antiker französischer Schrank bietet einen eleganten Ausgleich zur barocken Pracht. Das Schaukelpferd im Obergeschoss ist mit Spiegeln beklebt. In der Küche schmücken türkische Lampen den Leuchter aus Österreich. Oben links: Schlafzimmer im Haus „San Sebastiano“. Für Freunde oder für Rosina, wenn sie in diesem Teil des Gartens schlummern möchte. Oben rechts: Keramiken einer Freundin bedecken den Esstisch im Haupthaus der Künstlerin. Den Leuchter hat Rosina bei einem Schrotthändler gefunden, repariert und mit Weinfurtner Glaskugeln behängt.

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von einem Wanderzirkus übernahm, konnten sie vor Schwä­che kaum stehen. Heute sind die Pelikane wohlgenährt und sorgen für fantastische Andekdoten. „Einer hat immer gerne ein Kätzchen im Schnabel herumgetragen, das sah ulkig aus“, erzählt die jung gebliebene 73-Jährige. „Dann hat er es verschluckt. Zum Glück hat er es sofort wieder ausgespuckt, dem Kätzchen ist nichts passiert.“ Nachts schlafen die Riesenvögel in ihrem eigenen Vogelhaus, das mit Weinfurtner Glas und eigens entworfenen Keramikkacheln in Pelikanform dekoriert ist. Für ihre anderen geflügelten Schützlinge hat die Künstlerin einen Traum in blau gestrichenem Holz erbaut. An der nächsten Pforte wird Rosina von fröhlichem Gebell begrüßt. Auch viele Hunde hat die großherzige Tierfreundin verletzt oder krank aufgelesen und gesund gepflegt. „Diese Pforte muss immer geschlossen sein, zur Sicherheit, auch wegen der Katzen“, ermahnt sie uns freundlich. Das Gurren der Turteltauben, von denen die Künstlerin etwa 400 umsorgt, mischt sich mit dem Summen der Insekten und dem leisen Rauschen des Zierfarns in der Septemberbrise. Bald stehen wir vor dem zweistöckigen „Kirschhaus“, benannt nach einem riesigen Obstbaum, der wohltuenden Schatten spendet. Es ist ein Haus für große Feste, Rosina hat es selbst gebaut, zusammen mit Freunden und Peppe, einem Maurer aus Capena, dem Vater ihrer zweiten Tochter. Obwohl das Paar längst getrennt ist, hilft er, wenn es etwas zu reparieren gilt. Oben: Ängstliche Streuner speisen getrennt von den dominanten Katzen in der mosaikverzierten Küche des ersten Katzentürmchens in Rosinas Garten. Rechts: Das große Vogelhaus ist eines der ersten Gebäude, die Rosina und ihre Freunde im giardino errichteten. Die Trauerschwäne, Kronenkraniche, Pfauen, Störche und Hühner sind gerettete Tiere, wie alle in Rosinas Garten.

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„Rosina baut ihre Häuser, wie sie ihre Katzen malt.“ Katzen, die Engelsflügel tragen, bilden den Mittelpunkt eines Mosaiks neben den Eingangsstufen aus CarraraMarmor. Die mächtige Haustür aus Teakholz, die immer offen steht, hat Rosina weiß gestrichen. Sie stammt aus Indien, wie auch die kunstvoll geschnitzten Türen im oberen Stock und die weißen Steinsäulen im Erdgeschoss. Die Empore, die sie stützen, ruht auf alten Balken eines Hauses aus Rosinas Heimat Österreich, der sie sich noch immer stark verbunden fühlt. Zwei mächtige Statuen wachen katzenhaft an der Marmortreppe im oberen Stock: ein Tiger und ein Greif. Paolo, Rosinas Händler des Vertrauens, hat sie aus Ägypten mitgebracht. Gesellschaft leistet ihnen ein altes Schaukelpferd aus Österreich, über und über mit kleinen Spiegeln beklebt. Ein Skylight aus zartbuntem Glas taucht die Szenerie in ein unwirkliches Licht. Dieses Deckenfenster ist der Ursprung des Hauses. „Rosina baut ihre



Häuser, wie sie ihre Katzen malt: Sie hat eine Idee, und dann baut sie das ganze Haus drumherum“, erklärt ihre Tochter Gabila. Durch eine mit Wein bewachsene Holzbrücke gelangt man auf das grasbewachsene Dach – ein Garten für sich mit fantasievollen Skulpturen und einem schönen Blick auf das Bergdorf gegenüber. Ein Ort, an dem man stundenlang verweilen kann. „Ich arbeite ja weniger als früher“, sagt Rosina. „Nun kann ich herumsitzen und nichts tun, genau wie meine Katzen.“ „San Sebastiano“ ist das einzige Haus im giardino, dessen Mauern schon standen, als Rosina 1974 mit ihren Künstlerfreunden nach Capena zog. Ein Brunnen aus dem 16. Jahrhundert und ein alter Weinkeller, in dem sie unter Schichten von Müll drei Etruskergräber fand, zeugen von ihrem Alter. Die Künstlerin richtete die Ruine in mediterranem Blau her: außen Kacheln aus Marokko, blau glasierte Keramikdachziegel aus dem Westerwald, im oberen Stockwerk eine Veranda mit orientalischer Loggia und blau gestrichenem Boden. Rosinas verspielter Mischstil aus Alt und Neu, Orient und Österreich macht auch dieses Haus zum Unikum. Hin-

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ter der grün gestrichenen Teakholztür aus Indien erwarten uns Biedermeier- und moderne Möbel, weiß gestrichene Stühle im Rokkokostil, an der Wand der Attersee von Gustav Klimt. „Die Leuchter an der Decke sind aus massiver Bronze, aber ich habe sie weiß angestrichen. Manche finden das barbarisch, ich finde es schöner so“, sagt die Künstlerin und lacht übermütig. Das hölzerne Schaukelkamel auf der Terrasse stammt aus Österreich, wie auch die Weinpresse mit eingeschnitzter Jahreszahl 1841, die Rosina in ein Bett umbaute. Die mosaikverzierte Küche unten geht türlos in den Garten über. Drinnen und Draußen verschmelzen in Rosinas Welt. „Katzen müssen frei sein“, ist das Credo der selbstbestimmten Dame, und fast könnte man meinen, sie spräche über sich selbst. Wilde Katzen begleiten uns auf dem Weg zum Hauptwohnhaus, in dem die Künstlerin auch ihr Atelier hat. Rosina hat es sich in einer aufgelassenen Kirche aus dem 15. Jahrhundert eingerichtet, im mittelalterlichen Ortskern, der rocca. „Als ich herzog, war es eine Ruine ohne Dach“, erzählt sie. „Das ganze Dorf war als unbewohnbar eingestuft, wegen Einsturz-, Erdrutsch- und Erdbebengefahr und aus hygienischen Gründen: Bis auf mittelalterliche Reste gab es keine Kanalisation.“ Obwohl unsicher war, ob sie bleiben konnten, richteten die Künstlerfreunde ihre Häuser her. Rosinas Wohnungskatzen, die sie aus Rom mitgebracht hatte, wurden zu Freigängern. Die Ruinen bekamen Dächer und wurden behaglich. Die Straßenkatzen, krank und halb verhungert, wurden endlich umsorgt. Das alte Dorf erwachte zu neuem Leben. Die ehemalige Kirche San Michele Arcangelo ist nun ein kunterbuntes Wohnhaus im einzigartigen Rosina-Stil: Oben eine große Dachterrasse mit fantastischem Blick, riesigen Kakteen, Mosaikbänken und Skulpturen im Schatten eines Pfefferbaums. Innen Weinfurtner Glaskugeln am Jugenstilleuchter, ländliche Möbel, mediterrane Bögen. Zwischen den Küchentöpfen lugen Dinosaurier hervor. Im Wohnzimmer steht eine riesige Kathedrale für Fische, die Rosina einst für ihr Aquarium getöpfert hat, dazu Figuren von Janosch. Die Wände schmücken Rosinas Bilder in goldfarbenen Holzrahmen, ein Poster von Tinguely, Originale befreundeter Künstler – und die arrangierten Einzelteile eines alten Cellos. Es ist eine bunte, fantasievolle Welt, jedes Haus, jeder Raum und jedes Stück so individuell wie Rosinas Streuner. „Das mag ich an Katzen: Dass jede anders ist, äußerlich und vom Charakter her“, sagt die Künstlerin und blickt lächelnd auf die Schar ihrer samtpfotigen Schützlinge. „Daher habe ich auch für jede Straßenkatze einen Namen erdacht, der genau zu ihr passt.“


Meine Katzen-Kolonie ❙ Ich

bin mit Katzen groß geworden. Als wir nach Capena zogen, war ich erschüttert vom Elend der Streuner. Drei alte Leutchen haben versucht, sich zu kümmern, aber sie waren zu arm. ❙ Mein erster adoptierter Kater in Capena hieß Serafino. Ich hatte ihn nach Serafina benannt, einer 101-jährigen Frau, der ich das Versprechen gab, mich nach ihrem Tod um ihn zu kümmern. ❙ Inzwischen sind die Katzen in Capena offiziell als geschützte Kolonie registriert. Als Verantwortliche bin ich für ihre Gesundheit zuständig und muss auch geradestehen, wenn sie einen Menschen kratzen. ❙ Fast alle Katzen sind kastriert, geimpft und gesund. Zwei Freundinnen helfen mir, sie einzufangen, wenn eine zum Tierarzt muss. Manchmal werden kranke Tiere bei uns ausgesetzt. In den Nachbardörfern sieht man noch viel Katzenelend. ❙ Ich füttere etwa 30 Katzen täglich an drei verschiedenen Stellen. Pro Jahr verbrauche ich etwa zwei Tonnen Katzen- und Hundefutter.

Links: Satt und zufrieden! Ein junger Kater ruht mit halb geschlossenen Augen in der italienischen Sonne. Oben: Rosina im Kreis ihrer Schützlinge. Die vitale Siebzigerin füttert sie täglich zu festen Zeiten. Ein gekrönter Fantasievogel aus der Rosina-Wachtmeister-Werkstatt beobachtet das Geschehen.

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Unsere Katzenfreunde Zoë Beck Nach einer Klavierausbildung und einem Literaturstudium in Deutschland und England begann Zoë Beck, Jahrgang 1975, ihre Karriere als Autorin und Übersetzerin. Erfolge feiert die Friedrich-Glauser-Preisträgerin u.a. mit ihren psychologisch versierten Thrillern wie „Das zerbrochene Fenster“ und „Das alte Kind“. Sie arbeitet für das Online-Feuilleton CULTurMAG und gründete ihren eigenen E-Book-Verlag CULTurBOOKS. Beck lebt mit ihren zwei Katzen in Berlin. www.zoebeck.net

Federica de Cesco Die Schweizer Schriftstellerin Federica de Cesco, geboren 1938 in Norditalien, ist vor allem durch ihre ausgezeichneten Jugendbücher bekannt. Sie wuchs mehrsprachig auf und lebte in verschiedenen europäischen und afrikanischen Ländern. Als 15-Jährige schrieb sie die Indianergeschichte „Der rote Seidenschal“, inzwischen ein Klassiker. Seitdem hat sie über 80 Bücher für Kinder und Erwachsene geschrieben, darunter „Spaghetti für zwei“, ein Standardtext in vielen Lehrbüchern. 1971 heiratete sie den japanischen Fotografen Kazuyuki Kitamura, mit dem sie heute in Luzern lebt. www.randomhouse.de

Barbara Dickmann Als erste weibliche Tagesthemen-Moderatorin wurde Barbara Dickmann 1979 schlagartig berühmt. Die mehrfach ausgezeichnete Journalistin, geboren 1942 in Oberschlesien, verdankt ihre Karriere einem Unfall, der ihr eine Laufbahn als Sportlerin unmöglich machte. Sie war u. a. Leiterin des Bonner Stern-Büros, Chefredakteurin der UFA und Redaktionsleiterin der ZDF-Sendung ML Mona Lisa. Heute ist die Bambi-Preisträgerin Dozentin an der Münchner Filmhochschule, der Bayerischen Akademie für Fernsehen und arbeitet als freie Moderatorin und Journalistin. www.barbara-dickmann.tv

Kerstin Gier Die Bestsellerautorin Kerstin Gier, geboren 1966 bei BergischGladbach, ist für ihre humorvollen Frauenromane bekannt, da­ runter „Männer und andere Katastrophen“ und „Die MütterMafia“. Die rund 40 Werke der DeLiA-Literaturpreisträgerin, die auch unter den Pseudonymen Jule Brand und Sophie Bérard schreibt, wurden in 27 Sprachen übersetzt. Mit der EdelsteinTrilogie „Rubinrot“, „Saphirblau“ und „Smaragdgrün“ wurde

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die Diplompädagogin auch als Jugendbuchautorin erfolgreich. 2013 erschien „Silber – Das erste Buch der Träume“, der Beginn einer neuen Jugendbuchreihe. Sie lebt mit ihrem Mann, Sohn und zwei Katzen bei Bergisch-Gladbach. www.kerstingier.com

Beate Teresa Hanika Nach ihrer Modeltätigkeit begann Beate Teresa Hanika, ge­ boren 1976 in Regensburg, eine Laufbahn als Fotografin und Schriftstellerin. Bekannt wurde sie durch ihr Jugendbuch „Rotkäppchen muss weinen“, das mehrfach ausgezeichnet wurde. Sie lebt mit Ehemann, zwei Kindern und der sechsköpfigen Familie ihrer Schwester Susanne Hanika auf einem Hof nahe ihrer Geburtsstadt. Unter den Pseudonymen Kristy und Tabita Lee Spencer schreiben die Schwestern gemeinsam die Mädchenfantasy-Romantetralogie „Dark Angels“. www.fischerverlage.de

Hans Heller & Barbara Koch Schauspieler Hans Heller, geboren 1957 in Soest, ist bekannt aus zahlreichen Rollen in Musical-, Theater-, Film- und Fernsehproduktionen, u. a. den Serien „Die Wache“ und „Medicopter 117“. Seine Frau Barbara Koch ist bildende Künstlerin, ein Schwerpunkt ihrer Arbeit sind Bilderreihen mit Herdentieren. Das Paar lebt mit zwei Katzen in Hamburg-Rahlstedt, wo die beiden ein Künstlerhaus mit Veranstaltungen und Malkursen betreiben. www.hans-heller.de, www.barbara-koch.eu

Swantje Henke Die 1971 in Hannover geborene Swantje Henke ist vor allem als Theaterschauspielerin bekannt. Am Berliner Ensemble arbeitete sie mit Christoph Schlingensief, war Ensemblemitglied des Wiener Burgtheaters und spielte u. a. am Schauspielhaus in Hamburg und an der Schaubühne Berlin. Im Fernsehen sah man sie im „Tatort“ und in Serien wie „Sperling“, „SK Kölsch“ und „Blutsbrüder“. Sozial engagiert sie sich für Tsunami-Waisen in Thailand, mit denen sie 2010 bei einem halbjährigen Aufenthalt Theater-Workshops veranstaltete. Ihre Tochter Karlotta kam 1999 auf die Welt. www.swantjehenke.de

Markus Knüfken Der Schauspieler Markus Knüfken, geboren 1965 in Essen, hat in mehr als 60 Kino- und TV-Produktionen mitgewirkt. Be-


kannt ist er u. a. durch Hauptrollen in Krimireihen wie „Tatort“ und „Polizeiruf 110“, Serien wie „Auf Achse“ und „Notruf Hafenkante“ sowie Kinofilmen wie „Bang Boom Bang“, „Das merkwürdige Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit“ und „Knockin’ on Heaven’s Door“. Seit 2003 lebt er mit seiner zweiten Frau Andrea Lion und ihrer Tochter Lona in Hamburg, 2008 kam Töchterchen Nele zur Welt. www.markusknuefken.de

keit erregte auch sein „Bombenteppich“ im Bundesministerium für Verteidigung in Berlin. Zu den ständigen Werken des preisgekrönten Künstlers gehören die Demokratieglocke auf dem Augustplatz in Leipzig, die Installation „Gallery of the Missing“ im Jüdischen Museum Berlin und sein Blog auf www.vialewandowsky.de.

Anna Jill Lüpertz & Markus Keibel Als Tochter des Malers Markus Lüpertz und der Galeristin Jule Kewenig ist Anna Jill Lüpertz, geboren 1969, eine der innovativsten und aktivsten Galeristinnen der Berliner Kunstszene. Ihre Tätigkeit als Kuratorin, Projektraum-Leiterin, Kunstberaterin und Kunsthändlerin vereint sie in dem Label AJLart, einer virtuellen Galerie mit mehreren, oft örtlich wechselnden Projekträumen. Ihr Ehemann, der Künstler Markus Keibel, Jahrgang 1964, arbeitet mit den Formen Malerei, Fotografie und Objekt. www.ajlart.com, www.markuskeibel.com

Die österreichische Schauspielerin Edita Malovc˘ic´, geboren 1978, hat seit ihrer ersten Hauptrolle in dem mehrfach ausgezeichneten Film „Nordrand“ in zahlreichen Kinofilmen mitgewirkt, darunter „Berlin is in Germany“, „Vier Minuten“, „Zweiohrküken“ und „Der Knochenmann“. Im Fernsehen war sie u. a. in „Kommissar Rex“, „Medicopter 117“ und als Staatsanwältin im HamburgTatort mit Til Schweiger zu sehen. Unter dem Namen Madita ist sie als Singer-Songwriterin erfolgreich, im Musikstil Pop-JazzEletronic veröffentlichte sie u. a. die Alben „Madita“, „Too“, „Pacemaker“ und „Deluxe Edition/Flavours“. Sie lebt mit ihrem Sohn in ihrer Geburtsstadt Wien. www.madita.com

Via Lewandowsky

Reinhard Michl

Der 1963 in Dresden geborene Künstler hat in den Bereichen Objekt, Fotografie, Grafik, Text, Installation, Mixed-Media und Konzeptkunst internationalen Rang. Seine Werke wurden u.a. in Moskau, Wien, Rom, Budapest, New York, Los Angeles und auf der documeta in Kassel ausgestellt, besondere Aufmerksam-

Der Zeichner und Maler Reinhard Michl, geboren 1948 in Hausen/Niederbayern, ist einer der erfolgreichsten Kinderbuchillustratoren Deutschlands. Seine Bücher, darunter die Klassiker „Der Findefuchs“, „Es klopft bei Wanja in der Nacht“ und „Nils Holgersson“, sind auf der ganzen Welt beliebt und erhielten

Edita Malovc˘i´c

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zahlreiche Auszeichnungen. Für Erwachsene illustrierte er u.a. die Anthologie „Schnurren und Kratzen. Geschichten von Katzen“. www.reinhard-michl.de

kel, ein Irrtum“. Sie lebt mit ihren drei Katzen im Vogelsberg bei Frankfurt und im südfranzösischen Dorf Laurac-en-Vivarais. www.cora-stephan.de

Dédé Moser

Tina Szuggar

Die Tessiner Katzenkünstlerin Dédé Moser, Jahrgang 1936, lebt und arbeitet in ihrem Geburtsort Brione, hoch über dem Lago Maggiore. Ihre ausdrucksstarken Katzengemälde, -skulpturen und bemalten Steine sowie ihre Kalender sind international beliebt. Sie ist verheiratet und hat zwei Söhne. www.dedemoser.ch

Die Unternehmerin Tina Szuggar, geboren 1974 in Berlin, ist Geschäftsführerin der erfolgreichen Eventagentur „Szuggars Promotion Club GmbH“. 1999 gründete sie die Firma, die auf die bundesweite Vermittlung von Hostessen und anderem Servicepersonal für Events spezialisiert ist. Sie lebt mit ihrem Freund und den Katzen in der Nähe ihrer Agentur im Prenzlauer Berg in Berlin. www.szuggar.de

Oscar Ortega Sánchez & Uta Hansen Erst mit 24 Jahren entschied sich Oscar Ortega Sánchez, geboren 1962 bei Mannheim, für eine Schauspielausbildung. In Hamburg wurde der frühere Buchhalter von Jürgen Flimm entdeckt und war sechs Jahre Ensemblemitglied des Thalia-Theaters. Erfolge in Film und Fernsehen feierte der Sohn spanischer Gastarbeiter u. a. mit Rollen in „36 Stunden Angst“ und „Fußball ist unser Leben“. Seit 2008 ermittelt er mit Erol Sander für die Krimireihe „Mordkommission Istanbul“. Er und seine Lebensgefährtin und Managerin Uta Hansen leben mit drei Katzen in zwei Nachbarwohnungen im Hamburger Schanzenviertel. www.hansenmanagement.de

Rosina Wachtmeister

Cora Stephan

Die Diplom-Architektin, Mitglied der bekannten Musikinstrumenten-Herstellerfamilie, ist Geschäftsführerin der Wurlitzer Architekten GmbH mit Hauptsitz in Berlin. Gudrun Wurlitzers Geschäftshäuser, Kulturbauten und Wohnhäuser sind in ganz Deutschland verteilt, ihre Projektplanung erstreckt sich über Europa. Ihr Credo ist „Architektur ohne Verfallsdatum“ und sie schreckt auch vor dem Wort „pflegeleicht“ nicht zurück. www.wurlitzerarchitekten.de

Die Schriftstellerin und Publizistin Dr. Cora Stephan, geboren 1951 bei Osnabrück, schreibt unter ihrem ersten Pseudonym, Anne Chaplet, preisgekrönte Krimis und unter ihrem zweiten, Sophie Winter, die erfolgreichen „Filou“-Katzenromane. Unter ihrem wirklichen Namen hat die promovierte Politikwissenschaftlerin elf Sachbücher veröffentlicht, darunter „Angela Mer-

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Die Künstlerin Rosina Wachtmeister, geboren 1939 in Wien, ist international für ihre naiv-stilisierten Katzenmotive bekannt. Sie schmücken Poster, Taschen, Handtücher, Stifte und Geschenkartikel. Ihre Goebel-Figuren sind Sammlerobjekte. Heute kreiert und vertreibt sie mit ihrem Enkel Battista Rea und ihrer Tochter Gabila Musumeci auch große Skulpturen und Mosaikgartenbänke über ihre Website www.rosina-wachtmeister.de.

Gudrun Wurlitzer


Tipps und Adressen Einrichten & renovieren cat-on: Schöne Kratzmöbel aus Karton Stubentiger lieben Pappschachteln. Daher fertigt der Designer Martin Frank seine Katzenmöbel aus Recycling-Wellpappe. Die stabilen und gerne genutzten Kratz- und Ruhemöbel werden mit ungiftigem Kleber und Lebensmittelfarben in Berlin in Handarbeit hergestellt, auch nach individuellen Wünschen (z. B. Farbe, Muster). Formschön, nachhaltig, frei von Formaldehyd. Im Onlineshop gibt es außerdem handverlesenes Zubehör anderer Hersteller, z. B. Katzenspielzeug, Futternäpfe etc. www.cat-on.com Wohnblock: Klare Formen für Katzen und Bücher Die stilvollen Kratzbäume von Designer Oliver Kriege werden den Kratz- und Ruhebedürfnissen der Katzen genauso gerecht wie den ästhetischen Ansprüchen ihrer Halter. Dass Katzenfreunde meistens Bücher lieben, ist Teil des Konzepts. Das Modell „Reading Cat“ ist eine Kombination aus Bücherregal und Katzenbaum, das Modell „Retro“ ein reines Katzenmöbel. Farbgestaltung nach Wunsch. Made in Germany. www.wohnblock.com pet interiors: Designermöbel für Hunde und Katzen Die Objektmöbel für Katzen von Christel & Otto Meyer passen optisch gut in jedes moderne Wohnambiente. Der Schlafplatz „Rondo“, nominiert für den Designpreis der BRD, ist gleichzeitig Spiel- und Kratzmöbel. Die puristischen Katzenbetten sind mit orthopädischen Kissen ausgestattet. Alle Produkte werden in Deutschland handgefertigt. Halter von Katzen und Hunden finden hier Möbel für beide Lieblinge. www.pet-interiors.de stylecats: Holzmöbel im modernen Design Made in Hannover: Die hochwertigen Katzenmöbel von Anja Staege-Thylmann werden in Zusammenarbeit mit einer Traditionstischlerei hergestellt. Die Materialien stammen ebenfalls aus Deutschland: Holz mit kratzfester Beschichtung, Metall und zertifizierten, 100% natürlichen Textilien. Die Farben für die formschönen modernen Möbel können anhand von Farbmustern selbst gewählt werden. www.stylecats.de Super Volcano Cat Products: Individuelle Kratzbretter Katzen ziehen stabile Kratzgelegenheiten vor. Daher sind die formschönen Kratzobjekte des Engländers Carl Beardmore so gestaltet, dass sie fest an die Wand fixiert werden. Maßgeschneidert für jede Lieblingsecke. Die Kratzbretter werden in Berlin individuell in Handarbeit nach Auftrag hergestellt, auch im Wunschdesign. www.supervolcanocatproducts.org

Leben auf dem Lande: Renovieren für Katzen und Menschen Sanfte Instandsetzung alter Häuser, mit dem Wohl der Samtpfoten im Blick: Rudolf Westenberger hat u. a. das Haus seiner Freundin Cora Stephan in Südfrankreich zu neuem Leben erweckt. Vorher-Nachher-Fotos auf der Website. www.lebenaufdemlande.de Rosina Wachtmeister: Katzenhaftes für Haus und Garten Die phantastischen Gartenskulpturen und Mosaikbänke im Wohnporträt von Rosina Wachtmeister können in der Sparte „Wachtmeister Werkstatt exklusiv“ online bestellt werden. Jedes Stück ist ein Unikat, handgefertigt in Italien von der berühmten Künstlerin und ihrem Enkel, dem Keramiker Giovanni Battista Rea. Außerdem gibt es im Internetshop Möbel und Wohnbedarf mit den bekannten Katzenmotiven von Rosina Wachtmeister. www.rosina-wachtmeister-shop.de

Sachbücher & Ratgeber Bluhm, Detlef. Das große Katzenlexikon: Geschichte, Verhalten und Kultur von A–Z, Schöffling Dexel, Birga. Von Samtpfoten und Kratzbürsten: Meine Fälle aus der Katzenpraxis, Kosmos Verlag Götz, Eva-Maria. Wohnen mit Katze: Geschmackvoll – kuschelig – praktisch, Verlag Eugen Ulmer Schlosser, Heidi D. und Pürstl, Angelika. Katzenlust. Katzengeheimnissen auf der Spur, Cadmos Verlag Schroll, Sabine. Wenn Katzen Kummer machen. Verhaltensprobleme verstehen und lösen, Cadmos Verlag Vorbrich, Susanne. Das Wohlfühlbuch für Wohnungskatzen. Was Katzen sich wünschen, Cadmos Verlag Wehr, Barbara. Das Samtpfoten-Handbuch. Basiswissen für Katzenfreunde, Cadmos Verlag

Birga Dexel, Praxis für Tierberatung Birga Dexel bietet mit ihrem Team Verhaltensberatungen, Clickerseminare sowie Ausbildungen an. Auf ihrer Website finden Katzenhalter zahlreiche Expertentipps, u. a. zur katzen­ gerechten Einrichtung. www.tierberatungspraxis.de oder eine Email schreiben an: kontakt@tierberatungspraxis.de

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Katzen sind eigenständig, eigensinnig, eingebildet, einfach anders. Deshalb werden sie geliebt. Doch wie lebe ich als Katzenfreund stilvoll, gleichzeitig praktisch und komfortabel? Wie passen scharfe Krallen zu edlen Holzmöbeln? Maike Grunwald ging der Sache nach und traf dabei starke Persönlichkeiten. Prominente und leidenschaftliche Katzenbesitzer wie Schriftstellerin Cora Stephan, Schauspieler Oscar Ortega Sánchez, Galeristin Anna Jill Lüpertz, Illustrator Reinhard Michl und viele andere gewähren exklusive Einblicke in ihr Leben mit den Stubentigern und verraten ihre Geheimnisse. Anja Hölper fotografierte die Begegnungen. Entstanden ist ein Callwey Buch mit einzigartigen Wohnporträts.

Exklusive Einblicke in Wohnungen bekannter Katzenliebhaber wie Bestsellerautorin Kerstin Gier und Jugendbuchautorin Federica de Cesco, Schauspieler Markus Knüfken und Hans Heller sowie Künstlerin Rosina Wachtmeister u.v.m. Persönliche Porträts über Stubentiger und ihre bekannten Besitzer Kleine Geheimnisse sowie Tipps & Tricks von Tiertherapeutin Birga Dexel ISBN 978-3-7667-1996-6

,!7ID7G6-hbjjgg! www.callwey.de


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