WOHNEN MIT STIL Bei groSSen Sammlern und galeriSten zuhauSe
Craig Kellogg
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7 VORWORT Von Michael Bruno
9 EINLEITUNG
196 GALLERY BAC Carlos Aparicio, New York
Von Craig Kellogg
208 HEDGE GALLERY Steven Volpe, San Francisco
12 ALEXANDER STÜTZ Alexander Stütz, Berlin
218 INGRAO Tony Ingrao und Randy Kemper, New York
24 ASLI TUNCA Asli Tunca und Carl Vercauteren, Istanbul
232 J.F. CHEN Joel Chen, Los Angeles
36 AXEL VERVOORDT Axel und May Vervoordt, ’s-Gravenwezel, Belgien
248 JOHN SALIBELLO ANTIQUES John Salibello, Bridgehampton, New York
54 B4 20TH CENTURY DESIGN Kerry Beauchemin, New York
256 JOURDAN ANTIQUES Mady Jourdan, Paris
62 BLACKMAN CRUZ Adam Blackman, Los Angeles
270 LAWSON-FENNING Glenn Lawson und Grant Fenning, Los Angeles
74 BLACKMAN CRUZ David Cruz, Los Angeles
280 MAGEN GALLERY April und Hugues Magen, New York
86 CRISTINA GRAJALES GALLERY Cristina Grajales, Hudson Valley, New York
290 MONDO CANE Greg Wooten, Dutchess County, New York
96 DAVID GILL GALLERIES David Gill, London
300 RICHARD SHAPIRO ANTIQUES UND WORKS OF ART STUDIOLO Richard Shapiro, Los Angeles
106 DE VERA Federico De Vera, New York 118 DOWNTOWN Robert Willson und David Serrano, Los Angeles 130 ECCOLA Kathleen White-Almanza und Maurizio Almanza, Los Angeles 138 FLORENCE LOPEZ ANTIQUES Florence Lopez und Patrick Hernandez, Paris 148 FRÉMONTIER ANTIQUAIRES Patrick und Jo Frémontier, Carcassonne, Frankreich 164 GALERIE HALF Clifford Fong, Los Angeles 174 GALERIE PATRICK SEGUIN Patrick Seguin, Paris
318 Roark Modern Lisa Bowles, Sag Harbor, New York 328 ROBERT STILIN Robert Stilin, East Hampton, New York 340 T.C. DONOBEDIAN’S PARIS FLEA Tod Donobedian, San Francisco 348 TODD MERRILL ANTIQUES 20TH CENTURY Todd Merrill, New York 358 WEINBERG MODERN Larry Weinberg und Joan Michaels, New York 366 WRIGHT Richard Wright, Chicago 377 QUELLEN
184 GALERIE SAINT JACQUES Daniel Suduca und Thierry Merillou, Toulouse, Frankreich
381 BILDNACHWEIS
Im Eingang zeigen einige Stiche aus dem 18. Jahrhundert sächsische Könige und Thronfolger, beleuchtet von einer Lampe aus den 1960er-Jahren, die Hans-Agne Jakobsson für Markaryd entwarf. Der Tisch stammt aus dem Frankreich der 1940er-Jahre.
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Alexander Stütz Alexander Stütz, Berlin
Mit langjähriger Erfahrung im Rücken eröffnete Alexander Stütz 2008 seine Antiquitätengalerie. Er ist spezialisiert auf das Bauhaus und seine unmittelbaren Vorläufer, dann und wann nimmt er Highlights aus anderen Epochen auf. So kann es zu der unkonventionellen Kombination eines Louis-seize-Kanapees aus dem 18. Jahrhundert mit einer futuristischen Sputnik-Lampe kommen. Stütz’ Dreizimmerwohnung liegt in der Nähe seines Ladens im Berliner Stadtteil Prenzlauer Berg, im vierten Stock eines Altbaus aus der Gründerzeit mit den typischen Architekturverzierungen jener Zeit. Im Rahmen der umfassenden Renovierung entfernte er eingezogene Decken und mehrere Tapetenschichten. Bei seinen Interior-Aufträgen – darunter ein privates Anwesen in Potsdam, die Lounge eines Fußballstadions und ein Geschäft auf dem Kurfürstendamm – arbeitet er gern mit Tapete, privat aber wollte er „das raue Feeling des Unfertigen“. Die Wände wurden daher nur mit einem Gipsputz versehen, die verwendeten Farben sind von Farrow & Ball und aus seiner eigenen Produktlinie. Die Ausstattung der Wohnung, die Stütz mit dem Autor und Fernsehproduzenten Gerald S. Backhaus teilt, ist bestimmt von Möbeln, wie er sie auch zum Verkauf anbietet, sowie von Reiseandenken aus aller Welt und Erbstücken, etwa dem außergewöhnlichen geschnitzten Kruzifix aus dem 16. Jahrhundert. Abgesehen von den Erbstücken und seiner Sammlung von Meissener Porzellan sowie Stoffen, Schlüsseln und Schlössern könnte alles hier auch über seinen Laden an Interior-Kunden verkauft werden. Stütz fällt es sogar leicht, sich von seinen Besitztümern zu trennen, das Motto dafür entnimmt er dem Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse: „Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!“
Sessel und Stehlampe aus den 1970er-Jahren aus Deutschland. Der Karteischrank rechts ist ein typisches DDR-BĂźromĂśbel.
Im Esszimmer hängt ein Straßenspiegel über einem Konsoltisch aus den frühen 1930ern von J. Hagemann für Thonet.
Die Holzbank im Esszimmer stammt aus dem Wartesaal eines Bahnhofs in Birma um 1940. Im Wohnzimmer stehen ein d채nischer Sessel aus den 1950er-Jahren und ein Sofa nach eigenem Entwurf von St체tz.
Den Esstisch entwarf St端tz selbst, die Stapelst端hle stammen aus einem Theatersaal in Westdeutschland.
Aus dem frühen 17. Jahrhundert stammt die großformatige Radierung „Das Jüngste Gericht“ von Pieter de Jode d. Ä. Die Deckenlampe ist ein deutsches Modell aus den 1970ern.
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Metallschr채nke aus dem Baumarkt und ein Ohrensessel mit Bezugsstoff von Ian Mankin stehen im Schlafzimmer. Stehlampe aus den 1970ern.
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Ein Sekretär in Schwarz-Weiß aus Belgien, 1930er-Jahre.
Neben dem Ikea-Bett hängt ein seltenes Exemplar eines Blatts von dem Drucker Johann Zainer (1478). Die Koffer hat Stütz von seinen Großeltern geerbt.
Eine spanische Holzskulptur aus dem 17. Jahrhundert neben einem englischen Tisch aus dem frühen 19. Jahrhundert. Darauf sind einige Glasgefäße von Josef Hoffmann ausgestellt sowie ein altes Apothekerglas, ein englischer Kerzenleuchter aus dem 19. Jahrhundert, eine Glasschale aus der Ming-Dynastie sowie Stücke von heute.
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de vera Federico De Vera, New York
In den frühen 1990er-Jahren war die Galerie De Vera in San Francisco berühmt für ihre exquisite Auswahl an Muranoglas aus dem frühen 20. Jahrhundert. „Ich war verrückt nach Venini, aber das ist vorbei“, erinnert sich Federico De Vera. Auch sein Geschäft an der Westküste ist Vergangenheit. 2010 verlegte er seine Galerie in die Upper Eastside von Manhattan, eine Ergänzung der seit 2003 in Downtown existierenden Niederlassung. Für De Vera ist Anonymität wichtig. „Meistens halte ich mich in den hinteren Räumen der Galerie auf, in T-Shirt und Shorts“, erklärt er, „die meisten Kunden wissen gar nicht, wer ich bin.“ Dennoch haben Kunden wie Ronald Lauder, Paul Smith oder Bruce Weber das etwas düstere und sehr eigenwillige Reich von Objekten und Schmuck des gebürtigen Filipino für sich entdeckt. Sein gestalterisches Talent zeigt sich in Stücken wie einem exakt gearbeiteten Perlenhalsband, bunten Gemmen-Tropfen oder zarten Goldketten, die er für Hillary Clinton angefertigt hat. Unübersehbar auch seine dauerhafte Vorliebe für alte Elfenbeinarbeiten und dekorative Devotionalien, nicht selten aus der Kolonialzeit in Vietnam oder auf den Philippinen. Sein funktionales Apartment in New York präsentiert ähnlich sorgfältig konzipierte Objektarrangements, wie er sie für seine Geschäfte anlegt. Mit seinem Partner, dem Grafikdesigner Randy Saunders, lebt De Vera in einem ehemaligen Bankgebäude. Die vorhandenen ebenholzfarbenen Dielenböden gaben die Vorlage für die dunkle Wandfarbe. An strategisch günstigen Stellen – im Wohnzimmer und im fensterlosen Schlafraum – ließ er moderne, wandhohe Spiegel für einen erweiterten Raumeffekt anbringen. De Vera beschreibt, wie er und Saunders die Wohnung gemeinsam einrichteten. Scherzhaft sagt er: „Er war mein Boss, der Kunde.“ Sie arrangierten unterschiedliche Stühle um den Esstisch, darunter auch ein vermutlich originaler „Zig-Zag“-Stuhl von Gerrit Rietveld, und kauften eine Chaiselongue aus der Zeit der napoleonischen Feldzüge. Lange wurde über die Hängung der großformatigen Porträts diskutiert. Die Wohnung ist eine geheimnisvolle Oase der Ruhe, die von wohlmeinenden Fremden an der vollgehängten Wand bewacht wird.
Eine amerikanische Wachsbüste aus dem 19. Jahrhundert ist umgeben von der Porträtsammlung, die sowohl europäische Werke des 19. Jahrhunderts als auch zeitgenössische Gemälde von Künstlern wie Jenny Dubnau umfasst. Auf der metallenen Chaiseonlgue liegt ein moderner türkischer Teppich, der aus alten Überresten zusammengesetzt ist. Der Beistelltisch ist indisch und stammt ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert.
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Ein Schrank aus dem Directoire im Esszimmer mit einer Sammlung von venezianischem Glas, WedgwoodPorzellan, Vasen im Stil der rÜmischen Antike und aus Sèvres-Porzellan.
Eine Kollektion von emaillierten Kupfergefäßen von der Künstlerin June Schwarcz auf dem japanischen Couchtisch (frühes 20. Jahrhundert). Stehlampe von BDDW.
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Über dem modernen Esstisch mit Stahlplatte und originalem Gestell von Gregor Jenkin hängt ein tschechischer Kronleuchter aus den 1920ern. Neben dem Rietveld-Stuhl sind hier auch historische französische und tschechische Exemplare versammelt. 112
Ein amerikanischer Wandschrank aus dem frühen 20. Jahrhundert mit überwiegend römischem Glas und griechischer Keramik.
Den Stahlrohrtisch mit Glasplatte entwarf De Vera, die St端hle aus den 1930er-Jahren sind von Jacques Adnet.
Eine Fl端gelt端r aus dem 18. Jahrhundert teilt die Spiegelwand im Schlafzimmer.
Amerikanische und tschechische Gemälde aus den 1920ern und 30ern hängen über einer japanischen Tansu-Kommode aus dem 19. Jahrhundert. Die Glasglocke schützt gläserne Tierfigurinen aus den Wiener Bimini-Werkstätten (1920er-Jahre).
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An einem Wandhaken aus Deutschland, 19. Jahrhundert, h채ngt eine Reihe von Andenken.
Zur Einrichtung des Flurs gehÜrt ein einzigartiger Spiegel mit einem teils lackierten, teils aus unbehandeltem und mit Bronzehaken besetztem Rosenholz gefertigten Rahmen von Gio Ponti. Auge und Hand sind Siebdrucke auf Holz aus den 1960ern, der Schirmständer von Mathieu Mategot stammt aus den 1950er-Jahren. Im Hintergrund ein seltener Esstisch und eine Deckenleuchte von Ico Parisi, 1963. 138
Florence Lopez Antiques Florence Lopez und Patrick Hernandez, Paris
Florence Lopez ist die Tochter eines Argentiniers und einer Französin, die sie als „Künstler, Bohemiens, Rebellen“ beschreibt, ist in Bordeaux aufgewachsen und zog mit 17 Jahren nach Paris. Am Anfang ihres Berufslebens absolvierte sie Praktika bei legendären New Yorker InteriorAgenturen wie Parish Hadley und Mark Hampton und arbeitete ab 1985 sieben Jahre lang als Assistentin von Jacques Garcia, um sich dann als Händlerin für angewandte Kunst selbstständig zu machen. Ihr Atelier befindet sich in ihrer Pariser Wohnung, einem Penthouse, das 1920 auf ein Stadthaus des 18. Jahrhunderts mitten im Viertel Saint-Germain-des-Prés gesetzt wurde. Einen Zweitwohnsitz haben sich sie und ihr Mann, der Architekt Patrick Hernandez, in einem Weingut aus dem 19. Jahrhundert in Bordeaux eingerichtet. Die klaren Linien der Architektur stehen in Einklang mit der geometrischen Strenge, die den raren Architektenentwürfen eigen ist, die Florence in Österreich, Deutschland und Italien gefunden hat. In ihrem Penthouse, das sie gern als Bühne bezeichnet, empfängt sie Kunden nach Voranmeldung. Es wird jährlich neu gestrichen, und dann werden auch Jalousien, Teppiche und vor allem die Einrichtung ausgetauscht – alles ist für den Verkauf bestimmt. Neben Meisterstücken von Peter Behrens, Le Corbusier, Gio Ponti, Franco Albini und Ettore Sottsass findet sich immer ein Joker, etwa eine leuchtend blaue Hundeskulptur von Hervé Di Rosa aus dem Jahr 1987, die den Leuchtspiegel von Gino Sarfatti an der Wand und Michele De Lucchis Couchtisch im MemphisStil aufs Beste ergänzt. Gelegentlich aber, sagt Florence, „ist das wichtigste Stück das einfachste“, und zeigt auf einen Handspiegel aus dem 19. Jahrhundert, den sie ihrem Sohn Raphael geschenkt hat.
Der lackierte Kleiderständer aus Stahl von Osvaldo Borsani passt zu den 1930er-JahreGartenstühlen, die Robert MalletStevens mit Pierre Dariel entwarf. Beleuchteter Spiegel von Gino Sarfati, 1960. Die Leselampe „Architect“ auf der Empore ist ein Entwurf der Hausherrin.
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Lopez’ Leuchte „Architect“ auf einem Tisch aus lackiertem Holz und Glas, der René Herbst zugeschrieben ist.
Der Barschrank von Finn Juhl aus den 1960er-Jahren steht auf einem Teppich von Jean Lurçat aus den 1930ern. Die grüne Wandfarbe ließ Lopez selbst anmischen und kombinierte sie mit dem Schwarzton „Off-Black“ von Farrow & Ball.
Das Samtsofa von Jean Royère ist mit einem Couchtisch von Michele De Lucchi für Memphis und Klappstühlen von MalletStevens und Dariel zu einer Sitzgruppe verbunden. Über dem Kamin eine Collage von André Lanskoy (1964) und ein original roter Lehnstuhl von Marcel Breuer. Für Beleuchtung sorgt eine Stehlampen-Büchertisch-Konstruktion aus den 1920ern mit Originallackierung in Grau und Rot sowie die durch einen Boxsack stabilisierte Stehlampe „Blu-Blo“ von Roberto Gabetti und Aimaro Isola aus dem Jahr 1969. Der Teppich trägt die Signatur Ivan Da Silva Bruhns, 1930.
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Ein collageartiges Acrylgem채lde von Hans Osswald (1960) 체ber einem Sofa von Ico Parisi. Teppich von Ashley Havinden, 1935.
Der runde Nachttisch neben dem Bett, einem Entwurf von Charlotte Perriand, ist von Mathieu Mategot, die Lampe von Georges Jouve und Marcel Asselbur. Die Collage von Edouard Steinberg (1983) ist 端ber einer Ablage mit verdecktem Stauraum von Paul Frankl aus dem Jahr 1952 platziert. Wandfarbe: Ressource. 147
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