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50 kleine Gärten Hanneke Louwerse

Das IDeenbuch

20 bis 150 qm

von


4  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm


Inhalt 6 Vorwort 8 Gerade Linien, Beete und Formen 42 Verrückt nach Pflanzen 78 Wenig Aufwand, große Wirkung 106 Wasser in der Hauptrolle 136 Wohnzimmer im Grünen 160 Etwas andere Gärten 188 Bezugsquellen

191

Bildnachweis, Gartenbesitzer und -gestalter

192 Impressum Inhalt 5


Klein, fein und formal 2 78 m

Grüne Hecken und gestutzte Kugelformen, üppiger Pflanzenwuchs in unterschiedlichen Farbkombinationen, mehrere Sitzecken und ein klarer Teich mit Trittsteinen. Dieser Garten hat alles, und vieles ist möglich innerhalb der klaren Linienführung der Beete. Der Garten ist nach Nordwesten ausgerichtet, sodass im Sommer die warme Abendsonne auf den

Terrassentisch scheint. Wer von hier in den Garten schaut, lässt seinen Blick über die vorderen

Von der Bank kann man das Leben am Teich beobachten, die Hecke sorgt für Privatsphäre.

16  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm


Gartenplan 2

Kugel-Trompetenbaum 1

4

5

1

(Catalpa bignonioides ‘Nana’)

2  Bank 3  Wasserbecken mit Trittplatten 4  Sichtschutzhecke zwischen Wasserbecken und Terrasse

5  Terrasse am Haus mit Sitzplatz

3

Beete schweifen. Sie sind voller pastellfarbiger Blühpflanzen wie Hortensie, Frauenmantel, Gräsern und Phlox. An der Sichtschutzwand ranken weiße Rosen und Clematis durcheinander. Terrasse und Wege sind aus rechteckigen BradstoneBetonplatten, deren graugrünes Relief im Laufe der Zeit ein natürlicheres Aussehen bekommt. Der mittlere Weg setzt sich im Teich mithilfe von Trittsteinen fort, fast meint man, über das Wasser gehen zu können. Der breite Streifen, der den Teich umgibt, und die Trittsteine sind aus belgischem Naturstein. Das ist zwar nicht die preiswerteste Wahl, dafür aber sehr reizvoll. Die Querhecke in zwei Ebenen entzieht die Bank neben dem Teich uner-

wünschten Einblicken – ein Platz zum Schmökern, zum Entspannen oder um die wundervolle weiße Seerose zu bewundern. Die Hecke birgt übrigens noch eine Überraschung, denn weiter hinten sieht man eine Kollektion grellroter und gelber Töne, die Farbenecke also. Das Schattenbeet an der seitlichen Rückwand bringt Ruhe hinein.

Kombinieren Sie öfterblühende Kletterrosen mit Clematis für ein sommerlanges Blütenfest.

Traumpartner im Beet Wenn man Clematis und Kletterrosen ineinander wachsen lässt, stützt die Rose die Clematis. Man sollte Sorten wählen, die nach Mitte Juni blühen. Clematis dieser Sortengruppe sollte man im März auf Kniehöhe zurückschneiden; so entfernt man mit dem Rückschnitt der Rosen zugleich dürre Zweige. Geeignete, langblühende Arten sind die blaue Clematis ‘The President’, die dunkellila ‘Romantika’, die rosa ‘Hagley Hybrid’, die karmesinrote ‘Madame Julia Correvon’ und die weiße ‘Huldine’.

Klein, fein und formal  17


Glutrot: Taglilien (Hemerocallis ‘Sammy Russel’) in Kombi-

Ähnlich und doch ganz anders: Die zartrosa-weiße Seerose

nation mit Sonnenbraut (Helenium ‘Moerheim Beauty’).

(Nymphaea) und Clematis ‘The President’.

Die Pflanzen In der orange-rot-gelben Ecke spielt die Taglilie (Hemerocallis ‘Sammy Russell’) die Hauptrolle. Eine ideale Pflanze, dieser Juli-Blüher, weil sie schon früh ein frischgrünes Büschel bildet. Später im Sommer gesellen sich die Blüten der roten Crocosmia ‘Lucifer’ und der gelben Sonnenhüte (Rudbeckia) farbenfroh dazu. Der neutrale Frauenmantel (Alchemilla) fügt sich mit seinen grüngelben Blütendolden ebenso gut in diese bunte Kombination wie in pastellfarbene Rabatten.

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Die lockere Bepflanzung kommt durch das geometrische Plattenfugenmuster besonders gut zur Geltung.

Freude an Frauenmantel Schneiden Sie die braun verfärbten Blütenreste des Frauenmantels nach der Blüte mitsamt der unschönen Blätter ab, fahren Sie in Urlaub, und wenn Sie wiederkommen, zeigt sich wieder eine taufrische Pflanze!

Blick vom hinteren Gartenbereich auf die Terrasse am Haus. Klein, fein und formal  19


Zwischen alten Mauern und grünen Hecken 150 m

2

Frühlingserwachen: Weiße Narzissen (Narcissus ‘Thalia’) und eine gefüllt blühende, gelbe Tulipa-tarda-Sorte.

Rot-Buche oder Hainbuche? Im Sommer sehen sie sehr ähnlich aus; der Unterschied zeigt sich erst im Winter. Die Hainbuche wirft dann ihr Laub ab und wird kahl; die Rot-Buche behält ihr – braun verfärbtes – Laub fast bis Mai. Sie trägt den botanischen Namen Fagus sylvatica, die Hainbuche heißt Carpinus betulus. Es sind eigentlich große Bäume, die durch regelmäßigen Rückschnitt niedrig gehalten werden. Zwei Rückschnitte im Jahr reichen für Buchenhecken aus.

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Alte, verwitterte Gartenmauern – wer sie besitzt, hat großes Glück. Sie künden von längst vergangenen Zeiten. Man sollte diese Mauern keinesfalls zu sehr renovieren, also nicht verputzen oder streichen. Am besten belässt man sie in ihrem altehrwürdigen Zustand. Sie sind der ideale Hintergrund für verschiedene Kletterpflanzen oder einen heimeligen Sitzplatz.


Der ganze Garten ist streng achsensymmetrisch angelegt. Ein kleiner Putto im Wasserbecken sorgt für Auflockerung.

Exakt gestutzte Eiben und Hainbuchen sorgen für Ordnung und Symmetrie in diesem Garten. Die Eibe ist wintergrün, die Hainbuche hingegen sommergrün. Die unterschiedlich hohen Hecken werden von Kugelformen verziert. Zusammen mit niedrigen Buchshecken teilen sie das Grundstück in eine einzelne Rabatte, eine Terrasse für einen Tisch und einen Teichbereich. Die großen grauen Bodenplatten unter dem Esstisch und die kleinen

Anstelle der frühlingsblühenden Blumenzwiebeln werden im Mai Sommerblumen gepflanzt.

viereckigen Steine am Teich strahlen den Charme vergangener Zeiten aus. Zeitig im Jahr sind Rabatten und Töpfe mit Blütenzwiebeln und anderen Frühlingsboten gefüllt. Im Sommer übernehmen Stauden und Einjährige das Regiment. Zwei Ornamente zieren den Teich, zwei Teakholzliegen laden ein zum Verweilen im Freisitz. Ansonsten zieht dieser Garten seine Kraft aus seiner Schlichtheit. Mehr ist nicht nötig, mehr wäre zu viel. Zwischen alten Mauern und grünen Hecken  21


Immergrüne Buchs- und Eibenhecken in Kastenform umrahmen das Wasserbecken.

Haben Sie keine alten Mauern? Mauern können Sie mit neuen oder recycelten Steinen selbst bauen, oder von einem Gartenbauunternehmer oder Maurer bauen lassen. Da eine Mauer nicht wie ein Zaun oder eine Sichtschutzwand schnell abgebaut oder umgestellt ist, müssen Bau und Standort gut geplant sein. Sprechen Sie mit Ihren Nachbarn und beachten Sie die gesetzlichen oder örtlichen Vorgaben, was Höhe und Mindestabstand zur Grundstücksgrenze angeht.

Die Pflanzen Viel Frühlingsgelb in diesem Garten wirkt, als würde die Sonne nach einem langen, dunklen Winter endlich wieder scheinen. Gelbe ‘Tête-àTête’-Narzissen und die weiße Sorte ‘Thalia’ sorgen zusammen mit den

weißgelben Wildtulpen (Tulipa tarda) für heitere Stimmung. Im Sommer machen sie Platz für Stauden wie die Sterndolde (Astrantia) und den weißen Beifuß (Artemisia), ergänzt durch üppig blühende Rosen und Hortensien.

Die blauen Traubenhyazinthen (Muscari) korrespondieren perfekt mit der Farbe der Laube.

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Zwischen alten Mauern und grünen Hecken  23


Kletterrosen und Blauregen sorgen in wenigen Monaten für ein dichtes Blüten- und Blätterdach.

35 m Wandelgang mit Pergola 2

Ein Durchgang vom Haus zum Schuppen, auf einer rechteckigen Fläche von 7 x 5 m: Kann man daraus etwas machen? Sicher! Eine schmucke kleine Allee oder ein in sich geschlossenes Gartenzimmer, in dem man sich vom zeitigen Frühling bis in den späten Herbst aufhalten kann.

Eine Pergola kann aus Kant- oder Rundhölzern oder auch aus Metall gebaut werden.

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Die Seiten des einfachen, geraden Wegs sind mit Rändern aus Steinen eingefasst, um den feinen Kies des halbfesten Bodenbelags fest und die Pflanzen auf der anderen Seite im Zaum zu halten. Der schnellste Weg vom Haus zum Schuppen? Nein, man hält eher inne, denn es gibt vieles zu bewundern. Obwohl

die beiden Beete kaum 1,5 m breit sind, findet sich in ihnen eine Fülle schöner Pflanzen. Und nicht nur in der Horizontalen, auch in der Vertikalen lässt sich vieles entdecken. An der Pergola aus robusten runden Pfosten, die das Gewicht der Kletterpflanzen tragen: Blauregen, Rosen und Clematis – alle haben


genügend Platz, um ein Sommerfest zu feiern. Auch die hohe Mauer auf der linken Seite bietet jede Menge Platz für Kletterpflanzen. Im Frühjahr quellen die Beete vor Zwiebelblütenpracht über und im Sommer kann man die Stauden genießen. Die spektakulären, kugelrunden Blüten der Hortensien behalten bis zum Frost ihre Pracht; die Farben „verblühen“ und bekommen wunderschöne zurückhaltende Töne. Einige Kübel oder Körbe am Anfang und am Ende des Wegs folgen den Jahreszeiten genau mit ihrer Füllung aus Tulpen, üppigen Einjährigen, Stiefmütterchen oder sogar Mini-Kirschen. Das ist mehr-

fach genießen, auf dem Weg vom Haus zum Schuppen.

Die Pflanzen Im Frühjahr prangen in der Rabatte der Blumenzwiebelallee beeindruckende gelbe Kaiserkronen (Fritillaria imperialis ‘Lutea’) Seite an Seite mit Traubenhyazinthen (Muscari). Diese Zwiebeln werden im Herbst gepflanzt; die großen 15 cm tief, die kleinen 8 cm. Sobald sich die Frühlingsboten verausgabt haben, stehen kleine Staudengruppen und Bauern-Hortensien (Hydrangea macrophylla) schon in den Startlöchern, um den Rest des Jahres für Farbe zu sorgen.

Kreieren Sie Ihren persönlichen Stil Streichen Sie Pergolen, Kübel und Tröge in Ihrer Lieblingsfarbe oder in derselben Farbe wie Türen, Fenster und Läden des Hauses.

links  Gelbe Kaiserkrone (Fritillaria imperialis ‘Lutea’). rechts  Blaue Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum).

Wandelgang mit Pergola  25


47 m2

Schmal und lang Ein schmales Grundstück, umgeben von hohen Mauern, die Nachbarn können von oben in den schattigen Garten blicken – wie soll daraus ein Garten werden? Wo bleibt die Privatsphäre?

Pergolen und Spalierbäume bieten hervorragenden Sichtschutz.

Entspannung pur auf der Sonnenterrasse.

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Der Gartenbereich hinter dem Wohnhaus misst 12 × 3 m, der Bereich hinter der Ecke 3,50 × 3 m. Die nach außen öffnenden Zimmertüren bieten einen schönen Ausblick auf den Plattenweg zur Sonnenterrasse. Der Weg betont die

Länge, wird jedoch verspielt unterbrochen – und so optisch verbreitert – durch einen kurzen Kreuzweg, der von zwei Pergolabalken überspannt wird. Die hier gebildeten Nischen eignen sich gut für eine kleine Bank oder ein Ornament, in diesem Fall


Gartenplan 4

1

Terrasse am Haus 1  2  Schattenbeete und begrünte Gartengrenze

3  Pergola im Durchgang 4  Sonnenterrasse und Pergola

3 2

eine Buddha-Statue. Beim Bodenbelag sorgen sich wiederholende Streifen kontrastierender Steine ebenfalls für Breitenwirkung. Pergolen sind eine gute Lösung als Sichtschutz. Strategisch angeordnet, reich begrünt, ein kleiner Freisitz darunter – da bleibt man vor neugierigen Blicken aus den darüberliegenden Fenstern geschützt. Zwischen den beiden Pergolabalken befindet sich etwa 1 m Abstand. Indem die Pergola flach gehalten wird, hat die Sonne eine Chance; das ist angenehm, denn der Rest des Gartens liegt überwiegend im Schatten. Kleiner Trick: Die Pergola quer über dem langen Weg hat unterschiedlich hohe Streben. Die hintere liegt etwas höher, sodass Nachbarn in höheren Stockwerken nur den Blick auf die Kletterpflanzen, und nicht auf das Geschehen darunter werfen können. Auch zwei Spalierbäume über einer platzsparenden Efeuwand schützen vor neugierigen Blicken.

Passionsblumen (Passiflora caerulea) vertragen in geschützten Lagen und Innenhöfen durchaus ein paar Frostgrade. Schmal und lang  27


28  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm


Die Pflanzen

links  Ein Terrakottatopf bildet als Akzent das Ende der Sichtachse.

Auch im Schatten lassen sich die schönsten Rabatten anlegen, wenn man auf den Kontrast von Blattfarbe und -form achtet. Das verleiht ihnen eine so intensiv grüne, zurückhaltende Wirkung, dass man kaum noch Blütenfarben möchte. Funkien (Hosta), Hortensi-

en, Farne, Immergrün (Vinca) und Lenzrosen (Helleborus × hybridus) kommen mit wenig Sonne aus und haben auch ohne üppige Blüte das ganze Jahr über ihren Reiz. Nur an der Terrasse hinter der Ecke wachsen Sonne liebende Stauden, wie die robuste Persicaria amplexicnalis mit ihren rosaroten Ähren.

Einfach, aber genial: Der vordere Balken der Pergola ist höher:

Quer zur Laufrichtung zwischen den quadratischen Betonplatten

daduch bleibt den Nachbarn der Einblick von oben verwehrt.

verlegte Klinker verbreitern den Weg optisch. Schmal und lang  29


Knapp zwei Stunden pro Woche 150 m

2

Ein übersichtlicher Grundriss mit geometrischen Linien, großzügig und modern. Im Sommer wie im Winter ist der Garten angenehm grün. Hier kann man sich von den Strapazen erholen und Freunde einladen. Und gärtnern, aber … nicht zu lange.

Bis auf die Beete sind alle Oberflächen im Garten entweder mit einer Kiesdecke versehen oder mit Betonsteinplatten belegt.

Die Aufteilung des Gartens ist klar: Der Großteil ist mit halbfestem Bodenbelag aus einer Kies-SplittMischung ausgestattet, in einem freundlichen, warmen Sandton. Die Sonnenterrasse mit Esstisch durchbricht die Splittfläche. Sie ist mit grauen Betonsteinplatten im Format 60 × 60 cm ausgelegt. Außerdem sind sechs quadratische, mit Betonkanten eingefasste Beete im Kiesgarten platziert. Beton als Baumaterial findet sich auch im größeren Beet vor dem Wohnzimmer und in einem Streifen, der vom Haus zur Garage führt, wieder. Der Plattenbelag wiederholt sich auf der hinteren 80  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm

Terrasse neben der Garage und verbindet so die beiden Gartenbereiche optisch. Dieser Bereich dient als Schattensitzplatz, auf dem das gelbgrüne Laub eines schönen Lederhülsenbaums den Schatten spendet: Gleditsia triacanthos ‘Sunburst’. Blickfang ist hier außerdem eine rustikale Bank aus einer Natursteinplatte, die auf zwei grob behauenen Blöcken aus demselben Material ruht. Die Bank kann im Winter im Freien bleiben, ebenso wie das Wasserspiel aus Naturstein, das im Kiesbett eingelassen ist, genau vor den Gartentüren des Wohnzimmers.


Gartenplan 5

1  Sonnenterasse mit Sitzplatz unter der Pergola 2  quadratische Beete mit Bärenfellgras 3  quadratische Beete mit Lavendel 4  schattiger Sitzplatz unter dem Lederhülsenbaum (Gleditsia triacanthos ‘Sunburst’)

5  Parkplatz 3 2 1

4

Halbfeste Bodenbeläge sind ausgesprochen pflegeleicht.

Lavandula angustifolia ‘Mun-

Die Tischplatte aus Naturstein

Duftig locker wächst Berufs-

stead’ gehört zu den dunkels-

ist in Edelstahl gefasst und

kraut (Erigeron karvinskianus)

ten Sorten des Lavendels.

passt farblich zu den Stühlen.

am Fuße der Pergola.

Knapp zwei Stunden pro Woche  81


Wie Fellkissen wirken diese quadratischen Beete, die mit Bärenfell-Schwingel bepflanzt sind.

Oberflächen Vor allem der gröbere Kies und Splitt tragen zu einer umweltfreundlichen Ableitung des Regenwassers bei. Die lockere Oberschicht ist gut wasserdurchlässig, das Wasser versickert im Erdreich und gelangt nicht ins Abwasser. Splitt wird aus unterschiedlichen Steinsorten verschiedener Farben hergestellt.

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Eine Pergola spannt sich über die gesamte Breite des Gartens, sorgt für eine grüne Einheit und spendet auf dem Sonnensitzplatz Schatten. So muss man an einem heißen Sommertag nicht in der prallen Sonne essen oder lesen. Der Blauregen rankt sich an den Pfosten hoch und klettert dann an den Drähten aus Edelstahl weiter. Am Abend scheint die Beleuchtung an den Pfosten sanft durch das Blätterdach. Der Garten verlangt einen Pflegebzw. Arbeitsaufwand von maximal ein bis zwei Stunden pro Woche. Mehr ist nicht notwendig, allerdings immer erlaubt … Unter dem Splitt liegt ein Unkraut unterdrü-

ckendes Vlies, das verhindert, dass unerwünschte Pflanzen in den Kiesflächen erscheinen. Ab und zu ein wenig Harken und Rechen, hie und da einen Grashalm zupfen, mehr Pflege verlangt die Fläche nicht. Der Blauregen wird zweimal im Jahr zurückgeschnitten, im Winter und im Juli nach der Blüte. Die Beete brauchen kaum Pflege, der Efeu, der auf den Sichtschutzwänden auf der linken Gartenseite wächst, wird zurückgeschnitten, wenn er zu ausladend wird, und die Bepflanzung der Holzkübel auf der Schattenterrasse ab und zu ausgewechselt.


Perfekt in die Pergola integrierte

Blöcke aus Naturstein tragen die

Gartenbeleuchtung.

Platte, die als Sitzbank dient.

Eingefasste Beete halten die Pflanzen im Zaum und beschränken den Arbeitsund Pflegeaufwand.

Die Pflanzen Von den sechs Beeten im Kiessplitt sind die vorderen drei mit niedrigem, polsterförmig wachsendem Bärenfell-Schwingel (Festuca gautieri) bepflanzt. Sie sind wintergrün. In den hinteren steht Lavendel. Die Garagenwand wird in einigen Jahren vollständig mit der Kletter-Hortensie (Hydrangea petiolaris ssp. anomala) bedeckt sein. Hinter der rustikalen Bank wächst Bambus, und im Beet am Wohnzimmer ist der allzeit taugliche Frauenmantel (Alchemilla) zusammen mit dem Lampenputzergras (Pennisetum) zu sehen.

Knapp zwei Stunden pro Woche  83


100 m2

Ein Rasenkreis Manchmal ist die einfachste Idee die genialste. Auf diesem quadratischen Grundstück wurde in der Mitte eine kreisförmige Rasenfläche angelegt, der übrige Bereich mit Klinker gepflastert. Aussparungen bieten Platz für Pflanzen. Die den ganzen Garten umschließenden Mauern sorgen für Privatsphäre und Geborgenheit. Bis auf Rasenmähen und Fegen fallen kaum Pflegearbeiten an.

Die Quadratur des Kreises: Statt den Garten in Bereiche zu teilen, wurde in der Mitte eine runde Rasenfläche angelegt.

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Keine Zeit zum Rasenmähen? Wie wär’s mit einem Mähroboter?

Die glatt verputzten Mauern, die mit französischen Schindeln bedeckt sind, verstärken zusammen mit der exotisch anmutenden Bepflanzung den südländischen Charakter dieses Gartens.

Dieser Garten hat eine Grundfläche von genau 10 × 10 m und wird von allen Seiten von Wänden umschlossen: durch das Haus, durch hohe Mauern und durch eine überdachte Galerie mit Innenterrasse. Die Galerie – 10 m lang und 2 m breit – ähnelt beinahe einem Klostergang. Die Ziegel auf dem Dach und oben auf den Mauern stammen aus Frankreich, was die Atmosphäre in diesem Garten ganz besonders prägt. So hebt er sich völlig von der Umgebung ab, von der man auf der vorderen Terrasse übrigens

kaum mehr sieht als das Grün der Bäume und Sträucher. Privatsphäre zu schaffen, war bei dieser Ausgangssituation kein Problem. Eine beeindruckende Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) sorgt für südländisches Flair und erinnert an den letzten Urlaub in Südfrankreich. Obwohl sie einen geschützten Standort hat, wird sie im Winter mit einer dicken Mulchschicht versehen und mit Jute und Stroh eingepackt. Das Pflaster ist in einem reizvollem Muster verlegt, der runde Rasen bietet viel Platz. Ein Rasenkreis  85


Die große Hanfpalme ist eindeutig das dominierende Gewächs in diesem Garten.

Die Mauern wurden glatt verputzt, eine aufwändige Arbeit, die viel Mörtel verbraucht und etliche Bürsten verschlissen hat. Das hellgraue, feine Ergebnis hat den Aufwand gelohnt und das Resultat ist ein eleganter, zurückhaltender Hintergrund. Kletterpflanzen, die von beiden Seiten über die Mauer wachsen, sorgen für Auflockerung, sodass die Einfriedung nie zu streng und formal wirkt. Auch das Haus wird fast vollständig von Grün bedeckt. Eine Weinrebe (Vitis vinifera) und eine Trompetenblume (Campsis × tagliabuana) legen sich mächtig 86  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm

ins Zeug, um die Terrasse mit dem einladenden Esstisch vor zu heißen Sonnenstrahlen zu schützen. Auch hier wieder eine sehr französische Szenerie. Neben dem offenen Kamin auf der Innenterrasse liegen immer, auch im Sommer, Holzscheite bereit. Gewärmt vom Kaminfeuer kann man hier an kühleren Abenden gemütlich tafeln und sich bis spät in die Nacht unterhalten. Der überdachte Laufgang kann für verschiedene Zwecke benutzt werden: zum Spielen, Basteln, Pflanzenumtopfen, und das Ganze immer: im Trockenen.


Die Pflanzen An den Rändern des Gartens wachsen Ziergräser, Bambus, eine Korkenzieher-Akazie (Robinia pseudoacacia ‘Tortuosa’, ein großblättriger Trompetenbaum (Catalpa bignonioides), Frauenmantel, Farne und Bodendecker. In den Töpfen wachsen Agapanthus, Hosta und andere Blattpflanzen. Ein Ziergras (Sesleria nitida) hat sich – mit Erlaubnis der Besitzer – zwischen den Steinen eingenistet. Alle Pflanzen brauchen wenig Pflege, müssen selten oder gar nicht geschnitten werden und der Rasen ist in einer Viertelstunde gemäht. Der perfekte pflegeleichte kleine Garten.

Schaffen Sie sich Ihre Lieblingsatmosphäre: mit Pflanzen, Materialien und Farben.

Der Sitzplatz am offenen Kamin

Farne am Fuß der Korkenzieher-Robinie

Die Nähe zum Haus sorgt im Winter für

lädt auch an kühlen Abenden ein.

(Robinia pseudoacacia ‘Tortuosa’)

zusätzlichen Schutz für die Palme. Ein Rasenkreis  87


Ein Garten einfach nur zum Spaß 100 m

2

Quadratische Plattenbeläge prägen den Garten.

Dieser L-förmige Garten wartet mit einem erhöhten Wasserbecken, quadratischen Platten und einer attraktiven Randbepflanzung auf. Jede Menge Platz zum Sitzen, Laufwege, Wasser und viel, viel Grün. Was will man mehr? Genau, wenig Pflegeaufwand.

Der Garten liegt hinter einem Reiheneckhaus. Die Breite beträgt 12 m, die Länge maximal 10 m. das Wasserbecken liegt etwa in der Mitte und ist parallel zum Gartenhaus ausgerichtet – mit 1 m Zwischenraum. Raum, der Tiefe suggeriert, wird zusätzlich durch die transparenten Stauden und den Bambus in diesem Beet betont. Die Bepflanzung beginnt schon an der kurzen Beckenseite und lockert die gerade Linie auf. Das Gar-

tenhaus ist auffällig verputzt: die Wand wurde in warmem Orange gestrichen. Das Becken hat erhöhte Ränder, die Seitenmauern sind glatt verputzt und auf der Oberkante mit glatten Natursteinplatten abgedeckt, die so auch als Sitzplatz genutzt werden kann. Die niedrige Mauer neben dem Gartenhaus bildet die hintere Grenze der Terrasse und wurde genauso ausgeführt. Sie kann ebenfalls als Sitzbank oder als Stellfläche für eine Topfpflanzen-

Gartenplan

6 3

5 6

2 1

88  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm

4

1  Gartenhaus 2  Wasserbecken 3  Schattenterrasse 4  Sonnenterrasse 5  niedrige Mauer als Grenze und Sitzbank 6  Kugel-Trompetenbaum


Das Wasserbecken wirkt wie ein Spiegel und reflektiert das Sonnenlicht in schattigere Gartenbereiche.

sammlung dienen. Dieser Teil des Gartens bekommt die meiste Sonne. Der Bereich neben dem Wohnhaus liegt im Schatten; am Abend sitzt man hier sehr geschützt. Das Pflaster besteht aus terrakottafarbenen Betonplatten in einer Größe von 50 × 50 cm. An mehreren Stellen können Gartenstühle oder ein Esstisch mit Bestuhlung stehen. Beckenrand und die niedrige Mauer dienen bei größeren Gartenpartys als zusätzliche Sitzgelegenheiten – man braucht nur Polster darauf zu legen. Eigentlich ist es ein Garten zum Feiern, denn Platz gibt es genug. Und Zeit dafür: Die Pflanzen brauchen nur wenig Pflege. Ab und zu geht man um den Teich herum. Man schaut vielleicht nach, ob die

Teichrosen schon bald blühen. Vielleicht ordnet man da und dort ein wenig Pflanzen um, putzt Verwelktes aus oder schneidet etwas zurück.

Die Pflanzen Am Becken wachsen das bodendeckende Stachelnüsschen (Acaena), Hosta, rotblättrige Japanische Fächer-Ahorne und Astilben. An der orangen Mauer wächst ein transparenter schwarzer Bambus (Phyllostachys nigra). Die Seitenwand des Gartens wird von einem Efeu bewachsen. Zwei kleine Kugel-Trompetenbäume (Catalpa bignonioides ‘Nana’) sind die einzigen größeren Gehölze. Der Bereich zum Haus erhält mehr Sonne und bietet blühenden Stauden Platz.

Die Bepflanzung ist bewusst auf wenige Arten und Sorten reduziert. Ein Garten einfach nur zum Spaß  89


Der Teich als Mittelpunkt 98 m

2

Der Giebel des Hauses stammt aus dem 14. Jahrhundert.

Der formale Garten ist von Mauern umgeben. Die lockere Bepflanzung steht in reizvollem Kontrast zur Strenge des rechteckigen Wasserbeckens, das den Mittelpunkt bildet. Wer hat das schon: Eine Fassade aus dem 14. Jahrhundert vor der Gartenterrasse? Damit der Blick in den Garten gelenkt wird, wurden bewusst knallrote Polster für die Gartenmöbel gewählt. Die großen, quadratischen Natursteinplatten passen hervorragend zum mittelalterlichen Flair des Hauses und zu den mit Ziegeln gepflasterten Wegen im Garten. Von der Terrasse aus kann man das Grundstück, das eine Fläche von 14 × 7 m hat, gut überblicken. Die formale Gestaltung mit ihrem ausgewogenen, symmetrischen Muster fügt sich nahtlos in die Historie der alten Stadtmauern und der umliegenden Bebauung ein. Der Springbrunnen im rechteckigen Teich sorgt für ein leichtes Plätschern und kräuselt die Oberfläche, was zu interessanten Lichtreflexen führt. Blumenbeete und Klinkerwege rahmen das Becken ein. Zwischen den Rabatten an den

Bei einem Wasserbecken steht die Form im Vordergrund, Pflanzen sollten nur begrenzt eingesetzt werden.

Außengrenzen wurden drei Bereiche für einen Stuhl oder eine Bank ausgespart. Die rückseitige Mauer wird durch die Spalierbäume optisch erhöht. Das Grau der großen Terrassenplatten findet sich in den Aussparungen an den Seitenmauern und am Rand des Teichs wieder.

Die Pflanzen Die Beete enthalten eine ruhige Vielfalt aus Farnen, Funkien und anderen Blattpflanzen, Gräsern und eine Magnolie. Hinten fallen die weißen großen Blüten der Hortensie (Hydrangea ‘Annabelle’) auf. Buchs und Efeu sorgen auch im Winter für Grün. In den wenigen Töpfen gedeihen Sommerblumen und außergewöhnliche Kübelpflanzen. Die Farben beschränken sich vor allem auf eine Vielzahl von Grüntönen, unterbrochen von gelegentlichen pinken oder weißen Akzenten.

Im klassischen Garten orientieren sich alle Elemente an der Symmetrie des Gartens.

126  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm


Der Teich als Mittelpunkt  127


100 m

2

Wasserkreis im Grünen

Formschön auch im Winter Wintergrüne Sträucher, deren Wuchs man mit Formschnitt begrenzt, sind beispielsweise: Strauch-Geißblatt (Lonicera nitida), Eleagnus × ebbingei, die nicht kletternde Altersform des Efeus (Hedera helix) und verschiedene Stechpalmen- und Ligusterarten. Immergrüne Pflanzen prägen den Garten, wenn andere Bäume und Sträucher ihre Blätter abgeworfen haben. 128  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm

Ein runder Teich, umgeben von bodendeckendem Efeu, Eibenkegel, Buchshecken und Ligusterkugeln. Die Beete sind mit Rosen und Stauden bepflanzt. Eine einfache Gestaltung mit großartiger Wirkung. Das Gartenzimmer liegt zwischen einem alten Pförtnerhaus und einer romantischen Remise aus dem 18. Jahrhundert. Das Ambiente, das diese Gestaltung mit sich bringt, ist jedoch auch in einem kleineren Garten realisierbar – in einer Neubausiedlung, zwischen dem Wohnhaus und dem Gartenhäuschen zum Beispiel. Die Maße des Gartens sind dabei nicht so wichtig, die Elemente können den örtlichen Begeben-

heiten angepasst werden. In der Mitte des Gartens liegt der runde Teich, umgeben von einem Rand mit Bodendeckern – in diesem Fall immergrüner Efeu. Der Kiesweg führt zu vier Seiten an die Gartengrenzen, an den Beeträndern stehen Kegel aus Eiben und Buchs. Große Hecken umschließen den Garten und sorgen für ein stimmiges Bild. In einem kleinen Garten sind ein Maschendrahtzaun, der mit


Eine wunderschön silbergrau verwitterte Sissinghurstbank, Topiari in Kübeln und Bronzestatuen prägen diesen klassisch-formalen Garten.

Zum Schnitt in Kugelform eignen sich Liguster, Buchs, Eiben und Lorbeer besonders gut.

Efeu, oder eine Sichtschutzwand aus Holz, die mit Kletterpflanzen berankt ist, platzsparende Alternativen. Die von den Wegen durchkreuzten, in Buchs gefassten Beete sind je nach Ausrichtung unterschiedlich bepflanzt. In der Sonne, in fruchtbarer Erde, fühlen Rosen und Sonnenstauden sich wohl. Auf trockenen Sandböden in der prallen Sonne gedeihen grau- und silberlaubige Pflanzen. Und im Schatten? Hosta, Rodgersia, Darmera peltata, Geißbart (Aruncus), Japanische Wachsglocke

(Kirengeshoma), Iris foetidissima und viele andere Pflanzen mit unterschiedlichen Blattfarben und -formen. Ist der für die Pflanzenkultur ungeeignet oder nicht tiefgründig genug – was besonders in Innenstadtlagen vorkommt –, gibt es immer noch die Kultur in Kübeln, Trögen und Töpfen. Der Teich ist und bleibt jedoch das Herzstück des Gartens. Um ihn dreht sich alles. An allen vier Enden der Wege sind Blickfänge, eine Bank, ein Stuhl, eine Statue oder ein Ornament platziert.

Robuste Bodendecker Um den Efeurand am Teich schmal und niedrig zu halten, muss er zweimal im Jahr geschnitten werden. Geeignete Bodendecker für Schatten und Halbschatten sind Immergrün (Vinca minor), Haselwurz (Asarum), Dickmännchen (Pachysandra) und Elfenblume (Epimedium). In der Sonne sind verschiedene niedrige, sommerblühende Stauden denkbar. Ein Kräuterrand – Schnittlauch, Oregano, Thymian – oder ein Rand aus immergrünen Ziergräsern ist auch eine schöne Option. Mit Sommerblumen kann man dem Beet jedes Jahr einen anderen Charakter verleihen.

Wasserkreis im Grünen  129


Das Wasserbecken liegt quer über fast die gesamte Breite des Gartens.

120 m2

Wasser als Querbalken Eine geradlinige Garteneinteilung mit einem großen, L-förmigen Wasserbecken. Der längste Wasserbereich – 5,5 m – liegt quer zur Längsrichtung des Gartens, so erscheint er breiter als er ist.

130  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm


Gartenplan 7

6

1  Hauptterrasse 2  erhöhte, zweite Terrasse mit Pergola

5 4

3  Geräteschuppen 4  Wasserbecken 5  Beete 6  hintere Holzterrasse 7  Gartenhaus

2

3

1

Transparente Pflanzen passen überall hin; sie scheinen kaum Platz einzunehmen.

Der Garten ist noch jung, aber die Buchenhecken an der Gartengrenze sind schon so hoch, dass sie hinter der Holzterrasse einen guten Sichtschutz bilden. Ein herrliches Plätzchen, um es sich mit Blick auf den Teich bequem zu machen. Die kurze Achse des Teichs misst 1,10 m. Die Holzränder verlaufen parallel zum Steg und zur Holzterrasse. Rechts von der Terrasse steht ein dunkel gestrichenes Gartenhaus. Dazwischen verläuft ein Weg

aus alten Ziegelsteinen bis in den vorderen Gartenbereich, er überquert den Teich mit Holzplanken und endet an der Steinterrasse neben dem weißen Geräteschuppen. Dieser steht einzeln an der seitlichen Grundstücksgrenze und wird an beiden Seiten durch eine Pergola optisch mit der jeweils anderen Seite verbunden. Rosen, Clematis und andere Kletterer werden im Laufe der Zeit die Streben der Pergola begrünen. Wasser als Querbalken  131


Die Beete auf beiden Seiten des Wasserbeckens beherbergen eine Vielzahl an Stauden in den Farben Weiß, Rosa und Blau. Eine niedrige Eibenhecke springt als Zwischenwand am Gartenhaus zur unteren Wand des weißen Schuppens hervor. Die Wand auf der Terrassenseite wird durch eine Reihe Hydrangea ‘Annabelle’ und Töpfe mit Sommerblumen aufgelockert. Auch auf dem Tisch lacht einem ein Topf mit Petunien zu. Die Terrasse wird durch eine kräftige Kirschlorbeerhecke von der Terrasse an der Rückfassade getrennt. Die Seitenwand besteht aus einem Sichtschutzzaun aus Holz, der Privatsphäre garantiert.

Die Pflanzen In dem Beet an der Holzterrasse fallen die hohen Blütenstände des Rosa Mädesüß oder Spierstaude (Filipendula rubra ‘Venusta’) auf. Ein transparenter Blüher, wie auch das Patagonische Eisenkraut (Verbena bonariensis) im benachbarten Beet. Zu ihren Füßen wachsen Astilben in Dunkelrot und Weiß. Iris, Gräser und ein großblättriger Zier-Rhabarber (Rheum palmatum) bevölkern den Teichrand. An den Streben der Pergolen dürfen sich Rosen und andere Kletterpflanzen austoben wie die Fünfblättrige Akebie (Akebia quinata) und verschiedene Waldreben (Clematis).

Clematis, Rosa Mädesüß (Filipendula rubra ‘Venusta’) und Patagonisches Eisenkraut (Verbena bonariensis).

Die Holzterrasse im hinteren Gartenteil,

Über die erhöhte zweite Terrasse spannt

links das Gartenhäuschen.

sich eine Pergola.

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Die zweite Terrasse dient als Sitzplatz, von dem man beide Gartenbereiche überblicken kann.

Die Beete sind mit einer naturalistisch wirkenden Staudenbepflanzung gefüllt. Wasser als Querbalken  133


Die Holzspaliere dienen nicht nur als Sichtschutz und Abtrennung der Gartenbereiche, sondern auch als Rankhilfe für die Kletterpflanzen, die die Pergola über der Terrasse begrünen.

Im Freien lässt sich besser leben! 56 m

2

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Die Terrasse am Haus bietet einem großzügigen Tisch Platz, auf der gegenüberliegenden Holzterrasse kann man sich auf den bequemen Korbsesseln niederlassen. Von beiden Sitzplätzen lässt sich das geschmackvolle Zusammenspiel viereckiger Beete, der Pergola, der Rankgitter und verschiedener Grau- und Grüntöne genießen.


Im gemauerten Sockel, aus dem das Wasser in den Teich fällt, verbirgt sich auch die nötige Technik wie Filter und Pumpen.

Quaderförmige Buchshecken gliedern den Garten.

Der Blickfang in diesem Garten, der nur eine Fläche von 8 × 7 m hat, ist ganz klar das viereckige Wasserbecken zwischen einer schattigen Steinterrasse am Haus und einem sonnigen Holzsteg im Garten. Das Becken ist tief genug, um Kois zu halten, und kann von beiden Sitzplätzen betrachtet werden. Die Technik für die beiden Wasserspeier und den Filter verbirgt sich in einem erhöht gemauerten Kasten. Unter der üppig bewachsenen Pergola lässt sich angenehm verweilen. Die Ranken der immergrünen Clematis armandii und der Passionsblumen (Passiflora caerulea)

bedecken – auch im Winter – die Streben und werden durch Rosen und Efeu ergänzt. Das Rankgitter, in dem sich die viereckige Struktur wiederholt, beherbergt am Teich eine Weinrebe (Vitis vinifera) und schirmt diesen Teil des Gartens ab. Von den Korbsesseln auf der Holzterrasse hat man jedoch einen Blick über den gesamten Garten, nichts entgeht hier dem Auge. Man sieht zum Beispiel die rechteckigen Buchsbeete an der Seiten- und Rückwand sowie eine Buntblättrige Weide, eine in Form geschnittene Hainbuche und hinten zwei Kugel-Trompetenbäume. Im Freien lässt sich besser leben!  147


Die dichtbegrünte Pergola sorgt für kühlen Schatten auf der Terrasse am Haus.

Das platzsparende Spalier aus Holzlatten stützt Kletterrosen, Clematis und Efeu; teilweise wurde als Sichtschutz eine Eibenhecke davor gesetzt. Ein Spiegel unterbricht die Wand am Teich; er fängt das Glitzern des Wassers ein und reflektiert das Bild des Gartens und der bronzenen Gartenskulpturen. Verschiedene Kunstobjekte haben ihren Platz zwischen den Beeten

und an den Rändern des Gartens gefunden. Graue und blaue Töpfe sind mit immergrünen Pflanzen oder zurückhaltenden Sommerblumen gefüllt. Grau ist auch die Farbe der Terrassenplatten, des Wegs, des Beckenrands, des Spiegelrahmens und der einzelnen Pflanztöpfe. Im Laufe der Zeit wird auch das Holz der Terrasse eine silbergraue Patina bekommen.

Das Wasserbecken beherbergt nicht nur Seerosen und Wasserpflanzen, sondern auch einige Koikarpfen.

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Clematis blühen über viele Monate, brauchen aber nur wenig Pflanzfläche im Beet, da sie in die Höhe wachsen.


Kunst am Teich. Mit einfachen Mitteln lassen sich so persönliche Akzente im Garten setzen.

Die Pflanzen Im ersten Buchsbeet wächst eine als Hochstamm gezogene Harlekonweide (Salix integra ‘Hakuro Nishiki’), im mittleren eine SäulenHainbuche (Carpinus betulus ‘Frans Fontaine’).

Die immergrüne Clematis an der Pergola, Clematis armandii, blüht im April/Mai. Clematis ‘Arctic Queen’ ist ein weißer Sommerblüher. In den Töpfen wachsen Buchskugeln, am Teich vor allem buntblättrige Funkien (Hosta).

Passionsblume (Passiflora caerulea)

Clematis ‘Arctic Queen’

Technik im Garten Je komfortabler die Gartennutzung sein soll, desto mehr Technik ist nötig. Wasserzu- und -ableitungen, Strom für die Beleuchtung, eine Terrassenheizung oder elektrische Gartengeräte und Wasserhähne zum Gießen – alles muss vor der Anlage berücksichtigt und geplant werden. Aber auch die Anordnung der Wege, Terrassen und des Teichs muss gut durchdacht sein. Die Infrastruktur ist bei der Gartengestaltung die erste Phase, die sorgsam geplant sein will und als Erstes umgesetzt werden sollte. Erst danach sind die Pflanzen an der Reihe.

Rose ‘Rosario’ Im Freien lässt sich besser leben!  149


72 m2

Ein Platz an der Sonne Einst ein düsterer Stadtgarten, von dunklen Mauern umgeben, hat sich dieser kleine Innenhof in ein freundliches, helles Kleinod gewandelt. Ein Garten, den man den ganzen Sommer genießen kann.

Die Blüten der immergrüne Magnolia grandiflora erscheinen ab Ende Mai bis in den August hinein.

Weniger ist mehr Der Garten sollte nicht zu voll gepflanzt werden. Besser sind verstreute Pflanzengruppen, die durch freie Bereiche unterbrochen werden. Die Bepflanzung sollte luftig bleiben, breit ausladende, dicht belaubte Sträucher eignen sich für kleine Gärten weniger gut.

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Was macht diesen Garten nun so sommerlich und einladend? Die Zutaten sind nicht spektakulär. Es sind die hellen Mauern, der helle Kies, die Abwesenheit hoher Bäume oder Sträucher und aller Elemente, die das Licht nehmen könnten. Der verfügbare Platz wurde optimal ausgenutzt. Die weiß gestrichenen Wände sind Sichtschutz und Wärmespeicher in einem. So ist es möglich, auch weniger winterharte Gewächse wie Lavendel, die Großblütigen Magnolien (Magnolia grandiflora) sowie die Klebsamenhecke (Pittosporum tobira) zu pflanzen. Am Haus liegt eine Holzterrasse mit einer Aussparung für ein rechteckiges Wasserbecken, das 1,5 m tief ist. Bunte Koikarpfen umkreisen unentwegt die pinkfarbene Seerose. Deren Blütenfarbe harmoniert mit dem rosa blühenden Oleander und den Hortensien in den Töpfen neben der Terrasse. Ein Rand aus mediterran anmutendem Lavendel bildet die Grenze zwischen der Holzterrasse und der Kiesfläche: eine 10 cm starke Schicht aus gebrochenem venetianischem Stein. Die Farbe ist so hell wie ein Sandstrand in der Sonne. Damit man nicht zu oft jäten muss, ist die Kiesfläche mit einem Unkraut unterdrückenden

Vlies unterlegt. Das Vlies wurde an der Seitenverkleidung des Holzdecks festgenagelt. Dieses Deck liegt etwas höher und verhindert so, dass Kies und Erde bei Regen in das Wasserbecken gespült werden. Der Gartenbereich vor der immergrünen Pittosporum-Hecke wurde mit der ausgehobenen Erde für den Teich leicht erhöht angelegt und beherbergt einen kleinen, geschützten Sitzplatz, an dem man die letzten Sonnenstrahlen erhaschen kann. Genialer Nebeneffekt: Die Hecke verkürzt den Garten, der Raum dahinter verleiht jedoch wieder mehr Tiefe. Ein Bambusklangspiel, das zwischen den Magnolien aufgehängt ist, sorgt mit seinen fernöstlich anmutenden Klängen für eine beruhigende Atmosphäre, die Laternen verbreiten abends eine angenehme warme Stimmung in diesem kleinen Stadtgarten. Dazu verströmen die Blüten der drei immergrünen Magnolien von Ende Mai bis in den August einen betörenden Duft. Der Sonnenschirm ist im Sommer unentbehrlich, sonst würde es in diesem kleinen, ummauerten Garten schnell zu heiß. So vor heißer Mittagssonne geschützt, bietet der Garten Platz zum Entspannen, Essen, Faulenzen oder Lesen.


Das Wasserbecken wird von dem Holzdeck eingefasst. Links ein rosa Oleander im Kübel, rechts Hortensien im Kübel.

1

Gartenplan

4 2

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7 1  Stauraum hinter der Klebsamenhecke 2  Klebsamenhecke 3  Sitzplatz mit Sonnenschirm 4  großblütige Magnolie

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5  Wasserbecken 6  Hortensien in Kübeln 7  Lavendelbeet 8  Holzdeck

Ein Platz an der Sonne  151


135 m2

Versteckte Sitzecken in üppigem Grün Große Schieferplatten, Mauern aus Naturstein und anthrazitfarbenes Pflaster, ein Edelstahltisch und graue Stühle prägen diesen formalen Garten mit seinen geradlinigen Strukturen. Eine Blutbuchenhecke (Fagus sylvatica ‘Purpurea’) teilt den Garten, der 18 m tief und 7,5 m breit ist, in zwei Bereiche: der hintere beherbergt eine Rasenfläche, eine runde Holzbank bietet Aussicht auf die üppige Bepflanzung und auf die großzügige vordere Terrasse. Diese ist mit großen rechteckigen Schieferplatten und anthrazitfarbenen

Pflastersteinen belegt. Am Haus liegt die Terrasse etwas höher, hinter dem Hochbeet liegen die Platten auf dem Niveau des Gartens. Überall gibt es Sitzgelegenheiten – so kann man den Garten bei einem Spaziergang aus unterschiedlichen Winkeln betrachten. Bei Feiern können es sich die Gäste überall gemütlich machen.

Die großen Natursteinplatten harmonieren perfekt mit dem anthrazitfarbenen Pflaster der Wege.

Verschonen Sie den einen oder anderen Baum oder Strauch, wenn Sie Ihren Garten verjüngen. Große Gehölze lassen den Garten sofort eingewachsen und etabliert erscheinen und geben ihm Atmosphäre.

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Der duftende Pfeifenstrauch (Philadelphus) beugt sich überhängend über den Sitzplatz.

Noch bildet das Holz in warmen Braun- und Gelbtönen einen schönen Kontrast zu den anthrazitgrauen Bodenbelägen. Versteckte Sitzecken in üppigem Grün  153


Das flache Wasserbecken ist der Anziehungspunkt für die Vögel aus der ganzen Nachbarschaft.

Von zwei Korbsesseln auf der oberen Terrasse am Haus hat man einen schönen Blick auf den Lavendel im Hochbeet und eine Gartenküche. Diese ist maßgefertigt und verfügt über viele Extras. Beispielsweise kann die Spüle abgedeckt werden, die Leitungen für den Wasseranschluss verlaufen hinter der Bretterwand: Steckdosen und Leitungen sind so perfekt kaschiert. Das Holz wird im Laufe der Zeit eine sanft silbergraue Patina bekommen. Auch einige Pflanzgefäße sind aus demselben Holz gefertigt. Von den kulinarischen Genüssen aus der Gartenküche kann an Ort und Stelle am kleinen Tisch genascht werden. Der Tisch für eine größere Runde steht einige Schritte weiter auf der unteren Terrasse. Wenn man hier sitzt, entdeckt man – über einen Natursteinweg 154  50 kleine Gärten von 20 bis 150 qm

hinweg – eine spiegelnde Fläche im Rasen: ein Becken mit einer Tiefe von lediglich 2 cm. Eine Pumpe, die mit einer Zeitschaltuhr gekoppelt ist, sorgt dafür, dass das Wasser alle paar Minuten aus einer Düse in der Mitte nach oben blubbert. Damit das Becken nicht austrocknet und die Pumpe Schaden nimmt, befindet sich unter ihm ein Tank mit einem Volumen von zusätzlichen 75 Litern Wasser, in dem sich die Pumpe befindet.

Die Pflanzen Bei der Gartenumgestaltung wurde versucht, möglichst viele Elemente zu erhalten. So wurden einige wunderschöne Rhodondendren und ein alter Jasmin erhalten; im Rasen blieb ein Ahorn stehen. Sie geben dem Garten Gestalt und sorgen für eine eingewachsene Atmosphäre.


Die großen Rhododendren wurden bei der Gartenumgestaltung nicht angetastet und lassen diesen eigentlich noch jungen Garten viel eingewachsener und etablierter erscheinen als er ist.

Pfeifenstrauch oder Falscher Jasmin (Philadelphus) verströmt im Mai/Juni seinen betörenden Duft.

Zum Haus hin liegt die Terrasse höher. Rechts erkennt man die Blutbuchenhecke, das Hochbeet ist mit Lavendel bepflanzt. Versteckte Sitzecken in üppigem Grün  155


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