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Die Malerzeitschrift

Fokus – Nutzfahrzeuge Sandsteinmalerei – Der gemalte Stein Organisation – Klar Schiff auf dem Schreibtisch WDVS – Klinker und WDVS vertragen sich doch

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Inhalt F端r die Zukunft gestalten.

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Fokus

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Nutzfahrzeuge S. 25-45

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Editorial Nachrichten Betrieb und Kunde

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Auftragsplanung – Arbeiten nach Plan Urteile Sandsteinmalerei – Der gemalte Stein Bücher Bildung Organisation – Klar Schiff auf dem Schreibtisch Reportage – Flexibles Arbeitsmittel Impulse

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Mappe Fokus – Nutzfahrzeuge

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Fahrzeugangebot – Das ist meiner Elektro-Transporter – Die Zukunft ist geräuschlos Umwelt – Wie umweltfreundlich ist Ihr Transporter? Fakten Ladungssicherung – Gut gesichert fährt sicher Impulse – Ladungssicherung

Farbe und Gestaltung 46 50

Farbgestaltung – Mit Farbe Unternehmensidentität schaffen Farbiges Maler unternehmen

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Mein Lieblingsobjekt – Worte fürs Marienstift Spektrum Wissen und Technik

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WDVS – Klinker und WDVS vertragen sich doch Reportage – Offen für gute Ideen Fakten EnEV 2009 – Das steckt für Maler in der EnEV Putzprofile – Gerade Linien, saubere Abschlüsse Produkte

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Vorschau + Impressum

Lassen Sie sich inspirieren!

Erleben Sie die Renaissance der Tapete: neue Materialien; leuchtende Farben; modernste Drucktechniken; eine große Palette an Herstellern! So bieten sich heute bisher ungesehene Möglichkeiten der kreativen Raumgestaltung. Wie breit und zeitgemäß die Auswahl ist, das zeigt Charlotte Abrahams in einem neuen Kompendium. Darin hat sie über 150 Tapeten aktueller Dessins von floralen über geometrischen Mustern bis hin zu ausgefallenen Bildtapeten zusammengetragen. Das Buch geht auf die Geschichte der Dessins ein, erklärt die Wirkung von Mustern und Farben, gibt Ge-staltungsrat und bietet nicht zuletzt eine hilfreiche Anleitung, wie man an ausgefallene Tapeten kommt und wie man sie richtig an die Wand bringt. Besonders schön: die 150 hochwertigen, ganzseitig abgedruckten Tapetenmuster. Das Highlight: der auf 72 x 60 cm auffaltbare Umschlag, beidseitig vollflächig mit einer repräsentativen Auswahl an Dessins bedruckt. Besonders praktisch: die Bezugsadressen der Hersteller zu sowohl allen Mustern als auch zu den in den Wohn-Beispielen gezeigten Tapeten.

Am Computer wurde die Gestaltung der Lacktechnik aus dem Unterricht der Städtischen Meisterschule für Maler und Lackierer München zum Thema »Rhythmische Sportgymnastik« entwickelt.

Charlotte Abrahams Tapete TRENDS, DESSINS UND WOHNIDEEN 2009. 256 Seiten mit 250 Farbfotos und 150 Tapetenmustern gebunden mit Schutzumschlag € 49,95 / sFr. 77.90 ISBN 978-3-7667-1802-0

Mappe 9.2010 www.callwey.de


Foto: gutlicht - Fotolia.com

In diesem Chaos finden sich nicht einmal kreative Köpfe zurecht. Ordnung machen ist einfach, Ordnung halten ist schwer.

Klar Schiff auf dem Schreibtisch

Organisation »Gebraucht der Zeit, sie geht so schnell von hinnen, doch Ordnung lehrt Euch Zeit gewinnen«, so dichtete schon der alte Goethe. Am besten fängt man im Betrieb mit der Zeitgewinn-Offensive dort an, wo die Schaltzentrale der Büroorganisation liegt – auf dem Chef-Schreibtisch. Räumen wir auf.

Sie haben schon immer geahnt,dass ein überquellender, unorganisierter Schreibtisch mehr ist als ein Schönheitsfehler? Dann kommt hier die wissenschaftliche Bestätigung: Laut einer Untersuchung des Stuttgarter Fraunhofer Instituts für Produktionstechnik und Automatisierung gehen rund zehn Prozent der Arbeitszeit durch »überflüssige oder fehlende Arbeitsmaterialien« sowie »ständiges Suchen nach dem richtigen DokuGute Büroorganisation ment« verloren. Eine Zahl, ist genauso entscheidend die man sich auf der Zunfür betrieblichen Erfolg wie ge zergehen lassen muss. gute handwerkliche Leistung. Gehen wir bei einem Handwerksmeister von sicher nicht zu hoch gegriffenen 50 Arbeitsstunden in der Woche aus, sind das fünf Stunden wöchentlich,20 Stunden im Monat und damit jährlich 240 Stunden – sprich: 24 Arbeitstage à 10 Stunden –, die einfach im Schreibtischchaos verschwinden. Zudem sind hohe Papierstapel alles andere als geeignet, die Lust an

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der Büroarbeit zu fördern. Denn mit jedem Zentimeter, den die Papierberge wachsen, wächst die Angst mit: Lauert nicht irgendwo im Chaos ein dringender Termin, eine wichtige zu fällende Entscheidung, die früher oder später wie eine Zeitbombe hoch gehen kann? Es spricht also alles dafür, der Konfusion am Büroarbeitsplatz den Kampf anzusagen. Wir geben Tipps für den Weg zum geordneten Chefschreibtisch und seinem ordentlichen Erhalt, die aber genauso gelten für die Arbeitstische der Büromitarbeiter!

Schritt 1:Tabula rasa machen! Räumen Sie die Schreibtischplatte komplett leer und reinigen Sie sie. Erfreuen Sie sich zunächst einmal ein Weilchen an diesem Anblick. Dann stellen Sie sich Ihren wichtigsten Helfer auf dem Weg aus dem Chaos heraus zur Ordnung bereit – einen großen Mülleimer. Denn schon Kurt Tucholsky wusste: »Die Seele jeder Ordnung ist ein großer Papierkorb!«


Betrieb und Kunde

Schritt 2: Papierstapel ordnen mit Herrn Eisenhower Sortieren Sie jetzt die Papierstapel von Ihrem Schreibtisch. Nutzen Sie dazu das Ordnungsprinzip, das ein gewisser Herr Eisenhower dazu erfunden hat, um Aufgaben und Vorgängen Prioritäten zu geben: Stapel 1 – dringend/sehr wichtig: Hier kommen alle Papiere hin, die wichtige betriebliche Dinge betreffen und mit einem Termin in naher Zukunft versehen sind. Stapel 2 – nicht dringend/sehr wichtig: Auf diesen Stapel gehören Aufgaben, die gerade nicht brennen, von denen aber zukünftig viel abhängt. Stapel 3 – dringend/wenig wichtig: In diese Kategorie gehört das typische Tagesgeschäft. Dort finden sich solche Aufgaben, die dringend erledigt gehören, aber langfristig gesehen nicht entscheidend sind. Stapel 4 – nicht dringend/wenig wichtig: In diese Rubrik gehören die Unterlagen, die weder dringend noch wichtig sind – einfach deshalb, weil sie unerledigt keinen betrieblichen Schaden anrichten. Stapel 5 – Ablage: Alles, was längst erledigt ist, wandert auf dieses Häufchen. Stapel 6 – komplett Verzichtbares: Alte Erinnerungszettel, uninteressante Werbung und und und: Diese Papiere, besser bekannt als Schreibtischverstopfer, wandern sofort in den Papierkorb

Schritt 3: Ein neues Ordnungssystem schaffen Mit der Stapelordnung von Schritt 1 haben Sie den Grundstein für das neue Ordnungssystem auf Ihrem Schreibtisch bereits gelegt. Besorgen Sie sich vier Ablagekästen für die Stapel 1 bis 4 und beschriften Sie sie mit den Bezeichnungen „dringend/sehr wichtig“, „nicht dringend/sehr wichtig“ usw. Das ist Ihr erster Ordnungsturm. Legen Sie drei weitere Ablagekästen in einem getrennten Turm an: einen für Ablage, ihrem Stapel 5 aus der Aufräumaktion, einen für Eingang, also alle täglich neu hinzukommenden Papiere und Notizen, einen für Delegieren, in dem Sie nach Durchsicht der Stapel 1 bis 4 die Aufgaben vorhalten, die

Mitarbeiter erledigen können. Prädestiniert für die Weiterverteilung sind die Unterlagen, die sich in den Stapeln 3 (dringend/wenig wichtig) und 4 (nicht dringend/wenig wichtig) befinden.

Schritt 4: Den Schreibtisch neu und übersichtlich einrichten Mit den beiden Ordnungstürmen haben Sie eine Struktur für alle ein- und ausgehenden Papiere geschaffen. Platzieren Sie Pa24 Arbeitstage à 10 Stunden piere und Unterlagen verschwinden einfach gut sichtbar und mit direktem Zugriff im Schreibtischchaos (Rechtshänder: auf der rechten Seite), aber nicht störend auf dem frisch gewienerten Schreibtisch. Räumen Sie darüber hinaus auf den Schreibtisch nur zurück, was Sie dauernd benötigen – also: Computerbildschirm, Tastatur, Maus, Telefon, ein Stift, ein Notizblock. Alle anderen Utensilien wie Locher, Tacker, Schere, Taschenrechner, Kulisammlungen & Co. gehören in die – ebenfalls entmüllten – Schreibtischfächer.

Schritt 5: Ordnung halten – der schwierigste Schritt Die Struktur steht. Nehmen Sie sich täglich eine halbe bis eine ganze Stunde Zeit, um die Ordnung im Fluss zu halten. Beginnen Sie mit dem Eingang-Fach, bewerten Sie die neuen Unterlagen nach den vier Eisenhower-Kriterien und sortieren Sie sie in die vier für vorgesehen Fächer. Entscheiden Sie dabei gleich, welche dieser Aufgaben delegiert werden kann und lassen Sie die Unterlagen in das Fach Delegieren wandern. Delegieren Sie diese Aufgaben ebenfalls täglich und reichen die Unterlagen weiter. Und sorgen Sie schließlich dafür, dass auch das siebte, das Ablage-Kästchen, mindestens ein Mal die Woche geleert wird. Viel Spaß bei der Umsetzung dieser fünf Schritte – und noch mehr Vergnügen mit der ersparten Zeit, die Sie in Zukunft zur Verfügung haben werden! Matthias Eigel

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Betrieb und Kunde

Impulse

qih-Siegel jetzt auch für Netzwerke

Mit mobiler Ausstellung Kunden locken

Seit kurzem kann das von der Fördergesellschaft Qualität im Handwerk (qih) initiierte Siegel nicht nur an Malerbetriebe, sondern an Innungsfachbetriebe aller Gewerke vergeben werden. Der Gedanke dahinter: Ein regionaler Qualitätsverbund von qih-Siegelträgern verschiedener Gewerke wird sowohl von Kunden als auch von der Presse als kompetenter Partner für umfassende Aufgaben wahrgenommen. Aus diesem Grund wurde ein neues PR- und Marketingkonzept für regionale qih-Qualitätsverbünde entwickelt. Mit einem von der Fördergesellschaft entworfenen Flyer und mit Pressemitteilungen können qihBetriebe jeden Kunden über ihre jeweiligen Kooperationspartner informieren. Mehr Infos finden Sie unter www.qih.de

Der Spanndeckenhersteller Ciling stellt Handwerkern und Händlern ein Ausstellungsmobil mit großer Schaufront zur Verfügung, mit dem Kunden vor Ort beraten werden werden können. Die Ciling Mobile Ausstellung (CMA) überrascht mit ungewöhnlichen Effekten. Hier werden dem Kunden sämtliche Produkte zum Thema »Räume neu erleben« nahe gebracht. Fast alle erdenklichen Spanndecken- und Beleuchtungs-Ideen lassen sich im Ausstellungsmobil am 1:1 Modell zeigen und erläutern. Die Einsatzmöglichkeiten des CMAs sind vielfältig: Auf Verbrauchermessen, bei Gewerbeausstellungen oder vor großen Einkaufszentren. Mehr Infos gibt es bei Ciling unter Fon (0 62 02) 8 59 33 - 11 oder per EMail an info@ciling.de

Im Ausstellungsmobil können Ihre Kunden die Qualität der Materialien direkt selbst beurteilen und sich von der Funktionalität und dem Design überzeugen

Er ist aus Restaurants, Kneipen oder Bars nicht mehr wegzudenken – mit ihm wird gespielt, er wird gestapelt oder gar zum Bauen genutzt: der Bierdeckel. Er ist aber auch bei privaten/geschäftlichen Events einsetzbar. Laut Marktstudien zählt der »Bierdeckel« zu den Top 3 der sympathischsten Werbemedien. Nutzen Sie diese Aufmerksamkeit und machen Sie mit Ihrem individuellen Bierdeckel auf sich aufmerksam! Als Werbegeschenk für Ihre Kunden oder in Ihren Lokalen um die Ecke! Informationen rund um Ihren individuellen Bierdeckel erhalten Sie beim Kaleidoskop-Marketing-Service unter Fon (0 71 42) 77 05 - 0. Die Bierdeckelwerbung ist preiswert und wirksam, weil viel beachtet

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Mit diesem kleinen Farbmessgerät in Stickform können Sie Ihre Kunden verblüffen, indem Sie jeden Farbton exakt und in Sekundenschnelle herausfinden

Marktforschung bringt’s!

Das qih-Siegel, mit dem Kunden Qualitätsbetriebe bewerten und erkennen, gibt es jetzt auch für Partnergewerke

Bierdeckelwerbung

schaften sind die fotorealistische Erfassung eines Farbtons und eine flexibel einstellbare Messblende, die punktgenaues Messen ermöglicht. Die Updatefunktion über das Internet hält die Software zudem ständig auf allerneuestem Stand. Durch den integrierten Speicher sind 100 Messungen in Folge möglich. Diese können dann mit Sprachaufnahmen oder Textnotizen versehen und abgespeichert werden. Das Farbmessgerät »Caparol Buntstift 3D« ist im CaparolShop unter www.caparolshop.de erhältlich.

Kunden mit exaktem Farbton beeindrucken Da wird Ihr Kunde Augen machen: In nur zwei Sekunden findet der neue »Caparol Buntstift 3D« den exakten Farbton der Vorlage, egal ob es sich um beschichteten Oberflächen oder Stoffe handelt. Der »Caparol Buntstift 3D« vergleicht mit hinterlegten Vorgaben, erkennt und benennt Farbtöne per Knopfdruck in Sekundenschnelle.Wichtige, neue Eigen-

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Wer seinen Markt finden will, muss ihn zunächst kennenlernen.Warum Marktforschung auch für kleine und mittlere Betriebe sinnvoll ist und wie sie sich im Detail umsetzen lässt – das steht im Mittelpunkt von MarktImpulse 03/2010, dem Magazin des Brillux KundenClubs. Darin findet der Leser einen Überblick zur betrieblichen Marktforschung im Handwerksbereich, beispielhafte Marktforschungsmaßnahmen, Interviews und praktische Tipps zur Umsetzung von gezielter Marktforschung. Clubmitglieder erhalten das Heft obligatorisch, andere Interessenten wenden sich an Fon (02 51) 71 88 - 7 59


Fokus Nutzfahrzeuge

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Angebot Das ist meiner Elektrotransporter Die Zukunft ist ger채uschlos Umwelt Wie umweltfreundlich ist Ihr Transporter Fakten Ladungssicherung Gut gesichert f채hrt sicher Impulse Ladungssicherung

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Fokus Nutzfahrzeuge

Das ist meiner! Fahrzeugangebot Das richtige und passende Fahrzeug für den Handwerksbetrieb ist nicht leicht zu finden – zu vielfältig, variantenreich und oft unübersichtlich ist hier die Auswahl. Wir wagen einen kleinen Marktüberblick über die gefragtesten Modelle und Hersteller.

Das Sevel-Trio: Peugeot Boxer, Citroen Jumper sowie Fiat Ducato beruhen auf der gleichen Plattform und sind technisch weitgehend identisch

Auswahlkriterien Für die Auswahl und Bestimmung eines für Handwerker geeigneten Fahrzeugs sind viele Kriterien wichtig und zu beachten. Was, wie viel und wie oft habe ich zu transportieren? Welche Strecken werden dabei zurückgelegt? Muss das Fahrzeug auch imagepflegendeoder repräsentative Aufgaben erfüllen? Wie lange möchte oder muss ich das Fahrzeug halten? Das sind nur einige der Fragen, die Sie sich vor einer Fahrzeuganschaffung stellen sollten.

Bei der Anschaffung eines neuen Fahrzeugs sollte neben Preis oder Leasingrate der praktische Nutzen eine Rolle spielen. Denn ein zu groß gewähltes Fahrzeug,das die meiste Zeit leer umherfährt, oder ein zu klein gewähltes, das die erforderlichen Mengen und Materialien nicht schultern kann, können die Rechnung gehörig verderben. Und heutzutage wollen auch Faktoren wie der effektive Kraftstoffverbrauch zur Beurteilung der Wirtschaftlichkeit, die CO2-Emission oder die Tauglichkeit in innerstädtischen Umweltzonen neben den fahrzeugspezifischen Faktoren berücksichtigt werden.Vor dem Kauf sollten Sie also Ihren Bedarf kennen. Dabei hilft die Beantwortung einiger Fragen (siehe Kasten »Auswahlkriterien«).

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Auch die im zweijährigen Rhythmus stattfindende IAA Nutzfahrzeuge, die in jetzt bald vom 23. bis 30. September 2010 wieder in Hannover stattfindet, zeigt die jeweils neuesten Modelle aller wichtigen Hersteller und kann Hinweise zur Auswahl geben. Eine gründliche Vorabprüfung des tatsächlichen Bedarfs kann eine Messe aber nicht ersetzen.

Klein oder doch eher groß? Eine der wichtigsten Fragen vor einer Ersatz-oder Neubeschaffung ist die nach der geforderten Mindestgröße oder Laderaumkapazität eines Fahrzeugs. Ein Betrieb, der vor allem auf dem Wohnungsrenovierungssektor für Privatkunden oder als so genannter Kundenmaler unterwegs ist, muss und wird hier sicher andere Maßstäbe anlegen als ein größerer Betrieb, der im Mehrfamilienhaus-Neubau, für Wohnungsbaugesellschaften oder viel im gewerblichen Sektor tätig ist. Auch wer vor allem Tapeten samt Zubehör und Werkzeug befördern muss, hat ganz andere Anforderungen an die gewünschte Nutzlast und den Laderauminhalt als jemand, der voluminöse Dämm-


stoffe oder schwere Teppichrollen zu transportieren hat. So liegen die zulässigen Gesamtgewichte der fürs Malerhandwerk eingesetzten Fahrzeuge üblicherweise im Bereich von knapp über einer Tonne bis zu 2,8 oder auch 3,5 T, die noch mit dem üblichen PkwFührerschein Klasse B bewegt werden können – die Nutzlasten bewegen sich demnach zwischen etwa 400 kg bis zu weit über einer Tonne.

Citroën – Euro 5 fürs Image Die meisten Hersteller haben mehrere Varianten in verschiedenen Größen- und Gewichtsabstufungen im Programm. So wird der französische Hersteller Citroën (PSA-Group) insgesamt wird mit 22 Transportervarianten auf der Messe vertreten sein. Das Angebot reicht vom kleinen Nemo bis zum Jumper Transporter,der mit einer Länge von 6,36 m und einer Höhe von 2,76 m das größte Exponat auf dem Citroën-Stand sein wird. Anlässlich der Messe wird Citroën auch erstmals seine neuen, Euro 5konformen Motoren für die Modelle Nemo, Berlingo, Jumpy und Jumper vorstellen – wichtig für ein positives, »grünes« Umweltimage eines Handwerksbetriebs und für eine gewisse Zukunftssicherheit angesichts der immer rigider werdenden Praxis mit Einfahrverboten in Umweltzonen usw.

Dacia – Liebling auch für Handwerker Dacia bietet mit dem schon 2008 vorgestellten Logan Kombi die sicherlich preislich günstigste Variante eines handwerkertauglichen Nutzfahrzeugs. Der im Renault-Konzern integrierte Anbieter baut auf die im Konzern bewährte Technik samt deren Motoren und konstruiert den Kombi auf Basis der Personenwagen-Kombivariante. Dennoch stellt der hinten verblechte Kombi max. 2500 l Laderaum und 725 kg maximale Nutzlast bereit – und das bei einer Außenlänge von parkplatztauglichen 4,45 m Länge. Wie bei

anderen Herstellern auch, werden diverse Ausstattungsvarianten wie verglaste Hecktüren oder Fahrerplatzschutzgitter angeboten, mit denen man das Fahrzeug auf seine speziellen betrieblichen Bedürfnisse anpassen kann.

Fiat – Klassenprimus Doblò Einer der erfolgreichsten Anbieter auf dem Sektor für Handwerksfahrzeuge ist sicher der italienische Fiat-Konzern, der vom kleinen Fiorino über den Doblò, den Scudo bis hin zum Ducato eine breite Palette für die verschiedensten Bedürfnisse und Anforderungen im Programm hat. Star des Fiat-Auftritts in Hannover ist in diesem Jahr zweifellos der neue Doblò Cargo, der hier erstmals nach seiner Premiere auf dem Genfer Salon Anfang des Jahres einer größeren Öffentlichkeit präsentiert wird. Er ist einer der Kandidaten auf die diesjährige Auszeichnung »Van of the year«, die traditionsgemäß während der Messe vergeben wird. Nach Anbieterangaben schneidet der neue Doblò Cargo im Hinblick auf Leistungen und Funktionseigenschaften, Ladekapazität und Produktivität sowie sparsamen Verbrauch und niedrige Betriebskosten als Klassenbester ab. Der auf einer komplett neuen Plattform entwikkelte Doblò Cargo besticht unter anderem durch eine Innenraumlänge von bis zu 2,17 m, 1,23 m Breite zwischen den Radkästen, ein Volumen von 3,4 bis 4,2 m3 sowie eine Zuladung von 750 bis 1000 kg. Der kombinierte Verbrauch beträgt nach Werksangaben nur 4,8 l auf 100 km mit dem 90 PS (66 kW) starken 1.3 l-Multijet-Diesel-

Das Cockpit des Fiat Scudo-Vans erreicht Personenwagen-Maßstäbe

Den neuen Fiat Doblò Cargo gibt es in verschiedenen Konfigurationen

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Farbe und Gestaltung

Mit Farbe Unternehmensidentität schaffen Farbgestaltung Bei Weleda, die anthroposophische Arzneimittel und Körperpflegeprodukte herstellt, gehört die Farbgestaltung zum ganzheitlichen Konzept. Der Neubau des Schweizer Unternehmens überrascht durch kräftige Farben, die die modern geordnete Architektur kongenial beleben. Außen sind sie Abbild der Nutzung, innen sollen sie anregen.

Das Blau des Bürogebäudes steht für die denkerische Tätigkeit. Die Fenster als prägnantestes architektonisches Element sind passend dazu streng übereinander angeordnet. Das Rot des pharmazeutischen Bereichs steht für die Umwandlungs- und Wärmeprozesse der Produktion. Hier sind Fenstergrößen und -anordnung in Bewegung gekommen. Das Orange des Logistikgebäudes ist noch nahe am Rot, löst sich aber schon davon. Im naturfarbenen Mittelbau wird der Mensch empfangen. Das transparent lasierte Holz ist ebenso nahbar wie der eingeschossige, durch Glas geöffnete Baukörper.

Foto: Michael Peuckert

Am Modell entworfen

Rot, blau und orange leuchtet es unvermittelt am Rande der Ortschaft Arlesheim. Die kräftig getönte, horizontal geschichtete Holzfassade des Neubaus der Weleda AG mit Pharma-, Logistik- und Verwaltungstrakt überrascht besonders, weil sie inmitten eines kleinen Gewerbegebiets liegt. Die Farben drücken mehr aus, als man auf den ersten Blick vermutet. Sie sind Teil des anthroposophischen Verständnisses, das Gesetzmäßigkeiten des Lebens, des Seelischen und des Geistigen im Menschen und in den Naturreichen nachspürt. Durch sie sollen die einzelnen Tätigkeitsfelder des Betriebes schon äußerlich erkennbar sein. Entsprechend dem Weleda Leitmotiv »Im Einklang mit Mensch und Natur« wurde ein Heilpflanzengarten angelegt. Der Komplementärkontrast mit dem Gebäude regt an

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Foto: Michael Peuckert

Naturfarbton, Glasfassade und niedrige Bauweise wirken einladend

Der Shop, in dem betriebseigene Produkte verkauft werden, erhielt ein farbliches Ausrufezeichen. Ein kräftiges Magenta leuchtet durch die


Foto: Michael Peuckert

Die Stülpschalung wurde werkseitig mit einer wässrigen Polymerfarbe beschichtet. Beim Montieren wurden die Schnittstellen nachgestrichen

Glasfassade nach Außen und in das Foyer hinein. Hier bildet eine in Gelbtönen lasierte Wand den strahlenden Hintergrund und einen Kontrast zu der schwarzen Treppe und dem fast ebenso dunklen Steinfußboden. Tagsüber fällt natürliches Licht auf die Wand. Nachts sind es Licht und Farbe verbindende LEDs, die den Raum atmosphärisch verwandeln: Zwei gläserne Elemente, der Empfangstresen und eine Wand über zwei Geschosse, leuchten in Blau, Rot oder Gelb. Die beiden Stirnseiten des Foyers schließen rot bzw. blau an die folgenden Baukörper an.

Harmonische Entsprechung

Im Innenbereich spiegelt sich die Farbgebung des Äußeren wider, jedoch sind einzelne Wände andersfarbig, teilweise auch komplementär gestaltet worden, um die Aufmerksamkeit, die »Wachheit« der Mitarbeiter und Besucher zu fördern. Durch die individuelle Farbigkeit der einzelnen Wände und dem Farbwechsel in den Ecken zerfällt der Raumeindruck. Man steht wie vor Bildern. Die Farbgestaltung entwickelte der Maler Jürgen Kadow in einem Modell. »Was braucht man, wenn man aus dem Büro oder dem Labor kommt, damit man wach bleibt?«, fragte er sich. Die Längsseite der Gänge, auf die man aus den Arbeitsräumen kommend blickt, ist dunkel gestrichen – passend zum jeweiligen Gebäudeteil in einem Rot- oder Blauton – die andere Sei-

Führende Marken für strukturierte Wände

Baudaten Erstellung: 2006 Bauherr: Weleda AG, www.weleda.ch Farbgestaltung: Jürgen Kadow, www.kadow.de Fassadenfarbe: PerlColor, www.boehme.ch Ausführung: Malerteam Siegrist, www.wowiwa.ch

Foto: Weleda

Für die Farbtonstabilität wurde die Fassade nach drei Jahren komplett neu beschichtet

te in einem Weiß. Damit weitet der Farbgestalter die schmalen Gänge auf. Ihre Stirnseite ist in einem kontrastierenden Grünton gehalten, ein unerwarteter Farbimpuls. »Eine spannungsreiche Komposition darf durchaus auch einmal disharmonisch sein«, erklärt der Farbexperte. »Dann regenerieren Menschen durch das Farberleben. Sie bekommen Farbe als Nahrung.«

Zum Überstreichen

LASER

®

OBJEKT PATENT

Selbst die Aufbauten für die ökologische Haustechnik sind bewusst gestaltet

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Tel. 06422-81-0 Fax 81-223 www.marburg.com

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