Die Malerzeitschrift 12/2012
Wissen wie’s geht – wissen was kommt
im Brennpunkt
Umwelte l l a f nn die ENtsorgung
WE zum Problem wird
Gold im Profil
Vergoldetechniken mit Blattmetall Schritt für Schritt erklärt
Auszeichnung MALER DES JAHRES 2012
Glückwunsch! Die Gewinner haben ihre Auszeichnungen erhalten
Metallbeschichtung Fassaden aus Stahlblech
So renovieren Sie werkseitig beschichtete Metallfassaden richtig
Trends und Chancen Kreative Küche
Was die Leidenschaft für Küche und Kochen mit dem Maler zu tun hat
Inhalt // Ausgabe 12/2012
24
08
Wenn Entsorgung und Schadstoffe zum Problem werden
32
37
ben wir die Vergoldung mit losem Blattgold.
falsche Umgang mit Abfällen ist Gift für die Umwelt – und kann für Täter teuer werden. Vor allem, wenn die Entsorgung fahrlässig oder mit Vorsatz erfolgt. Hohe Geldstrafen und in besonders schweren Fällen sogar Freiheitsentzug können die Folgen sein. Darum: Erst informieren – dann richtig entsorgen!
rung werkseitig beschichteter Stahlblechfassaden zu beachten ist.
lägen hängt vom professionellen Werkzeug ab. Ein Überblick.
59
Farbspritzgeräten.
08 Bunt und gefährlich Der
Wir zeigen, was bei der Renovie-
Die Verlegequalität von Bodenbe-
zum wirtschaftlichen Einsatz von
06 Meldungen 64 Panorama
Metallbeschichtungen
Bodenlegerwerkzeuge
Wir informieren über Lösungen
im Brennpunkt //
In unserer Sammelserie beschrei-
Spritztechnik
Aktuell //
42
Technik
Kundenauftrag //
22 Kundengespräch
24 Technik // Vergoldungstechnik
32
Spritztechnik
37
Bodenlegerwerkzeuge
42 Metallbeschichtungen
So kommunizieren Sie mit älteren Kunden Gold im Profil
Metallfassaden beschichten
46 Betriebsführung Betriebsstrukturen unter der Lupe
Kochen ist beliebt. Wir erklären, was das mit dem Malerhandwerk zu tun hat und wie Sie den Trend nutzen.
TRENDS UND CHANCEN // 54 Trends erkennen // Kreative Küche Kochen als Ereignis 59 Chancen nutzen // Kreative Küche Leidenschaft für Küche und Kochen
Rubriken //
Für beste Ergebnisse Boden gut machen
Leidenschaft für Küche
03 Editorial 04 Inhalt 18 Dialog // Impressum 49 Schaufenster // Materialien und Produkte 52 Malerquellen 66 Vorschau // Heft 01/2013
Fotos: Caparol, Bernd Ducke, Graco, IMAGO, Roland Wahl
im Brennpunkt
Praxiswissen von A bis Z
Der neueste Stand des Wissens! Über 10.000 Stichworte erläutern alle Fragen rund um das Berufsfeld Farbe. Ob Bautenschutz, Anstrich- oder Werkstofftechniken, Gestaltung im Raum oder an der Fassade, Betriebswirtschaft, Bildung oder Geschichte – das MalerLexikon vermittelt umfassendes Berufs- und Praxiswissen von A bis Z. Das Standardwerk für das Maler- und Lackiererhandwerk, Industrie und Ausbildung! Siegfried Federl ist Maler mit Meister-Diplom. Er leitete 20 Jahre die Meisterschulen für Maler und Lackierer, für Vergolder sowie die Fachschule für Farb- und Lacktechniker in München.
Siegfried Federl MalerLexikon 848 Seiten, gebunden 75,– E ISBN 978-3-7667-1811-2
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4 • Mappe 12/12
www.callwey-shop.com
Herzlichen Glückwunsch! MALER DES JAHRES Viel Emotionen und strahlende Gesichter gab es bei der Preis-
verleihung im November. Die vier Gewinnerbetriebe erhielten ihre Auszeichnungen.
F
sorgten an dem besonderen Tag für einen
tretern des Handwerks, lokalen Politikern
naueschingen, Karlsruhe, Arnstorf
sehr persönlichen Rahmen, mit den Mitar-
und der regionalen Presse, war auch der
und München, als den vier Gewin-
beitern, Kunden, Freunden und Geschäfts-
Stolz auf das Erreichte bei den ausgezeich-
nerbetrieben die Auszeichnung MALER
partnern. Öffentlichkeitswirksam in Szene
neten Betrieben zu spüren.
DES JAHRES verliehen wurde. Die Betriebe
gesetzt durch die Anwesenheit von Ver-
Erste Station Donaueschingen. Der in der Kategorie »Innovative Oberfläche« ausgezeichnete Malerbetrieb Baur lud Mitarbeiter, die Architekten Gäbele & Raufer und die Bauherrenfamilie Banthien direkt an den Ort ein, an dem der Betrieb seine zum Patent angemeldete Oberflächentechnik ersonnen und angewendet hat: die Alte Hofbibliothek. Architekt und Bauherrin führten durch das 280 Jahre alte Gebäude und erläuterten das Sanierungskonzept, bei dem der Malerbetrieb Baur alle Malerarbeiten ausgeführt hat. In diesem Kon-
»Innovative Oberfläche«
eierliche Momente waren es, in Do-
Matthias Heilig
absolut preiswürdig und die Auszeichnung überaus gerechtfertigt.
An einem ganz besonderen Ort traf sich die Festgesellschaft in Karlsruhe zur Preisverleihung in der Kategrie »Spezial-Arbeitsgebiet«. Uwe Rupp bat die Gäste in die renovierte Kirche St. Stephan. Mit Bürste, Schwamm, Pinsel und Modler in der Hand erklärte er den anwesenden Gästen anschaulich, wie er und sein Team die riesigen Flächen bearbeiteten. Dabei war unter der Kuppel auf der Arbeitsbühne absolute Schwindelfreiheit gefordert. Eine große Leistung, die auch unter wochenlanger physischer Belastung erbracht werden musste.
Künftig als MALER DES JAHRES unterwegs: Auf der RuppFahrzeugflotte prangt bereits das Logo
Erst aus der Nähe ist erkennbar, was der Malerbetrieb Rupp in der Kirche St. Stephan geleistet hat
Unauffällig in der Fernwirkung: Die Malerarbeiten sind kaum wahrnehmbar, so gut fügen sie sich ins Gestaltungskonzept ein
Momente des Glücks: Das Ehepaar Baur ist stolz auf die Auszeichnung. Bauherrin, Architekten und die Politik freuen sich mit
text erwies sich die Leistung von Joachim Baur und seinem Team erneut als
Herzlichen Glückwunsch! Uwe Rupp freut sich riesig über die Auszeichnung
»Spezial-Arbeitsgebiet«
Dialog // Service
Uwe Rupp beschreibt, wie er und seine Mitarbeiter die Flächen bearbeiteten
Die Ornamenttapete im Beton überrascht in jeder Hinsicht, hier mit zusätzlicher Schriftbotschaft
Bei näherem Hin sehen entdeckt man immer wiede r schöne Details, z. B. silb er- und golden glänzende Blüten und Blätter
Hier kommt der MALER DES JAHRES Aufkleber auf dem Firmenauto
WItzige Idee: Das im (Toiletten-)Häuschen lls Haus, welches ebenfa che die innovative Oberflä aufweist
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Mappe 12/12 • 19
Riesenfreude in Arnstorf: Der Stolz auf die Auszeichnung MALER DES JAHRES in Malerbetrieb Schwarz zu spüren. Schon auf der Glastüre am Eingang des neuen Firmengebäudes prangt prominent das Logo, genauso wie auf den Firmenfahrzeugen. Und im Ausstellungsbereich wurde eigens eine Koje gestaltet mit
Souveräne Leistung: Helmut Gschiel freut sich über die Auszeichnung
»Marketingidee«
der Kategorie »Marketingidee« war beim
Den besonderen Mom ent festhalten: Aufstellun g fürs Gruppenfoto im Malerbetri eb Schwarz in Arnstorf
Materialien, Farbtöne und Ober flächenqualitäten sind sensibel aufeinander abgestimmt – das zeichnet die Arbeit von Helmut Gschiel aus
Zeugnissen des farbenfrohen Foto-ShooSchwarz schilderte den Gästen noch einmal euphorisch die aufregenden Minu-
, Boris Storz, er, Foto-Studio Schaudel
ten zwischen den zwei Anrufen, bis Chri-
stian Schwarz die Benachrichtigung über den Gewinn persönlich entgegennehmen konnte – und die Erlösung und ausgelassene Stimmung danach. AusstelErinnerungsstücke: DIe ssen des lungskoje mit Zeugni s farbigen Foto-Shooting
Süße Auszeichnung: Die Gäste wurden mit einer großen Torte empfangen
Ein Motiv aus Weithin sichtbar: ng, angebracht dem Fotoshooti sterfront des an der Schaufen eschäfts Farbenhandelsg
Mappe // Impressum
Chefredaktion: Dipl.-Ing. (FH) Matthias Heilig (verantwortlich für den r edaktionellen Inhalt, Anschrift wie Verlag), Fon +49 89/43 60 05-175 Redaktion: Werner Knöller, Fon +49 89/43 60 05-169, Doris Assfalg (Volontärin), Fon +49 89/43 60 05-170, Büro Hamm, Fon +49 23 81/37 39 29 Freie Mitarbeit: Dipl.-Ing. (FH) Bärbel Daiber, E-Mail: b.daiber@mappe.de Projektmanagement: Gabriele Oldenburg, Fon +49 89/43 60 05-194; Sophia De Nobili, Fon +49 89/43 60 05-145 Gestaltung: Redaktionsbüro Wipperfürth GmbH, www.rfw-koeln.de
Abonnementservice
Callwey Verlag Leser-Service, Heuriedweg 19, D-88131 Lindau, Fon +49 180/52 60 149, Fax +49 180/52 60 150, (0,14 Euro/Minute aus dem Festnetz der Deutschen Telekom, max. 0,42 Euro/Minute aus dem dt. Mobilfunknetz), E-Mail: callwey@guell.de Konto für Abonnementzahlungen: Deutsche Bank Offenburg, BLZ 664 700 35, Kto. 0 44 86 70 00
werk eine Auszeichnung MALER DES JAHRES verdient! Wir freuen uns, wenn auch Sie uns im nächsten Jahr zeigen, was Sie drauf haben! Der Wettbewerb MALER DES JAHRES zeichnet außergewöhnliche Leistungen aus und wird jährlich veranstaltet. Die Anmeldeunterlagen für den Wettbewerb 2013 stehen ab Januar zum Download unter www.maler-des-jahres.de bereit.
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ne Kunden wissen, dass er auf höchstem Niveau arbeitet. Die Techniken, Oberflächen und Kreativleistungen zeugen von bestechender Präzision und sicherem Stilempfinden. Materialien, Farbtöne und Oberflächenqualitäten sind sensibel aufeinander abgestimmt. Die Auszeichnung für das beste »Raumkonzept privat« ist daher eine logische Konsequenz und erfüllt ihn mit Stolz. Ganz nach seiner Art will er die Auszeichnung wohldosiert zur Neukundenwerbung einsetzen.
Perfektion bis ins Detail:Aus vorgegebenen Werkstoffen entwickelte Helmut Gschiel neue Optiken und Anmutungen
Standard
Anschrift wie Verlag Fon +49 89/43 60 05-0, Fax +49 89/43 60 05-166 E-Mail: redaktion@mappe.de, Internet: www.mappe.de
Wir gratulieren den Gewinnern und bedanken uns bei allen Teilnehmern, die uns gezeigt haben, dass das Maler- und Lackiererhand-
len über die Auszeichnung. Er und sei-
Handwerkskunst auf höchstem Niveau: Helmut Gschiel definiert seinen eigenen
Redaktion
MALER DES JAHRES 2013
Helmut Gschiel freut sich eher im Stil-
Bernd Ducke, Foto Fisch Fotos: Laura D‘Amico, pe Bernhard Strauss, Map
tings mit den Mitarbeitern. Das Ehepaar
»Raumkonzept privat«
Dialog // Service
Erscheinungsweise: monatlich Unverbindlich empfohlene Bezugspreise: Die Inlandspreise enthalten 7% MwSt. (alle Preise in Euro) Inland: 123,00 (108,00 + 15,00 Versandkosten) Studenten: 69,00 (54,00 + 15,00 Versandkosten) Ausland: 132,00 (108,00 + 24,00 Versandkosten) Studenten: 78,00 (54,00 + 24,00 Versandkosten) Einzelpreis: 12,00 (+ Versandkosten)
Verlag
Verlag Georg D.W. Callwey GmbH & Co. KG, Streitfeldstraße 35, D-81673 München, Postfach 80 04 09, D-81604 München, Fon +49 89/43 60 05-0, Fax +49 89/43 60 05-113, Internet: www.callwey.de Persönlich haftende Gesellschafterin: Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH Alleiniger Gesellschafter: Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey, Geschäftsführer in München Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165 und D ominik B aur-Callwey, Fon -159 Advertising Director/Key Account Manager: Andreas Schneider, Fon -197, Fax +49 89/4 36 11 61 Advertising Managerin: Saskia Thau, Fon -121 (verantwortlich für den Anzeigenteil) Disposition: Birgit Weibrecht, Fon -122 Leiter Marketing und Vertrieb: Peter Priewasser, Fon -178 Vertrieb: Marion Bucher, Fon -125, Fax -317 Herstellungsleiter: Alexander Stix, Fon -167, Fax -164 Druck, Bindung: OPTIMAL : MEDIA, Glienholzweg 7, D-17207 Röbel / Müritz Sonderdrucke einzelner Beiträge dieser Ausgabe können beim Verlag angefragt werden. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise in der Zeitschrift Mappe publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu (z.B. CD-ROM oder Datenfernübertragung). Falls eine Vergütung vereinbart wird, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab.
Im Abonnement ist das jährlich erscheinende Maler Taschenbuch enthalten.
Erfüllungsort und Gerichtsstand: München
Bestellung: Abonnements können direkt beim Verlag oder bei jeder Buchhandlung bestellt werden. Abonnementgebühren sind im voraus zu begleichen. Das Abonnement gilt zunächst für ein Jahr und kann danach jederzeit gekündigt werden. Die Belieferung erfolgt auf Gefahr des Bestellers. Ersatzlieferungen sind nur möglich, wenn sofort nach Erscheinen reklamiert wird.
Seit 1. 1. 2012 ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 45 gültig. Anzeigenschluss ist jeweils am 1. des Vormonats. ISSN 0025-2697
B 4627
Für die Zukunft gestalten.
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Kundenauftrag // Marketing
So kommunizieren Sie mit
älteren Kunden KUNDENGESPRÄCH
Ältere Kunden haben ein hohes Sicherheitsbedürfnis. Der Umgang mit Ihnen erfordert Sensibilität und Geduld
Ältere Menschen haben ein gesteigertes Bedürfnis nach Sicherheit. Der Beitrag zeigt, wie Sie sich bei Kommunikation und Gesprächsführung darauf einstellen.
zu können, dass die Qualität Ihrer Produkte unzweifelhaft ist. Es überzeugt, wenn Sie ihm
Johannes H. Mertens
einen Artikel aus der »Stiftung Warentest«
»Nehmen Sie sich Zeit für den älteren Kunden und seine Bedürfnisse. Gehen Sie auf seine Ängste ein. Das schafft Vertrauen und der Kunde fühlt sich gut aufgehoben.«
vorlegen können, in dem das von Ihnen vorgeschlagene Produkt bei einem Test in der Rangliste oben mit dabei ist. Zudem sollten Sie bei der Gesprächs-vorbereitung möglichst viele Nutzenargumente zusammenstellen (siehe auch Mappe 7/2012). Ältere Kunden entscheiden sich nicht so rasch, sie brauchen Belege, Beweise, Zahlen und Fakten. Und Sie brauchen das Gefühl, Ihnen vertrauen zu können.
Bedenken ernst nehmen und Garantien geben Die Erfahrung zeigt, dass
Gehörprobleme: deutliche Aussprache und Blickkontakt halten
che: Suchen Sie den Blickkontakt zum älteren Kunden und achten Sie auf körpersprach-
Berücksichtigen Sie, dass die Kommunikation
liche Signale, die darauf hinweisen, ob eine
ältere Kunden neuen Dingen gegenüber
mit älteren Kunden durch körperliche Gebre-
Information angekommen ist oder nicht.
häufig ängstlich und zögerlich sind. Gehen
chen erschwert sein kann. Ein Beispiel ist die
Sie darum intensiv und geduldig auf Beden-
Kommunikation am Telefon: Sprechen Sie
ken ein. Nehmen Sie Einwände ernst, auch
laut und deutlich, artikulieren Sie so genau
Verständlichkeit wichtiger als Ausführlichkeit Im Gespräch mit älteren
m Gespräch mit Senioren gelten ähn-
wenn sie zuweilen überängstlich erscheinen.
wie möglich und lassen Sie den Kunden aus-
Kunden sollten Sie einige sprachliche Fehler
liche Grundsätze wie bei jedem Kun-
Versuchen Sie, die Einwände mit sachlichen
reden. Wichtige Vereinbarungen sollten Sie
vermeiden: Eine zu technische und mit
denkontakt – jedoch unter speziellen
Informationen zu entkräften. Und: zeigen Sie
wiederholen und sich bestätigen lassen. Nur
Fremdwörtern überladene Fachsprache ist
Bedingungen. Der Grund: Ältere Menschen
dem Kunden, dass Sie ihn und seine Ängste
so ist sicher gestellt, dass die Info beim Kun-
bei Senioren noch unangebrachter als bei an-
reagieren häufig ängstlich und überempfind-
ernst nehmen und respektieren.
den wie gewünscht ankommt.
deren Kunden. Vielmehr gilt: Mit einer bild-
I
lich, Sicherheitsaspekte stehen bei ihnen im
Wichtig ist, beim älteren Kunden visuelle
Vordergrund: »Kann ich mich darauf verlas-
Vorstellungen zu erzeugen, die seine Haupt-
vor Ort zu. Bei Trägern von Hörhilfen ist die
möglich, die Sprachwelt des Seniors zu betre-
sen, dass das Angebot nicht überhöht ist?
motive und -bedürfnisse ansprechen. Stellen
akustische Trennung zwischen Hintergrund-
ten. Bei der Erläuterung eines Sachverhalts
Wird die Rechnung doch höher ausfallen? Ist
Sie bildhaft dar, was es konkret für den Kun-
geräuschen und dem Gespräch selbst nicht
sollten verwirrende Details und Neben-
der Anstrich, für den ich mich endlich ent-
den bedeutet, wenn Ihr Produkt oder Ihre
immer gegeben. Darum sollten Sie eher in zu
aspekte weggelassen werden. Eine weitere
schieden habe, wirklich der richtige?«
Dienstleistung ihn dabei unterstützt, seine
kurzen als zu langen Sätzen sprechen und
Möglichkeit, einem übervorsichtigen Kunden
Ähnliches trifft auf das Kundengespräch
haften und anschaulichen Sprache ist es
Wünsche Wirklichkeit werden zu lassen: »Die-
genügend Atem- und Ruhepausen einbau-
das Gefühl zu geben, ernst genommen zu
Geduld und Behutsamkeit sind gefragt Solche und ähnliche Gedanken
ser Wandanstrich macht Ihr Zuhause zu
en, in denen sich der Kunde immer wieder
werden, ist die konsequente Einnahme sei-
einem Nest, in dem Sie sich so richtig wohl-
auf die Gesprächssituation einstellen kann.
nes Standpunkts. Sie setzen sich also die
machen sich älterer Kunden häufig. Erkennt-
fühlen können.«
Allerdings: Sie müssen sich sicher sein, dass
Wahrnehmungsbrille des Kunden auf.
nisse aus der Hirnforschung liefern die Be-
Der Senior fühlt sich geborgen und si-
gründung: Im Alter verstärkt sich das Sicherheitsdenken. Die Hormonstruktur unseres
der Senior tatsächlich nicht mehr so gut hört.
Aber Achtung: Älterer Kunde ist nicht im-
cher, wenn Sie ihm Garantien, wie etwa ein
Es ist peinlich und würdelos, wenn Sie einen
mer gleich älterer Kunde. Zuweilen ist es kon-
Rücktrittsrecht, geben können. In der Ange-
Kunden, der gut hört, überlaut anreden, weil
traproduktiv, Senioren dezidiert als ältere
zuweisen, dass der »neuartige Fassadenan-
botsphase betonen Sie, dass Sie nicht jetzt
Sie Hörprobleme lediglich vermuten.
Menschen zu behandeln. Darum sollte die
Wunsch nach Macht und Geltung abnimmt,
Mit Belegen und Beweisen argumentieren Denken Sie sich bereits vor
strich etwas ganz Tolles ist, was die Nachbarn
sofort eine Entscheidung benötigen: »Ich
der Wunsch nach Sicherheit und Bewahrung
dem Gespräch mit älteren Menschen in diese
in Erstaunen versetzen wird«. Dieser schein-
lasse Ihnen die Unterlagen und das Angebot
der Umgang mit Kunden, deren Sehvermö-
nur der Startschuss für ein Gespräch sein, in
des Status quo dagegen zunimmt. Ältere
hinein und überlegen Sie sich Argumente,
bare Vorteil interessiert den älteren Kunden
hier, schauen Sie sich das Ganze in Ruhe an,
gen nachlässt. Geben Sie vorsichtig Unter-
dem Sie den Kunden näher einschätzen. Ob
Menschen brauchen zudem etwas länger,
die auf den Sicherheitsaspekt abheben. Mei-
weniger. Wichtiger ist ihm, bei Ihrem Ange-
vielleicht können Sie sich mit jemandem be-
stützung, ohne den Eindruck zu erwecken,
Sie es wirklich mit einem sicherheitsorien-
um komplexe Sachverhalte zu verstehen –
stens ist es kontraproduktiv, z. B. darauf hin-
bot Preissicherheit zu haben und sicher sein
raten.« Aber Achtung: Geben Sie nur Garan-
den Kunden zu bevormunden.
tierten und übervorsichtigen oder gar ängst-
Denkapparats verändert sich derart, dass der
das bringt das Alter unwiderruflich mit sich.
tien ab, die Sie auch hundertprozentig ein-
Tipps für das Gespräch mit älteren Kunden
Entscheidend ist also: Sie müssen damit rechnen, dass der Kunde bei innovativen Vorschlägen – z. B. bei einer Fassadenreno-
Lassen Sie sich auf die individuelle Sicht dieser Kundengruppe ein
vierung, die auch ökologische Aspekte be-
Nutzen Sie Ihre empathischen Fähigkeiten: Wahrnehmung der Kundensituation, Ein-
fühlen in die Kundenwelt
wünscht eher das Bewährte, selbst wenn dies Nachteile mit sich bringt. Hinzu kommt: Der Entscheidungsprozess bei Senioren ist oft langwierig. Hier sind Geduld und ein behutsames Vorgehen gefragt.
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Fotos: absolut/Fotolia
rücksichtigt – zurückhaltend reagiert. Er
Wichtige Kompetenzen sind das geduldige und ruhige Zuhören, der Vertrauensaufbau
und eine kundenorientierte Sprache Arbeiten Sie an Ihrer kundenorientierten Einstellung, um sprachliches Einfühlungs-
vermögen aufzubauen
halten können.
Besonderes Fingerspitzengefühl verlangt
Ein wichtige Rolle spielen in diesem Zusammenhang Blickkontakt und Körperspra-
Kategorisierung in die Rubrik »Senior« immer
lichen Kunden zu tun haben, müssen Sie im Dialog überprüfen.
Johannes H. Mertens
So Profitieren ältere Kunden Der Kunde fühlt sich ernst genommen Der Senior erhält die aus seiner Sicht wichtigen Informationen, um sich für Ihr Angebot entscheiden zu können – oder auch nicht Ihre kundenorientierte Vorgehensweise hilft dem Senior, seine Erwartungen und Wünsche genauer zu artikulieren Der Kunde weiß, dass er es ist, der die Entscheidungen trifft, und nicht zu etwas überredet wird
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Sa
m
Kundenauftrag // Mappe-Technik
m
el
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01
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2012 Unregelmäßige Oberflächen und Formen – dazu zählt z. B. dieses Profil – lassen sich mit losem Blattgold besonders gut vergolden
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Ölvergoldung Mit Loseblattgold
Gold im Profil vergoldung Die Verarbeitung von Blattmetallen ermöglicht die Realisierung
individueller Kundenwünsche. In der MAPPE-Technik zeigen wir die Arbeitsschritte bei der Verarbeitung von losem Blattgold auf profilierten Oberflächen.
B
attvergoldungen beeindrucken
Blattmetalle verwendet und differenzierte
Verarbeitung von losem Blattgold. Die Ver-
durch ihre Wirkung und kommen
Glanzgrade erzielt werden. Alternativ zum
arbeitung von Transfergold – also Blattgold,
daher beim Kunden immer gut an.
traditionellen Anlegeöl kann auch mit was-
das auf Seidenpapier aufgepresst ist, wurde
Mit etwas Übung kann jeder Maler- und La-
serverdünnbarem Acrylanlegemittel gear-
in der Ausgabe 10.2012 vorgestellt.
ckiererbetrieb effektvolle Kombinationen
beitet werden. Zur Zeit gibt es zwei Pro-
Ein solches Transfergold lässt sich auf
mit anderen Blattmetallen oder sonstigen
duktschienen, welche die Ölvergoldung
glatten Oberflächen und im Außenbereich,
dekorativen Techniken herstellen und an-
sehr gut ergänzen und somit die Anwen-
z. B. bei Wind, leichter verarbeiten als loses
bieten. Dabei ist die Technik der Ölvergol-
dungsbereiche noch vergrößern. Näheres
Blattgold. Dieses hat aber erhebliche Vor-
dung im Innen- wie im Außenbereich am
dazu ist in der Mappe 10.2012 und in einer
teile, wenn das zu vergoldende Objekt Run-
universellsten einsetzbar. Mit ihr können un-
der folgenden Ausgaben zu lesen. In dieser
dungen oder Strukturen aufweist. Es
terschiedlichste Untergründe vergoldet, alle
MAPPE-Technik fokusieren wir uns auf die
schmiegt sich besser an den Untergrund an,
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