Mappe Leseprobe 02/2015

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Die Malerzeitschrift 02/2015

Wissen wie’s geht – wissen was kommt

im Brennpunkt

Lohng n i p Dullm iglohn im Bi malerhandwerk

Ökologische Baustoffe

Öko-Markt statt Nische – was der Trend für Maler bietet  Mappe-Technik

Der gemalte Luxus

Die Intarsienmalerei steht für edelsten Holzdekor. Lesen Sie, wie Sie Holzobjekte in wahre Kunstwerke verwandeln

 Benimm-Regeln

Was gar nicht geht

Lärmend beim Kunden vorfahren, Chaos in der Küche verbreiten – welches Verhalten Sie unbedingt vermeiden sollten

 Trends

& Chancen Gut handeln tut gut

Soziale Unternehmer sind die neuen Lieblinge der Wirtschaft. Gut so. Denn von ihrem Engagement profitieren alle


Inhalt // Ausgabe 02/2015

20

im Brennpunkt

08

Lohndumping: Billiglohn auch im Malerhandwerk

26

34

Was unterscheidet ein erfolgreiches von einem erfolglosen Angebot? Lesen Sie, worauf es ankommt

Lacke

Wir informieren über Entwicklungen bei modernen Bautenlacken und zeigen, worauf Sie achten müssen

Technik

Die Intarsienmalerei ist zwar aufwendig, erschafft aber wunderschöne Kostbarkeiten

Aktuell //

Marketing

06 Meldungen 64 Panorama

Kundenauftrag //

20 Marketing

24 Marketing

26 Technik // Intarsienimitation

34 Lacke

42 Beschichtungsstoffe

Verständliches Angebot, glücklicher Kunde »Wie sind Sie denn auf den Hund gekommen?«

im Brennpunkt //

08 Überteuert, preiswert oder viel zu billig?

Mit der Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohns in Deutschland werden Schlupflöcher gesucht – ein Problem, das im Malerhandwerk schon länger bekannt ist. Doch hier zeigt sich auch, dass viele Betriebe sogar über Tarif bezahlen.

4 • Mappe 02/15

Der gemalte Luxus

Lackieren auf feinste Art Öko-Markt statt Nische

46 Nutzfahrzeuge Günstig und sicher fahren

49 Benimm-Regeln »Das geht gar nicht«


Mineralisch Nicht brennbar Ohne Biozide

Wenn der Kunde Sie und Ihre Mitarbeiter in sein Heim lässt, erwartet er, dass Sie bestimmte Verhaltensregeln beherzigen

54

Trends & Chancen Unternehmen als Wohl-

täter? Möglichkeiten und Vorteile von Engagement

TRENDS UND CHANCEN //

54 Trends erkennen // Soziale Verantwortung

59

Einsatz fürs Gemeinwohl

Fotos: CSR_newleaf-llc.com, Denis Junker/Fotolia, Mappe, Sto, Covermotiv: Adler

49

Benimm-Regeln

weber.therm A 100 Premium-WDV-System mit AquaBalance-Putzen Überzeugen Sie Ihre Kunden mit den Vorteilen unserer mineralischen WDV-Systeme mit dem Blauen Engel. In Kombination mit den umweltschonenden AquaBalance-Putzen schützen sie Fassaden effektiv und dauerhaft vor Algen- und Pilzbewuchs – ohne Biozide. sg-weber.de/ gesund-daemmen

Chancen nutzen // Soziale Verantwortung

Gut handeln tut gut

Rubriken //

03 Editorial 04 Inhalt 18 Dialog // Lieblingsobjekt 19 Dialog // Webseiten des Monats, Impressum 52 Malerquellen 66 Vorschau // Heft 03/2015

* gilt für AquaBalance-Fassadenputze in den WDV-Systemen A 100 und A 200 ab einer Dämmstärke von 140 mm


im Brennpunkt //

LOHNDUMPING

Überteuert, preiswert oder viel zu billig?  UNTERNEHMEN Mit der Einführung des flächendeckenden gesetzlichen Mindest-

lohns in Deutschland werden Schlupflöcher gesucht und genutzt – ein Problem, das im Malerhandwerk, in dem seit 2003 Branchenmindestlöhne gelten, schon länger bekannt ist. Doch hier zeigt sich auch, dass es viele Betriebe gibt, die sogar über Tarif bezahlen.

V

ier rumänische Wanderarbeiter

Nach wenigen Wochen dann wollte sie gar

hätten gerade einmal 2,30 Euro brutto pro

mussten sich Ende März 2014 auf

nicht mehr bezahlen. Sie habe die Arbeiter

Stunde erhalten. »Natürlich haben dann bei

einer Baustelle in Ostwestfalen mit

nur an ein deutsches Bauunternehmen ver-

Ausschreibungen reell kalkulierende Unter-

einem kärglichen Lohn abspeisen lassen.

mittelt ...« Das berichtete das »Magazin Mit-

nehmen auch nicht den Hauch einer Chan-

Nur 400 Euro für sechs Wochen Arbeit zahlte

bestimmung« der Hans-Böckler-Stiftung.

ce«, meint Lutz Pollmann, Hauptgeschäfts-

ihnen ihre Entsendefirma – trotz Überstun-

Ein besonders krasser Fall, aber lange kein

führer der Baugewerblichen Verbände. Im

den. Versprochen hatten sie ein Vielfaches.

Einzelfall. Einem weiteren, besonders gra-

konkreten Fall schätzen Branchenkenner,

vierenden Fall von Lohndumping ist der Zoll

dass die ausführenden Firmen sich durch

2013 im Kreis Heinsberg auf die Spur ge-

die Mini-Löhne einen Kostenvorteil von

kommen, wie handwerksblatt.de berichtet.

mindestens 600.000 Euro gesichert haben.

Arbeiter, die dort Glasfaserkabel verlegten,

Ein klarer Verstoß gegen den Branchenmindestlohn im Bauhauptgewerbe, der schon länger gilt.

Lohndumping verzerrt den Wettbewerb und schadet im Endeffekt allen

8 • Mappe 02/15


diese wollte der Gesetzgeber mit der Einführung von Mindestlöhnen eigentlich verhindern. »Wir brauchen eine Grenze nach un-

Im Vergleich

Mindestlöhne in Deutschland 2015 Handwerk

ten, einen Mindestlohn, der Armut trotz Ar-

Euro pro Stunde West

Berlin

Ost

beit verhindert, der für fairen und funktio-

Baugewerbe (Mindestlohn II)

14,20

14,05

10,75

nierenden Wettbewerb sorgt und für

Maler und Lackierer (gelernt)

12,80

12,60

10,90

Gebäudereinigung (Lohngruppe 6)

12,65

12,65

10,63

Dachdecker

11,85

11,85

11,85

Baugewerbe (Mindestlohn I)

11,15

11,15

10,75

Gerüstbau

10,50

10,50

10,50

Elektro

10,10

9,35

9,35

Maler und Lackierer (ungelernt)

10,00

10,00

10,00

Gebäudereinigung (Lohngruppe 1)

9,55

9,55

8,21

Friseur

8,50

8,50

8,50

Stabilität in den sozialen Sicherungssystemen«, argumentiert daher auch Andrea Nahles, Bundesministerin für Arbeit und Soziales. Seit Januar 2015 ist nun der Mindestlohn mit dem »Gesetz zur Regelung eines allgemeinen Mindestlohns (Mindestlohngesetz – MiLoG)« flächendeckend für alle Branchen durchgesetzt worden. Er gilt nach der Ein-

Quelle: BMAS

Mindestlohn soll Armut trotz Arbeit verhindern Entwicklungen wie

führungsphase für alle in Deutschland tätigen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer über 18 Jahre, auch für Saisonarbeiter und

Bundesländern und mindestens 10,50 Euro

dung. Wer Praktikanten beschäftigt, die ein

Minijobber. Rund 3,7 Millionen Beschäftigte

in den neuen Bundesländern; in Berlin sind

Pflichtpraktikum in Schule oder Studium

im Niedriglohnsektor werden maßgeblich

es mindestens 12,30 Euro. Das Maler- und

machen, muss hingegen keinen Mindest-

von dieser Neuregelung profitieren und sie

Lackiererhandwerk war die erste Branche

lohn zahlen.

vor Dumpinglöhnen schützen. Der Mindest-

überhaupt, in der Mindestlöhne eingeführt

lohn gilt unabhängig von Arbeitszeit oder

wurden. Eine Besonderheit stellt die Diffe-

fremdem Hilfspersonal, das ausschließlich in

Umfang der Beschäftigung. Über eine An-

renzierung der Mindestlöhne nach ge-

Verwaltungs-, Verkaufs- und Sozialräumen

passung des Mindestlohns entscheidet eine

lernten und ungelernten Arbeitskräften dar.

tätig ist und Reinigungspersonal in Malerbe-

Kommission der Tarifpartner, die 2016 darü-

Gelernte Arbeitnehmer (Gesellen) sind Ar-

trieben der allgemeine gesetzliche Mindest-

ber beraten, wie hoch der Mindestlohn ab

beitnehmer, die für das Maler- und Lackie-

lohn gezahlt werden muss. Auch kaufmän-

dem 1. Januar 2017 sein wird.

rerhandwerk oder ein anderes Handwerk

nisch-technische Angestellte, insbesondere

einschlägige handwerkliche Tätigkeiten

im Büro, fallen unter den allgemeinen ge-

reits seit dem 1. September 2012 ein Lan-

ausführen. Ungelernte Arbeitnehmer arbei-

setzlichen Mindestlohn – das gilt auch für

desmindestlohngesetz. Allerdings ist die

ten unter Aufsicht und Anleitung und füh-

dort angestellte Ehepartner. Und für alle Mi-

Gültigkeit des Gesetzes begrenzt, denn für

ren einfache Hilfstätigkeiten aus. Auch An-

nijobs außerhalb des gewerblichen Maler-

private Unternehmen gilt es nicht, da einem

gestellte mit Minijob auf 450-Euro-Basis, die

bereichs. Ebenfalls in den Geltungsbereich

Bundesland hierfür die Gesetzgebungskom-

gewerblich im Malerbereich tätig sind, fallen

des Branchenmindestlohns fallen Leihar-

petenz fehlt. Am 24. April 2013 hat auch

darunter.

beitnehmer. Bei seiner Anwendung kommt

Übrigens gilt im Bundesland Bremen be-

Hamburg als zweites Bundesland ein Landesmindestlohngesetz beschlossen.

Der Branchenmindestlohn für Maler

Grundsätzlich gilt, dass gewerbe-

es auf die Tätigkeit und nicht den Umfang

muss Praktikanten bezahlt werden, die frei-

der Beschäftigung an. Mehr dazu finden Sie

willig ein Praktikum zur Berufsfindung oder

in einem Merkblatt des Malerinstituts auf

Bei den Malern gibt es Mindestlöhne schon lange Für das Maler- und

begleitend zum Studium absolvieren, wenn

mappe.de.

Lackiererhandwerk hat der flächende-

dem Schulabgang beschäftigt sind. Das gilt

ckende gesetzliche Mindestlohn von 8,50

auch für Schulabgänger wie Ferienarbeiter,

Bislang gab es in 13 Branchen Mindestlöhne Außer dem Maler- und

Euro brutto pro Zeitstunde keine Bedeu-

die mehr als 50 Arbeitstage binnen zwölf

Lackiererhandwerk gab es vor der Einfüh-

tung, denn hier gilt schon seit November

Monaten ab Schulabgang beschäftigt sind.

rung des flächendeckenden Mindestlohns

2003 mit der Ersten Verordnung über zwin-

Anders sieht es bei Praktikanten ab 18 Jah-

bereits in 13 Branchen mit rund 4 Millionen

gende Arbeitsbedingungen ein Branchen-

ren aus, deren freiwilliges Praktikum länger

Beschäftigten einen Mindestlohn, zum Bei-

mindestlohn – und der liegt deutlich höher.

als drei Monate dauert: Hier gilt der allge-

spiel im Bauhauptgewerbe oder dem Dach-

Seit dem 1. August 2014 bis zum 30. April

meine gesetzliche Mindestlohn und zwar ab

decker- und Elektrogewerbe. Grundlage für

2015 gibt es für gelernte Arbeitnehmer (Ge-

dem 1. Tag. Diesen erhalten auch Schüler

tarifgestützte Mindestlöhne in verschie-

sellen) mindestens 12,50 Euro in den alten

über 18 ohne abgeschlossene Schulausbil-

denen Branchen ist das Arbeitnehmer-Ent-

sie mehr als 50 Arbeitstage im Jahr nach

Mappe 02/15 • 9


Dialog // Lieblingsobjekt

Tiefe Strukturen zieren die Oberfläche der äußerst stabilen Linkrusta-Tapete

Wenn auch Sie Ihr Lieblingsobjekt in der MAPPE präsentieren s wollen, schreiben Sie un an einfach eine E-Mail . redaktion@mappe.de f au s un n Wir freue Ihre Antwort!

Schwergewicht leicht gemeistert

 LINKRUSTA Mit einer ganz besonderen Tapete verwandeln Maler ehemalige Kloster-

räume in Luxuswohnungen. Sie an die Wand zu bringen ist noch echte handwerkliche Profiarbeit. Über den Umgang mit einem fast schon vergessenen Wandbelag.

W

enn Malermeister Karl-Heinz

die Wand. Normale Tapeten sind keine

und Schatten in den tiefen Strukturen der be-

Reich zusammen mit seinem

Schwergewichte, die als 10 m Rolle 18 kg auf

reits verklebten Bahnen verfangen, dann weiß

Kollegen erneut eine der großen

die Waage bringen. Und sie müssen auch

er, dass das Ergebnis jeden einzelnen

Bahnen bezwungen hat und sie sicher und

nicht auf Anhieb so in den Kleber eingebettet

Schweißtropfen wert sein wird.

fest an der Wand haftet, dann wünscht er sich

werden, dass es fast keiner Korrekturen mehr

manchmal, Linkrusta wäre ein bisschen mehr

bedarf. Aber Linkrusta ist alles andere als eine

seldorfer Theresienklosters und späteren -hos-

wie andere, normale Tapeten. Normale Tape-

normale Tapete. Und wenn Karl-Heinz Reich

pitals haben Karl-Heinz Reich und 13 weitere

ten schaffen es auch ohne zwei Verarbeiter an

seinen Blick zurück dahin richtet, wo sich Licht

Mitarbeiter der Düsseldorfer Farbwerke

In sieben Wohnungen des früheren Düs-

GmbH Wände mit Linkrusta gestaltet, einer traditionsreichen englischen Tapete, die ihre große Zeit Ende des 19. Jahrhundert hatte und im letzten Jahrhundert zunehmend in Vergessenheit geraten ist. Ihre Muster wirken schwer und edel. »Das ist pompös, das ist alt, das muss in die Umgebung passen«, beschreibt sie Malermeister Karl-Heinz Reich. In das alte Gebäude mit seiner Barockfassade, seinen Stuckornamenten und Wandbemalungen passt Linkrusta gut. In den letzten Jahren standen die Räume leer, dann schlug ein Investor zu. Seitdem arbeiBesser geht es zu zweit: Das sorgfältige Einlegen der Linkrustabahn. Das Ergebnis ist die Mühe wert

18 • Mappe 02/15

ten zahlreiche Handwerker hier an hochwer-


Webseiten des Monats

tigen Wohnungen. Luxus – auch das ist Linkrusta. Das Material verspricht Qualität und langlebige Schönheit, ist sehr widerstandsfest und wasserbeständig. Es erinnert eher

Mehr als die Hälfte der Handwerksbetriebe sind nach einer Forsa-

an Linoleum als an Stoff.

Umfrage noch ohne eigene Homepage, während die Deutschen vor allem im Netz nach ihnen suchen. Deshalb stellen wir gelungene

Und das macht die Verarbeitung zur Herausforderung Maler-

Beispiele von Webseiten vor, die Inspirationen liefern und Mut zum Selbstversuch machen sollen. Sie zeigen: Es gibt kein Richtig

meister Karl-Heinz Reich musste die Tapete

und kein Falsch. Es gibt nur verschiedene Möglichkeiten, im Inter-

nach dem Zuschneiden rund eine halbe Stun-

net ein sympathisches Bild von sich zu vermitteln. Diese Beispiele

de in Wasser weichen lassen. Auf der Wand

sind uns bei unseren Recherchen für die Februar-Ausgabe begeg-

legte er den Kleber Metylan Ovalit S etwas

net. Was diese Webseiten ausmacht? Finden Sie’s raus. Auf

über Bahnbreite vor. Dann half ihm ein Kolle-

www.mappe.de/webseiten-des-monats

ge, die Tapetenbahnen gleich so in den Kleber  www.maler-priller.de

einzubetten, dass sie perfekt aneinander an-

 www.annweiler-maler.de

schlossen. »Das war mit am schwierigsten«, er-

 www.maler-lanzer.de

zählt Karl-Heinz Reich. »Um das Gewicht der

 www.malerische-wohnideen.de

Tapete zu halten, haftet der Kleber gleich von

 www.maler-schlegel.de

Anfang sehr stark. Es ist schwer, da nachträglich noch etwas zu korrigieren.« Unterstützung erhielten die Maler vom Hersteller Henkel, der ihnen vor allem zu Beginn der Arbeiten mit Rat und Tat zur Seite stand. Geholfen hat ihnen auch, dass etwas fehlte, was normalerweise eikonnten sie sich ausreichend mit dem Material vertraut machen und es an kleineren Flächen probeweise verkleben. Elisabeth Rowley

Fotos: Henkel

ne Baustelle beherrscht: der Zeitdruck. So

Mappe // Impressum

Redaktion

Anschrift wie Verlag Fon +49 89/43 60 05-0, Fax +49 89/43 60 05-113 E-Mail: redaktion@mappe.de, Internet: www.mappe.de Chefredaktion: Dipl.-Ing. (FH) Matthias Heilig (verantwortlich für den r­ edaktionellen Inhalt, Anschrift wie Verlag), Fon +49 89/43 60 05-175 Redaktion: Werner Knöller, Fon +49 89/43 60 05-169, Elisabeth Rowley (Volontärin), Fon +49 89/43 60 05-170, Büro Hamm, Fon +49 23 81/37 39 29 Freie Mitarbeit: Dipl.-Ing. (FH) Bärbel Daiber, E-Mail: b.daiber@mappe.de Projektmanagement: Gabriele Oldenburg, Fon +49 89/43 60 05-194 Gestaltung: Redaktionsbüro Wipperfürth GmbH, www.rfw-koeln.de

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Verlag Georg D.W. Callwey GmbH & Co. KG, Streitfeldstraße 35, D-81673 München, Postfach 80 04 09, D-81604 München, Fon +49 89/43 60 05-0, F ­ ax +49 89/43 60 05-113, Internet: www.callwey.de Persönlich haftende Gesellschafterin: Georg D.W. Callwey Verwaltungs-GmbH Alleiniger Gesellschafter: Helmuth Baur-Callwey, Verleger in München Kommanditisten: Helmuth Baur-Callwey und Dr. Veronika Baur-Callwey, Verleger in München; Dr. Marcella Prior-Callwey und Dominik Baur-Callwey, Geschäftsführer in München Geschäftsführer: Dr. Marcella Prior-Callwey, Fon -165 und D ­ ominik ­Baur-Callwey, Fon -159 Editorial Director: Prof. Dr. Alexander Gutzmer, Fon -118 Advertising Director/Key Account Manager: Andreas Schneider, Fon -197, Fax +49 89/4 36 11 61 (verantwortlich für den Anzeigenteil) Disposition: Birgit Weibrecht, Fon -122 Leiter Marketing und Vertrieb: Dominik Baur-Callwey (kommissarisch), Fon -159 Vertrieb: Marion Bucher, Fon -125, Fax -317 Herstellungsleiter: Alexander Stix, Fon -167, Fax -164 Druck, Bindung: OPTIMAL : MEDIA, Glienholzweg 7, D-17207 Röbel / Müritz Sonderdrucke einzelner Beiträge dieser Ausgabe können beim Verlag angefragt werden. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen einzelnen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes bedarf der Zustimmung des Verlages. Mit der Einsendung von Manuskripten und Bildmaterial erklärt sich der/die Autor/in einverstanden, dass diese vollständig oder teilweise in der Zeitschrift Mappe publiziert werden. Ebenso stimmt er/sie der Verwertung im Wege der digitalen Vervielfältigung und Verbreitung über Offline- oder Online-Produktionen zu (z.B. CD-ROM oder Datenfernübertragung). Falls eine Vergütung vereinbart wird, deckt diese die genannten Verwertungsformen ab. Erfüllungsort und Gerichtsstand: München Seit 1. 1. 2015 ist die Anzeigen-Preisliste Nr. 48 gültig. Anzeigenschluss ist jeweils am 1. des Vormonats. ISSN 0025-2697

B 4627

Mappe 02/15 • 19


Kundenauftrag // Mappe-Technik Holzintarsien: Edles Holz, strukturiert und gemalt vom Maler – mit etwas Übung erstellen Sie gemalten Luxus

Luxus Der gemalte

 Holzintarsien Als Beispiel für Intarsienimitationen stellt die MAPPE-

Technik in einzelnen Arbeitsschritten eine Gestaltung mit einem KirschbaumKernholz und einer Rahmung in Schlichtholz vor, kombiniert mit Rahmenecke und Kontur in Ebenholz und Buchsbaum.

D

ie gemalte Imiation von Intarsien war schon im-

glatt, nichtsaugend und dem hellsten zu imitierenden Holz

mer eine begleitende Erscheinung und vor allem

entsprechend farblich grundiert sein. Hierfür eignen sich

im Bereich der Ausstattung beheimatet. Früheste

besonders gut klassische Vorlacke oder 2K-Füllermateri-

Beispiele gibt es in kleinen, nicht so finanzkräftig ausge-

alien. Als Bindemittel kommen Leinöl für Öllasuren bzw.

statteten gotischen Dorfkirchen, wo an Chorgestühl, Em-

Bier oder Essig für wässrige Lasuren zum Einsatz. Die ge-

porenbrüstung oder Holzdecke auf das helle Trägerholz,

bräuchlichsten Farbtöne sind Terra di Siena natur, Terra di

meistens Fichte oder Tanne, mit dunklen Farblasuren eine

Siena gebrannt, Terra di Umbra natur, Terra di Umbra ge-

Einlegearbeit vorgetäuscht wurde.

brannt, Kasselerbraun und Schwarz.

Die technischen Grundlagen der Intarsienimitati-

besatz, Fingerpinsel mit Borstenbesatz, Dachshaarvertrei-

on sind die der Maserierung. Die Untergründe müssen

ber, Gummi- und Stahlkämme. Für die Intarsienmalerei

Als Maserierungswerkzeug dienen Modler mit Borsten-

26 • Mappe 02/15


Sa

m

Werkzeuge und vorbereitung Typische Werkzeuge für Maserierungen sind Schläger, Dachshaarvertreiber, Naturschwamm, Borstenmalpinsel, Fingerpinsel und

el

se

ri

e

01

2015

1

02

2015

Modler. Hinzu kommen Werkzeuge zum Linieren (1). Als Bindemit-

03

tel für die Lasuren (2) verwenden wir helles Bier (3), wobei es schon

2015

abgestanden sein sollte, da es sonst zu stark schäumt. Die Lasuren

04

für die Nussbaumwurzel bestehen aus Terra di Siena gebrannt, Kas-

2015

selerbraun und Schwarz. Soll eine Maserierung schnell und zeitspa-

05

rend ausgeführt werden, geben wir in das Bier zur zusätzlichen Bin-

2015

dung Acrylemulsionslack (4), (5). Sie können zwischen 10 bis 20 %

06

unverdünnten Emulsionslack zugeben. Zur Untergrundvorberei-

2015

tung erfolgen Zwischenschliff und Reinigung (6),(7). Das ge-

07

wünschte Motiv wird augezeichnet und abgeklebt (7), (8).

2

m

2015

3

08

4

2015

09

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10

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11

2015

12

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8

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7

9

Intarsienimitation

5

Mappe 02/15 • 27


Kundenauftrag // BENIMM-REGELN

Dieses Wageninnere verspricht dem Kunden Dreck und Chaos auch in seiner Wohnung – und lässt bei ihm alle Alarmglocken klingeln

»Das geht gar nicht«  KOMMUNIKATION Eine peinliche Situation: Ein Kunde hat sich nach dem Auftrag

über das Verhalten Ihrer Mitarbeiter beschwert. Vom ordentlichen Erscheinungsbild bis hin zum sauber hinterlassenen Arbeitsort – diese Regeln sollten Sie beherrschen, bevor Sie sich das nächste Mal in das Heim eines Kunden hineinwagen.

D

er Kunde lässt Sie und Ihre Mitar-

hoheit, ein, bin ich bedroht. Dann nehme

10 Tipps, wie Sie zehn typische Situationen

beiter in sein Allerheiligstes: seine

ich mein Gegenüber als Eindringling wahr.

besser meistern als viele Ihrer Mitbewerber.

Privatsphäre. Der Erfolg des Auf-

Und das macht ihn zum potenziellen Feind.

trags hängt daran, dass Sie alle sich dort an-

Für Sie bedeutet das: Wollen Sie erfolg-

 Das Telefon klingelt, Maler

gemessen verhalten. Denn Sie und Ihre Mit-

reich auf dem Hoheitsgebiet Ihrer Privatkun-

arbeiter übernehmen eine große Verant-

den agieren, ist Respekt vor dem Eigentum,

bringt Kunde die freudige Botschaft: »Wir kommen dann am Vormittag!«

wortung für das, was Ihr Kunde Ihnen anver-

der Zeitplanung und der Person des Kunden

Schön! Der Maler sagt telefonisch Bescheid,

traut.

selbst der wichtigste Schlüssel zur Zufrie-

bevor seine Handwerkertruppe zum ersten

Wenn es um das eigene Territorium

denheit des Kunden. Denn fachlich gute Ar-

Mal beim Kunden anrückt. Aber das war’s

geht, schlägt bei jedem von uns der Instinkt

beit setzt er voraus. Mit höflichem Verhalten

auch schon. Denn »am Vormittag« ist keine

durch. Und der sagt: Lässt mein Gegenüber

aber sammeln Sie genau die Bonuspunkte,

Aussage, die den Kunden freut. Soll er jetzt

den Respekt vor meinem Eigentum vermis-

die zu gegenseitiger Sympathie führen –

von 7 bis 12 Uhr parat stehen und warten?

sen oder schränkt er meine Raum- und Zeit-

und zum nächsten Auftrag.

Sagen Sie Ihrem Kunden möglichst genau,

Mappe 02/15 • 49


Kundenauftrag // BENIMM-REGELN Matthias Eigel Kaleidoskop Marketing-Service

wann Sie kommen. Sie können auch einen Zeitraum vereinbaren, dann allerdings so: »Wir kommen zwischen 9 und 9.30 Uhr. Ist das in Ordnung für Sie?« Und wenn Sie sich absehbar verspäten: In jedem Fall rechtzeitig anrufen und den ungefähren Zeitpunkt des Eintreffens nennen.

Auftritt Maler-Truppe: Ein angegrauter Firmenwagen kommt schwungvoll vor Nachbars Garage zum Stehen. Aus dem Innern des Wagens

»Kundenorientiert ist der, der das in seiner Arbeit auf der Baustelle beweist – in vielen kleinen Einzelheiten«

tönt laute Musik. Das macht Eindruck. Leider

zur Seite treten?«, herrscht der Mitarbeiter

re? Vor Arbeitsbeginn braucht es nur zwei

den falschen. Denn der Kunde und sein Nach-

den Hausherrn an. Der bringt sich mit einem

Fragen, um diese ganz im Sinne des Kunden

bar merken: Hier dringen Personen in mein

Sprung in Sicherheit und registriert mit Ent-

zu schützen. »Wir benötigen für unsere Ar-

Hoheitsgebiet ein, die hoffentlich saubere Ar-

setzen die tiefen Eindrücke, die die schwe-

beit Wasser. Wo können wir uns das holen?«

beit verkaufen, obwohl sie nicht danach aus-

ren Eimer auf seinem hochflorigen Teppich-

– und in diesem Zuge: »Wäre es in Ordnung,

sehen.

boden hinterlassen. Dieser Kunde fühlt sich

wenn wir die Toilette benutzen würden?«

Schwören Sie Ihr Team darauf ein, auf ei-

in die Ecke gedrängt und bangt um seinen

nen überzeugenden ersten Eindruck zu ach-

Hausrat. Dabei wäre es so einfach, dem Kun-

ten. Einen sauber gewaschenen Firmenwa-

den diese Angst zu nehmen. »Wir haben ei-

gen registriert der Kunden ebenso positiv wie

niges an Material mitgebracht: Wo können

Eine Problem taucht auf. Das muss geklärt werden, und zwar sofort. »Halloooooo, Herr Beispiel! Wo

akustischen Frieden, freundliches Verhalten

wir das so lagern, dass es Sie am wenigsten

sind Sie denn? Wir brauchen Sie!« dröhnt es

im Straßenverkehr und defensives Parken

stört?« klärt die Lage und signalisiert den Re-

durch das ganze Haus. Keine Antwort.

nach Absprache.

spekt und die Wertschätzung, die den Kun-

Macht ja nichts, man kann ja einfach suchen.

den beruhigt.

Und da ist er ja schon, der Kunde. Hat sich im

Es klingelt. Vor der Tür stehen zwei verschlafene Maler, zerknittert und ungepflegt, so wie auch ihr Outfit. »Morgen. Wir wären dann jetzt

 Die Maler überkommt ein

menschliches Bedürfnis. »Wo ist eigentlich die Toilette?« brummt der eine Ge-

Wohnzimmer verbarrikadiert und telefoniert. »Können Sie mal?« wiederholt der Geselle in unüberhörbarer Lautstärke Diskretion bitte! Was am Bankschalter

da!« Na toll. Komisch, dass der Kunde nicht in

selle. Sein Kollege öffnet bereits eine Tür

gilt, gilt hundertfach, wenn man sich als

Begeisterungsstürme ausbricht. Mit wem hat

nach der anderen, um das Örtchen auf eige-

Dienstleister in einem fremden Heim be-

er es hier zu tun? Das kann ja heiter werden...

ne Faust zu finden. Die beiden scheinen sich

wegt. Soweit möglich sollten alle Fragen, die

zuhause zu fühlen, ganz im Gegensatz zum

die fachliche Umsetzung des Auftrags betref-

Hausherrn.

fen, vor Arbeitsbeginn geklärt werden, damit

Kein Mensch verlangt von Ihren Mitarbeitern, dass sie nach der Arbeit wie aus dem Ei gepellt aussehen. Doch bei Arbeitsbeginn re-

Wie war das nochmal mit der Privatsphä-

der Kunde nicht in Habacht-Stellung verhar-

gistriert der Kunde ein ordentliches Äußeres positiv – das fängt bei der Frisur an und hört bei der sauberen Arbeitskleidung längst nicht auf. Wichtiger ist allerdings eine höfliche Begrüßung, in der sich Ihre Mitarbeiter vorstellen. Etwa so: »Guten Morgen, Herr Beispiel, wir sind vom Malerbetrieb Mustermann. Ich heiße Viktor Vorbild und das ist mein Kollege Egon Exempel. Wir werden die nächsten drei Tage bei Ihnen arbeiten.« Und warum sollten Ihre Mitarbeiter bei der ersten Vorstellung nicht auch eine eigene Visitenkarte überreichen? So hat der Kunde ihre Namen stets parat und kann sie persönlich ansprechen.

Tapetenrollen und Farbeimer wandern ins Haus. Richtig viel und richtig schnell. »Können Sie mal

50 • Mappe 02/15

Schwören Sie Ihr Team darauf ein, einen sauberen und freundlichen ersten Eindruck zu machen


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