Mappe leseprobe 07 2015

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Inhalt // Ausgabe 07/2015

22

Jubiläumsfeier

Ihr Betrieb feiert demnächst ein Jubiläum? Nutzen Sie das besondere Datum zur Kundengewinnung und -pflege!

im Brennpunkt

08

Urlaubskasse – wie nutzwertig ist das System?

28

40 mungen oder Reliefs erstellen

Das System Malerurlaub

Die tariflich festgesetzten monatlichen Zahlungen in die Urlaubskasse sowie in die Zusatzversorgungkasse sind im Malerund Lackiererhandwerk seit Jahrzehnten verpflichtend. In letzter Zeit gab es jedoch vermehrt Kritik an ihnen. Ist diese Kritik gerechtfertigt? Wie kann das System attraktiv bleiben?

4 • Mappe 07/15

zeigen Probleme und Lösungen

Farben täuschend echte Rah-

06 Meldungen 62 Panorama

10

schichten ist kein Kinderspiel: Wir

Erfahren Sie, wie Sie mit

im Brennpunkt //

Holz im Außenbereich zu be-

Technik

Aktuell //

Holzschutz

Kundenauftrag //

22 Jubiläumsfeier

26 Marketing

Jubiläumsfest mit großer Wirkung

»Funktioniert Kundengewinnung über die Ladentheke?«

28 Technik // Scheinrahmungen

Imitation & Illusion

34 Fassadentrends

Gut gestaltet

40 Holzschutz Holz richtig beschichten

47 Zeitmanagement Schluss mit schlechter Zeitplanung


MADE IN GERMAN Y

Trends und Chancen

Zwei Maler verraten, warum sie trotz des Aufwands oft und gern Aufträge im Ausland durchführen

Fotos: Caparol, vege/Fotolia, Mappe/Ducke, Romanow,Pakhnyushchyy/Fotolia, Covermotiv: Sto

54

Kompetenz im Mischen

TRENDS UND CHANCEN //

54 Trends erkennen // Auslandsaufträge

58

Arbeiten im Ausland

Chancen nutzen // Auslandsaufträge

Maler ohne Grenzen

Rubriken //

Wir machen Sie zum Champion am Bau Collomix-Lösungen sind innovative Power-Tools für Profis am Bau. Top in Funktionalität, klar in Ergonomie, einfach in der Anwendung.

03 Editorial 04 Inhalt 18 Impressum 18 Dialog // Maler des Jahres – die Sponsoren 19 Dialog // Shortlist-Platzierungen 52 Malerquellen 66 Vorschau // Heft 08/2015

LevMix

Xo 55 duo

Die Mappe im Internet // Webseite // www.mappe.de Facebook // www.facebook.com/Mappe.Malerzeitschrift Pinterest // www.pinterest.com/diemappe

W W W . C O L L O M I X . D E


im Brennpunkt //

SOZIALKASSEN Urlaub steht jedem Mitarbeiter zu. Für dessen Finanzierung gibt es in unserer Branche die Gemeinnützige Urlaubskasse für das Maler- und Lackiererhandwerk e. V.

Das System

Malerurlaub 10 • Mappe 07/15


 TARIFVERTRAGSKASSEN Die tariflich festgesetzten monatlichen

Zahlungen in die Urlaubskasse sowie in die Zusatzversorgungkasse sind im Maler- und Lackiererhandwerk seit Jahrzehnten verpflichtend. In letzter Zeit gab es jedoch vermehrt Kritik an diesem System. Ist diese Kritik gerechtfertigt und sind Urlaubskasse und Zusatzversorgungskasse noch zeitgemäß? Wie können sie attraktiv bleiben?

E

ine Woche Urlaub in der Südsee

des Rahmentarifvertrags sowie die IG BAU.

de Aufgaben des Arbeitgebers einen On-

oder in einem deutschen Mittelge-

Die Teilnahme an dieser Sozialkasse ist für

line-Service zur Verfügung. Das erleichtert

birge konnte Ihr Malergeselle zu-

sammen mit seiner Familie genießen und

alle Betriebe verpflichtend, die gewerbliche

die Arbeit. Die andere Seite jedoch ist die

Arbeitnehmer und/oder technische und

monatliche Beitragszahlung.

kehrt anschließend gut erholt zurück. Das

kaufmännische Angestellte beschäftigen.

Gehalt oder die Lohnsumme wird einfach

Als einziges Bundesland ist das Saarland von

Grundlage für die Höhe der Beitragsberechnung ist die Bruttolohnsumme der ge-

für diese Zeit weiter berechnet, am Mo-

dieser Regelung ausgenommen. Über die

werblichen Arbeitnehmer im Betrieb. In die

natsende mit dem übrigen Lohn in einer Ge-

Gründe gibt es verschiedene Aussagen, die

Berechnung fließen neben dem Lohn für die

samtsumme ausbezahlt und die Sache ist

wir hier nicht näher vertiefen.

Arbeitsstunden eventuelle Lohnfortzah-

erledigt. Schön wäre das ja und es könnte so

lungen (Krankheit, Feiertag), Weihnachts-

einfach sein. Das ist es aber überhaupt nicht

Das System Urlaubskasse Im allge-

geld bzw. Jahressondervergütungen, die

– im Gegenteil, es ist richtig kompliziert.

meinen Sprachgebrauch des Malerhand-

vermögenswirksamen Leistungen, Urlaubs-

Denn bis ihr Mitarbeiter in den bestimmt wohlverdienten Urlaub fahren kann und

werks wird die Institution kurz »Urlaubskas-

entgelt und zusätzliches Urlaubsentgelt so-

se« bzw. »ULAK« genannt und die sorgt erst

wie Zuschläge und Zuschüsse ein, soweit

hoffentlich gut erholt zurückkehrt, ist im

mal für Stress im Lohnbüro aufgrund des

diese nicht steuerfrei sind. Aus dieser Brutto-

Hintergrund einiges zu erledigen, das vor

bürokratischen Aufwands. Allein das »Merk-

lohnsumme errechnet sich ein Beitrag von

allem Sie als Unternehmer regelmäßig for-

blatt zum Verfahren für den Urlaub und die

14,35 %. Dieser gilt seit 1. Januar 2014. Darin

dert. Und das kommt so: Im Maler- und La-

Zusatzversorgung im Maler- und Lackierer-

sind 2,0 % Beitrag für die »Zusatzversor-

ckiererhandwerk gibt es seit 1971 die Ge-

handwerk« umfasst 48 Seiten. Da es viel zu

gungskasse« enthalten. Für technische und

meinnützige Urlaubskasse für das Maler-

beachten gilt, findet man darin für fast alle

kaufmännische Angestellte muss nur ein

und Lackiererhandwerk e. V. (www.uk-ma-

Fragen eine Antwort.

ler.de). Träger sind der Bundesverband

Die zeitliche und bürokratische Aufwand

Farbe Gestaltung Bautenschutz und die Lan-

ist die eine Seite. Immerhin stellt die Ur-

desinnungsverbände im Geltungsbereich

laubskasse für viele der monatlich anstehen-

Beitrag (Höhe 2 % des Bruttogehalts) an die Zusatzversorgungskasse bezahlt werden. Auf diese Kasse gehen wir später näher ein.

Warum das Ganze? Jetzt fragt man

uk und zvk in Zahlen

sich, warum man diese enormen Beiträge

Geldfluss

Grund zu gehen, schauen wir auf die Home-

überhaupt leisten soll! Um dem auf den

Zwischen der Urlaubskasse sowie Zusatzversorgungskasse und Malerbetrieben und

page der Urlaubskasse. Dort ist auszugswei-

Rentenempfängern fließt viel Geld. Die Bilanzsummen in 2013 verdeutlichen es.

se zu lesen: »Maler und Lackierer haben ei-

Die Urlaubskasse weist darin verfügbare Kapitalanlagen in Höhe von 92,48 Mio EUR

nen abwechslungsreichen Alltag. Das Hand-

aus, um die noch offenen Urlaubserstattungsansprüche aus dem abgelaufenen Jahr

werk bringt es mit sich, dass Produktions-

zu finanzieren. Die Kapitalanlagen in der Zusatzversorgunskasse belaufen sich in

und Arbeitsstätten oft wechseln. Das macht

2013 auf 887,73 Mio Euro. Dieses Geld dient zur langfristigen Sicherung der abgege-

den Beruf interessant, führt aber auch zu

benen Zusagen für die zusätzliche Altersvorsorge.

Problemen: Viele Maler und Lackierer kön-

uk/zvk in Zahlen

nen die sechs Monate ›Wartezeit‹ im glei-

2013

Bilanzsumme Kapitalanlagen

uk

chen Betrieb nicht erfüllen, die der Gesetzzvk

243,97 Mio Euro

917,43 Mio Euro

Kein Arbeitnehmer soll aber auf seinen Ur-

92,48 Mio Euro

887,73 Mio Euro

laub verzichten. Genauso wenig kann es

Versicherte

260.489

Rentner

41.287

Leistungsauszahlung Ergebnis Kapitalanlagen (Nettoerträge)

geber vor dem Jahresurlaub vorschreibt.

einem Arbeitgeber zugemutet werden, einem Mitarbeiter schon nach sechs Mona-

284,74 Mio Euro

39,75 Mio Euro

ten im Betrieb einen vollen Jahresurlaub zu

2,12 Mio Euro

23,13 Mio Euro

finanzieren. Ausfallzeiten und häufiger Arbeitgeberwechsel führen zu Nachteilen und

Mappe 07/15 • 11


Kundenauftrag // Gestaltung

Gut gestaltet Produkte

heute bei der Fassadengestaltung ein Rolle, was ist in Zukunft zu erwarten? Die Mappe hat bei Farbgestaltern nachgefragt. Informationen aus erster Hand liefern Ihnen Leiter und Mitarbeiter der Farbstudios, die bei den Herstellern angesiedelt sind.

F

!

Ausgewählte

 FASSADENTRENDS Welche Farb- und Materialtrends spielen

zum Thema FassadenTrends finden Sie in u nserem

Schaufenster ab Seite 49

arbe beeinflusst unser Leben und das

oder näher beim Kunden zu sein. Ein neuer

chen ver-

Malerhandwerk leistet einen um-

Präsentationsstil ist die 3D Visualisierung.

schiedene

fangreichen Beitrag dazu. Aber wel-

Dreidimensionale Entwürfe entsprechen

Aspekte deut-

cher Farbton ist der Richtige? Welcher Farb-

den Sehgewohnheiten. Die Tiefe der Baukör-

lich, dass Malerbetriebe als Partner gesehen

ton liegt im Trend? Welche Oberfläche soll

per, das Verhältnis der Flächen zueinander,

werden und verantwortungsbewusste

beschichtet werden? Bis der »richtige« Farb-

verbunden mit der Möglichkeit, Details her-

Farbgebung von Gebäuden eine Gemein-

ton gefunden ist, dauert es oft lange. Farbge-

anzuzoomen, helfen dem Kunden, sich in

schaftsaufgabe ist. Beispielhaft dazu eine

stalter beispielsweise in den Farbstudios von

den Entwurf hineinzuversetzen. Auch die

Aussage von Christine Gottwald (Atelier der

Lack- und Farbenherstellern unterstützen

bessere und realistischere Darstellung von

Farbe, Akzo Nobel Deco GmbH, Sikkens):

Architekten und das Maler- sowie Stucka-

Gestaltungsdetails wie Tür- oder Fensterlai-

»Stadt-Themen sind in den Fokus geraten.

teurhandwerk bei der Gestaltung. Das Ange-

bungen, mehrere Perspektiven und Blick-

Die Gestaltung ist dabei ein beachtens-

bot an Leistungen ist vielfältig und wird ver-

winkel helfen dabei, ein Farbkonzept besser

werter Faktor – eben für das Gesicht der

mehrt in Anspruch genommen. Einige Her-

zu verdeutlichen, als es in 2D möglich ist.

Stadt oder auch, um Ballungsgebiete wie-

steller betreiben inzwischen mehrere Farb-

Bei den Antworten auf unsere Fragen

der wohnlich und lebenswert zu gestalten.

studios, um z. B. den regionalen Farb- und

mit dem Blickwinkel »Fassadentrends« an

Eine große Aufgabe für Planer, Auftragge-

Materialkontext besser zu berücksichtigen

die Farbdesigner in den Farbstudios ma-

ber – aber auch für Maler.«

Dialogpartner

Christine Gottwald Sikkens, Leitung Atelier der Farbe

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Stephanie Werf

Baumit, Ltg. Objektmanagement Malervertrieb

Marco Bock

Brillux, Projektmanager der Farbstudios

Martina Lehmann Caparol, FarbDesignStudio

Dietmar Löhrer

Dinova, Leiter Technischer Service

Peter Appenzeller

Sto, Leiter StoDesign Deutschland

Anja Sieker

Zero-Lack, Zero FarbDesign-Studio


Christine Gottwald, Akzo Nobel Deco

Vorliebe für helle Nuancen und geringe Kon-

mit organischen Pigmenten und das bietet

GmbH, Sikkens: Momentan wird es wieder

traste vorherrschte und dass die Farbe Blau an

viele weitere Gestaltungsmöglichkeiten.

warmtoniger und neutraler – natürlicher. Da-

der Fassade als trendig galt. Zu Beginn des

rüber hinaus werden sehr starke Farben nach-

Jahrtausends fand eine Hinwendung zu war-

Peter Appenzeller, Sto: Hoch im Kurs stehen

gefragt, aber die Tendenz geht in eine weni-

men Oxidtönen statt, die stark kontrastierend

derzeit natürliche Farbtöne und Materialien.

ger farbstarke, eher differenziertere Richtung

eingesetzt wurden. Zurzeit scheint die Farbe

So kommen verstärkt natürliche Oberflächen

von Mitteltönen. Im Graubereich werden eher

Grün der Trend-Akzent zu sein. Dunklere, ver-

wie Naturstein und Klinkerriemchen zum Ein-

die wärmeren Töne verlangt, Gelb tendiert in

hüllte Farbnuancen werden wieder häufiger

satz. Viele Architekten und Bauherren legen

Richtung Ocker. Aber es gibt immer Ausnah-

eingesetzt und die Putzoberflächen werden

den Fokus derzeit auf die unbunten Farben

men, denn die Objekte sind nun einmal so in-

gröber. Deutlicher sichtbar im Stadtbild sind

Weiß, Grau und Schwarz sowie auf metal-

dividuell wie die Auftraggeber.

derzeit auch Beige-, Braun- und Grautöne.

lische Oberflächen. Wenn Farbe ins Spiel

Grundsätzlich sollten wir jedoch bei der Fas-

kommt, dann meist mit geringer Sättigung.

Stephanie Werf, Baumit: Der Grundfarbton

sadengestaltung keine Farbnuancen einset-

Intensive Farbtöne mit hoher Sättigung bil-

der Fassade ist recht oft weiß bis hell getönt.

zen, bloß weil sie gerade in Mode sind. Ein

den derzeit eher die Ausnahme. Bei der Farb-

Architektonische Elemente wie Staffelge-

Farbanstrich prägt ein Gebäude für eine län-

und Materialauswahl sind primär der Stand-

»Was sind nach Ihrer Wahrnehmung die Farbtöne und Farb- bzw. Materialtrends, die vorrangig nachgefragt werden?« schosse, Wandscheiben oder Eingangsbe-

gere Zeitspanne, hier ist es wichtig eine Far-

ort und die Funktion des Gebäudes entschei-

reiche werden stark farbig (dunkel) abgesetzt.

bigkeit zu wählen, die auf die zu berücksichti-

dend.

Im Moment zeichnet sich ein Trend in Rich-

genden Faktoren eingeht. Bei Neubauten

tung metallische Farbtöne ab.

kann eine zeitaktuelle Farbgebung zum Ein-

Anja Sieker, Zero-Lack: Die Beige-, Grau- und

satz kommen, wenn sie zum jeweiligen Ge-

Brauntöne, die sich in Kieselsteinen oder Mu-

Marco Bock, Brillux: Im Trend liegen als Ak-

bäude und der Umgebung passt. Modefar-

scheln finden, treffen wir aktuell im Fassaden-

zent sehr dunkle Farbtöne, oft mit ausge-

ben bei historischen Gebäuden wirken in der

und Wohnbereich. Weiß und vor allem Grau

prägtem Helligkeitskontrast zu hellen Fassa-

Regel deplaziert und sollten vermieden wer-

(in Kombination mit ein paar richtigen Knall-

denflächen. Dunkle und auch hoch gesättigte

den.

farben) sind im Außenbereich sehr gefragt. Ei-

Anstriche, im Bereich WDVS weg von Pastell-

ne Steigerung dessen ist das Anthrazitgrau

farbtönen, hin zu dominanten, echten Far-

Dietmar Löhrer, Dinova: Moderne Baustoffe

oder RAL 7016 auf Fassadenflächen. Harte

beindrücken. Dunkle Graunuancen, vom küh-

ermöglichen in Innen- und Außenräumen

Kontraste – nicht ein zartes Ineinanderfließen

leren Graphitgrau bis hin zu schlammigen Tö-

Farbigkeiten, die noch vor wenigen Jahren

verschiedenster Pastelltöne wie in den 90ern.

nen. Braun, Beigegrau, Sand und kräftige, ge-

undenkbar waren. Von hoch gesättigten Far-

Klare Linien, klare Farben und eine klare Struk-

sättigte Farben. WDV-Systeme werden seit

ben im Rot-Orangespektrum über frische

tur machen die moderne Fassadenfarbgestal-

einiger Zeit zunehmend mit anderen Fassa-

Grüntöne bis zu polychromen Naturtönen. Al-

tung aus, kaum noch die in der Vergangen-

denmaterialien kombiniert: Spaltklinker – vor

les ist möglich! Und Grautöne in allen Schat-

heit vielgewünschte mediterrane Farbigkeit

allem im Norden –, Glas, Vorhangfassaden,

tierungen sowie gebrochene Weißnuancen,

wie Terrakotta oder verschiedene Gelbtöne.

Fassadenprofile, Natursteine. Ergänzt wird

sogenannte Off-Whites, gehen immer. Umso

dieser Trend durch Ansätze, Putze durch Ver-

wichtiger ist es, dass bewusste Farbentschei-

arbeitungstechniken, wie z. B. Besenstrich-

dungen zum grundlegenden Bestandteil jeg-

struktur aufzuwerten. Anstriche werden

licher zwei- und dreidimensionaler Planungs-

durch Glimmereffekte und sehr dunkle Farb-

und Gestaltungsprozesse werden. Nicht »ir-

töne, die bisher nicht üblich waren, zu etwas

gendwie« oder »mal-was-Anderes«, sondern

Besonderem. Die einfache Dämmung einer

die richtige Farbe an der richtigen Stelle – das

Fassade wird heute häufig durch eine kom-

sind die Anforderungen. Im Zusammenhang

plett neue Überplanung der Fassade ersetzt.

mit der Wärmedämmung von Gebäudehül-

Die energetische Modernisierung wird als

len sind diffusionsfähige Materialien wie Sili-

Chance begriffen, dem Gebäude ein oft völlig

konharz- oder Silikatbeschichtungen ver-

neues, zeitgemäßes Erscheinungsbild zu ge-

mehrt gefragt. Bisher waren diese Farben nur

ben.

mit anorganischen Pigmenten tönbar, was die Farbtonauswahl auf eher stumpfere, we-

Martina Lehmann, Caparol: Rückblickend

nig brillante Farbnuancen beschränkte. Neue

lässt sich sagen, dass in den 90er-Jahren eine

Technologien ermöglichen die Tönung auch

Trend für Sto: Viele Architekten und Bauherren legen den Fokus auf Weiß, Grau und Schwarz sowie auf metallische Oberflächen. Wenn Farbe ins Spiel kommt, dann meist mit geringer Sättigung

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Kundenauftrag // Arbeitsorganisation

Schluss

Ertrinken Sie in unerledigten Aufgaben? Mit der richtigen Zeitplanung muss das nicht sein

mit schlechter Zeitplanung

 ZEITMANAGEMENT Wieder ein Arbeitstag zu Ende – und wieder haben Sie vieles,

was wichtig war, nicht erledigt? Schuld daran ist oft ein schlechtes Zeitmanagement. Wir stellen Ihnen mit der ABC-Methode ein hilfreiches Mittel dagegen vor.

N

atürlich setzen Sie in Ihrem täglichen Geschäft lau-

manche werden hastig hingeschludert, manche beenden Sie

fend Prioritäten bei der Planung und Organisation.

unter unglaublichem Stress gerade noch rechtzeitig.

Dennoch besteht die Versuchung, die Arbeiten

Helfen kann hier die »Drei geteilte Arbeitserledigung«

nach dem Prinzip der Lieblingstätigkeit zu erledigen: Was man

– entwickelt vom ehemaligen US-Präsident Dwight D. Ei-

gerne macht, bearbeitet man gleich, Unangenehmes wird auf

senhower. Danach gibt es Aufgaben der Stufe A für eilige

später verschoben. Arbeiten, die leicht von der Hand gehen,

und wichtige Tätigkeiten, Aufgaben der Stufe B für entwe-

erledigt man ohnehin zuerst. Und türmt sich die Arbeit vor Ih-

der eilige oder wichtige Arbeiten und Stufe C für weder ei-

nen bedrohlich auf, bleiben manche Aufgaben ganz liegen,

lig noch wichtig.

Mappe 07/15 • 47


Kundenauftrag // Arbeitsorganisation Das wünscht ihr Kunde!

So hilft die ABCPriorisierung Ihren Kunden

Die wesentliche Frage bei diesem Vorgehen Aus wessen Sicht ist eigentlich etwas eilig? Aus Ihrer Sicht? Aus Sicht Ihrer Kunden? Oder der Mitarbeiter? Die Entscheidung über Dringlichkeiten ist eine sehr individuelle Angelegenheit. Was für Sie nur Priorität B hat, ist für einen Kunden eilig und wichtig. Ist z. B. der kleinere Kunde weniger wichtig? Helfen

Sie können sich auf notwendige Tätigkeiten voll konzentrieren

kann hier immerhin, dem »vernachlässigten« Kunden einen

und diese in der festgelegten Zeit erledigen. Die perfekte Eintei-

Zwischenbescheid zu geben und um Geduld zu bitten. Für

lung verschafft Ihnen einen guten Überblick über Ihren Tagesab-

die richtige Einteilung hilft die Frage: »Wo habe ich mit nega-

lauf und sorgt dafür, dass Sie alle Kundentermine pünktlich ein-

tiven Folgen zu rechnen, wenn ich eine Aufgabe nicht sofort

halten. Durch Prioritäten reduzieren Sie außerdem den Stress und

erledige?« (Worst Case).

damit verbundene Fehlerquellen oder unfreundliches Auftreten.

Wer Arbeiten falsch bewertet, und vieles als eilig und wichtig einstuft, hat am Ende zu viele A-Aufgaben. Um die Fehlerquote bei der Einteilung zu reduzieren, bedarf es einer realistischen Einschätzung und der Rücksprache mit dem

So wird’s gemacht Listen Sie die einzelnen Aktivitäten

Team. Die dringlichste Aufgabe ist nicht immer die wich-

auf und notieren Sie, bis wann diese jeweils erledigt sein

tigste, doch nehmen Dringlichkeiten oft einen viel zu großen

müssen. Anschließend erfolgt die Einteilung nach A, B und C.

Teil der kostbaren Zeit in Anspruch, weil andere drängen. Bei

Auch wenn eine A-Arbeit viel mehr Zeit beansprucht als an-

der Arbeitseinteilung brauchen Sie Eigenbestimmung. Ter-

dere Stufen: Beginnen Sie zuerst mit dieser. Es hat sich be-

minvorgaben müssen abgesprochen und nicht einseitig fest-

währt, ohne Unterbrechung zu arbeiten, denn nach jeder

gelegt werden.

Störung müssen Sie sich doppelt so anstrengen, um sich wie-

Sie können sich besser auf Wichtiges konzentrieren, wenn Sie

der einzufinden. Unterbrechungen lassen sich nicht ganz

delegierbare Aufgaben weiterleiten. Aber auch Ihre Mitarbei-

ausschalten, aber doch reduzieren. Bei Routine- und Neben-

ter sollten ihre Arbeiten, sofern es möglich ist, nach dem Sys-

arbeiten können Sie sich eher unterbrechen lassen als bei ei-

tem der Prioritäten erledigen.

ner A-Aufgabe. A-Prioritäten erledigen Sie deshalb am besten in störarmen Zeiten, zum Beispiel gegen Mittag oder ge-

Kritiker der Prioritäten meinen, der Zeitaufwand,

gen Abend.

der bei der Einteilung und ständiger Aktualisierung der Priori-

Damit eine nachgelagerte Stelle im Betrieb nicht auf die

täten entsteht, sei groß und rechtfertige dieses System nicht.

Erledigung einer Arbeit warten muss, ist die Abstimmung

Denn wer sich täglich insgesamt zehn bis 15 Minuten mit der

wichtig. Wartezeiten zeigen meist, dass die Einteilung der Ar-

Priorisierung befasst, hat in einer Woche einen Aufwand von

beiten nicht stimmt.

einer Stunde und am Ende doch nicht optimal eingeteilt. Bei

Die verschiedenen Stufen

Erst A, dann B, dann C

einem möglichen »Feuerwehreinsatz« könnten Prioritäten nicht mehr berücksichtigt werden. Ihnen ist entgegenzuhalten: Trotz mancher Probleme lohnt sich die Einteilung nach Prioritäten. Wer sich konsequent daran hält, hat mehr Überblick, behält seine Gelassenheit und versäumt keine Termine.

Bei der Priorisierung ist die richtige Einteilung von größter Bedeutung. Dabei geht es um die Faktoren »wichtig« und »eilig«. Die Aufgaben wer-

Pufferzeiten planen Bei der Arbeitseinteilung muss auch

den in drei Bereiche unterteilt.

die Länge der Tätigkeiten festgelegt werden. Falls eine Arbeits-

 A-Aufgaben: haben in der Planung absoluten Vorrang und werden als

erledigung mehr Zeit beansprucht als geplant, helfen Puffer-

eilig und gleichzeitig wichtig bezeichnet.

zeiten. Dazu reservieren Sie sich etwa 30 % der Planzeit. Beispiel:

 B-Aufgaben: sind meist nur eilig oder nur wichtig. A-Aufgaben dür-

Für eine umfangreiche Angebotserstellung sind 60 Minuten

fen wegen B-Aufgaben nicht vernachlässigt werden.

Zeit vorgesehen. Der Puffer von 30 % aus dieser Zeit macht auf-

 C-Aufgaben: sind im Augenblick weder eilig noch dringend, werden

gerundet 20 Minuten aus. Mit diesem Puffer kommen Sie nicht

also gerne verschoben. Mit der Zeit ändern sich die Voraussetzungen, so

so schnell in Zeitnot, wenn sich die Bearbeitung hinzieht.

dass C-Aufgaben zu A oder B aufsteigen. Manchmal erledigen sich Aufgaben aber auch von selbst.

Der schlimmste Fall In Stoßzeiten oder nach den Ferien

Aufgaben einteilen

Personen unter Druck setzen lassen, nur um niemanden zu ver-

Falsche Einteilung: Prio-A 80%, Prio-B 20%, Prio-C 0%

gen kann, verwöhnt seine Geschäftspartner, die dann auch zu-

der Aufgaben/Arbeitszeit

künftig mit sofortiger Erledigung rechnen. Nur in Ausnahmefäl-

Richtige Einteilung : Prio-A 25%, Prio-B 50%, Prio-C 25%

len sollten Sie das zuerst erledigen, was am wenigsten Zeit be-

ärgern, verlieren Sie an Eigenbestimmung. Wer nicht »Nein« sa-

nötigt, ohne über Prioritäten nachzudenken.

48 • Mappe 07/15

Rolf Leicher

Fotos: ViennaFrame/Fotolia

ist die Arbeitsmenge sehr hoch. Wenn Sie sich von anderen


Chancen Nutzen // AUSLANDSAUFTRÄGE

Maler ohne

Grenzen  NEUE MÄRKTE In einem Wirtschaftsumfeld, das mehr und mehr internati-

onal ausgerichtet ist, lohnt es sich, auch im Malerhandwerk über Chancen in neuen Märkten nachzudenken. Häufig reicht der Schritt ins Nachbarland, um an lukrative und spannende Aufträge zu gelangen.

A

uf die Walz gehen! Im vereinigten Europa hat diese Tradition, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht, eine ganz neue Dimension erhalten. Grenzüber-

schreitendes Arbeiten ist für viele Unternehmen inzwischen ein ganz normaler Teil des Arbeitsalltags – so auch für einige Malerbetriebe. Dabei haben sich die Wege ins Ausland und die Motivation über die Zeit hinweg stark verändert. Als sich die Malergesellen im vergangenen Jahrhundert auf den Weg über ihre Landesgrenzen zwei bis drei Jahre auf den Weg machten, wollten sie vor allem die Welt erkunden. Außerdem ging es ihnen darum, Lebensgewohnheiten und Arbeitspraktiken anderer Regionen und Länder zu entdecken. Nicht das Anhäufen von Reichtümern, sondern ihre eigene Bildung stand im Vordergrund. Die Reisezeit war eine praktische Lebensschule, während der sich der Geselle grundsätzlich nach den Regeln seiner Zunft zu verhalten hatte. Für die

Die Öresundbrücke in Dänemark: majestätisch, gewaltig – und renovierungsbedürftig. Wie so vieles aus Beton in Dänemark

meisten Unternehmer, die es heute jenseits der Landesgrenzen zieht, steht der monetäre Aspekt im Vordergrund.

Vor allem Wärmedämmverbundsysteme bringt er im Nachbarland zusammen mit einer Handvoll Kollegen an die Fas-

Lukratives Dänemark: Die Firma Eberhardt

saden. Denn auch in Dänemark hat der Gesetzgeber eine

Jost Immel, Niederlassungsleiter für Glas und Farbe bei der

neue Energieverordnung verabschiedet, die bis 2018 umge-

Firma Eberhardt auf Sylt, arbeitet regelmäßig in Dänemark.

setzt werden muss. »Dort sind die Arbeiten rund um Wärme-

Darum lohnt sich der Auftrag im Ausland

dämmverbundsysteme nicht beim Malerhandwerk angesiedelt, sondern bei den Maurern«, erklärt Jost Immel. »Aber es gibt nur wenige Unternehmen, die das können. Daher ist für uns die Konkurrenz nicht groß. Die Zeit bis 2018 wird lang-

 Auslandsaufträge ermöglichen es, neue

sam knapp, deshalb kommen nun die deutschen Maler ins

Techniken und Standards kennenzulernen

Spiel.« Lukrativ seien die Aufträge außerdem, da das Preisni-

 Arbeit und Urlaub

veau im Nachbarland höher sei. »Außerdem«, meint Jost Im-

lassen sich hier miteinander verbinden

mel weiter, »gehen die Dänen bei der Vergabe für ein Pro-

 Die Bezahlung ist durch unterschiedliche

jekt nicht in erster Linie nach dem Preis, sondern schätzen

Preisniveaus bzw. entsprechendes Klientel zum

gute Referenzen.«

Teil sehr lukrativ

 Auftragslücken können so überbrückt werden

Bedingungen kennen und reagieren Auch für Betonsanierungen sei der Markt für deutsche Malerbetriebe in

58 • Mappe 07/15


Ob Flugzeug, Zug, Schiff oder Bus – so schnell und so günstig wie heute ließen sich Grenzen noch nie zuvor überschreiten. Auch deshalb lohnt es sich für Maler, den Blick auf Aufträge in anderen Staaten zu richten

Dänemark attraktiv und Malerbetrieb Eberhardt ist hier oft auf dänischen Baustellen unterwegs. Allerdings sind die örtlichen Gewerkschaften stark und lassen sich häufig auf Baustellen blicken. Bei ihren Kontrollen überprüfen sie vorranging, ob der dänische Mindestlohn eingehalten wird. Wenn ein einziges Gewerk diesen nicht nachweisen kann, legen sie die gesamte Baustelle lahm. Jost Immel hat das alles bereits erlebt. Inzwischen hat sein Unternehmen jedoch so viele Erfahrungen auf dänischen Baustellen gesammelt, dass es sich in baurechtlichen Fragen recht gut auskennt. Er weiß, wie er Probleme vermeidet. Dazu gehört auch, nicht mehr den

Jost Immel Niederlassungsleiter Firma Eberhardt

»Es gibt dort nur wenige Betriebe, die das können. Daher ist die Konkurrenz für uns nicht sehr groß« Mappe 07/15 • 59


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