Die Malerzeitschrift 10/2015
Wissen wie’s geht – wissen was kommt
im Brennpunkt
Mittels t a n d zukun
Abdecken und Abkleben
ft des handwerks
Wir zeigen Ihnen, wie Sie erstklassige Ergebnisse erzielen Trends
und Chancen Big Data: Digital denken
Große Datenschätze lassen sich sinnvoll für Ihren geschäftlichen Erfolg nutzen
Marketing
Überzeugen Sie mit Ihrer Wirkung
Mit einer positiven Ausstrahlung gewinnen Unternehmer Kunden
Mappe-Technik
Böden rutschfest machen
Wie man mit Bodenbeschichtungen Ausrutscher von Anfang an vermeiden kann
Inhalt // Ausgabe 10/2015
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im Brennpunkt
08
Goldener Boden? Das Handwerk der Zukunft
Technik Böden dort rutschfest
machen, wo die Gefahr am größten ist – am Beispiel eines Gewächshauses
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Goldener Boden?
Mittelstand und Handwerk sind die tragenden Säulen der deutschen Volkswirtschaft. Doch insbesondere das Handwerk hat mit strukturellen Problemen zu kämpfen. Die »Trendstudie Handwerk« von Prognos AG und Sto SE zeigt, wie Handwerker sich in Zukunft aufstellen müssen, um erfolgreich zu bleiben.
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Auftritt Kunden für sich gewinnt
zeigen, wie es funktioniert
06 Meldungen 64 Panorama
08
durch einen professionellen
zer und saubere Kanten – wir
im Brennpunkt //
Verkaufstrainer erklärt, wie man
Abdecken und Abkleben Ein Finish ohne Farbsprit-
Aktuell //
Weiterbildung Ein
Kundenauftrag //
22 Kundenbeziehung
26 Interview
Überzeugen Sie mit Ihrer Wirkung
»Herr Harde, wie wird man bekannt?«
28 Technik // Spezial-Bodenbeschichtung
Boden rutschfest machen
35 Innendämmung
42 Abdecken und Abkleben
Wohlig warme Wände
Erstklassige Ergebnisse
48 Weiterbildung Investition für bessere Mitarbeiter
56
Trends und Chancen
Themen der Zukunft: durch Big Data und Handwerk 4.0 vernetzter denken
TRENDS UND CHANCEN //
56 Trends erkennen // Big Data
60
Think Big
Chancen nutzen // Big Data
Digital denken
Rubriken //
03 Editorial 04 Inhalt 18 Dialog // Lieblingsobjekt 20 Dialog // Maler des Jahres 21 Impressum 50 Schaufenster // Materialien und Produkte 54 Malerquellen 66 Vorschau // Heft 11/2015
Die Mappe im Internet // Webseite // www.mappe.de facebook // www.mappe.de pinterest // www.mappe.de
Fotos: Ivan Kruk/Fotolia, fotohansel/Fotolia, tesa, Rieken, Bernd Ducke/MAPPE, Covermotiv: Bernd Ducke /MAPPE
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ZUKUNFT im Brennpunkt //
HANDWERK
Goldener Boden?
t f n u k u Z r e d k r e w d n Das Ha
TRENDSTUDIE HANDWERK Mittelstand und Handwerk sind die tragenden
Säulen der deutschen Volkswirtschaft. Doch insbesondere das Handwerk hat mit strukturellen Problemen zu kämpfen. Der Wettbewerbsdruck ist hoch. Es wird immer schwieriger, Fachpersonal zu finden. Die Kunden werden älter und anspruchsvoller. Die »Trendstudie Handwerk« von Prognos AG und Sto SE zeigt, wie Handwerker sich in Zukunft aufstellen müssen, um erfolgreich zu bleiben. 8 • Mappe 10/15
Wie sieht das Handwerk von morgen aus? Studien geben Prognosen
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er Mittelstand ist das Rückgrat der deutschen Volkswirtschaft – dieser Satz darf in keiner Sonntagsrede zur ökonomischen Lage der Nation feh-
len. Und doch beeindruckt es jedes Mal wieder, wenn man sich die Zahlen tatsächlich vor Augen führt: 3,65 Millionen Unternehmen in Deutschland sind mehrheitlich im Besitz einer Familie und haben weniger als 500 Mitarbeiter. Das sind sage und schreibe 99,6 Prozent aller Unternehmen. Diese Betriebe erwirtschaften mehr als 35 Prozent des Volkseinkommens, fast 60 Prozent aller Beschäftigten stehen bei ihnen in Lohn und Brot. Deutschland, das wird dabei klar, ist ein Land der Familienunternehmen, nicht der Konzerne. Das Handwerk macht einen ganz erheblichen Teil des Mittelstandes aus. Es stellt mehr als eine Million Betriebe mit 5,3 Millionen Beschäftigten. Die Zahl der Angestellten ist in den vergangenen zehn Jahren sogar gewachsen. Und auch wenn es heute weniger Handwerkslehrlinge gibt als vor 20 Jahren, gehört das Handwerk mit mehr als 380.000 Auszubildenden in 130 Berufen immer noch zu den wichtigsten Ausbildern des Landes. Handwerker arbeiten überwiegend in kleinen Betrieben mit weniger als fünf Beschäftigten. Sie sind häufig auf ihren regionalen Heimatmarkt ausgerichtet, liefern meist individuelle Spezialanfertigungen. So erwirtschaften sie aktuell 533 Milliarden Euro Umsatz pro Jahr.
Strukturwandel: Reihenweise Herausforderungen Vor allem die kleinsten Handwerksunternehmen haben es nicht leicht: Das Handwerk gilt generell als stark konjunkturabhängig. So sinken seine Umsätze stets deutlich, wenn die Wirtschaft insgesamt auf Talfahrt geht. Hinzu kommen strukturelle Probleme. Typische Handwerksbetriebe mit zwei bis neun Mitarbeitern bekommen aus zwei Richtungen Konkurrenz, haben die Prognos-Forscher ermittelt: Bei einfachen handwerklichen Tätigkeiten machen ihnen immer öfter Ein-Personen-Unternehmen Kunden streitig. Bei komplexen Handwerksleistungen aus einer Hand sind große Betriebe mit mehr als 50 Mitarbeitern im Vorteil. Die Zahl der Solo-Selbstständigen im Handwerk nimmt seit Mitte der 1990er Jahre stark zu. Waren im Jahr 1994 gerade einmal 13,7 Prozent der Handwerksunternehmen Ein-
Trendstudie
Der Mittelstand und das Handwerk Das Wirtschaftsforschungsinstitut Prognos AG hat im Auftrag des Farben-, Putz- und WDVS-Herstellers Sto SE die aktuellen Rahmenbedingungen des Handwerks untersucht – die Experten geben auch Empfehlungen für künftige Strategien. Die Studie richtet sich nicht zuletzt an das Malerhandwerk. Die Ergebnisse wurden Ende März auf dem StoForum Zukunft in Nürtingen einer breiteren Fachöffentlichkeit präsentiert. Lesen Sie hier exklusiv, was die Forscher Handwerkern jetzt raten.
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Kundenauftrag // Mappe-Technik Laufwege in Gewächshäusern sind oft nass und rutschig. Eine Bodenbeschichtung mit hoher Rutschfestigkeit wird zur Erhöhung der Sicherheit erforderlich
Boden rutschfest machen
Spezial-Bodenbeschichtung Beschichtungen für Böden sind oft aus technischen
Gründen erforderlich. Die Mappe-Technik zeigt beispielhaft eine Bodenbeschichtung zur Erhöhung der Rutschfestigkeit, ausgeführt unter besonderen Rahmenbedingungen.
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in Gewächshaus ist prinzipiell eine
ko zusätzlich. Hier möchte man nicht stol-
auch in der Unfallverhütungsvorschrift
schöne Einrichtung. Pflanzen aller
pern, ausrutschen oder stürzen!
(UVV) BGV A1 »Allgemeine Vorschriften«.
Art gedeihen unter für sie optimalen
Ebenfalls zu beachten: die Berufsgenossen-
Rahmenbedingungen und erfreuen uns mit
Regeln gegen Ausrutschen Der Ar-
schaftliche Regel 181 (BGR 181) mit dem Ti-
ihrem Anblick. Die Arbeitsbedingungen für
beitgeber ist grundsätzlich verpflichtet, alle
tel »Fußböden in Arbeitsräumen und Ar-
die Mitarbeiter allerdings können diverse
Arbeitsschutzvorschriften und Unfallverhü-
beitsbereichen mit Rutschgefahr«. Die
Unfallgefahren aufweisen. Besonders ge-
tungsvorschriften einzuhalten, um Arbeits-
BGR 181 beschränkt sich auf solche Arbeits-
fährlich sind Hindernisse, die Stolperfallen
unfälle, Berufskrankheiten und arbeitsbe-
räume, Arbeitsbereiche und betriebliche
bilden und Böden bzw. Laufwege, die
dingte Gesundheitsgefahren zu vermeiden.
Verkehrswege, deren Fußböden nutzungs-
feucht und rutschig sind. Scharfkantige Me-
Entsprechende Vorschriften z. B. zu rutsch-
bedingt bzw. aus dem betrieblichen Ablauf
tallwinkel an der Inneneinrichtung von Ge-
hemmend ausgeführten Fußbodenflächen
heraus mit gleitfördernden Stoffen in Kon-
wächshäusern erhöhen das Verletzungsrisi-
gibt es in der Arbeitsstättenverordnung, als
takt kommen, die eine Gefahr des Ausrut-
Bestandsaufnahme / Untergrund prüfen
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Der Fußboden eines Gewächshauses ist sicher nicht der alltägliche Beschichtungsuntergrund für einen Maler. Hier muss aufgrund der raumklimatischen Situation und hoher Feuchtigkeitsbelastung mit entsprechendem Bewuchs auf dem Boden die Rutschhemmung erheblich erhöht werden (1). Auch in Bereichen mit etwas geringerer Feuchtigkeitsbelastung ist die Fußbodenfläche in schlechtem Zustand (2). Beson-
ders zu beachten: Weist der Untergrund teilweise erhöhte Feuchtigkeitswerte wie in unserem Fall auf (3), muss man als Auftragnehmer prüfen, ob die Anmeldung von Bedenken erforderlich ist, um Haftungsrisiken auszuschließen. Aufgrund der hohen Feuchtigkeitsbelastung (4) kommt in diesem Objekt nur ein wasserdampfdurchlässiges Beschichtungssystem in Betracht! Verlangt der Kunde ausdrücklich eine Be-
schichtung unter solchen schwierigen Rahmenbedingungen, sollte man zusammen mit dem Beschichtungshersteller eine Eignung prüfen.
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Bodenbeschichtung
1
Kundenauftrag // Mitarbeiter
Investition für bessere Mitarbeiter Weiterbildung Um weitere Ideen und Konzepte zu erhalten, neue Kunden zu
bekommen, bestehende besser zu binden und sich insgesamt noch professioneller zu verkaufen, kann ein externer Verkaufstrainer helfen. Hauptziel ist, die Mitarbeiter noch mehr zum unternehmerischen Denken zu animieren, um so dem Kunden nicht die billigste, sondern die passendste Lösung zu verkaufen.
A
Sicher und souverän ein Kundengespräch führen, das war das Ziel des Seminars
nja und Josef Rieken haben es aus-
kaufen lieber im Internet, da es dort schöner
hin gute Preise für eine sehr gute Leistung
probiert. Sie betreiben ein Maler-
ist, als mit manchen unmotivierten Mitarbei-
erzielen. Und dazu fehlt manchen Mitarbei-
betrieb mit Fachgeschäft unter
tern zu reden« oder »Wer Angebote
tern hin und wieder die richtige Einstellung
dem Namen »Rieken Kreativraum« mit über
schreibt, ohne zu verkaufen, hat vergeblich
und die optimale Vorgehensweise im Kun-
20 Mitarbeitern in Velen (Kreis Borken, Mün-
gearbeitet« rüttelte der Vertriebsprofi Oliver
dengespräch«, so Anja Rieken.
sterland). Als Anja Rieken auf einer Veran-
Schumacher die Teilnehmer wach.
staltung der regionalen Wirtschaftsförde-
Die Riekens buchten den fünffachen
rung war, erlebte sie einen Verkaufstrainer
Buchautor, Sprechwissenschaftler und Be-
Analyse als Basis für die Weiterbildung Zuerst führte Schumacher mit je-
aus Lingen. Er referierte dort vor rund 50 Ein-
triebswirt nach einem intensiven Kennen-
dem einzelnen Mitarbeiter Gespräche. Diese
zelhändlern. Mit Aussagen wie »Viele Mitar-
lerngespräch für insgesamt fünf Tage. »Wir
hatten sich auf den Austausch vorbereitet,
beiter beleidigen ihre Kunden, weil sie an
beauftragten Oliver Schumacher, weil es im-
indem sie zuvor selbst ihren Verkaufsalltag
das Geld ihrer Kunden denken, und nicht an
mer mehr Anbieter gibt, die über den billi-
reflektierten: Was läuft bei ihnen leicht, wo
die für sie beste Lösung«, »Einige Kunden
gen Preis gehen. Wir möchten aber weiter-
gibt es manchmal schwierige Situationen im
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Verkaufsalltag? »Ein Training ist niemals für
braucht. Bringen Sie ggf. schon frühzeitig
den Trainer, sondern immer für die Teilneh-
mögliche Preise selbst in das Gespräch ein,
mer, um diese weiter nach vorn zu bringen.
damit Sie und Ihr Kunde eine optimale ge-
Darum ist es immer gut zu wissen, wie sich
meinsame Lösung finden können. Schließ-
die Mitarbeiter selbst sehen – und wo sie
lich haben manche Kunden tatsächlich fi-
konkret Hilfestellung wünschen«, so Schu-
nanzielle Grenzen oder feste Preisvorstel-
macher. »Das Gute ist ja«, so Josef Rieken,
lungen.
»dass wir bei der Personalauswahl sehr da-
Buchtipp
»Preise durchsetzen« von Oliver Schumacher, 8,90 Euro, Gabal Verlag
Gehen Sie spielerisch mit den eigenen
rauf achten, offene und motivierte Mitar-
Preisen um und machen Sie es Ihrem Ge-
beiter einzustellen. Denn wenn jemand
genüber leicht, diese zu akzeptieren. Dabei
nicht offen ist für Neues, dann kann man
helfen nicht nur Wirtschaftlichkeitsrech-
re Qualität!«, um den Anbieter nicht zu
ihm zwar vieles anbieten – aber er wird es
nungen und Muster, sondern auch Formu-
verletzen. Das bedeutet, dass ein Kunde
nicht umsetzen.«
lierungen wie »Sie bekommen es für x Euro«
trotz guter Rabatte nicht kaufen wird,
statt »Das kostet aber x Euro«.
wenn aus seiner Sicht ein anderer Grund
Input und Austausch nicht nur während der Arbeitszeit Die Semi-
ren Preis, weil sie wissen, dass es dann häu-
narzeiten waren so gelegt, dass die Weiter-
fig einen Preisnachlass gibt. Somit will Ihnen
wenn Sie tatsächlich wissen, dass sonst
bildungen entweder nach Ladenschluss
Ihr Gegenüber nichts Böses, sondern er will
nichts gegen die Zusammenarbeit spricht.
stattfanden, wie beispielsweise am Samtag-
nur testen, ob da noch »Luft« in den Preisen
Statt nun gleich mit dem Höchstrabatt an-
nachmittag, oder während der Öffnungs-
ist. Wenn ein Kunde also nach einem Rabatt
zufangen, können Sie fragen, welchen
zeiten. »Dann haben wir kleinere Gruppen
fragt, dann hat er mit hoher Wahrscheinlich-
Preis er sich vorgestellt hat, oder erst ein-
gebildet, die entweder ihren normalen Auf-
keit Interesse an Ihrem Angebot.
mal mit einem kleineren Rabatt anfangen.
gaben nachgegangen sind, oder mit Herrn
Viele Kunden fragen nach einem besse-
gegen die Zusammenarbeit spricht. Geben Sie also erst dann Rabatte,
Versuchen Sie immer zuerst den Rabatt-
Denken Sie stets daran, dass jeder Cent
Schumacher gemeinsam Ideen und Kon-
wunsch auf Augenhöhe zu entkräften. Bei-
Rabatt Ihren Gewinn schmälert. Achten
zepte erarbeitet haben«, erklärt Anja Rieken.
spielsweise mit »Am Preis können wir leider
Sie somit darauf, dass Sie dem Kunden das
So wurde beispielsweise der gesamte
nichts mehr machen. Denn das Angebot ist
Gefühl geben, dass es wirklich eine starke
Schriftverkehr – vom Angebot über den Lie-
dieser wert.« Versuchen Sie daraufhin die
Leistung von Ihnen war, einen Rabatt zu
ferschein bis hin zur Mahnung – aus der
Preisdiskussion zu verlassen, indem Sie eine
bekommen. Selbst dann, wenn es aus Ih-
Kundenperspektive durchleuchtet. Aber
Abschlussfrage stellen. Vielleicht »Ist es für
rer Sicht nur ein Mini-Rabatt gewesen ist.
auch viele Übungen zur Kundenansprache,
Sie in Ordnung, wenn wir dann die Ware am
Bedarfsanalyse, Angebote schreiben, Prä-
24. dieses Monats liefern?«
sentation, Einwands- und Preisverhandlung
Bleibt der Kunde hartnäckig, dann über-
Will Ihr Kunde Rabatt, können Sie auch Gegenleistungen verlangen. Getreu dem Motto: Keine Leistung ohne Gegenlei-
wurden gemacht, bis alle Teilnehmer si-
prüfen Sie, ob Sie tatsächlich dann auch
stung. Sie können zum Beispiel nach einer
cherer und souveräner Gespräche führen
den Auftrag sofort erhalten, wenn Sie ein
schriftlichen Referenz fragen.
konnten. Schumacher: »Ein typisches Phä-
Rabattzugeständnis machen: »Gibt es außer
nomen ist, dass zahlreiche Menschen, die
dem Preis noch etwas anderes, was Sie von
Kundensicht egal, wenn die Gegenlei-
verkaufen wollen, in dieser Rolle komplett
der Zusammenarbeit abhält?«
stung stimmt. Überprüfen Sie also ge-
Bitte vergessen Sie nie: Der Preis ist aus
anders sind, als im Privatleben. Sie sprechen
Nur allzu oft ist nämlich der Preisein-
gestelzter, stellen weniger Fragen und trau-
wand eine diplomatische Notlüge bzw. ein
ein Rabatt nötig ist oder ob besser die
en sich oft nicht, ein konkretes Gesprächser-
Vorwand. So sagen viele Kunden lieber »Sie
Menge oder die Bestellung insgesamt ge-
gebnis herbeizuführen.« Nach den Riekens
sind zu teuer!« statt »Ich glaube nicht an Ih-
ändert werden sollte.
meinsam mit dem Kunden, ob tatsächlich
Carina Quast
hat sich diese Weiterbildung gelohnt, da so den Mitarbeitern noch mehr Sicherheit und Flexibilität im Umgang mit Kunden gegeben worden ist. »Denn Kunden kaufen immer – die Frage ist nur von wem!« schließen die Riekens lachend.
Tipps, wie Sie leichter Ihre Preise durchsetzen Bei Preisverhandlungen mit Kunden ist Geschick gefragt. Das lässt sich üben. Folgende Empfehlungen verbesFinden Sie mit Hilfe der richtigen Fragen heraus, was Ihr Gegenüber wirklich will und
Fotos: Rieken
sern die Verkaufspraxis: Verkaufstrainer Oliver Schumacher schulte die Mitarbeiter von »Rieken Kreativraum« aus dem Münsterland
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Trends erkennen // DIGITALES ZEITALTER
Think
Big
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Das Credo von Big Data: Jeder vernetzt sich. Das bringt Chancen, aber auch neue Herausforderungen
BIG DATA Die Welt ist
voller Informationen. Man muss sie nur sinnvoll für geschäftlichen Erfolg nutzen. Big Data ist der Oberbegriff für riesige Datenmengen, die Unternehmen täglich produzieren. Sie zu analysieren, zu strukturieren und zu verknüpfen, macht sie erst sinnvoll.
90 %
der heute verfügbaren Daten wurden allein in den vergangenen zwei Jahren erzeugt
auch im realen Leben ist alles digital: vom Einkauf im Supermarkt über die Buchung einer Reise bis hin zur Bestellung im Restaurant oder der Verwaltung von Krankenkassendaten. Alle Schritte werden von Rechnern aufgezeichnet, organisiert und verwaltet. Die riesigen Datenmengen werden als Big Data be-
D
zeichnet. Der Begriff beschreibt aber auch die Verarbeitung, Auswerie Milch ist sauer geworden und es
tung und Analyse dieser Daten. Möglich ge-
fehlen Butter und der Lieblingskä-
worden ist dies durch die rasante Entwick-
se der jüngsten Tochter. Der Kühl-
lung von Speichermedien. Wer erinnert sich
Was heute noch auf CDs gespeichert wird, ist morgen schon in der Cloud
schrank reagiert prompt und bestellt beim
heute noch an Disketten? Die Möglich-
Lieferservice nach. Abgebucht wird von der
keiten, Daten zu speichern, zu analysieren
Kreditkarte, deren Daten beim Supermarkt
und daraus Profit zu ziehen, potenzieren
hinterlegt sind. Schöne neue Welt oder be-
sich stetig. Man geht davon aus, dass sich
die täglich gesammelt werden? Grund-
reits Realität?
das Datenvolumen weltweit in Zweijahres-
sätzlich entstehen bei Firmen oder Institu-
Das Szenario ist im Moment noch Zu-
schritten verdoppelt. Ebenso schnell wie
tionen so genannte Algorithmen, also ver-
kunftsmusik, kann aber schon bald Wirklich-
sich die ganze Welt digitalisiert. Zudem
schiedene aufeinander aufbauende Re-
keit werden. Intelligente Maschinen sind auf
mussten Datenbestände früher manuell er-
geln, die Informationsdaten miteinander
dem Vormarsch. Damit sie überhaupt funk-
fasst oder gepflegt werden, heute überneh-
verknüpfen, um ein Problem zu lösen. Am
tionieren können, brauchen sie jede Menge
men dies schnelle Rechner. Big Data wird
Ende steht zum Beispiel die Information,
Informationen. Die Erzeugung und Erfas-
häufig in einem Atemzug mit Cloud Com-
wann ein Lkw mit Frischfleisch in Ham-
sung von Daten und deren Übermittlung ist
puting (Rechnen in der Wolke) genannt. Das
burg trotz Stau am Kirchheimer Dreieck
heute einfach und allgegenwärtig. Im Netz
heißt, die Daten werden in einem ent-
und starkem Regen zwischen Fulda und
liegen beispielsweise ungezählte Informati-
fernten Rechenzentrum gespeichert, wo
Würzburg losfahren muss, um pünktlich in
onen über seine Nutzer und Vorlieben. Es
auch Programme bereitstehen, auf die der
München anzukommen. Dort steht
wird gespeichert, welche Produkte wir bei
Nutzer jederzeit Zugriff hat. Damit ist es
schließlich ein Transporter bereit, der die
Amazon bestellt haben, was wir mit Hilfe
möglich, unbegrenzte Datenmengen zu
Ware weiter nach Verona bringen muss.
von Google im Internet gesucht oder wel-
speichern und zu verwalten.
Grundsätzlich helfen Algorithmen dabei,
che Fotos wir von der letzten Urlaubsreise
das Optimum herauszuholen – im Fall der Fleischlieferung die beste Strecke, die die
bieter wissen zudem, wo wir uns gerade auf-
Algorithmen helfen Probleme zu lösen Wie weit ist künstliche Intelligenz
halten, mit wem wir kommunizieren und
bereits in unseren Alltag vorgedrungen und
bringt, und die lebensmittelsichere, lü-
wer sich in unserer Nähe befindet. Aber
was passiert eigentlich mit all den Daten,
ckenlose Kühlkette.
auf Facebook gepostet haben. Mobilfunkan-
größte Zeit- und damit Geldersparnis
2.500.000.000.000.000.000 Byte
an Daten erzeugen die drei Milliarden Web-Nutzer sowie die vielen Milliarden via Internet vernetzten Geräte – jeden Tag! Das entspricht 10 Mio. BluRay-CDs, die gestapelt so hoch wären wie vier Eiffeltürme übereinander.
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