12/2014
Die Malerzeitschrift 12/2014
Wissen wie’s geht – wissen was kommt
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Das sind die
Gewinner Außergewöhnliche Ideen, innovative Lösungen
Ihr Ergebnis zählt. Sigma.
Inhalt // Ausgabe 12/2014
18
im Brennpunkt
08
32
Fachkräftemangel: Status quo und Lösungsansätze
Wir zeigen Ihnen, was Sie bei
Beschichtungen auf verzinkten Untergründen beachten müssen
Aktuell //
40
Beschichtungsstoffe
06 Meldungen 64 Panorama
im Brennpunkt // 08 Mitarbeiter dringend gesucht!
Es gibt eine Vielzahl von Gründen, die es Handwerksbetrieben schwer machen, geeignete Fachkräfte zu finden und zu binden. Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen und den Möglichkeiten für Betriebe. In Teil zwei in der Januar-Ausgabe geht es vertieft um den Mangel an Auszubildenden.
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MALER DES JAHRES
Die MALER DES JAHRES 2014 stehen fest. Wir zeigen Ihnen, welche Betriebe und Objekte gewonnen haben
Fussbodentechnik
Welche Vorstriche gibt es und welche Aufgaben übernehmen Grundierungen für den Boden?
Kundenauftrag //
22 Marketing
26 Technik // Dachbodendämmung
Diesmal nicht – aber beim nächsten Mal
Dachböden richtig dämmen
32 Beschichtungsstoffe
Sicher beschichten auf Zink
36 Spritztechnik Einführung in die Spritztechnik
40 Fußbodentechnik Grundierungen für den Boden
44 Finanzen 5 Tipps, um Forderungsverluste zu vermeiden
44
Finanzen
Mit unseren Tipps vermeiden Sie die fünf häufigsten Fehler, die zum Verlust einer Forderung führen
54
Trends & Chancen
Immer mehr Menschen sehnen sich nach Einfachheit. Das kann der Maler für sich nutzen
Fotos: vege/Fotolia, THomsit, MAPPE, Brillux, Covermotiv: Nuance-Couleur & Habitat, VerWANDlung remmers, Farbenhaus, Florian Hofere
Eine andere
Dimension
von DesignBodenbelägen
TRENDS UND CHANCEN //
54 Trends erkennen // Einfachheit
59
Weniger ist mehr
Chancen nutzen // Einfachheit
Machen Sie es sich und anderen einfach
Rubriken //
03 Editorial 04 Inhalt 18 Dialog // MALER DES JAHRES 2014 20 Dialog // Lieblingsobjekt 24 Impressum 48 Schaufenster // Materialien und Produkte 51 Spartipp 52 Malerquellen 66 Vorschau // Heft 01/2015
Mehr Raum für Gestaltung – jenseits von Planken und Fliesen. Besuchen Sie uns auf der BAU in München: A5 | 500 www.objectflor.de
FTEMANGEL
FACHKRÄ im Brennpunkt //
Mitarbeiter dringend
gesucht!
ARBEITSMARKT Es gibt eine Vielzahl von Gründen,
die es Handwerksbetrieben schwer machen, geeignete Fachkräfte zu finden und zu binden. Lesen Sie hier mehr zu den Hintergründen und den Möglichkeiten für Betriebe. In Teil zwei in der Januar-Ausgabe geht es vertieft um den Mangel an Auszubildenden.
D
eutschland gehen die Arbeitskräfte aus. Schon in weniger als zehn Jahren dürften weit mehr Men-
schen in Rente gehen, als Junge nachkommen, prognostiziert die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Damit bildet Deutschland das Schlusslicht aller untersuchten 28 Industrieländer. Nur auf das Nachbarland Polen
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Hans Peter Wollseifer Präsident des Zentralverbands des Deutschen Handwerks
»Wir werden das Handwerk und sein Karriereangebot weiter ins Schaufenster stellen. Die berufliche Bildung ist gleichwertig der akademischen und muss wieder an Boden gewinnen« kommen ähnliche Probleme zu. Irlands Un-
schöpfungsverlust wird nur teilweise von
zu Umsatzeinbußen von insgesamt ge-
ternehmen dagegen sind die einzigen, die
der allgemein steigenden Arbeitsprodukti-
schätzten 31 Milliarden Euro geführt. Poten-
sich auf eine Zunahme bei der Zahl der Ar-
vität kompensiert werden. Steigende Löhne
zial sieht der zweite Fachkräfte-Fortschritts-
beitskräfte freuen können. Nach »Spiegel
und Gehälter mögen für die Beschäftigten
bericht des Bundesarbeitsministeriums bei
Online« lassen sich zwei Gründe für
erfreulich sein, langfristig schwächt ein Eng-
Frauen, Älteren und Ausländern (siehe Ka-
Deutschlands Probleme anführen: Erstens
pass an bezahlbaren Mitarbeitern jedoch
sten unten).
erlebt die Bundesrepublik einen drama-
die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts
tischen demografischen Wandel und zwei-
und damit den Wohlstand aller.«
tens kommen weit weniger Arbeitszuwanderer in die Bundesrepublik als in andere Länder. Qualifizierte Arbeitskräfte werden daher ein knappes Gut mit steigendem
Bei 53 % der Mittelständler hat im vergangenen Jahr der Mangel an Fachkräften
Auf dem Bau fehlt es an allen Ecken und Enden Fachkräfteengpässe bestehen über die Qualifikationsniveaus
Lösungsansätze
elle Fachkräftemangel lässt nur erahnen,
Potenzial vor allem bei Frauen und Älteren ausschöpfen
welche Engpässe zu erwarten sind, sobald
»Respektable Fortschritte« bescheinigt der zweite Fachkräfte-Fortschrittsbericht des
die demografische Entwicklung voll auf den
Bundesarbeitsministeriums den Unternehmen in Deutschland. Dennoch würden
Arbeitsmarkt durchschlägt.«
kleine und mittlere Betriebe noch zu wenig tun, »um vorhandene Potenziale besser
Preis, sprich höheren Einkommen, das zeigen viele Studien zum Thema Fachkräfte. McKinsey schreibt: »Der heute noch punktu-
Über fünf Millionen fehlen bis 2030 Die Unternehmensberater von
auszuschöpfen, die u. a. bei Frauen, Älteren, gering Qualifizierten und Menschen mit Migrationshintergrund bestehen«. Die Analyse in Stichpunkten: Frauen: Die Wochenarbeitszeit der
rufsausbildung. Nötig sei daher »eine
tigsten Studien zum Fachkräftemangel hin-
Frauen mit einem Teilzeitjob liegt im
gezielte Weiterbildung« wie mit dem
sichtlich ihrer Prognosen zum Erwerbsper-
Durchschnitt bei nur 18,6 Stunden. Im
Programm »Spätstarter«. Hier haben
sonenpotenzial (EPP) in Deutschland und
EU-Vergleich ist der Wert nur in Portu-
in den ersten acht Monaten des ver-
zwar ohne Zuwanderung und bei kon-
gal noch niedriger. Etwa jede fünfte
gangenen Jahres knapp 20.000 junge
stanter Erwerbsquote. Nach Prognosen des
Frau, die Teilzeit beschäftigt ist, hätte
Erwachsene begonnen, sich für einen
Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsfor-
den Wunsch, ihre Arbeitszeit auszu-
Berufsabschluss zu qualifizieren.
schung (IAB) wird das EPP von heute mit
weiten.
rund 45 Mio. auf knapp 27 Mio. Personen
Ältere: Die Zahl der Erwerbstätigen
Ausländer und Zuwanderer: Auch
Menschen aus Zuwandererfamilien
2050 sinken. Unterstellt man einen konstan-
zwischen 55 und 64 steigt seit Jahren,
arbeiten häufiger als früher. Die Ar-
ten Fachkräfteanteil von 83% des EPP, wür-
zuletzt auf 64,1 % in dieser Altersgrup-
beitslosenquote von Ausländern war
de dies einen Rückgang des Fachkräftebe-
pe. Bei den 60- bis 64-Jährigen liegt
2012 mit 14,3 % allerdings immer noch
stands um rund 5,4 Mio. Personen bedeu-
der Anteil mit 46,5 % aber noch deut-
doppelt so hoch wie die von Deut-
ten. Die Studie prognostiziert bis zum Jahr
lich darunter. Hier sind also »Poten-
schen. Dies liege an mangelnden
2030 bereits eine »Lücke« von 5,2 Mio. Fach-
ziale, noch stärker zur Fachkräftesi-
Sprachkenntnissen, niedrigen Bil-
kräften, davon 2,4 Mio. Akademiker.
cherung beizutragen«.
dungs- und Berufsabschlüssen und
McKinsey konstatiert: »Wie stark der Fach-
Gering Qualifizierte: Fast jeder
der mangelnden Anerkennung aus-
kräftemangel letztlich auch sein mag – er
Siebte im Alter von 20 bis 64 Jahren
ländischer Berufsqualifikationen,
wird eine nie dagewesene Größenordnung
besaß 2012 keine abgeschlossene Be-
heißt es in dem Bericht.
McKinsey analysierten hierzu 2011 die wich-
erreichen. Und: Der resultierende Wert-
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Dialog // Maler Des Jahres 2014
Das sind die
Gewinner
MALER DES JAHRES 2014 Die dritte Auflage des Wettbewerbs brachte in vier Katego-
rien Gewinner hervor. Sie zeigen, welch außergewöhnliche Aufgaben das Malerhandwerk meistert. Ein großer Dank an alle Teilnehmer und herzlichen Glückwunsch an die Gewinner!
D
ie MALER DES JAHRES 2014 ste-
an der Fachschule Farbe München, Dr. Ro-
Über die Preisverleihung und die dazugehö-
hen fest. Nach langen, intensiven
land Wahl, Abteilungsleiter Maler des Be-
rige Feier berichten wir im Januar-Heft. Erste
Beratungen und Diskussionen
rufskollegs Ost der Stadt Essen und Olaf
Impressionen der Veranstaltung finden Sie
wählten Margit Niedermeier, Vorsitzende
Deininger, Chefredakteur des »handwerk
online auf den Webseiten
des Landesverbands Bayern der Meister-
magazin« vier Gewinnerbetriebe aus. Auf
und Unternehmerfrauen im Handwerk, Ma-
diesen Seiten präsentieren wir Ihnen die im
lermeister Andreas Romanow, Marketing-
wahrsten Sinn des Wortes ausgezeichne-
expertin Andrea Eigel, Georg Trenz, Dozent
ten Projekte in den jeweiligen Kategorien.
http://www.maler-des-jahres.de http://www.mappe.de
Kategorie: Raumkonzept privat VerWANDlung remmers KG, Bonn
Vorgaben innovativ gemeistert Die Firma VerWANDlung remmers KG entwickelte das Farbkonzept und die Oberflächentechniken für den Neubau eines anspruchsvollen Kunden. So sollten zum Beispiel »die Wände eher matt aber nicht vollständig stumpf sein, sich glatt anfühlen aber nicht gewachst oder geseift sein, sie sollten nicht eben sein wenn man mit den Fingern darüber fährt, aber auch nicht strukturiert«. Die Vorgaben der Auftraggeber hat die VerWANDlung remmers KG hervorragend gemeistert. Selten hat ein Haus so viele gestalterische Innovationen in sich vereint wie dieser Neubau, der Natürlichkeit und Entspannung zugleich ausstrahlt.
Partner MALER DES JAHRES 2014:
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Kategorie: Raumkonzept gewerblich / öffentlich Nuance-Couleur & Habitat Sàrl, CH-Sion
Ganzheitlich Gemütlichkeit geschaffen Prämiert und ausgezeichnet wird die
Ausführung. Wahrzunehmen ist die
Leuchtenauswahl sowie die Wandde-
Einreichung der Neugestaltung des
Ganzheitlichkeit des Gestaltungskon-
koration. Mit seinen außergewöhn-
Hotels »Auberge de l’Hospice« in der
zepts. Es umfasst eine helle und
lichen Ideen hat der Malerbetrieb eine
Schweiz. Dafür entwickelte der Maler-
freundliche Farbgestaltung, Naturma-
gemütliche Wohlfühlzone inmitten
betrieb das Konzept und realisierte die
terialien, Lichtplanung, Möbel- und
der grauen Bergwelt geschaffen.
Kategorie: Marketing Farbenhaus GmbH, Burgau
Farbige Originalität mit Wiedererkennungswert Ein gutes Corporate Design prägt sich ein, schafft Identifikation bei Kunden und Mitarbeitern und macht die Philosophie eines Unternehmens erlebbar. Auf ganz außergewöhnliche Weise ist dies der farbenhaus gmbh gelungen. Der Begriff Farbe zieht sich wie ein roter Faden durch ihren gesamten Auftritt – vom farbenmobil über das farbenbänkle bis zu den zahlreichen Fanartikeln wie der farbenuhr. Das Konzept der farbenhaus gmbh überzeugt: Es ist schlüssig, originell und konsequent umgesetzt. Mit einem hohen Wiedererkennungswert und zahlreichen Möglichkeiten für eine Weiterentwicklung.
Kategorie: Spezial-Arbeitsgebiet Florian Hofer Malerwerkstätte, Eggenfelden
Individuelle Wohlfühlbäder Florian Hofer wollte für die neue Toilette im Firmenbüro ein mit der Wand verschmolzenes kleines Handwaschbecken, das es so nicht gab. Aus der umgesetzten Idee entwickelte sich ein neuer Markt: Badezimmer ganzheitlich gestalten. Die Waschbecken werden individuell geplant, angefertigt und montiert. Somit sind unzählige Formen, Größen und Farbgebungen machbar. Die in der Technik Tadelakt angefertigten Objekte haben eine natürliche, wasserdichte, fugenlose und glatte Oberfläche. Florian Hofer hat mit seinen Badelementen etwas ganz Besonderes geschaffen. Sie
Fotos: Gewinnerbetriebe
rücken eine fast vergessene Technik wieder ins Bewusstsein, verbinden Althergebrachtes mit Modernität und eröffnen neue Märkte für das Malerund Lackiererhandwerk.
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Kundenauftrag // SPRITZTECHNIK Wie macht sich das neue FinishControl FC 3500 im Spritztest?
! Spritztechnik Ausgewählte
Produkte
Einstieg in die
zum Thema Spritztechnik finden Sie in unserem
Schaufenster ab Seite 48
SPRITZSYSTEM Vor zweieinhalb Jahren stellte Wagner die XVLP-Technik vor. Im Juni
2014 kam in dieser Kategorie des Farbsprühens das erste handgehaltene Profi-Gerät auf den Markt – gemeinsam entwickelt mit Anwendern und Brillux. Wir haben die Komponenten am Objekt getestet.
B
ei dem neuen Gerät FinishControl FC
Energieversorgung der Turbine hängt am
Der serienmäßige Trageriemen kann sowohl
3500 ist die Turbine zur Lufterzeu-
Griff. Das XVLP-Gerät (eXtra Volume Low Pres-
an das Spritzgerät als auch an den Transport-
gung direkt in die Spritzpistole inte-
sure-Spritzen bis 0,27 bar), dessen Gehäuse an
koffer angeklippt werden.
griert. Die bisherige externe Turbine – von Ma-
einen Fön erinnert, wird in einem Tragekoffer
lern oft als Staubsauger bezeichnet – entfällt
geliefert, der bis zu zwei Sprühaufsätze zusätz-
Geräte im Vergleich Woran muss sich
ebenso wie der Schlauch vom Lufterzeuger
lich fasst. Befüllte Farbbecher bzw. -gebinde
die neue Variante messen? Sie tritt gegen
zur Spritzpistole. Lediglich das Stromkabel zur
lassen sich aufrecht stehend transportieren.
das bekannte FinishControl FC 5000 mit 300
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W Zerstäubungsleistung an. Dieter Vanheiden (49), Brillux Produktmananger für Malerwerkzeuge und -zubehör, erklärt: »Wir erzielen mit dem Gerät FinishControl 3500 mit nur 220 W Zerstäubungsleistung die exakt gleiche Qualität beim Oberflächenfinish. Nur die Arbeitsgeschwindigkeit ist um ca. 15 % geringer. Das wirkt sich aber in der Praxis kaum aus. Wir sehen diese Variante als sinn-
Dieter Vanheiden Produktmananger für Malerwerkzeuge und -zubehör, Brillux
»Wir erzielen mit dem FC 3500 mit 220 W Zerstäubungsleistung die exakt gleiche Qualität beim Oberflächenfinish«
volles Ergänzungsprodukt zum FC 5000, weil sie durch den Wegfall des Luftschlauchs
Malerkollegen testen Hält das Sys-
fa-Mitarbeiter erledigen dies mit einem Exzen-
auf Kleinflächen handlicher ist. Den Einsatz-
tem, was es verspricht? Wir haben es auf ei-
terschleifer und Schleifpapier der Körnung
schwerpunkt bilden bei beiden Geräten Be-
ner Baustelle getestet. Im ostwestfälischen
P180/P240. Profilierte Teile werden im Hand-
schichtungs-, Ausbesserungs- und Repara-
Detmold wird das Treppenhaus einer Ände-
schliff bearbeitet. Abplatzungen und Beschä-
turarbeiten von ca. 30 m² (FC 3500) bis ca. 50
rungsschneiderei durch den ortsansässigen
digungen waren vorher mit einem Kunstharz-
m2 (FC 5000).«
Malerbetrieb Gefa GmbH (35 Mitarbeiter, da-
Lackspachtel ausgeglichen worden. Bei der
Bei der XVLP-Technik kommt es vor
von sechs Auszubildende, www.gefa-maler-
Beschichtung entschied sich der Malerbetrieb
allem auf die Düse an: Die Visco-Schlitzdüse
betrieb.de) renoviert. Der geschäftsführende
für das System Brillux Hydro-PU-XSpray mit
bei beiden Geräten garantiert mit ihrer ho-
Gesellschafter, Malermeister Marco Skordos
dem Filler 2220 und Seidenmattlack 2288.
hen Zerstäubungsleistung ein feines Spritz-
(44), nennt Eckdaten zum Objekt: »Es handelt
bild, auch bei Dispersionsfarben und hoch-
sich um eine komplette Instandsetzung über
damit die frisch lackierten Flächen nicht
viskosen Lacken. Im Vergleich zum her-
zwei Etagen – angefangen von der Tapeten-
durch Staubeintrag geschädigt werden«, er-
kömmlichen Niederdruckspritzen (HVLP)
entfernung über die Neutapezierung bis zur
klärt Geselle René Marksteiner (39): »Weil wir
wird eine höhere Zerstäubungsleistung mit
Überholungsbeschichtung des Holzwerks.
das FC 5000 bereits seit zweieinhalb Jahren
60 % mehr Luftvolumen und eine 30 % grö-
Da sind profilierte Türen, verwinkelte Trep-
einsetzen, sind wir mit der Gerätetechnik
ßere Zerstäubungskante durch die Düsen-
penuntersichten und seitliche Verkleidungen
grundsätzlich vertraut.« Trotzdem gibt es
geometrie der Schlitzdüse erreicht.
mit insgesamt ca. 50 m2 Lackierfläche dabei.«
zum FC 3500 eine Einweisung durch Jörg
Büro und Atelier der Änderungsschneide-
»Die Lacke müssen hier schnell trocknen,
Hücker (45), Leiter der Anwendungstechnik
Gerät und Lack optimal abgestimmt Für die moderne XVLP-Technik
rei sind in der ersten Etage untergebracht.
hat Brillux den wasserverdünnbaren Lack
Treppe benutzen. Sorgfältiges Abdecken
Hydro-PU-XSpray entwickelt. Dirk Pöhlker
und Abkleben sind ebenso wichtig wie die
(39), Brillux Produktgruppenberater für La-
rationelle Ausführung der Malerarbeiten. Um
cke und Lasuren, sagt: »Die Kooperation
die Zargen und Verkleidungen herum wer-
Profi-Oberflächen
zwischen einem Spritzgeräte- und einem
den angrenzende Flächen mit High-Density
Brillux Hydro-PU-XSpray ist ein rationelles
Lackhersteller bei der Entwicklung bedeu-
(HD)-Polyethylenfolie abgedeckt. Die elek-
Zweischicht-System auf Polyacrylat-Polyure-
tet, dass Gerätetechnik und Beschichtungs-
trostatische Aufladung der Folie wirkt auf
than-Dispersionsbasis. Der Filler 2220 bildet
systeme harmonieren. Unsere speziellen
Farbnebel wie ein Magnet. Bei wasserver-
die Grundlage für eine Schlussbeschichtung
1-Liter-Gebinde lassen sich direkt an das
dünnbaren Lacken ist der Spritznebel beim
mit Seidenmattlack 2288. Die Überarbeitung
Spritzgerät anschrauben und schnell wech-
Aufprall auf die Folie fast trocken, sodass na-
ist nach ca. fünf Stunden möglich. Hinzu ge-
seln. Die Materialmenge reicht aus, um bis
hezu keine Verschmutzungen auftreten.
kommen ist der Isoprimer 2243 als wasser-
bei Brillux: den Zusammenbau des Spritzge-
Beschäftigte und Kunden müssen also die
Lackieren im System
zu ca. 8 m2 – also mindestens eine kom-
Die zu lackierenden Oberflächen, be-
verdünnbare, geruchsarme Grundierung mit
plette Tür mit Zarge (ca. 5 m²) – ohne Ar-
schichtet mit einem tragfähigen Alkydharz-
sehr guter Isolierwirkung bei nachfolgenden
beitsunterbrechung zu beschichten.«
lack, müssen angeschliffen werden. Die Ge-
weißen oder hellen Deckbeschichtungen innen und außen. Die Produkte bieten insgesamt ein hohes Standvermögen von 220 bis
Dirk Pöhlker Produktgruppenberater für Lacke und Lasuren, Brillux
»Die Materialmenge reicht aus, um mindestens 5 m2 – also eine komplette Tür mit Zarge – ohne Arbeitsunterbrechung zu beschichten«
300 µm Nassfilm-Schichtdicke, geringe Spritznebelbildung und ein sehr gutes Deckvermögen. Im Kreuzgang wird beim Lackieren eine Nassfilm-Schichtdicke von ca. 80 – 120 µm erzielt. Hinzu kommen ein optimaler Verlauf und flexibles Tönen über das Brillux Farbsystem. Das System wird unter www. lackrevolution.de multimedial erklärt.
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Trends erkennen // EINFACHHEIT
Auch auf Deutschlands Straßen stiehlt Einfachheit der Komplexität die Show
GESELLSCHAFT Unser Alltag ist sehr komplex, die Anforderungen an den
Einzelnen steigen. Multitasking und Multipräsenz werden im Beruf, in der Familie und in der Freizeit gefordert, wir haben immer mehr Technik um uns herum. Die Flut an Informationen und ein Überangebot an Konsum übersättigt viele. Die Folge: Sie sehnen sich immer mehr nach Einfachheit im Leben.
W
arum einfach, wenn es auch kompliziert geht?
sie sind übersättigt von einem Überangebot an Konsum und
Dieser geflügelte Spruch scheint in unserer
überarbeitet durch grenzenlose Arbeitszeiten und ständige
komplexen Gesellschaft ein wahres Mantra zu
Verfügbarkeit. Dieses Übermaß an Einflüssen und Wahlmög-
sein. Die neuesten Smartphones, MP3-Player, Fernseher,
lichkeiten überfordert, und sich permanent zwischen vieler-
aber auch Küchenmaschinen haben immer mehr Funkti-
lei Optionen entscheiden zu können, stresst.
onen, die das Leben angeblich erleichtern sollen, aber vielfach auch ein dickes Bedienungshandbuch erfordern und
Mehr Funktionen ohne Nutzen Warum muss ein
den Nutzer verwirren. Vieles ist komplizierter geworden,
Gerät immer mehr Funktionen haben, wenn doch in der Re-
denn in unserer komplexen Welt der Globalisierung hängt
gel 80 % der Menschen nur 20 % der Funktionen nutzen?
fast alles miteinander zusammen und wir können es schwer
Dies besagt die berühmte 80/20-Regel oder das Pareto-Prin-
durchschauen. Menschen sind überreizt von der Flut an In-
zip. Wenn nur ein Fünftel der Gerätefunktionen überhaupt
formationen und der beschleunigten Kommunikation. Und
genutzt werden, dann können Unternehmen ihre Produkte
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eigentlich dramatisch vereinfachen, ohne den Nutzen für
Verschlichterung statt Verschwendung Die
die Käufer einzuschränken. Doch das Gegenteil ist der Fall:
Sehnsucht nach Überschaubarkeit und einfachen Struk-
Um sich vom Wettbewerb zu differenzieren, werden Pro-
turen drückt sich in den verschiedensten Lebensbereichen
dukte ständig mit neuen Funktionen und Eigenschaften er-
aus: von Mode über Architektur und Design bis hin zu Ernäh-
gänzt. Dienstleistungen werden ausgebaut und in unter-
rungsweisen und Reiseverhalten. Das Gottlieb Duttweiler In-
schiedlichsten Varianten angeboten. Prozesse werden in ei-
stitute (GDI) in Rüschlikon bei Zürich berichtet in seiner aktu-
ner vernetzten Welt vielfältiger und haben mehr Schnittstel-
ellen Studie »Der neue Luxus – Was uns in Zukunft lieb und
len. Die Folge: Die zunehmende Komplexität führt zu hohem
teuer wird«, dass die neue Lösung im Luxus lautet: »Ich leiste
Zeitaufwand, zu einer größeren Fehleranfälligkeit, zu mehr
mir, darauf zu verzichten«.
Schulungs- und Einarbeitungszeit, zu höheren Unterhaltskosten und zu mehr Fragen und Reklamationen.
Der Trend, so die Forscher, gehe von der Verschwendung zur »Verschlichterung«. Das heißt, dass sich die Bedürf-
Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen nach
nisse westlicher Luxus-Konsumenten verschieben: Statt
einer Vereinfachung und einem einfachen Leben sehnen.
klassischer und exklusiver Produkte wie Limousinen und
»Einfaches Leben, auch freiwillige Einfachheit (engl. Volunta-
Fünf-Sterne-Hotelsuiten suche die Kundschaft heute ver-
ry Simplicity), Minimalismus oder Downshifting genannt, be-
mehrt den auf das Nötige reduzierten Genuss und essen-
zeichnet einen Lebensstil, der sich als Alternative zur kon-
zielle Erfahrungen. So gebe man sein Geld lieber für ein
sumorientierten Überflussgesellschaft sieht«, lautet die Defi-
simples, aber dafür maßgefertigtes Fahrrad aus oder über-
nition auf Wikipedia.
nachte im frisch designten Berggasthof unter den Sternen. Die neue Einfachheit zeigt sich auch in vielen Alltagsgegen-
Weniger ist mehr, das ist der Leitsatz der Einfachheit,
ständen und in den vielen Landleben-Magazinen. Wandern
denn ein Übermaß an Besitz und Wahlfreiheit wird immer
statt Fernflug, regionale Küche statt Haute Cuisine. Aber
stärker als Belastung empfunden. Mit wachsender Vielfalt
auch Philosophie und Religion stellen sich der neuen Suche
und immer mehr Nischen steigt die Qual der Wahl. Das sah
nach Wesentlichkeit und Spiritualität. So ist die buddhi-
auch Antoine de Saint-Exupéry so: »Vollkommenheit ent-
stische Philosophie der Achtsamkeitsübung beispielsweise
steht nicht dann, wenn man nichts mehr hinzufügen kann,
eine sehr gute Grundlage für ein einfaches Leben. Zur Ver-
sondern, wenn man nichts mehr wegnehmen kann«. Ein-
einfachung gehört auch, Dinge zu durchschauen. Denn wer
fachheit ist das Gegenteil von Komplexität, die durch die im-
die komplexen Dinge durchschaut, ist auch in der Lage diese
mer dichtere Vernetzung von Menschen, Dingen und Orten
zu reparieren. Und Reparatur als Gegenwert zu maßlosem
eine neue Stufe erreicht hat. Einfachheit ist der Weg zum Wesentlichen. Danach
noch im Urlaub, beispielsweise Sonnen-
Wieviel Prozent der Funktionen tatsächlich genutzt werden
untergänge zu genießen, das Gezirpe
Weniger würde genügen: Bei Geräten werden die möglichen Funktionen gar nicht aus-
von Grillen und Zikaden bewusst zu hö-
geschöpft, weil der Nutzer sie oft auch gar nicht anwenden will.
sehnen sich immer mehr Menschen und träumen von einem einfacheren Leben. Den meisten Menschen gelingt es nur
ren und sich die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen. »Auch wenn jeder seine eigene Vision vom schlichten Le-
Haushaltsgeräte
Fernseher
Computer Stereoanlage
Handy
ben hat, so sind die Basics wohl bei allen Menschen gleich: Es geht um mehr Zeit, mehr Freiheit, weniger Wollen, weniger Versagensangst«, bringt es das PM Magazin auf den Punkt. Die Zeitschrift be-
64 %
62 %
58 %
52 %
38 %
42 %
48 %
42 %
richtet von Hospizhelfern, die Menschen durch die Endstation des Lebens begleiten. »Diese bestätigten unisono, wenn die letzte Bilanz gemacht wird, bedauert kaum ein Mensch, zu wenig gearbeitet, geleistet oder besessen zu haben; dafür
37 %
58 %
bedauern die meisten umso mehr, sich zu wenig Zeit für Freunde, Familie, Kreativität oder entspanntes Genießen genommen zu haben«, beschreibt das Ma-
Genutzt
Nicht genutzt
Quelle: puls Marktforschung GmbH
gazin die Thematik eindrucksvoll.
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