Newsom Sehnsucht nach Garten issuu

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Lisa Newsom

Veranda

Sehn sucht nach Hrsg.

Garten


vorwort von DARA CAPONIGRO Seite 8

einleitung von LISA NEWSOM Seite 10

klassisch Seite 14

modern Seite 98

romantisch Seite 146

exotisch Seite 230

danksagung Seite 282

quellennachweis Seite 284

INDEX Seite 286



Romantiker sind Träumer, Rebellen, die sich von den Zwängen der Realität nicht einengen lassen. Sie folgen ihrer Leidenschaft und sie werden dabei von ihren Gefühlen geleitet, nicht von ihren Verpflichtungen. Über die Jahre haben wir in Veranda gezeigt, dass Romantiker mitunter die verführerischsten Einrichtungen gestalten, die man sich nur vorstellen kann. Es sind Orte, die uns anziehen und festhalten. Das Gleiche tun Romantiker im Freien, wenn sie duftende Schnittblumengärten anlegen oder Felder voller Wildblumen, Kletterrosen über Spaliere und Bögen drapieren und plätschernde Wasserspiele schaffen. Besuchen Sie einen romantischen Garten und Sie werden dort Terrassen finden, um Sonnenuntergänge und die Sterne zu betrachten, grasbewachsene Wege, die zu ruhigen Waldhöhlen führen, wie gemacht zum Nachdenken, und Hängematten unter schattigen Bäumen. Wir können den Romantikern vom ausgehenden 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts danken für diesen natürlichen, leicht ungezähmten Ansatz, Landschaften zu gestalten. Es ein Abwenden von der Ordnung der klassischen Gärten mit ihren sauber geschnittenen Parterres. Die Romantik ließ auch die Würdigung der reinen Schönheit und Sinnlichkeit der Natur wieder aufleben. Dieser Gedanke ist alles andere als neu – denken Sie doch nur an die Granatapfelbäume, die ersten Feigen, Lilien und blühenden Weinstöcke in dem provokanten Gartenvers aus dem Hohelied im Alten Testament oder die historischen Beschreibungen von Gärten als Orte der Fruchtbarkeit, in denen sich Götter und Göttinnen liebten. Eine der schwierigsten Aufgaben beim Zusammenstellen dieses Kapitels war die Entscheidung, welche romantischen Häuser und Gärten wir zeigen wollten. Die Vielfalt wird Sie überwäligen: Claude Monets entzückender Garten in Giverny, der Ansatz der mutigen jungen britischen Landschaftsplanerin Jinny Blom in den Cotswolds, Teile eines Châteaus aus dem 18. Jahrhundert, die in Houston landeten. Die Arbeit dieser ungeheuer kreativen Köpfe wird Sie selbst zu neuen Ideen inspirieren. Die Innenarchitektin Charlotte Moss zeigt uns, wie sich ihre Liebe zu den französischen Gärten nachhaltig in ihrem eigenen Garten in den Hamptons niedergeschlagen hat, und der Pariser Designer Jean-Loup Daraux sinniert über seine Vorliebe für „organisierte Unordnung“. Es war der herrlich exzentrische Ryan Gainey aus Atlanta, einer unserer amerikanischen Lieblingsgärtner, der uns daran erinnerte, dass ein Garten vor allem dazu da ist, ihn mit anderen zu teilen. Gainey sagt, dass er das Haus nie ohne Blumenstrauß verlässt. „Wenn ich zur Bank gehe, bringe ich den Angestellten dort Blumen mit. Wenn ich einkaufen gehe, verschenke ich Blumen“, erzählt er. „Wer einen Blumengarten hat, hat immer ein Geschenk parat.“ Da spricht der wahre Romantiker.



Gipfel der Pracht

Im Laufe der Zeit entwickelt sich ein Provencegarten zu neuen Höhen

E

Eine amerikanische Frankophile, die im südfranzösischen Luberon lebt, wusste, dass die Renovierung ihres historischen, auf einem Hügel gelegenen Anwesens einige Zeit in Anspruch nehmen würde – denn seit dem 11. Jahrhundert war etwa alle 100 Jahre etwas hinzugefügt worden. Aber ganze zehn Jahre? Das verlangte echte Hingabe. Möglich wurde es durch ein französisches Team, bestehend aus dem Innenarchitekten Michel Biehn und den Landschaftsplanern Jean-Claude Appy und Marco Nucera. Der ehemalige Wohnsitz eines Adeligen war ursprünglich ein Festungsturm, weshalb er direkt an den Schutzwall des provenzalischen Dorfes gebaut worden war. Im Innenraum gelang es Biehn, die unterschied­ lichen Epochen zu einem harmonischen Ganzen zusammenzufassen. Die Wohnflächen im Freien sollten sich der hügeligen Landschaft anpassen. Es wurden ausschließlich heimische Arten gepflanzt: Zypressen, Buchsbaum, Olivenbäume, Maulbeerbäume sowie Oleander und verschiedene Rosen. Zwei Terrassen wurden angelegt und mit Möbeln bestückt. Hier lässt es sich im Schatten der Bambussonnenschirme oder direkt in der warmen Sonne herrlich speisen. Der Esstisch der unteren Terrasse liegt direkt vor dem Esszimmer, in dem sich einst die Seidenraupenzucht befand, eine alte Tradition dieser Region. Der Swimmingpool wurde nachträglich angelegt und fügt sich perfekt ein. Biehn kopierte ein Bassin aus dem 18. Jahrhundert, die neoklassizis-

tische Version des römischen Beckens. Um von der oberen auf die untere Terrasse gelangen zu können, wurde aus alten Steinen ein Turm errichtet – sein Fundament ist ein Teil der Festung aus dem 15. Jahrhundert. Wie so viele andere Häuser in Südfrankreich ist das fertig restaurierte Haus perfekt für lange, ausgedehnte Abendessen unter freiem Himmel und gemütlichen Mittagsrunden am Pool. Wenn der Dezember naht, sehen ihre Freunde einer besonderen Einladung mit Vorfreude entgegen: Die Zutaten für die jährliche „Schwarze Diamanten“ getaufte Mittagstafel werden auf dem Trüffelmarkt des Dorfes eingekauft. So sieht ein Tag in der Provence aus.

Die Renovierung von Haus und Garten dauerte ein volles Jahrzehnt. Im Garten des Patios wurden ausschließlich mediterrane Arten gepflanzt. auf den folgenden Seiten: Immer wieder sieht man die alten Festungsmauern des provenzalischen Dorfes. Die Sitzecke auf der Patio-Terrasse befindet sich direkt vor dem Sommer-Esszimmer.

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oben: Das dunkle Rosa der ‘Comte-de-Chabord’-Rosen und der Sterndolden ‘Roma’ kontrastiert mit den bedächtigen Buchsbaumkugeln. Auf der gegenüberliegenden Seite: Das Taubenhaus ist eingebettet in alte Damaszenerrosen und Fingerhüte.

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oben: Das Bauernhaus aus dem Jahr 1850. Auf der gegenĂźberliegenden Seite: Stoffe aus ihrer eigenen Kollektion beleben die Tische bei den lockeren, kĂśstlichen Mittagessen im Freien. Auf den folgenden Seiten: Der ehemalige Kuhstall wurde in einen

reizvollen Speisesaal verwandelt, in dem zwei lange Tische aneinander geschoben sind. Hortensien in voller BlĂźtenpracht.

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Lisa Newsom Veranda (Hrsg.)

sehnsucht nach garten 288 Seiten, ca. 250 Farbfotos 25 x 30,5 cm, gebunden mit Schutzumschlag € [D] 49,95 / € [A] 51,40 / sFr. 66.90 ISBN: 978-3-7667-2118-1 Auslieferung: September 2014

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