Restauro 07 2014

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Zeitschrift für Restaurierung, Denkmalpflege und Museumstechnik

KLIMAERWÄRMUNG WIRKT SICH AUF KULTURGUT AUS DEGAS UND SEINE TÄNZERINNEN FEUER: NEUE MÖGLICHKEITEN DES OBJEKTSCHUTZES

REKONSTRUKTION: TENDENZ ZUM WIEDER-NEU-MACHEN? www.restauro.de

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Oktober/November 2014


Inhalt

TitelThema: rekonstruktion

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Kommentar von Dr. Markus Harzenetter: Reflexartige Standardantworten schaden

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Uta Baier Eine reparierte Siedlung mit unscharfer Architektur

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Neues Museum Berlin Ein Interview mit Alexander Schwarz und Jan Raue

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Claudia Klinkenbusch Das Konrad-Wachsmann-Haus in Niesky Bedeutung und Restaurierung

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Silke Witte Untersuchung der ursprünglichen Fassadenfarbigkeit Diplomarbeit zum Konrad-Wachsmann-Haus

Meisterhäuser Dessau – Wieder vollständig

THEMA: klima und kulturgut Klaus Häfner Neue Wintereinhausungen für alte Vasen

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Sabine Schneider Das Prinzip der „Schwesterlichkeit“ Ein Aktivhaus in der Weißenhofsiedlung in Stuttgart

„Restauratoren gelten als Verhinderer“ Ein Interview mit Johanna Leissner zum Projekt „Climate for Culture“

Klima und Kulturgut: Wintereinhausungen

THEMA: Brand – Prävention & MaSSnahmen 50

Jörg Metz Feuer am Denkmal Eine beispielhafte Restaurierung in Worms

Anna Horner 56 Brandschutz in Museen Personen und wertvolle Kulturgüter schützen – Ein Widerspruch?! Heike Schlasse 59 Herzogin Anna Amalia Bibliothek Weimar Der Brand und die Folgen 50

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Nur eine Brandfolge: Ein „Aschebuch“

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Fotos (v. o. n. u.): Stiftung Bauhaus Dessau/Christoph Rokitta; Alexander Laar; Klassik Stiftung Weimar

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Blickpunkt  8 9 10 12 13 14

Tagung „European Cultural Heritage“ Hamburger Villa wird durch Umnutzung bewahrt Vorschau auf die Messe denkmal Kultur-Spitzen in Hildesheim Rückblick: Tag des offenen Denkmals Monitoring hätte beim Hadrianstempel geholfen

rubriken  6 Kunststück 62 Termine 64 Impressum 65 Vorschau 65 Stellenanzeige 66 Porträt

Titelmotiv Das Bild zeigt das Treppenhaus des Neuen Museum Berlin nach seiner sechsjährigen Bau-, Sanierungs- und Restaurierungsphase. 2009 wurde das Museum 150 Jahre nach seiner Fertigstellung wieder eröffnet und ist ein gelungenes Beispiel für die Verbindung eines historischen Gebäudes mit zeitgenössischer Architektur. Architekt Alexander Schwarz und Restaurator Jan Raue kommentieren das Projekt im Interview.

HÖCHSTE QUALITÄT, GRÖSSTE VIELFALT. KREMER PIGMENTE.

Foto: Jörg von Bruchhausen

Kremer Pigmente auf der Denkmal Leipzig, Halle 2, Stand B 26

www.kremer-pigmente.de

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Titelthema: Rekonstruktion

Uta Baier

Eine reparierte Siedlung mit unscharfer Architektur

70 Jahre nach ihrer Zerstörung ist die Meisterhaussiedlung in Dessau wieder komplett. Nach jahrelangen Diskussionen baute das Berliner Architekturbüro Bruno Fioretti Marquez nach dem „Prinzip der Unschärfe“ die zwei fehlenden Häuser in den Abmessungen der alten. Die Neuen wirken ein wenig unwirklich und erfüllen doch die Vorgabe einer „städtebaulichen Reparatur der Siedlung“ perfekt.

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Meisterhäuser Dessau, Doppelhaus Klee/Kandinsky, Ansicht von Nordwest (Straßenseite), 1926, Bauhaus Archiv, Berlin, Inv.-Nr. 12434/31

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Foto: Bauhaus-Archiv Berlin/Lucia Moholy/VG Bild-Kunst Bonn 2014; Illustration: Nina Breindl

1925/26 errichtet. 1945 zerstört, erst 70 Jahre später wieder komplett aufgebaut. Allein diese drei Zahlen deuten auf eine wechselvolle und nicht ganz einfache Geschichte hin. Und in der Tat: Einfach hatte es die so genannte Meisterhaus-Siedlung von Walter Gropius (1883–1969) in Dessau nie. Doch das lag durchaus im Konzept: Die Siedlung war als Gesamtkunstwerk konzipiert, die Wohnhäuser der Bauhausmeister sollten zum Ausdruck einer neuen Lebenshaltung werden. „der organismus eines hauses ergibt sich aus dem ablauf der vorgänge, die sich in ihm abspielen – in einem wohnhaus sind es die funktionen des wohnens, schlafens, badens, kochens, essens, die dem gesamten hausgebilde zwangsläufig die gestalt verleihen … die baugestalt ist nicht um ihrer selbst willen da, sie entspringt allein aus dem wesen des baus, aus einer funktion, die er erfüllen soll“, beschrieb Walter Gropius seine Bauten. Neue, sachliche Wohnkonzepte Das Bauhaus wollte neue Wohnkonzepte für den neuen Menschen. Schnörkellos, funktional, technisch auf dem neuesten Stand, auf das Wesentliche reduziert, sachlich, mit industriell herstellbaren Möbeln – so entwarf der gelernte Architekt das neue Wohnen. Und das gefiel nicht jedem. 1924 war das Bauhaus, diese so ambitionierte Kunstgewerbeschule, von der konservativen Regierung aus Weimar vertrieben worden. In Dessau fand sie 1925 eine neue Heimat. Dessaus Bürgermeister Fritz Hesse persönlich hatte Walter Gropius eingeladen, in seine Stadt zu kommen. Das „Bauhaus Dessau. Hochschule für Gestaltung“ wurde gegründet, die Stadt stellte ein Grundstück für das Schulgebäude zur Verfügung und auch das nur wenige hundert Meter entfernte Grundstück für die Häuser der Lehrer. Ein Jahr später war alles fertig: das Bauhaus mit Ateliers, Werkstätten, Kantine, Theatersaal. Und die Künstlersiedlung mit Direktorenhaus – ein Einfamilienhaus mit Garage für

Abstract A repaired housing estate of diffuse architecture 70 years after their destruction, the so-called Masters’ Houses in Dessau have been fully reconstructed. The Berlin architects Bruno Fioretti Marquez have rebuilt the two houses that were missing based on the originals. In 1925/26 the ensemble of houses was constructed under the supervision of the architect Walter Gropius (1883-1969), founder of the Bauhaus in Weimar.

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entar Komm Harzenetter rkus

Dr. Ma

Harzenetter ist seit Sommer 2014 Vorsitzender der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger in der Bundesrepublik Deutschland.

Reflexartige Standardantworten schaden Es gibt wohl kaum ein Thema in der Denkmalpfleger­ zunft, über das so leidenschaftlich – gelegentlich auch etwas verbissen – diskutiert wird, wie über das Thema „Rekonstruktion“. Die Vereinigung der Landesdenkmal­ pfleger hat hierzu in ihrem Leitbild von 2011 eine klare Position eingenommen: „Rekonstruktionen sind Nach­ bildungen von gänzlich oder teilweise zerstörten Objek­ ten. Dabei kann ein Abbild des Verlorenen entstehen, nicht jedoch ein Denkmal, das der Vergangenheit ent­ stammt und substanziell auf seine Lebensgeschichte von künftigen Generationen befragt werden kann. Der gravie­ rende Unterschied zwischen dem untergegangenen Denkmal und seinem Nachbau darf nicht verwischt wer­ den.“ Rekonstruktionen stellen also im denkmalpflegeri­ schen Handlungsportfolio eine Handlungsoption dar, von der nur sehr zurückhaltend Gebrauch gemacht werden soll. Umgekehrt gilt, Rekonstruktionen können sinnvoll oder sogar erforderlich sein, wenn sie beispielsweise in einem bestimmten Kontext eher den Charakter einer Re­ paratur haben, die zur Lesbarkeit vorhandener Denkmä­ ler beiträgt. Jedes zeitgenössische, denkmalpflegerische Handeln erfordert eine intensive und offene Auseinan­ dersetzung mit dem konkreten Einzelfall, reflexartige Standardantworten schaden regelmäßig.


Thema: klima und kulturgut

Klaus Häfner

Neue Wintereinhausungen für alte Vasen

Seit der Antike werden Gärten und Parkanlagen mit Skulpturen, Wasserspielen und besonderen Bauwerken wie beispielsweise künstlichen Felsen und Grotten ausgestattet. Insbesondere nördlich der Alpen, wo es im Winter über lange Wochen zu häufigen Frost- und Tauwechseln kommen kann, sind die Gartenkunstwerke in ihrer Außenexposition einem beschleunigten Verfall preisgegeben. Im Schloss Linderhof werden seit einigen Jahren neue Möglichkeiten der Wintereinhausung getestet.

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klima und kulturgut 2

1 Blick auf die neuen Wintereinhausungen auf der Terrassenanlage von Schloss Linderhof, Winter 2013/2014 2 Die monumentalen Wintereinhausungen der Brunnenanlagen im Schlossparterre vor dem Neuen Schloss Herrenchiemsee 3 Blick in die offene, neue Wintereinhausung

Fotos: (1, 3) Alexander Laar; (2) Klaus Häfner

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Zur Schadensvorsorge werden spätestens seit dem 19. Jahrhundert entsprechend gefährdete Garten­ skulpturen im Winter mit Schutzeinhausungen ver­ sehen (Ruedrich et alii 2011, S. 1825). Die Bayeri­ sche Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen kann auf eine lange Tradition von Schutz­ vorrichtungen zurückblicken. Gefährdete historische originale Skulpturen, Vasen und andere Parkbauten werden im Winter eingehaust. Nur mit diesem – ma­ teriell wie auch finanziell erheblichen – jährlich wie­ derkehrenden Aufwand ist es vertretbar, barocke Fi­ guren in den Parkanlagen der Bayerischen Schlös­ serverwaltung an ihrem originalen Standplatz zu be­ lassen und nicht durch Kopien ersetzen zu müssen. Für den Winterschutz werden unterschiedliche Ty­ pen von Einhausungen eingesetzt. Dabei stellt der herkömmliche Schutz aus Holz mit vorgefertigten Wänden und Dach den größten Anteil. Größere Ob­ jekte wie beispielsweise hoch aufragende Skulptu­ rengruppen, historische Kaskaden und andere Park­ bauten werden mit Plastikplanen geschützt, die auf speziell angepasste Metallgerüste gespannt werden (Eremitage Bayreuth, Brunnenanlagen). Besonders große Objekte – etwa die Wasserspiele vor der Schlossanlage von Herrenchiemsee – werden jähr­ lich mit zeltartigen Großeinhausungen geschützt (Abb. 2). Für die Bayerische Schlösserverwaltung ist es ein besonderes Anliegen, die jährlich unvermeidbaren Kosten für den Auf- und Abbau der Wintereinhau­ sungen sowie deren Wartung, Lagerung und be­ darfsweisen Ersatz zu minimieren. Aus diesem Grunde sind das Restaurierungszentrum, die Bauab­ teilung und die einzelnen Außenverwaltungen der Bayerischen Schlösserverwaltung stets an einschlä­ gigen Neuerungen interessiert. Vor einigen Jahren galt es im Park von Schloss Linderhof einen neuen Winterschutz für die frisch restaurierten Zinkgussva­ sen der Terrassenanlage zu konzipieren. Schloss Linder­hof wurde von König Ludwig II. in verschiede­ nen Etappen zwischen 1872 und 1878 errichtet. Es 7/2014

liegt in den bayerischen Alpen im einsamen Gras­ wangtal in der Nähe von Kloster Ettal und diente dem menschenscheuen König als ein bevorzugter Wohnsitz. Schloss Linderhof mit seiner weitläufigen Parkanlage liegt auf etwa 800 bis 1000 Metern Höhe und ist einem extremen alpinen Klima ausgesetzt, mit einem langen, kalten Winter und einem relativ kurzen Sommer. Die zu schützenden Vasen der Ter­ rassenanlage stammen aus der Zeit um 1876, als der von Waagmüller modellierte Nereidenbrunnen aufgestellt worden war. Brunnen wie Vasen sind aus Zinkguss hergestellt und anschließend mit Kupfer galvanisiert worden, um bronzeähnliche Oberflächen herzustellen. Später wurden bei den alten Vasen die schadhaften Kupferoberflächen im Spritzgussverfah­ ren neu verkupfert und unbrauchbar gewordene Va­ sen durch Neugüsse ersetzt. Alle Vasen zeigen in re­ gelmäßigen Abständen Salzausblühungen und Ver­ schmutzungen in Form von Krusten und Vermoosun­ gen. Immer wieder auftretende Risse an den Nahtstellen der Zinkgussvasen entstehen durch kli­

Abstract New winter housing for old vases in the park of Linderhof Palace Since ancient times, gardens and parks have always been embellished with sculptures, fountains and special decorative structures such as artificial rocks and grottos. Particularly north of the Alps, where the long weeks of winter frequently alternate between frost and thaws, the garden ornaments are exposed to all weathers and hence prone to accelerated dilapidation. Since the 19th century at the latest, such garden sculptures that are at risk have been provided with protective covering. By way of the example of Linderhof Palace park the article focuses on climatic test measurements and samples of winter housing.

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Thema: Brand – Prävention & MaSSnahmen

Jörg Metz

Feuer am Denkmal Eine beispielhafte Restaurierung in Worms

Die Südfassade der denkmalgeschützten Lutherkirche in Worms wurde im März diesen Jahres durch einen Brand vor der Fassade sowie das Löschwasser beschädigt. Die darauffolgenden Maßnahmen wurden in enger Abstimmung zwischen den Beteiligten ergriffen.

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Lutherkirche in Worms

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brand – Prävention & Massnahmen 2

Schadensbild der Südfassade

Fotos: Alessandro Balzarin

In Flammen aufgegangene Müllcontainer, die zur Abholung zusammengestellt wurden und in unmittelbarer Nähe vor der Südfassade standen, beschädigten diese durch Hitze und Ruß. Auch das Löschwasser hatte seinen Teil dazu beigetragen. Der Wasserdruck hatte das Bleiprofil einer von zwei in einem Holzflügel befindlichen Bleiverglasungen angeschmolzen und in das Innere des Kirchenschiffes gedrückt. Der Fassadenputz war abgeplatzt und die in den Unterputz eingebrachten Eckschutzschienen durch Längenausdehnung aufgebogen. Unmittelbar nach dem Brand informierte die Kirchengemeinde die Bauabteilung der Gesamtgemeinde in Worms über das bedauerliche Ereignis, dies war Anfang März 2014. Vertreter der Evangelischen Kirche, der Kommune, der Denkmalpflege und der Versicherung waren kurz darauf vor Ort, um sich ein Bild des Schadens zu verschaffen (Abb. 2). Sicherung des Bestandes Nach der ersten Inaugenscheinnahme wurde deutlich, dass zur genauen Beurteilung des Schadensumfanges weitere Fachleute hinzugezogen werden mussten. Unklar war nicht nur der Umfang des Materiales, das im Außenbereich wieder hergestellt werden musste, sondern auch der Verschmutzungs- und Kontaminierungsgrad. Das Kirchenschiff war im Inneren nach der Löschaktion völlig verraucht. Betroffen sein konnten daher Kunstgegenstände wie die vier Evangelisten sowie die Decken- und Wandbemalungen, die Orgel mit ihren freiliegenden Pfeifen ebenso wie das Interieur, bestehend aus den Prinzipalien und Antipendien. Die Kirchenbänke und die Beleuchtung konnten ebenfalls von Rußpartikeln überzogen sein. Bei der Zersetzung 7/2014

Beteiligte am Projekt Denkmal: Evangelische Kirchenverwaltung Darmstadt, Baureferat; Direktion Landesdenkmalpflege in der GDKE, Dr. Alexandra Fink; Untere Denkmalschutzbehörde der Stadt Worms, Dr. Irene Spille Kontaminierte Oberflächen: Institut für Schadensverhütung und Schadensforschung, Dr. Andreas Pfeifer Mineralische Oberflächen: Institut für Steinkonservierung e. V., Dr. Petra Egloffstein Interieur und Kunstobjekte: Restauratorin Iris Uhrig Orgel: Orgelsachverständiger der EKHN, Thomas Wilhelm, Fa. Förster & Nicolaus, Orgelbaumeister Joachim Müller Bleiverglasung: Dipl.-Restauratorin (FH) u. Glasermeisterin Ulrike Kunert Fenster: Fa. Mosler & Münchow GmbH, Johannes Mosler, Burghard Münchow

chlorhaltiger Kunststoffe entsteht unter anderem Chlorwasserstoffgas, welches in Verbindung mit Feuchtigkeit auf metallischen Oberflächen Korrosion verursacht. Dies galt es, nachhaltig zu unterbinden. Um den Schadensumfang und die hieraus resultierenden Maßnahmen genauer bestimmen zu können, wurden etwa ein Dutzend Fachleute hinzugezogen. Hieraus wird deutlich, dass selbst bei einer so kleinen Maßnahme ein recht hoher Aufwand betrieben werden musste, um die unter Denkmalschutz gestellten Objekte zu schützen. Und aus Architektensicht ist festzustellen, dass Restaurierungen sensible und gründliche Voruntersuchungen fordern, unabhängig von ihrer Größenordnung. Zusammenarbeit mit der Denkmalbehörde Kirchengebäude stellen im Sinne des Denkmalschutzes eine Besonderheit dar, denn hier entscheidet die Kirchenverwaltung in erster Instanz. Die hervorragende Zusammenarbeit mit den

Abstract Fire by the Monument An example of restoration in Worms In March this year the southern facade of the listed Worms church building, the Lutherkirche, was damaged by the flames from a garbage container and firefighting water. The subsequent measures were carried out in close coordination between all those involved. The article summarises these measures and processes and from an architectural point of view evaluates them.

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