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STEIN

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ZEITSCHRIFT FÜR NATURSTEIN

LA BOHÈME

NATURSTEIN IM PARISER SOZIALBAU MÜNCHEN

BRANDENBURG

HONOLULU

Lokaler Stein und Keramik beim Kirchenneubau östlich der bayerischen Hauptstadt

Mysteriöse Schachbrettsteine an spätromanischen Gotteshäusern in Ostdeutschland

Portugiesischer Stein und deutsche Hinterschnittanker auf hawaiianischem Soldatenfriedhof


INHALT

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InModerne Paris fügt sich ein Elemente Neubau de können aus altePierre Friedhöfe Brétignac harmonisch auflockern, wenn sie insich, die historische städwie hier in Altdorf tebauliche Umgebung bei Nürnberg, zurückein. Ganz und im Sinne nehmen nicht des Architekten: in haussin den Vordergrund mannscher drängen. Manier.

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Der Sandstein Ein Kylltaler unter Denkmalan einemstehender Düsseldorfer schutz Altbau wieder Bunkererstrahlt in München inwurde altembehutsam Glanz. Durch renofalsche Hydrophobieviert und innen mit rung es u. a.„Fade zur demkam Naturstein Schalenbildung an der to Grey“ ausgelegt. Oberfläche des Steins.

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Bestens geschützte lokale Nagelfluh an und in der neuen Kirche in Poing. Ein ungewöhnlicher Sakralbau, der sogar vom Bund Deutscher Architekten ausgezeichnet wurde.

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STEIN – auf Facebook Wissenswertes rund um das Thema Naturstein gibt es auf facebook.com/stein.magazin STEIN – die Webseite Fachliches, Interessantes, aber auch Skurriles finden Sie auf unserer Homepage stein-magazin.de STEIN – der Newsletter Regelmäßig Neues aus der Stein-Welt, zu abonnieren auf stein-magazin.de

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STEINE BEARBEITEN 14

Kylltaler Sandstein am Rhein Wie die Fassade eines denkmalgeschützten Gebäudes in Düsseldorf restauriert wurde.

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Sprungschanze Gottes Naturstein im Kirchenneubau – drinnen und draussen hydrophobiert sowie oleophobiert.

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Halt im Hintergrund Hinterschnittanker für Fassadenplatten und ihr Einsatz in Frankfurt am Main und auf Hawaii.

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Travertino Romano Noce Die STEINKUNDE stellt einen Naturstein aus Italien vor.

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Priorität für Servicequalität CNC-Technik, moderner Alleskönner für anspruchsvolle Projekte in der Steinverarbeitung.

ZUM SAMMELN Die neue STEINKUNDE In dieser Ausgabe: Travertino Romano Noce

KUNDE

Handelsname:

TRAVERTINO ROMANO NOCE

Brétignac im Block Eine zeitgemäße Interpretation massiver Natursteinfassaden im Herzen von Paris.

● Petrografische Familie:

Travertin (gemäß EN 12440 Anhang A) ● Typische Farbe:

Braun ● Herkunftsort:

Tivoli (nahe Rom)/ Italien ● Liefernachweis:

Überall im gut sortierten Natursteinhandel erhältlich

● GEOLOGIE/PETROGRAFIE Die meisten Karbonatgesteine sind biogenen Ursprungs. Sie entstanden in Flachmeeren und enthalten häufig Muschelbruch und zum Teil auch noch gut erkennbare Fossilien. Sind entsprechende Leitfossilen im Gestein enthalten, so lässt sich der Zeitpunkt ihrer Entstehung leicht datieren. Anders verhält es sich beim Travertin. Hier können zwar auch Fossilien enthalten sein, jedoch ist der Fossilreichtum wesentlich eingeschränkter. Dies liegt da-ran, dass Travertine nicht biogenen Ursprungs sind. Es handelt sich um Süßwasserkalke. Diese entstanden durch chemische Ausfällungen von Kalk an Quellen, Seen und Flussläufen. Ihre ehemaligen biogenen „Bestandteile“, um die sich im Zuge der Ausfällung Kalkkrusten bildeten, sind heute nicht mehr vorhanden und als offene Gesteins-poren erkennbar. Gelegentlich erfolgt auch eine Rekristallisation im

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Bereich dieser Poren. Die Poren können in unterschiedlichen Größen und Formen auftreten.

● ARCHITEKTUR Naturstein ist mehr als ein austauschbarer Baustoff. Mit ihm sind Emotionen und Historie verbunden. So sind die Traverti-ne aus Tivoli die Bausteine, aus denen Rom erstellt wurde. Wer sich deshalb bewusst für einen römischen Travertin entscheidet, der sollte in Angebotsanfragen oder Ausschreibun-gen nicht lediglich von einem Travertin Noce sprechen, denn hier handelt es sich lediglich um eine Farbbezeichnung. Wird zusätzlich die Angabe Romano aufgeführt, so ist eine eindeu-tige Zuordnung gegeben. Dies ist notwendig, da auch in an-deren Ländern, wie beispielsweise der Türkei, Travertine in einem gleichen Farbspektrum abgebaut werden. Da der Noce Typ im Vergleich zum helleren Classico Typ ein nahezu gleiches Gefü-

gebild aufweist, sind beide Sorten gut miteinander kombinierbar. Beispielsweise als Schachbrettmuster oder in Form von eingearbeiteten Friesen oder Dekoren. Dabei kann sowohl der hellere als auch der dunklere Stein als Grundfarbton der Flächenware dienen. Um ein einheitliches Dekor zu erzielen, ist der Anschnitt der Blöcke wichtig. Wird der Stein mit dem natürlichen Lager aufgeschnitten, so ergibt sich ein gewolktes Bild. Bei italienischen Lieferanten findet sich dann der Namenszusatz „in falda“. Zeigt der Stein eine Bänderung, so erfolgte der Anschnitt gegen das natürliche Lager. In diesem Fall wird dem Namen im Italienischen „contro falda“ hinzugefügt. Die Spachtelung der offenen Gestein-sporen erfolgt in der Regel mit eingefärbten zementären Spachtelungen. Im Außenbereich sollte der Stein offenporig verlegt werden. Dipl.-Ing. (FH) Detlev Hill www.steinkultur.eu

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Innovative Ideen für kreative Grabmalgestaltung

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Reale Netzwerke sind in Zeiten der Digitalisierung wichtiger denn je. Gerade Handwerker sind auf Mundpropaganda angewiesen, auch von Kollegen aus anderen Gewerken.

KUNDEN GEWINNEN 44

Planen mit der Plattform Wie Onlineplattformen funktionieren, und was das Handwerk daraus lernen kann.

CHANCEN NUTZEN 52

Das Wir gewinnt Warum reale Netzwerke für Steinmetze in Zeiten von Facebook und Co. unverzichtbar sind.

PANORAMA 58 60 62 63

Schachbrettsteine an spätromanischen Kirchen Naturstein Wolf vertreibt Material aus Mallorca 200 Jahre Thust Kinotipp: Die bewegte „Erde“

RUBRIKEN 65 66 74

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Vorschau Impressum STEINLUPE: Reiner Krug (58), Geschäftsführer des Deutschen Naturwerkstein-Verbands e. V. (DNV)

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SCHÖNE WELT DER STEINE

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SCHÖNE WELT DER STEINE

Passt perfekt ins Bild: Die massive Kalkstein-Fassade des neu errichteten Wohngebäudes in der Pariser Rue Oberkampf (drittes Haus von links) bildet keinen Fremdkörper im umgebenden Baubestand

BRÉTIGNAC IM BLOCK Französischer Stein Solide, minimalistisch-elegant, nachhaltig: Der soziale Wohnungsbau der Pariser Architekten Barrault Pressacco überzeugt als zeitgemäße Interpretation massiver Natursteinfassaden und zeigt das Potenzial lokalen Kalksteins im Hinblick auf Ressourcenschonung und Ökobilanz. Von Claudia Fuchs

Foto: Maxime Delvaux

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ie massiven Kalksteinfassaden von historischen Gebäuden und der repräsentativen Stadthäuser der HaussmannÄra prägen das Pariser Stadtbild. Mehr als ungewöhnlich sind sie allerdings bei sozialen Wohnungsbauten. Im 11. Arrondissement haben die Pariser Architekten Thibaut Barrault und Cyril Pressacco ein solches Projekt realisiert. Im baulich heterogenen Quartier der Rue Oberkampf steht ihr siebengeschossiger Neubau Wand an Wand mit einem prachtvollen Wohnhaus der 1880er-Jahre. Auf dessen opulenten Fassaden-

schmuck antworten die Architekten mit einer zeitgemäß interpretierten tragenden Natursteinfassade aus massiven Kalksteinquadern. Verwendet wurde lokaler Brétignac, ein beigefarbener Kalkstein mit goldenen Untertönen aus den Steinbrüchen in Sireuil im Westen Frankreichs. Der Naturstein ist häufig in der Bordeaux-Region anzutreffen, wo er gerne für den Bau von Landschlössern und Weingütern verwendet wird. Ruhig und subtil differenziert gestaltet, wirkt die massive Natursteinfassade in ihrer Homogenität elegant und kraftvoll zugleich. Zurückversetzte

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SCHÖNE WELT DER STEINE

Gute Nachbarschaft: Die tragende Fassade aus Brétignac-Steinquadern ist zeitgemäß gestaltet, harmoniert aber mit dem reich geschmückten Nachbargebäude aus den 1880ern (Bild rechts). Der Neubau integriert im Erdgeschoss ein für Pariser Stadthäuser typisches Ladenlokal, gefasst von dunklem Sichtbeton (oberes Foto). Auch im Hof korrespondieren Beton-Balkonplatten mit dem hellen Kalkstein (unten)

Fensteröffnungen betonen die Mauerstärke. Dass hier keine dünnen Steinplatten vorgeblendet sind, zeigt sich an der Ausbildung der Gewände. Es sind weder Plattenstöße noch senkrechte Fugen sichtbar: Die Quader wurden im Werk so geschnitten, dass sie zugleich Gewände und Lisenen bilden. Anstelle eines additiven Dekors wie er bei den historischen Nachbargebäuden, wird hier mit klaren geometrischen Ausschnitten eine puristische und feine Gliederung geschaffen. Die abgeschrägten Elemente verleihen der monolithischen Fassade Plastizität, verstärkt durch das Streiflicht. Wie bei vielen Pariser Stadthäusern sind auch hier das Sockelgeschoss mit Ladennutzung und die darüber liegenden Wohnetagen in unterschiedlichen Materialien ausgeführt. Das Erdgeschoss ist aus dunklem Sichtbeton errichtet. Dessen geschliffene Oberflächen bringen terrazzoähnlich die Gesteinskörnung zum Vorschein und bilden einen kraftvollen Kontrast zum cremefarbigen Kalkstein der sechs Etagen darüber. Der geschliffene Sichtbeton ist auch für die weit spannenden Stürze der Hofseite verwendet worden und setzt einen deutlichen Akzent.

Die Architekten begründen die tragenden Kalksteinfassaden nicht in erster Linie durch den Kontext oder bauhistorische Aspekte, sondern mit der Nachhaltigkeit und Ökobilanz des Naturmaterials. Im Vergleich zur energie- und CO2-intensiven Herstellung von Stahl und Beton wird für den Abbau, das Schneiden und Versetzen von Natursteinen vergleichsweise wenig Energie benötigt. Als heimisches Produkt ist Kalkstein in Frankreich in großen Mengen verfügbar, die Transportwege sind kurz. Kalkstein ist solide, dauerhaft und wartungsarm. Das traditionsreiche Material und seine Bauweisen bieten großes Potenzial, das es neu zu entdecken gilt.

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Fotos: Giaime Meloni (3), Zeichnung: Architekten

VORTEILE DES LOKALEN KALKSTEINS

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SCHÖNE WELT DER STEINE

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STEINE BEARBEITEN

Das um 1910/11 erbaute denkmalgesch체tzte Wohn- und Gesch채ftshaus steht an der D체sseldorfer Rheinuferpromenade. Die auff채llige Fassade aus Putz und Kylltaler Sandstein ist im Herbst 2018 aufwendig restauriert worden

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STEINE BEARBEITEN

KYLLTALER SANDSTEIN AM RHEIN Fassadenrestaurierung Am Düsseldorfer Rheinufer steht ein eindrucksvoller Altbau aus dem frühen 20. Jahrhundert. Die Fassade aus Putz und Naturstein des denkmalgeschützten Gebäudes wies, vor allem an dem Kylltaler Sandstein, erhebliche Schäden auf und musste aufwendig restauriert werden. Von Tanja Slasten

Foto: Architekturbüro van Noppen

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n prominenter Lage, nur wenige Gehminuten von der Düsseldorfer Königsallee entfernt, liegt das mehrgeschossige Wohn- und Geschäftshaus im bekannten Stadtteil Carlstadt. Der historische Altbau stammt aus dem Jahr 1910/11, seine denkmalgeschützte Fassade besteht aus weißen Putzflächen und massiven rotbraunen Kylltaler Sandsteinen. Das straßenseitige Tiefparterre setzt sich farblich durch einen dunklen Sockel aus Basaltlava ab. Durch Umwelteinflüsse und die unmittelbare Nähe zum Rhein traten im Laufe der Jahrzehnte vermehrt Schäden an der straßenseitigen Außenhülle auf. Vor allem stellte man eine großflächige Schalenbildung an der Oberfläche der Sandsteine fest. Diese Problematik erklärt der für die Restaurierungsmaßnahmen beauftragte Düsseldorfer

Architekt Philipp van Noppen: „In Teilbereichen hatte eine zu Beginn der 1990er Jahre aufgetragene, nicht fachgerecht ausgeführte Hydrophobierung zu den Schäden geführt.“ Dabei hatte Wasser die hydroprobierte Schicht über Risse im Fugenmaterial hinterwandert und zum Absanden und Abschalen der Steinoberfläche geführt. Durch das sich lösende und herabfallende Steinmaterial bestand zudem Gefahr für vorbeilaufende Passanten. Trotzdem konnte man im Sommer 2018 nicht sofort mit den notwendigen Restaurierungsmanahmen beginnen. „An der Häuserzeile hier am Rheinufer brütet die größte Mehlschwalbenkolonie Nordrhein-Westfalens, und deren Schonzeit dauert bis Ende September“, erklärt van Noppen den ungewöhnlichen Umstand. Daher musste er die Maßnahmen in die bautechnisch

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STEINE BEARBEITEN

SPRUNGSCHANZE GOTTES Schutzbeschichtung Heutzutage werden nicht mehr häufig Kirchen errichtet, doch das ist nicht das einzig ungewöhnliche am expressionistisch anmutenden Neubau im Speckgürtel Münchens. Neben Keramikkacheln wurde auch lokale Nagelfluh verbaut. Den massiven Naturstein galt es für unterschiedliche Anforderungen im Innen- und Außenbereich zu wappnen.

Foto: Rufus 64/Wikicommons

Von Anna Keil

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STEINE BEARBEITEN

Das städtebauliche und spirituelle Zentrum der Ortschaft Poing, eingebettet im angrenzenden Grün: Durch ein nachhaltiges ökologisches Oberflächenschutzkonzept wird die Natursteinfassade vor Graffiti und Verunreinigungen geschützt und ein Eintrag von Chemikalien in den Naturbereich verhindert

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KUNDE

Handelsname:

TRAVERTINO ROMANO NOCE ● Petrografische Familie:

Travertin

(gemäß EN 12440 Anhang A) ● Typische Farbe:

Braun

● Herkunftsort:

Tivoli (nahe Rom) Italien ● Liefernachweis:

Überall im gut sortierten Natursteinhandel erhältlich

● GEOLOGIE/PETROGRAFIE Die meisten Karbonatgesteine sind biogenen Ursprungs. Sie entstanden in Flachmeeren und enthalten häufig Muschelbruch und zum Teil auch noch gut erkennbare Fossilien. Sind entsprechende Leitfossilen im Gestein enthalten, so lässt sich der Zeitpunkt ihrer Entstehung leicht datieren. Anders verhält es sich beim Travertin. Hier können zwar auch Fossilien enthalten sein, jedoch ist der Fossilreichtum wesentlich eingeschränkter. Dies liegt daran, dass Travertine nicht biogenen Ursprungs sind. Es handelt sich um Süßwasserkalke. Diese entstanden durch chemische Ausfällungen von Kalk an Quellen, Seen und Flussläufen. Ihre ehemaligen biogenen „Bestandteile“, um die sich im Zuge der Ausfällung Kalkkrusten bildeten, sind heute nicht mehr vorhanden und als offene Gesteinsporen erkennbar. Gelegentlich erfolgt auch eine Rekristallisation im

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Bereich dieser Poren. Die Poren können in unterschiedlichen Größen und Formen auftreten.

● ARCHITEKTUR Naturstein ist mehr als ein austauschbarer Baustoff. Mit ihm sind Emotionen und Historie verbunden. So sind die Travertine aus Tivoli die Bausteine, aus denen Rom erstellt wurde. Wer sich deshalb bewusst für einen römischen Travertin entscheidet, der sollte in Angebotsanfragen oder Ausschreibungen nicht lediglich von einem Travertin Noce sprechen, denn hier handelt es sich lediglich um eine Farbbezeichnung. Wird zusätzlich die Angabe Romano aufgeführt, so ist eine eindeutige Zuordnung gegeben. Dies ist notwendig, da auch in anderen Ländern wie beispielsweise der Türkei, Travertine in einem gleichen Farbspektrum abgebaut werden. Da der Noce-Typ im Vergleich zum helleren Classico-Typ ein nahezu

gleiches Gefügebild aufweist, sind beide Sorten gut miteinander kombinierbar. Beispielsweise als Schachbrettmuster oder in Form von eingearbeiteten Friesen oder Dekoren. Dabei kann sowohl der hellere als auch der dunklere Stein als Grundfarbton der Flächenware dienen. Um ein einheitliches Dekor zu erzielen, ist der Anschnitt der Blöcke wichtig. Wird der Stein mit dem natürlichen Lager aufgeschnitten, so ergibt sich ein gewolktes Bild. Bei italienischen Lieferanten findet sich dann der Namenszusatz „in falda“. Zeigt der Stein eine Bänderung, so erfolgte der Anschnitt gegen das natürliche Lager. In diesem Fall wird dem Namen im Italienischen „contro falda“ hinzugefügt. Die Spachtelung der offenen Gesteinsporen erfolgt in der Regel mit eingefärbten zementären Spachtelungen. Im Außenbereich sollte der Stein offenporig verlegt werden. Dipl.-Ing. (FH) Detlev Hill www.steinkultur.eu


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CHANCEN NUTZEN

DAS WIR GEWINNT 52

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CHANCEN NUTZEN

Foto: i-stock

Reale Netzwerke sind auch in Zeiten der Digitalisierung wichtig. Gerade kleinere Betriebe können so ihre Kräfte bündeln und die Schlagkraft erhöhen

GESELLSCHAFT Soziale Netzwerke im Internet scheinen Gemeinschaften im realen Leben zu verdrängen. Doch es gibt sie immer noch, die Interessens- und Arbeitsgemeinschaften oder Erfa-Gruppen. Sie gewinnen sogar wieder an Bedeutung. Lesen Sie mehr über diesen neuen alten Trend und die Chancen für Steinmetze und Steinbildhauer. Von Bärbel Daiber

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PANORAMA

Kinotipp

Die bewegte „Erde“! Nikolaus Geyrhalter zeigt in seinem umweltpolitischen Dokumentarfilm „Erde“ an sieben schwer zugänglichen Baustellen in Europa und Nordamerika, wie der Mensch die Erde bewegt und dauerhaft verändert. Von Anne Fischer

Mehrere Milliarden Tonnen Erde bewegen Menschen jedes Jahr, mit Baggern, Bohrern, Dynamit. Damit sind wir die Kraft, die das Aussehen des Planeten am stärksten beeinflusst. Und wir gehen nicht zimperlich mit ihm um: Dokumentarfilmer Nikolaus Geyrhalter zeigt in Minen und Steinbrüchen, an Großbaustellen und Kohleabbaugebieten Menschen bei ihrer Arbeit auf der Jagd nach Rohstoffen. Er sagt: „Das Thema Erde hat mich schon lange beschäftigt, vor allem auch im Zusammenhang mit dem Begriff des Anthropozäns, das ein neues Erdzeitalter bezeichnet, in dem der Mensch zum wichtigsten Einflussfaktor auf diesem Planeten geworden ist. Einer der wesentlichen Aspekte ist der geologische, wonach der Mensch inzwischen wesentlich mehr Erdoberfläche verschiebt, als die Natur das macht.“ Und so zeigt der Film zum Beispiel die Arbeit in den Marmorbrüchen von Carrara. Seit sie Baggern nutzen, hat sich die Arbeit im Bruch komplett geändert, erzählt ein Steinbruch-Leiter. Früher habe sich ein Bruch innerhalb eines Jahres kaum verändert,

Film Erde Österreich 2019 115 Minuten Originalton mit Untertiteln Kinostart: 4. Juli 2019 Trailer: vimeo.com/336087944 Website: www.erde-film.at Spielplan: www.realfictionfilme.de/filme/erde/ 64

heute erkenne man ihn schon nach 15 Tagen nicht mehr wieder. Die Kamera schwenkt zu rapide schrumpfenden Bergen, zeigt sie in riesigen Luftaufnahmen, die das Ausmaß des Abbaus bewusst machen. Ein Maschinist, der in einem Bruch im Berginneren arbeitet, kommt zu Wort: Er habe versucht, dem Marmorabbau den Rücken zu kehren. Doch die Sehnsucht nach Adrenalin trieb ihn immer wieder zurück. Gleichzeitig macht er sich Gedanken: „Wenn wir so weitermachen wie bisher, gibt es in 300 Jahren kein Material mehr.“ Früher habe es zwei Tage gedauert, einen Block aus dem Fels zu sägen – mit heutiger Technik: eine Stunde. Das durchdringende Piepen rückwärtsfahrender Radlader untermalt die Szene, das Fazit des Arbeiters fällt düster aus: Die Welt werde sich dramatisch verändern. Ob der Marmorabbau noch als vernünftiger Ressourcenverbrauch gelten kann? Eigentlich nicht. Aber ist das nicht überall so? Der Film zeigt am Beispiel von sechs weiteren Baustellen, darunter das Atomlager im ehemaligen Salzbergwerk Wolfenbüttel und eine Riesenbaustelle im kalifornischen San Fernando Valley, gespenstisch-ausgelaugte und – vor allem – unendlich riesige Landschaften. Schwer vorstellbar, dass die Natur sie jemals zurückerobern kann. Zwischen diesen Bildern, die Geyrhalter für sich stehen und wirken lässt, kommen die beteiligten Arbeiter zu Wort. Neben hinterfragenden Statements gibt es auch solche, die nachdenklich stimmen: Wenn zum Beispiel vom leidenschaftlichen „Kampf des Menschen gegen die Erde“ die Rede ist – und der Zuschauer sich unwillkürlich fragt, wer diesen Kampf, in dem beide Parteien untrennbar verbunden sind, gewinnen soll.

Fotos: Nikolaus Geyrhalter (2)

Carrara aus der Vogelperspektive – einer der Abbauorte, der deutliche Spuren des Menschen trägt

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S E R I E

VORSCHAU IM SEPTEMBER

D ESIGN I T A L I A N O &

DESIGN MADE IN ITALY

Fotos: Denis Santachiara/Michael Spohr/Huber Naturstein

Pünktlich zu den großen italienischen Messen für Naturstein und Keramik, Marmomac und Cersaie, stellt STEIN exzellentes italienisches Design in den Fokus einer Sonderserie. Drei italienische Designer sprechen darüber, wieso Naturstein für sie ein besonderes Gestaltungsmaterial ist und was italienisches Design ihrer Meinung nach heute bedeutet. In der ersten Ausgabe der Sonderserie stellen wir Denis Santachiara vor, den Gewinner des Marmomac Icon Awards 2016.

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DIE SÄGE WILL SÄGEN Stein verarbeitende Sägebetreiber sprechen über moderne CNCSägen, die mittlerweile mit ihren dreh- und schwenkbaren Köpfen sowie ihren fünf interpolierenden Achsen bohren, fräsen, polieren und gravieren. Wie nutzen sie ihre Hightech-Sägezentren noch?

MARMOR IN MÜNCHNER VILLEN

DESIGN-THINKING: WAS IST DAS?

Zwei Projekte in Bayerns Hauptstadt zeigen, was bei der Badezimmerausstattung mit Naturstein alles möglich ist. Calacatta Viola aus Italien und portugiesischer Rosa Portogallo setzen individuelle Gestaltungsakzente.

Wir stellen in der September-Ausgabe ein Konzept zur kreativen Problemlösung vor, das auch im Handwerk gut angewendet werden kann. Bei der gerade sehr angesagten Methode geht es um die Entwicklung neuer Produkte.

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