ZEITSCHRIFT FÜR NATURSTEIN
S E R I E
STEIN
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DESIGN I T A L I A N O
&
STEIN AM STRAND
DOLCE VITA IN DORTMUND URLAUB
WASSER
ITALIEN
Künstliche Tropen mit viel echtem Naturstein und ausgewählter Keramik im Allgäuer Ressort
Eigene Anlage oder Lohnschneiden? Wir zeigen die WasserAbrasiv-Strahltechnik in Betrieben
Architekt, Dozent, Designer: Jacopo Maria Giagnoni liebt Stein und zeitlose, ikonische Entwürfe
INHALT
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Stein Moderne und Grün Elemente in perfekter können alte Allianz: Friedhöfe In Zeiten auflockern, von Klimawandel wenn sie und sich,steigender wie hier inFeinAltdorf staubbelastung bei Nürnberg, zurückin Städten nehmensind und„hängende nicht Gärten“ in den Vordergrund an Fassaden mehr drängen. als nur Hingucker.
Spektakuläre AußenanEin unter Denkmallage ausstehender Kalkstein für schutz eine VillaininMünchen Dortmund: Bunker Loungebereich, Infinitywurde behutsam renopool, viert Outdoorküche und innen mit und Treppenanlage dem Natursteinwurden „Fade aus Limesausgelegt. Dolomit to Grey“ gefertigt.
STEIN ONLINE
Der renommierte Designer und Architekt Jacopo Maria Giagnoni philosophiert über die Essenz italienischer Gestaltung und reflektiert seine Verbindung zu Naturstein.
SCHÖNE WELT DER STEINE
STEIN – auf Facebook Wissenswertes rund um das Thema Naturstein gibt es auf facebook.com/stein.magazin STEIN – die Webseite Fachliches, Interessantes, aber auch Skurriles finden Sie auf unserer Homepage stein-magazin.de STEIN – der Newsletter Regelmäßig Neues aus der Stein-Welt, zu abonnieren auf stein-magazin.de
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STEINE BEARBEITEN 12
Wie Phönix aus dem Stahlbad Ein kleiner Garten in Dortmund kommt mit Naturstein und ausgefallenen Ideen groß raus.
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Er hat keinen Lieblingsstein Der italienische Designer und Architekt Jacopo Maria Giagnoni im Porträt.
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Tropen im Allgäu Die Ferienanlage Center Parcs Allgäu trumpft mit 30.000 Quadratmetern Fliesen und Platten auf.
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Thassos A3 Die STEINKUNDE stellt einen Marmor aus Thassos in Griechenland vor.
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Leistung ein- oder verkaufen? Ab wann macht es Sinn, eine eigene Wasserstrahlanlage anzuschaffen?
ZUM SAMMELN Die neue STEINKUNDE In dieser Ausgabe: Thassos A3 KUNDE
Handelsname:
THASSOS A3 ● Petrografische Familie:
Wände, die leben Eine Fassade in Ingelheim zeigt, wie ausgezeichnet Naturstein und Grün zusammen wirken.
Dolomitmarmor ● Typische Farbe:
Weiß ● Herkunftsort:
Griechenland/ Insel Thassos ● Liefernachweis:
Überall im gut sortierten Fachhandel
● GEOLOGIE/PETROGRAFIE Die meisten Marmorsorten bestehen fast ausschließlich aus dem Mineral Calcit und werden deshalb auch als calcitischer Marmor bezeichnet. Hierzu zählen beispielsweise die weltbekannten Marmorsorten aus dem Großraum Carrara. Beim Thassos handelt es sich um einen Dolomitmarmor. Im Gegensatz zu den calcitischen Marmorsorten verfügt ein Dolomitmarmor über eine höhere mechanische und chemische Resistenz. Dies ist auf den hohen Anteil von Magnesiumionen im Stein zurückzuführen. Es handelt sich beim Thassos um einen der wenigen reinweißen Marmorsorten weltweit. Doch dies bedeutend nicht, dass das gesamte Vorkommen aus reinweißem Marmor besteht! Viele haben hier falsche Vorstellungen. So macht die reinweiße Sortierung Thassos A1 (wurde in STEIN 5/2019 vorgestellt) gerade einmal drei bis fünf Prozent des gesamten Vorkommens aus, und Thassos A3 ist keine
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2. Wahl, sondern ebenfalls eine farbliche Selektion. Die sogenannte 2. Wahl eines Thassos ist im deutschen Markt nahezu nicht vertreten. Sie wird in der Regel in Drittländer mit niedrigem Qualitätsanspruch exportiert. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass ein weißer Marmor im Bruch nicht vollständig weiß sein kann. Alle Marmorsorten sind aus Kalksteinmassiven entstanden. Diese Primärgesteine sind sedimentären Ursprungs, also durch Ablagerung entstanden. Selbstverständlich enthalten diese Gesteine nicht ausschließlich Kalk in Reinform, sondern es wurden auch diverse Beimengungen abgelagert, die nach der Metamorphose als Sekundärfarben in Form von Schlieren, Wolkungen, Aderungen oder Spots erkennbar sind.
● ARCHITEKTUR Wer Arbeiten aus reinweißem Marmor in Lifestyle-Magazinen oder Architekturzeitschriften auf Hochglanzpapier abge-
bildet sieht, der sollte sich nicht von den Abbildungen täuschen lassen. Würde man die Arbeiten im Detail betrachten, so würde man sicherlich auch hier Abweichungen entdecken. Dies liegt in der Natur der Sache. Es ist zwar theoretisch möglich, eine vollständig reinweiße Arbeit auszuführen, jedoch wäre dies kaum erschwinglich und würde den Produzenten vor extreme Herausforderungen stellen. Dies wäre eine aufwendige Sonderanfertigung, die mit einer Standardausführung nichts gemein hat. Während die Produktion von reinweißen Mosaiksteinen kein Problem darstellt, wird es mit zunehmender Werkstückgröße immer schwieriger, zu selektieren. Deshalb wäre es sinnvoll, bei großformatigen Werkstücken die Anforderungen, in Absprache mit dem Kunden, zurückzuschrauben und kombiniert auch Selektionen wie Thassos A3 einzusetzen.
Dipl.-Ing. (FH) Detlev Hill www.steinkultur.eu
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DIE PASSENDE FUGE FÜR JEDE SITUATION DAS IST ES, WORAUF ES ANKOMMT!
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Ferienanlage der Superlative: In Leutkirch im Allgäu hat die Tourismuskette Center Parcs ein gigantisches Badeparadies eröffnet – jede Menge Naturstein und Keramik inklusive!
KUNDEN GEWINNEN 48
Kunden zeitgemäß begeistern Wie Handwerker mit Emotionen und Storytelling im Smartphonezeitalter besser verkaufen.
CHANCEN NUTZEN 56
Gemeinsam neue Ideen entwickeln Die Kreativitätsmethode „Design Thinking“ hält auch im Handwerk Einzug – mit Erfolg.
PANORAMA 62 63
50 Jahre Gestaltungskreis Ost Menschen, Termine Produkte und mehr
RUBRIKEN 65 66 74
Vorschau Impressum STEINLUPE: Dr. Klaus Poschlod, Diplom-Geologe im Referat „Wirtschaftsgeologie, Bodenschätze“ des Bayerischen Landesamts für Umwelt
G EN E L S R E FÜ N DE
D IE PASSE FREUAN BE N D NG H
LÖSU
MAPEI GmbH ∙ Bürogebäude 1 ∙ IHP Nord Babenhäuser Str. 50 ∙ 63762 Großostheim Tel. 0 60 26 / 50 197-0 ∙ Fax 0 60 26 / 50 197-48 Web www.mapei.de ∙ E-Mail info@mapei.de
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SCHÖNE WELT DER STEINE
Mainsandstein und grüne Stauden, eine Kombination, die ins Auge sticht. Auch in Deutschland setzt sich der Trend zu vertikalen Gärten langsam durch
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Foto: Martin Geyer EMILBLAU
SCHÖNE WELT DER STEINE
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Begrünte Fassaden Seit einigen Jahren steigt die Nachfrage nach „hängenden Gärten“. Ein gelungenes Beispiel ist die neue Mediathek in Ingelheim mit einer Außenhülle aus weißgrauem Mainsandstein und vereinzelten farbintensiven Grünakzenten. Von Tanja Slasten
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STEINE BEARBEITEN
Mediterraner Gartentraum: Limes Dolomit verkleidet die Wände, die Terrasse und die eindrucksvollen Infinity-Pools, beheizbare Palmen bringen Mittelmeer-Flair
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WIE PHÖNIX AUS DEM STAHLBAD Robuster Kalkstein Am Phoenixsee in Dortmund-Hörde, wo einst Stahlarbeiter für Thyssenkrupp schufteten und eine der bundesweit größten, urbanen Umstrukturierungen stattfand, liegt eine Villa mit außergewöhnlicher Gartengestaltung: Die Verantwortlichen haben dem verhältnismäßig kleinen Grundstück in einem Jahr Umbauzeit die größte Wirkung abgetrotzt und neben einem Loungebereich mit NatursteinInfinitypool auch eine Outdoorküche angelegt. Von Anne Fischer
Foto: Traco
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umme rennen, Schlaue warten, Weise gehen in den Garten“ besagt eine Spruchweisheit. Und so trifft es auf das Gartenprojekt eines privaten Bauherren zu, der 2017 das Außengelände seiner Stadtvilla am Dortmunder Phoenixsee gestalten lässt. Zum dritten Mal. – Die erste Version, im Zuge der Villen-Errichtung geplant, trifft seinen Geschmack nicht. Die nutzbaren Flächen reichen ihm nicht aus. Der Garten wirkt kleinteilig und durch einen Steingarten mit Felsen eher alpin. Der Pool ist ungünstig positioniert. Ein Umbau für einen hohen fünfstelligen Betrag bringt Besserung, aber keine Zufriedenheit. Also wendet der Bauherr sich 2016 an den Gartenplaner Benedikt Hullmann. Der führt in Gelsenkirchen gemeinsam mit seinem Bruder den Betrieb für Floristik und Friedhofsgärtnerei seiner Familie in dritter Generation und hat ihn vor Jahren um den Geschäftsbereich Garten- und Landschaftsbau erweitert. Sein Kerngeschäft ist die Pla-
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nung und Umsetzung von Poolanlagen. „Der Bauherr wollte einen komplett neuen Ansatz, ein Maximalkonzept. Ich sollte ihm alle Ideen vorstellen, die mir in den Sinn kamen. Solche Aufträge sind nicht allzu häufig“, erklärt Hullmann die Ausgangslage. Das Projekt, das also kaum kreative Grenzen kennt, hat sehr wohl bauplanerische.
DAS NORDUFER DES PHOENIXSEES: DER NEUE VILLEN-HÜGEL Die Stadt Dortmund kaufte Thyssenkrupp im Jahr 2004 die knapp 100 Hektar Gelände für 15 Millionen Euro ab, auf denen sich das Stahlwerk Phoenix-Ost befunden hatte. Zuvor hatten, auch das ist eine bemerkenswerte Anekdote dieses Ortes, Hunderte Mitarbeiter des chinesischen Stahlkonzerns Shagang das komplette riesige Oxygenstahlwerk demontiert, das die Fläche des gesamten neuen Sees mit umgestalteter Umgebung einnahm, um
es in großen Teilen im 9.000 Kilometer entfernten Zhangjiagang wieder aufzubauen. 160 Jahre Industrie, verpackt in Millionen Einzelteile. Dortmund jedenfalls wandelte den Stadtteil Hörde für weitere 230 Millionen Euro in den Folgejahren zum Wohn- und Naherholungsgebiet um. Das Mammutprojekt symbolisiert auch den Strukturwandel des Ruhrgebiets. Zentraler Fixpunkt ist das künstlich angelegte Gewässer: der Phoenixsee, mit seiner Wasserfläche von 24 Hektarn etwas weitläufiger als die der Hamburger Binnenalster. Neben Firmenstandorten, Freizeitanbietern und Gastro sind an dessen Ufern zahlreiche Wohneinheiten entstanden – im Norden vor allem Stadtvillen und Terrassenhäuser. In Hanglage gebaut, weisen sie zwischen Garten und Vorgarten meist einen Höhenunterschied von dreieinhalb bis vier Metern auf. Sie haben unverbauten Seeblick und – hauptsächlich durch die Umnutzung – umfangreiche Vorgaben im Bebauungsplan. Das komplette Gelände besteht
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Design ist eine intellektuelle und zugleich konkrete Aktivität, die darauf abzielen muss, Räume und Artefakte zu schaffen, die mit dem Leben der Menschen eine Verbindung eingehen, davon ist der Designer überzeugt
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ER HAT KEINEN LIEBLINGSSTEIN Jacopo Maria Giagnoni Zeitlos und ikonisch ist das italienische Design, davon ist Jacopo Maria Giagnoni überzeugt. Er selbst nähert sich diesem Anspruch sowohl in der Architektur als auch in Vorlesungen an der Accademia Italiana und im Produktdesign – sein bevorzugtes Gestaltungsmaterial: natürlich Naturstein. Von Anna Keil
Foto: Jacopo Maria Giagnoni
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it Naturstein arbeitete der Italiener zum ersten Mal als junger Architekt in einem Florentiner Büro: Drei Wohnhäuser für kleinere Orte zwischen Siena und Arezzo sollte er entwerfen. Sein Anspruch: eine Verbindung zur toskanischen Region und deren historischer Geschichte sollten sie haben. Er entwarf die Fassaden der Neubauten deshalb aus Travertin, einem in der Region häufig anzutreffenden, meist beige-grau gefärbten Kalkstein. Viele, vor allem historische, Gebäude sind dort aus dem Travertino Toscano, welcher in einem nahe liegenden Sedimentbecken in der Provinz Siena abgebaut wird. „Mein Wille, eine Beziehung zwischen meinem Design und seinem Kontext, seiner Umgebung zu schaffen, hat mich seither oft dazu veranlasst, Na-
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turstein zu verwenden, der beispielsweise eine Verbindung zu dem Ort hat, an dem das Gebäude entstehen soll.“ Design ist eine konkrete Aktivität, die – das ist der Anspruch des vielseitigen Italieners – darauf abzielen sollte, Räume und Gegenstände zu schaffen, die eine Verbindung mit den Menschen und ihrer Lebenswelt eingehen.
GANZHEITLICHER ANSATZ UND INTEGRATIVE GESTALTUNG Seine Sicht auf das, was italienisches Design ausmacht, und sein eigener Ansatz von Design ergeben sich durch die vielfältige Ausbildung des Florentiners: Zunächst studierte Giagnoni Architektur und Städtebau an der Universität Florenz mit Auszeichnung, promovierte
und lehrte dort anschließend. Nach einem Studium sammelte Giagnoni dann erste Berufserfahrungen in renommierten Architekturbüros. Im Laufe der Zeit öffnete sich der Architekt anschließend auch benachbarten Disziplinen: „Ich habe mich schon immer für verschiedene Bereiche des Designs und deren Verbindung interessiert“, erklärt Giagnoni. „Nach einem langen Studium, dass sich fast ausschließlich der Architektur und dem Städtebau widmete, wagte ich mich also daran, mein Wissen über Architektur und Raumgestaltung für das Design von Produkten umzusetzen – eine Branche die mich sehr fasziniert“, gesteht Giagnoni. Seit einigen Jahren entwirft der gelernte Architekt deshalb auch Kollektionen für Unternehmen, und dies mit
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Das Schwimmbad „Aqua Mundo“ ist ein Höhepunkt des Center Parcs Allgäu. 6.000 Quadratmeter Naturstein und Keramik wurden hier verlegt
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Foto: Sopro
TROPEN IM ALLGÄU Naturstein & Keramik In Leutkirch im Allgäu befindet sich seit Herbst 2018 eine Ferienanlage der Superlative. Im zentralen Gebäude des Parks, dem „MarketDome“, sowie im Schwimmbadbereich spiegelt sich die Natur des Allgäus in Architektur und Materialien wider.
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Von Carolin Werthmann
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KUNDE
Handelsname:
THASSOS A3 ● Petrografische Familie:
Dolomitmarmor ● Typische Farbe:
Weiß ● Herkunftsort:
Griechenland/ Insel Thassos ● Liefernachweis:
Überall im gut sortierten Fachhandel
● GEOLOGIE/PETROGRAFIE Die meisten Marmorsorten bestehen fast ausschließlich aus dem Mineral Calcit und werden deshalb auch als calcitischer Marmor bezeichnet. Hierzu zählen beispielsweise die weltbekannten Marmorsorten aus dem Großraum Carrara. Beim Thassos handelt es sich um einen Dolomitmarmor. Im Gegensatz zu den calcitischen Marmorsorten verfügt ein Dolomitmarmor über eine höhere mechanische und chemische Resistenz. Dies ist auf den hohen Anteil von Magnesiumionen im Stein zurückzuführen. Es handelt sich beim Thassos um einen der wenigen reinweißen Marmorsorten weltweit. Doch dies bedeutend nicht, dass das gesamte Vorkommen aus reinweißem Marmor besteht! Viele haben hier falsche Vorstellungen. So macht die reinweiße Sortierung Thassos A1 (wurde in STEIN 5/2019 vorgestellt) gerade einmal drei bis fünf Prozent des gesamten Vorkommens aus, und Thassos A3 ist keine
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2. Wahl, sondern ebenfalls eine farbliche Selektion. Die sogenannte 2. Wahl eines Thassos ist im deutschen Markt nahezu nicht vertreten. Sie wird in der Regel in Drittländer mit niedrigem Qualitätsanspruch exportiert. Eigentlich ist es nicht verwunderlich, dass ein weißer Marmor im Bruch nicht vollständig weiß sein kann. Alle Marmorsorten sind aus Kalksteinmassiven entstanden. Diese Primärgesteine sind sedimentären Ursprungs, also durch Ablagerung entstanden. Selbstverständlich enthalten diese Gesteine nicht ausschließlich Kalk in Reinform, sondern es wurden auch diverse Beimengungen abgelagert, die nach der Metamorphose als Sekundärfarben in Form von Schlieren, Wolkungen, Aderungen oder Spots erkennbar sind.
● ARCHITEKTUR Wer Arbeiten aus reinweißem Marmor in Lifestyle-Magazinen oder Architekturzeitschriften auf Hochglanzpapier abge-
bildet sieht, der sollte sich nicht von den Abbildungen täuschen lassen. Würde man die Arbeiten im Detail betrachten, so würde man sicherlich auch hier Abweichungen entdecken. Dies liegt in der Natur der Sache. Es ist zwar theoretisch möglich, eine vollständig reinweiße Arbeit auszuführen, jedoch wäre dies kaum erschwinglich und würde den Produzenten vor extreme Herausforderungen stellen. Dies wäre eine aufwendige Sonderanfertigung, die mit einer Standardausführung nichts gemein hat. Während die Produktion von reinweißen Mosaiksteinen kein Problem darstellt, wird es mit zunehmender Werkstückgröße immer schwieriger, zu selektieren. Deshalb wäre es sinnvoll, bei großformatigen Werkstücken die Anforderungen, in Absprache mit dem Kunden, zurückzuschrauben und kombiniert auch Selektionen wie Thassos A3 einzusetzen.
Dipl.-Ing. (FH) Detlev Hill www.steinkultur.eu
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GEEIGNETE PRODUKTE FÜR THASSOS A3 (HERSTELLEREMPFEHLUNGEN) VERLEGUNG
KALIBRIERTE PLATTEN AUF ZEMENTÄREN UNTERGRÜNDEN
UNKALIBRIERTE PLATTEN AUF ZEMENTÄREN UNTERGRÜNDEN
ZEMENTÄRE FUGENMÖRTEL FÜR GESÄGTE PLATTEN
ZEMENTÄRE ELASTISCHE FUGENMÖRTEL FUGENMÖRTEL FÜR POLYGONALPLATTEN
1a Bauchemie
T flex weiß Natursteinkleber
1a Kristallfuge 2.0
1a Kristallweiß schnell
1a Kristallfuge 2.0
Ardex
Ardex X32
Ardex X 32
Ardex FK
Ardex GK
Ardex ST
Bostik
Ardaflex Marmor Fast
Ardafix Marmor Plus
Ardacolor Premium Plus
Ardacolor Maxi
Marmorsilicon
Botament
Multistone
Multistone
Multifuge Fine Speed
codex
codex codex Stone SX 80 Cristal Stone SX 60 MB
codex Brillant Cristal
codex X-Tec
codex SG 20
gräfix
gräfix 3200
gräfix 342 S
gräfix 3300
gräfix 3303
EGO 351
Kiesel-Bauchemie
ServoStar 4000 Flex schnell weiß
ServoflexTrio-schnell SuperTec
Servoperl royal schnell
Servoflex F
Oka Silicon M
Mapei
Ultralite S1 Quick, weiß
Keraquick Maxi S1 Quick, weiß
Ultracolor Plus
Ultracolor Plus
Mapesil LM
Murexin
Schnellflex weiß SFK 81
Schnellflex weiß SFK 81
Schnellflexfuge Ultra SFU 77
Steinfuge Trass SF 50
Natursteinsilikon SIL 50
PCI
PCI Carraflex
PCI Carrament Weiß
PCI Nanofug Premium
PCI Pavifix CEM Rapid
PCI Carraferm
Schönox
Q9 W
Q9 W
UF Premium
UF Premium
MES
Schomburg
Cristallit-Flex
Cristallit-Vario-light Cristallfuge-Plus
Aso-Flexfuge
Escosil-2000-ST
Sopro
Sopro No.1 silver 403
Sopro MDM 885
Sopro FlexFuge plus
Sopro TNF
Sopro MarmorSilicon
strasser
strasser Flex FKN-S
strasser Flex FKN-S
strasser FUG FFN-S
strasser FUG FFN-S
REINIGUNG, SCHUTZ UND PFLEGE
AUSFUGHILFE
BAUERSTREINIGUNG
PFLEGE
IMPRÄGNIERUNG WASSERBASIERT
IMPRÄGNIERUNG LÖSEMITTELBASIERT
Akemi
Akemi Anti-Fleck W (Verdünnt 1:1)
Akemi Steinreiniger
Akemi Steinseife
Akemi Anti-Fleck W
Akemi Anti-Fleck Nano-Effect
Alpin Chemie
Alpin-Chemie Fughilfe
Alpin-Chemie Grundreiniger
Alpin-Chemie NatursteinPflegereiniger
Alpin-Chemie Carrogard W
Alpin-Chemie Carrogard
Fila
FilaPrW200
FilaCleaner
FilaCleaner
FilaMp90Ecoplus
FilaMp90
Lithofin
Lithofin MN Fleckstop
Lithofin MN Grundreiniger
Lithofin MN Wisch- nicht empfohlen pflege
Lithofin MN Fleckstop
Möller Chemie
In der Regel nicht nötig
HMK® R155 Grundreiniger – säurefrei
HMK® P324 Edel-Steinseife – Wischpflege
HMK® S232 Fleckschutz – wassergelöst
HMK® S234 Fleckschutz – Top-Effekt
Patina-Fala
Imprägnierung
Marmor und Natursteinreiniger - säurefrei
Marmor- und Naturstein Wischpflege
Protect natur
Fleckschutz
S 3 Supax
Die angegebenen Produkte beziehen sich auf die Anwendung in privaten Wohngebäuden ohne spezifische Anforderungen. Detaillierte Angaben zu möglichen Einsatzbereichen sind in den technischen Merkblättern der jeweiligen Hersteller enthalten. Für objektspezifische Anfragen stehen Ihnen die anwendungstechnischen Abteilungen der Hersteller zur Verfügung.
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LEISTUNG EINODER VERKAUFEN? Wasser-Abrasiv-Strahltechnik Die Wasserstrahltechnik boomt in der Steinverarbeitung. Insbesondere Platten aus den unterschiedlichen Werkstoffen – sowohl große dünne wie kleinere dicke – lassen sich perfekt mit Wasser und Abrasiv schneiden. Aber rechtfertigt das auch den Kauf einer eigenen Wasserstrahlanlage? Lesen Sie über vier Betriebe, die sich für den Kauf einer Wasserstrahlmaschine entschieden haben. Darüber hinaus informieren wir über die Möglichkeit, sich bei einem Lohnschneider zu versorgen. Von Michael Spohr 38
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STEINE BEARBEITEN
Ist von Beginn an sauber durchgelaufen: Die LDSA-Wasserstrahlschneidmaschine TWJ 4020 von Thibaut überzeugt unter anderem mit einer frei auskragenden Brücke
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ei all den Stein verarbeitenden Betrieben, die in nennenswertem Umfang Plattenmaterial verarbeiten, kommt es bei wirtschaftlichem Erfolg früher oder später zum Nachdenken über die Wasserstrahltechnik. Keine andere Maschine kann Gehrungsschnitte in vergleichbarer Präzision durchführen. Und in Zeiten der Massivoptik-Verklebungen führt kein Weg mehr an perfekten Gehrungskanten vorbei. Da zudem die – verhältnismäßig spröde und spannende – Keramik mit immer perfekteren Natursteinkopien Marktanteile erobert, in der Verarbeitung aber kaum sicher mit anderen Maschinen zu beherrschen ist, haben nahezu alle namhaften Großmaschinenhersteller Wasserstrahlschneidmaschinen ins Programm mitaufgenommen. Da die Technologie in der Bearbeitung von Steinen und steinähnlichen Werkstoffen noch verhältnismäßig neu ist, versuchen viele Anbieter, sich das fehlende Know-how einzukaufen, gehen Kooperationen ein oder besorgen sich zumindest die entscheidenden technischen Komponenten bei Spezialisten. Für den Steinmetz, der bereits CNCSäge und / oder CNC-Bearbeitungszentrum in seiner Werkstatt stehen hat und eine Investition in eine Wasserstrahlanlage plant, ist es naheliegend, zunächst bei den Firmen anzufragen, die diese Großmaschinen ge-
liefert haben. Wer indes einen wirklichen Anbietervergleich anstellen will, sollte einen Blick über den Tellerrand werfen und sich dabei nicht auf die Branchenmessen Marmomac und StoneTec beschränken, sondern zumindest einmal eine Messe der Metallverarbeiter besuchen. Denn hier tummeln sich neben den üblichen Verdächtigen unter den Maschinenherstellern auch sämtliche Technologieanbieter. Das erweitert den Horizont. Bevor aber die sechsstellige Investition getätigt wird, lohnt ein Blick auf die eigenen Strom- und Wasseranschlüsse. Hier nämlich lauern eventuell Zusatzkosten. Und ein weiterer Blick lohnt in Richtung auf mögliche Dienstleister. Nicht immer ist die eigene Maschine vonnöten: Wer in seiner Nähe Lohnschneideanbieter mit der Erfahrung im Auftrennen von Steinplatten hat, kann unter Umständen zumindest so lange mit dem Kauf einer eigenen Maschine warten, bis die Rentabilitätsberechnung eine Anschaffung wirklich nahelegt und auch alle weiteren Vorüberlegungen – vom erforderlichen Aufstellplatz über die Maschinenauswahl bis zur Finanzierung – abgeschlossen sind. Anschließend schadet es nicht, nach einer Kaufentscheidung die Amortisation der Maschine zu beschleunigen, indem man selbst Lohnschneiden offeriert.
Foto: Michael Spohr
STEIN stellt folgende Firmen vor:
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1. Kupsch GmbH, Finnentrop www.kupsch-naturstein.de 2. Monte Graniti Naturstein GmbH, Geilenkirchen www.monte-graniti.de 3. Heuger Fliesen & Naturstein GmbH, Glandorf www.heuger-pues.de 4. Slama Natursteinzentrum, Schwarzenberg www.natursteinzentrum- slama.de 5. Monari, Schlieben www.monari-constructions.de
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CHANCEN NUTZEN
Hinter Design Thinking verbirgt sich ein derzeit aktueller Ansatz zum Lösen von Problemen und zur Entwicklung neuer Ideen. Ziel ist es, gemeinsam Lösungen zu finden, die aus Kundensicht überzeugend sind
GEMEINSAM NEUE IDEEN ENTWICKELN Probleme anders lösen Was steckt hinter dem Begriff Design Thinking? STEIN hat mit einem Design-Thinking-Experten gesprochen und sich von Steinmetzen erklären lassen, inwiefern die Methode für den Arbeitsalltag in ihrem Handwerk sinnvoll sein kann. Von Alexandra Nyseth
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