STEIN 4/2017

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Zeitschrift für Naturstein S 04 2017

Stimmungsvoller Effekt, verstärkte Leuchtkraft!

STEIN

S 04 | 2017

ZEITSCHRIFT FÜR NATURSTEIN

LICHT – Zeichen des ewigen Lebens

Fassadensanierung | Nanokalkanwendung | Sharing Economy

Laterne mit integriertem Spiegel – zeitlos schön.

Innovative Ideen für kreative Grabmalgestaltung

GRABMALE

Neues Design & Funktionalität

Ernst Strassacker GmbH & Co. KG · Kunstgießerei · Staufenecker Straße 19 · 73079 Süßen Tel. +49 (0)7162 16-0 · Fax +49 (0)7162 16-355 · www.strassacker.com · mail@strassacker.de

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stein-magazin.de

Garnitur in Aluminium: Laterne mit Spiegel, Weihwasserschale und Vasenring

S04

Garnitur in Bronze: Laterne mit Spiegel, Weihwasserschale und Vasenring

ES LEBE DIE EINZIGARTIGKEIT ZURÜCK ZUM URSPRUNG

INS GEBET GENOMMEN

TREND: EINS FÜR ALLE

Wie in Köln eine historische Fassade aufwendig saniert wurde

Nanotechnologie für die Restaurierung des Kreuzgangs im Dom zu Xanten

Wie Steinmetze Kosten sparen durch Sharing Economy


INHALT

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Moderne Elemente Die historische Fassade können alte Friedhöfe der ehemaligen Bahnauflockern, wennistsie direktion in Köln sich, wie hier in Altdorf aufwendig restauriert bei Nürnberg, zurückworden. Jetzt hat das nehmen wieder und nicht Gebäude seine in den Vordergrund imposante, ursprüngdrängen. liche Erscheinung.

Mit manuellen Bearbeitungszentren können Steinmetze, die Werkstücke weiterverarbeiten wollen, Ausschnitte, Profilkanten und Tropfflächen herstellen.

Ein unter DenkmalEine sich wandelnde schutz stehender Grabmalkultur birgt für Bunker in München Steinmetze auch neue wurde behutsam renoChancen. Sie müssen viertaber und auf innen sich diemit individem Naturstein duellen Wünsche„Fade von to Grey“ ausgelegt. Hinterbliebenen einstellen.

STEIN ONLINE STEIN – auf Facebook Wissenswertes rund um das Thema „Naturstein“ gibt es auf Facebook/stein. Die STEIN-Community wächst von Tag zu Tag. Besuchen Sie uns und machen Sie mit! STEIN – die Webseite Fachliches, Interessantes, aber auch Skurriles können Sie auf unserer Webseite finden. Im neuen Design auch bequem zu lesen auf Tablet-PC und Smartphone. stein-magazin.de STEIN – der Newsletter Wer regelmäßig über Neues aus der Stein-Welt informiert werden will, kann auf stein-magazin.de den STEIN-Newsletter bestellen.

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SCHÖNE WELT DER STEINE 06

Neuer Glanz für ehemalige Bahndirektion In Köln ist die historische Außenhülle der ehemaligen Bahndirektion aufwendig saniert worden.

STEINE BEARBEITEN 12

Grabmalkultur im Wandel Viele Kunden wünschen sich heute Gräber, die individuell und pflegeleicht sind.

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Nanokalkanwendungen im Dom zu Xanten Im Domkreuzgang wurden Nanokalkprodukte zur Sanierung von Trachyt und Römer Tuff eingesetzt.

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Manuelle Bearbeitungszentren Wichtige Helfer, um Werkstücke weiterzuverarbeiten, wenn keine CNC-Maschine existiert.

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O R T E IL P R E ISV B E R Ü N E G E G HE F T E IN Z E L

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Eine moderne Homepage muss schnell punkten, damit der Kunde nicht weiterklickt. Vor allem überflüssiger Schnickschnack ist kontraproduktiv.

KUNDEN GEWINNEN 36

Webseiten, die gut und einfach funktionieren Ein moderner Internetauftritt muss Kunden schnell ans Ziel führen.

CHANCEN NUTZEN 44

Die neue Lust am Teilen Steinmetzbetriebe sollten darüber nachdenken, ob sie Maschinen- und Fuhrpark gemeinsam nutzen.

PANORAMA 52 56 58

Nachbericht LivingKitchen Nachbericht Obermeistertagung Münster Menschen, Termine, Produkte und mehr

RUBRIKEN 63 64 74

Vorschau Impressum Seitenblicke Die liebe Heimseite

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SCHÖNE WELT DER STEINE

FASZINATION FASSADENRESTAURIERUNG Restaurierung einer historischen Außenhülle Die ehemalige Bahndirektion in Köln wurde im 20. Jahrhundert erbaut, doch Umwelteinflüsse und Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs hatten ihre Spuren an der denkmalgeschützten Außenhülle hinterlassen. Eine Fassadenrestaurierung lässt das alte Erscheinungsbild wieder aufleben. Von Tanja Slasten 6

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SCHÖNE WELT DER STEINE

Foto: Ralph Richter

Die ehemalige Bahndirektion liegt am linksrheinischen Ufer, nicht weit vom Kölner Dom entfernt. Nach der Restaurierung hat das Gebäude wieder sein imposantes Erscheinungsbild erhalten

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STEINE BEARBEITEN

TRACHYT UND TUFF IM DOM ZU XANTEN Natursteinkonservierung Bei der Sanierung des Domkreuzgangs zu Xanten wurden Nanokalkprodukte zur Aufarbeitung von Drachenfels Trachyt und Römer Tuff eingesetzt. Diese waren durch Witterungseinflüsse stark mitgenommen und wiesen Schäden wie Absanden, Abpudern und erhebliche Salzbelastung auf. Von Boris Frohberg

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STEINE BEARBEITEN

Nordflügel des Kreuzgangs mit bearbeiteten Brüstungen

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STEINE BEARBEITEN

Generalisten: Die Flächenpoliermaschine Thibaut 14.500 gehört auch zu den manuellen Bearbeitungszentren, hier zum Polieren einer Tischplatte bei Möbelhersteller Draenert eingesetzt

Manuelle Bearbeitungszentren Steinmetzbetriebe ohne CNCMaschine, die Werkstücke weiterverarbeiten, kommen nicht ohne manuelle Bearbeitungszentren aus. Die Qualität wird mit einer Schablonenführung des Werkzeugs oberhalb des Materials oder über eine eingespannte Schablone an der Oberkante der Maschine beziehungsweise dahinter durch genaue Abtastlösungen erreicht. Von Michael Spohr 28

Foto: Draenert GmbH, Immenstaad/Bodensee

NÄHER AM STEIN

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STEINE BEARBEITEN

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äher am Stein sind Handwerker, die ihre Maschine mit der Hand führen, statt die Werkstücke vollautomatisch bearbeiten zu lassen. Das Gros der Steinmetzbetriebe arbeitet vorwiegend Einzelaufträge ab; Unternehmen, die Küchenarbeitsplatten, Waschtische, Duschtassen, Tische oder sonstige Steinarbeiten in Serie produzieren, sind eher die Ausnahme. Und wer ein bis drei Werkstücke am Tag zum perfekten Fertigprodukt weiterverarbeiten möchte, für den spielen materialgerechte Verarbeitung, Variabilität und individuelle Anpassungs-

möglichkeiten eine größere Rolle als reibungslose Fertigungsabläufe. Neben einer Säge und einem Kantenautomaten findet sich in derartigen Betrieben daher fast stets ein manuelles Bearbeitungszentrum. An diesem kann der erfahrene Steinmetz alle anfallenden Arbeiten präzise ausführen sowie seine Werkstücke vor und nach jedem Arbeitsschritt kontrollieren. Außerdem benötigt er keinerlei Computerunterstützung und kommt mit einer deutlich geringeren Einweisungszeit aus als beim Einsatz eines CNC-Bearbeitungszentrums.

STEIN stellt folgende Firmen vor: 1. Marmor-Kontor Beyer & Schneider GmbH, Schermbeck marmorkontor.de 2. Mengeder Natursteinwerk H. Arnold GmbH, Dortmund natursteinwerk-arnold.de

1. UNIVERSALMASCHINE ZUM ERSTELLEN VERSCHIEDENSTER WERKSTÜCKE Seit über zehn Jahren arbeitet das Marmor-Kontor Beyer & Schneider mit einer Thibaut T 108 L. Mit ihr können Werkstücke bis zu drei Metern bearbeitet werden.

Foto: Michael Spohr

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eben zwei Brückensägen und zwei Kantenautomaten steht in der Werkstatt der Firma Marmor-Kontor in Schermbeck eine an der Wand befestigte manuelle Multifunktionsmaschine Thibaut T 108 L mit linearer Fortbewegung. Stefan Beyer, dessen Vater Herbert Beyer den Betrieb 1969 zusammen mit seinem Kompagnon Werner Schneider gegründet hatte, spricht von einem „artfremd eingesetzten Bearbeitungszentrum“. Damals, vor etwas mehr als zehn Jahren, sei die Maschine für die Fertigung von Küchenarbeitsplatten angeschafft worden. Man habe sich schon in jener Zeit für eine manuelle Maschine entschieden, da die Küchenfertigung ein Nischenprodukt des Hauses gewesen sei, so der 46-Jährige. Dies sei zwar so geblieben, berichtet der Steinmetzund Steinbildhauer-Meister, der zudem noch den Bautechniker Fachrichtung Naturstein-Technik gemacht hat; dank ihrer Multifunktionalität könne man mit der Thibaut-Gelenkarm-Maschine

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Seit 22 Jahren im Betrieb: Steinmetz Stefan Bretall ist voll und ganz zufrieden mit der Universalmaschine von Thibaut

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KUNDEN GEWINNEN

Eine perfekte Webseite muss den Kunden sofort in den Bann ziehen – zu viel Schnickschnack ist kontraproduktiv

WEBSEITEN, DIE JEDEN KUNDEN ÜBERZEUGEN 36

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KUNDEN GEWINNEN

Erfolgreiche Webseiten Viele Betriebe modernisieren ihren Webauftritt. Optimiert wird für die mobile Nutzung, denn die Kunden surfen übers Smartphone. Auch die Aufmerksamkeitsspanne wird kürzer. Eine Homepage muss schnell punkten, sonst ist der Kunde sofort weg. Von Annette Mühlberger

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as Surfverhalten der Kunden hat sich verändert. 66 Prozent der Deutschen surfen heute vor allem über ihr Smartphone. Gesurft wird auf dem Sofa, Lieblingsserie und Krimi laufen nebenher. Mehr als ein Drittel der 30- bis 49-Jährigen surft beim Fernsehen. Für die Wahrnehmung von Botschaften verheißt das nichts Gutes.

Illustration: iStock

KONZENTRIERT WIE EIN GOLDFISCH

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Eine aktuelle Studie von Microsoft bescheinigt Usern, die digital unterwegs sind, die Aufmerksamkeitsspanne von Goldfischen. Für Seitenbetreiber heißt das: Wer mit seiner Webseite nicht auf Anhieb überzeugt, hat bei der abgelenkten Kundschaft keine Chance. Surfen die Kunden von unterwegs, wird es nicht besser: In der U-Bahn oder im Café sind sie genauso zerstreut wie zu Hause vor dem Fernseher. Kunden trotz minimaler Aufmerksamkeitsspanne in ihrem Suchverhalten und Bedürfnis abzuholen, ist deshalb die wichtigste Aufgabe, die eine Webseite heute hat. Werbung buhlt schon immer um Aufmerksamkeit. Nur war diese noch nie so knapp und zerfasert wie heute. Das bestätigt Marketing- und Handwerks-Experte Daniel Dirkes von Art-

land Marketing. Dirkes konzipiert und betreut viele erfolgreiche Handwerkerseiten im Netz. Er sagt: „Eine Webseite muss sehr schnell die Frage beantwortet, warum Kunden genau diesen und keinen anderen Betrieb beauftragen sollen.“

WENIG SCHNICKSCHNACK Strategische Kernfragen zu stellen sei deshalb erst einmal viel wichtiger, als sich gleich mit grafischem und technischem „Schnickschnack“ zu beschäftigen. „Handwerker-Seiten sollten modern und ansprechend sein. Wenn man grafische Elemente einsetzt, sollten diese immer mit einem Mehrwert verbunden sein“, betont Dirkes. Design- und technikverliebten Programmierern gefällt das nicht immer. Aber ein hoher Grafikund Programmieraufwand muss sich für Seitenbetreiber eben auch rechnen. Konkret heißt das: Alle grafischen Elemente, die Kunden auf einer Homepage halten und dazu bringen, eine Anfrage zu starten beziehungsweise Kontakt aufzunehmen, sind erlaubt, alles andere (Slider mit aufwendiger Wischtechnik, bombastische Blätterkataloge, aufwendige Intros) ist „nice to have“ – mit Blick aufs Budget oft aber überflüssig. Intros sind für die Verweildauer auf Seiten sogar schädlich.

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Teilen ist toll: Wenn jeder ein StĂźck vom Kuchen bekommen wĂźrde, ginge es allen besser. Mit dieser Philosophie will die Sharing Economy unsere Welt ein wenig besser machen

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Illustration: iStock

CHANCEN NUTZEN

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CHANCEN NUTZEN

NUTZEN STATT BESITZEN Sharing Economy Immer mehr Menschen teilen ihren Besitz: Autos, Häuser, Gärten oder Büros werden gemeinsam genutzt. Das Modell der Sharing Economy erfasst viele Lebensbereiche. Teilen im Sinne der Nachhaltigkeit kann eine echte Chance für unsere Gesellschaft und die Wirtschaft sein. Auch im Handwerk gibt es genügend Potenziale für eine neue Kultur des Teilens. Von Bärbel Daiber

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eilen ist in, Sharing-Plattformen nehmen zu. Von überflüssigen Lebensmitteln über die Bohrmaschine und das Auto bis zur eigenen Wohnung: Alles wird geteilt. Es passt in unsere Zeit und hängt mit der Einsicht in Umweltprobleme wie Klimaerwärmung, Ressourcenknappheit und der ungerechten Verteilung von Gütern zusammen. Auch sind Eigentum oder Besitz vielen Wohlstandsbürgern nicht mehr so wichtig, Konsumgüter wie das Auto sind zunehmend weniger emotional besetzt. So fällt das Teilen leichter.

„TEILEN IST SINNVOLL FÜR STEINMETZBETRIEBE“ „Der Sharing-Gedanke ist sehr interessant und bietet Potenzial für Steinmetzen“, davon ist Sybille Trawinski, Geschäftsführerin im Bundesverband Deutscher Steinmetze, überzeugt. Auf unsere Frage hin, ob die Sharing Economy auch ein Thema im Steinmetzhandwerk sei, startete sie eine Umfrage unter den Obermeisterinnen und Obermeistern. „Die Rückmeldungen zeigen, dass es durchaus ein Thema ist, nur noch nicht weit verbreitet“, fasst sie zusammen. Mehrere Umfrageteilnehmer gaben an, Kräne gemeinsam zu nutzen, andere hätten gemeinsam einen Hubwagen für eine Messe gekauft. „Das Teilen bietet ganz klar Chancen, weil die vielen kleinen Betriebe die oft enormen Investitionen für Maschinen kaum allein stemmen können. Allerdings macht das gemeinsame Nutzen von Maschinen nur bei benachbarten Betrieben Sinn, die aber sehen sich oft als Konkurrenz. Die gemeinsame Maschinennutzung ist beispielsweise auch bei Steinmetzbetrieben sinnvoll, die in der Umwandlungsphase von Grabmalbetrieben in Richtung Bau sind und die dafür notwendigen Großmaschinen nicht sofort anschaffen können“, erläutert Sybille Trawinski.

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