Stein 01 2013

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STEIN

S 01 | 2013 stein-magazin.de

Zeitschrift für Naturstein

Chancen für Profis:

die neuen steine vom designer

häuser aus STEIN

Fassaden aus ­Stein dürfen wieder massiv sein. Seite 08

Aufbruch im Fichtelgebirge

Die Granite aus dem Fichtelgebirge erleben einen dritten Frühling. Seite 20

in Berlin: Stein in time

Dieser Flughafen ist eine Herausforderung. Der Boden ist fertig. Seite 34


Inhalt

Wir laden herzlichst ein, zu unserer

32. HAUSMESSE 1.– 3. Februar 2013

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Mit dem Siegeszug bunter Exoten aus Fernost wurde es still um die Steine aus dem Fichtelgebirge. Doch jetzt erleben die heimischen Granite eine Renaissance.

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Im neuen Berliner Flug­ hafen sind alle Verkehrs­ flächen des Terminals und des Main Piers einschließlich der Treppen und Sanitär­ räume mit ­Naturstein belegt.

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Naturstein löst Emoti­ onen aus, nicht immer sind es positive. Dann kommt es zu Rekla­ mationen. Kunden sind ­anspruchsvoll. Wie Sie heikle Situationen souverän m ­ eistern.

Handwerker stehen auf gegen genormte Steine von der Stange. Die neuen Designer­ steine, Keramik und Porzellan bieten heute Chancen für qualifi­ zierte Verlege­betriebe.

Schöne Welt der Steine

STEIN – auf Facebook Mehr Wissenswertes gibt es jetzt auf Facebook. Die STEIN-Community wächst von Tag zu Tag. Besuchen Sie uns! STEINBlog – machen Sie mit! Wissenswertes, Interessantes, aber auch Skurriles können Sie ab sofort auf dem STEINBlog lesen. Und nicht nur das, Sie können auch mitmachen: »Liken« Sie, kommentieren Sie, verwerfen Sie – Hauptsache, Sie sind mit dabei. stein-magazin.de Wer regelmäßig über Neues aus der Stein-Welt informiert werden will, kann dort auch den STEIN-­Newsletter bestellen.

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Massiv und ursprünglich Zwei moderne Wohnhäuser zeigen: Stein wird wieder massiv eingesetzt.

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Schöne neue Badewelt Muschelkalk, Granit und Quarzit für die modernste Therme Österreichs.

Kunden gewinnen 42

Chancen Nutzen

20 Das Fichtelgebirge erwacht Die Granite aus dem Fichtelgebirge sind wieder gefragt bei Planern und Bauherrn.

48 Des Steinmetzen neue Steine Stein, Keramik und Porzellan bieten heute Chancen für qualifizierte Verlegebetriebe.

panorama

Steine bearbeiten 28 Alles außer gewöhnlich Eine markante Fassade aus Grauwacke: Werkstücke aus den Bruchkanten der Blöcke. 34

Schwierige Kunden So reagieren Sie auf Reklamationen und meistern heikle Situationen souverän.

Es erwartet Sie eine innovative, außergewöhnliche und breitgefächerte Ausstellung, die Sie sich nicht entgehen lassen sollten ! Wir wollen Ihnen zukunftsweisende, frische und moderne Trends aufzeigen, die Sie in Ihrem Unternehmen einbinden können. Und natürlich zeigen wir Ihnen eine Vielzahl neuer Modelle, die Sie begeistern werden.

Flughafen der Superlative Im neuen Berliner Flughafen kam auf großen Flächen Naturstein zum Einsatz.

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Menschen, Termine, Produkte und mehr

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Seitenblicke Planungsunsicherheit

Unser Team freut sich sehr darauf, Sie persönlich bei uns begrüßen und beraten zu dürfen. Unsere Mitaussteller der DESTAG-Hausmesse 2013:

Rubriken 03 Betreff 68 Impressum 82 Vorschau/Fotonachweis

DESTAG Natursteinwerk GmbH · Nibelungenstraße 351 64686 Lautertal-Reichenbach · Telefon 0 62 54 / 301- 0 Telefax 0 62 54 / 3 01- 41 · E-Mail: info@destag-dnw.de 4

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www.destag-just-naturstein.de


Schöne Welt der Steine

Schöne Welt der SteinE

Im Kösseinebruch des Granitwerks Ludwig Popp wird ein Rohblock für die Blockkreissäge formatiert. Das Bohren mit dem Drucklufthammer ist noch immer ein Knochenjob.

Blauer Klassiker: Kösseine ist wegen seiner intensiven Färbung Dauerbrenner bei Steinmetzen und Architekten.

Das Fichtelgebirge erwacht

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ie waren Stars der deutschen Steinszene: Hartgesteine aus der Region zwischen Kirchenlamitz und Marktredwitz schafften es für Großaufträge sogar bis in die USA, nach Mexiko und Venezuela. Begonnen hatte die Granitverarbeitung ganz bescheiden im 14. Jahrhundert; Findlinge lieferten das Rohmaterial für Fenster- und Türgewände. Der Eisenbahnbau in Bayern sorgte für den Aufstieg. Ab 1840 wurden zuerst die Brücken und Bahnhöfe aus den lokalen Steinvorkommen errichtet, später nutzte man die Bahn für den Transport der Werksteine bis über die Reichsgrenzen hinaus. Als der Steinmetz Erhard Ackermann das maschinelle Polieren in Weißenstadt erfand, gab es kein Halten mehr: Polierte Granite waren weltweit gefragt, besonders auf dem Friedhof. Die Währungskrise 1923 sorgte für die erste schmerzhafte Zäsur, das Ende des Zweiten Weltkriegs für die zweite. Danach wurde es nie wieder so wie früher. Moderne Maschinen erleichterten zwar

Gelbe, graue und blaue Granite Zweimal war das Fichtelgebirge Zentrum der Granitproduktion, zweimal wurde es dort wieder still. Seit sich Planer und Bauherren auf die bewährten Hartgesteine ­besinnen, haben Kösseine, Epprechtstein & Co. gute Chancen auf den dritten Frühling. Von Richard Watzke

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Auf dem Werkplatz der Grasyma bereitet Christopher Wölfel einen Waldsteinblock mit fast 3 m3 zum Formatieren für das Gatter vor.

den Abbau und die Verarbeitung der regionalen Granite, seit dem Siegeszug der Importsteine aus Fernost wurde es aber immer stiller um Waldstein, Epprechtstein und die anderen. Vorbei waren die Zeiten, als die Steinproduktion über 4.000 Arbeitern Einkommen gab. Und heute? Heute besinnen sich vorausschauende Planer und Bauherren auf kurze Transportwege, auf Nachlieferungsgarantien und auf die optischen Qualitäten. Die ansässigen Natursteinwerke erkennen die Zeichen und setzen auf Vielfalt und Qualität. Damit haben sie und ihre Steine gute Karten für die Zukunft.

Kösseine-Granit: Blau hat immer einen Markt Blauer Granit, und noch dazu mitten aus Deutschland: Beim Kösseine meint es die Natur gut mit den Steinmetzen. Blau ist selten und daher etwas Besonderes. Und dazu noch die technischen Werte! Der

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Steine bearbeiten

In Berlin am Boden: Stein in time 34

Steine bearbeiten

Großformate verlegen 120.000 Quadratmeter Natursteinbelag, 62 mal 62 Zentimeter große, drei Zentimeter starke Platten, diverse Verlegeuntergründe. Der Verkehrsflughafen ­Berlin Brandenburg war auch verlegetechnisch eine Herausforderung. Der Boden ist fertig.

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Von Anne-Marie Ring

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Kunden gewinnen

Schwierige Kunden

Kunden, die unzufrieden sind, wollen sich ­verstanden wissen.

Mit schwierigen Kunden und Reklamationen souverän umgehen Naturstein löst Emotionen aus. Nicht immer sind es positive. Dann kommt es zu Rekla­mationen. Auch vor der Auftragsvergabe sind Kunden ­anspruchsvoll. Wie Sie heikle Situa­ tionen souverän m ­ eistern.

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Von Annette Mühlberger

D Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

Kunden gewinnen

iese Beobachtung machen viele Inhaber: Ihre Kunden werden schwieriger und lassen sich nicht mehr so einfach zufriedenstellen. Der Anspruch steigt und mit ihm die Be­ reitschaft, auch kleinere Fehler bei der Auftragsausführung oder im Ergebnis zu bemängeln. Das ist eine Entwicklung, die nicht allein Steinmetzbetriebe be­ trifft. Auch in anderen Branchen hat sich das Beschwerdeaufkommen er­ höht und Mitarbeiter sehen sich zuneh­ mend Konflikten mit Kunden ausge­ setzt. Für Natursteinbetriebe kommt hinzu, dass sie es von Natur aus mit einem Produkt zu tun haben, das den

einen oder anderen kleinen »Makel« auf­ weist. Und das verunsichert Kunden, die für ihr Geld heute eigentlich Perfek­ tion erwarten. In diesem Spannungsfeld zwischen Machbarkeit und Kundenanspruch stets die Ruhe zu bewahren, den Kunden in seiner Unsicherheit und Unzufrieden­ heit abzuholen und diese im Idealfall aufzulösen, ist nicht einfach. Kunden, die unzufrieden sind, wollen sich ver­ standen wissen. Für Inhaber oder Mitar­ beiter im Kundenkontakt bedeutet das, sie müssen sich vor allem um die emo­ tionale Lage des Kunden kümmern und weniger um ihren eigenen Stress und

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Ärger. Wichtig sind die folgenden Eck­ punkte: Erreichbar sein: Kunden, die sich beschweren möchten oder kritische Nachfragen haben, wollen ihre Bot­ schaft rasch loswerden. Sie wollen nicht am Telefon vertröstet werden. Sie wollen wissen, bei wem sie sich be­ schweren können, und wie sie ihren Adressaten schnellstmöglich erreichen. Wer Ärger mit verärgerten Kunden ver­ meiden will, übergibt deshalb seine Mo­ bilnummer (oder hat ein wirklich exzel­ lent besetztes Bürotelefon) und versi­ chert dem Kunden: »Wenn es Rückfra­ gen gibt oder Unsicherheiten auftreten,

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erreichen Sie mich unter dieser Num­ mer persönlich/mein Büro, das Ihr An­ liegen direkt an mich weiterleitet.« Je nach Auftragsvolumen gilt diese Zusi­ cherung dann auch für Tagesrandzeiten. Schnell reagieren: Ein Kunde, der in einer Bodenplatte einen größeren Einschluss entdeckt oder eine Kante in der Dusche, die ihm nicht gefällt, erwar­ tet, dass sich der ausführende Betrieb umgehend um seine Reklamation küm­ mert. Für die Praxis bedeutet das: Je schneller Sie mit dem Kunden sprechen, den Makel vor Ort begutachten, die Aus­ führung erklären und gegebenenfalls den Fehler beheben, desto besser. Eine

Terminzusage, wann Sie sich die mo­ nierte Stelle anschauen, sollten Sie des­ halb auf jeden Fall am Tag des Reklama­ tionseingangs geben.

Jede Beschwerde ernst nehmen Verständnis zeigen: Was Kunden nicht hören wollen, wenn sie etwas re­ klamieren, ist: »Sie sind der Erste, der das bemängelt, das machen wir immer so, das kann ich mir gar nicht vorstellen, das sehe ich ganz anders, damit hatten wir noch nie Probleme …« Kunden, die etwas reklamieren, wollen ernst genom­

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chancen nutzen

chancen nutzen

Neue Steine bieten neue Chancen. Anarchische Zustände in Natursteinwerkstätten; beim Steinmetz wie beim Fliesenleger. Die Handwerker stehen auf gegen ­genormte Steine von der Stange. Stein, Keramik, Glas und Porzellan bieten heute Chancen für qualifizierte ­Verlegebetriebe. Heute entwerfen Designer die Steine. Die ­Geschichte der neuen harten Steine.

Des Steinmetz’ neue Steine

Von Willy Hafner

Patricia Urquiola für Mutina Ceramiche & Design, I-Fiorano Mit der Kollektion »Azulej« soll die Erinnerung an traditionelle Zementfliesen geweckt werden. Die 20 x 20 Zentimeter großen, 20 Millimeter starken Feinsteinzeugfliesen werden in den Grundfarben Weiß, Grau und Schwarz angeboten und sind mit Ornamenten digital bedruckt.

Europas Star-Designer haben die Steine entdeckt. Die spanische Architektin und Designerin Patricia Urquiola entwirft Oberflächen für Naturstein und Keramik.

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