Stein 03 2010

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Zeitschrift f체r Naturstein

Gestalten

Grabanlagen in M체nchen

Angesprochen Baustelle

M채rz 2010

Handelsnamen von Naturstein

Restaurierung einer Sonnenuhr

Im Freien

www.s-stein.com


Immer die sicherste Lösung Nachrichten 6

Imagekampagne für das Handwerk Eine Werbekampagne soll zeigen, was das Handwerk leistet.

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Positive Bilanz für Stein Eine Studie zur Ökobilanz von Naturstein soll seinen Einsatz fördern.

Gut zu wissen 12

Angesprochen Handelsnamen von Naturstein

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Chefsache Konzept einer Hausmesse

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Lehrjahre Ausbildung in Europa

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Mobil Unterwegs im Heuscheuergebirge

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Vor Ort Bildungswoche in Schladming

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Steinmensch Freiraum für drinnen

AquaDrain® SD Stufengitter AquaDrain® SD Stufendrainage

Gestalten 24

Einzigartige, kapillarpassive Stufendrainage für Außentreppen aus Keramik oder Natur-/Betonwerkstein.

Münchner Alternativen Erfahrungen und Konzepte des Münchner Grabmalbüros

Baustelle 61

Sonnige Zeiten Die Restaurierung der Sonnenuhr in der Stiftskirche zu Bützow

Einzigartig: Einzige Drainage speziell für Außentreppen. Intelligent: Aufkaschiertes Spezialvlies, das sich nach Aushärtung des Verlegemörtels langsam auflöst. Ein Verkalken der Vlies-Poren wird vermieden. Sicher: Kapillarpassive Funktion und optimale Entwässerungsleistung bietet sicheren Schutz vor stauwasserbedingten Frostschäden und Ausblühungen. Abtrocknung von Naturstein wird beschleunigt. Einfach: Einfache Verarbeitung des Gesamtsystems durch vorgefertigte Winkelelemente. Vielseitig: Auch kombinierbar mit AquaDrain® und Watec® Flächendrainagen bei Terrassen mit Treppenabgang. Callwey Verlag STEIN Streitfeldstraße 35 D-81673 München Postfach 800409 D-81604 München Fon +49 89/ 43 60 05-0 Fax +49 89/ 43 60 05-164 redaktion@s-stein.com www.s-stein.com

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Inhalt

Freiraum 30

Phänomen Landlust Die Deutschen entdecken das Lebensgefühl »Heimat«.

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Bühne für das städtische Leben Regionaler Granit wertet die Fußgängerzone Wiens auf.

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Stahlstadt wird Steinstadt Schöner mit Sandstein: die Stadtentwicklung von Sheffield

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Boden für die Buga Grauwacke für die Rheinuferpromenaden von Koblenz

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Ein Platz mit Struktur Raumwirkung durch Pflaster: Rosenheims Ludwigsplatz

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Nur die Harten … Ein Steinmetz und seine Erfahrungen mit den Aufträgen für den Freiraum

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Trepp auf, Trepp ab Wie Steintreppen in den Garten eingebunden werden können.

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Im Verbund Was bei gebundener Pflasterbauweise zu beachten ist.

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Drainestrich im Außenbereich Wie Naturstein auf Terrassen und Balkonen ohne Schaden verlegt wird.

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Stein im Garten Trends in Privatgärten als Inspiration für Steinmetzen

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Lesenswert Medien zum Thema »Gartengestaltung«

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Seitenblicke Alle draußen?

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Bei der Neugestaltung der Fußgängerzone City Wien spielen mehr als 51 000 Granitplatten die tragende Rolle. Unterschiedliche Formate und Grautöne sorgen für Struktur.

Naturstein im Garten kommt in den wenigsten Fällen vom Steinmetzen oder Bildhauer. Warum eigentlich? Ein Steinmetz hat sich das auch gefragt und sich auf einen steinigen Weg gemacht, dies zu ändern.

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Bei der Gestaltung des Ludwigsplatzes in Rosenheim wurde der Pflasterung besonderes Augenmerk geschenkt. Diese vereint Aufenthaltsund Fahrflächen und verstärkt somit die Platzwirkung.

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»Bützow hat einen Edelstein zurück« schrieb eine regionale Zeitung begeistert über die frisch restaurierte Sonnenuhr der Stiftskirche zu Bützow. Nach aufwendigen Restaurierungsarbeiten konnte sie Ende des vergangenen Jahres neu montiert werden.

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Meisterstücke aktuell Auf der STEIN-Homepage finden Sie die aktuellen Meisterstücke 2009 der diversen Meisterschulen. Viel Spaß beim Schmökern! www.s-stein.com -> Bildergalerie

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Angesprochen

Die babylonische Sprachverwirrung Der Turmbau, wie der Burj Chalifa, ist in schwindelerregende Höhen fortgeschritten, doch an der babylonischen Sprachverwirrung hat sich bis heute nichts geändert – zumindest in der Natursteinbranche. Von Detlev Hill

J

eder, der neu in die Natursteinbranche eintritt, wird sicherlich sofort von der Vielzahl der Handelsnamen erschlagen. Wer sich als Fachverkäufer in Marktsegmente wie Textilien oder Fahrzeuge einarbeitet, der hat es in der Regel mit verschiedenen Marken zu tun. Diese weisen unterschiedliche Sortimentstiefen und -breiten auf, die relativ schnell zu erfassen sind und zur Not auch nochmals in Katalogen nachgeschlagen werden können. Bei Naturstein verhält sich dies anders.

Das war bisher S04 Persönliche Kontakte S05 Nicht kleckern, sondern klotzen S06 Wenn die entscheidende Position fehlt S07 Wie Arbeitsstrukturen die Gesellschaft verändern S08 Der Kontakt zum Architekten S09 Die Kraft der handwerklichen Leistungen S11 Die Wunderwelt der Informationen S12 Abheben von Billiganbietern S01 Planen mit Naturstein S02 Der Umgang mit den Kunden S03 Handelsbezeichnungen von Naturstein

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Hier sind Sortimentstiefe und -breite für einen geübten Verkäufer zwar schnell erlernbar, doch stellen ihn Handelsnamen und petrografische Zuordnungen vor nahezu unlösbare Probleme. Im Zuge der Globalisierung dürften selbst Experten mit langjähriger Erfahrung im internationalen Natursteinhandel nicht mehr in der Lage sein, alle Handelsbezeichnungen zu kennen. Vielfach ist man sich der Menge der im internationalen Handel befindlichen Sorten gar nicht bewusst. So werden in Fachveröffentlichungen immer wieder Zahlen aufgeführt, die weit vom derzeitigen Geschehen entfernt sind. Unendlich viele Steine Spricht man von circa 2 500 Handelssorten, so bezieht sich dies auf die in der EN 12440 im Anhang A aufgeführten Handelssorten. Man sollte jedoch bedenken, dass es sich hierbei ausschließlich um Gesteine europäischen Ursprungs handelt. Werden Zahlen von 4 500 bis 5 000 Natursteinen genannt, so liegt der Ursprung dieser Zahlen wahrscheinlich im Umfang des Deutschen Natursteinarchivs in Wunsiedel. Hier ist die derzeit wohl größte Natursteinsammlung der Welt ausgestellt. Doch die tatsächlichen Marktbewegungen haben mittlerweile wesentlich größere Dimensionen erreicht. Ende der 1970er-Jahre kamen vor allem brasilianische und indische Natursteine mit einer großen Sortenvielfalt an bunt texturierten Gesteinen auf den Markt. Mitte der 1990er-

Jahre hielten die ersten chinesischen Natursteine Einzug in die Sortimente der Großhändler. Doch bei den derzeit auf dem Markt befindlichen, chinesischen Natursteinen handelt es sich nur um die Spitze eines Eisberges. Bezogen auf die Gesamtheit der chinesischen Natursteinsorten wird nur ein ganz geringer Teil der Steine auf den europäischen Markt exportiert. Diese stammen überwiegend aus lediglich zwei Provinzen, nämlich Fujian und Shandong. Neue Länder wie Vietnam erscheinen am Weltmarkt. Nordafrika zeigt Kalksteine von intensiven erdwarmen Farbtönen. Die Türkei verfügt über riesige Marmor- und Kalksteinvorkommen. Doch es gibt auch gewaltige Warenströme, die auf dem deutschen Markt kaum bekannt sind. So gelangen beispielsweise sehr große Mengen von Natursteinen aus dem Iran auf

den chinesischen Markt. Auch bereits bekannte Exportländer wie Brasilien bringen Fachleute immer wieder ins Staunen, wenn sie auch heute noch permanent neue Gesteine hervorbringen. In der »großen Enzyklopädie der Steine« sind derzeit über 16 000 Steine erfasst. Und selbst diese gewaltige Zahl ist nicht statisch, denn dieses Standardwerk wird ständig fortgeschrieben. Es liegt bereits in der 12. Auflage vor. Bezüglich der Begriffe muss man in einer Branche, in der eine babylonische Sprachverwirrung vorherrscht, exakt differenzieren. So werden Begriffe wie Handelsnamen und Natursteinsorten häufig als Synonyme gebraucht. In der Praxis kommt es jedoch ständig vor, dass eine Natursteinsorte über mehrere Handelsnamen verfügt. Auch eine EN 12440 »Naturstein – Kriterien für die Bezeichnung«

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Angesprochen

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konnte an diesem Sachverhalt weder in ihrer Erstausgabe vom Januar 2001, noch in ihrer Überarbeitung vom April 2004, etwas ändern. Zudem sucht man in EN 12670 »Naturstein – Terminologie« Begriffserklärungen zu Handelssorten, Natursteinsorten oder Sortierung lei-

Autor Autor Detlev Hill ist Inhaber des Informationsdienstes Naturstein und im Bereich der Produktentwicklung und Verkaufsförderung tätig. In STEIN beantwortet er unterschiedliche Fragen des Naturstein-Marketings. Neben seiner Tätigkeit als Berater ist Hill Fachautor und Referent zahlreicher Natursteinseminare.

der vergeblich. Der wohl beste Ansatz zu einer einheitlichen Nomenklatur der Handelssorten stammte meiner Meinung nach von Friedrich Müller, dem Begründer des Deutschen Natursteinarchivs. Müller war stets bemüht, in die Handelsnamen Abbauort und Farbbezeichnung einfließen zu lassen. Durch eine derartige Vorgehensweise wird die gezielte Suche und Auffindbarkeit von Natursteinen wesentlich vereinfacht. Farbangaben in Handelsnamen sind für die Natursteinbranche sehr wichtig. Auch wenn man die gesteinstechnischen Eigenschaften immer wieder als wichtigste Entscheidungskriterien in den Vordergrund stellt, so sind sie in Wirklichkeit nur sekundär.

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Die Optik entscheidet Primär erfolgt die Auswahl eines Natursteins nach optischen Kriterien. Erst in zweiter Linie wird dann überprüft, ob der Stein für die vorgesehene Anwendung geeignet ist. Oder hat ein Kunde bei Ihnen schon einmal nachgefragt, ob sie einen Granit, der eine Druckfestigkeit von 160 MPa aufweist, auch mit einer Druckfestigkeit von 180 MPa liefern können? Betrachtet man die in EN 12440 enthaltenen Farbangaben, so muss man allerdings feststellen, dass man hier noch sehr weit vom Ansatz einer Systematik entfernt ist. Auch Fundortangaben werden für deutsche Ohren zunehmend befremdlich, wenn Steine wie Bozˇanovky´ Pískovec oder Dolnobrezinecká Zˇ ula am Markt angeboten werden.

www.steininfo.de

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Freiraum

Boden für die Buga Koblenz macht sich fit für die Bundesgartenschau 2011. Über 13 000 Quadratmeter Grauwacke werden für die Gestaltung der Rheinuferpromenaden benötigt. Eine Herausforderung für die ausführenden Firmen. Walter Lob, Geschäftsführer der Bergischen Grauwacke Steinbruchgesellschaft, über ein außergewöhnliches Projekt. Von Ariane Suckfüll

STEIN: In der Ausschreibung hat sich die Grauwacke gegen die eigentlich im Raum Koblenz dominierenden Basalte durchgesetzt. Was hat der Grauwacke zum Durchbruch verholfen? Walter Lob: Vor drei Jahren ist das Architekturbüro RMP an uns herangetreten und hat Erkundigungen über unser Material eingeholt. Das war das erste Mal, dass wir von diesem Projekt überhaupt gehört haben. Ab diesem Zeitpunkt traten wir in Konkurrenz zu den Basaltfirmen im Mayener und Koblenzer Raum, die natürlich nie damit gerechnet hätten, dass ihnen in ihrer Hochburg ein anderes Material den Rang streitig machen könnte. Für die Architekten von RMP passte die GrauHintergrund

Koblenz und die Bundesgartenschau Koblenz verwandelt – der Slogan für die Bundesgartenschau 2011 deutet es an: Das Gesicht der Stadt soll sich bis zur Bundesgartenschau grundlegend verändern. Dazu gehört auch die Gestaltung der Uferpromenade. Der gesamte Uferabschnitt soll durch Verwendung einer durchgängigen Material- und Gestaltsprache einschließlich der Ausstattung und Möblierung aufgewertet werden. Die befestigten Flächen werden in einem abwechslungsreichen Plattenbelag hergestellt, für den mit der Grauwacke ein hochwertiger Naturstein vorgesehen ist. Durch die Schaffung differenzierter Promenadenebenen soll erreicht werden, das teilweise zu starke Quergefälle zu nivellieren. www.buga2011.de

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wacke aber sehr gut ins Bild, die Farbe gefiel. Es wurden dann Musterflächen angefertigt, die dem Koblenzer Stadtrat vorgelegt wurden. Dieser hat dann eindeutig die Grauwacke favorisiert, weil sie einfach »mehr lebt« als der Basalt, also eine lebhaftere Struktur hat. Diese Wahl wurde dann ein wirklich politisches Thema, weil einem Stein, der nicht unmittelbar aus der Region ist, der Vorzug gegeben wurde. Aber an der Grauwacke wurde festgehalten, und wir haben nach der zweiten Ausschreibung die Zusage erhalten. STEIN: Warum waren zwei Ausschreibungen notwendig? Walter Lob: Die erste Ausschreibung war sozusagen die normale Ausschreibung, nach der uns bereits zugesagt wurde. Diese Zusage wurde uns dann allerdings wieder aberkannt wegen eines Verfahrensfehlers. Die Ausschreibung hätte europaweit stattfinden müssen, was dann nachgeholt werden musste, bevor wir mit der schriftlichen Beauftragung loslegen konnten.

Grauwacke mit geflammter Oberfläche verleiht den Rheinuferpromenaden Charakter.

STEIN: Was dann ja auch höchste Zeit wurde, denn die zu liefernde Menge ist sicherlich eine Herausforderung? Walter Lob: Das sind tatsächlich enorme Massen, die benötigt werden. Allein für das Konrad-Adenauer-Ufer 13 500 Quadratmeter, davon 11 000 mit einer Steindicke von 10 und die restlichen 2 500 mit einer Stärke von 15 Zentimetern. Das ist für einen Steinbruchbetrieb allein kaum zu schaffen. Man hat sich also besprochen und beschlossen, dass sich die oberbergischen Betriebe zusammenschließen. So kam die Firma Quirrenbach, der unser Nachbarsteinbruch gehört, mit ins Boot. Wir haben vereinbart, dass Quirrenbach 60 Prozent und die BGS 40 Prozent der Masse schneiden. Dann sollte es klappen, dass wir die Materialien im Herbst 2010 fertig haben.

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Freiraum

Oben: Das Konrad-AdenauerUfer, wie es derzeit noch aussieht. Unten: Das KonradAdenauer-Ufer, wie es zur Buga 2011 aussehen soll.

dies in der Ausschreibung stand und die Bepreisung dahingehend anzugeben war. Das heißt, wir mussten auf eigene Kosten eine Lösung finden. STEIN: Hat das nicht wesentlich höhere Kosten bedeutet? Wie hat sich das auf Ihre Marge ausgewirkt? Walter Lob: Wir konnten diese Zusatzarbeiten zwar mit moderaten Kosten ausführen, aber eine große Marge haben wir nicht. Aber auf jeden Fall produzieren wir kostendeckend. Abgesehen davon sehen wir diesen Auftrag nicht unter dem Preisaspekt. Wir betrachten das ganze als ein Prestigeobjekt. Wenn man davon ausgeht, dass zur Buga über fünf Millionen Besucher erwartet werden, die über den Belag laufen, so ist uns das die Sache schon wert. STEIN: Vorausgesetzt, die Besucher wissen, worauf sie gehen. Walter Lob: Es ist vorgesehen, das vonseiten der Buga Hinweisschilder aufgestellt werden, auf denen sich Erläuterungen zum Belagsmaterial finden. Ansonsten nutzen wir auch die Marketinginitiative »Bergische Grauwacke – Vielfalt erleben«, in deren Rahmen in unserer Region zahlreiche Veranstaltungen rund um die Grauwacke stattfinden, um auf das Groß projekt Buga hinzuweisen.

STEIN: Das hört sich nach einem reibungslosen Projektablauf an. Walter Lob: Es gab schon Schwierigkeiten in der Zwischenzeit, mit denen wir uns auseinandersetzen mussten. Probleme traten auf hinsichtlich der Haftungsfähigkeit des Fugmörtels und der Ablaufgeschwindigkeit des Wassers. Das wurde alles nochmals geprüft. Dabei wurde klar, dass die Grauwacke an den Flanken und auf dem Untergrund eine Extrabearbeitung braucht, damit die Haftzugfähigkeit gegeben ist. STEIN: Durch welche Bearbeitung konnten Sie das gewährleisten? Walter Lob: Zunächst hat man versucht, die Fugenseiten und die Unterseite zu flammen, das reichte allerdings nicht aus. Zwar hätte man damit die Haftzugfähigkeit gewährleisten

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können, das Problem der zu hohen Abflussgeschwindigkeit konnten wir so allerdings nicht lösen. Dann hatte die Firma Quirrenbach die Idee, die Seiten mithilfe eines Sägeblattes zu rillen: nach jedem Zentimeter eine Rille von einem halben Zentimeter. Dadurch erhält man eine recht grobe Struktur, in der der Fugmörtel hält. Dieses Verfahren wurde sowohl an den Seiten als auch an der Unterseite angewendet. STEIN: Konnte man im Vorfeld nicht absehen, dass eine derartige Behandlung notwendig sein würde? Walter Lob: Doch, aber bei der Ausschreibung ist einem kleinen, aber entscheidenden Punkt zu wenig Aufmersamkeit geschenkt worden: eben der Ablaufgeschwindigkeit. Die Buga hat sich zurecht darauf berufen, dass

Bautafel Bauherr: Bundesgartenschau Koblenz 2011 GmbH Landschaftsarchitekten: RMP Stefan Lenzen Landschaftsarchitekten, Bonn, Hamburg, Köln Natursteinlieferung und -arbeiten: BGS Bergische Grauwacke Steinbruchbetrieb GmbH, Lindlar Heinrich Quirrenbach GmbH, Lindlar Material: Grauwacke, Oberseite geflammt, 2–3 mm gefast, 11 000 m2: 40–70 cm lang x 19,3 cm breit und 10 cm stark; Seitenflächen und Unterseite gerillt, 2 500 m2: 40–70 cm lang x 19,3 cm breit und 15 cm stark; Seitenflächen und Unterseite gerillt

Im Netz

mehr Informationen

www.bergischegrauwacke.de

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Unternehmen & Produkte

System zur Prozessoptimierung

Schneiden und Bohren

Wandverkleidungen und Waschtische aus Quarzstein in der Besuchertoilette des neu errichteten Gesundheitsamts in Frankfurt am Main

Quarzstein in öffentlichen Gebäuden Rosskopf & Partner hat im Auftrag des Architekturbüros Brau & Schlockermann und Partner beim Bau des neuen Frankfurter Gesundheitsamts mitgewirkt. Für drei Toilettenräume im Kongressbereich des Gebäudes wurden die Wandverkleidungen hinter den Urinalen und Toiletten sowie die Waschtische aus Quarzstein, Fabrikat Silestone (Hersteller Cosentino) im Farbton Negro Anubis gefertigt. Die Wandverkleidungen wurden raumhoch ausgeführt, wobei die Plattenlänge bis zu drei Meter und die Stärke der Natursteinplatten zwölf Millimeter betrug. Die Waschtische wurden kombiniert mit LavantoBecken aus dem Hause LG in der Farbe Alpine White.

L. Hietel hat zwei neue Geräte in seinem Sortiment: zum einen eine Diamant-Trennscheibe, zum anderen eine weiterentwickelte Sackloch-Bohreinheit. Die Diamant-Trennscheibe Helix kann bei Brückensägen von 7,5 bis 20 kW eingesetzt werden. Das Brückensägeblatt für Granit zeichnet sich durch seine zum Patent angemeldete Kerngeometrie aus. Diese soll den Anschnitt auf der Brückensäge optimieren und eine engere Verzahnung sowie saubere Schnitte bei hohem Vorschub erzielen. Sie ist in den Durchmessern 350–600 mm erhältlich. Die Sackloch-Bohreinheit HSB 50 mit dem neu entwickelten Bohrständer HBS 200 eignet sich besonders für die Ausführung von Bronzeschriften. Die linear geführte Bohreinheit ermöglicht eine Ausladung von 790 mm und einen Bohrhub von 50 mm. Die Arbeitshöhe lässt sich mittels Handkurbel zwischen 750 und 950 mm einstellen. Als Sackloch-Bohrmaschine verwendet das Unternehmen die BHW 1549 VR von Flex. L. Hietel GmbH & Co. KG 35683 Dillenburg Fon (0 27 71) 53 62 info@hietel.com www.hietel.com Li.: Diamant-Trennscheibe Helix von Hietel Unten: Zur Ausführung von Bronzeschriften dient die Sackloch-Bohreinheit HSB 50 mit dem Bohrständer HBS 200.

Sicherheit am Fuß

Bequem und sicher Der neue Flexitec Sicherheitsschuh der Firma Würth verfügt über eine Federstahleinlage in der Sohle, deren Prägung dem Fußballen nachempfunden wurde. Die Einlage soll verhindern, dass der Schuh auch nach langer Tragezeit seine Form behält und sich nicht durchbiegt. Sie verleiht laut Hersteller einerseits Querstabilität, ist aber in der Längsrichtung so flexibel, dass sie das natürliche Abrollen nicht behindert. Die größere Auftrittsfläche verhindert zudem eine zu hohe Belastung des Vorderfußes. Der Schaft des Schuhs besteht aus einer LederTextil-Kombination und ist zudem im Zehenbereich zusätzlich verstärkt. Weitere wichtige Produktmerkmale sind laut Hersteller ein schnell trocknendes Textilfutter, eine weitgehend hitzebeständige und abriebfeste Gummilaufsohle sowie eine durchtrittsichere Zwischensohle. Diese ist aus einem Textilmaterial, das einen verbesserten Schutz gegen Fußbodenkälte bieten soll. Der Schuh ist derzeit als Halbschuh und als Stiefel in den Größen 39 bis 47 erhältlich. Adolf Würth GmbH & Co. KG 74653 Künzelsau-Gaisbach Fon (0 79 40) 1 50 info@wuerth.com www.wuerth.com

Feig Electronics bietet eine RFID-Technologie im UHF-Frequenzbereich an: OBID i-scan UHF. Mit dieser Lösung kann die Güteridentifizierung im Rahmen der Materialflusssteuerung und Inventarerfassung beispielweise innerhalb eines Natursteinunternehmens kontrolliert und verbessert werden. Die Datenspeicherung erfolgt in Echtzeit in die jeweilige Software des Unternehmens. Dadurch kann nachvollzogen werden, welche Steine sich gerade in welchem Stadium des Fertigungsprozesses befinden und wann diese z.B. für den Verkauf verfügbar sind. Mithilfe eines UHF EPC Gen2-Transponders, der zur Identifikation der geschnittenen Natursteinplatten an der Innenseite der Platten befestigt wird, werden alle Informationen zum Material, zur Herkunft sowie das Produktionsdatum gespeichert. Diese können mit UHF Long Range Readern, die Lesereichweiten bis zu zehn Metern besitzen, vor Ort ausgelesen werden. Zudem finden sich auf jedem Transportwagen sogenannte Mount-on-Metal-Tags, die alle Platten und deren ID-Nummer noch einmal erfassen. Mittels PDA werden die Tags auf den Platten ausgelesen und mit dem Mount-on-Metal-Tag im ERP-System zusammengefasst. Dadurch sollen die Produktionsprozesse nachvollziehbar sowie genaue Informationen zu den jeweiligen Steinen möglich sein und die Einlagerungs-, Produktions- und Vertriebsprozesse beschleunigt werden. Feig Electronic GmbH 35781 Weilburg Fon (0 64 71) 31 09-0 info@feig.de www.feig.de

Rosskopf & Partner AG 99996 Obermehler Fon (03 60 21) 98 99-0 info@rosskopf-partner.com www.rosskopf-partner.com

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Unternehmen & Produkte

Mit Beton gestalten

Premiere auf der Hausmesse: LKW mit 6-facher Abstützung für den Kranbetrieb in unebenem und schrägem Gelände

Der Stand der Dinge Die Schwerpunkte der WehaFrühjahrshausmesse am 16. und 17. April 2010 in Königsbrunn lauten Rationalisierung und Arbeitserleichterung. Im Vordergrund steht die aktuellste Produktionsanlagentechnik, darunter der bereits Ende 2009 vorgestellte KUKA-Roboterarm mit der von Qdesign auf die Anforderungen der Steinbearbeitung abgestimmten Software. Anhand praxisnaher Vorführungen können sich Besucher über die Grabmalfertigung mit dem Roboter informieren, demonstriert wird aber auch, welche komplexen Werkstücke mit dem Roboterarm sonst noch realisiert werden können. Weitere Vorführungen – von der Brückensäge bis zum Bearbeitungszentrum – veranschaulichen, was produktionstechnisch derzeit möglich ist. Neben der Maschinentechnik stellt Weha den Besuchern zahlreiche Hilfsmittel zur Arbeitserleichterung im Kleinen vor, besonders beim Arbeitsschutz und bei der Staub- und Schlammentsorgung. Präsentiert wird auch ein patentiertes Küchenplattentransportgestell, ein System für 45°-Verklebungen bei der Herstellung von Küchenarbeitsplatten, die Weiterentwicklung der Spezialwinde für das Anheben von Grabsteinen

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auf Sockeln, das Arbeitsschutzprogramm UVEX, die Entstaubungsanlage Cleanair mit Punktabsaugung sowie aktuelle Ladekräne. Erhältlich sein werden auch zwei neu aufgelegte Kataloge mit dem Technikprogramm und dem Grabschmuckprogramm; beide Kataloge stehen allen Besuchern zur freien Mitnahme zur Verfügung. Abgerundet wird die Hausmesse an beiden Tagen durch ein umfangreiches Buffet, das Energie für Gespräche mit den anwesenden Kollegen und den Mitarbeitern des Weha-Teams gibt.

Weha GmbH 86343 Königsbrunn Fon (0 82 31) 60 07-1 79 info@weha.com www.weha.com

Die Manufaktur Villa Rocca realisiert Einrichtungskonzepte vom Bad bis zum Büro und entwickelt puristische, zeitlose und elegante Objekte aus Beton: Wohnaccessoires, Pflanzgefäße, Küchenarbeitsplatten, Waschtische, Badewannen und Jacuzzis, WC-Ummantelungen, Bodenbeläge sowie Wand- und Fassadenverkleidungen. Sowohl Einzelanfertigungen für den privaten Bedarf als auch die serielle Fertigung für einen gewerblichen Einsatz sind möglich. Um die Haptik des Betons zu erhalten, verzichten die »Betonmetzen« Christian Egenter und Alexander Knobel vollständig auf die Beimischung von Polymeren als Bindemittel. Sie verwenden

nur zementgebundene Betone, die mit Stabstahl armiert werden. Zur Auswahl stehen Weißoder Grauzement. Auf der Basis von Weißzement wird ein weißer Grundfarbton erzielt, der unter Beimischung von speziellen Pigmenten kalte Grautöne oder klare Farbtöne ergibt. Unter Verwendung von Grauzement erhält man warme Grau- und gedeckte Farbtöne, sodass die Farbpalette vom Pastellton bis hin zum tiefen Vollton reicht. Villa Rocca 79108 Freiburg Fon (07 61) 4 40 48 info@villarocca.de www.villarocca.de

Geradlinig und schlicht wirkt das Bad aus Beton.

Die »villarocca.bigplate« lässt sich u. a. als Raumteiler einsetzen, an dem Sanitärobjekte befestigt werden können.

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