Zeitschrift f체r Naturstein
Natursteinhandel
Trends und Perspektiven
Engineered Stone
Firmen, Farben und Formate
Baustelle
Vierungen an Natursteinobjekten
M채rz 2011 www.s-stein.com
Ideen f체r den Friedhof
Inhalt
Nachrichten
Wie viele Steine braucht ein Mensch? Krise nein, struktureller Wandel ja! Die Naturstein-Welt ist im Umbruch. Eine Geschichte von Brüchen, Blöcken, Platten und Projekten. Fest steht: Um Stein oder Nichtstein geht es in Europa nicht.
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Dass moderne Friedhofskonzepte nicht nur in großen Städten umsetzbar sind, zeigt eine kleine katholische Gemeinde in Bayern. Dort entstand in Zusammenarbeit mit einem Künstler eine moderne Urnengemeinschaftsanlage.
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Brasilien erholt sich Die Stimmung auf der Natursteinmesse in Vitória war optimistisch.
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Innovationspreis STONE+MORE Im Rahmen der Stone+tec 2011 wird ein neuer Preis vergeben.
Gut zu wissen 10
Angesprochen Traumberuf Handwerker?
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Lehrjahre Judith Hartung im 2. Lehrjahr
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Steinmensch Metz und Musiker
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Mobil Unterwegs in Koblenz
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Sehen lernen Die bürgerliche barocke Baukunst
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Vor Ort Steine für die ganze Welt
Baustelle
Was ist schöner als Stein? Quarzwerkstein. So zumindest sehen es die Hersteller von Engineered Stone, der sich in stets makelloser Optik und immer wieder neuen Designs auf dem Natursteinmarkt präsentiert. Eine Übersicht.
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Vom CityCenter zur Rathaus Galerie Bei laufendem Betrieb wurde der Boden eines Essener Einkaufszentrums erneuert.
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Vierungen an Natursteinobjekten Beim Einsatz von Vierungen kommt es auf die richtige Montage an.
58 Sind Baudenkmäler stark beschädigt, müssen häufig Vierungen eingesetzt werden. Hier ist meist nicht die bildhauerische, handwerkliche Arbeit das Problem, sondern die richtige Montage.
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Titel: Die Urnengemeinschaftsanlage »Auge Gottes« von Erwin Otte steht auf dem Waldfriedhof in Krummennaab. Details ab Seite 32
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Natursteinhandel 24
Handel im Wandel Wie Händler auf den Umbruch reagieren.
Ideen für den Friedhof 32
»Das Auge Gottes« Eine moderne Urnengemeinschaftsanlage
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In Sachen Friedhofskultur Initiatoren und ihr Engagement für den Friedhof
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Gemeinsam Klinken putzen Zusammen erfolgreich: Gärtner und Steinmetz
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Quarzwerkstein 42
Naturstein »von der Stange« Engineered Stone: Firmen, Farben und Formate
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Das System ist entscheidend Engineered Stone reinigen und pflegen
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Seitenblicke Die Butter vom Brot
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Handel
Handel im Wandel Wie viele Steine braucht ein Mensch? Krise nein, struktureller Wandel ja! Die Naturstein-Welt ist im Umbruch. Eine Geschichte von Brüchen, Blöcken, Platten und Projekten. Fest steht: Um Stein oder Nichtstein geht es in Europa nicht. Von Willy Hafner
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BRÜCHE
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waren und sind hier ein Thema; trotz oder gerade wegen der neuen Märkte im Fernen und im Nahen Osten. Deutschland ist hier noch immer eine ernst zu nehmende Größe.
Steine – nichts als Steine
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ielleicht hat alles hier angefangen: Carrara im Winter 2011! Naturstein pur – bekannte Steine, unbekannte Steine, noch kaum bekannte Steine und jene Steine, die bald jeder kennen soll. Carrara bleibt, was Carrara immer war – der »Mittelpunkt der Welt der Steine«. Wir treffen Fabio. Deutschland ist für Fabio kein Thema; eigentlich. Aber! Natürlich ist Deutschland für Fabio ein Thema. Deutschland und seine »kleine Welt der Steine«, das ist auch heute in Carrara vielen »Responsabile« nicht nur einen Nebensatz wert. Der Markt in Deutschland, seine Struktur und seine Eigenheiten
Wir stehen mit Fabio in einem Büro mit einem grandiosen Blick auf einen zigtausend Quadratmeter großen Lagerplatz. Vor uns die berühmten »Blocci«; Blöcke aus Naturstein. Blöcke, nichts als Blöcke, dahinter die berühmten weißen Marmorberge der Apuanischen Alpen. Im Hafen von Carrara liegen heute noch immer Natursteinblöcke aus aller Welt, Steine in allen Farben, Steine für jeden Geldbeutel; ganz normale Steine und ganz besondere Steine; Granite, Marmore, Kalksteine und ganz andere Steine. Die Natursteinmärkte haben sich in den vergangenen Jahren verschoben, sagt er. Noch nie wurde weltweit so viel Naturstein gebraucht wie heute. Doch: Noch nie wurden weltweit auch so viele Produkte aus Naturstein produziert wie heute. Der Markt ist grö-
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Handel
» Es gab in den vergangenen Jahren
viele Einflüsse, die zu einer positiven Entwicklung des Handels beigetragen haben. Küchenarbeitsplatten sind aus unserem Sortiment nicht wegzudenken.
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Michael Risse
Michael Risse, Geschäftsführer Risse Naturstein, Anröchte, www.naturstein-risse.de
ßer und damit auch schwieriger geworden. Naturstein wird seit einigen Jahren in aller Welt gewonnen und dort auch weiterverarbeitet. Eine Entwicklung, die für die klassischen »Steinregionen« – vor allem in Italien – nicht ohne Folgen bleiben kann. Die Steine kommen, wenn man so will, den Verbrauchern in Europa und dem
Rest der Welt immer näher. Ein Problem in Carrara, ein Problem in Verona, ein Problem für ganz Italien. Hier beginnt die eigentliche Geschichte: Es war in den 70-Jahren des vergangenen Jahrhunderts! Wann und wo, das weiß kein Mensch. Den konkreten Ort kennt niemand. Es war sicher in Europa, wahrscheinlich
irgendwo in Italien. Es war die »Revolution der Steine« in Europa. Das Ergebnis ist noch heute spürbar. Nur ein Stein reicht nicht, hieß damals die Devise. Nur wer in immer neue Steine investiert, immer neue Steine zu den Verbrauchern bringt, hat Chancen am internationalen Markt. Die Zeit, in der ein Stein für ein ganzes Leben reichte,
Friedhof
In Sachen Friedhofskultur Viele Steinmetzen im deutschsprachigen Raum setzen sich für die Friedhofskultur in ihren Gemeinden ein. STEIN stellt Menschen vor, die für den Friedhof aktiv geworden sind. Von Michael Senn Skizze aus den Bewerbungsunterlagen von Joachim Keil und seinen Partnern für den Friedhof Worms Hochheimerhöhe
Joachim Keil Warum haben Sie sich für den Friedhof eingesetzt? Im Rahmen einer öffentlichen bundesweiten Ausschreibung wurde von der Stadt Worms die Umsetzung mehrerer »zeitgemäßer Bestattungskonzepte«, z.B. Urnenwände, privat betriebenes Krematorium, Urnenthemenhalle, geplant, bei der auch Alternativkonzepte zugelassen waren. Die Planung sah eine Umsetzung auf dem Hauptfriedhof sowie fünf weiteren Vorortfriedhöfen vor. Die massiven Auswirkungen für den historischen Hauptfriedhof sowie alle an den Friedhöfen tätigen Gewerke waren existenzbedrohend. Wie sind Sie vorgegangen? Die Bildung eines Netzwerkes war notwendig, um ein Projekt dieser Größenordnung zu beeinflussen oder zu ändern. Wir haben mit nahezu allen Steinmetzen, Friedhofsgärtnern, Bestattern, aber auch am Friedhof interessierten Privatpersonen gesprochen. Die daraus entstandene Gemeinschaft hat dann die Problematik analysiert und Alternativen entwickelt. Wir haben uns den Kernproblemen des jeweiligen Friedhofes angenommen, meist war der schlechte Zustand der
Grabstätten, aber auch die massiven Leerstände ein Ansatzpunkt für Verbesserungen. Wie sieht Ihr Konzept für den Friedhof aus? Wir gehen gezielt in die Grableerstände. Hier entwickeln wir gemeinsam mit den Gärtnern kleine Individualaber auch Gemeinschaftsgrabstätten, die über die Laufzeit gepflegt werden, ohne Kosten für die Verwaltung zu verursachen. Was konnten Sie erreichen? Wie ist die Resonanz? Das von der Verwaltung gewollte Konzept, das z.B. Urnenwände mit 1 000 Plätzen sowie ein auf dem Friedhof privat betriebenes Krematorium umfasste, wurde nicht umgesetzt. Die gesamte Entwicklung zieht sich bereits über mehrere Jahre. In der Zeit haben wir es mit veränderten politischen Mehrheiten und neuen Zusammensetzungen der Friedhofsausschüsse zu tun. Wir sind jedoch gut aufgestellt und haben eine gute Kommunikation mit der Lokalpolitik. So können wir Veränderungen im Vorfeld erkennen. Was würden Sie Kollegen raten? Möglichst die Entwicklung im Vorfeld erkennen und Netzwerke bilden, al-
lein ist eine Umsetzung schwer möglich. Ein guter Kontakt zur Lokalpolitik und persönliche Kontakte halte ich für notwendig, überzeugen kann man hier mit sachlichen und emotionalen Argumenten. Der beste Zeitpunkt ist immer vor Kommunalwahlen, da sich die Parteien ein eigenes Profil schaffen müssen. Und Referenzen schaffen, Präsentationen erarbeiten, Musterfelder als Beispiel für eine nachhaltige Entwicklung vorweisen, kostenfreie Beratung und Planungen offerieren. Das schafft Vertrauen und zeigt Kompetenz bei den Entscheidungsträgern.
Joachim Keil ist Steinbildhauermeister, staatlich geprüfter Bautechniker und Industriekaufmann. Das Natursteinwerk Keil besteht seit 50 Jahren und beschäftigt über 30 Mitarbeiter. www.keil-grabmale.de
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Friedhof
Franziska Franke-Fichtner ist 30 Jahre alt und Wirtschaftsfachwirtin und Betriebswirtin. Die Franke Naturstein GmbH besteht seit 135 Jahren und beschäftigt 15 Mitarbeiter. www.frankenaturstein.de
Franziska Franke-Fichtner Warum haben Sie sich für den Friedhof eingesetzt? Viele bekannte Verwaltungen, die mit uns seit Jahrzehnten gut zusammenarbeiten, sind mit Werbungsanschreiben von Urnenwandherstellern überschwemmt worden. So wurde dem Fachpersonal für den Friedhof suggeriert, dass man auf die kommende Nachfrage nach pflegeleichten Grabstellen unbedingt reagieren müsste. Aufgrund unserer bisherigen guten Zusammenarbeit meldeten sich die kirchlichen und kommunalen Verwaltungen und wollten wissen, was ich von der Idee und von der Umsetzung halte. Ich war gezwungen, darauf zu reagieren und zu beraten. Unvorbereitet wie ich war, musste ich mich aber erst informieren und Argumente sammeln, mich in die Thematik einarbeiten. Ich habe mich gefragt, warum wir Steinmetzen zusammen mit den Naturstein-Verbänden und Innungen die Gemeinden nicht so umfassend und gut infomiert haben, wie es die Urnenwandhersteller getan haben.
Wie sieht Ihr Konzept für den Friedhof aus? Das ist zum einen ein eigener Internetauftritt, der auf Gemeinden und Endverbraucher zugeschnitten ist und ehrliche Informationen in Bezug auf Urnenwände, Friedwald, anonyme Bestattungen usw. bereitstellt. Zudem habe ich ein Anschreiben an ca. 120 Friedhöfe und Gemeinden mit der Broschüre »Erfolgreiche Friedhöfe, die gut tun« verschickt. Dann gab es auch eine Infoveranstaltung bei uns in einem Gasthaus, zu der 100 Verwalter gekommen sind! Zusammen mit einem Landschaftsarchitekten habe ich zudem ein Anschreiben mit Informationen über unser Konzept Friedhofsentwürfe für Urnengräber in Gemeinschaftskreisen, Reihen usw. entworfen und ein Ausstellungsgelände »Bedarfsorientierte Grabstättenkonzepte« in Wasserburg eingerichtet, dorthin alle Verwaltungen eingeladen und Führungen durch das Gelände gegeben.
Von Franziska Franke-Fichtner gestaltete und realisierte pflegeleichte Grabstätten auf dem Friedhof in Waldkraiburg. Die Pflege übernimmt die Stadtgärtnerei
Was konnten Sie erreichen? Wie ist die Resonanz? Das Wichtigste sind zwei umgesetzte Mustergrabfelder. Eines auf dem Friedhof in Schönau (ca. 15 Bestattungen pro Jahr) und eines in Waldkraiburg (ca. 300 Bestattungen pro Jahr). In fünf weiteren Gemeinden sind Anlagen in Planung, die Umsetzung erfolgt zum großen Teil in diesem Jahr. Was würden Sie Kollegen raten? Einen Besuch des Seminars, das von Strassacker und dem Bundesinnungsverband angeboten wird, um das »Handwerkszeug« für Überzeugungsarbeit in den Gemeinden zu lernen. Viele Friedhofsverwaltungen bauen Urnenwände, da viel Werbung zugeschickt wird. Eine Urnenwand ist aber meist unrentabel und bringt mehr Kosten als Einnahmen. Die meisten Friedhofsverwaltungen kennen schlichtweg keine andere Möglichkeit, Urnen zu bestatten als in einem Familien-/Einzelgrab oder einer Urnenwand. Die Nachfrage nach pflegeleichten kleinen Urnengräbern besteht also. Aber kein Steinmetz verschickt Werbung für ein Mustergrabfeld. Wir Steinmetzen sind im Zugzwang.
Wie sind Sie vorgegangen? Ich habe die Ausbildung zur Fachberaterin im Bereich Friedhof gemacht, die vom Bundesinnungsverband und der Kunstgießerei Strassacker angeboten wird.
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Quarzwerkstein
»Naturstein« von der Stange Was ist schöner als Stein? Quarzwerkstein. So zumindest sehen es die Hersteller von Engineered Stone, der sich in stets makelloser Optik und immer wieder neuen Designs auf dem Natursteinmarkt präsentiert. Eine Übersicht. Von Anne-Marie Ring
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ie heißen Silestone, Caesarstone, Okite, Quarella oder Zodiaq, und so fantasievoll wie die Namen sind die Möglichkeiten, die Quarzwerkstein in der Objekt-Architektur und im exklusiven Innenausbau eröffnet. Das unter dem Oberbegriff »Engineered Stone« gehandelte Material ist nicht mehr ausschließlich in den klassischen Einsatzfeldern Küche und Bad als Becken, Spüle oder Platte zu finden – inzwischen fertigen findige Handwerker auch Möbel, Bodenbeläge und Fassadenverkleidungen aus den robusten und formstabilen Platten. Quarz als Hauptbestandteil (deutlich über 90 Prozent) mit Einstreuungen edler Materialien wie Amethyst, Lapislazuli, Jade, Jaspis, Feueropal oder Rosenquarz verleihen den Platten eine einzigartige Tiefenwirkung und ihre unnachahmliche Ausstrahlung. Durch Beimischung von Murano-Glas, Perlmutt, Silizium oder Spiegelbruch entstehen unkonventionelle Effekt-Steine in trendiger Optik. Quarzwerksteine sind die ideale Ergänzung zur traditionellen Natursteinplatte und bieten dem Handwerk ein Potenzial zur Erweiterung seiner Angebotspalette. Wer nur hin und wieder mit Quarzwerkstein zu tun hat, kann sich die Werkstücke von spezialisierten Betrieben zuliefern lassen. Grundsätzlich kann Engineered Stone jedoch mit den gleichen Werkzeugen bearbeitet werden wie Marmor oder andere Natursteine auch. Die Platten
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lassen sich maschinell verarbeiten und sandstrahlen. Auch die Gestaltung mit Inlays und unterschiedlichen Kantenprofilen ist möglich. Dem kreativen Steinmetzen eröffnen Quarzwerksteine ein weites Gestaltungspotenzial und die Tür zu Kunden, denen Naturstein zu »konventionell« ist.
Badezimmer mit maßgefertigten SilestoneFliesen: weiße Wandund Bodenfließen aus Silestone Blanco Zeus Extreme, dunkle Wandfliesen aus Negro Tao
Integrierter Hygieneschutz Die spanische Cosentino S.A. zählt weltweit zu den Marktführern für die Herstellung und den Vertrieb von Quarzwerkstein, der unter der Marke »Silestone« angeboten wird. Silestone ist in über 60 auf aktuelle Wohntrends abgestimmten Far-
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Quarzwerkstein
Wandfliesen und maßgefertigte Sitzbank aus Silestone Negro Tao und Bodenfliesen aus Silestone Zeus Extreme
Wandfliesen Silestone Gedatsu kombiniert mit weißen Bodenfliesen aus Silestone Blanco Zeus Extreme
ben und drei verschiedenen Oberflächenfinishes erhältlich; unter anderem in sehr dünnen Platten von nur zwölf Millimetern. Das Material zeichnet sich insbesondere durch eine hohe Biegefestigkeit aus. Da man sich bei Cosentino ursprünglich auf die Herstellung von Küchenarbeitsplatten spezialisiert hatte, – in Spanien ist jede vierte Küche mit einer Silestone-Arbeitsplatte ausgestattet – sind die Ansprüche an eine einwandfreie Hygiene besonders hoch. Durch ein neues, exklusiv für das Produkt entwickeltes Verfahren besitzt Silestone die Fähigkeit, das Wachstum von Bakterien zu hemmen. Was sich in der Küche bewährt hat, kommt nun dem Bad zugute: Im Frühjahr 2011 wird Silestone auch in Deutschland und Österreich mit einer neuen Badezimmerlinie erfahrenen Steinmetzen eine interessante Alternative für die Umsetzung individueller Badkonzepte aus einem Guss bieten: Module wie einbaufertige Waschtische, Duschwanne, Fliesen oder Möbelstücke und sogar Heizungsverkleidungen werden aus dem gleichen Material gefertigt – und zwar maßgeschneidert, da jedes beliebige Format hergestellt werden kann. Die Waschbecken und -tische »Sim-
Wandfliesen Magenta Energy und weiße Bodenfliesen Blanco Zeus Extreme
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Vierungen an Natursteinobjekten Sind Baudenkmäler stark beschädigt, müssen häufig Vierungen eingesetzt werden. Hier ist meist nicht die bildhauerische, handwerkliche Arbeit das Problem, sondern die richtige Montage. Von Boris Frohberg
Fassade des Neuen Palais in Potsdam mit farblich unterschiedlichen Natursteinvierungen der Sandsteinbereiche
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ie Schädigung von Natursteinen ist vom Steinmaterial, dessen Herkunft und dem Ort seiner Verwendung abhängig. Die konservatorische und restauratorische Bearbeitung richtet sich nach der Form und dem Grad der Schädigung. Die Übergänge von handwerklicher und restauratorischer Bearbeitung sind fließend. Es bietet sich die Ergänzung auf bildhauerischem Wege (Vierung oder Inkrustationsvierung) oder die plastische Ergänzung durch geeignete Kittmassen an.
Die Ergänzung, Vervollständigung, Wiedergutmachung ist als Phänomen der menschlichen Existenz zu betrachten: der Wille, erfolgte Beschädigungen ungeschehen zu machen. Die Beweggründe und die Wege sind sehr unterschiedlich. Das Ziel, das erreicht werden soll, ist aber grundsätzlich miteinander vergleichbar; die Wiederherstellung des ursprünglichen, gewohnten oder gewollten Erscheinungsbildes. In der Vergangenheit hat sich die steinmetzmäßige Bearbeitung be-
Kath. Hofkirche zu Dresden, handwerklich sehr gut angepasste Oberfläche der Vierung mit störender Fugenbreite
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währt und steht auch heute noch bei der Reparatur von bewitterten Bereichen im Vordergrund. Hierfür sprechen die gute Haltbarkeit und das entsprechende Verhalten bei Alterung und Verwitterung. Die Vierung sollte sich weitgehend an die originale Oberfläche annähern, aber was ist, wenn das originale Steinmaterial heute nicht mehr beschaffbar ist? Dann beginnt die Suche nach einem adäquaten Material oder einer anderen Methode. Ist es besser, stark beschädigte Steinbauteile zu festigen, zu dübeln, zu kleben und anschließend alle Brüche und Fehlstellen zu kitten oder durch Vierungen zu ergänzen, um sie dann neu zu fassen, oder ist es besser, eine Kopie zu erstellen? Diese Frage ist in Zusammenarbeit mit den Denkmalpflegern und Architekten zu erörtern. Kommt die bildhauerische, handwerkliche Bearbeitung zum Einsatz, sind Vierungen einzusetzen, aber
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Baustelle
Andeer Granit
San Bernardino Silber
Poschiavo Serpentinit
Fassade des Neuen Palais in Potsdam mit Vierungen der Sandsteinbereiche
wie? Die Qualität der Ausführung ist im wahren Sinn auch eine Kunst der Fuge. Die Steinergänzung wird nach der Oberflächenbearbeitung und -wirkung und ihrer Verarbeitung beurteilt. Die beste bildhauerische Arbeit kann durch eine mangelhafte Montage deklassiert werden. Wir sprechen gern von sogenannten Messerfugen, das heißt Fugenbreiten von einem bis maximal zwei Millimetern.
Das richtige Bindemittel Bei der Verklebung einer würfelförmigen Vierung ist dieses Maß erreichbar, wenn eine Abarbeitung oder Ausarbeitung am Originalgestein möglich
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ist. Bei der Verkittung von Bruchflanken bzw. bei der Anarbeitung an den Bruchstellen ist die Qualität der plastischen Ergänzung entscheidend. Die Farbigkeit und Struktur der Kittmaterialien und ihre Verarbeitung sind dabei ausschlaggebend. Hier wird nach der Art des Materials und des Bindemittels unterschieden. Es gibt hierfür anorganische Bindemittel, zu denen die mineralischen Massen gehören, und organische Bindemittel, zu denen zum Beispiel die mit Acrylatdispersion gebundenen Massen zählen. Eine unsaubere Verklebung, bei der eventuell Epoxidharzkleber ausgetreten ist und nicht rechtzeitig beseitigt wurde, oder eine unsaubere Verfu-
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