STEIN
S 05 | 2013 stein-magazin.de
Zeitschrift für Naturstein
die dritte Dimension
Erfolg mit Oberflächen
Schweizer Qualitäten
Steine aus dem Tessin sind ein Vorbild für Europa. Seite 08
Inschriften vergolden
So halten Vergoldungen im Außenbereich. Seite 24
So geht Werbung
Erfolgreich Werben So kommt Ihre Werbung beim Kunden an. Seite 38
Inhalt
Wir lieben Wasser!
So geht Werbung
Weil wir es in die richtigen Bahnen lenken.
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Steine prägen den Schweizer Kanton Tessin. Sie sind auch ökonomisch von Bedeutung, denn der Abbau und die Verarbeitung sind ein wichtiger Wirtschaftszweig.
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Steinmetzen entdecken die Oberfläche: Wellen, Rauten und a ndere Muster setzen Akzente im Innenausbau. Innovativen Steinmetzen öffnen sich dadurch lukrative Märkte.
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Werbung hat Erfolg, wenn sie gut gemacht ist. Das Prinzip: so konkret wie möglich, geknüpft an Aktionen und immer im Dialog mit dem Kunden.
Die Anforderungen an Inhaber von Handwerksbetrieben sind hoch. Ständiger Termindruck und Preiskampf können einen Burn-out begünstigen. Wie Sie dem vorbeugen können.
Schöne Welt der Steine 08
Chancen Nutzen
Schweizer Qualitäten Der Abbau und die Verarbeitung der heimischen Steine prägen das Tessin.
Steine bearbeiten
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Romanisches Weltkulturerbe Der Kreuzgang der Basilika St. Michael in Hildesheim wurde restauriert.
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Neues Gold, neuer Glanz So halten Vergoldungen im Außenbereich Wind und Wetter stand.
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Erschöpft und ausgebrannt Die Anforderungen an Betriebsinhaber steigen: Wie Sie einen Burn-out vermeiden können.
panorama 54
Menschen, Termine, Produkte und mehr
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Seitenblicke … Flora und Plastik
Rubriken
30 Aufbruch in die dritte Dimension Innovative Oberflächen sind gefragt: ein neuer Markt für kreative Steinmetzen.
03 Betreff 67 Impressum 82 Vorschau/Fotonachweis
Kunden gewinnen 38
So geht Werbung Wie Sie Werbemittel so konzipieren, dass sie beim Kunden ankommen.
AquaDrain® SD ist eine einzigartige, einteilige kapillarpassive Stufendrainage, die Außentreppen aus Keramik oder Natur-/Betonwerkstein vor Frostschäden und Ausblühungen schützt. Entwickelt vom Erfinder der kapillarpassiven Drainagematte und – wie alle GUTJAHR Entwässerungslösungen – umfangreich durch unabhängige Institute geprüft. Als Spezialist für sichere Komplettsysteme bietet GUTJAHR neben Drainagen auch passende Drainroste, Randprofile und Rinnen, Abdichtungen, Mörtelsysteme sowie Lösungen für den Innenbereich und für Fassaden.
S05 | 2013
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gutjahr.com
Schöne Welt der Steine
Schweizer Qualitäten
Schöne Welt der SteinE
Steine aus dem Valle di Maggia Steine prägen den Schweizer Kanton Tessin. Sie sind ökonomisch von Bedeutung. Der Abbau und die Verar beitung sind ein wichtiger Wirtschafts zweig. Sie prägen die Landschaft und sind Zeitdokumente. Heute sind die Schweizer Steine und die Menschen, die mit ihnen arbeiten und leben, ein Beispiel, wie Steine aus Europa eine Zukunft haben. Von Willy Hafner
Ganz hinten im Valle di Maggia: eine Wand eines Marmorbruchs. Seit über 70 Jahren wird in Piene di Peccia Marmor abgebaut.
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Steine bearbeiten
neues gold, Neuer glanz 1
Ausarbeiten mit dem Schrifteisen
Die zu ergänzende Inschrift wird mit der Diamantspitze eingeritzt und anschließend mit dem Schrifteisen herausgearbeitet.
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Steine bearbeiten
Inschriften vergolden Bei einem Grabstein aus Lausitzer Granit erfolgte eine Nachvergoldung. Deren Beständigkeit im Außenbereich hängt vom anstrichtechnischen Aufbau und von der Bewitterung ab.
Auftragen des Mixtion
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Wenn die Grundierung vollständig durchgetrocknet ist, kann das – in diesem Fall pigmentierte – Mixtion aufgetragen werden.
Von Anne-Marie Ring
Auflegen des Transfergolds
Das Blattgold – in diesem Fall wurde Transfergold verwendet – wird flächig angeschossen.
Steinplus Verwendete Produkte Grundierung: Holland Pox 2000 Transparent, Trocknungszeit 30–50 Minuten Anlegöl: Mixtion Fix Goldgrund 10–25 Minuten, gelb Rotmarder-Schriftpinsel Nr. 2 Transfergold: Rosenobel Doppelgold, 3/4 Karat, 80 x 80 mm, erhältlich in Büchern à 300 Blatt Alle Produkte sind erhältlich über Holland Steinmetz Einkauf, Augsburg.
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ie Inschrift auf einem Grabstein aus Lausitzer Granit hatte nach vielen Jahren der Bewitterung kaum von ihrem Glanz verloren. Der Grund für die nun vorgenommene Nachvergoldung lag in einer weiteren Beisetzung im Familiengrab, für die der Stein demontiert und im Atelier aufgebaut wurde, sodass die Arbeit wäh rend der Wintermonate ausgeführt werden konnte. Wer als Steinmetz über Genera tionen hinweg einen nahe gelegenen Fried hof betreut, wird dann unter Umständen
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das Werk seiner Vorfahren fortführen, wie es in diesem Fall gewesen ist. Die neue Inschrift wurde manuell unter Zuhilfenahme einer Wasserwaage mit anliegendem Lineal und einer Wachskreide aufgezeichnet. So lassen sich die Linien der vorhandenen In schrift aufnehmen und die neuen Zei chen innerhalb des gegebenen Raums vermitteln. Um ein ausgewogenes Er scheinungsbild zu erhalten, sollten Ge burtsstern, Sterbekreuz und Datums
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angaben präzise untereinander zu ste hen kommen. Anschließend wird die Inschrift mit einer Diamantspitze in den Stein geritzt und mit einem schmalen Schrifteisen herausgearbeitet 1 . Eine Inschrift sollte immer farbig ge tönt werden, damit sie auch bei Nässe sichtbar ist. In diesem Fall kam jedoch nur die Veredelung mit Echtgold infrage, da sie bereits vorgegeben war. Echtgold wird vom Steinmetzen in den gängigen Farbtönen Zitronengold, Gelbgold und
Rotgold verwendet, doch bei einer Nachvergoldung lassen sich feine Un terschiede in den Farbnuancen oftmals nicht ganz ausschließen. Wenn die vor handene Inschrift sehr alt ist und schon einmal nachvergoldet wurde, wird diese auch glatter erscheinen, da die Spuren der Gravur mit jedem neuerlichen Gold auftrag weiter überdeckt werden. Die Beständigkeit der handwerklich angebrachten Vergoldung hängt vom anstrichtechnischen Aufbau ab. Der
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chancen nutzen
chancen nutzen
psychische Erkrankungen im Handwerk nehmen zu in Prozent aller Erkrankten der IKK-Versicherten
7,6%
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2011
Quelle: IKK Classic 2012
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Seit dem Jahr 2000 ist der Anteil psychischer Erkrankungen im Handwerk kontinuierlich bis auf 7,6 Prozent in 2011 gestiegen.
Erschöpft & ausgebrannt
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er lange, hell gestrichene Flur ist versehen mit verschiedenen Bildern ehemaliger Patienten. Er führt in einen Aufenthaltsbereich. Hier stehen zwei Sofas, daneben Regale mit Büchern und Gesellschaftsspielen. Auf dem Balkon sitzen zwei Männer um die vierzig. Sie trinken Kaffee, unterhalten sich und lachen. Auf den ersten Blick würde keiner vermuten, dass hier Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen behandelt werden. »In der Klinik bin ich phasenweise durch die Hölle gegangen, habe aber auch wieder gelernt, was es heißt zu fühlen, zu lachen und am Leben teilzuhaben«, erzählt Frank P. Er war hier selbst zwölf Wochen in stationärer Behandlung. Seine Diagnose: eine schwere depressive Episode mit Ausgebranntsein (Burn-out). Heute kommt er noch regelmäßig zur Nachsorge in die Ambulanz der Klinik und nimmt an Gruppentherapien teil. »Wenn ich an die letzten Jahre zurückdenke, habe ich nur noch funktioniert. Ich kann gar nicht mehr sagen, was ich gefühlt habe und ob ich überhaupt noch etwas fühlen konnte.« Frank P. schildert die Erinnerungen an die Zeit seines Burn-outs mit ruhiger Stimme. Er wirkt nachdenklich, die Hände auf dem Tisch verschränkt lässt er seinen Blick durch den Raum schweifen. »Meine Arbeit hat mich regelrecht aufgefressen. Ich war wie ein Hamster im Rad, der gerannt und gerannt ist, ohne nach rechts oder links zu schauen.«
Burn-out vorbeugen Die Anforderungen an Inhaber von Handwerksbetrieben sind hoch. Ständiger Termindruck, Preiskampf und die Herausforderung, Unternehmer und Handwerker in einem zu sein, können einen Burn-out begünstigen. Wie Sie Warnzeichen erkennen und ein Ausbrennen vermeiden können. Aline Müller hat Kulturjournalismus und Philosophie studiert und arbeitet als freie Journalistin in Köln.
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Eine Geschichte von vielen
Von Aline Müller
Rückblick: Der 47-jährige Handwerksmeister aus einem kleinen Dorf bei Köln macht sich 1997 mit seinem Betrieb selbstständig. Er hat von Beginn an genügend Aufträge und verdient, wie er selbst sagt, »ausreichend«. Das Betriebsklima ist gut, die Mitarbeiter sind motiviert, und er stürzt sich begeistert in die neue Aufgabe. »Mir war es wichtig, dass meine Kunden zufrieden sind. Ob ich dafür am Wochenende oder bis in die späten Abendstunden gearbeitet habe, war mir egal, es hat mir Spaß gemacht.« Frank P. macht sich einen guten Namen, bekommt große Aufträge und stellt neue Mitarbeiter ein. Eigentlich könnte seine Geschichte hier enden.
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