Stein 05 2014

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STEIN

S 05 | 2014 stein-magazin.de

Zeitschrift für Naturstein

Marmor aus Italien

Der Stein von Candoglia Für Härtefälle

Spröde und harte Werkstoffe verarbeiten Seite 20

Billig war gestern

Preise gut ­verhandeln – so punkten Sie Seite 40

Die Metzen von morgen Engagierte Auszubildende finden Seite 48


Inhalt

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Eingebettet in einen Park erinnert in Manhattan ein Denkmal aus Granitblöcken an Franklin Delano Roosevelt und seine berühmte Rede über die vier Freiheiten.

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Spröde Werkstoffe sind ein wichtiger Bestandteil im Produktemix der Natursteinverarbeiter. Die Verarbeitung solcher Platten stellt hohe Anforderungen an Werkzeuge und Maschinen.

Die richtigen Preise zu kalkulieren und durchzusetzen, ist Arbeit – manchmal so hart wie jene am Stein. Seien Sie vorbereitet, wenn es an die Preisverhandlung geht.

Schöne Welt der Steine

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Im Handwerk sinkt die Zahl der Auszubildenden. Azubi-Speed-Dating und andere Maßnahmen sollen der demografischen Entwicklung und einem Imagedefizit entgegenwirken.

Wir lieben schräge Sachen! Weil man damit Barrieren überwindet.

Kunden gewinnen

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Heiliger Marmor Candogliamarmor aus Italien kam vor allem für den Mailänder Dom zum Einsatz – aber nicht nur.

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Der Park der vier Freiheiten In New York bilden tonnenschwere Granitblöcke ein Denkmal für Franklin Delano Roosevelt.

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Chancen Nutzen 48

Steine bearbeiten 20

Für Härtefälle Die Verarbeitung von spröden Werkstoffen ist im wahrsten Sinne des Wortes spannend.

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Ansichten einer Fassade Eine aufwendige Unterkonstruktion und Spezialdü- bel sichern Kalkstein an einer Würzburger Fassade.

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Die Türme von Soest Die zwei Türme der Kirche St. Maria zur Wiese in Soest werden rückgebaut und rekonstruiert.

Billig war gestern Wie Sie bei der Preisverhandlung eine gute Figur machen.

Die Metzen von morgen Von Jahr zu Jahr entschließen sich weniger Auszubil- dende für eine Lehre im Handwerk – eine Analyse.

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Menschen, Termine, Produkte und mehr

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Seitenblicke Ich bin HandWER?

Rubriken 03 Betreff 64 Impressum 82 Vorschau/Fotonachweis

AquaDrain® BF-FLEX ist der einzigartige ablängbare Drainrost mit patentierter Rampenfunktion für barrierefreie Türschwellen. Entwickelt vom Erfinder der kapillarpassiven Drainagematte und – wie alle GUTJAHR Entwässerungslösungen – umfangreich durch unabhängige Institute geprüft. Als Spezialist für sichere Komplettsysteme bietet GUTJAHR Drainagen, Drainroste, Randprofile und Rinnen, Abdichtungen, Mörtelsysteme sowie Lösungen für den Innenbereich und für Fassaden.

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gutjahr.com/bf-flex


Schöne Welt der Steine

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Marmor wird in Candoglia unter­ irdisch auf vier verschiedenen Ebenen abgebaut; in einer Tiefe zwischen 80 und 250 Metern.

Heiliger Marmor Marmor aus Italien Der Stein von Candoglia, ein rosafarbener, mit weißen Adern durchsetzter, kristalliner Marmor, wird in einem ­Steinbruch hoch über dem Lago Maggiore gewonnen. Die Geschichte eines heiligen Steins, der insbesondere für den Dom in Mailand verwendet wird. Von Willy Hafner

Der Stein von Candoglia ist ein sehr lebhaft strukturierter, rosafarbener, mit weißen und schwarzen Adern durchsetzter Marmor.

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In den unterirdischen Stollen sind Jahreszahlen in den Stein gemeißelt – eine Chronik der Abbaugeschichte.

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Steine bearbeiten

Für Härtefälle

Die Bearbeitung einer DektonRohplatte soll immer mit dem Besäumen in Längsrichtung beginnen.

Kompakte Werkstoffe verarbeiten Großkeramik und vergleichbare Werkstoffe entwickeln sich zu einem wichtigen Bestandteil im Produktemix der Natursteinverarbeiter. Die Verarbeitung der harten und spröden Platten ist im wahrsten Sinne des Wortes spannend und stellt hohe Anforderungen an Werkzeuge und Maschinen.

Steine bearbeiten

Küchenplatte aus 20-mm-Material: Ausschnitte und Bohrungen fertigt Gröbner mit speziellen DektonWerkzeugen.

Von Richard Watzke

Den Vorsprung ­sichern Rainer Gröbner aus Wieselburg ist auf Küchen spezialisiert und nutzt das Potenzial der ultrakompakten Werkstoffe. Trends muss man mitgestalten. Wer ihnen hinterherrennt, verliert den Anschluss. Rainer Gröbner ist nicht nur Steinmetz, sondern auch Betriebswirt, und so denkt und handelt er. Jedes Produkt und jeder Werkstoff hat einen Produktlebenszyklus. Gröbner will daher an der Markteinführungsphase unmittelbar teilhaben. Das erfordert Risikobereitschaft, erlaubt ihm aber auch, sich als zuverlässiger Anbieter und Verarbeiter am Markt zu positionieren. Wie man heute Küchen produziert und verkauft, davon hat Gröbner eine klare Vorstellung. In seinem Steinmetzbetrieb machen Arbeitsplatten mit 75 Prozent den Löwenanteil der Fertigung aus. Kunden, die sich für einen Werkstoff wie Dekton des Herstellers Cosentino entscheiden,

Nach Tests verschiedener Hersteller schneidet Rainer Gröbner mit einer 400erTrennscheibe von Tyrolit.

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wollen nichts von der Stange, so Gröbners Erfahrung. Hoch sind die Ansprüche an das Design und an die Haptik der Oberfläche; pflegeleicht und robust soll sie sowieso sein. In puncto Hitzebeständigkeit übertrifft Dekton Quarzkomposit bei Weitem. Das liegt am Herstellungsprozess, bei dem die Bestandteile mit 25.000 Tonnen Druck komprimiert und bei rund 1.200 Grad gesintert werden. Gerade diese extremen Bedingungen bringen viele Steinmetzen ins Schwitzen, machen sie doch die Rohplatten hart und spröde. Jeder kleine Fehler beim Zuschnitt kann aus einer Rohplatte teuren Abfall machen. Das hat auch Gröbner festgestellt, als er Ende 2013 in die Bearbeitung des neuen Materials einstieg. 700 Küchen jährlich produziert der

Steinmetzbetrieb; rund 30 Prozent davon sind aus Quarzkomposit. Erfahrung im Umgang mit künstlichen Werkstoffen ist ausreichend vorhanden. Und nun Dekton. An die ersten Schneidversuche denkt Gröbner mit gemischten Gefühlen zurück. Die Sägeblätter waren schneller stumpf als erwartet, die Rohplatten verhielten sich noch sensiber als erwartet. Es folgte ein Herantasten und das Spiel mit Vorschub und Drehzahl. Tests mit Trennscheiben verschiedener Hersteller zeigten: Das Material ist zu bearbeiten, aber nicht mit jedem Werkzeug. Inzwischen ist Gröbner bei Sägeblättern von Tyrolit angekommen. Die bewähren sich auf seiner Drehkopfsäge von Löffler am besten. Alle Bearbeitungsparameter werden akribisch proto- >> S. 23

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chancen nutzen

chancen nutzen

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Die Metzen von morgen

Ob demografischer Wandel oder mangelndes Ansehen des Handwerks: Gute Auszubildende sind schwer zu finden.

Mangel an Auszubildenden Im Handwerk sinkt die Zahl der Auszubildenden. Azubi-Speed-Dating oder junge Menschen aus dem Ausland für handwerkliche ­Berufe begeistern: Diese und andere Maßnahmen sollen der demografischen Entwicklung und dem Imagedefizit des Handwerks entgegenwirken.

Von Bärbel Daiber und Gertrud Halas

Einen neuen Höchststand erreichten die unbesetzten Ausbildungsstellen im Handwerk 2012 mit 33.276 freien Stellen. Im Steinmetzhandwerk sank 2013/14 die Lehrlingszahl laut Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Steinbildhauerhandwerks (bbw) auf knapp 900. Im Vergleich zu 1998, ein Jahrgang mit 2.023 Lehrlingen, bedeutet das einen Rückgang von über der Hälfte. Durchschnittlich waren es seit 1998 jährlich rund 75 Auszubildende weniger. Der demografische Wandel oder der Imageverlust des Handwerks sind unter anderem Ursachen für den Rückgang der Auszubildendenzahlen. Generell bilden auch immer weniger Handwerksbetriebe aus, 2012 war es noch jeder Fünfte. Ein Grund dafür ist der Frust vieler betrieblicher Ausbilder über die mangelhafte Ausbildungsreife der Bewerber. In der Geschäftsstelle des Bundesverbands Deutscher Steinmetze (BIV) häufen sich die Nachfragen nach guten Steinmetzen, Betriebe können ihre freien Stellen nicht besetzen. Diese Häufigkeit der Nachfragen gab es vor zwei Jahren noch nicht. Sind die Betriebe zu anspruchsvoll? Oder sind die Bewerber schlichtweg ungeeignet? Unis und Fachhochschulen sind bei über 50 Prozent der Berufsanfänger die erste Wahl. Die anderen suchen sich Ausbildungsplätze in Industrie und Handwerk. »Neun von zehn Hauptschülern, die eine Ausbildungsstelle bekommen, werden im Handwerk ausgebildet«, weiß Dr. Katarzyna Haverkamp vom Institut für Mittelstand und Handwerk an der Universität Göttingen. Im Bau- und Ausbaugewerbe, unter das das Steinmetzhandwerk in den Statistiken des Zentralverbands des deutschen Handwerks (ZDH) fällt, haben die meisten Azubis – nämlich 17.157 – einen Hauptschulabschluss. 6.653 haben einen Realschulabschluss, 1.458 die Hochschulreife und 48 einen gleichwertigen Abschluss im Ausland erworben. Etwa 1.440 Lehrlinge haben keinen Abschluss, vergleichbar mit der Zahl der Abiturienten. Außerdem gibt es im Steinmetzhandwerk besonders viele Azubis, die zwei bis drei Jahre nach der Ausbildung nicht in ihrem Beruf bleiben, sondern beispielsweise einen aufbauenden Studiengang belegen. Das bbw spricht von 30 bis 40 Prozent der Auszubildenden, die nicht als Hand-

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