STEIN Zeitschrift fĂźr Naturstein
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Stone+tec 2015 Messe mit Mehrwert Mit 16 Seiten Messe-Spezial! Themen, Termine, Trends Seite 44-62
Brennpunkt Messe
Alles zur stone+tec 2015 Chor der Steine
In Israel wurde ein benediktinisches Kloster neu interpretiert.
MaschinenOrchester
Riesige Maschinenparks sind nicht alles – es braucht auch Koordination.
Gute Aussicht
Das Dach der Klosterbastei in Melk wurde saniert.
Schöne Welt der Steine
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ährt man über die Asphaltstraße zum biblischen Ort Kapharnaum, wird einem das neue Kloster kaum auffallen – es ist perfekt in die Landschaft am See Genezareth eingepasst. Der robuste Kalksteinbau liegt direkt am Fuß des Bergs der Seligpreisung, dort, wo Jesus seine berühmte Predigt gehalten und unten am See das Wunder der Brotvermehrung gewirkt hat. Schon lange steht dort eine Kirche, die Gläubigen aus aller Welt zum Gebet dient. Zehntausende von Pilgern machen hier jedes Jahr Station auf ihrer Reise durch das Heilige Land zwischen Nazareth, Bethlehem und den anderen christlichen Stätten in Israel. Eine Herausforderung für die Mönche, die seit vielen Jahren diesen Ansturm bewältigen müssen und für die das alte baufällige Kloster keine angemessene Bleibe mehr war. So beschloss der Deutsche Verein vom Heiligen Land ein neues Kloster zu errichten und beauftragte damit die Trierer Architekten Alois Peitz, Hubertus Hillinger und Susanne Hoffmann-Hillinger. „Das war wirklich nichts Alltägliches“, sagen die Drei unisono. „Ein Kloster für die Menschen des 21. Jahrhunderts zu bauen und
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Auch der Eingangsbereich des Klosters fängt das Licht um den See Genezareth ein.
gleichzeitig in der benediktinischen Tradition zu stehen – das macht man nur einmal im Leben.“ Dabei waren gleich mehrfache Herausforderungen zu bewältigen, die Abt Gregory vor Ort so zusammenfasst: „Ein benediktinischer Bauplan in klassischer Anlehnung an die Südfassade der Kirche, eingefügt in den Verlauf der subtropischen Landschaft mit stabiler Fundamentierung in einem Erdbebengebiet in nachhaltiger Bauweise.“ Nach diesen Vorgaben haben die deutschen Architekten das Kloster gebaut. Zehn Jahre hat es gedauert: vom Masterplan des Geländes am See bis zur Einweihung. Zwölf Mönchszellen sind entstanden, ein Refektorium, Kapitelsaal, Oratorium, Bibliothek, Rekreation, Gästezimmer und Küche – ganz in Anlehnung an den klassischen St. Gallener Klosterplan der Benediktiner aus dem 9. Jahrhundert.
Akzente setzen mit Kalkstein Das Kloster ordnet sich architektonisch der Brotvermehrungskirche unter, die Höhe orientiert sich an ihrem Giebel. Auch die Baustoffe sind die gleichen wie die für die Kirche: Kalkstein aus Nablus, mit Kalk-
Fotos: Amit xxxxxxxxxxxxxxxxxxx Geron xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Bei den Treppenhäusern nutzen die Architekten den Effekt des starken Lichts des Heiligen Lands.
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Blick vom Wirtschaftshof gen Himmel.
splitt angereicherter Beton, Holz und rote, stark reflektierende Tonziegel. „Es sind zwar die gleichen Materialien“, erklärt Susanne Hoffmann-Hillinger, „aber modern bearbeitet – gesägt, geschliffen oder poliert. Damit ändert sich je nachdem der Glanz und die Farbe von Kalkstein und Ziegeln.“ So sind die Steinstelen und Brüstungsblöcke in den Jochen des Kreuzgangs gesägt und geschliffen. Die Fußböden sind mit unterschiedlich großen Platten ausgelegt und an den zurückgesetzten Außenfenstern sind Steinstelen angebracht – orientalische Elemente in dem Gebäude, das sonst eher massiv und beschützend wirkt. Die Oberflächen der Außenwandbekleidung sind fein gespitzt. Und durch kleine Rücksprünge in der Fassade, von nur einem Zentimeter Bänderung, ergeben sich, bedingt durch die Lichtverhältnisse in Israel, starke, kontrastreiche Akzentuierungen. Im Innern des Klosters entstehen durch die Symbiose von Beton und Naturstein außergewöhnliche Effekte: Die Oberflächen der Betonkonsolen und Sichbetondecken sind gestockt. Dadurch kommen die hellen Zuschlagstoffe des Kalksteins zum Vorschein. „Die große Nabelschnur des Klosters ist der offe-
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Schöne Welt der SteinE
Der neue Kreuzgang verbindet die Kirche und das Kloster.
ne Kreuzgang“, beschreibt Hubertus Hillinger den Bau weiter. So ist es in benediktinischen Klöstern üblich und so haben es die Architekten auch hier in Tabgha am Nordwestufer des Sees Genezareth umgesetzt. Der Kreuzgang ist von der Kirche her zugänglich und umschließt die Mönchszellen – als Klausurbereich ist er nur für die Mönche betretbar. Das Refektorium hingegen, der Speisesaal, ist nicht nur für die Mönche, sondern auch für die Gäste da und gibt den Blick über den See in Richtung Golanhöhen frei. In der Hierarchie der einzelnen Klosterräume wird dem Refektorium der dritte Platz nach Kirche und Kapitelsaal zugewiesen, was an das sakrale Geschehen beim Letzten Abendmahl erinnern soll. Die Mönchszellen sind nach Norden ausgerichtet, mit Nasszellen, Einbauschränken und einer kleinen Terrasse.
Kompetente Steinmetze vor Ort „Bauen im Heiligen Land heißt auch, mit anderen Lichtverhältnissen zu bauen“, sagt Hubertus Hillinger. „Es gibt weltweit kaum Orte, die heller sind als
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Steine bearbeiten
Konzert der Maschinen Fräsen und Sägen Wer heute erfolgreich ein Natursteinwerk führen möchte, sollte nicht nur Logistik und Disposition beherrschen. Er muss vor allem den optimalen Maschinenpark besitzen und ihn – wie ein Kapellmeister sein Orchester – perfekt auf den Fertigungsprozess abstimmen. Von Michael Spohr
STEIN stellt folgende Firmen vor: 1. N aturstein-Werk Vorsfelde GmbH, Wolfsburg naturstein-werk-vorsfelde.de 2. Gobbi Natursteine Ges.m.b.H., A-Fussach gobbi.at 3. Natursteinwelten GmbH, Zülpich natursteinwelten.net
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räzision ist alles: Wenn die Diamantsäge auf dem Stein ansetzt, geht es um Millimeter. Sei es beim perfekten Schnitt für die Badgestaltung, im Küchenbau oder bei der Herstellung von Treppen und Fassaden. Hubertus und Joachim Adamczyk kennen sich mit Maßanfertigungen aus Stein aus. Seit 1987 führen sie ein Natursteinwerk im niedersächsischen Vorsfelde. Die Brüder haben vor rund 30 Jahren in dem historisch gewachsenen Ackerbürgerstädtchen, das mittlerweile zu Wolfsburg gehört, einen kleinen Steinmetzbetrieb übernommen. Inzwischen ist daraus die Naturstein-Werk Vorsfelde GmbH mit mehr als 40 Mitarbeitern geworden. Der Wandel vom Handwerks- zum computergesteuerten Produktionsbetrieb ist längst vollzogen. Alle Anlagen im Na-
tursteinwerk Vorsfelde werden durch Naturwerksteinmechaniker über PCs gesteuert.
MODERNISIERUNG DES MASCHINENPARKS Um anspruchsvollste Fräs- und Sägepräzision bei der Herstellung von Küchenarbeitsplatten zu gewährleisten, haben die Adamczyks vor kurzem in neue Maschinen investiert; geholfen hat ihnen unter anderen Andreas Lohse, Abteilungsleiter Investitons- güter bei Weha. In einer der beiden Fertigungshallen sorgt jetzt eine Donatoni-Echo-Drehkopfsäge mit automatischem Plattendurchlauf und fotografischer Erfassung des Rohmaterials für den Zuschnitt aller gewünschten Formate. In der an-
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Steine bearbeiten
Präzision aus dem Hause Adamczyk: Zusammen mit seinem Bruder Joachim hat Hubertus Adamczyk das Naturstein-Werk Vorsfelde aufgebaut, hier bei der Präsentation einer Falzfräsung für ein flächenbündiges Kochfeld auf einem von zwei CNC-Bearbeitungszentren Intermac Master 33.
Donatoni-Echo-Drehkopfsäge
GMM-Litox-Drehkopfsäge
Von Hubertus Adamczyk zusammen mit Weha für den Betrieb optimiert: Donatoni-Echo-Drehkopfsäge mit Vereinzelung der Werkstücke.
GMM-Litox-Drehkopfsäge: 5-Achs-CNC-Säge von J. König.
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Kunden gewinnen
Auf einer Messe treffen Angebot und Nachfrage intensiv aufeinander. Jetzt gilt es, die richtigen Kunden an den Stand zu bringen und dort für die eigenen Produkte zu interessieren.
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irgendwo anders treffen Angebot und Nachfrage so eng aufeinander wie bei einer Messe. Messeauftritte – ob bei der Gewerbeschau vor Ort oder auf einer regionalen Bau-, Heimund Handwerkmesse – fördern die Bekanntheit, sorgen für ein gutes Image und dienen der Kundenpflege. Auf regiona- len Fach- und Verbraucherausstellungen treffen sich jährlich an die 50.000 Aussteller sowie fünf bis sechs Millionen Besucher. Doch die Teilnahme kostet Geld und auch der zeitliche Aufwand ist immens. Deshalb reichen Image und Bekanntheit, besonders für kleinere Betriebe, als Messe- und Eventziel alleine nicht aus. Ein Stand auf einer Messe oder eine Hausmesse sollte immer auch der Neukundengewinnung dienen. Das Motto: Kontakte knüpfen und Aufträge anbahnen.
Genau damit tun sich viele Aussteller aber schwer. Oft werden viel zu wenig qualifizierte Gespräche geführt oder diese verlaufen im Sand. Ebenso wichtig ist die Nachbereitung der gewonnenen Kontakte, die im alltäglichen Stress nicht liegen bleiben sollte.
Plötzlich FuSSgängerzone Wenn auf einer Messe etliche Kunden am Stand vorbeischlendern, dann ist das so, als hätte man seinen Betrieb plötzlich in eine belebte Fußgängerzone verlegt. Wer möchte, dass der Stand besucht wird und die richtigen Kunden sich dort länger als für ein „Danke, ich möchte mich bloß umschauen“ aufhalten, muss dafür etwas tun. Deshalb benötigen Sie für jeden Messeauftritt und jedes Kundenevent klare
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Kunden gewinnen
Umsatzturbo Regional- und Fachmessen Messestand und Hausmesse Erfolgreich auf Veranstaltungen verkaufen – das funktioniert nur, wenn man die richtigen Ziele hat und fokussiert vorgeht. Wer seine Chancen nutzt, gewinnt neue Kunden und pflegt die alten.
Von Annette Mühlberger
Ziele (was genau wollen wir erreichen, wie viele und welche Kunden ansprechen, wie viele Kontakte akquirieren etc.) und eine gute Vor- und Nachbereitung. Außerdem sollten Sie mit allen, die am Stand Dienst tun, trainieren, wie man Kunden anspricht, wie man unter Zeitdruck professionell Bedarf ermittelt und welchen Nutzen Sie an Ihrem Stand herausstellen wollen.
Foto: BAU München
Messegespräche muss man üben Gute Messegespräche zu führen ist gar nicht so einfach. Entweder sind die Gespräche sehr kurz und bringen kein Ergebnis. Oder sie dauern viel zu lang – während andere Besucher am Stand vorbeirauschen, weil das Personal ja beschäftigt ist. Verkaufs- und Messe-
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trainer Dirk Kreuter (siehe Buchtipp) empfiehlt, sich im Vorfeld genau zu überlegen, was auf einer Messe oder einem Event an Gesprächen überhaupt machbar ist und welche Art von Gesprächen sinnvoll sind: • Wie viele Gespräche wollen und können Sie auf der Messe führen? • Wie lange sollte ein qualifiziertes Messegespräch dauern? • Wie detailliert wollen oder können Sie auf der Messe mit Besuchern diskutieren? • Wie definieren Sie potenzielle Neu- kunden – das heißt, wen wollen Sie haben und wen wollen Sie nicht haben? • Was ist ein verbindliches Gesprächs- ziel am Messestand – ein Termin?
Annette Mühlberger ist Journalistin für Verkauf, Marketing und Management. Sie zeigt Lösungsan sätze, die sich im betrieblichen Alltag schnell und erfolgversprechend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikationskonzepte für Unternehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de
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Naturstein für den Innen-, Fassaden- und Außenbereich halle Natural stone for interior use, facades and S 9 exterior use Rotunde NCC Mitte S 11 MitteServiceS1 Center Technik für den Innen-, Fassaden- und Mitte MitteAußenbereich Naturstein VIP Technology Natural stone for interior use, West/facades and exterior use Mitte
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ServiceCenter Mitte
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VIP Gravestones and accessories U-Bahn / Subway Technology West/ Messe Mitte
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Detaillierte Hallenpläne/Detailed Ost 1hall plans: S 7 www.stone-tec.com/hallenplan www.stone-tec.com/floorplan
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Stone+tec kompakt Messezentrum Nürnberg 13. bis 16. Mai Geöffnet: 9 bis 18 Uhr (Mittwoch bis Freitag) 9 bis 17 Uhr (Samstag) Tageseintritt: 17 Euro www.stone-tec.com
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Inspirieren und Informieren in Nürnberg
Ein größeres Rahmenprogramm, 4 Hallen und 450 Aussteller – das sind die nüchternen Fakten für die Stone+tec, die vom 13. bis 16. Mai in Nürnberg stattfindet. Naturstein liegt nach wie vor hoch im Kurs. Doch das Material Naturstein hat Konkurrenz bekommen: ultrakompakte Materialien, die industriell gefertigt werden und die viele Kunden nachfragen. Eine Sonderschau zeigt, wie man Von Thomas Jakob diese Materialien verarbeitet und pflegt. Die Stone+tec beginnt in diesem Jahr schon vor dem offiziellen Start. Bereits am Dienstag, den 12. Mai, verleiht der Deutsche Natursteinverband (DNV) den Deutschen Naturstein-Preis. Die Preisverleihung bildet den Abschluss eines vom DNV organisierten Architekturseminars. Die zweite Auszeichnung, der Peter Parler-Preis, würdigt den Beitrag der Steinmetzen zur Pflege und Erhaltung des Kulturguts und wird zum achten Mal auf der Stone+tec verliehen (14. Mai). Prämiert werden Arbeiten an Denkmalpflegeobjekten aus Naturwerkstein. Das fachliche Rahmenprogramm wurde gegenüber 2013 nochmals ausgeweitet: „Gemeinsam Grenzen überwinden“ lautet das Motto des diesjährigen europäischen Nachwuchswettbewerbs, den der BIV zusammen mit den Steinmetzverbänden aus Österreich, Südtirol und der Schweiz organisiert. Zwei Tage lang messen junge Steinmetze ihr Können an einem quadratischen Sandsteinblock und gestalten diesen nach eigenen Ent-
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würfen zum vorgegebenen Motto. Prämiert werden die Arbeiten im Rahmen der BIV-Steinmetzparty am Freitag, den 15. Mai. Die Steinmetzinnung und der Fachverband Fliesen und Naturstein laden am Freitag, den 15. Mai, zu einem Expertenforum über fachgerechtes Arbeiten mit Belägen aus Naturwerkstein ein. BIV und DNV stellen aus heimischem Naturstein gefertigte Werkstücke auf der Sonderfläche „Made in Germany“ aus. Die Sonderschau „Staubfreie Zone“ wiederum klärt auf, welche gesundheitsschädlichen Gefahren der fahrlässige Umgang mit Steinstaub in sich birgt, und stellt Maßnahmen vor, wie sich Staub reduzieren beziehungsweise vermeiden lässt. n Auch die Zeitschrift Stein ist auf der Stone+tec mit einem Stand vertreten: Sie finden uns im Eingangsbereich des NCC Ost, Stand 4AF-108.
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Interview mit Elke Harreiß, Projektleiterin der Stone+tec
Messe und Begleitprogramm sind unverzichtbar für die Branche
Das Schöne kommt danach.
Mit einem umfangreichen Rahmenprogramm locken Messe, Verbände und Aussteller Besucher auf die Stone+tec. Die 450 Aussteller aus 30 Ländern und das Ausstellerspektrum wertet die Messe als positives Signal. Wir wollten von Elke Harreiß, Projektleiterin der Stone+tec, wissen, warum Steinmetze die Messe besuchen sollten. Was macht die Stone+tec zum Branchentreff? Die Stone+tec bietet der Naturstein verarbeitenden Branche eine Plattform für Diskussionen, Wissenstransfer und Networking. Sie vereint ein hochwertiges Angebot mit der wachsenden Nachfrage nach verlässlichem Service und leistungsfähiElke Harreiß ist Projektleiterin gen Produkten und bringt Unternehmen und Verbände zusam- der Stone+tec in Nürnberg. men. Aber es sind immer die Aussteller und Besucher selbst, die eine Messe zu einem unverzichtbaren Treffpunkt ihrer Branche und zu einer gelungenen Veranstaltung machen. Es ist wichtig, dass die Besucher Chancen, Möglichkeiten und Vorteile einer Fachmesse aktiv nutzen; etwa indem sie sich bereits im Vorfeld der Messe über das Angebot und die Aussteller informieren und den direkten Kontakt zu den Firmen suchen. Wie spiegelt sich der sich ändernde Markt auf der Messe wider? Dies geschieht vor allem durch das Fachprogramm. Neben einer Sonderschau zur fachgerechten Bearbeitung und Pflege moderner Materialien beschäftigt sich die Messe mit dem Wandel der Friedhofskultur und mit zeitgemäßen Formen der Grabstättengestaltung. Auch die Vorträge und Podiumsdiskussionen greifen Trends und Herausforderungen auf. Unser Ziel ist es, dem Besucher Impulse für seine Arbeit zu geben und Möglichkeiten zu zeigen, wie sie sich noch besser für künftige Marktveränderungen rüsten können.
Foto: Messe Nürnberg
Worauf führen Sie den Aussteller- und Besucherrückgang zurück? Fachmessen sind immer Abbild des Markts und Stimmungsbarometer für die Lage der Branche. Die europäische Natursteinbranche verändert sich seit einigen Jahren. Auch das nationale Steinmetzhandwerk steht vor Herausforderungen: Fachkräftemangel, die geringe öffentliche Wahrnehmung sowie starke Konkurrenz aus dem Ausland in Verbindung mit einem Preisverfall durch günstigen Importnaturstein. Dieser Wandel geht nicht spurlos an der Stone+tec vorüber. Zudem hat sich der deutsche Messemarkt verändert: Früher besuchten mehrere Vertreter eines Unternehmens die Fachmessen; heute überlegt man ganz genau, für wen der Messebesuch wirklich relevant beziehungsweise unverzichtbar ist. Die Firmen lassen sich die Messen zwar nicht entgehen, aber sie kommen mit weniger Angestellten und bleiben nicht mehr so lange wie früher.
Einen schönen Bodenbelag erkennt man an der Erstreinigung. Über 70%* der Reklamationen von Materialien liegen an einer unkorrekten oder sogar nicht erfolgten Erstreinigung. Eine korrekte Erstreinigung trӓgt dazu bei, dass: • ein Bodenbelag sauber gehalten werden kann und ein gesundes Wohnklima herrscht, wodurch der Wohlfϋhlfaktor verbessert wird. • gewӓhrleistet die langfristige Erhaltung der technischen und ӓsthetischen Merkmale der Materialien. FILA bietet eine Palette mit Spezialreinigern fϋr verschiedene Materialien und Fugen, einfach anzuwenden, fϋr stets herausragende Ergebnisse. *Daten aus der Marktforschung von FILA
13-16 Mai 2015 STAND NO 3-613
Wie wird sich die Stone+tec weiterentwickeln? In erster Linie freuen wir uns jetzt auf die Stone+tec 2015. Nach der Veranstaltung werden wir das Feedback auswerten, das wir durch Gespräche während der Messe und durch die Aussteller- und Besucherbefragung erhalten. Erst dann entscheiden wir über eventuelle Anpassungen. Das Interview führte Karin Fink
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Tipps für den Messebesuch Sich treiben lassen oder gezielt suchen: Es gibt mehrere Möglichkeiten, sich auf einer Messe umzusehen. Man sollte sich aber auf jeden Fall Zeit nehmen. Wir haben ein paar Anregungen für Sie zusammengestellt, garantiert subjektiv und süffisant ausgewählt von einem praktizierenden Steinmetzen, der sich auf die Stone+tec freut. Von Michael Senn Der Denkmalpflegetag
Einige Kollegen werden nach Nürnberg reisen und genau wissen, was sie dort kaufen möchten. Die meisten jedoch dürften zur Stone+tec – sagen wir mal – ergebnisoffen fahren. Einem Großteil der Besucher dürfte ein Tag auf der Messe reichen. Dann gibt es noch die Termine, die über alle Messetage verteilt sind und unterschiedliche Themen des Steinmetzdaseins behandeln. Folglich bietet es sich an, bei der Planung des Messebesuchs anhand der jeweiligen Tagesthemen Schwerpunkte zu setzen.
Der Architekturtag Aus welchen Gründen auch immer fällt er dieses Mal auf Dienstag, den 12. Mai, also einen Tag vor dem offiziellen Messebeginn. Der Dienstag wird so zum Seminartag rund um Naturstein in der Architektur, inklusive Vorträgen über Natursteine aus Deutschland, Fassadenbau und Bodenbeläge. Christoph Sattler, Architekt aus München, spricht über Baukultur und Nachhaltigkeit von Naturstein in der Architektur. Anschließend wird der deutsche Natursteinpreis 2015 verliehen. Für den architekturinteressierten Zeitgenossen lohnt ein Besuch schon allein, um zu sehen, ob dieses Jahr wieder eine Glasfassade den deutschen Natursteinpreis erhält. Wer das volle Programm wünscht, findet sich um 10.30 Uhr im MesseCenter ein, wem die Verleihung reicht um 16.30 Uhr. Und wer alles zum Programm wissen möchte, surft unter natursteinverband.de.
Nicht der schnellste, sondern der beste Steinmetz gewinnt beim Nachwuchswettbewerb.
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Der Friedhofstag Freitag ist Podiums- und Diskussionstag. Wobei viele Zuhörer vergleichbarer Veranstaltungen in der Vergangenheit berechtigterweise kritisierten, dass die Diskussion immer zu kurz kam. Vielleicht klappt es ja diesesmal. Erste Gelegenheit am Freitag ist die Podiumsdiskussion beim BIV (Halle 3, Stand 3/138) um 11 Uhr zu zeitgemäßen Friedhofskonzepten. Wer dadurch konzeptionell auf dem Friedhof angekommen ist, kann sich im Anschluss die Sonderschau „Aus dem toten Winkel treten – Vom Todesacker zum Lebensraum“ am gleichen Stand ansehen. Und dann sollte man sich gleich noch eine Halle weiter im Gemeinschaftsbereich des Verbands deutscher Natursteinverarbeiter (vdnv) ein Bild davon machen, was die 14 ausstellenden Mitgliedsbetriebe zu sagen beziehungsweise zu
Fotos: Michael Senn (2)
Nach dem Hauen und Schauen geht es am Freitagabend zur Steinmetzparty.
Am Donnerstag, den 14. Mai, wird ab 11 Uhr am BIV-Stand der Peter Parler-Preis verliehen. Auch wenn man nicht zu den Prämierten gehört, lauscht man doch gerne der Laudatio und betrachtet die Arbeiten der denkmalpflegenden Kollegen. Und wenn man schon mal da ist, kann man beispielsweise am Stand der Firma BL System AG aus Basel (Halle 3, Stand 3-323) vorbeischauen und ein erheiterndes Gespräch mit den Ruhlmanns führen, die neben allerlei Produkten zur Restaurierung und Konservierung von Naturstein, Reparaturmörteln und Vielem mehr auch immer die eine oder andere Geschichte auf Lager haben, die schmunzeln lässt. Den Rest des Messetags lässt man sich durch die Hallen treiben.
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zeigen haben. Insgesamt bieten 90 Aussteller Natursteine für den Grab-, Sakral- und Denkmalbereich an, 40 Unternehmen Grabkunst und Grabschmuck.
Der Bautag Der Freitag ist auch Bautag. Ab 14 Uhr diskutieren Architekten, Anwendungstechniker und Steinmetzen am Stand des BIV über die „schöne neue Bauwelt“. Da nach dem Ende der Diskussion nicht mehr viel Zeit bleiben dürfte, empfiehlt es sich, seinen Messerundgang davor zu machen. Neben Natursteinen sind auch diverse Keramikprodukte und Kompositmaterialien zu sehen. Die Sonderschau „Made in Germany“ zeigt aus heimischem Material gefertigte Werkstücke, die die Besonderheit und Vielfalt von Naturstein zum Ausdruck bringen. Auch der Staub ist Thema auf der Sonderschau „Staubfreie Zone“. Beide Sonderschauen sind in Halle 3 zu finden.
Neben diesen tagesbezogenen Themenschwerpunkten gibt es natürlich wie jedes Mal lieb gewonnene Eigenheiten, die zu einem Messebesuch dazugehören: Werkzeug ausprobieren, neue Steine entdecken und anfassen, bekannte Steine wiederentdecken und ebenfalls anfassen, sich ein Stück Erdbeerkuchen am Stand von König genehmigen und die wehatypischen Prämien beim Aussteller aus Königsbrunn mitnehmen. Und dann interessiert meist auch das, was die Steinmetzlehrlinge aus Österreich, Südtirol, der Schweiz und Deutschland zwei Tage lang im Nachwuchswettbewerb geklopft haben. Die Ergebnisse des Wettbewerbs werden auf der Steinmetzparty am Stand des BIV prämiert, die am Freitag um 18 Uhr startet. Und wenn man schon mal auf der Party ist, kann man entspannt das tun, was auf der Messe immer noch am meisten Spaß macht: Leute treffen und quatschen. n
Stein + Licht Mit der Projektausstellung Stone + Light präsentiert die Nürnbergmesse zum ersten Mal das Thema Licht und Stein in einer Sonderausstellung im Saal Sydney im NCC Ost. Auf über 400 Quadratmetern findet der Besucher Trends und Anregungen für eigene Ideen. In kurzen Fachvorträgen erläutern die Projektingenieure Steinmetzen, Architekten, Planern und Designern die Stone+Light-LED-Modul-Bau-Technologie. Innerhalb der Sonderausstellung Stone + Light ist eine Ideenbox eingerichtet, die Architekten, Bauherren, Studenten, Profis und Messebesucher zum Messeplausch und Ideenaustausch einlädt. Wer will, kann seine Idee an den Ideenbaum hängen oder Firmen zur Realisierung neuer Ideen suchen. Auch Fragen und Anregungen an die Aussteller können an den Ideenbaum gehängt werden. Die täglichen Früchte des Ideenbaums werden via Facebook veröffentlicht. So sollen über Ideen neue Kontakte, neue Geschäfte und vielleicht sogar neue Freundschaften entstehen. Stone+Light wurde von advanced pixel shuttle.com entwickelt und von der Beleuchtungsfirma Barthelme technisch unterstützt.
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