Stein 06 2012

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STEIN Zeitschrift für Naturstein

S 06 | 2012 stein-magazin.de

NEU

Keramik macht Markt

Nutzen Sie die Chance

Händlercheck

Was bieten Händler neben Unmaßplatten und Fliesen? Seite 8

Die Kante ­entscheidet Kantenschleif­ automaten: Band oder Tisch? Seite 22

Fassaden nach Norm

Schichtmauerwerk möglichst ohne ­Stoßfugen Seite 36


Inhalt

lädt ein zur

vom 29. Juni – 1. Juli 2012

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Deutschlands Händler verkaufen eigentlich alle die gleichen Steine. Dennoch gibt es Unter­ schiede. Was macht den Unterschied? Was bieten sie Endverbrau­ chern, was Architekten?

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Das vorgesetzte Mauer­ werk aus fränkischem Muschelkalk an einem Bürogebäude wurde umlaufend vermauert und zusätzlich verankert. Die Stoßfugen sollten möglichst klein sein.

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Gute Werbung muss nicht teuer sein. Sie braucht ein gutes Konzept, Aus­­ dauer und das richtige Bündel an Maßnahmen. Erfolgreiche Betriebe setzen auf Wieder­ erkennung.

Keramik ist kein Feind­ bild mehr: Die neuen Fliesen sind eine Herausforderung für jeden Verlegebetrieb und bieten Chancen ­ für qualifizierte Handwerker.

Gemeinsam mit IHNEN wollen wir den Sommer genießen und Ihnen dabei unsere neuesten Modelle präsentieren. Unser Kooperationspartner JUST Naturstein wird Ihnen die aktuellsten Trends im Natursteinbereich vorstellen. Wir würden uns sehr freuen Sie begrüßen und beraten zu dürfen am:

Schöne Welt der Steine

Kunden gewinnen

08 Deutschland, deine Händler Was Natursteinhändler ihren Kunden ­­ an Service bieten.

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14 Wünsche wahr machen Eine Bildhauerin aus Dresden und ihr Weg in die Selbständigkeit 18

Chancen Nutzen 52 Keramik macht Markt Die neuen Fliesen bieten Chancen für qualifizierte Handwerker.

Mehr als nur Waschtag Tradition und Komfort: Badsanierung ­ in einem alten Gründerzeithof

panorama

Steine bearbeiten STEIN – auf Facebook Mehr Wissenswertes gibt es jetzt auf Facebook. Die STEIN-Community wächst von Tag zu Tag. Besuchen Sie uns! STEINBlog – machen Sie mit! Wissenswertes, Interessantes aber auch Skurriles können Sie ab sofort auf dem STEINBlog lesen. Und nicht nur das, Sie können auch mitmachen: »Liken« Sie, kommentieren Sie, verwerfen Sie – Hauptsache, Sie sind mit dabei. stein-magazin.de Wer regelmäßig über Neues aus der Stein-Welt informiert werden will, kann dort auch den STEIN-­Newsletter bestellen.

Werbung wirkt Werbung mit dem richtigen Konzept – und ohne großes Budget

Freitag, 29. Juni 2012, 9.00– 17.00 Uhr Samstag, 30. Juni 2012, 9.00– 17.00 Uhr Sonntag, 01. Juli 2012, 10.00– 16.00 Uhr

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Die Kante entscheidet Kantenschleifmaschinen sind unverzichtbar in der Werkstatt.

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Leichter zeichnen Gestaltungssoftware erleichtert die Aufbereitung von Schriften und Ornamenten.

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Fassaden nach Norm Ein Bürogebäude mit einem vorgesetzten Mauerwerk aus fränkischem Muschelkalk

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Die Innung macht mobil Die Zukunft der Berufsverbände

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Seitenblicke Muster versus Katalog

Rubriken 3 Betreff 73 Impressum 90 Vorschau/Fotonachweis

Sichern Sie sich unseren druckfrischen Katalog mit vielen neuen Trends.

DESTAG Natursteinwerk GmbH · Nibelungenstraße 351 64686 Lautertal-Reichenbach · Telefon 0 62 54 / 301- 0 Telefax 0 62 54 /3 01- 41 · E-Mail: info@destag-dnw.de 4

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www.destag-just-naturstein.de


Schöne Welt der Steine

Deutschland,

Schöne Welt der SteinE

deine Händler Ein Händler-Check Natursteinhändler verkaufen heute die Steine. Was bieten sie neben Unmaßplatten, Normfliesen und den »Steinen aus aller Welt«? Was ­müssen sie bieten, um wirkliche Partner zu sein? Drei Händler, drei Konzepte, drei Menschen hinter den Platten. Von Jörg Stephan

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aturstein ist schön, ist wertig, und heute – Handelsware. Die Wahl der Steine ist heute oft auch eine Aufgabe des Architekten. Wenn dieser sich nun auf die Suche nach den richtigen Steinen begibt, kann er etwas lernen – nicht zuletzt über die eigene Zunft. Es geht hier weniger um statistische Relevanz als um die Frage, wie der Architekt trotz seines meist fragmentarischen Wissens um den Stein und seine Möglichkeiten das richtige Material finden kann, ohne in der Folge schlaflose Nächte erleiden zu müssen. Was ich heute über Stein weiß, ist sicher immer noch zu wenig. Dass man Steine gegen oder mit der Lage schneiden kann, dass man bei Eingangshallen besser höhere Ansprüche an die Ebenheit der Verlegung definiert, so was merkt man sich am besten, wenn man es einmal falsch gemacht hat. Was der Architekt nicht weiß, dass muss er fragen.

Jörg Stephan arbeitet als Architekt, Innenarchitekt und Energieberater in München. Für STEIN schreibt er zum Thema Naturstein und Architektur.

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Frag den Händler Fragen kann man, wenn es um Naturstein geht, zum Beispiel Thomas Rossittis in Holzwickede. Sein Unternehmen wurde1898 gegründet und ist seit

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1958 am heutigen Firmensitz; hier bündelt sich die Erfahrung von vier Generationen Natursteinhandel. Vertretungen weltweit und eigene Recherchereisen halten die Kollektion aktuell, sodass nun auf mehr als 50.000 Quadratmetern Hallenfläche an die 600 Natursteinsorten präsentiert werden können, die älteste Platte wurde im Jahr 1973 angekauft. »Ob wir den noch mal loswerden, weiß niemand«, meint Rossittis, »aber: Möglich ist alles!« Kürzlich erst fragte ein Kunde nach einer Kommission aus dem Jahr 1987. Rossittis wusste sofort, um welches Material es ging, und: »Es war noch was da!«. Der bekennende Autodidakt ist mit seiner Firma mittlerweile zum Marktführer aufgestiegen, neben der Zentrale wurden Niederlassungen in Waldorf und, jüngst eröffnet, Weyhe gegründet. Außergewöhnlich auch das Marketingkonzept: Mit etwa 300 Markenpartnern teilt das Unternehmen sein Corporate Design. Dabei profitieren die Verarbeiter von der Größe und Innovationskraft ihres Handelspartners, Rossittis nutzt umgekehrt deren Pozential als Multiplikatoren. Zwar schätzt er den Architekten als Kunden oder möglichen Vermittler, Rossittis sieht aber nicht die Notwendigkeit, sich speziell auf dessen Bedürfnisse einzustellen. Kunde bleibt Kunde. Die Oma aus der

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Steine bearbeiten

Steine bearbeiten

Die Kante ­entscheidet Kanten vom Band oder Tisch Kantenschleif­ maschinen sind unverzichtbar. Von der Fensterbank bis zur Küchenplatte geben sie Plattenkanten den ­letzten Schliff. Zwei bewährte Systeme mit Band oder Tisch sind am Markt. Gebräuchlich sind Bear­bei­tungs­ stärken von zehn bis 100 Millimeter. Drei B ­ etriebe ­zeigen unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.

Von Richard Watzke

Jede Fase ist eine kleine Fläche: Im Küchensektor sind perfekte Kanten gefordert.

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Lange Platten auflegen

Robert Böck bänkt eine 2,7 m lange Arbeitsplatte aus Virginia Black mit satinierter Oberfläche auf dem Drehtisch seines Tischkantenautomaten auf.

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Band für Bau, ­ Tisch für Küchen

Schleifer kombinieren

Nach vielen Jahren Erfahrung mit bei­ den Maschinentypen ist für Robert Böck die Entscheidung zwischen Band und Tisch eindeutig: Kantenmaschinen mit Band eignen sich für Arbeiten am Bau, Maschinen mit Tisch für Küchen. Seit 2003 betreibt er einen Tischkantenauto­ maten KSL 100 von Löffler. Böcks gän­ gigste Plattendicke bei Quarzkomposit sind zwöf Millimeter, bei Granit 30. Die Maschine ist konzipiert für Platten von zehn bis 100 Millimetern Stärke. Ganz dicke Werkstücke bearbeitet der Stein­ metzmeister selten, aufgedoppelteTrep­­ penstufen mit 60 Millimetern Gesamt­

stärke hingegen kommen ihm oft auf den Werktisch. Neben Küchen punktet die Tischmaschine besonders bei Stufen für freitragende Treppen, erklärt Böck. Es hängt eben immer davon ab, was man verkauft. Neun von zehn Kanten sind ­gerade und gefast, oft nutzt Böck die KSL 100 aber auch für Armierungen oder Gehrungsschnitte, die er mit dem schwenkbaren Multisupport ausführt. Bei den Schleifmitteln schwört Böck auf mineralisch gebundene Schleif­ körper. Tests ergaben, dass die Maschi­ ne mit ihren Planetengetrieben mit die­ sen Schleifkörpern bessere Ergebnisse

Der Tischkantenautomat arbeitet mit fünf Stirn­supporten mit Planetengetriebe. Auch Satinierbürsten sind ständig montiert.

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Kunden gewinnen

Werbung wirkt! So entwickeln Sie ein Werbekonzept Gute Werbung muss nicht teuer sein. Sie braucht ein gutes Konzept, Aus­ dauer und das richtige Bündel an Maßnahmen. Statt Einzel­ aktionen setzen erfolgreiche Betriebe auf Wiedererkennung und kontaktieren Kunden stets aufs Neue.

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Von Annette Mühlberger

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Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

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Kunden immer wieder überraschen: Firmenchef Titus Wolkober backt einmal im Jahr für seine besten Kunden Zwiebelkuchen. So bleibt er im Gedächtnis und festigt Beziehungen nachhaltig.

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chon die Visitenkarte von Titus Wolkober fällt aus dem Rahmen. Wer das große, quadratische Pa­ pier in der Hand hält, wird angelächelt. Von Wolkobers kleiner Tochter India, die erklärt: »Mein Papa legt die allerbesten Fliesen von der ganzen Welt.« Unter In­ dias Foto finden Kunden natürlich auch die Adresse und das Tätigkeitsprofil des Fliesenfachgeschäfts Wolkober GmbH aus Gärtringen. Doch das ist mit Blick auf die sympathische Botschaft, die da vermittelt wird, eigentlich fast zweitran­ gig. Der Anspruch des Unternehmens und der Name sind im Kopf, lange bevor die Adresse notiert ist. India Wolkober und ihre Schwestern Mona und Lina haben es mit ihren fröh­ lichen Kindersätzen über die Hand­ werkskunst des Vaters nicht nur auf die Visitenkarten des Betriebs geschafft: Die Töchter werben auf Firmenautos, Webseiten und Plakaten des Unterneh­ mens für den umtriebigen »allerbesten Fliesenleger von der Welt«.

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Übersetzer, der sich in der Werbung auf das ­konzentriert, was ­wirklich wichtig ist.

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Kunden gewinnen

Titus Wolkober

Für Titus Wolkober werben seine Töchter Wolkobers Werbung kommt an. Egal, wo zum Beispiel seine Fahrzeuge in der Nachbarschaft stehen: Sie fallen auf und bleiben im Gedächtnis. Die Sätze, die seine Töchter da herausposaunen, sind sogar echt. »Die sind auf einem Ge­ burtstag mal so gefallen, und da kam die Idee, sie als Slogans für unsere Firma zu verwenden«, erzählt der Meis­ ter und Betriebswirt im Handwerk. »Das

schöne Bad hier? Das war mein Papa«, ist noch so ein Spruch, mit dem Tochter Lina ihren Vater und schon viele Kunden überzeugte. Sie macht damit auch klar, in welchem Umfeld Titus Wolkober mit seinem Team – das Unternehmen hat zehn Mitarbeiter – unterwegs ist: Der Betrieb plant und verlegt hochwertige Bäder, Terrassenbeläge und Mosaike. Zu 30 Prozent verarbeitet er Naturstein, mit steigender Tendenz. Die Zielgruppe: Eigentümer, die, zum Beispiel wenn die Kinder aus dem Haus sind, sich ihr

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chancen nutzen

Keramik erfindet sich neu ­Sie waren die Lieblingsfeinde der Meister mit Hammer und Meißel. Keramische Fliesen! Irgendwie ja auch verständlich. Die Plättchen waren normiert, glatt und billig; ­unsagbar billig. Wie geschaffen für Ich-AGs und andere Verlege- Dilettanten. Heute sieht Keramik anders aus. Die neuen Fliesen sind eine ­Herausforderung für jeden Verlegebetrieb und bieten eine Chance für qualifizierte Handwerker.

Fliesen als Chance

Von Willy Hafner

Keramische Fliesen bekleiden heute nicht mehr nur Wände. Sie helfen mit, Räume zu gestalten, und lassen so ganz emotionale Lebenswelten entstehen.

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