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Schöne Welt der Steine

Ein breites Band aus Quarzsandstein mit gesägter und geflammter Oberfläche stärkt den platzartigen Charakter der Weiten Gasse. Unten: So sorgfältig geplante D ­ etails tragen wesentlich zur angenehmen Atmosphäre der Weiten Gasse bei.

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Schöne Welt der SteinE

Das schönste Zimmer der Stadt Draußen daheim Lange mussten sich die Badener gedul­den, bis der Wettbewerbssieger von 2003 sich an die Umsetzung seines Entwurfs machen durfte und nach anderen Abschnitten nun auch die Weite Gasse der Schweizer Kleinstadt sanieren konnte. Das Warten hat sich gelohnt. Von Christian Holl

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Goldene Schnitte

Neue Maschine in neuer Halle: Die Löffler-Monoblockseilsäge trennt einen Ibbenbürener Sandstein auf.

Sägekonzepte im Idealmaß Mono-Blockseilsägen können sich für den Steinmetz durchaus als ökonomische Anlage erweisen – insbesondere dort, wo regelmäßig unterschiedliche Materialstärken mit großen Schnitttiefen und -längen oder Formstücke gesägt werden müssen.

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ei der Grabmalfertigung, bei Denkmalpflege und Sakralbauten-Restaurierung, aber auch im hochwertigen Innenausbau sowie dem Zuschnitt großformatiger Kücheninseln rechnet sich die flexible Tranchen-Segmentierung ab Block. Eine Anschaffung kann auf viele Jahre gerechnet werden, da sowohl Block- wie auch KonturenSeilsägen so robust sind, dass 40.000

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Betriebsstunden und mehr erreicht werden können. Zudem arbeiten die entsprechend programmierten Maschinen über Nacht sowie am Wochenende ohne Personaleinsatz. Und schließlich ermöglichen Mono-Blockseilsägen ebenso wie Konturen-Seilsägen das Ausführen individueller Bestellungen oder von Eilaufträgen. Das beschleunigt die Amortisation - auch in der Lohnfertigung.

Von Michael Spohr

STEIN stellt folgende Firmen vor: 1. Bernd Dirks GmbH dirks-billerbeck.de 2. Grabmale Pieck grabmale-pieck.de 3. Werkhaus Küchenideen werkhaus.cc

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Vertikal sägen

Absenkung in einer Stunde: Die Sägeleistung beträgt etwa 5 qm/h.

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Sägen über Nacht

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24-Stunden-Betrieb möglich: Ein Mitarbeiter programmiert die vollautomatische Steuerung.

Nahezu rillenloses Ergebnis

Der Baumberger Sandsteinblock auf dem Weg von der Seil- zur Brückensäge

1. Seilsäge zur Sakralbauten-Restaurierung

Fotos: (5) Michael Spohr; (2) Bernd Dirks GmbH, Billerbeck

Zum 125-jährigen Firmenjubiläum hat die Bernd Dirks GmbH in Billerbeck ein neues Firmengebäude eingeweiht – mit einem Maschinenraum, der eine nagelneue Löffler-Blockseilsäge beherbergt.

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aumberger Sandstein liegt Bernd Dirks am Herzen. Mit seinem Familienunternehmen, das bereits in vierter Generation im Münsterland tätig ist, betreibt der Steinmetz- und Bildhauermeister einen der beiden noch verbliebenen Steinbrüche auf dem Baumberg. Seit Oktober 2014 werden die Tranchen aus den Rohblöcken mit einer neuen Seilsäge aufgetrennt - einer verfahrbaren Löffler-

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Blockseilsäge LDS 2000. Die zuvor verwendeten diamantbesetzten StahlblattGatter konnte Dirks ausmustern.

Experten für SandsteinDenkmale Die, auf die Restaurierung von Sakralbauten spezialisierte, Bernd Dirks GmbH verarbeitet hauptsächlich Sandstein –

neben dem eigenen Baumberger Material noch Ibbenbürener Sandstein, Udelfanger Sandstein, Sandstein aus dem Teutoburger Wald, französischen Muschelkalk und diverse quarzgebundene Sandsteine, die in der Denkmalpflege benötigt werden. Die geographische DNA des Ersatzsteins müsse mit der des Denkmalsteins übereinstimmen, erläutert Dirks, „denn nur wenn Wasserhaushalt und physikalische Eigen-

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Auf jeder Etage wurde die Gebäudeecke des Stadthauses in Bremen anders ausgebildet. Sie durchbricht die monolithische Struktur der Regelfassade – eine planerische Meisterleistung.

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Komplexe Fassaden meistern CAD und CAM nutzen Computer gestütztes Design (CAD) ermöglicht die Planung komplexer Projekte bis ins kleinste Detail. Mittels Computer gestützter Bearbeitung (CAM) erfolgt die Umsetzung in die Praxis. Beide zusammen erlauben höchste Präzision und Flexibilität bei der Realisierung anspruchsvoller Architektur, wie dieses Beispiel zeigt. Von Anne Marie Ring

Foto: Stefan Müller

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ax Dudler hat sich als „Naturstein-Architekt“ schon lange einen Namen gemacht. Man erwartet unter diesem Namen zeitgemäße Architektur und schlichte Eleganz, ausgedrückt durch ein Gebäude, dass nur für diesen Ort geschaffen wurde. Für den Neubau des Stadthauses an der Bremer Bahnhofstraße hat sich das Büro Max Dudler mit der baukünstlerischen Tradition Bremens auseinandergesetzt, insbesondere mit der expressionistischen Periode. Einige Motive wurden aufgenommen und neu interpretiert. So fügt sich das Gebäude harmonisch in die benachbarte Be-

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bauung ein, ohne sich jedoch unterzuordnen. Die Kubatur des Neubaus nimmt mit den gestaffelten Höhen Bezug auf unterschiedliche Punkte im Stadtbild. Um die Vertikale zu betonen, sind die Ecken mit einer Fase versehen, die sich in den Laibungen im kleineren Maßstab wiederholt. Die Fensteröffnungen sind geschosshoch ausgebildet. Die Höhen der einzelnen Stockwerke beziehen sich auf die Höhenstaffelung der Nachbarbauten. Das Erdgeschoss wurde in seiner Funktion als öffentlicher Raum höher als die darüber liegenden Etagen ausgebildet. Es öffnet sich mit zweiachsi-

Steinplus Projektbeteiligte Projekt: Stadthaus Bahnhofstraße, Bahnhofstraße 1, Bremen Bauherr: KPS Real Estate GmbH & Co. KG Architekt: Max Dudler mit Dietrich Architekten + Ingenieure Natursteinfachbetrieb: Hofmann Natursteinwerke, Werbach-Gamburg Fläche: ca. 6300 m2 Naturstein: Trosselfels Kalkstein feinporig

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Kunden gewinnen

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Kunden gewinnen

Key-Accounts betreuen Firmenkunden Architekten, Planer, Küchenstudios sorgen als Key-Accounts für Auslastung, erwarten aber auch eine exzellente Produkt- und Servicequalität. Was macht Firmenkunden erfolgreich? Die richtige Antwort auf diese Frage entscheidet über den Erfolg im Geschäftskundensegment. Von Annette Mühlberger

Foto: istock/akindo

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enn Natursteinbetriebe wach­ sen (aber nicht nur dann), ge­ winnt das Geschäft mit Fir­ menkunden an Bedeutung. Architektur­ büros, Küchenstudios, Weiterverarbeiter sorgen im Idealfall als Stammkunden für eine regelmäßige Auslastung des Stein­ metzbetriebs, seiner Mitarbeiter und Ma­ schinen. Als sogenannte „Key-Accounts“ bedürfen sie einer besonderen Aufmerk­ samkeit. Ein Firmenkunde arbeitet mit Ihnen nur dann zusammen, wenn er sich einen Nutzen von der Partnerschaft ver­ spricht. Das können persönliche Anliegen

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sein (Stress mit Auftraggebern vermei­ den, Anerkennung beim Vorgesetzten gewinnen) oder Ziele sein, die betrieblich begründet sind (begeisterte Endkunden, Zeit- und Kosteneinsparungen, effiziente­ re Abläufe). Wichtig ist, dass Sie die Fir­ men gut kennen. Dass Sie wissen, was den Entscheidern wichtig ist, welchen Service sie schätzen, weil die Dienstleistungen ihnen Arbeit und Aufwand ab­ nehmen, und wie Sie diese Kunden best­ möglich entlasten. Wer an andere Firmen verkauft, muss ihnen helfen, erfolgreich zu sein. Das ist das Grundprinzip beim

Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

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