STEIN Zeitschrift f端r Naturstein
S 07 | 2012 stein-magazin.de
Brennpunkt: Der Nachwuchs wird knapp Mitarbeiter finden und binden
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Weisser Marmor aus laas
Robuster als carrara
Neue Ideen f端r den Friedhof
Eine Initiative zeigt, wie Friedh旦fe heute zu konzipieren sind. Seite 18
CNC f端r DUschtassen
Badelemente mit CNC wirtschaftlich und effektiv fertigen Seite 33
Im Mittelpunkt: Das Bad Exklusive Trends im Bad nutzen und Geld verdienen Seite 60
Inhalt
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Weißer Marmor kommt nicht nur aus Carrara, sondern auch aus dem Vinschgau. Sein Abbau und Transport sind einmalig, seine technischen Eigenschaften auch.
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CNC-Maschinen machen die Produktion arbeits intensiver Werkstücke wie Duschtassen wirtschaftlich. Drei Betriebe zeigen unterschiedliche Einsatzmöglichkeiten.
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Wer wirbt, braucht einen Werbeprofi. Der ist nicht immer leicht zu finden. Denn Werbeagenturen, die für Naturstein werben, müssen den Handwerker und seine Kunden verstehen.
as macht Bad macht D Karriere: Im Mittelpunkt stehen im Badezimmer immer häufiger Solitäre aus Naturstein. Jörg Stephan interpretiert und Christoph Dichtl kommentiert.
Schöne Welt der Steine
Brennp
unkt
18 Das weiße Gold aus dem Vinschgau Der Laaser Marmor aus Südtirol überzeugt mit sehr guten technischen Eigenschaften. 27
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Für den Nachwuchs sorgen Gute Mitarbeiter finden und binden
Kunden gewinnen 54
Die vier vom Friedhof Die »Initiative Grabdenkmal« will für den Friedhof begeistern.
Chancen Nutzen 60 Mit Luxus Geld verdienen: das Bad Ein Raum macht Karriere: Das Bad wird größer, wohnlicher und luxuriöser.
Steine bearbeiten 33 CNC für das Bad Badelemente mit CNC fertigen: Drei Betriebe zeigen Einsatzmöglichkeiten.
panorama
42 Verändert Harz die Steine? Was Sie über das Resinieren wissen sollten . 48
Mit Werbeprofis richtig arbeiten Agenturen für Handwerker: So finden Sie die richtigen Partner für Ihre Werbung.
Für Duschen ohne Barrieren Wie Sie bodengleiche Duschen richtig ausführen.
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Menschen, Termine, Produkte und mehr
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Seitenblicke Wer suchet, der …
Rubriken 03 Betreff 73 Impressum 90 Vorschau/Fotonachweis
Brennpunkt-Themen sorgen im Handwerkeralltag für Diskussionen. STEIN greift diese Themen auf, wenn sie für Gesprächsstoff unter Kollegen sorgen. STEIN liefert Orientierung. Wie Sie Nachwuchsprobleme lösen, beschreiben wir in diesem Heft.
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Brennpunkt
Brennpunkt
Für den Nachwuchs sorgen Gute Mitarbeiter finden und binden Weniger S chüler, eine älter werdende Belegschaft: Auch Steinmetzbetriebe stehen im Wettbewerb um die besten F achkräfte. Inhaber müssen künftig einiges tun, um gute Mitarbeiter zu finden und diese im Unternehmen zu halten. Wichtig sind die lebendige Vermittlung der eigenen Unternehmens werte, eine offene Kommunikation und das Auf zeigen von Perspektiven.
Rund 60 Prozent weniger Auszubildende im Steinmetzhandwerk Auszubildende im Steinmetzhandwerk 1993 - 2011
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Von Annette Mühlberger
Quelle: Berufsbildungswerk des Steinmetz- und Bildhauerhandwerks e.V., Wiesbaden (bbw)
2.000
*Prognose
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Schöne Welt der Steine
Die vier vom Friedhof
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m April vergangenen Jahres war es soweit: die Steinmetzmeister Helmut Thaler, Günther Mühlbauer, Martin Piehler und der Kunstschmied Rüdiger Lüst haben sich zur »Initiative Grabdenkmal« zusammengeschlossen. In Zusammenarbeit mit ortsansässigen Steinmetzbetrieben ist es den Mitgliedern der Initiative 2011 erstmalig gelungen, eine Ausstellung auf dem Waldfriedhof in Germering (Landkreis Starnberg) zu organisieren. Ausgangspunkt war die geplante Neugestaltung des Friedhofs. Im Dezember 2010 haben sich die befreundeten Gestalter das erste Mal zusammengesetzt, um ihre Vorstellungen von einem lebendigeren, vielseitigeren Friedhof zu konkretisieren. Viele weitere Treffen folgten. Als Einzelkämpfer hat man weniger gute Chancen, andere für neue Konzepte zu begeistern. Also haben sich die vier Gestalter
Schöne Welt der SteinE
zusammengetan: »Als Initiative wird man einfach anders wahrgenommen und kann dementsprechend bei den jeweiligen Ansprechpartnern auftreten«, so Günther Mühlbauer.
Startschuss in Germering In Germering wurde der Initiative eine Fläche zur freien Verfügung überlassen, auf der sie die Grabmale aufstellen konnten. Mitten zwischen echten Gräbern – eine Vernissage auf dem Friedhof. Drei Monate lang waren die zum Teil ausgefallenen Grabzeichen zu sehen. Die Initiative kümmert sich dabei um den Auf- und Abbau sowie die Standsicherung der Grabanlagen. Während der Ausstellungszeit werden auch Bepflanzung und Pflege von einem ansässigen Friedhofsgärtner übernommen. An alles haben die Gestalter gedacht.
Eine wichtige Informationsquelle: der Internetauftritt der »Initiative Grabdenkmal«.
Günther Mühlbauer, Martin Piehler mit Neri und Rüdiger Lüst
Konzepte für den Friedhof Vier Handwerks meister – eine Idee: hochwertige Grabdenkmäler gestalten und damit den Friedhof wieder als Erinne rungsstätte etablieren. Die »Initiative Grabdenkmal« zeigt Hinterbliebenen und Kommunen, was einen Friedhof lebendig macht. Der Flyer der G estalter – auf der Rückseite stehen die Ansprechpartner der Initiative Grabdenkmal.
Von Sabine Werbel
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Steine bearbeiten
Steine bearbeiten
Kunstharzbehandlung in China mit entsprechender Farbbeimengung
Zusammensetzung einer spanischen Emperador Brown Platte in China mittels Epoxidharz
Wie tief das Harz einzieht, erkennt man gut an diesem Stein.
Steinlust Steine noch schĂśner machen Naturstein wurde schon immer geschĂśnt, mit Gold und Farbe gehĂśht, aber auch mit Harz verbessert. Jurakalkstein aus dem AltmĂźhltal oder die rĂśmischen Travertine, die in der Nähe von Tivoli gewonnen werden, hätten – wie viele andere Kalksteine auch – ohne die oberflächliche Behandlung mit Harz in der Architektur und Innenarchitektur des 20. Jh. nie ihre groĂ&#x;e Bedeutung erlangt. Ohne Kunstharzeinsatz wäre der Einbau eines einfachen ÂťJurabodensÂŤ noch vor Jahren undenkbar gewesen.
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verändert Harz die steinE?
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Ist Resinieren sinnvoll? Natur muss Natur bleiben, sagen die einen. Auf der anderen Seite wäre ohne adäquaten Kunstharzeinsatz der Einbau eines einfachen Jurabodens undenkbar. Die Frage um den Kunstharzeinsatz teilt die Branche in zwei Lager. Inwieweit darf und soll der Natur nachgeholfen werden?
Von Michael Cramer
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ei der Kunstharzbehandlung von natĂźrlichen Steinen, heute international Resinierung genannt, werden Platten mit Epoxidharzen durchtränkt. Zwei Komponenten – Polymere mit geeigneten Härtern – werden hierzu in einem bestimmten Verhältnis gemischt und ergeben einen dauerplastischen Kunststoff. Dieser durchdringt den Naturstein und härtet aus. AnschlieĂ&#x;end wird die Platte abgeschliffen, wobei der GroĂ&#x;teil des Epoxidharzes wieder entfernt wird. Fest steht: Die Vorteile dieser Behandlung liegen auf der Hand: Schwachstellen wie Mikrorisse im Naturstein werden geschlossen. BrĂźchige, sandige Stellen werden verfestigt. Fragile Steine sind einsetzbar. Dadurch erĂśffnet sich den Bauherren, Architekten und letztlich den Natursteinfachbetrieben eine Vielfalt an neuen Materialien und neuen Einsatzweisen. Fest steht aber auch: Die Vorstellung Ăźber die Ă„sthetik von Oberflächen hat sich gewandelt. Der Endverbraucher ist kritischer geworden. Durch die Behandlung wird die natĂźrliche Farbe
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des Steins intensiviert. Zudem kĂśnnen Farbschwankungen durch die Beigabe von Farbpigmenten ausgeglichen werden. Die Ăśkonomischen Vorteile liegen auf der Hand. Die Produktionskosten sinken, der Abfall vermindert sich. Dies hilft, wertvolle natĂźrliche Ressourcen zu schonen. Durch die Minimierung von Risiken bei der Materialbeschaffung und dem Transport kann die Natursteinindustrie den internationalen Marktdruck leichter Ăźberstehen und Kostenvorteile an den Endverbraucher weitergeben. Es gibt allerdings auch Probleme. Profile und Kanten bleiben durch die unterschiedliche Reflexion des Lichts anfangs dunkler. Hier kann mit Farbvertiefern Abhilfe geschaffen werden.
Probleme an der Oberfläche Durch die verminderte Wasseraufnahmefähigkeit an der Oberfläche gibt es Probleme mit der Imprägnierung. Manche auf LÜsungsmitteln basierenden Imprägniermittel reagieren mit
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Mit luxus geld verdienen Das Bad gewinnt an Bedeutung Ein Raum macht Karriere: von der sechs Quadratmeter großen, meist raumhoch kleinflächig gefliesten Nasszelle zur individuellen L uxusoase. Im Mittelpunkt stehen heute im großzügig inszenierten Bade zimmer immer häufiger Solitäre aus Naturstein. Jörg Stephan interpretiert und Christoph Dichtl kommentiert.
SteinPLUS
Von Willy Hafner
Bad kann nicht jeder Wir sich als Natursteinbetrieb heute ernsthaft mit dem Thema gehobener Innenausbau, ganz egal ob im Badezimmer, in der Küche oder im Wohnzimmer, beschäftigen will, muss mehr können, als nur Steine zu bearbeiten. Die perfekte und fachgerechte Bearbeitung ist eine Selbstverständlichkeit. Dazu kommen die Beschäftigung mit zeitgenössischer Architektur und dem Design von morgen. Modeströmungen sind zu berücksichtigen, Farbtrends müssen beachtet werden und nicht zuletzt muss man etwas verstehen von der Welt, in der die meisten dieser Kunden leben. Wer Stil bauen will, braucht selbst einen sicheren Geschmack und Stil.
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