Stein 08 2014

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STEIN

S 08 | 2014 stein-magazin.de

Zeitschrift für Naturstein

naturstein aus Deutschland

travertin und Muschelkalk bearbeitung nach maSS Der Weg zum passenden Werkzeug Seite 12

Sandstein sanieren Restaurierung zweier Erker in Bernburg Seite 30

kunden 50 plus

»Best Ager« als Kunden gewinnen Seite 36


Inhalt

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Die Gestaltung von ­Freiflächen in der Stadt ist eine schwierige Aufgabe. In Jena gestaltete man eine solche Fläche mit Bodenbelag und Mobiliar aus Thüringer Travertin.

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2020 ist beinahe die Hälfte aller Deutschen über 50. eine wichtige Zielgruppe für den Steinmetz. Wir zeigen, wie Sie die »Best Ager« für Ihre Arbeit begeistern.

Jeder Natursteinverarbeiter hat seine eigenen Ansprüche an sein Werkzeug. Die Hersteller gehen auf diese Bedürfnisse ein und entwickeln individuelle Mischungen und Werkzeugformen.

In Zeiten von Wirschaftsund Finanzkrisen stehen Werte wie Verlässlichkeit und Vertrauen hoch im Kurs. Ein Trend, der Chancen für kleine und mittlere Unternehmen birgt.

Schöne Welt der Steine 06

Chancen Nutzen

Ein Platz aus Travertin In Jena entstand ein halböffentlicher Platz mit ­ Travertin als prägendem Gestaltungsmittel.

Steine bearbeiten

STEIN – auf Facebook Mehr Wissenswertes gibt es auch auf Facebook. Die STEIN-Community wächst von Tag zu Tag. Besuchen Sie uns! STEIN-Blog – jetzt ganz neu! Wissenswertes, Interessantes, aber auch Skurriles können Sie auf dem STEIN-Blog finden. Im neuen Design und auch bequem zu lesen auf Tablet PC und Smart Phone. stein-magazin.de Wer regelmäßig über Neues aus der Stein-Welt informiert werden will, kann dort auch den STEIN-­Newsletter bestellen.

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Vertrauen schaffen Wie der Wertewandel dem Handwerk und Familien- unternehmen zugute kommt.

panorama

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Bearbeitung nach Maß Wie Anwender und Hersteller den Weg zum pas- senden Werkzeug finden.

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Naturstein verfugen Fugen müssen viele Anforderungen erfüllen. Ent- scheiden ist daher die Wahl des richtigen Mörtels.

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Zwei Erker aus Sandstein Auf dem Renaissanceschloss Bernburg wurden zwei Sandsteinerker restauriert.

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Menschen, Termine, Produkte und mehr

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Seitenblicke Fragen zum optimalen Werkzeug

Rubriken 03 Betreff 54 Impressum 74 Vorschau/Fotonachweis

Kunden gewinnen 36

Umsatzturbo 50 plus Die »Best Ager« sind eine wertvolle und vor allem wachsende Kundengruppe.

Wir fertigen für Sie in exklusiver Einzelanfertigung sowie in anspruchsvoller Serienfertigung in Bronze-, Messing-, Aluminiumguss und Edelstahl.

SKULPTUREN SCHRIFTEN BRUNNEN TAFELN LAMPEN SCHALEN VASEN TIERE FIGUREN

KUNSTGIESSEREI PLEIN GmbH

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Schöne Welt der Steine

Schöne Welt der SteinE

Ein Platz aus Travertin Bodenbelag aus Travertin Die Gestaltung von Freiflächen in der Stadt ist eine schwierige Aufgabe. Doch aus Hinterhöfen können Flaniermeilen werden, wie ein Beispiel in Jena zeigt.

Von Maria Siegmantel

Thüringer Travertin prägt den Aufenthaltsbereich der Geschäftsstelle der jenawohnen GmbH.

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Steine bearbeiten

Bearbeitung nach MaSS

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Werkzeuge entwickeln Eine spezielle Körnung oder eine bestimmte Oberflächentextur – jeder Anwender hat eigene Anforderungen an ein Schleifwerkzeug. Die Hersteller ent­wickeln gemeinsam mit Steinmetzen Mischungen und Werkzeugformen, die kostengünstig individuelle Bearbeitungen ausführen.

Abstufungen prüfen

Steine bearbeiten

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Mit möglichst wenigen Schritten soll ein interessantes Schliffbild entstehen. Die Oberfläche wird nach jeder Körnung begutachtet.

Textur erzeugen

Ziel erreicht: Die fossilen Bestandteile des Kalksteins Rustic Green heben sich nach vier Arbeitsgängen vom weicheren Bindemittel ab.

Von Richard Watzke

N

eben dem Sägen und Fräsen ist die Oberflächenbearbeitung mit Schleifwerkzeugen eine wich­ tige Aufgabe in der Steinverarbeitung. Die Anwendungen reichen vom Aufrauen bis zur Hochglanzpolitur. Die polierte Fläche ist nach wie vor die überwiegen­ de Oberflächenart. Sie bringt die Textur des Natursteins eindrucksvoll zur Gel­ tung und lässt sich leicht reinigen. Im gehobenen Innenausbau ist der Trend zu matt geschliffenen oder strukturier­ ten Steinen ungebrochen, aber auch bei Grabmalen experimentieren Gestalter mit der individuellen Oberfläche. Die Vielfalt der Schliffbilder ist groß, eine Norm dafür gibt es nicht. Wie sich eine Oberfläche in »Lederoptik« von einer satinierten oder »antikisierten« Fläche unterscheidet, bleibt jedem Steinmetz selbst überlassen. Entsprechend vielfäl­ tig entwickelt sich das Angebot an Werkzeugen für matt strukturierte Flä­ chen. Jeder Hersteller entwickelt eigene Formen und Rezepturen für seine Werk­ zeuge. Die optische Wirkung hängt ab von der Art der Bürsten – mit Diamanten besetzte Borsten oder Lamellen –, der Anzahl der jeweiligen Überschliffe und der Kornabstufung. Ziel dabei ist eine

Erfahrungswerte sammeln: Test von Weha-Satinierbürsten auf einem Kalkstein und einem Diorit

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bewegte Oberfläche, die zugleich auch das Farbspiel des Steins zeigt. Auch bei der jüngsten Entwicklung der Scharrier­ walzen und Bürsten zum Einsatz auf Brückensägen gilt dieses Prinzip: Zuerst wird der Stein grob strukturiert und dann wieder geglättet. Die linearen Werkzeugspuren dienen bewusst als Gestaltungsmittel. Die Flächen sind zwar rein maschinell hergestellt, wirken für den Kunden aber handwerklich indi­ viduell und sind dadurch besonders at­ traktiv. Bei allen Bearbeitungen sind die Härte des Steins sowie die Ausgangsund Zieloberfläche zu berücksichtigen. Vor allem die Vorbehandlung des Steins beeinflusst die spätere Haptik. Die Aus­ gangsfläche kann beflammt, gestockt, tellergestrahlt, sandgestrahlt oder ge­ riffelt sein. Bei Weichgesteinen genügt meist die sägeraue oder grob geschlif­ fene Fläche für das Einwirken der Dia­ mantkörner. Kunden, die sich für Natur­ stein entscheiden, wollen diese Natür­ lichkeit sehen und spüren. Mit der Viel­ falt an Bürsten, Walzen und anderen rotierenden Werkzeugen inszeniert der kreative Steinmetz bekannte und auch neu auf den Markt kommende Materia­ lien auf reizvolle Weise.

Steinplus STEIN hat diese Firmen besucht: jogerst.com naturstein-meissner.de

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Kunden gewinnen

41%

Quelle: Roland Berger Strategy Consultants, Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gemeinsam mit dem Bundeswirtschaftsministerium für Wirtschaft und Technologie: »Wirtschaftsfaktor Alter: Potenziale nutzen – die Kundengruppe 50plus«

Menschen über 50 sind eine wichtige Kundengruppe für Steinmetzen. Doch man muss auf ihre Bedürfnisse genau eingehen.

aller Deutschen sind über 50 Jahre alt. 2020 ist fast die Hälfte älter als 50.

20%

aller Deutschen sind über 65 Jahre alt. 2020 ist beinahe jeder Dritte über 65.

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Kunden gewinnen

Umsatzturbo 50plus Verkauf an Best Ager 2020 ist beinahe die Hälfte aller Deutschen über 50. Doch die sogenannten Best Ager fühlen sich als Kunden oft unverstanden. Wer sie begeistern will, muss überkommene Verkaufsmuster überwinden. Von Annette Mühlberger

I Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

m Jahr 2014 feiert Deutschlands stärkster Jahrgang seinen 50. Ge­ burtstag. Die 1964 geborenen Baby­ boomer waren in Schule, Ausbildung und Studium viele und sie sind es heute noch. 41 Prozent der Deutschen sind über 50 Jahre alt (20 Prozent sind über 65) und gehören damit zur wachsenden Kundengruppe der sogenannten Best Ager. In sechs Jahren, 2020, gehört dazu bereits jeder zweite Deutsche. Bei­ nahe jeder Dritte ist dann älter als 65 Jahre.

Keinen Seniorenteller Die Älteren werden nicht nur mehr, sie werden auch immer älter. Noch vor hun­ dert Jahren galt man mit 50 als Greis, die Menschen starben mit durchschnitt­

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lich 55 Jahren. Heute hat sich das Durchschnittsalter um 20 bis 27 Jahre nach oben verschoben. Das gefühlte Alter liegt zudem etwa 14 Jahre unter dem biologischen und das gefühlte Aus­ sehen vieler Menschen bei »minus 8 Jahren«. Marketingfachmann Hans-­ Georg Pompe beschreibt das Gefühl äl­ terer Kunden: »Das heißt nichts ande­ res, als 50 zu sein, wie 42 auszusehen und sich wie 36 zu fühlen.« Dennoch: Ab 60 gibt es für ältere Kunden schon mal einen »Seniorenteller«, der dann auch so heißt. Und das für Menschen, die sich selbst wie Ende 40 empfinden und wie Anfang 50 aussehen. Tatsächlich fühlen sich viele ältere Kunden nicht genügend wertgeschätzt. 55 Prozent der in einer GfK-Studie be­ fragten Best Ager sind

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