Stein 09 2015

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STEIN

S 09 | 2015

Zeitschrift für Naturstein

schwierige fassade

bürohaus in neuem gewand natursteinoptiken

Geschichten erzählen

onlinehandel

Bearbeitungsverfahren zur Herstellung matter Steinoberflächen

Wie Sie Ihre Kunden durch spannendes Storytelling überzeugen.

Das Einkaufen im Internet boomt – auch in der Natursteinbranche.


Schöne Welt der Steine

Neue Hülle für das Leinenmeisterhaus mit einer gedämmten NatursteinLeichtfassade

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Schöne Welt der SteinE

Leinenmeisterhaus neu verhüllt Naturstein-Leichtfassade statt massiver Natursteinplatten Die Fassade eines denkmalgeschützten Gebäudes zu sanieren, stellt immer eine große Herausforderung dar. Aber im Fall des Bielefelder Leinenmeisterhauses gestaltete es sich extrem schwierig. Durch eine innovative Fassadenkonstruktion und die intensive Zusammenarbeit der Projektbeteiligten konnte eine Lösung gefunden werden. Von Tanja Slasten

Foto: Hanno Keppel

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Hervorragende Eigenschaft: Materialien mit unterschiedlichen Härten wie dieser Walt Brown im Magna-Lager eignen sich besonders für eine matte Oberflächenbearbeitung, da anschließend die harten Bestandteile wie Adern aus dem Gestein hervorragen.

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Foto: Michael Spohr

Steine bearbeiten

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Steine bearbeiten

Gebürstet, gestockt, gekrönelt… Matte Oberflächen bearbeiten Vielfältig sind die Steinbearbeitungsverfahren zur Herstellung nicht glänzender Natursteinoptiken, denn erst die richtige Oberfläche gibt dem jeweiligen Stein das entsprechende Flair. Von Michael Spohr

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Foto: xxxxxxx

tumpfe Farben sind der letzte Schrei. Bei Autos etwa werden edles Design und sportliche Eleganz durch Mattlacke noch verstärkt. Da es keine Reflexionen gibt, kommen die Formen der Karosserie deutlicher zum Ausdruck. Zudem verführen diese technisch und kühl wirkenden Oberflächen zum Anfassen. Einen ganz ähnlichen Trend verzeichnet auch die Möbelund die Küchenindustrie: Matte Oberflächen präsentierten sich in diesem Jahr überall – auf der Kölner Möbelmesse imm ebenso wie auf dem zeitgleich stattfindenden internationalen Treffpunkt der Küchenwelt, der LivingKitchen. Besonders gefragt hier: der seidig-matte Look. Glanzlose Materialien wie Schiefer oder Beton für die Arbeitsplatte geben die Optik vor, bei beschichteten oder lackierten Fronten werden sie nachgestellt. Bei der Inneneinrichtung ist es der Trend zur Natürlichkeit, der den matten

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Oberflächen derzeit zur Vorherrschaft verhilft. Natur soll man dem Material ansehen, entweder direkt wie bei einer spaltrauen Oberfläche und bei fossilen Einschlüssen oder indirekt durch die Oberflächenbearbeitung. Matte Oberflächen in naturnaher Haptik mit getrommelter, gebürsteter und gespaltener Bearbeitung liegen sowohl bei Treppenstufen und Fliesen als auch bei Terrassenplatten aus Naturstein klar vorn und entsprechen dem Verlangen nach ästhetischem und gleichzeitig natürlichem, nachhaltigem Wohnen.

STEIN stellt folgende Firmen vor: 1. Nozar GmbH & Co. KG nozar.de 2. Steinwerk Tringenstein GmbH steinwerk-tringenstein.de 3. MAGNA Naturstein GmbH magnastein.com

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Kunden gewinnen

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Kunden gewinnen

Verkaufen Sie Kopf-Kino Storytelling in Werbung und Verkauf Wirksame Kommunikation mit Kunden funktioniert am besten über gute Geschichten. Die bleiben im Kopf und können leicht weitergegeben werden. Welche Story erzählt Ihr Unternehmen? Von Annette Mühlberger

Foto: istock

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öhlenmalerei, Märchen, Rit­ tersagen, Theater, Kino … Seit mehr als 40.000 Jahren er­ zählt der Mensch Geschichten und seit mehr als 40.000 Jahren sehen und hören ihm andere Menschen dabei zu. Gute Geschichten aktivieren unseren Kopf und unseren Körper: Wir denken, fiebern und fühlen mit. Und: Über gute Geschichten pflanzt sich eine Botschaft vom Erzähler zum Emp­ fänger wie von Zauberhand fort. Das glauben Sie nicht? Dann denken Sie

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an die „Erfolgsstory Bibel“! Auch der Naturstein kennt eine Unmenge faszinierender Geschichten. Fangen Sie einfach an, sie zu erzählen.

Welche Erlebnisse möchten Sie teilen? Storytelling – so heißt das Prinzip, Botschaften gezielt in Geschichten zu verpacken und sie damit emotional aufzuladen – hat sich etwa für die Kon­ sumgüterwerbung oder die Werbung

Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

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chancen nutzen

Klicken + Kaufen = Revolution Einkaufen im Internet Kunden, Umsatz, Branchen – der Onlinehandel verändert immer schneller immer mehr Bereiche unseres Lebens. Händler und Arbeiter ächzen unter den Umwälzungen. Auch in der Naturstein verarbeitenden Branche zeichnet sich eine Wende ab. Von Elisabeth Rowley und Christine Kowalski

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chancen nutzen

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ie ist schon lange im Geschäft – Ingrid Halbich, Firmeninhaberin von Natursteine Halbich stellt auf ihrer Webseite ihre Leistungen vor: von Grabmalen bis zu Restaurierungen. Das Familienunternehmen besteht schon seit 1908 und hat die Revolution des Internets miterlebt. An welchen Stellen nutzt die Geschäftsführerin diese? „Inschriften und Grableuchten bestelle ich inzwischen online. Wir können die Schriften direkt ausdrucken und sie dem Kunden zeigen. Bei Werkzeugen greifen wir aber eher noch auf die Außendienstmitarbeiter der Unternehmen zurück, die uns ihre neuesten Produkte vorstellen“, so Halbich. In den letzten 20 Jahren habe sich der Natursteinkauf jedoch sehr verändert. „Es gibt eine viel größere Auswahl an Natursteinen insgesamt. So global, wie wir leben, ist heute auch die Vielfalt der Materialien!“

der Siegeszug der Onlineshops Er beginnt Ende der 1990er-Jahre. Unternehmen bestellen ihre Waren bereits mehr und mehr im Internet, die meisten Privatpersonen aber zieht es noch in die Filialen der Stadt. Gerade einmal 900.000 Deutsche nutzen 1997 den digitalen Warenkorb, 1999 sind es 2,9 Millionen – magere Vorboten der Lawine, die kurze Zeit später ins Rollen kommt: 15 Millionen kaufen 2002 im Netz, 30 Millionen 2008, über 50 Millionen 2014 (siehe Grafik). Der Durchbruch für den Onlinehandel kommt mit dem DSL-Anschluss, den die Telekom und andere Netzanbieter ab 1999 massiv ausbauen und der es den Deutschen erlaubt, größere Dateien und Bilder aufzurufen, ohne minutenlang auf einen Ladebalken zu schauen. Zunehmend setzen sich Internet-Flatrates durch, die das Surfen erschwinglicher machen. Der Satz nach vorn, den der Einkauf im Internet zur Jahrtausendwende macht, ist also eng mit der Geschichte des World Wide Web verbunden. Inzwischen überschreitet der Onlinehandel alle Grenzen, die er bislang hatte. Onlinekäufer sind vor allem jung? Onlinekäufer waren mal vor allem jung. Nach einer repräsentativen Umfrage des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e. V. (Bitkom) bestellen fast alle 14 bis 29-jährigen Internetnutzer im Netz, aber auch 88 Prozent der Nutzer über 65 Jahren unabhängig von Geschlecht und Bildung. Das Fazit: Onlineshops ziehen inzwischen jeden an. Es muss mit vielen Vorurteilen aufgeräumt werden, zum Beispiel, dass die Weltwirtschaftskrise die Umsätze im Handel aufzehrt. In den Krisenjahren zwischen 2008 und 2011 verdoppelte er

Anzahl der Internetnutzer und OnlineShopper in Deutschland zwischen 2002 und 2014 (in Millionen) 60

Online-Shopper

Anzahl in Millionen

50

40

30

37,5

35,7

34,4

38,6

42,3

41 34,1

28,3 25 20,76

43,5

42,7

40,8

26,4

27,9

30,2

31,9

2014

22,73

Internetnutzer

15,31

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Foto: Fotolia

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54,2

53,4

51,7

Online-Shopper

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Quelle: Bitkom, Statistisches Bundesamt, Gesellschaft für Konsumforschung

Internetnutzer

2014

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