Stein 11 2015

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STEIN

S 11 | 2015

Zeitschrift für Naturstein

Fachkraft Flüchtling Wie migration den steinmetzen nützt

Entspannen

Kooperieren

treffen

So wird Naturstein zum Wohlfühlfaktor – ein Besuch im Spa

Von der Zusammenarbeit mit anderen profitieren und Kosten sparen

Naturstein im Aufschwung: Marmomacc verzeichnet Besucherrekord


SchĂśne Welt der Steine

Eine Insel der Toten: Vor den hohen Ziegelmauern zeichnen sich strenge Volumen aus Travertin ab, in denen die Gräber untergebracht sind.

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Schöne Welt der SteinE

Insel der Toten Neue Friedhofsarchitektur In Gubbio, einer Kleinstadt in Mittelitalien, wurde der Stadtfriedhof erweitert. Entstanden ist ein einsamer, aus Travertinplatten verkleideter Komplex, der das städtische Gefüge der Altstadt neu interpretiert. Von Leonardo Lella

Foto: Alessandra Chemollo

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Steine bearbeiten

Wasserspiele auf dem Dach Mit rund acht Hektar dürfte der „Dakpark“ im niederländischen Rotterdam die größte begrünte Dachfläche Europas sein. Der auf dem Flachdach angelegte Dachgarten bietet nicht nur eine schöne Aussicht, sondern auch vielfältige Ruhe- und Spielbereiche; unter anderem einen mediterranen Kräutergarten, eine Orangerie sowie eine Obstbaumwiese. Den ganz besonderen Reiz des Dachgartens aber machen die Wasserspiele aus. Von Anne Marie Ring

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Foto: Rik de Nooijer

FlieSSender Stein


Steine bearbeiten

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Fotos: Sopro

ntstanden ist der „Dakpark“ nach der Umwidmung des einstigen Rangierbahnhofs in Delfshaven in ein stadtnahes Wohngebiet. Aufgrund seiner besonderen Lage direkt am Hafen und der gegebenen Struktur der Bebauung ist eine rund 400 Meter lange Einkaufsstraße mit Läden, Restaurants und Dienstleistungsbetrieben entstanden. Die Wasserspiele wurden mit Naturwerksteinblockstufen und -platten aus Granit gestaltet. Überall dort, wo die Primärkonstruktion aus Ortbeton aus Gründen des Feuchtigkeitsschutzes abgedichtet werden musste, brachten die Verarbeiter eine einkomponentige, flexible, zementäre Dichtungsschlämme auf und stellten so eine wasserundurchlässige, rissüberbrückende Verbundabdichtung her. Entlang der Treppe setzten sie die Natursteinstufen im Bereich des Wasserlaufs in ein drainagefähiges Epoxidharzmörtelbett. Der Verlegebetrieb stellte diesen drainagefähigen Bettungsmörtel selbst her. Er besteht aus einem Quarzsandgemisch und einem zweikompo- nentigen Epoxidharzbindemittel, das als Grundierung und Haftvermittler auf nahezu allen glatten Untergründen sowie als Bindemittel zur Herstellung von hochverschleißfesten und chemikalienbeständigen Mörteln verwendet werden kann.

Die Verleger fanden einen WU-Beton vor, auf den sie eine Verbundabdichtung aufbrachten. Danach wurden die Installationen für die Wasserspiele verlegt.

Verwendung von Dünnbettmörtel

Im Bereich der fehlenden Platte ist die Drainagematte zu erkennen. Da der Aufbau sehr niedrig gehalten werden musste, wurden die Platten mit einer Baustellenmischung aus Quarzsand und Bauharz auf Epoxidharzbasis verlegt.

Die einzelnen Natursteinblöcke wurden in einem „Frisch-in-frisch“-Verfahren versetzt, wobei als Haftbrücke zwischen dem Stein und dem frischen Bettungsmörtel ebenfalls dieses Epoxidharz verwendet wurde. Die Verlegung der Naturwerksteinplatten als Abdeckung auf den umlaufenden Randaufkantungen um den Platz mit Wasserspielen und Wasserfontänen erfolgte mit einem zweikomponentigen hellen Polyurethan-Reaktionsharz (R2 T nach DIN EN 12 004). Dieser spezielle Dünnbettmörtel ist kapillardicht, höchst flexibel und wird zum Ansetzen und Verlegen von keramischen Fliesen und Platten sowie Beton- und Naturwerksteinplatten verwendet. Verfugt wurde mit einem zementären,

Der Aufbau mit Drainageplatten und -mörtel führt Oberflächenwasser sehr schnell ab und verhindert Kalkausblühungen. Die geschwungene Linie ist lediglich ein gestalterisches Merkmal.

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Kunden gewinnen

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Kunden gewinnen

Wer kooperiert, profitiert Marketingkooperationen Die Zusammenarbeit mit Partnerfirmen hat viele Vorteile. Sie spart Werbekosten, bringt neue Kunden und sorgt für eine konstante Auslastung des Betriebs. Doch die Voraussetzungen und Ziele müssen stimmen.

Von Annette Mühlberger

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erbung ist teuer, ihre Wir­ kung hat nachgelassen und Empfehlungen kommen immer aus dem gleichen Kundenkreis. Sich mit Betrieben, die die gleichen Ziel­ gruppen ansprechen, gemeinsam am Markt zu präsentieren, eng zusammen­ zuarbeiten, Kunden gegenseitig zu emp­ fehlen – die Vorteile von Marketingko­ operationen liegen auf der Hand. Eine Kooperation kann das eigene Angebot stärken, Werbekosten sparen und Ziel­ gruppen erschließen, die man alleine nur mit hohem Aufwand oder gar nicht erreichen würde.

Illustration: iStock

Der Erfolg ist nicht selbstverständlich Dennoch scheitern rund zwei Drittel aller Marketingkooperationen. Ganz so einfach, den passenden Partner für eine langfristige Zusammenarbeit zu finden,

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ist es dann doch nicht. Entscheidend ist: Das Angebot der Partner, ihre Stär­ ke und Präsenz am Markt, ihr Image, ihre Arbeitsweise, Kundenansprache, Ziele und Unternehmenskultur müssen wirklich zusammenpassen. Nicht der Betrieb, mit dessen Inhaber man beson­ ders gut kann oder der räumlich am nächsten sitzt, ist unbedingt die beste Wahl. Beispiel Sanitär: Der Umbau von Bä­ dern verspricht hervorragende Margen. Vermögende Kunden 50- bis 60plus in­ vestieren mit Vorliebe in ihr Wohlfühl­ bad. Die wenigsten haben Kenntnis, Zeit und Nerv, den Umbau zu organisieren, nicht immer ist ein Architekt an Bord – der Kunde wünscht alles aus einer Hand. Überlassen Sie die Partnerwahl nicht dem Zufall und werden Sie selbst aktiv. Überlegen Sie: Welcher Sani­ täranbieter passt zum anspruchsvollen Natursteinangebot? Wer ist bei einer

Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

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chancen nutzen

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chancen nutzen

Arbeit integriert Fl端chtlinge im Handwerk In Deutschland wird derzeit viel 端ber Fl端chtlinge, deren Integration und die Willkommenskultur diskutiert. Im Handwerk k旦nnten junge Asylbewerber eine Chance auf Arbeit oder eine Berufsausbildung bekommen. Ein Steinmetz macht vor, wie daraus eine Win-Win-Situation werden kann. Von Karin Fink

Foto: iStock

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