Stein 12 2014

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Zeitschrift für Naturstein

Friedhofskonzept | Transport | Terrassen

Zeitschrift für Naturstein S 12 2014

STEIN

S 12 | 2014

Edel mit Sandstein

S12

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Vom Bunker zum Penthouse Stahl und Stelen Modernes Konzept für den Friedhof Seite 06

Sich neu erfinden

Überdenken Sie traditionelle Geschäftsmodelle Seite 36

Die neuen kommen

Wie Generation Y die Arbeitswelt verändert Seite 44


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Auf der sicheren Seite Transportieren und lagern Mit modernen Transportgeräten senkt der Steinmetz das ­Unfallrisiko. Ebenso vermeidet er Schäden bei Rohmaterial und Fertigteilen. Das schont den Geldbeutel, die Nerven und die Gesundheit der Mitarbeiter. Für jede Aufgabe bieten Hersteller ­Lösungen an, die das Arbeiten trotz Termindruck sicherer machen.

Von Richard Watzke

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Mit Vakuum auf- und abbänken

Für einen flexiblen Einsatz sollten die Saugplatten der Vakuumheber verschiebbar und einzeln sperrbar sein.

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Plattenzange ansetzen

Um Unfälle und Materialschäden zu vermeiden, darf mit Zangen jeweils nur eine Platte auf einmal gehoben werden.

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Beim Abladen von Plattenbündeln verhindern Traversen das Zusammenrutschen der Gurte.

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Kommissionen verzurren

heben und bewegen mit Köpfchen Aufmerksame und sorgfältig ausgebildete Mitarbeiter sind der wichtigste Faktor in der Unfallverhütung.

I Gestapelte Platten sollen untereinander und auf der Ladefläche gesichert sein.

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n der Produktion durchläuft ein Werkstück viele Stationen. Zwischen jedem Arbeitsschritt findet eine Be­ wegung mit Kran, Vakuumheber, Gabel­ stapler oder Rollwagen statt. Die Belas­ tungen auf das Werkstück sind dabei unterschiedlich. Vor allem die enorme Punktbelastung beim Heben großer Platten mit Zangen bedeuten Stress für den Stein. Nur einwandfreies Material darf auf diese Weise transportiert wer­ den. Auch wenn es bequem erscheint: Zwei Platten auf einmal zu klemmen, ist

nicht zulässig. Sorgfalt ist auch beim Einsatz von Va­kuumhebern nötig. Je gleichmäßiger die Last verteilt wird, desto sicherer hängt sie. Für empfindli­ che Materialien und Platten mit Aus­ schnitten bringen mehrere verschieb­ bare und einzeln sperrbare Saugplatten Sicherheit. Trotz aller modernen Geräte und Warneinrichtungen bleiben unge­ schulte Mitarbeiter das größte Unfall­ risiko. Die Unterweisung durch den Unternehmer oder Vorarbeiter ist daher unverzichtbar.

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Hinter den 2 m starken Mauern entstanden R채ume mit der intimen Anmutung eines Alkovens und dem Weitblick eines Turmzimmers.

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In dem neu entstandenen Raum oberhalb des Bunkers sollte keine „steinerne Strenge“ herrschen, vielmehr ließen sich die Architekten von der Lebendigkeit südamerikanischer Ferienvillen inspirieren.

Vom Bunker zum Penthouse Sandstein verlegen Das Architekturbüro „raumstation“ gestaltete in München einen ehemaligen Bunker in ein Wohn- und Geschäftshaus um. Für das aufgesetzte Penthouse wählten die Architekten den Sandstein „Fade to Grey“ als Bodenbelag.

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Von Anne-Marie Ring

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Kunden gewinnen

Sich neu erfinden

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Kunden gewinnen

Erfolg durch Neupositionierung Traditionelle Geschäftsmodelle versprechen nicht ewig Erfolg. Innovationen in Service und Kundenansprache helfen, sich neu zu erfinden. STEIN stellt die neuesten Trends vor.

Von Annette Mühlberger

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ch sehe was, was du nicht siehst … Kennen Sie dieses Spiel? Es vertreibt nicht nur Kindern die Langeweile, es ist auch für Erwachsene verblüffend, weil es zeigt, was wir nicht sehen, ob­ wohl es direkt vor unserer Nase ist. Gründe für die Betriebsblindheit gibt es viele. Zum Beispiel die Perspektive, aus der heraus wir unsere Umwelt betrach­ ten. Frauke Ion schreibt zum Erfolgs­ geheimnis des Perspektivenwechsels: „Wer immer nur das Gleiche sieht und tut, kann keine besseren Ergebnisse er­ warten. Um mehr zu erreichen, bedarf es der Veränderung“ (Buchtipp S. 38). Doch Wandel ist anstrengend und sel­ ten einfach. Im Betrieb ist er dem Wettbe­ werb und den Bedürfnissen der Kunden geschuldet. Nur wer neue Anfor­derungen wahrnimmt, kann sie nutzen. Und wer das rechtzeitig tut, profitiert von einer neuen Geschäftsidee am meisten. Wan­ del aus der Krise heraus funktioniert zwar auch, doch die Handlungsoptionen sind deutlich geringer. Umsatzchancen und Marktpotenziale für Steinmetzen gibt es viele. Allein der de­ mografische Wandel schafft mit der wach­ senden Bevölkerungsgruppe 50/60plus hervorragende Absatzchancen (s. STEIN im August 2014). Aber auch in diesem Seg­ ment haben sich die Bedürfnisse verändert und passen kaum noch zu den tradierten Angeboten des Gewerks.

Diese Trends bestimmen künftige Erfolgschancen 1. Service, Service, Service: Selbst Kunden, die am Produkt sparen, hono­ rieren attraktive Zusatzservices. Zudem

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steigt der Wunsch nach personalisier­ ten Dienstleistungen, und zwar genau dann, wenn sie gebraucht werden. Fle­ xible Planungsleistungen, ganzheitliche Stil-Beratung, Wohn-Parcours, Rundum-sorglos-Pakete oder bundesweite Grabmalservices sind Beispiele, die das Produktportfolio rund um den Natur­ stein schon heute ergänzen. 2. Individualisierung: Der Trend zum personalisierten Produkt zeigt sich nicht nur im Sportschuh mit den eige­ nen Initialen oder im online gemixten Müsli, er begünstigt auch die Markt­ chancen des innovativen Handwerks, sei es in der bildhauerischen Auftrags­ arbeit oder über exklusive Konzepte für Neubau und Modernisierung. Schlüssel zum Erfolg sind eine ganzheitliche Bera­ tung und die enge Einbindung der Kun­ den in den Gestaltungsprozess. 3. Digitalisierung: Die Grenzen zwischen digitalen und nicht digitalen Produkten, zwischen Online- und Offlineverkauf ver­ schwinden. Die Onlinevermarktung wird deshalb auch für Nischenprodukte inte­ ressant. Für das Handwerk entsteht da­ durch allerdings auch aus dem nicht handwerklichen Bereich Konkurrenz. Denn der Onlineversand von Fliesen und Platten ist auch ohne handwerkliches Know-how zu bewerkstelligen. 4. Überlappung: Die Geschäftsmodelle nebeneinanderliegender Gewerke nä­ hern sich an. Der Schreiner plant Kü­ chen, der Steinmetz konzipiert Bäder, der Bestatter verkauft Grabmale und der Bäcker betreibt Cafés. Die Annäherung

Annette Mühlberger ist Journalis­tin für Verkauf, Marketing und Ma­ nagement. Sie zeigt Lösungsan­ sätze, die sich im betrieblichen ­Alltag schnell und erfolgverspre­ chend umsetzen lassen. Annette Mühlberger arbeitet für Verlage und entwickelt Kommunikations­ konzepte für Unter­nehmen. Kontakt: redaktion-muehlberger.de

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chancen nutzen

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chancen nutzen

Die neuen Arbeitskräfte Ausbilden Während für die Elterngeneration der heute 20- bis 30-Jährigen noch die Arbeit oberste Priorität hatte, hat die sogenannte „Generation Y“ ganz andere Werte und Prioritäten im Leben. Ein gesellschaftlicher Trend, der sich auch in der Arbeitswelt zeigt.

Von Bärbel Daiber

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ie sind mit dem Gefühl groß geworden, etwas Besonderes zu sein. Aufmerksamkeit, Förderung und Lob der Eltern, Mitsprache und -entscheidung in der Familie spielten von klein auf eine Rolle, später waren Diskussionen mit Lehrern und Professoren ganz normal. Sie wurden zur Selbstständigkeit erzogen und sind es gewohnt, mit Autoritäten auf Augenhöhe zu sprechen. Sie haben hohe Ansprüche an sich und das Leben und an die Arbeit. Werte wie Familie, Freundschaft und Freizeit sind ihnen wichtiger als Führungspositionen, Managergehälter oder sonstige monetäre Anreize. Sie treten selbstbewusst auf und wissen um ihren Wert, auch, weil der demografische Wandel und der Fachkräftemangel es für die Unternehmen notwendig macht, stärker auf sie einzugehen. Von ihrer Arbeit erwarten sie interessante Projekte, schnelle Aufstiegsmöglichkeiten und eine ausgeglichene Work-Life-Balance: Die Rede ist von der „Generation Y“. Als „Generation Y“ werden meist alle Geburtsjahrgänge zwischen 1981 und heute bezeichnet. Die jungen Menschen dieser Generation werden ebenso häufig auch als „Digital Natives“, also „digitale Eingeborene“ bezeichnet, wegen ihrer Affinität zu den digitalen Medien wie Computern, Internet, Mobiltelefonen, MP3-Playern usw., mit denen sie groß geworden sind. Im Gegensatz dazu werden Menschen, die diese Dinge erst im Erwachsenenalter kennengelernt haben, als „Digital Immigrants“ (dt.: „digitale Einwanderer“) bezeichnet. Die „Generation Y“ folgt auf die sogenannte „Generation X“, die zwischen 1965 und 1980 geborenen, und die Generation davor, die sogenannten „Babyboomer“, die zwischen 1946 und 1964 geboren sind.

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