Stuckstaette - Wohnen mit Beton

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wohnen mit Jessica Stuckstätte

100 DIYIdeen

Beton



Jessica Stuckst채tte

wohnen mit

Beton

Callwey


Inhalt

6

vorwort

8

Beton als Werkstoff

10

Ideen aus Beton selber machen

12

nun geht es endlich los

14

einige Vorschläge zum veredeln

16

flur – Hereinspaziert!

36

Küche – DIY-Rezepte

56

gastlichkeit – herzlich willkommen!

72

Wohnzimmer – Wohnraum gestalten

92

Schlafzimmer – ruheoasen selber giessen

106

kinderzimmer – spiel und spass mit beton

116

home office – Atmosphäre schaffen

130

badezimmer – Design in allen ecken

142

anhang / kauftipps

144

dank / Bildnachweis / Impressum



E

Ein schweres Hoftor schirmte den Straßenlärm von dem kleinen Innenhof mit der noch kleineren Lagerhalle ab. Hier schien die Zeit langsamer zu laufen. Ein verrosteter Käfer stand auf Felgen im Gras, und unter einem kleinen Dach standen Landwirtschaftsmaschinen, die schon seit Jahrzehnten nicht mehr bewegt worden waren. Sie mussten noch aus der Zeit stammen, als um das Grundstück noch Felder und Wiesen und keine Neubaugebiete und Bundesstraßen das Landschaftsbild prägten. Eine weiße Holztür, die nie beim ersten Mal Ziehen ins Schloss fiel, führte ins Innere des kleinen Gebäudes. Schon im Eingangsbereich türmten sich die Skizzenbücher. Von den Wänden hingen Planrollen- und Mappen in allen möglichen Farben und Ausführungen. Der überladene Eingangsbereich führte in die kleine Lagerhalle. Geschätzte 60 Quadratmeter, voll gepackt mit Pinseln, Farben, Pappen und einer Schneidemaschine aus der Jahrhundertwende. Es gab nichts, was man hier nicht finden konnte. Ich bin gerade in die Stadt gezogen, um mein Innenarchitekturstudium zu beginnen. In der Einführungsveranstaltung erhielten wir eine Liste mit Bastelmaterialien und den Tipp, in der kleinen Lagerhalle gegenüber der Fachhochschule einmal vorbeizuschauen. Ich war überwältigt, und zwar nicht nur von der Riesenauswahl, sondern auch von all den Produkten, die ich zuvor noch nie gesehen hatte. Die großen Fensterflächen waren mit der Zeit blind geworden, die schweren Industrieheizkörper und vielen Leitungen erinnerten an eine Zeit, in der noch mit schwerem Werkzeug genau hier gearbeitet wurde. Nun duftete es nach frisch aufgebrühtem Kaffee, eine immer volle Schale Gummibärchen stand an der Kasse, und bei Fragen jeglicher Art war man herzlich willkommen. Man konnte Stunden hier verbringen. An jeder Ecke standen Studenten, die Materialien für ihre Modelle aussuchten. Oft brachen hitzige Diskussionen aus, und nicht selten wurden hier ganze Entwürfe wieder über Bord geworfen. Jedes Mal, wenn ich die kleine Lagerhalle verließ, hatte ich das Gefühl, am kreativsten Ort der Welt zu sein. In den 4 Jahren des Studiums habe ich vieles gelernt: wie sich verschiedene Materialien verhalten, wie man Proportionen richtig setzt und Farben zu einem harmonischen Ganzen auswählt. Ich habe allerdings auch gemerkt, dass es nicht das Einrichten von Räumen ist, sondern das Kreieren neuer Produktdesigns, das mich reizt. Somit habe ich den Schwerpunkt während meiner Zeit an der Fachhochschule auf das Produktdesign gelenkt. In meinem Kopf und auf dem Skizzenblock entstanden viele Ideen, die aber alle erstmal in meiner Schreibtischschublade verschwanden. 6

vorwort


Nach meiner Zeit in Detmold folgte ich dem Rat meines Professors und machte mich mit einer vagen Vorstellung dessen, wohin es beruflich einmal mit mir gehen sollte, aus der Kleinstadt auf nach Hamburg. Wieder öffnete sich eine neue Welt, dieses Mal lauter, schneller und größer, doch schien sie genau so kreativ zu sein wie die alte Lagerhalle. Verschiedene Stationen vom Industriedesigner bis hin zu einem Innenarchitekturbüro für Ausstellungsdesign und einer kleinen Bastelwerkstatt für Wohnund Dekozeitschriften lagen vor mir, und irgendwo dazwischen traf ich das erste Mal auf Beton. Zu Anfang war ich begeistert von seiner Farbigkeit und Textur. Ich erinnere mich, wie ich einen Kerzenständer kaufte, und sich dieser perfekt auf meiner Anrichte in das Gesamtbild aus Sukkulenten und einer weißen Roboterspardose einfügte. Dann erzählte mir ein Redakteur, dass er sich in einem Wochenendseminar einen Waschtisch für die Küche selber gegossen hatte, und prompt machte ich mich auf den Weg in den Baumarkt, um mir einen Sack Zement und Sand zu kaufen. Zu Anfang reichten mir noch kleine Packungen von 2,5 Kilogramm. In der Wohnung wurde alles zur Gussform umfunktioniert. Selbst im Supermarkt, Einrichtungshaus oder bei einem Spaziergang durch den Park fand ich Inspirationen, die sich langsam in unserer Wohnung stapelten. Wir hatten Tage, an denen kaum noch Tuppertöpfe im Schrank waren, einmal habe ich das Olivenöl einzementiert, ein anderes Mal verschwanden die Pinnwände im Beton – man kann von einer wirklich sehr ausgedehnten Vorbereitungsphase für dieses Buch sprechen. Einmal angefangen kommt man nur noch schwer vom Betonieren los. Man läuft suchend durch die Wohnung und schaut, was sich noch alles aufmöbeln lässt. Auf einem meiner Streifzüge fielen mir alte Entwürfe wieder ein. Nach den Jahren habe ich über einige geschmunzelt, andere aber auf einen neuen modernen Stand gebracht und endlich aus der Skizze ein richtiges Produkt geschaffen. Ich freue mich nun, auch Sie auf Ihrem Weg von der ersten Skizze bis hin zum fertigen Produkt mit vielen praktischen Tipps begleiten zu können. In diesem Buch gehen wir gemeinsam durch 5 wunderschöne Wohnungen, in denen ich Ihnen in jedem Zimmer spannende DIY-BetonIdeen, aber auch große Wohnprojekte und zauberhafte Designs verschiedener Betonbauer vorstelle. Lassen Sie sich überraschen, wie facettenreich ein Baustoff sein kann. 7

vorwort


Beton als Werkstoff Hintergrundinformationen Beton wird auch als künstlicher Stein bezeichnet, der sich aus drei Bestandteilen zusammensetzt: ein Bindemittel, Gesteinskörnung und Wasser, die je nach Verwendung des Betons und der damit verbundenen Anforderung an das Material in seiner Zusammensetzung variieren. Als Baustoff des 21. Jahrhunderts macht der technische Fortschritt aber auch an dem 10.000 Jahre bekannten Mörtel keinen Halt. Heutzutage wird er oft als Verbundwerkstoff verarbeitet; dies bedeutet, dass weitere Materialien unter den Beton gemischt werden, um seine Eigenschaften zu optimieren. Er wird dann säurebeständig, selbstreinigend, ultrahochfest oder aber auch „leicht“. Man spricht vom neuen Hightech-Beton, der aus bis zu sechs verschiedenen Stoffen besteht.

Zur Herstellung einer Betondecke im Hausbau wird zum Beispiel ein Stahlgitter mit eingegossen, dies ermöglicht eine maximale Stabilität bei möglichst geringer Materialstärke. Dieser Betonverbundwerkstoff nennt sich Stahlbeton. Werden die Stahleinlagen so angeordnet, dass sich ein zusätzlicher Druck im Material aufbaut, spricht man von Spannbeton. Dieser eignet sich besonders zum Bau von Balken oder Brückenträgern. Es gibt aber auch Verbundwerkstoffe ohne korrodierende, also mit nicht rostenden Zusätzen, wie zum Beispiel Textilien oder Carbon, Letzterer wird auch als Textilbeton bezeichnet.

Beton – Design, das die Zeit überlebt „Architekten, Bildhauer, Maler, wir alle müssen zum Handwerk zurück!“ So schrieb Walter Gropius in seinem Bauhaus-Manifest. Das Bauhaus ist eine Kunstschule, die er 1919 in Weimar gründete. Er führte Kunst und Handwerk zusammen und schuf damit eine Bildungsstätte, deren Architektur unser modernes Bild noch heute prägt. Durch die Einbindung der Kunst wollte man sich auf die vergangene und unter Berücksichtigung des Handwerks auf eine neue experimentelle Formgebung spezialisieren. Der Mix verschiedener Materialien, das Verständnis von Flächen – offenen und geschlossenen Bereichen sowie dem grafischem Aufbau der Architektur – ließen die Entwürfe die Jahrzehnte überdauern. Auch damals schon wurde Beton nicht nur aufgrund seiner baulichen Eigenschaften geschätzt. Er wurde oftmals als Sichtbeton verarbeitet: der Beton wurde nicht verblendet oder verputzt, er blieb sichtbar, und seine Oberfläche ließ Platz zur Gestaltung. Nach zwei Umzügen wurde das Bauhaus 1933 unter Druck der Nationalsozialisten zur Selbstauflösung gezwungen. 8

Viele Lehrer und Schüler flohen aus Deutschland und verbreiteten den Bauhaus-Stil in der ganzen Welt. Aus der Bauhaus-Bewegung entstand unter anderem die „Neue Moderne“, deren bedeutendster Entwurf die Kapelle von Notre-Dame-du-Haut (1950 bis 1955) in Ronchamp ist. Der Entwurf Le Corbusiers fügt eine Fassade aus Natursteinmauerwerk und ein geschwungenes Dach aus Sichtbeton zu einem einmaligen Gesamtkunstwerk zusammen. Die 2,3 Tonnen schwere, bunt bemalte Haupttür aus Emaille sollte „die Schönheit des Sichtbetons zum Vibrieren bringen“. Abgerundet wurde der Entwurf von einem Freiluftaltar aus Beton. Beton ist viel mehr als ein gerade auftauchendes Trendthema, er inspiriert Architekten und Designer seit Epochen. Es sind vor allem die neuen technischen Möglichkeiten, die neuen Einsatzgebiete, die uns denken lassen, dass ein neues Material Einzug in unsere Wohnungen hält.

beton als werkstoff


Komponieren Sie kleine Stillleben. Collagen aus längst vergesse­nen Fundstßcken wirken im Mix mit modernen Betonelementen sehr inspirierend.


IDEEN AUS BETON SELBER machen


Am Anfang unserer DIY-Ideen steht erstmal ein Sack Zement, ein Sack Sand und ein Eimer mit Wasser. Im Baumarkt werden Sie erkennen, dass es unzählig viele Anbieter dieser Baustoffe gibt. Ich habe sie fast alle ausprobiert, und die gute Nachricht ist – Sie können keine falsche Wahl treffen! Bei Zement greife ich meist zu Portlandzement, dieser enthält als Hauptbestandteil Portlandzementklinker. Da ich mich dazu entschieden habe, bei meinen Ideen

eine geschlossene gleichmäßige Oberfläche zu gießen, habe ich mich für Sand mit einer möglichst kleinen Körnung entschieden, diesen nennt man auch Feinsand. Legen Sie sich für das Anrühren größerer Mengen Beton auch einen Baustelleneimer aus Gummi zu. Dieser ist unverwüstlich, und getrocknete Betonreste lassen sich durch Biegen der Außenwände einfach herausbrechen.

Nützliche Tipps zum Einkaufen im Überblick Mit dieser kurzen Einkaufsliste lassen sich viele spannende Projekte realisieren. Um Ihnen aber die Vielfalt des Materials aufzuzeigen, finden Sie in den weiteren Kapiteln viele verschiedene Techniken, den Baustoff weiterzuverarbeiten und zu veredeln.   Zement können Sie bereits in kleinen Abpackungen von 2,5 Kilogramm kaufen. 11

Je kleiner die Körnung des Sands, umso einer die Oberfläche des Objekts.   Beton in Gummi-Eimern anrühren, diese lassen sich einfach reinigen.  Benötigen Sie eine Unterlage zum Schutz der Arbeitsfläche? Feste Malerfolien eignen sich besonders gut.

ideen aus beton selber machen


Nun geht es endlich los Um eine homogene Masse anzurühren, ist es ratsam, als Erstes Zement und Sand miteinander zu vermengen. Geben Sie beides zu gleichen Teilen in den Eimer. Durch die Zugabe von Wasser können Sie nun die Konsistenz des Betons bestimmen. Bei manchen Projekten, wie zum Beispiel dem Nashornstifthalter auf Seite 128, wird der Beton „fließfähig“ angerührt, bei anderen Ideen wird ein „zäher“ Frischbeton

benötigt. Darüber hinaus ist es aber auch persönliche Vorliebe, wie weich die Masse sein soll. Ich habe mich bei den Projekten für das Buch nie an genaue Maßangaben gehalten und glaube, genau da liegt der Spaß am Arbeiten mit Beton: Das „Pi-mal-DaumenPrinzip“ klappt immer und verspricht tolle Ergebnisse. Ansonsten gilt das folgende grobe Mischverhältnis:

FlieSSfähiger Beton: 1 Teil Sand, 1 Teil Beton, 1 Teil Wasser Zäher Beton: 1,5 Teile Sand, 1 Teil Beton, 1 Teil Wasser Fester Beton: 1,5 Teile Sand, 1,5 Teile Beton, 1 Teil Wasser

Nützliche Tipps zum Anrühren von Beton im Überblick Stellen Sie den Zement- und Sandsack in eine ausgediente Wäschewanne, so fallen sie nicht um, und der Boden bleibt sauber. Verwenden Sie zum Arbeiten dünne Handschuhe, der Zement kann die Haut austrocknen. Schütten Sie Zement und Sand mit einem alten Einmachglas in den Eimer. Dieses dient als grobe Maßeinheit. Vermengen Sie Zement und Sand zuerst miteinan der, dies erleichtert das Unterrühren des Wassers. Kleine Mengen lassen sich mit einem alten Kochlöffel vermengen. Für größere Mengen eignet sich ein Stabmixer, diesen gibt es bereits

für 15 Euro im Supermarkt. Stellen Sie sich einen weiteren Eimer mit Wasser zur Seite. In diesem können Sie sich den groben Beton von den Händen oder den Arbeitsgeräten waschen. Diese Idee kam mir leider erst, nachdem schon sämtliche Abflüsse verstopft waren! Ein Tropfen Spülmittel macht die Masse beson ders geschmeidig. Je langsamer der Beton austrocknet, umso fester wird er. Halten Sie die Oberfläche der Objekte mit hohem Stabilitätsbedarf, zum Beispiel das schwebende Flurregal, stets mit einer Sprüh­ flasche Wasser etwas feucht.

Die Verarbeitung des Betons Sobald der Beton angerührt ist, kann er verarbeitet werden. Man sagt, dass er in den ersten 30 Minuten nach Anrühren verbaut werden soll. Ich habe aber auch schon einen Schluck Wasser nachgegossen, um ihn wieder weich zu bekommen, als er schon leicht angetrocknet war. Dies ist bestimmt nicht die optimale Arbeitsweise bei einem tragenden Bau­ element, aber gar kein Problem bei einer kleinen Vase – dem Pi-mal-Daumen-Prinzip sei Dank! Nun wird der Beton in Form gebracht. In den meisten Fällen geschieht dies durch eine Gussform, und da ist nichts wichtiger, als vorher sorgsam zu fetten! Die Gussform entscheidet nicht nur über die endgültige Form des Objekts, sondern auch über seine Oberflächenbeschaffenheit. Je glatter die Gussform ist und je länger dem Beton Zeit gelassen wird, um in ihr auszutrocknen, umso hochglänzender 12

wird das Objekt. Bei der Befüllung der Gussform kommt es oft zu Blasenbildungen. Diese Blasen lassen sich ganz einfach „heraus“-schütteln bzw. -klopfen. Platzieren Sie die gefüllte Form dazu auf einem Buch und klopfen Sie es vorsichtig auf die Tischfläche. Dieses Rütteln bewirkt zudem, dass der „Zementleim“ nach unten hin verdichtet wird und die Oberfläche dann sehr fein wirkt. Jetzt steht der schwierigste Teil an: das Objekt muss für ca. 2 Tage austrocknen. Zu oft konnte ich es nicht erwarten, den Beton aus seiner „Schalung“ zu nehmen, und habe ihn dann zerbrochen.

nun geht es endlich los


Nützliche Tipps zum Verarbeiten von Beton im Überblick Gussformen müssen vor Verwendung sorgfältig eingeölt werden. Ich verwende normales Sonnenblumenöl. In der Küche lassen sich viele nützliche Werk zeuge, wie zum Beispiel ein Silikonschaber, finden. Mit ihm lässt sich eine schöne Oberfläche ziehen. Schütteln Sie das Objekt, um Lufteinschlie ßungen herauszutreiben. Durch das Rütteln

werden zusätzlich kleine Lücken in der Ober fläche durch den feinen Zementkleister verdichtet, und es entsteht eine gleichmäßige Oberfläche. Lassen Sie den Beton immer bei konstanter Temperatur aushärten. Der Beton sollte nicht in der Sonne trocknen.

Formen erstellen Bei den verschiedenen DIY-Projekten arbeiten wir mit ganz unterschiedlichen Formen. Einige haben wir bereits fertig zu Hause, andere stellen wir selber her. Testen Sie die verschiedenen Methoden, finden Sie Ihre liebste heraus und entwickeln Sie sie ganz nach Ihren Vorstellungen weiter. Die Methode zur Herstellung einer Form ist immer sehr eng mit den eigenen Arbeitsvorlieben verbunden. Sie können jede Form auf ganz unterschiedliche Weise herstellen, es gibt eine Menge Materialien, mit denen gearbeitet werden kann. Sehen Sie meine Anleitungen daher als Vorschläge, die sich bei mir bewährt haben, aber durchaus weiter verfeinert werden können. Zur schnellen und sauberen Negativerstellung eines kleinen Objekts eignet sich Silikonknetmasse. Diese besteht aus zwei Komponenten, die miteinander verknetet werden und innerhalb kürzester Zeit aushärten. Das Negativ ist dauerelastisch und kann mehrere Male wiederverwendet werden. Große Formen nehmen Sie am einfachsten mit der genialen Abformtechnik mit Silikon auf. Alles, was Sie dazu benötigen, ist eine Tube Silikon und eine mit Spüliwasser gefüllte Schale. Drücken Sie die Silikontube in das Spüliwasser. Die Lauge legt sich um die Silikonmasse und

macht sie formbar ohne dabei an den Händen zu kleben. Nehmen Sie das Silikon aus dem Wasser und drücken Ihre Wunschform hinein. Anschlie ßend bindet das Silikon für ca. 24 Stunden ab bevor das Positiv herausgenommen und das Negativ mit Beton aufgefüllt werden kann. Auch diese Form ist dauerelastisch und eignet sich zur Herstellung vieler Duplikate. Alginat ist ein Abformmittel, das als Pulver geliefert und mit Wasser angerührt wird. Es ist direkt nach Erstarren einsatzbereit und zeichnet selbst feinste Details ab. Es ist sehr kostengünstig, allerdings nur einmal zu verwenden. Bestimmt in vielen Haushalten zu finden ist Knete. In diese lassen sich kleine Vorlagen ein drücken und im Anschluss mit Beton aufgießen. Achten Sie darauf, dass bei dieser Methode besondere Sorgsamkeit beim Auslösen des Betons gefragt ist. Es ist ratsam, die Knete schichtweise mit einer Nagelfeile abzutragen. Besorgen Sie sich bei Ihrem Besuch im Baumarkt ein Paket Laminat-Trittschallplatten. Diese leichten Schaumplatten lassen sich einfach mit dem Cutter zuschneiden und mit Klebeband in Form bringen. Bei vielen meiner Ideen dienen sie als Grundgerüst.

Veredelungstechniken Ist das Objekt gegossen und aus seiner Form gelöst, gibt es verschiedene Methoden, der Veredelung. Schauen Sie sich in Ihrer Wohnung um: Welches bestehende Stilmittel können Sie auf das Betonobjekt übertragen, um es optimal in den Raum einzubinden? 13

Sind es spezielle Muster oder Farben? Sind es weitere Materialien, die Sie mit Heißkleber aufbringen? Ihrer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt! Bevor Sie das Objekt jedoch weiter verarbeiten, sollte es komplett vom feinen Betonstaub befreit werden.

nun geht es endlich los


einige Vorschläge zum Veredeln Anmalen: Acryl-, aber auch Wandfarben eignen sich mit ihrer starken Deckkraft wunderbar, um dem grauen Kunststein ein neues Gewand zu verpassen! Schauen Sie sich in Ihrem Bastelshop einmal um, mittlerweile gibt es zauberhafte Schablonen, mit denen Motive ganz einfach aufgebracht werden können. Blattmetalle: Blattmetalle bilden einen glänzenden Kontrast zum Beton und verleihen ihm den gewissen Glamour, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Sie werden in 3 Schritten aufgebracht. Auf eine dünne Schicht Anlegemilch, die zuvor mit einem Pinsel aufgepinselt wird und für ca. 20 Minuten aushärtet, werden dünne Blätter des gewünschten Metalls aufgelegt und angedrückt. Blattmetall ist ein sehr dankbares Produkt, es kann wie ein Patchwork anund übereinandergelegt werden. Überstehende Kanten werden einfach mit einem weichen Pinsel entfernt. Zur Fixierung der Oberfläche wird im letzten Schritt ein Lack aufgebracht. Dieser benötigt je nach Hersteller 24 Stunden bis zur kompletten Austrocknung.

Ansprühen: Die schnellste Methode, Beton zu veredeln, ist, ihn kurzerhand in Ihrer Lieblingsfarbe anzusprühen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten. Sie können das Objekt komplett ansprühen, zum Teil abkleben und so bestimmte Bereiche betonen oder einen Farbverlauf aufbringen. Einfärben: Durch die Zugabe von wasserlöslichen Pigmenten kann Beton, bevor er in seine Form gebracht wird, eingefärbt werden. Pigmente erhalten Sie in vielen Bastelshops in einer riesigen Farbpalette. Für eine gleichmäßige Einfärbung lösen Sie das Pigment zuvor im Wasser auf. Bekleben: Die sauberste Methode, Beton dem eigenen Stil anzupassen, ist, ihn mit gemustertem Klebeband zu umwickeln. Ein großer Vorteil dabei ist, dass das Klebeband nach Lust und Laune immer wieder ausgewechselt werden kann. Bestempeln: Die glatte Betonoberfläche lässt sich wie ein leeres Blatt Papier gestalten. Selbst mit Stempel und Stempelkissen lassen sich tolle Er­ gebnisse erzielen – probieren Sie es aus!

Beton versiegeln Um einige Ihrer Objekte uneingeschränkt verwenden zu können, kann eine entsprechende Versiegelung notwendig sein. Die zwei wichtigsten Aspekte sind hier die Wasserdichte und Lebensmittelechtheit. Mit einem Anstrich von Dispersion auf Acrylbasis lässt sich Ihr Betonprojekt wasserdicht versiegeln. Tragen Sie zum Schutz vor Spritzern eine Schutz­ brille und Handschuhe. Für 24 Stunden muss die Schicht austrocknen. Achten Sie darauf, dass der Untergrund zuvor sorgsam gereinigt wurde.

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Mit sogenanntem Kellerlack können Sie Ihre Betonarbeiten lebensmittelecht versiegeln. Dieser kommt ursprünglich aus der Weinher stellung und schützt das Lebensmittel vor den Metallen, die zur Herstellung mit ihm in Kontakt kommen. Der Lack ist vollkommen lösungsmittelfrei.

einige vorschläge zum veredeln


Blattmetalle lassen sich einfach aufbringen und verwandeln ein tristes Betonfertigteil aus dem Baumarkt in ein Wohnhighlight.

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nun geht es endlich los


Eine zufällige, nicht geordnete Verteilung der GarderobenknÜpfe wirkt sehr erfrischend. Testen Sie vor der Anbringung mehrere Varianten mit Klebepunkten.


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Hereinspaziert!

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flur


Die grüne auf Hochglanz polierte Natursteinwand fängt das Licht ein und leitet es in das Rauminnere. Ein faszinierendes Lichtspiel verleiht der Wand zusätzliche Tiefe.

D

Der Flur ist meist ein langgestreckter Raum, von dem mehrere Türen in weitere Räume abgehen. Dabei ist er jedoch viel mehr als nur ein Verbindungszimmer. Der Flur nimmt uns in Empfang. Die Tür geht auf, und wir treten ein. Der vertraute Geruch steigt uns in die Nase, und wir fühlen uns zu Hause. Ein Gefühl, das uns in Sekundenschnelle umgibt und uns jeden Tag gern heimkommen lässt. Auch als Gast ist es für mich unglaublich spannend, zum ersten Mal bei Freunden und Bekannten eingeladen zu werden. Eingeladen in die ganz private, selbst geschaffene Welt, die mich beim allerersten Öffnen der Haustür hineinbittet. Im Flur lässt sich oft schon ein ganz bestimmter Wohnstil erkennen, den man so vermutet oder nie erwartet hätte – der große „Ah-Moment“. Genau diesen Ah-Moment hatte ich, als ich zum ersten Mal das Haus von Familie Harr betrat. Henning Harr ist Betonbauer und hat vor wenigen Jahren einen Bungalow aus den sechziger Jahren im Hamburger Umland erworben und von Grund auf renoviert. Seine Frau öffnete uns die Tür, und ein lichtdurchfluteter Eingangsbereich mit drei Stufen führte ins Innere. Die spannende Architektur des Raums wird von dem durchgehenden Betonfußboden in dezenter Zurückhaltung unterstrichen. Durch den Verzicht von Fugen scheint der Fußboden die Räume nahtlos miteinander zu verbinden, die Grenzen werden aufgehoben (z. B. auf Seite 23). Die leichte und helle Raumgestaltung wird durch gezielt gesetzte Akzente wie die graue dicke Betonplatte auf dem Wandvorsprung und die dunkle Uhr an der Wand aufgebrochen. Im Mix mit Naturmaterialien, frischen Blumen und einem Langflorteppich wirken die glatten Oberflächen und die weiße Steinwand nicht kühl und distanziert, sondern freundlich und einladend. Nicht immer ist es möglich, komplette Räume zu entkernen und neu auszubauen. Manchmal reichen auch schon kleine, sorgsam ausgewählte Accessoires, um einem sterilen Raum Charakter und Ausdruck zu verleihen. Mit dem Wohnraum Flur starten wir in unser erstes Kapitel. Mit verschiedenen Ideen und Techniken möchte ich Ihnen einen Einblick in die Materie Beton aufzeigen und Sie dazu animieren, selber kreativ zu werden. Bestimmt sind Sie schon bald genauso begeistert wie ich und werden Raum für Raum mit selbst gegossenen Betonobjekten neu gestalten. 18

flur



Ich habe meinen Spiegel auf den Boden gestellt und an die Wand gelehnt, dies nimmt dem Raum die Strenge und unterstützt den jungen Look der Hängeablage.

01 Hängeabl age Das benötigen Sie GUSSFORM: Kunststoffkiste | TECHNIK: Gießen | ZUSÄTZLICHES MATERIAL: Öl, 2 Spannseile, 2 6er-Schrauben mit passenden Dübeln und Unterlegscheiben, Gaffa-Tape | BETONMASSE: Zäh | TROCKENZEIT: 3 Tage

Von der Decke abgehängte oder an der Wand angebrachte Ablageflächen sind nicht nur praktisch, sondern sorgen für einen coolen jungen Look, der die Funktion mit seiner logischen Gestaltung stützt und die Objekte besonders wirken lässt. Oft stehen uns die unendlich vielen Gestaltungsmöglichkeiten bei einem Entwurf im Wege. Deswegen tut es gut, eine Idee auf die notwendigsten Elemente zu beschränken. Dies macht das Objekt nachvollziehbar. Das Regal habe ich daher auch auf eine einfache Ablagefläche und eine Aufhängung reduziert. Zur Aufhängung habe ich Spannseile

verwendet, um ihnen in einem neuen Kontext ihre eigentliche Aufgabe wiederzugeben. Die Seile werden einfach mit einer Schraube, einem Dübel und einer Unterlegscheibe in die Wand eingeschraubt. Die Ablagefläche habe ich in einer großen Kunststoffkiste gegossen. Aufgrund der großen Fläche und der benötigten Stabilität habe ich den zähen Beton über 3 Tage austrocknen lassen, bevor ich die Kiste vorsichtig gedreht und die Platte herausgeklopft habe. Fixieren Sie die Spannseile auf der Unterseite des Betons zusätzlich mit ein paar Streifen Gaffa-Tape.


02   Garderobe Das benötigen Sie GUSSFORM: Plastikschnapsgläser TECHNIK: Gießen ZUSÄTZLICHES MATERIAL: Schrauben, Acrylfarbe, Pinsel BETONMASSE: Zäh TROCKENZEIT: 2 Tage

Sobald es der erste Sack Zement in die eigenen vier Wände geschafft hat, kommt man nicht mehr drum herum, immer neue Einsätze für ihn zu suchen und zu finden! So einfach wie funktional und somit genial sind die schnell gegossenen Garderobenknöpfe. Durch die mit einbetonierten Schrauben lassen sie sich nach der Aushärtung direkt in die Wand drehen. Als Grundform habe ich kleine Plastikschnapsgläser verwendet. Vorsichtig werden die Schrauben von innen durch den Becherboden gedrückt und dann zu zwei Dritteln hindurchgeschraubt. Für einen festen Stand platzieren Sie die Formen mit der Schraube voran einfach in einem dicken Stück Pappe. So kippen sie nicht um und können mit Beton aufgefüllt werden. Der Beton sollte nicht zu flüssig sein, damit er nicht durch die kleinen entstehenden Risse rund um die Schraube hindurchfließt. Nach 2 Tagen können die Becher um den Beton herum entfernt werden. Mit einem kleinen Schwamm habe ich verschiedene Acrylfarben dick auf der Vorderseite der Garderobenknöpfe aufgestempelt. Sie bilden mit ihrer rauen Oberfläche einen schönen Kontrast zu den samtig wirkenden Seiten. Durch die konische Form der Becher halten Jacken, Taschen und Rucksäcke wunderbar. In meinem Flur habe ich die Garderobenknöpfe in eine marmortapezierte Holzwand eingedreht. Leicht schräg an die Wand angelehnt, zieht die Platte alle Blicke auf sich und lockert den Grundriss des kleinen Raums auf. Damit sich die Holzplatte nach dem Aufbringen des Kleisters nicht verzieht, sollten Sie die Rückseite anstreichen. Dies sorgt für einen Gegenzug und beugt einer unerwünschten Biegung des Holzes vor.

Füllen Sie die Schnapsgläser unterschiedlich voll. Auf diese Weise entsteht ein spannendes Spiel von Höhen und Farben an der Wand. 21

flur


03 Origamifuchs Das benötigen Sie GUSSFORM: Selber herstellen aus LaminatTrittschallplatten TECHNIK: Gießen ZUSÄTZLICHES MATERIAL: Vorlage, Cutter mit Cutterunterlage, doppelseitiges Klebeband, Sprühflasche BETONMASSE: Fest TROCKENZEIT: 3 Tage

An Origami kommt man derzeit kaum vorbei. Die Idee, diese zarte Papierfalttechnik aus Japan in eine zweidimensionale Betonidee zu übertragen, war daher schnell geboren. Durch das gezielte Setzen von Fugen, die im übertragenen Sinne die Faltkanten des Papiers darstellen, lässt sich der Origamilook einfach selbst herstellen: Greifen Sie zu Karopapier, einem Stift und einer Schere und versuchen Sie es. Teilen Sie Ihr Objekt in die verschiedenen Segmente. Bei dem Fuchs sind es Kopf, Ohren, Vorderläufe, Rumpf und der Fuchsschwanz. Vereinfachen Sie Ihre Form. Anschließend fügen Sie die einzelnen Teile mit kleinen Fugen zu einem neuen Ganzen zusammen. Im Internet finden Sie zahlreiche Inspirationen oder Vorlagen auf meiner Homepage. Zur Erstellung der Formen habe ich mir LaminatTrittschallplatten zur Hilfe genommen. Aus diesen habe ich die verschiedenen Elemente herausgecuttet. Entlang der Schnittkanten einfach doppelseitiges Klebeband aufbringen und von hinten eine weitere Trittschallplatte aufkleben. Nun können die Ausschnitte mit festem Beton aufgefüllt werden. Halten Sie die Flächen während der Trocknungsphase mit einer Sprüh­flasche voll Wasser stets etwas feucht. Nach 3 Tagen können die einzelnen Segmente aus der Trittschallplatte gelöst werden. Schneiden Sie dazu die Platten auf und entfernen Sie sie. Es ist wichtig, die Trittschallplatte um den Beton herum wegzuschneiden, anstatt den Beton aus der Platte herauszuhebeln. So bleiben die Origamiteile eins und können mit ein paar Tropfen Heißkleber an dem Türblatt befestigt werden.

Achten Sie darauf, die Betonsegmente vor dem Aufkleben komplett von feinem Baustaub zu befreien.

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flur


Die Uhr wird exklusiv von Herrn Harr in Handarbeit gegossen. Durch verschiedene Faktoren wie Raumtemperatur und Luftfeuchtigkeit leichte Unterschiede in der Ausbildung der Oberfläche. Jede Uhr ist ein Unikat.

04 diy-Uhr Das benötigen Sie gussform: Kuchenform Technik: Gießen ZUSÄTZLICHES Material : Öl, Strohhalm, Uhrwerk Betomasse: Fest Trockenzeit: 2 Tage

Sie möchten sich eine Betonuhr selber gießen? Nichts leichter als das! Als Form verwenden Sie einfach eine Kuchenform. Denken Sie daran, diese mit Öl bis in die letzten Rillen gut einzufetten, bevor sie auf die gewünschte Materialstärke mit Beton aufgefüllt wird. In die Mitte stecken Sie einen Strohhalm. Nach der Aushärtung des Betons kann dieser entfernt werden, um an seiner Stelle ein Uhrwerk aus dem Bastelbedarf einzusetzen. Die Uhr wird dann am Uhrwerk aufgehängt. Das Zifferblatt können Sie mit Kreide originell aufmalen, oder Sie haben eine andere Gestaltungsidee.


05 Schlüsselschale Das benötigen Sie

GUSSFORM: Pappteller TECHNIK: Gießen ZUSÄTZLICHES MATERIAL: Acrylfarbe, Pinsel BETONMASSE: Fest TROCKENZEIT: 2 Tage Aus zwei einfachen Papptellern habe ich diese große Schale für Portemonnaie und Handcreme hergestellt. Dazu habe ich einen Teller komplett mit zähflüssigem Beton gefüllt und einen weiteren von oben hinein gedrückt. Dabei ist es nicht die Form, sondern vor allem die Veredelung in Aquarelloptik, die die Schale zu etwas ganz Besonderem macht. Bei diesem Projekt habe ich gemerkt, dass die Erscheinung eines Objekts nach dem Aushärten des Betons noch lange nicht in Stein gemeißelt ist! Auch wenn die Weiterverarbeitung mit Farbe oder Blattmetallen nur noch seine Oberfläche betrifft, hat es doch Einfluss auf die gesamte Gestalt. Die gegossene Schale stand lange Zeit auf meinem Schreibtisch, ohne dass ich einen Bezug zu ihr hatte. Mir gefiel die Idee, einfache Pappteller als Form zu verwenden, doch schien mir das Endprodukt nicht spannend genug. Ich überlegte, welche Farbe, welche Haptik den Beton aufwerten könnte und wässerte zunächst mit einem Pinsel die gesamte Innenseite. Ich bemerkte, dass sich Acrylfarbe auf Beton ähnlich der Aquarellfarbe auf Aquarellpapier verhält. Mit reichlich Wasser und Acrylfarben in verschiedenen Nuancen habe ich experimentiert, bis mir das Endbild gefiel. Um den Farben mehr Tiefe zu verleihen, habe ich sie mit einem Glanzlack versiegelt. Jetzt gehört der Teller zu meinen Lieblingsobjekten und ich habe ihn direkt nach der Fotoproduktion in meiner Wohnung aufgestellt. Sollten auch Sie von einem Ihrer Projekt zunächst etwas enttäuscht sein, geben Sie es nicht auf. Es hat die Chance, gerade da man sich mit ihm intensiver beschäftigt, „Das Objekt“ zu werden, auf das Sie im Nachhinein besonders stolz sind.


06 kleine schale Das benötigen Sie GUSSFORM: Alginat-Abdruck TECHNIK: Gießen ZUSÄTZLICHES MATERIAL: Kristallschale mit Schliff, Öl BETONMASSE: Fest TROCKENZEIT: 3 Tage

Für die Herstellung der kleinen Schale habe ich Alginat verwendet. In die flüssige Masse wurde bis zur kompletten Aushärtung eine Kristallglasschale mit Schliff gehalten. Glasschalen eignen sich für einen Abdruck mit Alginat besonders gut, da sie eine glatte Oberfläche besitzen und das Negativ beim Herauslösen der Schale nicht zerstören. Im nächsten Schritt habe ich das Negativ zur Hälfte mit Beton aufgefüllt, die Kristallglasschale mit Öl sorgsam eingefettet und in den Beton gedrückt. Als sich das Alginat langsam von dem Beton löste, habe ich es mitsamt der Glasschale heraus­ gehoben und den Beton vorsichtig vom Glas abgedrückt. Die besondere Zerbrechlichkeit wurde im Beton eingefangen und ergänzt den blauen Aquarellteller ganz wunderbar.

Lösen Sie sich von dem Gedanken, perfekte Objekte gießen zu wollen. Vertrauen Sie auf den Zufall und Charme des Unperfekten.


WOHNEN MIT BETON • Das erste groSSe Callwey Interiorbuch zum Trendthema Beton • Von Buchstützen bis zu Waschbecken, von Flur bis Schlafzimmer – 100 Ideen für die Wohnung • Ein inspirierender Ratgeber mit vielen Lösungen und Schritt-für-Schritt-Anleitungen Warum ist Beton das aktuelle Trendthema? Weil es sich so einfach umsetzen lässt und so großartige Möglichkeiten bietet. Jessica Stuckstätte präsentiert kleine und große Projekte, die mit dem beliebten Material hergestellt werden: von Blumenvasen, Lampen, kleine Beistelltische bis hin zu Küchenplatten, Regalen und Tischdekoration – das Material ist vielseitig einsetzbar und sehr individuell. Dieses Callwey Buch ist ein idealer Ratgeber mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, der zugleich unzählige Inspirationen und fundierte Kompetenz, Lösungsvorschläge und Antworten parat hält. ISBN 978-3-7667-2133-4

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