Wilson sogehtwohnen

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Judith Wilson

So geht

Wohnen

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Die schรถnsten Ideen, um sich perfekt einzurichten



so geht

wohnen Die schรถnsten Ideen, um sich perfekt einzurichten

Judith Wilson F o t o s P o l l y Wr e f o r d

c a l lw e y


Die Originalausgabe erschien

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet

2014 unter dem Titel

diese Publikation in der Deutschen Nationalbib-

Think Home bei

liografie; detaillierte bibliografische Daten sind

Ryland Peters & Small

im Internet abrufbar unter http://dnb.d-nb.de.

20–21 Jockey’s Fields, London WC1R 4BW

ISBN 978-3-7667-2105-1

und

Übersetzung aus dem Englischen: Wiebke

519 Broadway, 5th Floor New York, NY 10012 www.rylandpeters.com © Ryland Peters & Small 2014 © 2014 der deutschen Ausgabe Verlag Georg D. W. Callwey GmbH & Co. KG Streitfeldstr. 35 D-81673 München www.callwey.de E-Mail: buch@callwey.de

Krabbe, Damlos, für Textilien, Berlin Redaktion und Satz: Textilien. Lektorat und Producing Barbara Delius, Berlin Gestaltung: Paul Tilby


6 Einführung: Wunschdenken 12 So geht Planung 14 Stichwort Raumarchitektur 20 Stichwort Größe & Form 26 Stichwort Kosten 30 So geht Lifestyle 32 40 48

Stichwort Familienleben Stichwort Gastfreundschaft Stichwort Rückzugsorte

56 So geht Kreativität 58 66 76

Stichwort Farbe Stichwort Textur Stichwort Muster

82 So geht Einrichten

inhalt

84 88 98 108 114 122 126 138 142

Stichwort Küche Thema: Beleuchtung Stichwort Wohnbereich Thema: Polstermöbel Stichwort Schlafzimmer Thema: Stauraum Stichwort Badezimmer Stichwort Arbeits- und Spielzimmer Thema: Kunst

148 Schlusswort: Kreativ Denken 154 Adressen 156 Bildnachweis 157 Quellen 158 Register 160 Dank



EINFÜHRUNG:

Wunschdenken LINKE SEITE Feinheiten

wie die Korrespondenzen zwischen dem Hut auf dem Foto und dem Lampenschirm oder der gerippten Textur von Sofa und Teppich zeugen von sorgfäl­ tiger Gestaltungsplanung.

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Der erste Schritt zu einer schönen, ausgewogenen Einrichtung ist ungebremstes Wunschdenken. Viele von uns neigen dazu, sich relativ spontan in Projekte zu stürzen. Dabei wäre es sinnvoll, zuerst mit Ideen zu spielen, zu fantasieren und abzuwägen, statt von heute auf morgen Grundlegendes zu verändern. Einrichtungsexperten betonen zu Recht, dass sorgfältige Über­ legung in der Anfangsphase wichtig ist, um ein klares Konzept zu entwickeln und die Umsetzung dann zielgerichtet angehen und ebenso reibungslos wie termingerecht umsetzen zu können. Wenn Sie Ihr Projekt im Vorhinein in all seinen Facetten betrachten, entgeht Ihnen kein ­Detail und Sie können einen praktikablen Ablaufplan entwickeln. Durch gründliche Vorüberlegungen sparen Sie Zeit, die Sie nutzen können, um nach Materialien zu suchen oder A ­ ngebote zu vergleichen. Es gibt Ihnen die Möglichkeit, Ihre Wohnung genau auf Ihre Lebenssituation abzustimmen und Sie können jeden Zentimeter so gestalten, dass sich am Ende ein stimmiges Ganzes ergibt. Es ist naheliegend, Skizzen anzufertigen und To-do-Listen zu schreiben oder Grundrisse zu zeichnen. Probieren Sie aber auch andere Methoden, zum Beispiel Mind-Maps für jeden Raum, in denen Sie bauliche Veränderungen oder Wünsche

OBEN

Setzen Sie im

­D etail bewusst auf das Wechselspiel von Ähnlichkeit und Gegensatz. Hier passt der Zeitschriftenstapel zu den senkrechten Rillen der Kamineinfassung, während die glatten Rundungen einer VintageLeuchte im Kontrast zu dem geschnitzten Goldrahmen stehen. LINKS

Je sparsamer die

Einrichtung, desto wichtiger ist genaue Planung. Diese ruhige Leseecke mit Lampe und reichlich Lektüre wurde mit großem Fingerspitzengefühl behaglich, schlicht und einladend eingerichtet.

EINFÜHRUNG: WUNSCHDENKEN


LINKS

Beim Kombinieren von Stilepo-

chen kann Experimentierfreude für frische Leichtigkeit sorgen, wie dieser antike Hocker vor dem modernen Kunstwerk beweist. OBEN

Gerade und geschwungen, geome­

trisch und organisch, schlank und üppig: Auch Formenkontraste sind spannend. RECHTE SEITE

Ein klassisches Tape-

tenmotiv oder Möbelstück erhält durch schrille Farben einen zeitgemäßen Look.

zur Atmosphäre notieren. Stellen Sie spontane Design­ ideen auf den Prüfstand, indem Sie sie kritisch hinterfragen. Wenn Sie die Gestaltung mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin planen, sammeln Sie gemeinsam Ideen und loten Sie verschiedene Optionen aus. Versuchen Sie, in einem einzigen Satz auf den Punkt zu bringen, was Sie gestalterisch erreichen wollen. Sie werden feststellen, dass Wunschdenken kein Luxus ist, sondern ein ganz pragmatischer Schritt. Dazu gehört auch der Mut, unbefangen ein Traumbild von Aussehen, Atmosphäre und Funktion der idealen Wohnung zu entwerfen – mit dem Wissen, dass nicht alles zu verwirklichen sein wird. Wenn man vom Ge-

samtbild ausgeht, sind Kompromisse leichter zu akzeptieren. Stellen Sie Ihrem Traum die Einschränkungen gegenüber, beispielsweise den Kostenrahmen oder eine bewusst begrenzte Farbpalette. Dann finden Sie leichter zu Lösungen, die Ihre Kreativität anregen. Es ist verlockend, mit der Ideensuche in Einrichtungshäusern, Zeitschriften und Blogs zu beginnen. Natürlich bieten diese viele Anregungen, doch es stellt sich auch leicht eine Reizüberflutung ein und Sie verlieren das eigene Konzept aus den Augen. Wer sich vorher Zeit nimmt, die eigenen Wünsche zu durchdenken, ist besser in der Lage, aus der Fülle der Möglichkeiten das herauszufiltern, was wirklich zum eigenen Lebensstil passt.

EINFÜHRUNG: WUNSCHDENKEN 8 9




LINKE SEITE

Clevere

Planung bezieht nicht nur die Optik ein, sondern setzt auch auf Vielseitigkeit. Diese Metallstühle sind praktisch und familientauglich, aber auch passend für ein formelleres Abendessen. UNTEN

Stellen Sie sich

vor, Ihre Räume durch ein Kameraobjektiv zu sehen. Jede Nahaufnahme muss für sich sprechen und ­z ugleich gut ins Gesamtbild passen. RECHTS

Beim Spiel mit

Proportionen ist alles erlaubt. Die riesige Flagge, der farblich passende Kinderstuhl und das mittelgroße Muster der Tapete machen diesen kleinen Raum interessant.

Ob Sie ein ganz neues Haus planen, einzelne Räume renovieren, einen Anbau ins Auge fassen oder nur die Wohnung etwas aufmöbeln wollen: So geht Wohnen möchte Sie zum Nachdenken bringen. Im ersten Kapitel, „So geht Planung“, konzentrieren wir uns auf die harten Fakten, etwa die bestehende Bausubstanz, die Raumgrößen und das Budget. Kapitel 2, „So geht Lifestyle“, betrachtet Gestaltungsaspekte wie Farben, Textur und Muster und zeigt, wie sie sich stimmig und stilvoll miteinander in Einklang bringen lassen. Das Kapitel „So geht Kreativität“ beschäftigt sich mit Möglichkeiten, die Gestaltung von Räumen auf den individuellen Lebensstil abzustimmen. Das letzte Kapitel, „So geht Einrichten“, wendet sich den einzelnen Räumen der Wohnung und ihren wichtigsten Funktionen zu. Weiten Sie Ihr Wunschdenken auch auf die Frage aus, was Ihr Zuhause für Sie bedeutet. Ist es das Zentrum des Familienlebens, ein Rückzugsbereich oder ein geselliger Treffpunkt? Ordnen Sie auch sich selbst in dem Wunschbild Ihrer neuen Umgebung ein. Denken Sie gründlich nach. Denken Sie kreativ, und denken Sie praktisch.

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EINFÜHRUNG: WUNSCHDENKEN



SO GEHT PL ANUNG



ST I C H WO RT

RAUM-­ ARCHITEKTUR

Gut gesagt

„Ein leerer Raum ist wie eine weiße Leinwand. Studieren Sie ihn ausgiebig. Achten Sie auf den Lichteinfall und auf die Wirkung des Schattens.“ Karin Draaijer interior designerin



LINKE SEITE In diesem alten Haus gab

die Balkendecke den Stil für die gesamte Küchengestaltung vor. Die Kombination gerader Linien wirkt ansprechend und ausgewogen. Die Holzfronten haben waagerechte Zierfräsungen, und die Breite der Trennwände entspricht jener der Balken. Der einfarbige Spritzschutz und die quadratischen Bodenfliesen ergänzen das ruhige Gesamtbild. RECHTS Eine dekorative Kaminfront

kann den Anstoß für die Raumgestaltung geben. Dieses weiß geäderte Modell stifte­t e die Idee, den Raum ganz in Schwarz-Weiß einzurichten und seiner verschnörkelten Liniensprache als Kon­ trast schlichtes, modernes Mobiliar ­gegenüberzustellen.

Die Architektur bildet das Grundgerüst eines Hauses und die tragende Basis für Oberflächen, Farben und Möbel. Schon aus diesem Grund beginnt durchdachte Raum­ gestaltung mit der Betrachtung des architektonischen „Knochenbaus“. Dazu gehören schöne und weniger an­ sehnliche Elemente wie Fenster, Treppen, Zierprofile und Bodenbeläge. Urteilen Sie zunächst intuitiv: Was passt, was nicht? Dann geht es an die Fakten. Fotografie­ ren Sie wichtige Elemente, denn ihre Auswirkung auf den Raum lässt sich auf Bildern am besten analysieren. Wenn Sie einen umfassenden Umbau, einen Anbau oder sogar einen kompletten Neubau planen, ziehen Sie einen Architekten hinzu. Das muss kein Vermögen kos­ ten. Viele Architekten übernehmen auch Teilaufgaben, etwa Planung und Genehmigungsverfahren, ohne dass sie mit der Gesamtabwicklung beauftragt werden. Spre­ chen Sie mit mehreren Architekten, holen Sie Angebote ein und beauftragen Sie denjenigen, von dem Sie das

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­ efühl haben, dass er Ihre Bedürfnisse und Träume am G besten versteht und professionell umsetzen kann. Achten Sie beim Kauf eines Hauses ebenso wie bei der Sanierung Ihres Eigenheims auf einen klaren und in sich stimmigen architektonischen Charakter. Die symme­ trischen Proportionen eines Landhäuschens oder die großen Blumenfenster eines Baus aus den 1970er-Jah­ ren beispielsweise zeigen eine charakteristische gestalte­ rische Handschrift. Viele Häuser haben ihren eigenen Stil jedoch durch diverse An- und Umbauten eingebüßt. Versuchen Sie, die ursprünglichen Elemente herauszuar­ beiten und andere, die nichts mit dem Originalstil zu tun haben, zu beseitigen. Wenn Sie wesentliche architektonische Merkmale freigelegt haben, können Sie sie als Grundlage für die weitere Gestaltung nutzen, indem Sie beispielsweise einen bestimmten Türentyp oder etwas Markanteres wie Sichtbalken in allen Räumen wiederholen. Überlegen Sie,

SO GEHT PL ANUNG


LINKS In einem Neubau verleihen architektonische Details jedem Raum

mehr Profil. Hier lenken der frei stehende Sichtschutz aus Holzpfeilern und die hohe Decke das Auge zum Blickfang am Ende des Flurs.

LINKS Beim Umbau

­d ieses Hauses aus den 1970er-Jahren ergaben sich Möglichkeiten für ungewöhnliche Details wie eine Treppe zwischen zwei Bücherregalen. RECHTE SEITE Wenn

das Untergeschoss als Wohnbereich ausgebaut wird, kann eine Bilderwand den Übergang zum neuen Bereich definieren.

wie sich solche baulichen Elemente nutzen lassen, um eine klare formale Linie zu finden. Denkbar ist, Original­ merkmale wie beispielsweise Fensterläden zu wiederho­ len und zu einem durchgängig verwendeten Leitmotiv zu erheben. Interessant sind auch Variationen. So könn­ ten Sie eine Profilholztäfelung mal senkrecht, mal waa­ gerecht und mal mit Lücken zwischen den Brettern anbringen lassen. Außergewöhnliche Elemente wie Stahlsäulen in einem Loft oder ein dekorativer Rundbogen stellen be­ sondere Herausforderungen. Dabei sind auch prakti­ sche Aspekte zu berücksichtigen. Wenn beispielsweise ein Pfosten unvorteilhaft platziert ist – wie lässt sich der durch ihn gegliederte Raum am besten nutzen? Durchdenken Sie auch die optische Wirkung. Möchten Sie Wände und Türen zum Beispiel bewusst schlicht hal­ ten, damit andere, besondere Elemente ins Auge fallen? Sind gar keine architektonischen Hingucker vorhan­ den, entscheiden Sie sich für ein oder zwei Elemente, die der Wohnung Charakter geben. Sie könnten unter­

schiedliche Fenster durch einheitliche ersetzen lassen oder für Kamin, Spritzschutz im Bad und Küchenar­ beitsplatten einen einheitlichen, interessanten Natur­ stein aussuchen. Wenn das Budget solche M ­ aßnahmen nicht zulässt, kann es schon genügen, unterschiedliche Türen in einer einheitlichen, dunklen Farbe zu strei­ chen. Letztlich geht es darum, ein optisch zusammen­ hängendes Gesamtbild zu schaffen. Bereinigen Sie stilistische Unstimmigkeiten, seien Sie konsequent in der Detailgestaltung, und geben Sie – falls nötig – Geld für hochwertige Materialien und dringend erforderliche Handwerkerleistungen aus. Ist erst einmal das Grundgerüst definiert, sind ver­ schiedene gestalterische Herangehensweisen denkbar. Ein Altbau beispielsweise kann sehr modern wirken, wenn die Räume in kräftigen Farben gestrichen sind. Und ein geradliniger Neubau gewinnt durch sorgfältig ausgesuchte Textilien viel Wärme und Behaglichkeit. Ein in sich stimmiges Skelett wird so zur Basis ganz neuer Überlegungen und genialer Ideen.

SO GEHT PL ANUNG 18 19




ST I C H WO RT

GröSSe & Form

Gut gesagt

„Wichtig ist, dass jeder Raum nahtlos in den nächsten übergeht. Das erreichen Sie etwa durch ­g leiche Wandfarben und Bodenbeläge. Ein Mix aus alten und modernen Stücken wirkt originell.“ Melanie Ireland D e s i g n e r i n u n d H au s b e s i t z e r i n


DIESE SEITE Einbaure-

gale schaffen viel Stauraum. Hier lenken sie außerdem den Blick auf die hohe Decke mit attraktiven Stuckleisten. RECHTE SEITE, LINKS Ein festes Ele-

ment wie die dünne Säule kann eine gliedernde Funktion übernehmen. RECHTE SEITE, RECHTS Räume mit sehr

hohen Decken können manchmal etwas kahl ­w irken. Hier füllt eine interessante Hängeleuchte den leeren „Luftraum“.


Wer würde sich nicht viel Platz in den eigenen vier Wänden wünschen? Gewiss, große Räume sind ideal für Menschen, die gern Besuch haben, oder für Familien. Oft werden aus diesem Grund übereilt Wände eingerissen. Die gewonnene Raumgröße geht jedoch nicht selten auf Kosten der Behaglichkeit. Kleine Räume sind intimer, leichter zu gestalten und vielseitiger nutzbar. Natürlich spielen Größe und Form der Räume für die optimale Funktionalität der Wohnung eine Rolle. Schauen Sie zuerst aufs große Ganze. Füh­ ren Sie für jeden Raum einen Zettel, schreiben Sie ein Stichwort wie „großes Zimmer“ oder „schräge Decke“ in die Mitte und notieren Sie ringsherum positive und negative Gedanken, die Ihnen spontan kommen. Solche Mind-Maps sind hilfreich, um den eigenen Bedürfnissen auf die Spur zu kommen. Wenn alle Räume sehr groß sind, werden Sie schnell erkennen, wie wichtig es ist, gemütliche Ecken und Wohnlichkeit zu schaf­ fen, ohne die stattlichen Proportionen zu opfern.

In einer winzigen Wohnung wird sich aus den ­Notizen eher der Wunsch nach Großzügigkeit und fließenden Übergängen ergeben, die sich zum Teil durch Farben oder Oberflächen schaffen lassen. Ein weiteres Kriterium ist das Größenver­ hältnis der Räume zueinander. Im Idealfall befin­ det sich ein Gemeinschaftsbereich wie Küche oder Wohnzimmer im größten Raum. Die physi­ sche Weite gibt allen Bewohnern Bewegungsfrei­ heit, im konkreten wie im übertragenen Sinn. Der Wechsel zwischen luftigen, großzügigen Be­ reichen und intimen Räumen beeinflusst die At­ mosphäre und gibt dem Alltag eine interessante Dynamik. Farben, Muster und die Proportionen von Möbeln bieten sich an, um mit Formen und Größen zu experimentieren.

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SO GEHT PL ANUNG


SO GEHT PL ANUNG


Wenn Sie über eine weiträumige Wohnung verfügen, lassen Sie sich von den großen Wandund Deckenflächen nicht einschüchtern. Ent­ scheiden Sie sich für Einbauregale und -schränke, die bis zur Decke reichen – mit einer Bibliotheks­ leiter erreichen Sie auch die Bücher in den ­oberen Fächern ohne Weiteres. Große Hänge­ leuchten in ­ungewöhnlichen Formen setzen hohe Decken gut in Szene, und auch bei den Bildern dürfen es gern XXL-Formate sein. Überfüllen Sie die Räume jedoch nicht mit Möbeln, nur weil sie groß sind. Behalten Sie Form und Anzahl der Einrichtungsgegenstände im Blick, denn großzügige Räume wirken am ele­ gantesten, wenn sie sparsam ausgestattet sind. Manchmal genügt ein langer Refektoriumstisch, ein Paar gleicher Sofas oder eine L-förmige Sitz­ landschaft. Viele Möbelhersteller produzieren auf Bestellung Modelle in Extragrößen. Betrachten Sie die Gestaltung kleiner Räume als Herausforderung und fegen Sie Bedenken wie Lichtmangel oder wenig Platz für Möbel einfach weg. Das Geheimnis besteht darin, kleine Räume zu gestalten wie große, dadurch gewinnen sie an innerer Größe. Setzen Sie auf große Motive statt auf kleine Muster. Stellen Sie nicht einen, son­ dern zwei Sessel auf. Wählen Sie dunkle statt helle Farben. Je selbstbewusster die Einrichtung, desto mehr Charakter bekommt der Raum, und desto weniger fallen seine bescheidenen Abmes­ sungen auf. Legen Sie die Funktion des Raums fest – Arbeitszimmer, Frühstücksraum oder Wohnzimmer – und stimmen Sie Möbel, Farben und Dekoration darauf ab. Bei Räumen mit asymmetrischem Grundriss ist es sinnvoll, die optimale Nutzung herauszufin­ den und sich von üblichen Etiketten wie „Schlaf­ zimmer“ zu lösen. Ein Raum mit Dachschräge eignet sich gut als Spielzimmer für Kinder, da sie nicht viel Stehhöhe brauchen. Ein schmaler Schlauch mit hoher Decke kann ein elegantes Bad werden, und ein Flur ist oft groß genug, um eine Arbeitsecke zu integrieren. Je ungewöhnli­ cher ein Raum geschnitten ist, desto gründlicher muss seine Gestaltung durchdacht werden – und desto einfallsreicher können die Lösungen sein.

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LINKE SEITE Das kleine Wohnzimmer ist nicht eben

sparsam möbliert, wirkt aber durch die gut abgestimmten Farben nicht überfüllt, sondern behaglich und schick. OBEN Kleine Räume erfordern gute Planung. Der Ess-

platz im Erker besteht aus einer Einbaubank, einem Tisch und Rundhockern, die daruntergeschoben werden.

SO GEHT PL ANUNG


Das Geheimnis einer Wohnung mit gemütlichem Aussehen, wohnlicher Atmo­ sphäre und perfekter Funktionalität liegt in der Planung und Konzeption. In „So geht wohnen“ ermutigt die Autorin Judith Wilson den Leser dazu, sein per­ sönliches Traumbild zu entwerfen. Die Wohnung wird hierbei in verschiedene Zonen unterteilt - Bereiche, die der Familie, dem Austausch oder dem Rückzug gewidmet sind. Der zweite Schritt ist die Auseinandersetzung mit Farben, Texturen und Mustern, die dann auf die verschiedenen Räume und ihre Funk­ tionen angewendet werden. Praktische Einschübe fokussieren sich dabei auf Stauraum, Beleuchtung und andere wichtige Aspekte des Wohnens. Dieses Callwey Buch ist ein Planungs- und Einrichtungsguide, der die best­ möglichen Lösungen für ein ganzheitlich durchdachtes Zuhause garantiert.

Wie Sie mit Mut, kreativen Ideen und wertvollen Tipps Ihre Wohnung erfolgreich umgestalten Ordnung ist alles: Arrangieren Sie Familienleben, Rückzugsbereiche und gesellige Treffpunkte Der inspirierende Ratgeber regt zum Nachdenken an und begleitet Sie auch nach der Planung Ihrer Traumwohnung durch den Wohnalltag

ISBN 978-3-7667-2105-1

www.callwey.de


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