Wolandewitsch - Wohnen zum Wohlfuehlen

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F oto s v o n A nd r e a s Tau be r

Kerstin Wol ande wit sch

Wohnen z u m W o h l f ü h l en Ge m ü t l i c h e r L if e s t y l e i m v i n tage - S t i l

Dies ist eine Leseprobe

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Kerstin Wol andewitsch

Wo h n e n zum Wohlf端hlen GE m 端 t l i c h e r L i f e s t y l e i m V i n tage - S t i l

C a l lw e y


Ein Bad zum Verwöhnen

Inhalt 8 Vorwort

60 Unser Herzstück – die Küche

8 Meine Liebe zum Restaurieren

62 Freunde, Freude, Genuss und Harmonie

10 Mein erstes kleines Haus

65 Die gute, alte deutsche Eiche-Einbauküche

11 Aus Alt mach Neu

67 Herd, Marke Eigenbau – so wird‘s gemacht 68 Découpage (Serviettentechnik) – so wird’s gemacht

14 Einleitung

70 Craquelé – so wird’s gemacht 73 Tisch und Stühle

17 Wärme und Behaglichkeit

74 Unser Tellerschrank

30 Im Haus meiner Großmutter

77 Die aufregende Trumeau-Geschichte 78 Wohnküche, Alt trifft Neu

34 Quellen meiner Inspiration 37 Flohmärkte, geliebte Oasen des Trödelns

80 Das behagliche Wohnzimmer

41 Berlin

82 Lesen, Verweilen, Entspannen und Diskutieren

42 Toskana und Provence

85 Bilder, der Spiegel der Seele

43 Kleine Exoten

86 Haut de Porte – so wird‘s gemacht

49 Provence, La Petite Maison

87 Vergolden – so wird’s gemacht 91 Der gefälschte Kamin

52 Meine Lieblingsarbeit – das Patinieren 54 Materialien und Arbeitsgänge für das Fassen von ­Möbeln 56 Patinieren – so wird’s gemacht

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92 Sofa und Sessel in neuem Gewand 95 Ein Schränkchen mit Geheimfach 96 Sekretär – ein Arbeitsplatz im Wohnzimmer 98 Ein Ort zum Wohlfühlen 103 Erholung und Genuss


Ein Bad zum Verwöhnen

104 Unser zweites Wohnzimmer – die Terrasse

144 Potsdam – meine heimliche Liebe

106 Wenn draußen Laune macht

146 Wohlfühlen in der kleinen Residenz

108 Eine Bank auf Alt trimmen – so wird’s ­gemacht

151 Die Küche – klein aber fein

111 Ein Geschenk der Kindheit

152 Wohnbereich im kleinen Paradies

113 Der perfekte Tisch – so wird’s gemacht

154 Mediterranes Flair – so wird’s gemacht

114 Wintergarten – Augenblick, verweile doch

159 Die verzauberte Kugel 160 Blumen – Balsam für die Seele

118 Der Rückzugsort – das Schlafzimmer 120 Entspannen und Ruhen

162 Der oft vernachlässigte Flur 165 Raum für die Seele 166 Spiegel machen Laune 167 Spiegel mit Buchstaben verzieren – so wird’s gemacht

124 Ein Bad zum Verwöhnen 126 Atmosphäre im Handumdrehen 132 Seccomalerei und Falsches Fresko

168 Schlafbereich – Relaxen und Regenerieren 169 Neuen Möbeln antikes Flair verleihen –

so wird’s gemacht 171 Das Bad – Entspannung und Gemütlichkeit

133 Malerei auf Mauerwerk – so wird’s gemacht 134 Ein Spiegel kommt zur Geltung 135 Spiegel bauen – so wird’s gemacht 136 Schätze aus Portugal 137 Hübsch aufpoliert – so wird’s gemacht 138 Badezimmerschrank 139 Vintage-Stil – so wird’s gemacht

172 Adressen

140 Ein Fauxpas in Italien

176 Impressum, Dank

142 Das Gästebad 143 Aufmöbeln – so wird’s gemacht

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Einrichten ist eine Auf gabe, der man sich ein Leben lang widmen kann.


Vorwort

Meine Liebe zum Restaurieren Wie wichtig es ist, wo und wie man lebt, spiegelt

und ihm einen schönen Platz zu geben, machen

sich täglich in unserem Befinden, in unseren

mich glücklich.

Gedanken und in unserer Stimmung wider. Das

Meine Liebe zum Restaurieren wurde in

wohlige Gefühl, zu Hause zu sein, vermittelt uns

meiner Kindheit geweckt. Aufgewachsen in der

Geborgenheit und Sicherheit, kurzum: ein be-

DDR waren wir es gewohnt, mit wenigen Mit-

haglicher Rückzugsort, der Abstand zum täg­

teln Optimales zu schaffen: Aus Stoffwindeln,

lichen Stress und zur restlichen Welt schafft –

die ich einfärbte und bemalte, wurden Kleider;

ein Zuhause, das mit liebevoller Überlegung

Stoffhallen-Turnschuhe, die ich mit Perlen be-

eingerichtet wurde.

setzte, verwandelten sich in Ausgeh-Schuhe. So

Für mich persönlich bedeutet das Einrichten

lag es auf der Hand, dass ich auch mein spärlich

nicht nur Spaß und Freude, es bereitet mir Zu-

eingerichtetes Zimmer – so gut es eben ging –

friedenheit und erfüllt mich mit Frohsinn und

aufmöbelte. Mit Hilfe meiner Mutter bezog ich

Ausgeglichenheit. Das liegt sicherlich an den

Stuhl und Ofenbank mit Stoff und machte mit

­Erinnerungen, die ich mit meinen Möbeln ver-

Trödel, den ich farblich gestaltete, mein Zimmer

binde, und an den Geschichten, die sie mir er-

wohnlich und gemütlich. Meine Freunde, die ich

zählen. Aber auch die Erfolgserlebnisse, wenn

dann nach Hause einlud, waren hingerissen von

ich es geschafft habe, ein Möbel zu restaurieren

der großartigen Verwandlung.

Die selbst gebaute Bank, bezogen mit ­einem cremefarbenen Stoff, wirkt gast­ freundlich und lockert den Wohnbereich auf.

Antike schmiede­ eiserne GeländerHalter aus der Zeit des Jugendstils wirken wie kleine Kunstobjekte.

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Vorwort

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Vorwort

Nur wenige Strände bieten einen so ­hübschen Blickfang wie dieses große Haus einer Meeres­ schnecke. Dagegen sind Dekogeschäfte wahre Fundgruben.

Mein erstes kleines Haus Mein erstes Haus bestand aus Stroh. Kunstvoll

­b esten Freund in mein neues Reich ein. Bei

dekorierte ich es mit Tüchern und fühlte mich

­einer Flasche selbst gemachten Safts genossen

mit meinen immerhin elf Jahren in meinem

wir gran­diose Tafelfreuden. Wir kicherten und

selbst erschaffenen „Heim“ schon so richtig er-

freuten uns über unsere neu erworbene Un­

wachsen. Mein kleines Haus besaß zwar keine

abhängigkeit. Meine Eltern ahnten nichts von

Fenster, stehen konnte ich darin auch nicht, aber

meinem heimlichen Rückzugsort. Noch heute

es war etwas Eigenes, etwas selbst Kreiertes.

kann ich das Glücksgefühl von damals nach-

Ich besorgte altes Geschirr und Obstgläser aus dem heimischen Keller und lud meinen

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empfinden, etwas Eigenes geschaffen zu ­haben.


Vorwort

Aus Alt mach Neu Wenig besessen zu haben, half mir damals und

baute Möbel, schmirgelte, grundierte, lackierte,

hilft mir noch heute, erfinderisch zu sein. Et­

ließ die Stücke trocknen, verzierte sie oder be-

liche Möbelstücke, die ich auf Flohmärkten

zog sie mit Stoff, schneiderte passende Kissen

­kaufe, sind ramponiert und von jahrelanger Be­

und Gardinen und malte Bilder. Es folgte eine

anspruchung gezeichnet. Sobald ich eines dieser

Kette von erfolgreichen und weniger erfolg­

Stücke beim Händler erspähe, drehen sich die

reichen Experimenten, bis ich endlich die ge-

Gedanken in meinem Kopf. Was lässt sich da­

wünschten Ergebnisse und Effekte erzielte.

raus machen, wie könnte es später aussehen

Durch die handwerkliche Bearbeitung der

und wo könnte es stehen? Schnell fällt mir eine

­Möbel sind mir meine Gegenstände ganz beson-

Farbe oder eine Verzierung ein. An dieser Stelle

ders ans Herz gewachsen, und es macht mir

muss ich allerdings gestehen, dass ich manches

Spaß, bestimmte Dinge zum Leben zu erwecken

Mal auch Einrichtungsgegenstände erwerbe,

und mich in einer behaglichen Umgebung an

nur um sie zu besitzen. Sie verweilen dann eine

­ihnen zu erfreuen. Jedes meiner Stücke ist ein

geraume Zeit im Keller, bis ich sie irgendwann

Unikat, besitzt seinen eigenen Charakter und

wieder ans Tageslicht hole und mich an die Ar-

trägt seinen Teil zum Gesamteindruck meiner

beit mache. Und das ist gut so, denn wenn ich

Wohnung bei.

die Dinge überstürze, besteht die Gefahr, ihrer

Manchmal bedarf es eines Impulses, die

schnell überdrüssig zu werden. Das Einrichten

­eigene Einrichtung aufzupolieren. Auf den fol-

der Räume benötigt Zeit, wie auch ein Baum

genden Seiten möchte ich Ihnen erklären, wie so

Jahre des Wachstums braucht, um dann in vol-

manches Möbelstück den Weg in meine Woh-

ler Blüte und Größe unsere Herzen zu erfreuen.

nung gefunden hat und zu dem wurde, was es

Einrichten ist eine Aufgabe, der man sich ein

jetzt ausstrahlt und verkörpert. Und ich gebe

­L eben lang mit Freude und Neugier widmen

Ihnen gern mein Wissen weiter. Es soll Sie dazu

kann – ein Haus oder eine Wohnung entwickelt

ermutigen, selbst Hand anzulegen, und Ihnen

sich stetig weiter und wird nie fertig.

helfen, mit geringem finanziellen Aufwand

Als ich anfing, Möbel zu fassen, suchte ich

bestmögliche Ergebnisse zu erzielen. Denn ich

zunächst im Buchhandel und im Internet nach

wünsche mir für Sie, dass Ihre Wohnung Sie

Anleitungen über Restaurierung und Fassma­

­einlädt, Ihnen Genuss bereitet und in Ihnen das

lerei. Doch vergebens. Meine gute Freundin

Gefühl weckt, gern nach Hause zu kommen.

­G abriela, die selbst viele französische, aus der

Mit ein klein wenig Geschick und viel Lust und

Louis-Seize-Ära stammende, und italienische

Freude lässt sich jeder Raum in einen kleinen

gefasste Möbel in ihrer wunderschönen Woh-

Palast des Wohlfühlens verwandeln!

nung beherbergt, half mir dabei, an die Informationen zu gelangen. Sie recherchierte bei Vergolderinnen und staatlich geprüften Restau-

Herzlich,

ratorinnen und gab ihr erworbenes Wissen an

Ihre

mich weiter. Ich machte mich an die Arbeit. Ich

Kerstin Wolandewitsch

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Einrichten bedeutet, ein harmonisches Gesamtbil d zu erschaffen. Vorhan dene ­Einrichtungsgegenstän de können durch wenige kleine ­Verän derungen viel Leben un d Farbe bekommen.


Einleitung Es ist mir nicht wichtig, ein Haus oder eine ­ große Wohnung mit teuren Dingen zu besitzen oder ­einzurichten. Entscheidend ist nur eins: die Atmosphäre!



Einleitung

Beim Einrichten ­stehen Gemütlichkeit und Wohlbefinden an erster Stelle. ­Ausgefallene Stücke können einem Raum viel Charakter geben.

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Einleitung

Wärme und ­Behaglichkeit Wenn man sich einrichtet oder seine ­Umgebung neu gestaltet, stehen die eigenen Bedürfnisse im Vordergrund. Maßgeblich sollten die Zufriedenheit und das Ausmaß an Glücksgefühl sein, das jeder für sich ­persönlich beim Einrichten oder Neuge­ stalten empfindet.

Beim Einrichten geht es vor allem um Wärme, Behaglichkeit und Komfort. Alle Möbel und Accessoires sind Bestandteile des täglichen Lebens und ständig in Gebrauch. Sowohl alte als auch neue Möbel lassen sich hervorragend miteinander kombinieren. Um ein schönes Ambiente gestalten zu können, ist es wichtig, ein Gefühl für Formen und Farben zu entwickeln. Wem das natürliche Gespür dafür fehlt, der kann es schulen, indem er seine Umgebung aufmerksam beobachtet und verschiedene Eindrücke und Ideen auf Reisen oder in der ­Natur sammelt. Die Natur beeinflusst unser Befinden und unsere Inneneinrichtung mit Licht, Landschaft und unendlich vielen Farben wie Schlamm, Moos, Mais oder Terrakotta. Die Informationen, die wir in uns aufnehmen, prägen unseren eigenen Stil.

Tipp Richten Sie Ihr Zuhause bitte nur nach Ihren ­persönlichen Bedürfnissen und nicht nach denen anderer ein. Denn es geht allein um Sie: Sie sollen sich wohlfühlen.

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Einleitung

Tipp Bitte versuchen Sie zu vermeiden, Ihre Wohnung in ein „Glitzerstübchen“ zu verwandeln. Der Grat zwischen Kitsch und Kunst ist oftmals schmal, obwohl „Kitschiges“ durchaus seinen Platz finden kann, zum Beispiel auf oder neben einem schlichteren Möbelstück oder Gegenstand.

Weniger ist mehr Ich habe mich auf keinen bestimmten Stil ­festgelegt, versuche jedoch, die auf Reisen erstandenen Gegenstände geschickt zu integrieren und zu platzieren, um Gemütlichkeit mit ästhetischem Charme zu vereinen. Oftmals ist weniger mehr, und so bevorzuge ich das Schlichtere gegenüber dem Protzigen. Zu starke Verzierungen oder Schnitzereien wirken oft übertrieben. Zwar folge ich meist der Devise „Je unterschiedlicher, desto reizvoller“, doch ist es auch hier wichtig, ein gewisses Maß walten zu lassen: Zu viele Schnörkel, Schnitzereien oder Verzierungen wirken schnell überladen. Weil ein stark verziertes Möbelstück automatisch in den Vordergrund rückt, sollte die Umgebung entsprechend schlicht sein.

Farbe hält zusammen Natürlich und charakteristisch wirkt das op­ timale Zusammenwirken unterschiedlicher Gegenstände. Ob Möbel die gleichen Stilmerkmale aufweisen, ist nicht wichtig, solange sie farblich zusammenpassen. Selbst Möbel unterschied­ licher Epochen oder verschiedener Stilrichtungen lassen sich durch eine ausgeglichene Farbgebung in sanften Creme- und Pastelltönen hervorragend in Einklang bringen und können sich so harmonisch miteinander verbinden. Bei verschiedenen Polstermöbeln lässt sich die Harmonie auch durch aufeinander abgestimmte Stoffe herstellen.

Ein aus Indien stammen­ der antiker Nachtschrank hat neben italienisch ­anmutenden Möbeln sein neues Zuhause gefunden. Mit viel Silber dekoriert, wirkt er noch wertvoller.

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Warum nicht einfach mal wieder ­um­gestalten? Neue Accessoires und ­frische Blumen bewirken kleine Wunder – ein Raum strahlt in neuem Licht.


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Einleitung

Stoffe bringen Stimmung Stoffe sind wichtige Stimmungsträger – bieten sie doch die Grundlage für Gemütlichkeit. Ein Raum ohne Teppiche, Vorhänge oder Polsterstoffe wirkt selten anheimelnd, zumal Räume ohne „diese Füllstoffe“ oft Kälte ausstrahlen. Auffallende Stoffe und extreme Muster wirken oft dominant, und es kann passieren, dass man sich an ihnen schnell übersieht. Wenn man unterschiedliche Textildesigns kombiniert, sollte man bei einer einheitlichen Farbfamilie bleiben, um den Raum nicht überfüllt und unruhig wirken zu lassen. Eine etwas sparsamere Dekoration der Möbel und Acces-

In Kombinat ion mit schlichten St offen wirkt alles freun dlich un d einla den d. Jedes der Stücke ist ein Unikat, besitzt seinen eigenen C harakter un d trägt ­ seinen Teil zum Gesamtein druck der Wohnung bei.

soires lässt das Gesamtbild in ein vorteilhafteres Licht rücken. Solange die Muster farblich ins Gesamtkonzept passen, dürfen Sie nach Herzenslust mischen. Selbst Paisleymuster und ­Toile-de-Jouy-Stoffe lassen sich so mit Karos, Streifen oder Punkten kombinieren.

Der aus Belgien stam­ mende Sessel wurde neu aufgearbeitet, gepolstert und mit ­einem Leinenstoff im Vintage-Stil bezogen.

Gegensätzliche ­ aterialien aus M einer Farbgruppe­ ­harmonieren bestens miteinander.

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Einleitung

Farbige Wände Farben versetzen uns in eine bestimmte Gefühlslage, sie können anregen oder beruhigen. Die Töne der einzelnen Räume sollten gut auf­ einander abgestimmt sein, um sie so harmonisch wirken zu lassen. Nehmen Sie sich daher bei der Farbauswahl viel Zeit. Denn die Wohnung soll Persönlichkeit ausstrahlen, wir möchten in unserem Zuhause zur Ruhe kommen, uns erholen, entspannen und die Hektik des Alltags hinter uns lassen. Sind die Farben warm und weich, lassen sich Spannungen des Alltags schneller abbauen, Harmonie entsteht, ganz im Gegensatz zu kalten oder zu unterschiedlichen Farbgestaltungen. Warme Farben schaffen Nähe, kalte Farben Distanz. Zu den warmen, gemütlichen Farben gehören Moosgrün, Cremetöne, Ocker, Terrakotta, Apricot, Olivgrün und Sandtöne. Zu den kalten Farben zählen Blau, Türkis, Pink und Lila. Kräftigere oder dunklere Farben lassen sich gern mit helleren kombinieren, sofern man sie sparsam einsetzt. Einige wenige Akzente in mutigen Farbtönen, wie zum Beispiel Rosa, können sehr erfrischend wirken.

Der ursprünglich schwarze Lackan­ strich des Möbels wurde ersetzt durch einen erfrischenden Creme-Grün-Ton.

Tipps Dezente Farben sind die ideale Grundlage jeder Farbgebung. Helle Räume erzeugen eine leichte, klare Atmosphäre und lassen sie groß, hell und luftig wirken. Gegenstände in Cremetönen, gleich welcher Stil-Epoche, lassen sich bedenkenlos miteinander kombinieren. Im Schlafzimmer strahlen hellere Farbtöne Ruhe aus. Farbe gliedert die Räume. Helle, sanfte Farben wirken leicht, freundlich und sonnig und lassen Räume größer erscheinen. Große Räume wiederum vertragen kräftige Farben, eine Rückwand in dunkler Farbe verkürzt einen langen Raum. Sollte eine farbige Wand nach einiger Zeit nicht mehr gefallen, kann man sie einfach überstreichen. Bedenken Sie bei der Wahl der Wandfarbe die Farbe der Möbel. Eine dunklere Wandfarbe wird in Verbindung mit hellen Möbeln neutralisiert, der Gesamteindruck ist freundlicher. Dunklere Wände mit dunklen Möbeln lassen kleine Räume noch kleiner wirken. Machen Sie am besten stets eine Farbprobe, die mindestens die Größe eines DIN A3-Blattes hat.

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Der Essbereich ist in warmen, hellen Farben gehalten. Die sanften Creme- und Grüntöne strahlen Wärme aus und ­finden sich in Möbeln, Polstern, Wandfarbe und Vorhangstoffen wieder. Kein Wunder, dass hier Gäste gern Platz nehmen.


Einleitung

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Einleitung

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Einleitung

Licht, die Quelle des Lebens Um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, ist die Beleuchtung einer Wohnung ebenso wichtig wie Möbel, Stoffe oder Farben. Darüber hinaus ist Licht ein vielseitig einsetzbares und extrem wirkungsvolles Gestaltungsmittel. Mit stimmungsvollen Lichtquellen wie Kristall- oder Eisenleuchtern oder Lampen mit hübschen ­bunten Schirmen bekommt das Interieur eine sehr persönliche Note. Eine ganz bezaubernde Atmosphäre schaffen auch Wandlampen, ­Bilderleuchten oder gar viele unterschiedliche Kerzen. Bei der Auswahl von Lichtquellen sollte man sich die Frage stellen, wofür man das Licht benötigt. Generell ist wichtig, dass die Bereiche, die mit dem Auge erreicht werden, ausgeleuchtet sind. Häufig konzentrieren wir uns auf den Mittelpunkt eines Raums, jedoch ist eine Lichtquelle in dieser Position wenig stimmungsvoll. Versuchen Sie, nur bestimmte Bereiche aus­zuleuchten und Gegenstände punktuell zu bestrahlen. Die Lichtstärke einer ­Deckenlampe nimmt mit der Entfernung ab und hat in der Mitte des Raumes nicht mehr die Strahlkraft wie im Deckenbereich. Deshalb setze ich selten Decken-

Entscheiden d ist eins: die A tmosphäre.

Wunderbar warmes Licht ergeben ­Tischleuchten, ­mehrere davon ­tauchen den Raum in eine anheimelnde Gemütlichkeit.

leuchten ein.

Hinweis Eine dunkle Decke drückt den Raum. Er verliert dadurch optisch an Höhe und Größe.

Manchmal genügt schon ein hübscher Lampenschirm mit Monogramm, um ­einen Wohnbereich aufzuwerten.

Kerzen wie früher Kerzen sind heute eher ein Symbol für Romantik und Behaglichkeit als eine Lichtquelle. Gerade zur kalten Jahreszeit, eingekuschelt auf dem Sofa, vermitteln sie Wärme und ­Geborgenheit. Wer genau die Kerze erfunden hat, können wir nicht mehr nachvollziehen. Einer ihrer Vorläufer war die Fackel. Man konnte sich auch mit Hanf oder Stroh behelfen, das man in Fett oder Harz tauchte und anschließend entzündete. Später entstanden Kerzen aus Bienenwachs oder Talg. Heute sind der Vielfalt keine Grenzen gesetzt. Es gibt sie in unterschiedlichsten Farben, Formen und auch mit Düften versetzt.

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Wo h n e n zum Wohlfühlen Unser Wohnraum ist das Spiegelbild unserer selbst, hier fühlen wir uns wohl und schöpfen Kraft. Wie er einzigartig und individuell gestaltet werden kann, zeigt die Autorin Kerstin Wolandewitsch in diesem Callwey Buch. Ihr besonderes Gespür, Dinge auf Flohmärkten zu entdecken, diese liebevoll zu restaurieren und mit ihrer eigenen Handschrift zu versehen, sind ihren Einrichtungsbeispielen abzulesen, die sie mit persönlichen Geschichten bereichert. Wer nach der Lektüre Lust verspürt, selbst Hand anzulegen und seinen eigenen Wohlfühlraum zu schaffen, findet hier eine konkrete Anleitung. Denn Kerstin Wolandewitsch erklärt fachkundig und Schritt für Schritt, wie man patiniert, vergoldet, auf Alt trimmt und Spiegel baut, kurzum: wie man sich seine persönlichen Schätze im Vintage-Stil kreiert.

Das große Einrichtungsbuch, das Vintage-Möbel und Wohlfühl-Look zusammenbringt Einfache Tipps und viele Tricks für die schnelle und individuelle Umsetzung Inspirierende Fotografien zeigen den erfolg­r eichen und beliebten Shabby-Chic-Stil

ISBN 978-3-7667-2130-3

www.callwey.de


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